Irgendwo am Pontar Ufer | Schlag gegen Nilfgard

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Jarel Moore
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Der Schattenläufer grinste zurück zu den Hexern. “Alles im Griff!”, antwortete er gegen den Sturm anbrüllend und ganz offensichtlich trotz des Wetters in guter Laune.
Gemeinsam mit den Seeleuten des Regenten brachten sie das Schiff erstaunlich routiniert dazu, sich in Bewegung zu setzen. Langsam, aber stetig.
Trotzdem dauerte die Rückfahrt eine gefühlte Ewigkeit.

Wäre das Wetter nicht so mies gewesen, die Personen an Bord hätten nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Sterne verdämmern sehen. Doch so blieb es dunkel, grau und äußerst ungemütlich.
Beide Hände am Steuer stand Jarel mit zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen an Deck des kleinen Schiffes. Gelegentlich musste er den Kurs korrigieren, wenn das Ufer plötzlich doch näher war, als es sollte. Aber knapp wurde es nie.

Wasser. Überall Wasser, ringsum, von oben, unter ihnen, von der Seite.
Auch seine Brauen schafften es nicht den Regen davon abzuhalten, ihm in die Augen zu laufen.
Er musste sich ordentlich festhalten, denn der fast waagerecht fallende Regen und die steife Briese wollte ihn wegreißen und von Deck spülen. Die für den vormals so schwülen Tag erstaunlich kalten Regentropfen bissen ihm ins Gesicht und Jarel meinte sogar, Graupel in all dem Nass zu spüren. Seltsames Wetter. Als würde ihnen jemanden zürnen. Jemand weit oben. Vor einigen Minuten hatte sich die Abfolge von Donner und Blitz erneut geballt, als wäre das Gewitter auf der Suche nach etwas wie der Blick eines wütenden Auges kurz von ihnen abgekommen und dann wieder zu ihnen zurückgekehrt. Und nun starrte es sie an. bedrohlich und intensiv.
Und noch mehr empfand Jarel als seltsam. Er konnte seine Gedanken kaum von der Kapitänin lassen. Die exotische Dame und er hatten nicht viele Worte gewechselt. Ohnehin verwunderlich, dass sie in der Lage gewesen war so schnell zu erwachen. Die wenigen gewechselten Worte brachten etwas in den Schattenläufer zum Klingen. Der Klang der Sprache, die Worte und nicht zuletzt das Gefühl in ihrer Nähe erinnerten ihn stark an Geschehnisse einer Vergangenheit, die er längst hinter sich gelassen glaubte. Unangenehme Geschehnisse. Gefährliche Geschehnisse.
Doch das war jetzt zweitrangig. Sie hatten gesiegt.

Sie hatten die Besatzung geschliffen, sogar Gefangene genommen und im Laderaum gefesselt untergebracht. Sie hatten einen seltsamen Mann unter Deck gefunden, über den es sicher einiges herauszufinden gab. Auf den ersten Blick ein Skelliger, aber wie war er hierher in Gefangenschaft geraten?
Es gab noch genug Zeit, dies herauszufinden. Erst einmal würden sie das erbeutete Schiff in den Hafen bringen. Sie fuhren kleine Fahrt, nur angetrieben durch das Focksegel.
Erstens war eine größere Geschwindigkeit nicht angezeigt, die Sicht war mehr als schlecht und den Hafen zu finden ohnehin schon eine Kunst. Mit Dunkelheit hatten seine Augen keinerlei Schwierigkeiten. Aber der Regen…er fiel dicht wie eine Wand. Zweitens wollte der Schattenläufer seine Kameraden nicht in die Wanten schicken. Auch wenn es sich um ausgebildete Seemänner handelte war das bei diesem Unwetter zu gefährlich.
Also blieb es bei zwischen zwei – zumindest für Jarel - buchstäblich ohrenbetäubenden Donnerschlägen gebellten Kommandos.
Bald würden sie im Hafen einlaufen, da hieß es nur noch den Anker abzulassen und die Segel zu streichen. Zu nah an die Kaimauer konnten sie bei dem Wetter ohnehin nicht.
Die Hafenarbeiter würden früher oder später den Rest machen und er…würde sich zu Slavas Wohnung stehlen und sich ein Bad gönnen. Nach all den warmen Tagen war dieser stechende Regen durchaus ungewohnt kalt und kroch sogleich bis tief in die schmerzenden Knochen. Er wurde alt.

Jarel versuchte auszumachen, wo sie sich befanden. Zeit war schon ein seltsames Konstrukt. Der ganze Kampf kam ihm vor, als wäre er mit einem Fingerschnippen vorbei … und die Rückfahrt zog sich wie Birkenpech.

