Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Cyron
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Cyron schlief, träumte.
Er sah seine Familie vor sich. Draußen im Garten. Die Bäume in voller Blüte, der Kräutergarten duftete, auch vom für die Kinder abgesperrten Bereich drang ein krautiges Aroma herüber.
Der Rasen stand voller Tische, Pavillons, weiter unten konnte man das blaue Wasser des Sees entdecken, dahinter der Steilhang, der in den wundervoll blauen Himmel wuchs.
Die Tische beladen mit Leckereien, die Kinder tobten mit den Wölfen umher, die älteren unterhielten sich.
Und er saß in seinem Korbsessel, der weiße durchscheinende Geisterwolf seiner Ältesten lag vor seinen Füßen im Gras.. Das Familienoberhaupt. „Der Alte“. Vater.
Neben ihm tauchte eine Elfe auf, schlank, asketisch beinahe, langes schneeweißes Haar, in einem einfachen ebenso weißem Kleid, ein wundervoll feines Gesicht, dem die Zeichen des Alters Würde und Grazie verliehen.
Er nahm ihre Hand und küsste ihre Handfläche. „Mein Licht…“, flüsterte er, doch sie antwortete nicht. Sie sah zu den Kindern, die nach und nach runter zum See gingen.
Ohne sich zu verabschieden. Und ohne sich noch einmal umzusehen.
Auch der Wolf erhob sich und trottete davon.
Nur Mel blieb.
Als er wieder zu ihr sah, blickte sie ihm direkt in die Augen. Und in die Seele.
„Warum bist du gegangen?“, fragte sie ihn traurig und vorwurfsvoll.
Er wollte antworten, bekam aber keinen Ton heraus.
Und dann ging auch sie. Verließ ihn. Ließ ihn allein.

Mit einem leisen Aufschrei schreckte Cyron hoch. Er lag auf einem Sofa. Wie war er hierhergekommen? Stöhnend griff er sich an den dröhnenden Schädel, während er versuchte seine Gedanken zu orten, die irgendwie in seinen Hirnwindungen klemmten
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Vyacheslav Sokolov
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von/nach: zu Hause
Datum: früher Morgen 01. August 1278
betrifft: Cyron
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Slava war hellwach als der Elf schrie.
Zu sehr war es ihm in Fleisch und Blut übergegangen, Alarmbereit zu sein.
Er war noch angezogen, hatte aber nicht bedacht dass er sich Nachts in die Decke eingewickelt hatte, er verhedderte sich und knallte auf den Boden, der Länge nach. Allerdings fing er sich ab, war sofort wieder auf den Beinen... und sprintete ein Stockwerk tiefer.
Sein Gast fing sich bereits wieder...
"Alles in Ordnung? Mann hab ich nen Schädel... Warum hast du geschrien?"
Schmerzen hämmerten in seinem Kopf, was und ob er überhaupt geträumt hatte wusste er schon nciht mehr, das plötzliche Aufwachen hatte alles weggewischt.
Es wurde bereits hell... sie hatten 2 1/2 Flaschen vernichtet... kein Wunder dass es in seinem Schädel hämmerte als fänden dort großflächige Umbauarbeiten mit dem Presslufthammer statt.
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Cyron
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„Ich hab geschrien?“ Cyron rieb sich mit beiden Händen die Schläfe. „Bei Malornes Geweih…mein Schädel….“, brummelte der Elf.
„Ich glaub, ich hatte einen Alptraum.“ Der Elfer hob sich, betrachtete Slava dann erstaunt.
„Seid ihr hier runter geflogen?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er seinen Gastgeber.
Tief schlief dieser offensichtlich nicht.
„Die Pilze haben wir gestern nicht probiert, oder?“

Cyron fuhr sich durch das Haar, gähnte, streckte sich. „Kaffee?“, fragte er gähnend in Slavas Richtung.
Wenn er doch nur seine Kräuter da hätte…oder seine Heilerfähigkeiten.
Obwohl…der Kater war verdient. Den sollte er durchstehen.
„Seltsam. Je mehr man die Götter ehrt, desto schlimmer bestrafen sie einen.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Ja, hast du... habt ihr... Wir haben uns gestern ganz schön die Kante gegeben. Aber die Pilze haben wir nicht angerührt..."
Er atmet tief durch. Zum Glück... Er erinnerte sich auch so, dass seine Träume wirr waren, wirr und erschreckend.
"Ihr habt geschrien... bei sowas werd ich schnell. Kann im Ernstfall über Leben und Tod entschieden... Ich mach Kaffee..."
Er ging noch ein Stockwerk nach unten und bekannt Wasser zu kochen. Währenddessen hing er seinen Gedanken nach.
Die Filtervorrichtung für Kaffee sah improvisiert aus, aber sie funktionierte. Er sah zu, wie das schwarze Gold tropfte...

