Platz des Hierarchen | der Platz und in den Straßen

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sarray Cestay
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Lebenslauf: Sarray

Die Zwergin bemerkte, dass die Bruxa eine Witterung aufnahm wie ein Wolf den Duft einer läufigen Wölfin.
Sie versuchte auch zu schnuppern, nahm aber nichts wahr außer Abfall, Pferdepisse und Ziegenmist.
Besser, man lernte das zu missachten.
Sarray ließ Lysira nicht aus den Augen.
„Wirst du verfolgt?“, schlussfolgerte sie, immer noch nicht begreifend, was hier vor sich ging.
Thalna
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Lebenslauf:

Von: Einer Ruine im Umland Nowigrads
Nach: Tor des Hierarchen
Zeitpunkt: Morgen des 01. August 1278
Betrifft: Sarray, Lysira, Wachen und jeden, der zufällig gerade vorbeikommt (:

Kommt von hier: viewtopic.php?p=3954#p3954

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Die Farben der Morgenröte, die sich in der goldenen Schulterplatte der Rüstung Jean Pierres reflektierte, verlieh dieser einen kupferartigen Glanz. Der Ritter war nervös. Dies war nicht seine Heimat und je weiter er sich von dieser entfernte, desto mehr musste er feststellen, wie sehr sich die restliche Welt von dem Toussaint, das er kannte unterschied. Ein Toussaint vor dem Massacker.
Sein Leben lang hatte er nach seinen ritterlichen Tugenden gelebt, hatte Anstand und Moral als grundlegende Wegweiser des menschlichen Zusammenlebens verstanden und dann war er in den Norden gekommen. Die Menschen hier waren vor allem ehrlich, zu ehrlich für seinen Geschmack. Er empfand schon die Unverblümtheit der einfachen Bevölkerung als Barbarei und das war noch nichts gegen die Feindlichkeit und die zahlreiche Unverschämtheiten, die der kleine Tross mit dem er reiste seit seinem Aufbruch hatte erdulden müssen.
Er war das Gewicht seiner Rüstung gewohnt, ebenso die Bereitschaft jederzeit heldenhaft in den Kampf zu ziehen, doch war ihm unwohl zumute, als er sich mit seiner hübschen Begleitung dem Stadttor nährte. Marius war bei Kutscher und Wagen geblieben, die edle Dame war der Ansicht, dass es besser wäre, sich erst einmal vorzustellen und die Frage zu klären, ob ein Passierschein benötigt wurde und wenn ja, wie viel dieser kostete.
Natürlich erfüllte er seiner Herrin jeden Wunsch, den sie an ihn herantrug, wenn es sein musste, würde er für sie sterben… was er in diesem Augenblick der bevorstehenden Situation eindeutig vorzog, denn die Dame schien sich ihrer Wirkung kaum bewusst zu sein, was ihm des Öfteren schon Schwierigkeiten eingebracht hatte.
Die edle Mademoiselle Thalna war ohne Frage ein ganz und gar liebreizendes Fräulein von atemberaubender Schönheit, doch schienen die Menschen hierzulande den Anblick solch exotischer Schönheit nicht gewohnt zu sein. Er bemerkte bereits die Blicke, die ihnen zugeworfen wurden. Und ihm entging auch nicht, dass die gehörnte Schönheit, die neben ihm ging ihn musterte.
„Geht es dir gut, mein Lieber?“
Besorgt musterten ihn die okkerfarbenen von schwarzen Skleren umrahmten Iriden der dunkelhäutigen Sukkubus, deren Hufe gleichmäßig auf der steinigen Straße klackerten.
Er wusste nicht, wie sie das machte… wenn sie ihn so anschaute und mit sanfter Stimme zu ihm sprach beruhigte sich sein Geist und Aktivität rührte sich in seinen Lenden. Er versuchte es zu ignorieren, sich auf das zu konzentrieren, was seine Aufgabe war. Er war hier um seine hohe Dame zu beschützen.
„Bestens. Es ist mir die allergrößte Ehre Euch… äh… dir zu Diensten zu sein und ich würde dich überall hin begleiten, um deine Anwesenheit genießen zu dürfen…“, stammelte er nervös vor sich hin.
„Ich verstehe deine Bedenken. Aber vielleicht haben wir ja schon das Ziel unserer Reise erreicht. Wie könnten wir jemals das Vertrauen hier ansässigen gewinnen, wenn wir ihnen nicht offenen Herzens begegnen?“, entgegnete Thalna mit sanfter Stimme. Bei dem Ritter kam nicht wirklich viel davon an, doch immerhin genug um zu wissen, wie tugendhaft und zugleich weltfremd ihre Worte waren, doch war es die Wirkung ihrer Stimme, die ihn gerade mehr beeinflusste. Er murmelte irgendetwas unverständliches, zupfte ein Taschentuch aus einem in seiner Rüstung befindlichen Hohlraum und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Das Tor kam immer näher, schon war das bunte Treiben auf der Brücke deutlich erkennbar.
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ERZÄHLER
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Lebenslauf:

In erster Linie fiel der glänzende Ritter auf und eine ganze Weile zog er auch die Blicke auf sich.
Es waren die beiden Korporals Fendrich und Lertow, die vor dem Tor Wache standen. In Häuschen dahinter hielten sich noch Thissen, Urwin und Dellert auf, Borjan würde gleich wiederkommen, er war pissen.
schon Augenblicke vorher hatte Lertow den Kollegen angerempelt:
"He, schau... dieser polierte Schnösel... Ob der schon mal gekämpft hat?"
"Ne, der muss so glänzen dass es sich spiegelt, wie sonst könnt er sich die Eier rasieren!"
Das und noch mehr Scherze gleichen Kaliber wechselten den Besitzer ehe die beiden herangekommen waren.
Genaugenommen fiel erst dann die Sukkubus auf.
"Oha..." machte Lertow.
"Nix da!" kam dann von Fendrich.
"Kein Zutritt für... also... Sowas. Außer in Ketten und mit ner Eskorte der Flammenrose."
"Und du Freundchen vom hohen Ross, du kannst meinetwegen rein, aber pass auf dass du dich nciht dreckig machst."
Sie hatten nciht wirklich angst vor dem Wesen mit Hufen und Hörnern. Es war tag, genug Kameraden standen hinter ihnen und immerhin,,, war es eben Tag. Teufel waren doch nur bei Nacht gefährlich, oder nicht?
Trotzdem, lange noch kein Grund, soetwas in die Stadt zu lassen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von: Slavas Wohnung --> Strasse --> Dienstgebäude des Regenten
Datum: Morgen des 5. August 1278
betrifft: Slava, Dijkstra, ww
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Wo suchte man einen Hexer, wenn man ihn nicht finden konnte?
Slava war zwar mit den grundlegenden Verhaltensweisen von Hexern nicht vertraute, aber was er bisher kennengelernt hatte ließ ihn vermuten, man konnte den Begriff einfach durch 'Herumtreiber' oder auch in seinen Begriffen 'Stalker' ersetzen und kam zu einem veritablen Ergebnis.
Die Liste war kurz.
Kneipen, Huren- & Badehäuser, Gefängnis.
Von den ersten beiden gab es eine Menge in Nowigrad, aber die konnten seine Leute schnell absuchen. So lange würde er zu einer Unterredung mit dem Regenten gehen, je nach Ergebnis würde er sich um letzteres dann selbst kümmern.