Genug Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen. Er konnte segeln. Erlernte hatte er es, da war er gerade ein paar Jahre für den Geheimdienst der Krone zu Sturmwind tätig. Man hatte ihn ausgesandt, einen Zusammenschluss von Piraten im mittelbaren Umfeld von Beutebucht zu infiltrieren.
Es funktionierte nicht nur für ihn, er entdeckte in dieser Zeit sogar seine Liebe zur See.
Bis zu einem bestimmten, sehr unrühmlichen Punkt seiner Karriere zumindest.
Er hatte sich in die Crew von Zalzane Zukora, genannt ‚die blutrote Gischt‘, heuern lassen. Eine ebenso brutale und skrupellose Mörderin, die alles niedermetzelte, was auch nur einen falschen Wimpernschlag tat oder es wagte einfach zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Trotz allem, die charismatische Kapitänin mit der Schläue und Gerissenheit einer Galakhyäne hatte an ihm gleich einen Narren gefressen und ihn regelmäßig in ihr Bett gezerrt. Eine, für so einen jungen und unerfahrenen Kerl wie ihn damals eine anstrengende Sache, bedachte man, dass die Zwei Meter zwanzig große Halbtrollin mit dem struppigen roten Haar Tochter eines menschlichen Piraten und einer trollischen Schamanin war.
Trotzdem oder gerade deswegen erfuhr er innerhalb von Monaten alles, woran die Männer vor ihm gescheitert waren. Einen seiner Vorgänger mahnte ihn jedes Mal, wenn er ihre mit den Verstand verwirrenden Kram überfüllte Kajüte betrat aufs Neue zur Vorsicht: Er hing als Schrumpfkopf in einem Sammelsurium von magischen schamanischen Gegenständen an der Wand gegenüber des Fensters zum Heck und schüttelte bei jeder größeren Welle verneinend den Kopf. Oft hatte er das Gefühl gehabt, der gefallenen Spion sah ihm bei der Nummer aufmerksam zu. Neidisch vielleicht? Oder eher bedauernd? Vielleicht verglich er seine Leistung mit der eigenen. Obwohl Jarel in seinem jugendlichen Größenwahn sicher war, er wäre besser. Schließlich lebte er noch.
Wie sich herausstellte, war er für ‚Zazu‘ mehr gewesen als ein Spielzeug. Er hatte nicht zusehen können, wie sie nach Monaten der gemeinsamen Fahrt gefangen, abgeführt und in Ketten geschlagen wurde.

Er mochte sie zwar nicht, aber in all der Zeit hatte er sich irgendwie an sie gewöhnt.
Ob es Zufall war, dass er ihr im Verlies in Sturmwind noch einmal über den Weg lief, bevor sie gehängt wurde, würde er nie herausfinden. Was er herausfand war jedoch die ungefähre Bedeutung der Worte, die sie ihm in dem engen Gang entgegen spie, geschlagen in Eisen, verprügelt und von gleich vier Mann aus der Zelle gezerrt:
„Die See wird sich deine verräterische Seele holen. Sie wird dich greifen und aus dem Leben reißen, wenn du es nicht erwartetest und in ihrer Umarmung wirst du vergessen sein für die Welt.“
Im Trollischen klang das ganze schärfer, bedrohlicher, tatsächlich wie der Fluch, der er gewesen war.
Seitdem hatte er die offene See gemieden. In seiner Welt waren Flüche etwas sehr reales, wie er einige Jahre später schmerzlich am eigenen Leibe erfahren musste.
Heute spielte das keine Rolle. Sie waren nicht auf See. Sie waren auf einem Fluss unterwegs, der zu dieser Jahreszeit eigentlich geradezu zahm war in dieser Gegend. Eigentlich.
Wenn nur dieses eigenartige Wetter nicht wäre….
Mit noch immer zusammengekniffenen Augen spähte der Schattenläufer nach vorn. Sie müssten bald im Hafen sein…schade, dass man von hier das ewige Feuer nicht sehen konnte, das wäre sicher eine große Hilfe.
Heim kommen, Slava sehen, ’die Sache’ aus der Welt schaffen, ein Bad nehmen. Bald. Sehr bald.

Blitz und Donner gingen in der Zwischenzeit Hand in Hand. Seine Ohren verweigerten bei dem Lärm den Dienst, und so entging ihm das Knarren über ihm, gefolgt von einem Krachen und Pfeifen zur Gänze.
Aus dem Augenwinkel nahm er im Licht eines weiteren Blitzes eine Bewegung wahr, fuhr herum…
…dann geschah alles auf einmal. Er konnte die Arme noch instinktiv hochreißen, doch verhindern, dass ihn etwas traf und schmerzvoll gegen die Schläfe donnerte konnte er nicht.
In der gleichen Sekunde packte ihn etwas am Knöchel und riss ihn fort, schleifte ihn über das Deck, wuchtete ihn erst gegen mit einem luftraubenden Schlag gegen die Reling, zog ihn dann wie einen Fisch am Haken darüber.

Er hörte nicht mehr, wie eine erstaunlich kräftige Frauenstimme vom unteren Ende des Hauptmastes her ein "Mann über Bord!", brüllte, als ginge es um eine Person ihrer Crew, und nicht um den Feind.

Um Jarel herum befand sich nur noch Wasser.
Mit jeder Sekunde kälter werdendes, wirbelndes, pechschwarzes Wasser.

Etwas hielt ihm am Knöchel! Ein Monster? Hektisch riss er einen seiner Dolche aus dem Holster und hieb danach. Ein weiterer Blitz hinterließ ein brennend scharfes Bild auf seiner Netzhaut. Kein Monster. Ein Teil der Takelage hatte sich um seinen Knöchel gelegt und das daran hängende Fetzen des Segels riss ihn in die Unterströmung, raus ins Meer. Panisch begann er am Seil zu schneiden. Die Klingen gingen gut durch die gedrehten Fasern, doch wenn er eines der Seile durchtrennt hatte, waren da immer noch zwei übrig und weitere zwei….
Etwas traf ihn hart an der Schulter. Sein Arm wurde taub und im nächsten Blitz – einem Leuchten viel zu weit entfernt und gedämpft durch den in den Fluten treibenden aufgewirbelten Schlamm – sah er seinen Dolch in die Schwärze davontreiben. Und mit dem Leuchten des Blitzes erlosch sein Bewusstsein.
Die Kälte der See umfing ihn, nahm ihn in die Arme und trug ihn davon.

