Nowigrader Docks/Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Jarel Moore
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Ion blieb bei Francis. Gut.
Das gab dem Ritter die Gelegenheit nicht bis in die Wachstube zu folgen, sondern auf dem Gang den Gefreiten anzusprechen, der sich in seiner Nähe aufhielt.
„Ihr habt eine Kriegsgefangene in der Zelle.“, sprach er ihn mit möglichst viel Autorität in der Stimme an. „Kapitänin Nahuela Mughwadi. Ich wünsche nach ihr zu sehen.“
Jarel war klar, dass sie ihn abwimmeln würden und Slavas Autorität abermals zu untergraben kam nicht in Frage. Das eine Mal war schon schlimm genug gewesen.
Der Schattenläufer war müde. Sein Rücken brannte und auch seine Fingerknöchel zwickten. Irgendwas war mit dem Kiefer des Typen den er ins nächste Leben geschickt hatte nicht normal gewesen. Fühlte sich doch tatsächlich nach einem Bruch oder einer bösen Prellung an.
Ihm fehlte auch die Energie für lange Diskussionen, aber zumindest versucht haben wollte er es.
Aufrecht stehen. Kinn hoch. Hände hinter dem …au…Rücken verschränkt…au… Autorität ausstrahlen.
Verdammte Kacke. Lieber nochmal Prügeln als das hier.
Er wollte einfach nur nach Hause. Nur…wo war das überhaupt?
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Staatsmacht
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Korporal Skalicky folgte professionell der Aussage und notierte sich all das Wichtige oder was ihm wichtig erschien. Wer genau hinsah bemerkte, dass er Linkshänder war, allerdings auch nicht so geübt im Schreiben. Er brauchte immer ein Weilchen. Vor allem schrieb er Ort und Uhrzeit auf und den Namen der Anklägerin. Aber wenn die Täter schon vertrieben waren, musste man doch eigentlich nichts mehr machen? Dennoch nickte er pflichtbewusst.

Der Gefährte stellte sich nur als Schneider vor, aber der sah eh unheimlich aus. Sollte er ihn nach dem Namen fragen, oder machte das nur unnötig Ärger? Wahrscheinlich. Er würde aus dem Fall Papierkram machen und nach oben weiter leiten. Oder in dem Fall einfach nur dort hinten ablegen, eigentlich doch ganz praktisch so. Der Hauptmann ist schon ein Schlauer.

„Und was ist mit den Tätern?“ Dann müsste man die am Ende noch einsammeln gehen. Krämergasse hatte sie gesagt. „Wo is’n dieser Kämpfer jetzt? Was hat der alleine? Gegen drei? Gemacht?“ Oh, er wird das so was von nach oben leiten, das klang alles recht unheimlich.


Gefreiter Bylbat dachte eigentlich, er wäre nun fein raus, könnte wieder zurück zum Tor gehen und die Pike halten, bevor Ritter Moore ihn noch einmal ansprach. Wie immer war der Herr etwas langsam und Jarel konnte sich in Autorität aufbauen üben, während nachgedacht wurde.

