Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Reuven lag kopfüber, aber als Hexer war man kompakt gebaut und brach sich nicht so schnell etwas. Er rappelte sich wieder hoch, klopfte sich imaginären... oder vielleicht nun auch konkreten Staub aus Hemd uns Hose, wobei es kaum Unterschied machte. Er war wirklich reif für einen Zuber und eine Rasur.
"Es geht, aber je nachdem, wo man es macht, gibt es verletzte und Schäden... Es war einfach Glück. Die Idee aber ist gut. Hab ich dir Erzählt, dass man mit Aard wunderbar den Boden fegen kann? Stühle und Tische gehen zwar auch mit raus aber wenn man sie gut genug festnagelt nicht. Man braucht aber eine Tür, bei der Zelle wird das nicht funktionieren."
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Crehwill von Seren
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„Geht nur nicht, wenn einem die Hände in Dwimerit stecken, weshalb man doch einen Besen benutzt.“ Vorerst blieb der Greif sitzen und streckte die Beine durch, während sein Blick über den Fußboden ging. Hatte er nicht ordentlich genug gekehrt? Oder hatte Reuven all den neuen Dreck mit hineingebracht? Wie der sich so abklopfte, machte es nicht den Eindruck, dass die Neuverteilung des Staubes einen Vorteil brachte. Immerhin haarte Cat nicht.

„Außerdem würde man es als Ausbruch werten, wenn wir die Tür mit AARD aus den Angeln pusten, selbst aus Versehen.“ Das wäre wahrscheinlich keine gute Führung und mit einem Blick auf die Tür war er sich nicht ganz sicher, ob diese halten würde. Besonders wenn sie beide mal ordentlich Wind mächten. „Man kann es aber auch ganz zart wirken, um das Haar so aussehen zu lassen, als ob es sich leicht im Wind bewegt.“ Crehwill lächelte Reuven an und hob den Zeigefinger: „Natürlich nur, wenn es nicht so fettig ist wie Deines. Stört Dich das nicht? Mich nervt es immer sehr, wenn es mir so am Kopf klebt… und… Katzen betreiben doch recht ausgiebig Fellpflege.“ Aber ja… er kommt mit seiner Zunge nicht auf seine Kopfhaut.
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Reuven von Sorokin
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Da war was dran. Aber konnte man versehentlich ausbrechen?
Er warf der Türe kurz einen Blick zu und dachte wohl das gleiche. Die wäre kein Hindernis. Aber sie machten dem netten Feldwebel und anderen nur unnötig Ärger wenn sie das versuchten. Es war ja auch nicht so schlimm, trocken und es gab Essen, nur langweilig würde es werden, volle zwei Wochen lang...
"Wozu soll man Aard auf die Haare wirken?" das war ihm nun wirklich ein Rätsel.
"Fettig? das ist doch normal... werden nicht so schnell nass. Willst du dir die Haare etwa noch mit parfümierter Seife waschen? Und Katzen würde niemals in die Nähe von Seife kommen. Man gewöhnt sich dran und ich schätze es ist auch gesünder als die Haut dauernd mit alchemistischen Substanzen zu belästigen. Dann lieber Katzenwäsche."
Und zum Spaß leckte er sich über den Unterarm und fuhr sich dann damit über die Haare und Ohren, ganz wie es eine Katze machen würde.
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Crehwill von Seren
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Der andere Hexer konnte nicht anders als laut los zu lachen. Dabei rutschte er weiter an seiner Wand im Rücken hinunter, was zur Folge hatte, dass die Füße auf der anderen Zellenseite sich nach oben schoben. Quer war die Zelle nicht breit genug. Immer noch kichernd knüllte er eine der Decken, die mit ihm in die Ecke geflogen waren zusammen und stopfte sie unter seinen Kopf.