An Deck begann das losgelassene Steuer sich zu drehen, erst langsam, dann immer schneller.
Das Schiff drohte quer in die Strömung zu driften.
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Mittwoch 15. März 2023, 10:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Reuven von Sorokin
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Man konnte sehen, dass der Ritter in seinem Element war, sogar der Katzenhexer konnte das.
Er hatte vielleicht den Beruf verfehlt. So wie Jarel da oben am Steuer stand hätte er vermutlich besser... Wie nennte man das? Kapitän? Vermutlich.
Das Wetter war es weniger, dass den Hexer störte, Gewitter und sturm hatte er schon viele gesehen und das war nicht einmal der schlimmste. Er erinnerte sich an stürmische Nächte an denen man sich besser an einem Baum festheilt, wollte man nicht weggeweht werden. Lustig war es trotzdem nicht, bei dem Wetter auf einem Schiff auf dem Pontar unterwegs zu sein. Das Delta konnte so schon unberechenbar sein, Untiefen, Treibholz, man musste seine Route schon genau kennen und erst recht bei dem Wetter.

Eine Weile sah der Hexer ihm zu, dann richtete er seinen Blick lieber wieder nach vorne. Tun konnte er ohnehin nicht viel und magische Gefahr würde er auch nicht spüren solange Crehwill in der Nähe war, aber Ausschau halten, das konnte er. Das Wasser beobachten, dass in der Luft, das unter dem Schiff und das auf dem Schiff. Die Blitze... Aber es blieb abgesehen vom Prasseln und dem Donner ruhig. Ruhig im Sinne eines Hexern. Was auch immer an Bestien hier hauste, es machte bei dem Wetter auch Pause. Nicht mal Sumpfweiber scheuchten da die Ertrunkenen vor die Tür.
Umso besser für sie.

Und so bemerkte er auch zu spät wie sich ein riesiges Hölzernes Ding vom Masten löste, der Blitz hatte eingeschlagen. Dass man das Bramstenge nannte war in dem Moment irrelevant, da krachte ein Stück Holz runter mit Schnur dran, riss Jarel mit sich und so wie sich die Schnur um ihn gewickelt hatte zog es ihn mit sich von Bord, schneller als ein Katzenhexer springen konnte.

Aber er versuchte es. Mit schnellen Sätzen hinterher und er hechtete über Bord. Er konnte auch mit dem Panzer schwimmen, er war leicht genug. Leder... Aber auch das war gerade egal. Er sah so gut wie nichts, weder über noch unter Wasser, konnte nur raten wo das Holz hintrieb, aber immer wieder tauchte er, schwamm ein Stück, tauchte wieder. Es war nichts zu sehen. Heute würden er ihn nicht finden... nicht bei dem Wetter.
Irgendwann gab er entnervt auf. Es brachte wenig, wenn auch er hier ersoff oder wegen ihm jemand ins Wasser sprang, also schwamm er zurück, kletterte an Bord.
Stand nun da wie ein nasser Kater. Der Rest hatte nun auch verstanden was geschehen war und man zog ihn wieder hoch, also einer der Männer des Königs. Ljerka stand da und blickte ihn erwartungsvoll an, sein blick wanderte von ihr zu den beiden Seeleuten und zu Crehwill. Er schüttelte nur wortlos den Kopf. Von Jarel keine Spur. Ljerka stand nur da und da war etwas in ihren Augen, dass er nicht sehen wollte. Verzweiflung, Panik.
Und der Hexer hatte keine Ahnung was er nun tun sollte. Vor allem nicht mit dem Schiff.
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Crehwill von Seren
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Nachdem es an Bord nichts weiter zu tun gab, zuckte der Greif mit den Schultern und bemühte sich um Glückseligkeit, die Sarray hoffentlich beruhigen würde. Die Schwalbe tat ebenso ihre Wirkung und gerade sein Mund fühlte sich schon wieder besser an. Sein Ziel die Kajüte unter dem Achterdeck. Die war bestimmt gemütlich und wenn Reuven nach vorne Ausschau hielt, war er vielleicht weit genug mit seinem Zauber weg, sodass der Kater zumindest irgendwas bemerken konnte. Der Greif suchte sich ein schönes Plätzchen an der Wand und ließ sich auf Wind, Wetter und Seegang ein, um zu meditieren. Wiegen lassen wie im Bauch der Mutter, in den Regen, Donner oder Blitz nicht rein kommt. Ein wenig erinnerte es ihn wirklich an das Kaer Zuhause, das oft genug an der Steilküste vom stürmischen Meer gepeitscht wurde.

Aber er wurde unterbrochen als etwas Hartes laut krachend gegen das Dach fiel. Ein Blitz, ein Einschlag, ein Balken. Er zuckte zusammen, sprang auf die Beine und schlug sich den Kopf an der niedrigen Decke. Es brach eine gewisse Hektik an Bord aus und auch Crehwill ließ sich wieder an Deck blicken: Reuven sprang über Bord, die Seeleute wuselten herum, Ljerka blickte entsetzt ins Wasser. Das ‚Mann über Bord‘ hatte er vernommen, nur wer fehlte? Jarel? Jarel. Sein Blick ging auf das Steuerrad auf dem Achterdeck, das sich an der Abwesenheit von Fachpersonal erfreute und durchdrehte. Mist, Reuven hinterher? Das Beiboot? Nein, so wie das Schiff sich gerade neigte und die beiden jetzt Matrosen schon genug zu tun hatten, entschloss sich Crehwill für das Steuerrad. Zumindest konnte er geschickt hin springen und hielt es einfach nur irgendwie fest, soviel wusste er noch. Wobei er sich bemühte nicht panisch zu werden… Alles gut Sarray, also nein, aber…
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ERZÄHLER
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Zu aller Erstaunen wurde das Wetter endlich besser, kaum dass etwas Ruhe einkehrte nach dem Schrecken. Es regnete noch immer in Strömen, aber die Abstände zwischen Blitz und Donner nahmen zu und auch der Wind pfiff nicht mehr ganz so waagerecht über das Deck. Ungemütlich war es noch immer, doch nicht mehr ganz so bedrohlich wie zuvor.