„Ja…“ meinte Bylbat schließlich. „Wir haben sogar drei Kriegsgefangene. Drei Frauen. Die Nilfgaarder sind voll irre, oder? Frauen auf Schiffen, Frauen in der Armee. Das gäbs hier nich.“ Er nickte bestimmt. „Aber die sind alle unter Verschluss, dürfen nicht mal wir hin. Außer man hat eine Sondergenehmigung von weiter oben… dem Neuen.“ Ach vorhin hatte er den Namen doch gehört. „Sokolov, Freiherr von… Oberst. Der mit dem kalten Blick.“ Er nickte. Gut, dass ihm das noch eingefallen ist.
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Jarel Moore
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Sondergenehmigung. Natürlich.
Jarel nickte die Antwort nur ab. Vielleicht schaffte er es morgen. Vor seiner Abreise. Mit Slava zusammen.
Er atmete tief durch und bezog direkt an der Tür Platz. Wenn sie seine Aussage wollte, würden sie ihn schon rufen. Kurz linste er hinein, um sicherzugehen, dass die beiden keinen Ärger hatten.
Schließlich handelte es sich um einen Anderling und eine Hure. Die hatten nicht gerade den besten Stand in dieser Welt.
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Avarion DeSpaire
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Ion deutete zur Tür. "Der Ritter steht draußen und ja. Im Grunde genommen hat er alleine die drei besiegt." Er blieb ruhig bei Francis stehen auch wenn der Impuls übermächtig war zu prüfen, ob seine Kopfbedeckung, welche die Ohren mit versteckte, noch an Ort und Stelle saß. Die Vorurteile die es in dieser Welt waren, die Rückständige Hygiene und die mangelhafte bestimmt auch ungerechte Rechtsprechung würden ihm garantiert irgendwann selber das Leben schwer machen. "Er hat die drei in der Gasse, wo der Überfall stattgefunden hat, gefesselt zurück gelassen. Das Wohl der jungen Frau war wichtiger. Ich habe sie raus getragen und sie ist erst später wieder zu sich gekommen."
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Liegen gefesselt in der Gasse? „Allmächt!“ Der Korporal sprang von seinem Sitz auf: „Bylbat! Schick sofort ein paar Männer in die Kämmergasse. Drei Verhauene einsammeln, bevor sie ihnen die Stiefel klauen!“ Oder sonst was. Um diese Zeit wollte er nicht gefesselt in einer Straßenecke liegen. Warum hat man ihm das nicht sofort gesagt?

„Herr Ritter! Uhm... hättet Ihr die Güte Eure Aussage noch zu ergänzen?“ Der Korporal winkte Jarel herein, während der langsame Bylbat diesmal recht flott nach draußen eilte. Bessere Stiefel kann man nämlich immer brauchen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

"Nennt einen Karren mit.", erklärte der Ritter noch.
"Einer hat es nicht überlebt."
Etwas steif begab sich Jarel in den Verhörraum und gab seine Aussage zu Protokoll.
Ort, ungefähre Uhrzeit, Beschreibung der Personen und des Herganges.
Alles sachlich, präzise und emotionslos. Ganz so, als wäre er es gewohnt Berichte abzugeben oder sie zu schreiben.
Als er geendet hatte, wartete er sogar brav aus Rückfragen, obwohl die Ungeduld in ihm wuchs.
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Francis Rose
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Francis hörte den Ausführungen des Ritters zu und die Emotionslosigkeit erschreckte sie ein weiteres Mal. Er hatte ein Leben genommen und es schien ihn nicht im geringsten etwas aus zu machen.
Auf einen Zettel notierte sie ihren Wohnort und blieb sitzen. Die Situation förderte, das es ihr nicht so gut ging. Sie wirkte blass und sie froh. Lediglich ihre Schläfe strahlte rötlich und war warm. „Wenn sie von mir nichts mehr benötigen möchte ich gerne nach Hause.“ sie zog den Mantel enger um die Schultern. Im Inneren des Gebäudes war es zudem noch etwas kühler als erwartet. Auch die Geräusche in dem Haus waren unheimlich.
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Avarion DeSpaire
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Ion selber hatte nichts mehr zu sagen. Ihm ging es ähnlich wie Francis. Die Wache war kein angenehmer Ort und garantiert keiner an dem er länger alsbaldig würde bleiben wollen. In seinem Kopf spielten sich schon die wildesten Szenen ab, wie die Wachen ihn drangsalierten und einsperrten nur weil er spitze Ohren hatte.
Kurz blinzelte er als Francis ihren Wunsch äußerte gehen zu dürfen. Aber er selber glaubte noch nicht daran. Wahrscheinlicher war dass sie bleiben durften bis die Verbrecher angeliefert wurden um zu bezeugen das sie es wirklich waren.
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Na toll, noch eine Leiche. Der Keller ist eh schon so voll und der Halbling wird langsam echt widerlich. Aber Novka kannte sich ja mit Leichen aus und treibt sich da ständig herum. Schon praktisch diese Beförderung.