„Du haust Dir lieber regelmäßig alchemistische Substanzen aus Innereien, Klauen oder Knochen in den Magen statt Dir mal Joghurt auf die Haut zu schmieren oder Brennnesselsud ins Haar?“ Crehwill amüsierte sich köstlich. „Duftöle sind ekelhaft, aber auf ein paar Augen herumzukauen nicht?“ Er lag auf dem Boden und sah grinsend zu Reuven hoch. Mit dem Handrücken wischte er sich eine Träne aus dem Auge. „Aber alles gut, Kater, Deine Schwalbe war toll… hatte nie bessere Nekkerzähne mit Ertrunkenerzunge in Hahnenfußgewächs…“ Sie hatten damit angestoßen. Er musste zwar noch etwas schmunzeln, aber langsam beruhigte er sich wieder.

„Du hast ja recht… es… macht keinen Sinn sich anzupassen. Man landet ja doch wieder hier… aber…“ Er fuhr sich mit den Fingern durch die blonden Haare, besah sie sie, schnupperte daran. „Ich kann den Pontar noch immer riechen, da wären wir Kirschblüten schon lieber. Ich mag Kirschen unheimlich gerne, weißt Du.“ Er nahm eine Strähne am Ende und hielt sie sich vor die Augen. „Und die Spitzen brechen auch wieder, schau... hat Du mitbekommen, dass die Kleine im Eisvogel meine Haare eingesammelt hat?“

Er seufzte, aber dann kam ihm eine Idee. „Kennst Du dieses Spiel, bei dem sich gegenseitig auf die Finger hauen soll?“ Er legte seine Handflächen aneinander und schob sie Reuven entgegen. Ha, Reaktionstraining unter zwei Hexern...

<Nächster Tag>
Zuletzt geändert von Crehwill von Seren am Donnerstag 18. Januar 2024, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Valjan Novka
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von: Krankenhaus
Datum: 15:12 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: Nahuela & Wache
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Als ob er es schon immer gemacht hätte, schritt der Feldwebel kerzengerade auf die Wache, einem der Männer des Regenten, vor der Zelle Nahuelas zu. Hoffentlich klappte es genug Autorität auszustrahlen, um das durch zu bekommen, was er vor hatte. Zackig kam er vor der Mann zum Stehen und salutierte. „Feldwebel Novka, ich bin hier um mit der Gefangenen zu sprechen. Natürlich habe ich eine Sonderbefugnis des Freiherrn.“

Aus seinen inzwischen vielen Taschen zog er den Zettel hervor, der ihm Sokolov geschrieben hatte: 'Hiermit erteile ich Feldwebel Novka die Berechtigung mit der Gefangenen zu sprechen und diese im Rahmen von Befragungen zwischen Zelle und Verhörraum auf direktem Weg zu transportieren.' Samt gewachsten Siegel und hielt sie dem Mann unter die Nase bis er der Meinung war dieser hätte alles gelesen oder zumindest das Siegel erkannt.

„Außerdem wünscht der Freiherr, dass die Leiche Benno Bocks, sobald sie vom Leichensammler abgeholt wird unauffällig beobachtet wird, um mit zu bekommen, falls die Socia’Teal sie erneut stehlen wollen. Ebenso ist der Zwergenschmied Sjevik zu überwachen und auf dem üblichen Weg mitzuteilen, sollte etwas verdächtiges passieren sowie eine Liste einer Kunden und Besucher anzulegen. Kümmert Euch darum, Ser.“ Novka nickte entschlossen. Das hat man ihm alles so gesagt. Und hoffentlich kommt etwas dabei raus, sonst könnte es vielleicht Ärger für ihn geben. „Und jetzt öffnet die Zelle.“ Er hat ja nicht den ganzen Tag Zeit.