Wie sich zeigte hatte ihn Dijkstra bereits erwartet, dieses Mal in seinem Amtszimmer und nicht im Bad. Vielleicht nahm er an, Slava wäre dies unangenehm, sicher war dem Regenten bekannt, das sein Rücken ihm zuweilen Probleme bereitet, aber wie es der Zufall wollte hielt Cyrons Behandlung noch an.
Dijkstra empfing ihn und gerade eben als er eintrat ging einer der Handelsräte wutschnaubend hinaus und es fehlte nicht viel, dass der ihn angerempelt hätte. Erkannt hatte er ihn auf jeden Fall.
Ja, richtig, sie waren gerade nicht beschlussfähig. Ein weiteres Problem.
Doch zuvor gab es einen Erfolg zu vermelden.
Slava setze sich eher unaufgefordert.
Sicher, der Regent war der Regent, aber es brauchte eine Spur Unverschämtheit für ihn, um seinen Posten zu behaupten, und diese spielte er gerade aus. Dijkstra überging die Respektlosigkeit jedoch einfach. Er mochte zwar einen adeligen Titel haben, er verfügte über eine Grafschaft... irgendwo, aber er benahm sich ganz und gar nicht wie von Adel, war also vermutlich nicht in den Stand geboren sondern erhoben worden.

"Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ihr es schon gehört habt, aber die Nilfgarder sind beseitigt. Außerdem habe ich deren Kommandanten in meiner Gewalt."
Er würde ihn noch etwas zappeln lassen und erst heute spät am Abend oder morgen verhören.
Dijkstra hob auf seine unnachahmliche Weise erst die eine dann die andere Braue.
"Tatsächlich. Ihr alleine habt... wie viele? ...ein Duzend Nilfgarder? ...beseitig?"
"Es waren 15 und 4 Elfenspäher. Und ich war es nicht alleine, ich hatte noch Hilfe. Die Reste des Lagers sind ein Raub der Flammen geworden. Die wenige Korrespondenz habe ich gesichert, allerdings enthält es nichts was wir nicht auch zuvor schon wussten."
"Zu zweit fast 20 Nilfgarder erledigt? Waren das nur Bauern?"
"Nein, eine Spezialeinheit. Ich sagte doch, die Ausbildung in meiner Heimat ist gut. Ich kann es euch bei Gelegenheit demonstrieren. Aber egal wie ich es angestellt habe, dieses Problem ist zunächst gelöst, was uns dazu bringt, nun das zweite anzugehen."
"Und ihr habt einen Gefangenen?"
"Ja, Major DeLewellin. Mehr werde ich erfahren wenn ich mich mit ihm unterhalten haben. Nun aber zum Rat."
"Ihr habt eine Lösung, wie ich hoffe? Ich bin gespannt, wie ihr das anstellen wollt."
"Ihr könnt diese bedauerlichen Verluste ganz einfach für euch nutzen."
"Und bitte wie?"
"Wartet nciht, bis der Rat sich selbst auffüllt, Ersetzt die getöteten Räte durch Deputierte der Zünfte und Repräsentanten aus den größeren Provinzen Redaniens zu gleichen Teilen. Den Rückhalt der Zünfte habt ihr dann sicher und die Händler werden kaum wagen zu widersprechen wenn sie sich nciht mit der ganzen Stadt anlegen wollen. Allerding wären sie dann nur noch ein kleines Rad im Getriebe...."
"Im... Bitte was?"
Slava musste grinsen als er zu glaubte erraten zu haben, was der Regent verstanden hatte.
"Sie wären nur noch ein sehr kleiner Teil vom Ganzen."
"Lokale Vertreter und Zünfte...Interessanter Vorschlag..." Und man konnte förmlich sehen, wie er die Konsequenzen abwog.
"Aber damit entmachte ich mich doch selbst."
"Nicht unbedingt. Natürlich bleiben die Männer handverlesen."
Die Art wie er handverlesen betonte machte klar, in wessen Hand sie lagen.
Der Regent nickte und sein Gesicht erhellte sich.
"Was wiederum den Anspruch Nowigrads auf die Hauptstadt sicher würde und mir damit... Für Redanien und Temerien wird es so aussehen... Nicht schlecht, Herr Sokolov. Nicht schlecht."
"Dazu die einflussreicheren Adeligen und Spezialisten als nicht stimmberechtigte Berater. Darunter fallen auch einige der Händler. Sie haben ein Mitspracherecht aber kein Stimmrecht. Aber außen vor lassen kann man sie nicht, sie vertreten Geld und Hebel in Personalunion. Aber so sind sie aufgeteilt. die stärksten und mächtigsten als Vertreter ihrer Zunft, die Anderen anwesend aber machtlos. Sie haben so auch nicht die Einheit sich geschlossen dagegen zu stellen. Dafür hat Nilfgard für uns gesorgt."
Wieder nickte Dijkstra. "Ich mag eure Art zu denken. Wo habt ihr das nur gelernt?"
"Von den besten, mein Lieber, von den besten."
Wieder ignorierte der Regent die Respektlosigkeit.
"Es gibt noch ein weiteres Problem, das wisst ihr."
"Dieses Problem könnt ihr lösen. Ihr seid doch Inhaber einer Grafschaft."
"Ich weiß worauf ihr hinaus wollt. Und ihr denkt, wenn ich euch in den Adelsstand erhebe akzeptieren sie euch? Ihr habt immer noch keine Familie und keine Geschichte."
"Auch dafür gibt es eine Lösung. Man lässt Gerüchte verbreiten. Ein lange verschollener Erbe, ihr habt mich versteckt um mich zu schützen... da wird euch sicher etwas einfallen. Und das lasse ich durchsickern. Ich habe da meine Methoden."
Dijkstras Mundwinkel zuckten. Wenn er dem blasierten Adel eins auswischen konnte, dann war er wohl dafür zu gewinnen und die Idee schien ihm zu gefallen.
"Gut, überlasst es mir, aber ich werde sehen was ich tun kann."
Mehr wiederum hatte Slava nciht hören wollen.
Und Dijkstra beantwortete sich im Folgenden alle weiteren Fragen beinahe selbst, er war wirklich erstaunlich schnell im Kopf und hatte offenbar die Adelsbücher, die er in den letzten Tagen mühsam recherchiert hatte alle im Kopf.
"Ein männlicher Erbe, der Verschwiegen wurde und sich nun wieder meldet. Das lässt sich einrichten, sogar die Adelsbriefe. Freiherr ist wohl auch nicht zu anmaßend. Dazu würden allerdings auch Ländereien gehören... Auch das lässt sich einrichten."
Die Idee schien den Regenten mehr zu begeistern je länger er sich damit beschäftigte und je mehr er sie zu seiner machte.
Slava schwieg dazu.
"Gut, gesetzt den Fall ich stimme der Idee mit dem neuen Rat zu, wo ist eure Rolle in dem folgenden Spiel?"
"Die gleiche wie jetzt. Ich will kein Stimmrecht, ich höre nur zu und berate euch."
"Und eines würde mich noch interessieren... Wie wollt ihr verhindern, dass die Leute nun denken wir selbst hätten die Räte beseitigt?"
"Was die Leute denken werde ich ihnen schon sagen. Überlasst das mir."
"Gut. Und ihr wollt nichts dafür? Einfluss? Macht? Wen soll ich aus dem Weg räumen?"
"Nichts weiter. Nur freie Hand bei dem was ich mache und wie ich es anstelle und vollen Zugang zu allen Informationen."
"Ihr seid mir keine Rechenschaft mehr schuldig?"
"Ich werde euch berichten, Euch beraten und wir besprechen die Ziele, aber die Art und Weise wie ich sie umsetze bleibt mir überlassen." auch das verfolgte einen langfristigen Zweck.
"Die Archive der Magier kann ich euch nciht öffnen... aber der Rest sollte machbar sein. Aber warum sollte ich mich darauf einlassen?"
"Weil ich so effizienter arbeite und je weniger ihr wisst umso weniger kann man euch belangen. Und ich werde nichts tun was ihr nicht auch tun würdet."
"Genau das ist ja meine Befürchtung."
"Ich sehe, wir verstehen uns?"
"Im Grunde ändert sich fast nichts... ihr kommt weiter ins Bad?"
"Natürlich."
"Gut. Ich denke darüber nach. Cognac?"
"Gern."
Sie tranken noch, lachten über die eine oder andere Absurdität. Slava unterhielt sich eigentlich gerne mit dem Regenten, hin und wieder konnte auch er noch von ihm lernen. In diesem Fall aber kostete es ihn mehr Zeit als veranschlagt, so dass es schon Mittag vorbei war als er wieder auf den Platz des Hierarchen trat - allerdings siegessicher.