Eine gewisse Weile später und eine erstaunliche Strecke weit weg:

Ein Wesen, kaum größer als ein Kind, schleppte einen Mann an Land. Es wirkte, als zerre ein Halbwüchsiger einen Riesen auf den Strand, doch der Halbwüchsige war unermüdlich. Und er fluchte dabei in einer fremden Sprachen, doch dass es Flüche waren, konnte man der Stimmlage entnehmen.
Halb im, halb außerhalb des Wassers ließ er den Mann fallen, drehte ihn auf den Rücken, schnüffelte. "Du stinkst nach nassem Hund, Mann... Lebst du?" Er lauschte, spuckte dann brackiges Wasser in den Schlamm.
"Naja, dann brauchst du den nicht mehr, oder? Uh... was ist das? Das ist doch kein Silber..." Das Wesen knabberte an einer Kette, die der Tote um den Hals hatte. Kurzerhand zerrte er einfach daran, in der Hoffnung, dass die Glieder rissen.
Doch das Material erwies sich als äußerst robust, also zog er die Kette unsanft über den Kopf des Mannes, wo sie sich in den langen, nassen Haaren verhedderte und von diesen auch prompt welche ausriss, dann hielt er das Schmuckstück in den Händen.
Staunend sah er zu, wie es kleiner wurde, kürzer, bis auf ein Format schrumpfte, das zu ihm passte. Sofort wurde das Wesen hibbelig, stöberte weiter an seiner Beute, drehte sie wieder auf den Bauch, kletterte darauf herum.

Er fand Waffen, die für ihn nutzlos waren und einen Ring am Finger, der zu fest saß. Er könnte den Finger abschneiden...
Der Tote zuckte mehrmals heftig, bäumte sich regelrecht wie unter Krämpfen auf, spie eine Ladung brackiges Wasser, durchzogen mit schneeweißem Schaum in den Sand und lag schon im nächsten Moment wieder reglos da.

Das Wesen sprang vor Schreck fast einen halben Meter in die Luft und geiferte: "Bleibst du wohl tot!" Doch es wagte sich nicht wieder näher. Nach zwei Lidschlägen steckte es die Kette in einen zerschlissenen Beutel, den es eng am Körper trug und sprang zurück ins schlammige Wasser.
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Nahuela Mughwadi
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Nahuela blieb allein, halb bedeckt von dem Segeltuch und die Angreifer übernahmen das Schiff. Wenn sie den Kopf drehte, konnte sie im zuckenden Licht der Blitze den schwarzen Mann sehen, der das Steuer übernommen hatte. Ihre Augen zeigten ihr Trugbilder, denn mit jedem Blitz sah er anders aus, trug er andere Kleider, manchmal war er allein, manchmal stand jemand an seiner Seite... die Geister regten sich wieder unruhig. Nahuela schloss die Augen, versuchte jene, die ihr zugeneigt waren, zu ergründen und ihr Flüstern zu verstehen. Ihr Kopf dröhnte, doch etwas fremdes schlich durch ihre Gedanken, murmelte aus der Vergangenheit herauf und sorgte dafür, dass sich dem Kapitän alle Härchen am Körper aufstellten. Böse Vorzeichen ballten sich wie die dunklen Gewitterwolken.
Der Sturm riss an den Segeln - viel zu viel Zeug für dieses Wetter, kaum gerefft - und heulte in den Wanten. Dann krachte ein Blitz über ihr und Nahuela fuhr zusammen, riss die Augen auf. Die Geister heulten mit dem Wind, jaulten in einem schaurigen Chor, der seinen Höhepunkt erreichte, als der Mann am Steuer von Holz, Tuchwerk und Leinen von Bord gerissen wurde. Die Frau am Mast dachte in diesem Moment nicht über Freund oder Feind nach. In solch einem Wetter, auf dem Wasser, waren alle gleichermaßen Seeleute.
"Mann über Bord!", brüllte sie und schaffte es sogar, sich über das Tosen des Sturms bemerkbar zu machen. Bis sie sich in einer reflexartigen Bewegung gegen die Fesseln warf und diese sich schmerzhaft verengten, ihr die Luft raubten. Der Bastard hatte sie mit Fesselknoten verschnürt, die sich zusammen zogen und das äußerst effektiv. Der Serrikanierin blieb die Luft weg und sie unterließ jeden weiteren Versuch, sich gegen ihre Fesseln zu wehren. Tun konnte sie ohnehin nichts. Sie sah, wie einer der Hexer über Bord sprang und die Soldatin sich über die Reling beugte.
Ruhe kehrte in Nahuela und in die Geister ein.
Sie schloss die Augen.
Vesa rug'h tabitha'a laiśa taquarru'na. Ra'rachma. Avi'hm rug'h.*

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*Wassergeister, der Wolf gehört euch nicht. Lasst Gnade walten. Große Geister.
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PortalWächter
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<Geht dann am Hafen weiter.>

Diese Handlung/Teil der Kampagne findet hier ein Ende. :)
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Reuven von Sorokin
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von: vom Hafen kurz zur Komturei und dann weiter
Datum: schon früh morgens, 12. August 1278
betrifft: Crehwill
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Er hatte einen kurzen Ausflug in die Komturei unternommen, wenn niemand zu sehen war, dann war er sogar gerannt. In der Komturei fand er das Haus recht schnell und dort... begann erst einmal das wühlen. Die Kiste, die Jakob vermutlich wieder in Ordnung gebracht hatte, das Regal, der Sekretär, dann noch einmal von vorne.
In der Truhe wurde er schließlich fündig, unter einem doppelten Boden durch den das gute Stück fast hindurchleuchtete. Bis er es aber hatte war eine Menge Unordnung angerichtet.