Zumindest hatte die Wache irgendwas gegrummelt und dann die Zellentür geöffnet. Valjan schlüpfte fennekgleich hinein und ließ die Tür hinter sich schließen. Als sie alleine waren, sah und spürte man eine gewisse Erleichterung in ihr. Sie lehnte sich an die gegenüberliegende Wand und rutschte daran herunter bis sie mit angewinkelten Knien auf dem Boden saß. Ihre Arme legte sie darauf ab, als sie zu Nahuela aufsah: ‚Da bin ich, wie gewünscht.‘
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Nahuela Mughwadi
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Ihre Stunden dehnten sich in dieser einsamen Zelle und der freiheitsliebende Geist Nahuelas wäre ohne die Träume und die Flucht in die unsichtbare Welt bereits auf dem Weg in den Wahn. Kreise ziehend wie ein gefangenes Raubtier. Doch so meditierte sie, so oft sie konnte oder schlief und träumte sich hinaus, zurück, manchmal in Fremdes, andermal in Vertrautes. So kam es, dass sie zunächst keinen Mucks tat, als Bewegung vor ihrer Tür aufkam. Da das übliche 'ins Licht kommen, von der Tür zurück treten...' blabla fehlte, hatte sie auch zunächst nicht den Eindruck, es würde sie betreffen. Entsprechend sank sie wieder in ihre Meditation, mit untergeschlagenen Beinen auf der Pritsche sitzend. Asad'his Instinkte sprangen jedoch sofort an, als die Tür geöffnet wurde und jemand herein huschte. Flink und unauffällig... Fast hätte die Serrikanierin geschmunzelt, blieb aber stattdessen reglos auf der Pritsche sitzen, die Augen geschlossen. Fennek. Ihr Fuchs war gekommen wie gerufen. Braves Mädchen.
Die geistige Stimme Valeskas berührte Nahuela, aber eine Weile geschah nichts. Es wirkte, als sei die Frau nicht da. In Wahrheit sammelte sie sich, nutzte die Anwesenheit hada'jas und die Dunkelheit, um ein Experiment zu wagen. Ein bisschen tollkühn war es schon - sie hoffte einfach, dass hada'ja fennek schützte und das fennek wiederum nicht überreagierte. Und vor allem hoffte sie, dass es funktionierte, hier in diesen Kerkern, die wie Blasen waren. Aber allein die Anwesenheit des Schmuckstücks war wie ein Anker und sie brauchte es, um die Kontrolle zu halten.
Außerdem wollte sie ehrlich sein, so wie Valeska ehrlich gewesen war...
Für die Augen des W#chters blieb es eine geraume Weile dunkel und reglos, dann erschien ein blaues Schimmern auf der Pritsche, verdichtete sich, floss zum Boden hinab und formte eine Tiergestalt. Dichter und dichter wurde die Form, bis das Leuchten verglomm und die Pritsche leer wirkte. Dafür fühlte sich fennek aus dem Dunkel plötzlich unangenehm beobachtet. Einzig die Stimme Nahuelas in Valeskas Geist war noch die Gleiche und sie klang hoch zufrieden. 'Keine Angst, fennek. Ich bin asad'hi, die große Katze. Ich trete durch Nahuela in die Welt der Lebenden und Nahuela wird für diese Zeit ein Teil der unsichtbaren Welt.' Hoch aufgerichtet saß die Sandkatze, den langen Schwanz um die Pfoten gelegt, die Augen schimmernd im Dunkel. 'Dies wollte ich dich zum einen wissen lassen, denn du sollst kennen, an wen du gebunden bist. Zum anderen war es ein Test.' Die Stimme wirkte nun leicht amüsiert, die Sandkatze schüttelte den großen Kopf, dass die Pinselohren schlackerten, bevor sie sich nach Katzenart nieder kauerte.
'Asad'hi ist in ihrer reinen Form schwer zu greifen und noch schwerer zu halten. Unter anderem dafür gibt es hada'ja. Es ist gut zu wissen, dass es auf diese Art dennoch funktioniert. Ich muss zugeben, ich hatte bei unserer letzten Begegnung ein wenig Angst, dass sie freikommen und unkontrolliert sein könnte. Aber das alles ist nur eine Randnotiz. Darum habe ich dich nicht gebeten zu kommen. Oder nicht allein deswegen.' Das Leuchten kehrte zurück, erfasste die Sandkatze und löste sie auf, um im nächsten Moment Nahuela auszuspeien und diese dann in Dunkelheit zu hüllen. Die Serrikanierin saß ruhig auf ihrer Pritsche.
"Du siehst, die unsichtbare Welt ist nicht so unsichtbar, wie ihr Name sagt. Und sie ist nicht so getrennt von der lebenden Welt, wie wir es gerne denken. Es gibt Überschneidungen. Die Meditation. Der Schlaf. Die Trance. Und es gibt einige Geister, die diese Schnittpunkte durchschreiten können. Es sind manchmal Gute, manchmal schlechte. So wie hada'ja Kontrolle über asad'hi gewährt, kann es dich auch vor anderen Geistern beschützen. Vor allem jenen, die sich in die Träume schleichen." Natürlich dachte sie dabei an ihren eigenen Traum und cha'rhab alba. Wer weiß hätte sie ihn mit Hilfe von hada'ja einfach hinaus werfen können, den frechen Vogel.
Nahuela wartete ab. Ihr war bewusst, dass sie fennek ziemlich überfallen hatte. Aber erfahrungsgemäß hatten sie nicht besonders viel Zeit.
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Valjan Novka
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Nachdem Nahuela schweig, tat es auch Valeska, die um der Dunkelheit zu entfliehen die Augen schloss und sich zurück lehnte. Den Moment der Ruhe sowie die Kühle der Zelle konnte sie genießen. Sie lief im Sommer draußen in Rüstung herum und gesehen hatte sie heute schon genug, deshalb war nichts sehen eine willkommene Alternative. Einfach nichts, den Kopf leeren, die Stille hören und nur atmen müssen. Abschalten. Sie wusste nicht, ob sie die Serrikanierin spürte oder doch über das hada’ja irgendwas wahrnahm, aber sie hatte diese Eingebung ihre Augen zu öffnen, um das Schimmern nicht zu verpassen. Schimmern, wieder Schimmern und Leuchten. Magie schimmert und leuchtet. Das hatte sie heute gelernt.

