Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

[Crehwill von Seren]

Buh. Crehwill war vielleicht ein Menge, aber Nilfgardischer Spion war nicht dabei. Zumindest nicht, dass er wüsste. Dennoch entspannte er sich. So wie sich diese Gardisten verhalten waren es definitiv andere als er kennen gelernt hatte - damals 1258? Hm.

Er blieb liegen, um zu Sarrays Geschichte zu passen und schloss die Augen. Lauschte nur. Die Zwei in seiner Nähe am Fenster wurden unaufmerksam. Ein Dachlucke wäre natürlich schöner, dann könnte er noch zumindest seine Waffen am Tisch einsammeln und den nutzen, um nach oben...

Aber warum machte er sich Gedanken? Alles wird gut. Einfach nett und höflich bleiben.

[Sarray Cestay]

Sarray seufzte theatralisch und achtete darauf, dass der Gardist auch gut die Nadel sehen konnte, die sie stolz auf der Brust trug. Die geflügelte Schlange, die sich um einen Stab wand, direkt neben dem Abzeichen des Mahakamer freiwilligen Haufens.
„Ja. Wir wohnen hier zu zweit.“
Eigentlich schon. Wo bei den Feuern Mahakams war überhaupt Ljerka? War ihr etwas zugestoßen?
„Meine Partnerin ist unterwegs. Es ist nur ein Patient da. Ich bitte sie frrreundlichst sich leise zu verhalten. Der Patient braucht Ruhe.“, zischte sie aufgebracht, trat aber zur Seite, damit der Korporal eintreten konnte.
Die Zwergin beschlich ein ungutes Gefühl. Solche wie sie landeten schnell mal im Kerker oder verschwanden. Und Ljerka würde nicht einmal wissen, was geschehen war.
Wenn sie denn noch lebte. Der Zwergin drehte sich der Magen auf links. Dabei hatte der Tag so gut begonnen.

[ERZÄHLER]

Nun wurde der Korporal misstrauisch. Wenn man Personen nicht antraf konnte dies ein verdächtiges Zeichen sein. Dennoch ließ er die beiden Männer suchen während er alles im Blick behielt, sich auch den Patienten ansah. ein junger Mann, sah kräftig aus.
"Was fehlt ihm?" Wollte er wissen. Es wäre nicht das erste mal, dass jemand versuchte, jemanden als angeblich 'verletzt' zu verstecken. Unter einer Bettdecke konnte man auch wunderbar eine nilfgardische Rüstung verbergen.
Dass die abgeschlachtete Spezialeinheit durchwegs in Zivil unterwegs war um eben nicht erkannt zu werden wusste er ja nicht und der Sinn erschloss sich ihm auch nicht auf anhieb, ebenso wenig die Bedeutung eines Schwerterpaares auf dem Tisch.
Die beiden Soldaten suchten, allerdings tatsächlich mit ausgesuchter Vorsicht. Sie waren dazu angehalten worden nicht zu beschädigen und nicht wie rücksichtslos alles zu durchwühlen. Sie suchten allerdings nach verräterischem Material wie Münzen, Briefen, insofern sahen sie in wirklich jede Dose rein, sofern sie nicht offensichtlich Chemikalien und Alchemistisches Zubehör enthielt und von außen einsehbar war.
Sie waren ruhig, leise freundlich aber sehr gründlich.
Attribute für die Stadtwache bislang so ganz und gar nicht bekannt geworden war.

[Crehwill von Seren]

Die waren nicht normal. So ruhig, so bestimmt sorgfältig. Waren sie besessen? Bezaubert? Crehwill machte sich Gedanken darüber, ob er über etwas ähnliches schon einmal gehört hatte. Mächtige Zauberer konnten den Verstand von Menschen durchaus recht vielfältig beeinflussen. Hin und wieder machte er das ja auch...

Er hörte, wie der Korporal näher zu ihm herantrat und als dieser zu ihm schaute, öffnete der Hexer müde die Augen, musterte den jungen Mann neugierig und lächelte freundlich: „Guten Morgen“
Da die Frage nicht direkt an ihn gerichtet war, überließ er Sarray die Antwort.

Was genau er alles in seinen Taschen hatte, wusste er gar nicht mehr so genau oder gar welche Münzen... beschriftet waren seine Zutaten und Tinkturen nicht wirklich. Dafür waren sie zu wenig, zufällig zusammen gekommen.