Er war in irgendeiner der Städte hier gewesen, einer kleineren, er kannte sie nicht. vielleicht stellte er sich Wyzima so vor...
Und gleichzeitig war er im Wald und führte eine Kampftruppe an, vielleicht 50, vielleicht 100 Mann in einem Krieg, von dem er nicht einmal wußte worum es ging, der aber von vorneherein aussichtslos erschien.
Und gleichzeitig stand er auf dem Marktplatz in der Menge. Etwas am Rand, denn er konnte die meisten von ihnen überblicken.
Es dauerte bis er sich orientiert hatte, gleichzeitig im Wald und auf dem Marktplatz.
Sie brachten einen Mann auf einem Wagen, er kniete dort, den Kopf gesenkt. Die Menge buhte ihn aus, warf mit Dreck, verfaultem Gemüse... Brachten sie soetwas extra mit, oder waren die Straßen so dreckig, dass man es am Boden fand? Er wollte sich umsehen, dabei erkannte er, dass dort ein Galgen aufgebaut war, und auf den hielt der Wagen zu.
Eine Hinrichtung, barbarisch, mittelalterlich.
Und nun schlich sich ein grausiger Verdacht in seinen Verstand... er starrte nun nur noch auf den Wagen, er hatte eine Ahnung, und die sollte sich schon bald bestätigen. Als der Verurteilte aufstand und man ihm die Schlinge um den Hals legte war es Jarel.
Man beschuldigte ihn des Hochverrats.
Sein Herz wollte aussetzen.
Aber was genau war die Anschuldigung? Hochverrat war so... allgemein... was sollte er denn getan haben? ein Ritter der Flammenrose? Er hätte es wissen müssen, vermutlich hatte er das Urteil unterschrieben... aber warum erinnerte er sich nicht?
Und wieder führte er die Männer im Wald, er hatte einen Hinterhalt gelegt... Die gegnerische Armee wurde niedergemetzelt. Er selbst schoss und schnitt Kehlen durch, durchtrennte Sehnen und stach sie ab noch während sie fielen. Er kämpfte mit Pistole und Sturmgewehr, die anderen mit Messern und Schwertern. Den Uniformen nach waren es Engländer oder Amerikaner in irgendeinem eher spätmittelalterlichen Gesellschaft, vermutlich warf er einfach das wenige historische Wissen zusammen mit den aktuellen Beobachtungen in einen Topf. Vielleicht waren es auch Redanier, auch die trugen rot.
Das war nun auch schon egal... er kämpfte hier während er dort sein sollte und Jarel helfen...
Dann stand er wieder vor dem Galgen.
Jarel ließ sich ohne Gegenwehr die Schlinge umlegen, sein Blick wanderte über die Menge, fand den seinen. Er wollte ihm signalisieren, dass er ihn dort wegholen würde, dass er alles tun würde... egal wie, er hatte keinen Plan, aber er würde improvisieren... Aber Jarel schüttelte nur beinahe unmerklich den Kopf. Es war zu spät. Und dann setzte sich auch schon der Wagen in Bewegung. Es ging viel zu schnell, er hätte doch...
Und statt ihn rechtzeitig abzuschneiden hängten sich vier Männer an seine Beine, um es zu beenden. Er zuckte noch, der Sturz war nicht hoch gewesen, es würde ihm nicht das Genick brechen, er würde ersticken. Deswegen...
Und dann war es vorbei.
Ihm war als schnüre etwas ihm selbst die Luft ab. Und er blieb zurück, starrte auf den Leichnam der sich langsam ausschwang und zur Ruhe kam. starrte noch immer als sich der Marktplatz leerte und wußte, er hätte etwas tun müssen, rechtzeitig hätte er etwas tun müssen.
Nur wußte er beim besten Willen nicht was das hätte sein können.