Zuerst war es blanke Neugier, die sie weiterhin still dasitzen ließ bis kurz der Gedanke kam, dass es genauso gut gefährlich werden könnte und sich einige Muskeln anspannten. Aber dann saß vor ihr eine sandfarbene Katze mit Ohren wie ein Luchs. Was zum… ? ‚Keine Angst‘ sagte sie, was reichte um die Neugier siegen zu lassen. Valeska hatte so ein Tier noch nie gesehen oder war ihm so nahe. ‚Asad‘hi.‘ Es fiel dem Stadtkind schwer ihr zu zuhören so fasziniert war sie. Sie setzte sich auf ihre Knie der Katze gegenüber, besah sie von allen Seiten. „Du bist da drin… wie schön Du bist.“ Valeska konnte nicht anderes, als fragend vorsichtig mit der Hand nach den Ohren greifen, als sich die Katze auf den Boden legte. Sie musste ihre Finger auf den Kopf legen, um je mit Zeige- sowie kleinen Finger diesen kleinen Knorpel hinter den Ohren zu suchen, um den zu Kraulen. Es zeigte sich, dass auch Asad’hi eine Katze war, als sie genießerisch die Augen schloss. Valeska musste leise kichern, kraulte etwas mehr und hörte auf, als die Belehrungen weitergingen. Sie ließ sich zurück auf ihren Hosenboden fallen und blieb im Schneidersitz sitzen: ‚Du kannst die Gestalt wechseln? Und wolltest die Schlange nicht beißen?‘ Valeska grinste, während sie versuchte zu begreifen und zu verarbeiten. Ein Finger suchte den Kontakt zu dem Zahn, der um ihren Hals hing. Sie war hier wahrlich eine seltsame Verbindung eingegangen. Doch das nur eine Randnotiz…