Nun würde er nach dem Hexer suchen. Wo das wäre erfuhr er auch schon bald.
Es sah aus als wollte der Junge ihn um seine Geldbörse erleichtern, tatsächlich aber steckte er ihm einen Zettel zu.
Nichts in den Hurenhäusern, den Bädern und den Kneipen, aber vor einigen Tagen hatte es wieder einen Aufruhr gegeben bei dem ein Hexer verhaftet worden war.
Slava seufzte, der Junge Taschendieb, der nun für ihn arbeitete würde später seinen Lohn bekommen, er hatte dafür einen kurzen Weg, sein Gefangener saß auch im Kerker wo er wohl den Hexer finden würde.

<weiter dann hier>
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von: aus dem Kerker --> Dienstgebäude des Regenten
Datum: Nachmittag des 6. August 1278
betrifft: Slava, Dijkstra, ww
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Der Regent erwartete ihn bereits, wie immer. Es war ihm noch nie gelungen, ihn zu überraschen.
An diesem Tag saß er in seinem Arbeitszimmer, das Slava immer ein wenig dunkel vorkam, die Holtäfelung war sehr duster und der Rest der Wände war mit Bücherregalen verstellt und es brannten nur wenige Öllampen. Dijkstra selbst trug Brokat und Gold und wirkte so noch wuchtiger als mit einem Handtuch um die Lenden und im Bad.
Und noch ein wenig eindrucksvoller. Aber zugeben würde er das nie.
Er stand nicht auf als Slava eintrat, das kannte er bereits von ihm. Er mußte es nicht, als Regent, aber er würde es auch nie tun, was für ihn der Rücken war, war für den Regenten das Knie, einst von einem Hexer zertrümmert, nie ganz geheilt.
"Ich hörte, es war ein voller Erfolg?" damit begrüßte ihn der Regent.
"Ein halber. Sicher gibt es noch welche, die uns entkommen sind."
"Und die nun gewarnt sind?"
"Das war nicht zu vermeiden, aber die Hauptbedrohung ist gebannt. Bis sie eine neue Truppe zusammenstellen wird es dauern und sie wissen, dass wir diese Art des Vorgehens kennen und zweimal werden wir nicht blind genug sein."
"Sicher?"
"Ja, sicher. Bis jetzt bin ich ihnen immer einen Schritt voraus."
"Ist es eine gute Idee, den Halbling mit den Menschen zu hängen?"
"Genau das will ich."
"Aber die Aderlinge sind nicht beliebt..."
"Wenn wir die Spaltung weiter voran treiben droht uns noch etwas ganz anderes. Bitte vertraut mir, es ist nötig."
"Vertrauen... das ist doch etwas viel verlangt. Habt ihr euch denn nie gefragt, weshalb ich euch in diesen Posten erhoben habe und weshalb ich euch nun einen Adelstitel samt Lehen übergebe?"
Ein paar Papiere wanderten über den Tisch. Slava hätte gerne gejubelt aber er behielt seine neutrale Mine bei.
"Das habe ich durchaus. Aber ihr werdet es mir sicher gleich erklären." Aber er lächelte und seine Augen sagten 'Danke."
Dijkstra dagegen grinste breit.
"Deswegen. Weil ihr ein eiskalter Hund seid, Freiherr von Sokolov. Oder wie auch immer euer wirklicher Name ist. Auch wenn man euch immer noch anhört, dass ihr die Sprache nicht zur Gänze beherrscht, und obwohl ihr noch immer nicht alle Gesetzmäßigkeiten dieser Welt kennt... Eines weiß ich, ich will euch nicht bei unserem Feind sehen. Allein deshalb seid ihr hier, wo ich euch sehen kann. Denkt nicht, wenn ich euch freie Hand lasse, dass ich euch nicht auf die Finger sehe. Es ist mir egal, was ihr im Orden treibt und mit wem, solange ihr das Zeil dabei nicht aus den Augen verliert."
"Das werde ich nie, und ich habe auch nie erwartet, dass ihr mich nicht beobachtet."
"Gur. ich sehe wir verstehen uns. Also, wie geht es weiter? Was haben sie als nächstes vor? In welche Richtung müssen wir um einen Schritt voraus zu sein?"
"Wenn ich an des Emhirs stelle wäre würde ich die Stadt vom Meer aus angreifen."
"Warum?"
"Weil wir denken, dass genau das uns schützt."
"Wie?"
"Ballisten. Katapulte, Trebuchets... Kanonen."
"Und wie können wir uns schützen?"
"Die selbe Antwort."
"Ballisten. Katapulte, Trebuchets... und... was sind Kanonen?"
"Ich brauche Ingenieure, ich werde ihnen erklären wie es funktioniert und ich kann es auch demonstrieren. Ich werde euch zeigen, warum ihr mich auf eurer Seite haben wollt."
Wieder blitzte etwas in seinen Augen, Jarel wäre es aufgefallen, vielleicht anderen auch, aber Dijkstra war auf etwas anderes fokussiert und Slava hatte einen Entschluss gefasst. Einen Schritt weiter. Bisher hatte er sich von der Stadt nur einen runterholen lassen, nun würde er sie in den Arsch ficken. Ob er auch zulassen würde, dass es umgekehrt geschah... nun, diese Frage musste er noch nicht einmal stellen.
"Ich werde morgen für ein paar Tage in Richtung Oxenfurt aufbrechen, wenn ich zurück komme werde ich euch etwas zeigen, dass euch gefallen wird, Regent."
Dijkstra blickte ihn an als habe er seinen Gedanken von zuvor erraten, nickte aber.