Aber dafür nahm Skalicky den sachlichen Bericht sehr gewissenhaft auf, fragte sogar mal etwas nach und schien schon beeindruckt von dem Tun des Ritters. Was für ein Ritter eigentlich? Roter Wams. Naja, hier tragen alle irgendwie rot. Aber das war schon veteranig, deshalb ging die Wache ja auch nie alleine da raus - schon gar nicht die Nachtschicht.

Der Korporal lächelte sehr freundlich als Francis ihren Wohnort aufschrieb und den Zettel reichte. Natürlich legte er diesen seinem Bericht bei. Die unheimlichen Geräusche versuchte er tapfer wegzulächeln und zu entschuldigen: „Ist gerade etwas voll hier... Nilfgaarder Agenten, Hexer und...“ Ein rascher Blick auf Ion. Ja, eben ist gar kein Platz nicht noch jemand Unheimliches. „...das übliche. Der Sommer treibt die Leute raus...“ Oder so.

„Gehen, ja also... Herr Ritter Jarel Moore...“ dachte der Korporal nach. „Wo finden wir Euch denn, falls sich noch Nachfragen ergeben?“ Hoffentlich ist der nicht so wichtig, sodass er jetzt keine Rüge zu bekommt, weil er ihn nicht erkannt hat.
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Jarel Moore
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"In der Komturei.", erwiederte Jarel ohne besondere Betonung.
"Schickt gegebenenfalls Feldwebel Novka.", fügte er noch an und sah zur Tür. "Der weiß wo ich zu erreichen bin."
Er hätte auch die 'Freiherr Karte' spielen können, aber einen Instinkt folgend ließ er das heute bleiben.
"Alles notiert?", fragte er zum Abschluss und fixierte sein Gegenüber noch ein letztes Mal mit diesen seltsam stechendem Blick.
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Avarion DeSpaire
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Ion starrte einen Moment das Papier an und überlegte was er als Adresse angeben sollte und notierte dann ebenfalls Avarion DeSpaire, Krankenhaus in Gildorf. "Wir sind gerade dabei alles ein zu richten. Dort werdet ihr mich auffinden, wenn es noch Fragen gibt." Auch seinen Zettel schob er an die Wache weiter und gesellte sich zu Francis. In ihm drin herrschte gerade etwas Chaos und Toralar war mit dem Geist beschäftigt der sie draußen begleitet hatte. Nun aber schienen die Gespräche in seinem Kopf zur Ruhe gekommen zu sein. Doch er konnte spüren, dass sein Untermieter gut zufrieden war und auch ein wenig aufgeregt. Ein bisschen wie ein Raubtier, das sich auf die Jagd vorbereitete. Euphorie war wohl das passende Wort dafür. natürlich übertrug sich das auch auf den Elfen, doch dieser versuchte sich davon nichts anmerken zu lassen. Dies war nicht der richtige Ort und nicht die rechte zeit für unkontrollierte Gefühlsausbrüche. "Haben sie noch Fragen?" fragte er und hoffte inständig, dass dies nicht so war.
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Francis Rose
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Francis erhob sich langsam, denn auch sie wollte am liebsten gehen. Der Tag war aufregend genug gewesen für eine einfache Frau und Hure und sie sehnte sich danach, zum einen aus der kaputten Kleidung heraus zu kommen und zum anderen sich zu Waschen. Sie konnte noch immer die gierigen Hände auf ihrer Haut spüren und es ließ sich erzittern. Alle Seife der Welt würde wohl nicht ausreichen um dieses Gefühl so schnell zu vertreiben. Dann wurde ihr ja bewusst, dass der unheimliche Ritter sie mitnehmen wollte und der Schneider hatte eingewilligt. War ihnen ihre Meinung so wenig Wert, dass sie einfach für sie mit entschieden? Sie überlegte ob sie wütend sein sollte. Nein. Auch dieses Gefühl wurde gerade von dem Eckel, der sich ihrer bemächtigt hatte überschattet. Wer weiß, vielleicht ergab es sich weitere Kontakte zu knüpfen.
Sie sah zu dem Wachmann und berührte vorsichtig ihr Gesicht. Ja. das sollte ich auch möglichst bald kühlen. Auf eine Kur mit Blutegeln hatte sie keine Lust, ganz zu schweigen davon, das es kostspielig war. "Wie wird es jetzt weiter gehen? Was passiert mit den Männern? Muss ich mir Sorgen machen, dass sie mir morgen wieder auflauern?"
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„Ja, ja“, Skalicky stand auf Jarels Blick sogar auf: „Ser!“ fügte er noch an, damit es nicht wie das andere 'Ja, ja' klang.