[Sarray Cestay]

Sarray schnaufte.
„Nicht verletzt.“, erklärte sie todernst. „Nur so einen seltsamen Ausschlag und diesen widerlichen Auswurf. Aber das kriegen wir hin.“, versicherte sie und ging zum Ofen, um das Feuer neu zu entzünden. „Möchten die Herrschaften auch einen Tee?“
Kaum war es raus, bereute die Zwergin ihr freches Mundwerk. Dass KONNTE nur in die Hose gehen.
Am Ofen vorbei sah sie heimlich zu Crehwill und entschuldigte sich schon mal im Voraus mit einem schiefen Grinsen bei ihm.

[ERZÄHLER]

"Ausschlag, Hm?" Es war jener Tonfall, den Polizisten wohl noch in Jahrhunderten an den Tag legen würden, eine Mischung aus: 'weder glaube ich es, noch interessiert es mich sonderlich.' Er blickte dem Patienten allerdings in die Augen, kniff dann selbst selbige zusammen. Blickte zum Tisch und addierte dann doch zwei und zwei.
"Aha... gibt's die jetzt also auch in rosa. Na sowas." Und schüttelte kurz den Kopf.
"Wenn du hier Ärger suchst, Hexer, dann verschwindest du schneller als du eines deiner Schwerter zeihen kannst. Wenn du nur Arbeit suchst, dann meld dich beim neuen Chef, der kann Leute wie euch brauchen."
Inzwischen waren die anderen beides fast fertig.
"Alles sauber."
"Wie?"
"Naja, so hat er doch gesagt... also... nichts zu finden."
"Ach so. Gut."
Und wieder zu Sarray:
"Nein, aber danke. Solltet ihr verdächtige Aktivitäten bemerken, meldet es."

[Crehwill von Seren]

Jetzt also auch? Crehwill betrachtete den jungen Burschen, der sich hier Korporal nennen durfte. So Sachen wie 'Mich gibt es schon ein bisschen länger als Dich' oder '1259 haben wir uns wohl verpasst' langen ihm auf der Zunge, aber stattdessen lächelte er weiter und schob beide Hände bequem als Kissen hinter seinen Kopf. Er suchte zwar keinen Ärger, aber er fand ihn meist auch so, sodass er es nicht noch herausfordern musste.

Also hielt er weiter die Klappe, auch wenn er sich auf Sarrays Kommentar schon das ein oder andere Wort zusammengelegt hatte, falls die Stadtwachen anderes reagiert hätten. Dem Greifen sei Dank blieben sie ruhig.

„Danke, Herr Korporal“, bedankte sich der Hexer höflichst für den Hinweis. Er hatte sich noch gar keine Gedanken gemacht, ob er Arbeit sucht - wahrscheinlich, denn wie man hier schon festgestellt hatte, waren Hexer notorisch pleite. Aber wer wusste schon, ob ihn hier doch noch jemand wieder erkannte? „Wer ist denn der Neue?“

Den heimlichen Blick der Zwergin hinter dem Ofen fing er auf und zuckte leicht mit den Augenbrauen. Er kann dann auch wieder Dinge mit den Fingern machen, falls sie mit den erhitzen länger brauchte.

[Sarray Cestay]

Sarray verzog das Gesicht. Sie wusste wer ‚der Neue‘ war.
Und dass sie mit ihm nichts zu tun haben wollte wusste sie ebenso. Davon, dass sich eben dieser ‚Neue‘ im Begriff war sich mit ihrer Freundin auszusöhnen – oder es zumindest versuchte, war ihr entgangen. Weil sie ihren Spaß mit einem Hexer gehabt hatte. Und selbst wenn sie im Nachhinein die Wahl hätte: Diese Nacht war es wert gewesen, dass zu verpassen.
Sie entzündete das Feuer und setze Tee auf, tat so, als würde sie Crehwills Frage an den Corporal nicht interessieren. Und hielt die Klappe. War definitiv besser so.