<geht hier weiter>
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ERZÄHLER
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Am Richtplatz hatte sich wie immer eine Meute Schaulustiger eingefunden, doch diesmal war sie besonders groß und sie war durchmischt - Menschen wie Anderlinge wohnten der Hinrichtung bei. Drei Galgen, zwei davon für Menschen, einer speziell präpariert. Das Heer der Bürger wogte Unruhig um die Plattform, man konnte die Anspannung förmlich spüren. Die Razzia hatte die Anderlinge aufgeschreckt und die Menschen wieder misstrauischer gemacht. Gerüchte kursierten, verteilten sich wie Lauffeuer in der Stadt und auch in der Menge auf dem Platz. Sie reichten von einem Komplott gegen den Handelsrat, über einen geheimen Zugang für die Nilfgaarder im Viertel der Anderlinge bis hin zu den üblichen Theorien zu vergifteten Brunnen. Hier wurde geflüstert, da lauthals dementiert. Man konnte förmlich spüren, dass es nur eines Funken bedurfte und die brodelnde Masse würde in Flammen aufgehen.
Loriel konnte die Spannung in den Fingerspitzen spüren, über die er mit eisiger Ruhe seinen Schießhandschuh streifte. Er spürte sie in den Haarwurzeln, er mit der selben Ruhe ein Band um seine Stirn legte, an dem der Eichhörnchenschwanz baumelte und sich in die schwarzen Strähnen schmiegte. Der Elf tat all diese Handgriffe mit der Ruhe und Sicherheit eines Wesens, das den Tod nicht fürchtete und das sein Ziel genau vor Augen hat. Neben ihm spannte Yarik seine Armbrust mit verbissener Miene. Der ungewöhnlich zierliche und eindeutig zu wenig behaarte Zwerg wirkte weit weniger ruhig als Loriel, sodass dieser seine Hand auf die Schulter des Zwergs legte.
"Unsere Leute sind da unten. Vertrau."
Yarik nickte und schulterte seine Armbrust. Sie bafanden sich im Dachgeschoss eines der Gebäude, die an den Richtplatz angrenzten und in das sie nicht durch den Haupteingang gelangt waren. Genaugenommen wussten die Bewohner nichts von den Gästen, die sie seit mehreren Wochen beherbergten, doch dieses Asyl würde heute nun ohnehin enden. Als hätte es die Herrin vorhergesehen, hatte sie hier Leute platziert, um zu tun, was sie beide nun tun würden. Oder zumindest versuchen.
Überlasst ihn nicht den Menschen. Lebend oder tot, aber überlasst ihn nicht dem Feind. Auch sein toter Leib gehört nach Est Tayiar., hallte ihre Stimme klar in Loriels Geist, als er durch den alten Taubenschlag den Karren beobachtete, der die Straße herauf rollte. Drei Gestalten befanden sich darin, eine im unverkennbaren Nilfgaarder Schwarz, eine nur halb so groß wie die anderen beiden. Loriel spannte seinen Bogen, prüfte den Sitz der Sehne und legte einen schwarz und weiß gefiederten Pfeil auf. Yarik postierte sich neben ihm, den Bolzen mit dem dicken Seil bereit auf der Armbrust liegend.
"Das ist Wahnsinn...", knurrte er.
Loriel lächelte nur und in seinen blauen Augen funkelte es.
Die drei Delinquenten wurden auf die Plattform geführt, man legte ihnen Schlingen um den Hals und dem Halbling wurde eine zusätzliche Schlinge um die Füße gewunden, an der etwas großes befestigt war, was Loriel von hier oben nicht genau erkennen konnte. Aber er konnte sich denken, dass es sich um irgendeine Art zusätzliches Gewicht handelte. Der Elf hob den Bogen, zielte nur wenige Sekunden, zog die elegante Waffe dann in einem glatt durch, bis die Lederkuppen seines Handschuhs den Mundwinkel berührten.
Ausatmen.
Lösen.
Der Pfeil schoss schnurgerade hinunter auf den Richtplatz und bohrte sich dem Henker, der gerade die Falltüren öffnen wollte mitten in die Brust. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn zurück und er stürzte vom Podest hinab auf den Platz. Im gleichen Moment zischte der Armbrustbolzen herunter, traf allerdings nicht wie beabsichtigt den dicken Pfeiler der Konstruktion, sondern durchschlug ein Brett des Podests und verhakte sich dort. Yarik zerrte daran und begann eilig das andere Ende im Dachgebälk fest zu zurren.
Unten passierte derweil vieles Gleichzeitig. Plötzlich sah man überall Eichhörnchenschwänze an Gürteln und Mützen, sicher ein dutzend. Die Menge geriet in Aufregung, dann in Panik, drängte zu den schmalen Gassen, um den Platz zu verlassen.
Loriel hatte sich seinen Bogen umgehängt, ein Tuch um das Seil geschlungen und sprang ohne zu zögern aus dem Taubenschlag, am Seil Richtung Galgen gleitend. Er kam an, doch Yarik hatte weniger Glück - der schlecht getroffene Bolzen splitterte aus dem Podest, gerade als er in der Mitte des Seils angekommen war, sodass der Zwerg in die Tiefe stürzte. Er verschwand im Tumult, doch Loriel hatte keine Zeit auf ihn zu achtne. Er hatte bereits den nächsten Pfeil auf der Sehne, kaum dass seine Füße den Boden berührten. Dem ersten der heraneilenden Stadtwächter sandte er diesen zwischen Platte und Halskragen.
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Dass Urteil sollte noch am selben Abend vollstreckt werden und im gleichen Zuge wurde auch die offizielle Verlautbarung verlesen. Eine Nilfgardische Verschwörung war aufgedeckt worden und durch den heldenhaften Einsatz einer Spezialeinheit der Stadt war auch der Stoßtrupp besiegt worden, dafür leistete der Major, der nun ebenfalls gehenkt werden sollte Gewähr.
Dazu sollten einige der Drahtzieher nun ebenfalls für ihren Verrat hängen, dafür Nowigrad in den Untergang führen zu wollen. Und sie betonten, dass es keine Rolle spielte, ob Mensch oder Anderlinge, vor dem Gesetz wären alle gleich.
Aber bereits die letzten Worte gingen im Trubel unter.
Mit einem Angriff der Eichhörnchen hatte der neue Sicherheitsberater natürlich gerechnet, daher waren die Wachen für die Hinrichtung verstärkt worden.
Als der Henker fiel wurden die Soldaten aktiv.
Sie hatten den Platz nicht nur gewählt, weil es üblich war, Delinquenten hier hinzurichten, fast seit bestehen der Stadt war es üblich, Verbrecher auf dem Marktplatz und nun dem Platz des Hierarchen zu richten. Meist waren es die Feuer des Ordens, die Häretiker der ewigen Flamme zuführten, doch seit kurzem waren es auch wieder die staatlichen Galgen, die von der letzten Konsequenz eines gerechten Urteil kündeten.
Aber ein zweiter Grund war, dass der Platz sich leicht abriegeln ließ.
Es gab ohnehin nur 3 Zugänge zum Platz und zwei davon waren bereits durch Tore gesichert. Der dritte ließ sich jedoch auch mit einer Handvoll Bewaffneter gut absichern. Mit einem Angriff über die Dächer hatte zwar möglicherweise der Freiherr gerechnet, aber die Wachen waren dennoch nciht darauf trainiert, dem zu begegnen. Das würde sich allerdings später ändern.
Befehle wurden gebrüllt und die Wachen verschlossen die Durchgänge.
Erst dann kümmerte man sich um die Anwesenden.
Die drei Verurteilten wurden sofort wieder in den Gefängniswagen verfrachtet, auch das war zwar keine Routine, denn so oft kam auch das nicht vor, aber immerhin waren sie darauf vorbereitet worden und ein weiteres mal zeigte sich, dass Sokolov ein gewisses Talent hatte, Schwierigkeiten vorauszusehen. Nur die Pfeile waren schneller.
Der Halbling sank getroffen zu Boden noch ehe er zusammen mit den anderen in den gepanzerten Gefängniswagen verfrachtet werden konnte. Einer der Soldaten vergewisserte sich, dass der Verurteilte wirklich tot war, indem er noch einmal mit der Pike nach hieb, dann wurde der Leichnam jedoch zurückgelassen. Auch dafür würde es eine Rüge geben, doch für dem Moment war jedem der Anwesenden die eigene Gesundheit wichtiger.
Als die Gefangenen wieder verstaut waren wurden die Passanten separiert.
Noch war keine Bevölkerungsdichte erreicht, dass ein Massenauflauf außer Kontrolle geraten konnte, wer unbewaffnet war und unverdächtig aussah wurde vom Platz gelassen, so fielen auch bald die Eichhörnchenschwänze auf, und die waren ein rotes Tuch. Piken kamen zum Einsatz und wer eine solches Fellstück trug wurde nun umgekehrt gnadenlos niedergemacht.
Dagegen hätte sich der Freiherr von Sokolov wohl wohl verwahrt, aber genau diese Jahre und Jahrzehntelang trainierte Angst war kaum beizukommen.
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Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
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Yarik hatte Glück im Unglück, denn er stürzte in eine gaffende Gruppe, denen der Mund offen stand und die vor lauter Erstaunen vergaßen, beiseite zu treten, als das Seil sich löste und ihnen ein Zwerg in die Arme fiel. Unter Geschrei und Wehklagen tauchte er in einen Haufen Arme und Beine, bekam dabei aber nur ein paar Hiebe ab, die man mit der Konstitution eines Zwergen gut weg steckte. nur die Armbrust war hin, doch Yarik besaß noch einen beeindruckenden Kriegshammer und diesen schwang er nun gegen jeden, der sich ihm in den Weg stellen wollte. Und obwohl er so zierlich wirkte, hatte seine Waffe eine durchschlagende Wirkung.
Loriel stand zwischen den Galgen wie das Denkmal eines Jagdgottes und verschoss Pfeil um Pfeil, als das Brüllen von Befehlen seine Aufmerksamkeit auf eine - eine wichtige - Person herum zog. Er hob sich nicht sonderlich von den anderen Soldaten ab, war vielleicht etwas polierter und hoch zu Ross. Loriel zögerte nicht lang, zog die Sehne weich in den Mundwinkel und löste mit dem Strom seines Atems. Der Pfeil fand genau sein Ziel, das Opfer wankte im Sattel, doch die Panzerung war zu gut und Loriels Jagdspitzen nicht panzerbrechend. Es war sein letzter Pfeil gewesen und so nahm er sich nun der aufgabe an, die man ihm gestellt hatte. Der Halbling war tot - blutüberströmt lag er auf dem Pflaster, doch Loriel ließ sich keine Zeit für Wehmut, zumal er Benno kaum kannte. Er kannte seinen Sohn, der kurz nach der Razzia bei ihnen aufgetaucht war, das ja. Er kannte die Hoffnung, die er nun zerstört sehen würde und er kannte den Zorn, den es in dem jungen Herz schüren würde. So wie in ihrer aller Herzen. Loriel griff den kinderlichten Halbling und warf ihn sich über die Schulter. Vertrauend, dass die anderen seinen Rückzug decken würden, begann er auf das Haus zuzurennen, von dem aus alles begonnen hatte.
Auf dem Platz hatte sich die Menge weitestgehend zerstreut - die Panik, mit der sie kalkuliert hatten, war nicht ausgebrochen. Statt dessen reagierten die Wächter erstaunlich koordiniert. Bald gab es auf dem Platz nur noch Soldaten und Eichhörnchen, die die Klingen kreuzten. Eine Elfe mit ungewöhnlich grobem Gesicht, das von einer hässlichen Narbe verunziert wurde, hieb mit einem Zweihänder auf gleich drei Soldaten ein. Sie war schnell und sie war gut mit ihrer Waffe, doch den Soldaten eilten Kameraden zu Hilfe. Alle kassierten Blessuren, doch dann sah sie sich entwaffnet. Doch mit der Flinkheit der Frau rechnete niemand, als sie sich schwungvoll in eines der noch gegen sie erhobenen Schwerter stürzte und im Angesicht des entsetzten Korporals darauf starb.
Yarik fegte derweil einen anstürmenden Soldaten von den Beinen, dem Geräusch nach für immer. Dem zweiten hieb er eine schicke Delle in den Helm, unter dem das Blut hervor quoll. Heute würden sie sich teuer verkaufen.
Loriel hatte das herab hängende Seil erreicht und prüfte, ob es noch fest am Balken im Dachstuhl saß, dann begann er zu klettern. Den Halbling geschultert gelang es nicht ganz so flink wie einem Eichhörnchen geschuldet wäre, aber er gewann schnell an Höhe und als man ihn bemerkte, war er schon fast im Taubenschlag. Schon eine Hand am Holz, nagelte ein Pfeil Elf und Halbling an die Fassade. Das Seil und der Holzrahmen entglitten seinen Händen und er stürzte mitsamt seiner Fracht rückwärts zurück auf den Platz.