Komturei. Auch das hatte er jetzt verstanden. So ein Roter, also. Den sollte man es auf jeden Fall recht machen und wenn er mit diesen Leuten hier unterwegs war, dann musste alles seine Ordnung haben. Zwangsläufig, auch die Adresse des... Blassen. Obwohl er von einem Krankenhaus noch nie gehört hatte und nur bedingt eine Vorstellung davon hatte was das sein sollte. War der vielleicht krank?

Aber die Lösung für dieses Problem zeigte, mehr und mehr auf eine Person:

„Wird alles an Feldwebel Novka weitergeleitet - unverzüglich.“ Demonstrativ schob er alle Papiere zusammen und legte sie auf dem Schreibtisch zwei Schritte weiter hinten ab. „Sobald er wieder da ist, kümmert er sich darum persönlich.“ Der Ritter hatte es ja selbst gesagt, zumindest der Korporal war erfreut. „Und keine Sorge Miss, die Männer werden hier ein schönes Plätzchen finden und kommen so schnell nicht raus. Die Leiche geht hoffentlich schneller wieder.“ Er lächelte, was etwas schräg aussah, denn von Mundhygiene hatte er noch nicht so viel gehört. Aber tatsächlich würde er die Gruppe dann hinaus begleiteten.
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Jarel Moore
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Jarel ließ sich -obwohl kurz angebunden – noch den Namen des Korporals geben und bemerkte nebenbei, dass er ihn lobend erwähnen würde.
Immerhin hatte Skalicky sich schlussendlich doch Mühe gegeben und das ganze Verfahren nicht unnütz in die Länge gezogen, wobei die Erwähnung des Ordens das ihre dazu beigetragen hatte.
Vielleicht hätte er diese Karte früher spielen sollen, wenn er schon Slava nicht erwähnte.
Slava… Endlich konnten sie aufbrechen.
Der Ritter trat auf die Straße, atmete durch und wartete darauf, das Francis und Ion zu ihm stießen.
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Avarion DeSpaire
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Sie konnten gehen. Ein Glück. Der Wachmann hatte mehr als einmal so merkwürdig zu Ion herüber gesehen, was diesem nicht entgangen war. Er hätte sich die Haare wieder einfärben lassen sollen. Alles war besser als das strahlende Weiß.
Er folgte Jarel auf dem Fuße und atmete vor der Tür erst einmal durch und doch hatte er das Gefühl, das etwas fehlte. Langsam drehte er sich um und sah zu dem wenig einladend wirkenden Gebäude zurück und deren Wachen vor der Tür. Und es dauerte nicht lange, bis er begriff, dass es Toralar war, der das Gefühl von Verlust hatte. 'Ist die Katze hier?' fragte er leise in sich hinein. Die Antwort war nur ein nicken, welches der Elf dann selber ausführte. Dann sah er zu Jarel. Der hatte sich drinnen auch etwas seltsam verhalten. Ob er doch mehr mitbekommen hatte als es nach außen den Anschein hatte. Ion trat an seine Seite und sah ihn kurz prüfend an. "Alles in Ordnung?" fragte er leise.