[ERZÄHLER]

"Wenn es etwas zu tun gibt findet er euch." war die Antwort.
Eben wollte sich der Korporal zum gehen wenden, als eine zweite Streife ankam.
Ein anderer Korporal flüsterte mit dem bereits Anwesenden.
Wer aber gute Ohren hatte konnte 'Mietstall... bezahlt... blutige Florin... Hexer... Ferneck'
Sofort standen die Wächter unter Spannung und waren in Bereitschaft.
"Sieht aus als würdet ihr ihn schneller kennenlernen. Ihr seid festgenommen."
Ein paar Gesten an die Soldaten, derer nun plötzlich vier um ihn herum waren. Jede Gegenwehr hätte wohl demoliertes Inventar bedeutet, und auch wenn die Pinken in Innenräumen unhandlich waren, so zeigten ihre Spitzen doch auf den Hexer und wären unangenehm schnell noch näher gekommen.
"Keine Gegenwehr, das macht es nur schlimmer!"
Von irgendwoher kam ein paar Dimerithandschellen - immerhin jagten sie Anderlinge, denen war doch alles zuzutrauen - und schlossen sich um die Handgelenke des Hexers.
"Abführen." war das Kommando des zweiten Korporals.
"Einen schönen Tag noch." wünschte der erste der Zwergin, als sie sich zum Gehen wandten.

[Crehwill von Seren]

Fein, man würde ihn finden. Ein Nicken und Crehwill schloss die Augen wieder. Sarray würde, sobald sie weg waren sicher bald wieder hinter dem Ofen vorkommen und dann konnten sie noch ein bisschen im Bett so... manchmal konnten gute Ohren echt nerven.

Der Mietstall. Rekin. Der humpelnde Mathei. Seine Bezahlung... oh, Scheiße. Die freudige Erwartung in seinem Gesicht verschwand und als er die Augen wieder öffnete schauten ihn bereits vier Spitzen von Piken an. Natürlich dachte er darüber nach, wie man mit Decke bewaffnet möglicherweise zwei ausspielt, um zum Tisch zu hechten, die Schwerter packen und... es gäbe die ein oder andere Sauerei. Also ja, es wäre 'schlimmer'.

„Schon gut“ Langsam richtete der Hexer sich vom Bett auf. Dachte kurz darüber nach, ob sie ihm erlauben würden, vielleicht noch seine Schuhe anzuziehen. Aber Ende würde es noch als Angriff gewertet werden, denn irgendwo muss man sein Buttermesser unterbringen. Lieber nichts riskieren. Deshalb hielt er noch auf dem Bett sitzend nur die Hände nach vorn und ließ sich die Handschellen anlegen, wobei er missmutig seufzte.

Zumindest trug er seine Hosen, als sie ihn davon schoben. Aber auch er drehte sich nochmal zu Sarray um, schenkte ihr einen Blick über seine Schulter: „Danke, gelehrte Medika. - Ein paar Tage ohne Hauerei bekomme ich hin,“

[ERZÄHLER]

Sie führten den Hexer ab, gaben ihm allerdings tatsächlich noch sein Hemd und die Stiefel - nachdem sie sie durchsucht und umgedreht hatten, auch die Absätze wurden überprüft auf Geheimfächer. Der Rest der Ausrüstung allerdings blieb zurück. Man sollte ihnen nicht nachsagen, dass sie sich bereicherten oder stahlen.
Jemand hatte die Wache von Grund auf umgekrempelt und zumindest bei dieser Handvoll schien es funktioniert zu haben.

<geht hier weiter>

[Sarray Cestay]

Nachdem ihr das Goldlöckchen weggenommen geworden und verschleppt worden war, taperte sie ersteinige Zeit im Häuschen auf und ab, fluchte, schimpfe, zog sich an und beschloss dann zu handeln.
Wenig später sah man die Gestalt der Mini Blondine im ausholenden Stechschritt durch die Straßen Fernecks in Richtung Gildorf stapfen. Wutschnaubend, noch immer fluchend, mit geballten Fäusten und mit vor Wut hoch rotem Gesicht.

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weiter geht es hier
Eine unauffälligeWohnung in Gildorf
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[Sarray Cestay]

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Von hier
Eine unauffälligeWohnung in Gildorf
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Im Dauerlauf hatte die Zwergin die Strecke zwischen sich und dem gemeinsamen Häuschen hinter sich gebracht, noch immer besorgt und aufgebracht.
Zuhause riss sie die Tür auf. „Ljerka?!“ Ihre Stimme zitterte, vibrierte regelrecht, brachte die Scheiben zum Klingen.
Angespannt sah sie sich um.