...und Nahuela kehrte zurück. Immer noch überwältigt sah Fennek vom Boden zu ihr auf. Dass das nicht die Position war die ein Feldwebel gegenüber der feindlichen Gefangenen eingehen sollte, kam ihr dabei nur sehr kurz in den Sinn. Aber sie hatte nicht das Bedürfnis den größeren zu haben und lernen war spannender. „Böse Geister, die sich in meine Träume schleichen? Wie... Alpträume?“ Das Hada’ja? War der Traum? „Ich… ich hab heute Nacht Fennek gesehen. Ich dachte beim Einschlafen an den Knochen und hab mich gefragt, wie so ein Wüstenfuchs aussieht und… hab von ihm geträumt. Wir sind…“ Sie schluckte etwas, machte eine Pause, suchte nach Wörtern. „...es war eine Erinnerung als meiner Kindheit, wir sind durch die Straßen Nowigrads gerannt und Fennek hat mir gezeigt wie wir… der Gefahr entkommen. War das böse?“
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Nahuela Mughwadi
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Nahuela lächelte und ihre weißen Zähne leuchteten im spärlichen Licht. 'Meine Mutter beschreibt es eher wie einen durchlässigen Spiegel. Man kann ihn passieren, aber es können nie beide Bilder auf der gleichen Seite sein. Ich wurde geschaffen - gezeugt - um ein solcher Spiegel zu sein. Asad'hi wird durch mich wirklich und ich werde durch sie Geist. Wir sind zwei und doch eins.' Und ihre Mutter war noch heute zornig, dass sie ihrer Bestimmung den Rücken gekehrt hatte, um auf die Geister zu hören. Und noch zorniger war sie auf sich, weil sie ihrer Tochter immer genau das geraten hatte: auf die Geister zu hören. Nahuela lächelte bei dem Gedanken ein wenig inniger.
"Böse ist in solchem Fall nicht immer ein Alptraum. Das wäre schön, denn dann wäre es leicht." Sie betrachtete fennek, die so ganz frei von Zwängen vor ihr auf dem Boden hockte wie die Kinder des Clans um die shennen. Vielleicht... In einem anderen Leben.
"Ich unterscheide über asad'hi, ob Traum oder nicht. Begleitet sie mich nur, ist es ein Traum. Ist sie ich und ich sie, ist es ein Schritt in die unsichtbare Welt. Dann ist mehr möglich. Für dich aber, sayiir fennek, ist es sehr wahrscheinlich immer ein Traum. Das hoffe ich jedenfalls für dich." Den Schritt in die unsterbliche Welt taten normale Menschen nur am Rand des Todes. Nahuelas Lächeln blieb. "Es mag an ha'daja liegen, dass fennek sich dir stofflich zeigt, obwohl er wahrscheinlich schon immer deinen Weg begleitet. Allerdings bemerken die wenigsten Menschen ihren Gegenpart. Manche nennen deren Rat Bauchgefühl oder Instinkt. Die meisten hören nicht hin und entscheiden nur im Kopf." Während sie sprach, waren ihre Hände die ganze Zeit in Bewegung, deuteten fenneks Ohren an, legten sich auf Herz, Bauch und Kopf, formten unsichtbare Bilder in der Luft - Spiegel. Türen. Wege. So war sie ganz sie selbst. Serrikanierin durch und durch, ohne das nilfgaardische Korsett.
"fennek ist für dich immer gut, ihm kannst und solltest du vertrauen. Andere Geister treiben Scherze oder wollen wirklich schaden. Sie zu erkennen, kann fennek dir helfen." Auch wenn Nahuela befürchtete, dass es ohne fundierte Ausbildung eine Hoffnung auf Sand gebaut wäre.
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Valjan Novka
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Und wie der Feldwebel wieder ein Kind wurde: ein junges Mädchen voller Wissensdurst. Da war jemand, der erklärte und deshalb hörte sie zu, mit den Ohren den Worten, mit den Augen den Händen, mit dem Herzen der Ehrlichkeit, mit dem Kopf dem Sinn. Wie schon beim dozierenden Doktor kaum mehr als eine Stunde zuvor, ließ sie sich in diesen Bann ziehen. Auch wenn ihre Ansätze so unterschiedlich waren: studieren, Bücher, Lehren und Lernen über Jahrhunderte gegen träumen, Geistreisen, Intuition, wiegen in Fluss der Umgebung. Warum gibt es nur so viel zu lernen? Musste man sich entscheiden? Konnte Valeska das überhaupt? Sie würde nicht mal 100 Jahre alt werden oder war aus bestimmten Gründen gezeugt worden...