Francis war den beiden gefolgt und trat als letzte auf die Straße. Ihr fröstelte leicht und automatisch ging in Blick über die Umgebung, um sicher zu gehen, dass keine Halunken und Gesindel in der Nähe waren. "Bringt ihr mich noch nach Hause?" fragte sie leise.

Ion sah kurz von ihr zu Jarel und zurück. "Es wäre uns lieber, wenn du heute Nacht nicht alleine bleibst." Auch da sah er kurz zu Jarel um dessen Meinung zu hören.
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Jarel Moore
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Der Ritter gab ein Brummen als Antwort von sich.
War alles in Ordnung? Nein. Sein Rücken stand in Flammen, jeder Knochen in seinem Körper schrie nach Ruhe und in seinem Kopf war es düster wie in einem Wargenarsch, und die Enttäuschung Nahuela nicht sehen zu können drückte ebenfalls wie schlecht sitzendes Schuhwerk.
Davon, dass der Durst schon wieder brannte ganz zu schweigen. Vor allem flammte der Durst nach Alkoholischem unglaublich hoch. Bei den Göttern…er wollte sich besaufen, den Tag aus seinem Hirn spülen, die körperlichen und seelischen Schmerzen verdrängen und vergessen.
Die Enttäuschung allem voran. Dabei war die Enttäuschung, die er beim Gedanken an Wenzel verspürte noch nicht einmal die schlimmste. Am schärfsten schnitt die Klinge der Enttäuschung in sein eigenes Selbst. Wie hatte er nur so blauäugig sein können?
“Kann sein, dass sich Slava Sorgen macht.”, antwortete er, statt all das zuzugeben, was in seinem Kopf brodelte wie eine schwarze, kochende Teergrube.
“Er sollte erfahren, dass es mir gut geht.”
Der Ritter starrte missmutig zu Boden, während Ion sich mit der Dame unterhielt.
Einen Moment lang bekam er nicht einmal mit, dass ihm indirekt eine Frage gestellt worden war.
Er blinzelte erst in Ions, dann in Francis Richtung.
“Allein bleiben solltet ihr nicht, Mylady.” Seine Mundwinkel zuckten etwas hoch. Er war zu müde in irgendeine Rolle zu schlüpfen. Die erschöpfte, höfliche Gestalt, die er jetzt zeigte war keine Maske, keine Rolle. Francis bekam das erste Mal Jarel selbst zu sehen.
Keine übermäßig gerade Körperhaltung, sondern im Hosenbund eingehakte Daumen, eine etwas flegelhafte schiefe Körperhaltung und ein abwesendes, aber ehrlich besorgtes Lächeln.
“Begleitet uns. Wir betrauern einen Mitstreiter, Nicht die fröhlichste Veranstaltung, aber die Gesellschaft wird euch sicher gut tun. Es sind gute Leute”
Nach den Vorkommnissen des Abends könnten die Jungs für die junge Dame eine angenehme Ablenkung werden. Achja. Und Mädchen. Die Tatsache, dass sich ein Weibchen unter den Kerlen versteckte hatte er beinahe vergessen. Und Slava würde sich sicher auch freuen, die ihm dienstbare Dame zu sehen.
Und schon war der Schattenläufer mit den Gedanken wieder zwei Schritte weit weg.
Zeit aufzubrechen. Er hätte Francis sogar den Arm geboten, aber das war Ions Part, Jarel würde niemals eine Dame berühren, die das nicht ausdrücklich gestattete.
“Es ist nicht weit.”
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Francis Rose