[Ljerka-Ilmatar Veskewi]

<von hier>

Sie war wohl zu spät gewesen. Als sie nach Hause kam war niemand mehr da, allerdings lagen Sachen verstreut, zwei Schwerter und eine Tasche auf dem Tisch, ein roter Mantel und anderer Kram über den Boden verstreut. Keine Sarray, keine Spur von ihrem vor abendlichen Besuch.
Den Soldaten war sie aus dem Weg gegangen und man hatte sie auch nicht weiter beachtet. Offenbar sah sie ganz und gar nicht danach aus, als ob sie mit Nilfgardern kollaborieren konnte - soviel immerhin hatte sie auf dem Weg hören können. Aber was war mit Sarray? War in den Augen der Wachen automatisch jeder Anderling verdächtig mit den Scoia'tael zusammenzuarbeiten oder differenzierten sie? Steckte dieser Sokolov dahinter, der so jovial getan hatte und hintenrum dann doch eine niedrträchtige Ratte war?
Sie wusste noch immer noch was sie denken sollte, schwarz und weiß war die Welt jedenfalls nichts und das machte die Sache irgendwie kompliziert.
Während sie noch überlegte, was sie nun tun könnte räumte sie etwas auf, durchwühlte die fremden Sachen - sie lagen immerhin in ihrem Haus.
Zwei Schwerter... Hatte Sarray mit Reuven gevögelt? Zuzutrauen wäre es ihr, dann aber fielen ihr die Griffe auf, das waren keine Katzen. Auch keine Wölfe... was gab es noch?
Wie viele Hexer Schulen es gab wusste sie nicht. Die Wölfe waren bekannt und etwas halbseidenen Kater, von denen sie nun einen Vertreter aus nächster Nähe kannte.
Während sie noch die Griffe betrachtete wurde die Tür aufgerissen und Sarray stürmte herein.
"Melitele sei Dank, dir ist nicht passiert. Was war denn los?"

[Sarray Cestay]

Sarray stockte kurz, riss die Augen auf und flog Ljerka regelrecht an den Hals, riss sie fast um.
„Du bist heil!“, jubelte sie quietschhell und hätte beinahe vor Erleichterung geweint. Beinahe, denn eine Sekunde später war sie schon wieder wütend aufgekratzt, ließ von Ljerka ab und begann auf und ab zu laufen, regelrecht zu rennen. Noch etwas schneller und der Fußboden fing Feuer.
„Gestern ist ein Hexer aufgetaut, leicht verbeult. Und als der Dreck runter war, war der echt schnuckelig. Hat mit Rüben bezahlt. Und…naja…Hexer hatte ich noch keinen. Und der wird dem Ruf echt gerecht. Und heute Morgen gibt’s ne Durchsuchung. Und ihn nehmen sie mit. Hat der Sokolov veranstaltet. Elender Dirnenspross!“ Sie sprach ohne Punkt und Komma – und gefühlt auch ohne Luft zu holen. Der hektischen Erklärung folgte ein kurzes aber besonders gehaltvolles Stakkato an Flüchen, bevor sie fortfuhr.
„Ich hatte echt Angst um ihn, und um dich. Bin dem Spion aufs Dach gestiegen. Er hat versprochen, er schickt Cre raus, wenn er ihn findet. Und hat mir versichert, dir ist nichts passiert.“
Kurz stockte die Kleine als ihr bewusst wurde, dass in ihrer Erklärung einiges fehlte.
„Crehwill von Seren. Cre. Der Hexer. Mittelgradige Verletzung der Schulter. Ist unter Jolandas Ochsen geraten.“, versuchte sie die Verwirrung zu mindern.
„Wenn Cre was zugestoßen ist, reis ich Sokohundsfott den Kopf ab und scheiß ihm in den Hals.“
Und schon folgte die nächste Ladung Flüche. Sarray ging es gut. Ganz offensichtlich.

[ERZÄHLER]

Das Gerümpel auf Tisch und in der Tasche sind auf den ersten Blick so Dinge, wie man eben mit sich herumschleppt, wenn man viel draußen unterwegs ist, Kochgeschirr, Messerchen, Decke und dergleichen eher ungewöhnlich der Handspiegel, eine Haarbürste mit goldenen Resthaar sowie ein Kohlestift für die Augen?

Für die Alchemistin eher interessant die wilde Mischung an unbeschrifteten Zutaten, vielleicht die ein oder andere Sache dabei, die man auf den Markt nicht so häufig bekommt, weil man es einer Bestie aus dem Gesicht reisen muss.