Dass es der richtige war, daran bestand vermutlich kein Zweifel, es war das einzige Ding, das leuchtete.
Er ließ sich nicht lange Zeit, sie hatten vereinbart, sich am Oxenfurter Tor zu treffen. Den Dolch wickelte er noch schnell in ein Tuch und wollte schon losrennen...
...und rannte beinahe in einen anderen Ritter der Flammenrose, ein eher quadratisches Exemplar.
Er wartete nicht lange, macht die Geste...
Um dann einige sehr lange Augenblicke lang keine Idee zu haben was er dem Mann suggerieren sollte.
"Ich bin im Auftrag des Klingenmeisters hier. Niemand darf sein Haus betreten. Sorgt dafür. Danke."
War dann das beste was ihm einfiel.
Dass er dabei gerade aus dessen Haustüre herauskam, alles war durchwühlt und es sah stark nach Einbruch aus... Aber es klappte und man ließ ihn ziehen. Der Ritter verschloss sogar sorgsam die Türe und vermutlich stand er noch eine Wiele lang selbst Wache bis ihm einfiel, dass man das auch delirieren konnte.

Im Laufschritt erreichte Rueven so den Treffpunkt.
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Crehwill von Seren
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Der Greif wartete schon, aber nicht lange. Seine Stute ein Kaltblut und grauer Apfelschimmel stand neben ihm und zupfte zaghaft am morgendlichen Gras.

Man nickte sich zu und ging wahrscheinlich ein paar Schritte aus der Sicht neugieriger Zuschauer, bevor man den Dolch musterte, um seine Funktionsweise zu verstehen, die über 'es leuchtet blau' hinausging. Reuven zeigte sich dabei katzenhafter ungeduldiger bis Crehwill ihn auf die Runen hinwies. Magie steckte da doch häufig drin.

Schließlich fand man eine Richtung, die ebenso einen Sinn ergab und setzte sich zügig in Bewegung. Zwei Hexer und ein Pferd waren nicht langsam, auch wenn die Zwergin ihnen davon gelaufen wäre. Vielleicht ritten sie auch das erste Stück zur Küste gemeinsam.

„Hm“, machte irgendwann der Greif. „Wenn der Dolch nach ihm sucht und ihn noch spüren kann, sollte er noch am Leben sein. Zumindest hab ich mal gelesen, dass so eine Magie einem festen Anker - bei einer Person den Körper und Geist - braucht. Wenn der sich nicht irgendeiner Form verändert, wie ertrinken, dann klappt es nicht mehr.“
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Reuven von Sorokin
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Reuven hatte ein wenig rumprobiert, für den Greifen mochte das ungezielten Versuchen ausgesehen haben, aber er wollte sich einfach sicher sein. Da lief ein Schimmern über die Runen, wenn man den Dolch nach oben hielt stockte es, drehte man ihn zur Stadt kehrte es seine Richtung um, in manche Richtungen lief es schneller in andere langsamer, dann wieß Crehwill auf die Runen hin.
Er blickte ihn kurz an, als erkläre er ihm gerade, dass der Himmel blau war, ließ ihn aber. Sie hatten beide verstanden wie das Ding funktionierte, auch wenn Peilgerät nciht zu Reuvens aktiven Wortschatz gehörte, die sehr praktische Anwendung von Magie lag ihm und für einen Katzenhexer war auch er ungewöhnlich gut darin, vor allem anderen mit Axii, das funktionierte fast immer, und Feuer machen. Aber auch dieses Ding... Dabei fiel ihm auf, sein Medaillon gab Ruhe, auch als Crehwill neben ihm ging. Hatte er also den Zauber aufgelöst. Auch das war nur einen kurzen wissenden blick wert, man musste ja nicht alles kommentieren.
Die meiste Zeit gingen sie Schweigend, vor allem weil sie sich auf den Dolch konzentrierten.
Der wies ihnen tatsächlich die Richtung.
"Oder aber das Ding ist auf seinen Ring geeicht... das stammt alles nicht von unserer Welt, wer weiß schon, wie die sort denken."
Schlugen sie eine falsche ein pulsierte es langsamer, in die richtige Richtung schneller. und es kam ihm auch so vor ale wurde das leuchten schwächer, je näher sie kamen, oder kam es ihm nur so vor, weil auch die sonne langsam aufging?
Und noch etwas fiel ihm ein und vielleicht war es ihm doch noch wichtig, das richtig zu stellen.
"Weißt du... ich komme aus Nowigrad, es ist nicht nur die Bezahlung... ich mag die Stadt."
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Crehwill von Seren
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Nicht von unserer Welt, wenn ihm nicht gestern jemand aus einer anderen Welt in die Arme gefallen wäre, hätte Crehwill sich jetzt mehr gewundert. So musste er nur innerlich seufzen. Von einem Ring wusste er nichts, aber er nahm es mal hin. Und ließ Reuven machen. Es schien ja nicht völlig verkehrt, was dabei raus kam. Aber er enthielt sich weiterer Kommentare, überließ dem Kater die Führung und behielt die Umgebung im Auge. Nach so einer Nacht taten die Sonnenstrahlen gut.