Oder würde sie immer von Einem zum Anderen rennen, ihre Fragen stellen und die Antworten zusammen bringen, um... so Arschlöcher wie Dharkas Peiniger zu Fall zu bringen? Valeska nickte bestimmt. Ja, das würde sie. Der darf nicht so weiter machen. Aber...

„Noch kleiner werden? Wie Fennek?“ Ein amüsanter Gedanke, der ihre Augen erreichte. „Man käme sicher durch Ecken an die keiner denkt und würde ständig unterschätzt.“
Wer würde in Hurensohn Juniors Versteck schon auf einen kleines Tier achten? Dass das Hündchen hier nicht heimisch ist, fiele keinem auf. Doch Valeska konnte nicht zaubern und sah keine Blutzeichen. Ob die Geistesblitze, die ihr manchmal durch den Kopf schossen von Fennek kamen? Oder das freche Mundwerk, das den Chef des Geheimdienstes Nowigrads mit einem Kaleidoskop verglich und obendrein einsam nannte? Sie wusste es nicht, aber vielleicht. Sie hatte eben einem Dämon, dessen Augen leuchteten wie seine magischen Lampen, ein wichtiges Beweisstück anvertraut. Das war ganz sicher keine Kopfentscheidung gewesen.

„Du Asad'hi, hast das gemacht? Heute Nacht? Wo warst Du? Hast Du hier böse Geister getroffen? Wo? Und nun... sorgst Dich, dass sie mir schaden können?“ Vielleicht lag da nun ein Hauch Spott in ihrer Stimme ganz den Nahuelas nachahmend. Sie waren doch Feinde, oder?