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Francis schien einen Augenblick lang zu zögern, sogar zu überlegen, ob sie wirklich mitgehen sollte oder nicht. Es war an diesem tag so viel merkwürdiges geschehen, dass ihr wahrscheinlich etwas Ablenkung gut tat. Und auch wenn ihr Jarel unheimlich war, alleine schon in den ganzen Wandlungen die sein Charakter vollzog, so genoss sie die Gegenwart des Schneiders sehr. Sie lächelte schließlich leicht und nickte. "In Ordnung. Aber ich habe eine Bedingung. Wenn ich merke, dass ich mich nicht wohl fühle, bringt mich jemand nach Hause." Ihre Worte klangen so eindeutig, dass es eigentlich keine Widerrede duldete. Und dann sprang die Dame noch über ihren eigenen Schatten. Sie ließ von Ion ab und trat neben Jarel. "Ein Freund ist verstorben? Was ist geschehen?"
Dieses Mal war es Ion der stillschweigend den beiden einfach nur folgte.
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Jarel Moore
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“Im Kampf für Novigrad gefallen.”, antwortete Jarel, mit einem Mal heiser.
“Ich kannte ihn nicht gut, aber er stand den anderen nahe.”
Er rang sich ein schmales Lächeln ab. “Und Avarion bringt euch sicher gern heim, wenn Ihr euch unwohl fühlt. Ich kann aber garantieren, dass sich nur anständige Personen dort befinden werden.” Davon war er überzeugt. Anständig. Schwul. Oder Mädchen.
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Avarion DeSpaire
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"Sicher." sagte Ion und schloss zu den beiden auf. Noch einmal blickte er sich über die Schulter um, vielleicht in der Hoffnung, die Katze noch einmal zu sehen. Aber da war nichts. Fühlte er jetzt Enttäuschung. Nein. Es war eindeutig Toralar, der sein neues Spielzeug vermisste und sich euphorisch freute sie irgendwann wieder zu sehen. Der Elf selber war das gemischter Gefühle.
"Wenn wir gleich bei den anderen sind, kann ich mir das Kleid ansehen. Wer weiß, vielleicht ist da noch etwas zu retten." Er ahnte zwar, das es danach mehr ein Oberteil und ein Rock sein würde, aber es würde mehr verdecken als jetzt. Und seine Hände hätten etwas zu tun.
"Wer wird gleich alles da sein?" fragte er Jarel.
Der benahm sich auch seltsam.
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Jarel Moore
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„Slava…“ wie sollte es anders sein, natürlich dachte er als erstes an ihn. „…Schura, Viktormilian…“ Gedankenverloren wie er war fiel Jarel nicht einmal auf, dass er den Namen des Fährtenlesers und des Ordensmeisters vermurkst hatte. Blieb zu hoffen, dass keiner der beiden das jemals zu Ohren bekam.
Valjan sicherlich. Deswegen war er nicht in der Wache. Reuven und sein Mädchen wahrscheinlich. Crehwill. Vielleicht bringt er die Zwergin mit.“
Erst in diesem Moment fiel ihm etwas auf. Hatte die Wache nicht gesagt…Nilgarder Agenten, Hexer…
Verdammt. Reuven und Crehwill waren da drin? Hatten die beiden was angestellt?
Der Ritter gab ein missmutiges Brummen von sich. Er hätte nach ihnen sehen können.
Jetzt nicht mehr. Morgen. Er würde vor seiner Abreise nach ihnen sehen. Und nach Nahuela.
Jarel seufzte.
„Arvijd und Nikolavo hoffentlich.“
Nikolavo… Kurz huschte Jarels Blick zu Francis. Ob sie damit klarkam? Andererseits hing sie an Toralar. Mehr Dämon ging eigentlich nicht.
Würde schon gut gehen.
Sie kamen Slavas Wohnung näher. Und je näher sie kamen, desto stärker wurde der Drang zu laufen.
Bald. Sie würden bald ankommen.

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