Die blauen Augen huschten von links nach rechts, von oben nach unten, von Clement zu Sébastien. Kein Ausweg…nirgends.
Sie hörte den zwei Wesen zu und schluckte dann schwer. War das also der Zeitpunkt an welchem sie nun ihr Leben ließ? Das konnte doch gar nicht sein..,sie sollte doch im Horseman sterben. Alt und grau..,dem Haus bis zum letzten Atemzug gedient. Nicht hier auf der Straße mit einem Fremden…warum nur war sie mit ihm mitgegangen? Sie war viel zu leichtgläubig….sollte sie hier lebend rauskommen, würde sie mit keinem mehr mitgehen. Lieber als alleinstehende Frau im Alter sterben als mit einem Liebhaber so jung…aber war es jetzt schon zu spät?
Dann brach Chaos aus. Ein Schlag erwischte sie hart im Gesicht und sie fiel zu Boden. Sie war ohnmächtig geworden und bekam von dem was folgte nichts mehr mit.
Kühl. Windig.
Jemand hielt sie an sich gedrückt.
Ihr Kopf dröhnte.
Das letzte, woran sie sich erinnerte war dass einer der Schnösel versucht hatte sie niederzuschlagen und Sebastien einen Liedschlag zu spät gekommen war.
Ihre Zähne waren hart aufeinander geschlagen, etwas lief klebrig warm ihre Schläfe herunter. Dann Dunkelheit. Und jetzt? War es so windig geworden? Und warum war ihr so kalt?
Sie kam zu sich und schlug langsam die Augen auf. Sie erblickte Sébastien, die sie wohl trug. Ein Schmerz fuhr ihr in die Schläfe und sie zuckte zusammen. „Hmmm…“ sie wollte sich von dem Mann wegdrücken, der hatte ihr gerade nur Ärger und Schmerz gebracht.
„Lass mich runter!“ presste sie ärgerlich hervor.
"Nicht. Jetzt.", zischte er, hielt sie eisern fest und langsam wurde ihr klar, warum das hier so windig war.
Sie flogen. Unter ihr zogen die Häuser vorbei. Sie waren nicht hoch. Aber ein Sturz wäre trotzdem tödlich gewesen.
Als sie es bemerkte klammerte sie sich doch fest an ihn und sah ihn entsetzt an. „Was???“
Es war einfach zu viel für einen Tag. Sollte sie heute so viel erleben wie manche Menschen in 10 Jahren nicht?
„Was bist du?“ fragte sie ihn nun eher vorwurfsvoll.
Die beiden landeten in völliger Dunkelheit.
"Ein Narr.", zischte er und versuchte sein Gesicht zu verbergen. "Geh! Schnell.", grollt er und ging einige Schritte zurück. Sie konnte sich nur deswegen so gut orientieren, weil sie hier zuhause war. Sie stand vor der Taverne, aus der sie vor etwas mehr als einer Stunde losgegangen war und einen schönen Abend erwartet hatte.
Dahlia sah ihn immer noch hoch irritiert an. Er war wütend. Irgendwas an ihm fand sie jedoch immer noch unfassbar anziehend. „Was…was hattest du mit mir vor?…sag es mir!“ sie wollte wissen was hinter diesen seltsamen Begegnung steckte.
Er schüttelte im Dunkeln den Kopf. "Ich wusste nicht das es so...bezaubernde...Menschen...." Seine Stimme wurde immer mehr zu einem Grollen.
Als jemand von drinnen die Tür öffnete, fiel ein schmaler Streifen Licht auf etwas, dass kein Gesicht mehr war. In den Schicken Klamotten steckte ein Monster. Verzerrte Züge, ein Maul voller Reißzähne, zwischen denen Geifer hervor troff und gelbe Augen, die ihre Schläfe anstarrten.
Das Blut! Es war das Blut ihrer Kopfwunde. Und sie verstand. Wenn sie nicht sofort floh, war es trotz seiner offensichtlichen Zuneigung um sie geschehen.
Er würde ihren Hals aufreißen und sie leer Trinken wie ihre Stammkundschaft das erste Bier des Abends.
Sie hörte seine Worte noch aber seine Züge versetzten sie in höchste Alarmbereitschaft. Sie sog die Luft scharf ein und wich zurück. Ohne sich zu verabschieden schnellte sie in die Tür, schubste den Gast zurück in den Raum und verriegelte die Tür von innen.
Weiter im horseman hier:
https://www.sphaerenkonjunktion.de/vie ... start=180