Er sollte nicht das letzte Opfer bleiben. Noch weitere Eichhörnchen versuchten den Halbling ins Taubenhaus zu bringen, doch alle scheiterten an der Treffsicherheit jenes einen Bogenschützen, den seine Kameraden so exzellent schützten, dass es kein Durchkommen gab. Nicht ohne Loriel. Eichhörnchen um Eichhörnchen fiel, Yarik wurde umzingelt, war aber nicht so edelmütig wie die Elfen, sich selbst in ein Schwert zu stürzen. Außerdem waren die Soldaten vorsichtiger geworden. Bald kniete er zwischen einer Elfe und Kerl, den er für einen Menschen gehalten hätte und sah mit stoischem Blick zu, wie die Soldaten die Toten nebeneinander aufreihten. Nur zwei fehlten - ein schwacher Trost, zumal der Halbling noch immer dort auf dem Pflaster lag, inzwischen zugerichtet wie ein Hackschnitzel vor der Pfanne. Yarik senkte den Blick auf die Steine vor seinen Füßen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zu seiner Rettung käme, war verschwindend gering, aber das hatte er gewusst, bevor er sich freiwillig gemeldet hatte. Wieso hatte er dann jetzt plötzlich solche Angst?
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Registriert: Samstag 17. Dezember 2022, 14:35
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Mit dem einem weiteren Zwerg wurde kurzer Prozess gemacht. Gleich zwei Piken bohrten sich in den Mann, um Namen und um Ideale scherte sich keiner.
Es starben einige der Angreifer, bis man es überhaupt darauf anlegte Gefangene zu machen. Ein Elf konnte schließlich umzingelt und schließlich festgesetzt werden.
Es war und blieb ein Gemetzel.
Es war mehr Glück als Planung, dass es unter den Zivilisten nicht zu Opfern gekommen war. Nur einige leichte Verletzungen durch Stürze, Katzer, Prellungen waren zu beklagen.
Anders sah es da bei den Wachen aus.
Es hatte 10 Tote gegeben und das war unvertretbar viel.
Dagegen standen 3 verhaftete Eichhörnchen und 7 tote.
Eine nicht näher bestimmbare Zahl war entkommen. Vermutet wurden fast eine Handvoll, aber keiner hatte so genau mitzählen können. Viel zu schnell waren sie über die Dächer verschwunden, woher sie auch gekommen waren.
Der Kommandant der Stadtwache Olufsen hatte einen seiner Offiziere geschickt um Sokolov zu informieren und hatte nun bereits Aufbauarbeiten angeordnet.
Dass sie den Triumph noch in der Hand hielten, nämlich den Körper des toten Halblings, das ahnte zu dem Zeitpunkt keiner, noch herrschte die Auffassung, dass der Vorfall eine Niederlage sondergleichen war.
Erst die später gestreuten Gerüchte würden dafür sorgen, dass man froh war, dass es nicht noch schlimmer gekommen war. Erst dann würde sich die Haltung durchsetzen dass es immerhin niemandem gelungen war, größere Truppen in die Stadt zu lassen und dass man sah, dass die Eichhörnchen wirklich eine Bedrohung waren eine ernstzunehmende für Leib und Leben von jedem. Doch noch warf man sie einfach in einen Topf mit den Nilfgardern. Zwei verschiedene Motive zu vermuten kam den wenigsten in den Sinn.
So würde dieser Vorfall auch die Angst und die Vorbehalte Anderlingen gegenüber noch einmal auf ein neues Niveau heben. Schließlich waren es Elfen und Zwerge und Halblinge gewesen, die die Väter und Söhne der Menschen der Stadt böswillig ermordet hatten.
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von: Garnison
Datum: Nachmittag, 7. August 1278
betrifft: Valjan,
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Der Buchhändler am Platz des Hierarchen. Valjan kannte Jamal schon länger. Jede kannte ihn, der hier aufgewachsen war. Er war hin und wieder hier gewesen, um das ein oder andere nachzulesen, denn kaum jemand konnte sich überhaupt ein Buch leisten, sodass sich der Laden zu einer Art Volksbibliothek entwickelte. Diesmal brauchte er etwas einfaches. Triviales Blabla, wie Jamal es nannte. Aber wozu waren dieses Adelsregister sonst gut?