Der rote Kapuzenumhang mag früher mal sehr edel gewesen sein. Inzwischen hatte er Farbe verloren und war mehrfach geflickt und ausgebessert. Wenn man nicht daran hängen würde, hätte man den wahrscheinlich schon länger ausgetauscht.

Am Heft der Schwerter waren definitiv keine Wölfe oder Katzen zu erkennen. Der stilisierte Tierkopf hatte einen Schnabel wie ein Adler oder anderer Raubvogel - auch die angedeuteten Federn passten dazu. Es mag vielleicht mal Hunde und Katzen regnen, aber sonst haben sie wenig mit fliegen zu tun.

[Ljerka-Ilmatar Veskewi]

Die Alchemistin war keine Ermittlerin, Die Haare auf der Bürste kümmerten sie wenig, und die Kohlestifte bezog sie nicht sofort auf Augen Makeup, zumal ihr selbst derartige Verschönerungen weitgehend fremd waren, blieb das doch eher der Oberschicht vorbehalten.
Was sie aber einordnen konnte waren die Zutaten. An manchem schnupperte sie vorsichtig, allerdings heilt sie nicht direkt die Nase drüber, dazu war sie erfahren genug. Dass vieles wohl organischen Ursprungs war erkannte sie daher, wozu es diente war allerdings eine andere Frage. Hexertränke vermutlich. Die waren ein Fach für sich.

Doch es blieb ihr nicht viel Zeit nachzusinnen, denn die Zwergin sprang sie regelrecht an.
"Ich bin froh, dass sie dich nicht mitgenommen haben... Ich weiß echt nicht, was ich von dem Mann halten soll. Wir waren essen und es ist klar, dass Jarel bis über beide Ohren verliebt ist und er selbst wirkt gar nicht unsympathisch, wenn man direkt mit ihm redet, aber der geht über Leichen um an sein Ziel zu kommen, soviel ist klar. Trotzdem glaube ich, dass er sein Wort halten wird."
Über Sarrays Flüche musste sie dennoch lachen.
"Ich hoffe, du hast ihm das nicht selbst so gesagt, sonst kommt er dich doch noch holen..."

[Sarray Cestay]

Sarray zog die Stirn kraus und verschraubte die Augen nach oben zur Decke, dachte nach.
„Doch.“, gab sie grinsend zu. Dann wurde sie schlagartig ernst. „Da war das Spitzohr.“, erklärte sie sichtlich unwohl. „Der hat mir einfach mal so…“, sie schnippte mit den Fingern… „…den Verstand aus- und wieder angeknippst. Alter…unheimlich….“
Im nächsten Moment war das Entsetzen wieder vorbei. „Haben wir noch was zu futtern da? Ich hab Hunger. Und wenn Cre wiederkommt…“ Sie legte demonstrativ den Kopf schief, nahm die Händevor demKörper zusammen, machte ein Schmollmündchen, drehte den Oberkörper leicht schwingend nach links ud rechts und klimperte mit den Wimpern. „…würd ich gern mit dir und ihm Frühstücken.“

[Ljerka-Ilmatar Veskewi]

"Wenn du es ihm wirklich so gesagt hast, und er hast und er hat dich nicht verhaftet... dann ist er nicht halb so schlimm wie du denkst. Glaubst du, einer wie Dijkstra hätte dir so eine Wortwahl durchgehen lassen?"
Sie wollte ihn nicht verteidigen, aber aber wenigstens schien er ein bisschen Humor zu haben. Oder er tat wenigstens so.
"Der Elfenheiler? Er hat mir noch ein Rezept geben lassen... Aber ja, essen wir erst. Und wenn dein Hexer wiederkommt bin ich echt gespannt auf die Geschichte. Räum du seine Sachen weg, ich hole etwas."
Sie stellte Brot und Wurst auf den Tisch und Käse und war irgendwie in Gedanken.
Wie bewertete man einen solchen Menschen?

[Sarray Cestay]

Langsam beruhigte sich Sarray. Was man nicht daran erkannte, dass sie beim Aufräumen aufhörte zu fluchen, sondern ihre Flüche wurden leiser und ein gute Stück ‚milder‘. Zumindest wesentlich weniger unflätig.
Als sie sich an den Tisch setze, schwieg sie sogar. Einige Sekunden.
„Sag mal, du stehst doch auf Kerle, oder?“, fragte sie frei raus und sah Ljerka aufmerksam an.