Der letzter Kommentar verwirrte ihn dann doch kurz, er musterte den Kollegen mit einer hochgezogenen Augenbraue und nickte: „Schön zu wissen, wo man herkommt.“ Die Heimat verteidigen klang natürlich besser als nur zufällig auf dieser Seite des Pontars zu sein. „Ich werde sie wohl auch mögen. Nach dem Einlauf im Hafen wird der nilfgaardische Geheimdienst von mir gehört haben. Jetzt kann ich mich die nächsten zehn Jahre weit im Norden verstecken oder bleiben und...“ ...mitmischen. Er seufzte.
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Reuven von Sorokin
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Reuven zuckte mit den Schultern.
"Hatte noch nie Probleme mit sowas..." von der Sache mit der Hexe einmal angesehen.
Sie waren ein gutes Stück schon am Pontarufer entlang gegangen, bisher ohne auch nur die geringste Spur.
Der Morgen dämmerte schon allmählich. Da kamen sie an eine Bucht an der bereits eine Menge Treibgut angespült war, so ganz konnte auch ein Hexer nicht verhindern, dass sich das Herz beschleunigte wenn etwas bevorstand.
Und tatsächlich.
Er musste nicht auf den Dolch achten, dort lag etwas schwarzes halb im Wasser.
Ohne lange nachzudenken war er bei der Gestalt. Er lag zur Hälfte an Land, das Wasser zog noch an ihm, wollte ihn zurückhaben. An einer Kopfwunde klebte noch etwas fast getrocknetes Blut, er war blass aber scheinbar nicht tot, denn auch wenn Fußspuren um ihn herum waren - und hier wurde Reuven nicht ganz schlau draus, die Form war eher die von Ertrunkenen, aber die Größe passt eher zu einem Nekker - und sie hatten ihn bisher nicht angerührt.
Er strich ihm kurz die Haare beiseite, aber er war sich bereits sicher, dass er einen Herzschlag hörte.
"Er lebt. Sehr gut... Dann bleiben unsere Eier wo sie hingehören."
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Crehwill von Seren
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„Hatte er das ernst gemeint?“ Das ergäbe doch keinen Sinn. War aber auch nicht wirklich wichtig gerade. Die Erleichterung das Röschen lebend gefunden zu haben war größer. Wobei sich der Greif noch nicht so viele Sorgen gemacht hatte. Werwölfe sterben nicht einfach, weil man sie ins Wasser wirft. Zumindest laut seinem Buchwissen.

„Wie ist er denn beieinander? Können wir ihn anheben? Brauchst Du Verbände?“ Crehwill kam langsamer näher, während Reuven den Flammenrosenritter untersuchte und blickte ebenso in die Umgebung, bevor er die Fußspuren am Boden betrachtete. Er ging in die Hocke, nahm etwas Schlamm in die Hand und roch daran. „Hm... was zum Greifen...“ Es war ihm unbekannt, aber es kam aus dem Wasser und ging wahrscheinlich ohne Jarel wieder zurück oder so. Er kannte eine ganze Menge Bücher über Wassermonstren, aber dazu fiel ihm nichts ein. Einmal mehr vermisste er die Bibliothek seines Kaers. So richtig lange kann es noch nicht hergewesen sein, sonst hätte die Brandung die Spuren schon wieder verwischt. Er nahm mit den Fingern an einem Fußabdruck Maß, um sich die Größe merken zu können. Beließ es dann aber dabei und richtete sich neben Reuven wieder auf: „Wie dicke sind die zwei eigentlich? Moore und Sokolov. Dann kann ich aufhören zu raten...“

Die Stute blieb etwas zurück und schnaubte verächtlich, als sie dem Ritter gewahr wurde.
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Reuven von Sorokin
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"Keine Ahnung wie ernst das war... dem trau ich alles zu."
Er untersuchte Jarel weiter, er war kein Arzt, konnte also nur von seinen eigenen Erfahrungen ausgehen. Allerdings fand er außer der Platzwunde keine großartigen Verletzungen... doch, moment... Strangulationsmarken... Er schob ihm den Kragen etwas weg. Hatte jemand versucht ihn mit einer Garotte...? Oder... dann fiel ihm ein, vielleicht auch etwas abgerissen... Auch sonst fehlte alles aus Metall. Er hatte auch mal mehr Messer gehabt, davon war nichts mehr zu finden. auch an den Ringen am Finger schien jemand gezerrt zu haben.
"Ausgeraubt haben sie ihn auch..." er schüttelte den Kopf. Natürlich war es gang und gäbe. Er konnte froh sein, dass man ihn nicht zur Gänze ausgezogen hatte.
Die folgende Frage wollte er eigentlich überhören. Statt dessen betrachtete er auch kurz die Spuren.
"Denkst du das ist was neues? ...Transportieren können wir ihn, wirkt nur unterkühlt... muss ins Warme."
Ach ja, da war es wieder. Sokolov und Moore.
Er wußte es weil Sindra ihn kopiert hatte... Crehwill war mit Sarray zusammen, die wußte es sicher auch. Es war nur eine Frage der Zeit, und ausgerechnet einen anderen Hexer anlügen, wo käme man da hin?
Er seufzte und zuckte mit den Schultern.
"Die beiden sind... naja... ein Paar... aber du verstehst, warum sie es nicht an die große Glocke hängen." während sie den schweren Burschen auf Rekin hievten, die nicht zu Gänze begeistert war von einem Wolf in ihrem Rücken.
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Rekin nahm es mit stoischer Ruhe hin, auch wenn sie missmutig schnaubte. Blöder Hund, der immerhin noch blödere Hunde vertrieben hatte und sie hatte gerade zwei Hexer dabei, die werden ihn schon abhalten. Crehwill wuschelte der Stute über den Kopf: „Tapferes Mädchen.“

Die beiden Hexer schoben den Flammenrosenritter in den Sattel, legten ihn über den Hals des Tieres und der Greif wischte ihm zumindest mal das Blut der Platzwunde aus den Haaren. Seine Decke, die er bei Sarray eh nicht brauchte und beim Sattel im Stall gelassen hatte, breitete er über Jarel aus. Zumindest ein wenig Wärme konnte man bieten, bevor man sich gemächlich in Bewegung setzte.