Der Korporal hatte auch ohne Hilfe schnell gefunden was er gesucht hatte, auch wenn Jamal hilfsbereit wie er nun mal ist, mitgekommen war. Schließlich hatte er zwei Ausgaben der Adelshäuser Redaniens, die neuste von 1275 und die Ältere von 1250. Das Ding erscheint schließlich nur alle 25 Jahre um all die Herrschenden abzubilden und vorstellen. Tatsächlich brauchte Valjan auch beide um die Geschichte nachvollziehen zu können. Dusica von Roggeven sollte nach diesen Angaben noch leben und ein Landhaus ihrer Mutter bewohnen an der Küste nördlich von hier. Zumindest passte das zu den Aussagen. Er machte sich noch ein paar Notizen – Schreiben und Lesen gelernt zu haben, war wirklich eine Investition – und verließ dann zufrieden den Laden. Jetzt musste er nur noch eine Möglichkeit finden, den Neuen zu kontaktieren. Vielleicht morgen Vormittag, während des Diensts oder wie jetzt am Nachmittag, während der Bereitschaft – ist wahrscheinlich besser.
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Sarray Cestay
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von Jamals Buchladen
Datum: Früher Nachmittag, Samstag, 14. August 1278
betrifft: Delia, Sarry + wer mag
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Die Zwergin plapperte einmal mahr ohne Punkt und Komma und redete weiter frontal auf die arme Delia ein, bis sie vor einem mehrstöckigem Gebäude zum stehen kamen. Dicke Wände aus gehauenem Stein, Torbögen als Eingang, Fenster aus echtem Glas mit dicken Gittern davor, breite Treppen aus grauem Granit, Säulen und ein paar spärlich gestreute Verzierungen ließen den Zeck des Gebäudes auch erkennen, ohne dass über den Eingängen ein Schild in Form einer goldenen Münze hing.
„Das ist die Bank von Vimme Vivaldi. Ist nen zwerg. Also wird man da auch als Anderling nicht doof angeguckt.“ Sarray begann sich den Staub von der Kleidung zu klopfen und versuchte vergeblich es glatt zu streifen. Offenbar hatte sie einen gewissen Respekt vor der vor ihnen aufragenden Institution.
„Bereit?“, fragte sie und sah zu Delia auf.
Delia
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Noch immer war Delia über das Vertrauen, welches Jamal ihr entgegengebrachte erstaunt, sie tat dies auch, fast immerzu, nur es nun selbst zu erleben… Sie verabschiedete sich ebenso freundlich vom Buchhändler und schenkte ihn ein offenes, ehrliches und erfreutes Lächeln, doch dann sah sie Sarray nachdenklich an. Was sollte Ihr denn beim Wechseln der Münzen passieren? Oh, die Erklärung kam prompt, als sie unter sich waren. “Ja”, bestätigte die junge Halbelfe rasch auf die Frage der Zwergin hin. Hatte sie ihr erklärt, aber manchmal war man eben wie man war… Die junge Frau nickte, sah aber alles andere als glücklich aus. “Serrikanien? Wo ist das und wie ist es dort?” Lügen… oh sie log nicht gern. “Vielleicht ist es eh besser, wenn du das Reden übernimmst?”, fragte sie dann Hoffnungsvoll die kleine Frau. So war es ihr nicht möglich, etwas falsches zu erzählen. Delia nickte, auch wenn es ihr lieber wäre, nicht solche Geheimnisse um sich hegen zu müssen…
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Die Bank war nicht so weit von Jamals Buchladen weg und man musste fast nur eine Zufahrtsstraße zum Platz überqueren. Aber sie war definitiv in einem besseren, größeren, steinigeren Gebäude untergebracht und nahm dieses zur Gänze ein, während sich Jamals Laden in eine kleine Erdgeschosswohnung presste. Der Eingangsbereich der Vivaldi-Bank war entsprechend groß, ging über mehrere Stockwerke und hatte zu beiden Seiten breite Treppen nach oben, während nach vorne sich die gewöhnlichen Kunden vor gut gesicherten Schaltern sammelten. Gerade heute am Markttag waren mehr Personen in der Stadt als sonst. Bessere Kunden mit volleren Konten wurden abgeholt und nach oben in private Betratungsräume geführt. An strategisch wichtigen Punkten stand Sicherheitspersonal bereit. Zwergisches Sicherheitspersonal. Zumindest bis auf eines, der war fast doppelt so groß, aber nur halb so breit wie ein Zwerg und hatte einen hellroten Haarschopf, der unter dem Helm hervorquoll.