,Wenn ich keine Frau wäre,...‘ Worte, die sie hier nicht einmal leise aussprechen wollte. ,...hätte mich ha'daja dann erwürgt?‘ Zumindest konnte sich Valeska irgendwie nicht vorstellen, dass die Serrikanierin so mit einem jungen Mann umgehen würde. Ihre Finger fassten nach der Kette sehr vorsichtig, um all ihre Anhänger kurz zu berühren. „Und was ist das für ein Vogel?“
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Nahuela Mughwadi
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Nahuela wurde ernst und sie betrachtete die junge Frau zu ihren Füßen nachdenklich. "Mir begegnete ein Wesen, vor dem asad'hi zugleich zurück schreckte und es anfeindete. Wenn dein Gegenpart unsicher wird, dann ist es immer ein Zeichen dafür, achtsam zu sein. Nur ein anderer Geist würde asad'hi entweder erzürnen oder ruhig lassen. Dieser aber ..." Man sah Nahuela an, dass sie selbst noch nicht recht wusste, was sie aus cha'rab alba machen sollte. So etwas war ihr noch nie begegnet und die Art, wie er die unsichtbare Welt bog, ähnlich wie sie, beunruhigte die Serrikanierin mehr, als sie zugeben wollte. Sie hob die Hände und formte einen Vogel. "cha'rab alba, der weiße Rabe. Mein Volk benutzt dieses Tier wie eures das 'schwarze Schaf'. Als Blutzeichen ist er mir noch nie begegnet und für den Geist gibt es viele Deutungen. Sei einfach auf der Hut, wenn er dir im Traum begegnet. Hör auf dein Gespür."
Dann lächelte sie wieder spöttisch. "Es liegt an fennek... ...aber einen jungen Mann hätte ich eigenhändig erwürgt, selbst wenn fennek ihn vor ha'daja beschützt hätte. Den Talisman einer Frau wie mir darf kein Mann ungestraft berühren. Der Vogelknochen ist von einem Falken.
Nahuela hob leicht das Kinn und sah auf Valeska hinab. "Ich würde gern etwas versuchen. Bleib so sitzen, schließ die Augen und versuch dich zu entspannen. Nicht einschlafen, aber los lassen. Nicht denken. Nur sein." Die Kapitänin zog selbst die Beine auf die Pritsche, um sie in den Lotussitz zu falten und ließ die Hände locker zwischen ihren Schenkeln ruhen. Auch sie schloss die Augen und suchte die Ruhe für eine leichte Meditation. Wie immer diente asad'hi ihr als Fokuspunkt, nur hockte diesmal fennek ebenso bei ihnen und brachte Unruhe in alte Gewohnheiten.
Interessant.
Nahuela ließ Valeskas Blutzeichen vorerst unbeachtet, wies diese aber an: Stell dir fennek noch einmal vor, wie du ihn im Traum gesehen hast. Dann fiel sie in Schweigen und wartete ab.
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Valjan Novka
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Ein weißer Rabe. Klar gab es Geschichten über weiße Tiere, die irgendwie besonders waren. Wie weiße Hirsche, die alle unbedingt jagen wollten. Und Raben, sah man oft als Unglücksbote, weil sie wie Krähen eben Aas fraßen. Aber sonst fiel Valeska nichts dazu ein. „Ein Blutzeichen? Von… jemand anderem? In Euren Träumen? Wisst Ihr welche Person?“ Da konnte sie ihre Wächterseite nicht unbeachtet lassen. Oder gab es Blutzeichen ohne Leute? Nahuela sprach auch immer von den Geistern, aber hatte sie Blutzeichen gesagt. Wenn es eine Person gäbe, dann hätte sie zumindest mehr Möglichkeiten als in einem Traum… oder?

‚Oh...‘, kam es nur in Gedanken. Dann sollte sie darauf achten, dass Männer es nicht berühren. Hatte Schura es berührt? Beim Rücken einseifen? Bestimmt nicht und wenn musst sie das jetzt nicht sagen. Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht, das Ding anzuziehen? Zu wenig offenbar, oder war Fennek der Meinung es wäre eine gute Idee gewesen? Also, gut Fennek.

Valeska gehorchte, bliebt im Schneidersitz. Dieses Lotusding sah anders aus, aber nicht so brauchbar in Rüstung und Stiefeln. Sie legte auch ihre Hände im Schoss ab und schloss die Augen. Nichts denken, soweit war sie vorhin schon. All den Mist, den sie heute schon erlebt hatte, hinter sich lassen. Sie atmete ein, hielt die Luft und: „Sagt mir bevor es weh tut, damit ich nicht schreie und jemand reinkommt.“ Oder? Vielleicht sollte sie dann jemand retten kommen. Nahuela will was probieren, sie nicht umbringen, oder? Sie hätte schon genügend Gelegenheit dazu gehabt.

Also, Kopf frei machen. Mutter hatte ihnen immer ein gute Nachtlied gesungen, als sie noch mehr waren. Alleine hatte sie es nicht mehr geschafft und war in Tränen ausgebrochen. Noch einmal atmete sie aus. Die Stille. Wieder auf die Stille lauschen. Diesmal gelang es besser und Nahuelas letzte Worte klangen fast laut. Fennek. Die Ohren. Valeska sah ihn rennen, flitzen, ducken, schnell und wendig. Aber sie wollte ihn erkennen, dennoch dauerte es etwas bis in ihren Gedanken, sich das Tier setzte und sich einmal im Kreis dreht, bevor es sich hinlegte und aufmerksam die Ohren stellte. Valeska musste lächeln.
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