„Ja, ich hab gemerkt, dass man diese Ordensmitglieder besser nicht freundlich anlächelt. Aber vielleicht sollte er ihn nicht als Ersten erwähnen, wenn man ihn fragt für wen er die Stadt retten will und das geheim bleiben soll.“ Und wie er darauf kam sich einen homophoben Laien Monsterjägerverein anzuschließen, konnte er nicht wirklich verstehen. Natürlich gewachsen wahrscheinlich. „Ist zumindest die erste Gelegenheit, dass ich ihn nicht angespannt erlebe. Wir bringen ihn direkt zu ihm?“

Währenddessen grübelte er über diese Fußspuren nach, was Neues. Was Unbekanntes? Vielleicht kam noch mehr aus irgendwelchen anderen Welten zu ihnen als Zauberinnen. „Ein einsfünfzig großer Metalldieb, der ihm Wasser lebt? Kann mich zumindest nicht daran erinnern etwas darüber gelesen zu haben. Die meisten Wasserbewohner haben Schwänze, Flossen, keine kleinen Füße. Außer es sind Krebse oder so etwas...“ Aber wie Krabbenspuren sahen sie nicht aus. „Geben wir diese kleine Detail weiter?“ Ein fragender Blick ging auf den Kollegen, während man Rekin führte und darauf achtete das ihr Paket blieb wo es war.

„Wie alt bist Du eigentlich?“
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Reuven von Sorokin
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Reuven zuckte nur mit den Schultern. "Taugt halt nicht jeder zum Geheimniskrämer..." er offenbar schon. Er hätte noch eine Menge erzählen können, wie die beiden sich wohl zum ersten Mal begegnet waren damals bei dem Hym... oder kurz vorher. wie er sich gleich als erstes mit dem damals eher flegelhaft auftretenden Sokolov angelegt hatte, und wie sehr er sich seit dem verändert hatte. aber das waren alles persönliche Erinnerungen und halfen keinem weiter.
Über die Bemerkung musste r dann aber lachen.
Hatte etwas wahres.
Und er erinnerte sich auch an eine weitere Gelegenheit bei der er halbwegs entspannt war, wenn auch mehr in Wolfsform.
"Meinst du es tät ihm gut, öfter mal einen Masten an den Schädel zu bekommen und dann ein kaltes Bad? Ja, wir bringen ihn direkt zu ihm, der soll dann entscheiden was er mit ihm machen will... außerdem hat der auch Zugriff auf alle Ärzte der Stadt und wir haben ihn los."
Die Spuren waren eine andere Sache...
"Hab sowas auch noch nie gesehen... Aber das waren nur Spuren. Wir behalten das für uns, morgen... später können wir ja nochmal herkommen und es uns näher ansehen, dann finden wir vielleicht etwas."
Ein Monster zu jagen, für das es kein Kopfgeld gab, aus reiner Neugier?
Eigentlich nicht seine Art, irgendwie schien Neugier ansteckend zu sein.
Und dann unvermittelt die Frage nach dem Alter.
Kurz blickte Reuven den Kollegen an, als habe er dazwischen etwas nicht mitbekommen. In der Zwischenzeit hatte er kurz nachgerechnet.
"92... warum?"
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Crehwill von Seren
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„Ja, vielleicht.“ Darauf, ob Schläge auf den Hinterkopf und stürmische See gut täten: „Sieht ihn Dir an; atmet ganz gleichmäßig, der Puls ist ruhig, kaum zu hören, tiefenentspannt, gewärmt von Decke und Rekin und wird dabei geschaukelt wie in Mamis Bauch.“ Und bei den Worten konnte es der Greif ebenso nicht lassen, dem Werwolf über den Kopf zu streicheln. „Und wir bringen ihn zu liebevollen Händen, die sich um ihn kümmern.“ Und ja, auf besseres medizinisches Fachwissen zurückgreifen können als zwei Hexer haben.

Rekin bestätigte zumindest den Teil, dass es toll ist von ihr getragen zu werden mit einem leisen Wiehern…

Die Spuren für sich behalten, wie der Kater meinte. War auch nichts passiert. Das Ding war wieder ins Wasser und ihre Medaillons hatten auch nichts bemerkt. Wobei er sich nicht sicher war wie viel Spuren man ‚später‘ noch finden würde, bei all dem Regen. Aber es war ins Wasser und Spuren im Wasser verfolgen ist eher schwierig.

„Neugier, Reuven. Man trifft man schon mal einen Kollegen?“ Crehwill zuckte leicht mit den Schultern. „Nach der Lawine waren wir zu zweit. Ein Hand voll ist später noch aufgetaucht, aber nicht geblieben. Weiß nicht wo sie alle hin sind. Musst mir mal erzählen, was Du alles in der Zeit gemacht hast.“
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Reuven von Sorokin
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"Nur... wenn es ihm so gut geht... warum wacht er dann nicht auf?" Das war s´die wichtige Frage. Aber sie hatten den Auftrag erfüllt, sie brachten ihn lebend zurück.
Neugier... Er musterte ihn noch etwas länger. Er hatte noch nie einen so goldblonden Hexer gesehen, und auch keine rosa Augen. Andererseits, viel kurioser als Dimitar war der hier auch nicht.
"Und wie alt bist du dann? Nach meinen Kollegen von der Katzenschule habe ich wenig Sehnsucht." der eine war kaltblütig und skrupellos, und das war sein Urteil, immerhin auch kein Klosterschüler. Der einzige, den err vermisste war tot.
"Und nach dem weißen Wolf auch nicht." dem selbstgefälligen Bastard.
Was hatte er in der Zeit so erlebt hatte... vieles sehr vieles, aber immer das gleiche.
"Was man eben so macht... Überleben. Jagen... Ich hab keine großen Heldentaten begangen, und von mir singen keine Barden.
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Crehwill von Seren
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„Bin letzte Woche Neunzig geworden.“ Er lächelte den Älteren über den Pferderücken und Jarel an. Auch wenn die zwei Jahre sehr viel mehr gezählt hätten, wenn sich sich vor 80 Jahren getroffen hätten. „Nach der Lawine waren wir zu zweit. Hin und wieder hab ich schon Sehnsucht nach den anderen und auch die Hoffnung, dass irgendwo noch weitere überlebt haben. Aber inzwischen ist es so lange her.“ Seine Tonlage sagte, dass da nicht mehr viel Hoffnung übrig ist. Aber mit einem hörbaren ausatmen, schob er den Gedanke wieder beiseite.