Sarray betrat die Bank und war - äußerst ungewöhnlich - zunächst erst einmal still. Und nicht nur das, sie bekam auch rote Ohren! An der Unterlippe nagend sah sie sich um und taute erst dann auf, als sie Tilau Riesack sah.
Mit einem seltsamen Seufzen trat sie an den Zwerg heran, der hier gut gerüstet Wache schob.

Ein breites Grinsen machte sich auf Tilaus Gesicht breit, als er Sarray entdeckte. „Na sieh an!“ sagte er mit der für Zwerge typischen brummeligen Stimme. „Wenn das nicht die kleine Sarray Cestay ist. Na, endlich die Goldgrube gefunden, um sie hier einzulagern?“
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Sarray Cestay
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„Hach…Tilo…die Geschäfte laufen ganz gut, aber immer geht das Geld immer schneller raus als rein. Du weißt ja, wie das ist.“, flachste sie und zwinkerte koket.
Ausnahmsweise gab es für den Wachmann keine Umarmung, keinen Knuffer und auch sonst blieb sie ungewöhnlich anständig und zurückhaltend.
Ihre sonst so stürmische Art war hier nicht gerne gesehen und sie wollte auch niemanden in Verlegenheit bringen, schließlich beobachtete der Chef hier irgendwie alles. Wie auch immer er das machte…
„Meine Freundin hier, Delia geht’s noch beschissener als uns beiden. Die muss ihr Erbe verscheuern. Leider haben wir keine Ahnung, woher die Münzen kommen und was sie wert sind und ich dachte, wir versuchen es mal hier. In diesem Ehrenwerten Haus wird man weniger beschissen als woanders.“
Die Zwergin verschränkte die Finger hinter dem Rücken, hob das Kinn, klimperte mit den Wimpern und drehte sich auf einem Fuß stehend von einer Seite zur anderen und zurück, während sie fragte,
„Ist einer der Herren da, die Münzwerte feststellen können?“, flötete sie zuckersüß.
Es war ihr ohnehin ein Rätsel, warum in diesem Hause nur Kerle rumrannten.
Delia
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Delia war froh, dass Sarray es tatsächlich übernahm, sich etwas einfallen zu lassen, denn sie hatte trotz dessen sie nun Karten dieser Welt gesehen, aber noch keinerlei Informationen wie es überall aussah…
„Sehr erfreut“, lächelte die Halbelfe ein wenig unsicher und versuchte sich zu merken, was Sarray sich zurechtgelegt hatte, um an dieses anknüpfen zu können, sollte es nötig sein.
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„Schlimm, schlimm...“ zum Erbe verscheuern. Die Augen Tilaus gingen einen Moment auf Delia und er lächelte... charmant. Zumindest versuchte er es, denn die Jahre als Söldner und Haudegen hatten ihre Spuren in seinem Gesicht hinterlassen.

„Hmmm.... Du weißt ja, die Herren sind an einem Tag wie heute alle beschäftigt.“ Eine Hand zeigte auf das wilde Treiben um sie herum. „Aaaber die Woche hat jemand neu angefangen. Eine Frau, also kein Herr. Eine Halbling. Amanda Mudburk heißt sie. Gab schon eine Menge Getuschel wegen ihr, aber irgendwie ist sie wichtig und der alte Vivaldi hat dafür gesorgt, dass man sie in Bankwesen und so ausgebildet. Sie hat noch keine Stammkunden, die sie beschäftigen, deshalb sollte Du sie irgendwo finden...“ Er dachte nach... „...könnte sein, dass schon Zeit für ihr kurz nach dem Mittagessen Häppchen ist. Dann sitzt sie da oben im zweiten Stock: einfach die breiten Treppen hoch und dem Platz zu wenden. Dort gibt es einen Erker, in dem sie gerne speist und rausschaut. Falls sie nicht mehr da ist, kommt sie bestimmt bald zum vor dem Kuchen geht noch was Leckerli.“ Oder so, vielleicht hat er sich das auch nicht alles merken können.
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Sarray Cestay
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Ein erfreutes Funkeln huschte über Sarrays Augen.
Ein Weibchen!
Ein Halbling!!
Und dann auch noch neu hier!!!
Die Hoffnung der Zwergin, dass ‚die Neue‘ nicht so verkopft war wie die anderen Zwerge, weniger voreingenommen vom eigenen Stand und für das gemeine und meist arme Volk nicht so weit weg, keimte und wurde zu einem zarten Pflänzchen.
Würde sich zeigen, was daraus wurde.
Beim Essen stören wollte die Heilerin die Dame zwar nicht, aber wie es klang, war es eher Glück, wenn man die Bankangestellte gerade mal nicht beim Essen erwischt.

„Danke, Tilo.“,
mit einem strahlenden Lächeln verabschiedete sich, sah sich nach Delia um und schlug den beschriebenem Weg ein.
Auf der Treppe – auf der die Zwergin ausnahmsweise nicht schneller war als angenommen, sondern eher langsam Stufe um Stufe erstieg – raunte sie zur Halbelfe.
„Ich glaub, wir haben Schwein heute…“
Delia
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Die Halbelfe freute sich über das dahin plätschernde Austauschen der beiden Zwerge, doch auch wünschte sie sich zu verstehen, was so gesprochen wurde. Sie wollte es so gern verstehen, doch würde das selbst mit dem kleinen Sprachführer noch seine Zeit dauern. Sie überlegte hin und her, aber nicht lange, bis sie es vor Neugier nicht weiter aushielt und leise Worte in ihrer Heimatsprache murmelte. (Zauber - Sprachen verstehen - Würfel sagt 90.) Ein sehr dezentes Schimmern legte sich für ein paar wenige Herzschläge lang auf die Ohren der jungen Frau, ehe der Zauber wirkte und damit dann auch das Schimmern verblasste…

Es ging um einen Halbling, der vielleicht Zeit für sie hatte... Wenn dieser Halbling Anitram nur etwas ähnlich war, wäre sie ganz gewiss beim Essen. Der Halbling in ihrer Welt war ständig an Essen interessiert und ihre Laune hob sich immer beträchtlich, wenn es etwas zu gab, das sie verzehren konnte.
“Ich danke ebenso, Ser Tilo”, meinte Delia fröhlich freundlich in der älteren Rede ehe sie es auf der Gemeinsprache wiederholte. Da sie die Worte der Zwerge nun in ihrer Sprache erreichten, musste sie sich selbst daran erinnern, dass sie nicht davon ausgehen sollte, dass sie jeder verstand. Eilig ging Deloa sogleich Sarray hinterher. “Haben wir?”, fragte sie neugierig nach. “Woran machst du das fest?”
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Das Treppenhaus war hell und ließ mittig stets einen Blick in die große Eingangshalle zu. Ein paar Mal wurden sie beiden Damen kurz beäugt, aber nachdem sie unten niemand aufgehalten hat, wird das schon alles seine Richtigkeit haben.

Die Halbling saß tatsächlich in einem Erker. Dieser bot zwei erwachsenen Menschen Platz und hatte mittig sogar einen kleinen Tisch. Aber die Dame war selbst keinen Meter hoch, weshalb sie auf dem Fenstersims saß, das Treiben auf dem Platz beobachtete und die behaarten Füße auf der Sitzfläche eines Stuhls abgestellt hatte. In der Hand hielt sie eine Art Früchteteigtasche, die sie genüsslich aß. So lässig wie sie dort mampfte konnte man sie gut für ein Bauernmädchen halten, doch sie trug ein aufwendiges Kleid mit schicken Rüschchen und aus feinem Stoff. Ihre hellbraunen Haare waren aufwendig mit Zöpfchen und Spangen hoch gesteckt. Eine gewellte Strähne fiel exakt richtig in ihr rundes pausbäckiges Gesicht. Auch die restliche Körperfülle konnte man als üppig bezeichnen. Als Sarray und Delia den Erker erreichten, schleckte sie sich gerade die Finger ab. Eine Augenbraue ging neugierig ob der ungewöhnlichen Besucherinnen nach oben.
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Sarray Cestay
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„Mit ein bisschen Glück ist die Dame noch nicht so verkopft wie die Kollegen und reitet nicht auf den Vorschriften nach Serrikanien und zurück. Ich hab´ da ein gutes Gefühl.“, murmelte die Heilerin auf dem Weg an den beschriebenem Ort.
Ungewöhnlich zurückhaltend und züchtig näherte sich die Zwergin, machte sogar einen kleinen Knicks am Tisch und fragte dann in ihrer zuckersüßesten Stimme. „Seid ihr Miss Mudburg?“
Schöner Name. Und rassige Person. Zumindest in Sarrays Augen. Huiii…Kurven. Und ein Schleckermäulchen. Nein. Keinen Blödsinn denken. Crehwill war bald wieder draußen. Obwohl…vielleicht zu dritt...
Mühsam zügelte Sarray ihre in eine völlig andere Richtung galoppierenden Gedanken und versuchte es mit einem zurückhaltenden Lächeln und vor dem Schoß verschränkten Fingern.
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