„Man muss ja nicht immer was jagen, um zu überleben. Ich hab für gute zwei Jahrzehnte pausiert, weil mich ein Mädchen aufgesammelt hatte. Wir sind auf Bälle gegangen und so Sachen. War sehr viel angenehmer als…“ Er sah sich um, auf das Regenwetter, die durchweichte und schmutzige Kleidung, das Fremd- und Eigenblut am Körper, die mehr schlecht als recht verbundenen Wunden und zuckte mit den Schultern. „...das.“ Sarrays Zuber würde er heute noch besuchen, da war er sich sicher und ihr würde dann schon etwas einfallen. „Wie ist es mit Dir und Cat?“ Von den Katern heißt es, sie würden noch weniger Gefühle haben.

„Und unser Flammenrosenritter?“ Er musste grinsen. „Ich – Sarray sähe das sicher anderes – denke, er wacht nicht auf, gerade weil es ihm gut geht. Seit ich ihn kenne, was zugegeben nicht so lange ist, macht er auf mich den Eindruck er sollte mal ausschlafen. Keine Ahnung welchen Puls schlafende Werwölfe haben, aber er macht auch mehr und mehr den Eindruck ebenso kein normaler Werwolf zu sein…“
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Reuven von Sorokin
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Ging man auf die hundert zu waren 2 Jahre Unterschied wirklich nicht mehr.
"Wir sind wirklich die letzte Generation einer aussterbenden Zunft." Von den anderen Katern hatte er ja schon erzählt. Wobei Reuven sich doch sicher war, dass der Regenwetter draußen einem Ball mit steifem Kragen eindeutig vorzog. "Dimitar hab ich vor kurzem getroffen, aber meine Kollegen willst du nicht kennenlernen." zumindest nicht die, die noch lebten.
"Das mit dem Pause machen habe ich auch probiert, hat nicht geklappt und auch das aufgelesen werden von Mädchen. Da hab ich wohl kein gutes Händchen... andererseits, wer lädt auch gerne einen wie mich auf einen Ball ein?"
Und er kam nicht umhin sich zu fragen ob dieser Greif nicht vielleicht doch blauen Blut hatte. Einen Jungen von der Straße dessen einziges Spielzeug die Ratten in der Kanalisation sind macht auch die Kräuterprobe nicht vorzeigbarer, es sei denn er ist es vorher schon.
"Auf Cat passe ich auf, und wir haben an den gleichen Digen Spaß."
Etwas freundlicher ausgedrückt für Essen, Jagen, Ficken.
"Ich mag sie. Wirst du denn bei Sarray bleiben?" Gingen Hexer dauerhafte Partnerschaften ein? Mit Menschen meist nicht, die starben einem weg, aber Zwerginnen? Die hielten länger.
Er beobachtete auch den schlafenden Wolf, wenn er herunterrutschen wollte schob er ihn sachte zurück und Crehwill tat auf der anderen Seite das gleiche.
"Normal ist der sicher nicht... wollte auch kein Gegenmittel als ich mal eines hatte. Ist seine Sache. Wenn er glaubt er hat's unter Kontrolle."
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Crehwill von Seren
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„Zumindest hat er sich Nachts nicht verwandelt, wie es im Liber Tenebrarum geschrieben steht. Irgendwas kann er wohl.“ Dieser Flammenrosenritter roch auch anders als die Werwölfe, der er getroffen hatte.

Die letzte Generation. So könnte man sie nennen. Es gab keinen Greifen, der jünger war als er selbst, wenn sie nicht irgendwo anderes wieder angefangen haben. Aber das hätte man gehört. Crehwill vermisste die Zeit im vollen Kaer, auch wenn es nur ein paar Jahre waren. Unbeschwerte Kindheit könnte man es nennen, wenn auch eine recht seltsame Art von Unbeschwertheit.

„Mein Mädchen hatte mich nicht gefragt, sondern behalten und irgendwie war sie schon süß, als sie mit diesen schicken Schühchen an Leichenteilen und Innereien vorbei gelaufen ist, die vorher noch ihre Wächter waren, um mich anzufahren, dass ich sie jetzt gefälligst nach Hause zu bringen habe.“ Der Greif musste lächeln. „Vielleicht hätte sie Dir gefallen. Mit dem Alter wurde sie auch etwas ruhiger.“ Zu ruhig irgendwann.

„An gleichen Dingen Spaß haben ist zumindest eine gute Grundlage. Auf sie aufpassen erscheint sinnvoll, sonst bekommt noch jemand Angst vor ihr. Du solltest vielleicht…“ aber er unterbrach den Gedankengang, schaute den Kater an und schüttelte kaum merklich den Kopf. Nicht Reuven. „Sarray? Keine Ahnung, wie lange ich bleibe, zumindest bis zur Hexe? - Ich kenne die Heilerin seit nicht mal einer Woche, davon lag ich drei vergiftet oder so herum. Nach der ersten Nacht hatte ich aufgehört zuzählen, wie oft wir haben und sie sieht keinen Grund, warum das weniger werden sollte. Aber ob das länger so weiter geht? Kann mir kaum vorstellen, dass wir beide die nächsten Fünfzig Jahre in Monogamie leben.“ Aber die Idee, dass sie so lange leben könnte war schon schön. „Außerdem macht mir ihre beste Freundin Angst.“
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