Diese Bilder waren wieder da, während er Kaffee kochte, der Kampf im Wald und Jarel am Galgen.
Es dauerte eine Weile bis er fertig war, währenddessen er begann aufzuräumen, seine Hände mussten beschäftigt werden. Der Traum beunruhigte ihn, verstärkte den Druck der Fesseln, die sich um sein Herz legten. Kurz wurde ihm heiß und kalt. Hatte er doch ein Herzleiden entwickelt? Es raste und wollte aussetzen... Wenn das so wäre... Verdammt. In so einer Welt ein Herzleiden. Es war etwas anderen als in der Zone sein Leben zu riskieren und jederzeit in ein Krankenhaus eingeliefert werden zu können, aber hier... Hier war er verloren.

Er begann aufzuräumen, räumte die Flaschen weg, die leeren... sie hatten fast 3 Flaschen gekillt... und an den Nilfgarder Zitronenvodka konnte er sich gar nicht mehr erinnern. Die Kopfschmerzen allerdings wußten von jedem einzelnen Glas. Wenigstens hatte er nicht zu Fisstech gegriffen.
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Cyron
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„Alles in Ordnung?“ Cyron half beim Aufräumen, sah ihn von der Seite aufmerksam an.
Ihr seht aus, als wäre jemand über euer Grab geschritten. Sind die Schmerzen wieder da? Braucht ihr Hilfe?“
Vielleicht war es ja nur der Kater, aber sein Gastgeber strahlte noch etwas anderes aus. Seine Arbeit als Seelsorger übte er schon eine Ewigkeit nicht mehr aus. Zumindest nicht außerhalb seiner Familie. Sein Gastgeber aber war dass, was hier einer Familie am nächsten kam.
Bei all den düsteren Gedanken in seinem Kopf überhaupt ein echtes Wunder, dass er noch nicht übergeschnappt war.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Der Kaffee war fertig, Slava hatte besonders große Tassen, handgetöpfert, aber sie sahen verdächtig nach einer modernen Forum des 20sten Jahrhunderts aus. Schlicht nur innen graublau glasiert, Heller Ton.
Diese machte er voll. Er hatte auch Milch und Zucker. Eine silberne Dose mit Zucker und einen Krug mit Milch schob er zu Cyron.
Er liebte es, mit einer Tasse am Tisch zu sitzen, an den Berichten zu arbeiten oder einfach nur aus dem Fenster zu sehen und nachzudenken und die Tasse in der Hand zu halten. Was war es...
"Ich denke das letzte Glas war einfach verdorben." Einer der dummen Sprüche, ein dummer Witz, wenn man viel zu viel gebechert hatte. "Vielleicht auch eine Turnschuhallergie." Immer wenn man mit Turnschuhen aufwachte hatte man Kopfschmerzen. Noch ein dümmerer Spruch.
"Ich habe schon lange nicht mehr so viel gesoffen und ich habe mies geträumt... Sagt, könnt ihr ein Herzleiden diagnostizieren? Ich habe jahrelang Raubbau betrieben mit meiner Gesundheit... bis ich hier her kam war ich regelmäßig bei medizinischen Vorsorgeuntersuchungen, bisher war immer alles in Ordnung, aber in der letzten Zeit... Ich würde gerne ausschließen, dass nach allem die Pumpe den Geist aufgibt."
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Cyron
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Lebenslauf:

Cyron lümmelte in seiner vollen Länge auf den zweiten Stuhl, hielt seine Tasse ebenfalls mit beiden Händen direkt vor dem Gesicht, inhalierte den herrlichen Kaffeeduft, dachte an Ljerka, die dieses kleine Wunder vollbracht hatte. Der Zucker in seinem Getränk brachte Energie und die Milch verhinderte, dass sein empfindlicher Magen – Moment, hatte er überhaupt einen empfindlichen Magen…?
Während er noch darüber nachgrübelte, was ‚Turnschuhe‘ wohl sein könnten, riss ihn Slavas Frage aus den Gedanken.
„Wenn ich Zugriff auf meine Fähigkeiten hätte auf jeden Fall. Aber ja, auch konventionell komme ich zu einer Erkenntnis.“ Er deutete mit einem Kopfnicken in Richtung der Ottomane.
„Bitte oben rum frei machen, Herr Sockelloff.“, frotzelte er freundlich. Namen waren für ihn schon immer eine schwierige Angelegenheit. Einer Diagnose konnte er schon immer eher ein Gesicht zuordnen als einem Namen.
Erst, als Slava oben ohne auf der Ottomane lag, stellte Cyron die Tasse weg und schlurfte zu ihm.
Trotzdem er ebenso verballert aussah wie der Russe, waren seine Augen hellwach.
Die Untersuchungen waren dem Patienten durchaus bekannt. Klopfen, horchen, Puls erfühlen.
Einzig, dass der Elf all das mit geschlossenen Augen vollzog war neu und irgendwie befremdlich.
Zum Schluss legte er beide Hände – erstaunlich warme, feingliedrige Hände – auf die Brust seines Patienten. Und da war es wieder, dass seltsame Leuchten unter den Liedern des Heilers. Längst nicht so hell wie beim Schildzauber und eher von grünlichem Ton – und schneller verloschen als es aufgeblitzt war.
Verärgert fletschte Cyron einen Moment mit den Zähnen. Immer noch keinen Zugriff. Verdammt!
Noch während er die Augen öffnete, verwandelte sich der verärgerte Gesichtsausdruck in das immerwährende, verständnisvolle Lächeln.
Mit euren Herzen ist alles in Ordnung. Ich empfehle aber einen längeren Urlaub. Stressabbau. Ich könnte euch Meditationstechniken zeigen. Oder auch spezielle körperliche Übungen…“
Weiter kam er nicht, denn jemand klopfte energisch an der Tür.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Wieder machte Slava sich frei, Cyron hörte ihn ab und suchte auch magisch. Er konnte es an dem Leuchten in den Augen erkennen.
Er spürte der Berührung nach... auch das hätte eine intime Geste sein können, aber da war nichts. Nein, ihm ging nicht gleich einer ab wenn ihn ein Mann berührte. Das wenigstens war irgendwie beruhigend. Und mit seinem Herzen war auch alles in Ordnung, auch das war beruhigend.
Urlaub... ja, das hatten ihm die Ärzte Zuhause auch immer wieder gesagt. Aber Urlaub war nicht drin.
Der Ausflug zu dem Portal hatte ihm gut getan, das war etwas wie Urlaub gewesen, zumindest so lange bis sich herausstellte, dass es zu klein war.
Urlaub... wie sollte er in so einer Welt Urlaub machen? Aber es stellte ihn zufrieden, dass die Hardware keinen Schaden hatte, immerhin das.

Und als er sich gerade aufsetzte und das Hemd zuschnürte klopfte es.
Es konnte eigentlich nur Elurin sein, durfte nur er sein, der ihn holte, denn es bestand die Anweisung, ihn hier nicht zu belästigen.
Er ging zur Tür, wohl wissend, dass sein Aufzug mal wieder eher der eines Dandys war, als der eines Offiziers, und öffnete.
Irgendwie war ihm schon klar, dass es nicht Elurin hatte sein können, der klopfte anders. Allerdings war er durchaus überrascht, einen Wachmann zu sehen und... einen Hexer. Und vermutlich konnte man den auch schon riechen ehe man ihn sehen konnte und so zerrschlissen wie der aussah... Das Hemd blutig und zerfetzt, ungewaschen, auch das Gesicht dreckig... wobei ein Teil davon ein unregelmäßiger mehrere-Tage-Bart war, der zwischen den Narben sprießte. Er wirkte ausgezehrt aber unverletzt. Ein Strassenkater, ja, dieses Bild passte so gut, dass es fast schon ein Witz war.
Neben ihm stand dieses Mädchen, dass er immer mit sich herumschleppte, fast noch ein Kind und der Grund weswegen er diesen Mann so nicht leiden konnte. für ihn war das schon viel zu nahe an der Pädophilie und nicht akzeptabel. Aber er hatte ihn sehen wollen, hatte ihn suchen lassen, also musste er das zurückstellen.

"Sie sollen reinkommen... und nächstes mal, Korporal, bringst du sie in's Büro, Klienten haben hier nichts zu suchen! Ist das so weit klar?"
Der Soldat nickte eingeschüchtert. Er wußte es ja... irgendwie... Nur war ihm der Mann zu unheimlich gewesen.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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von/nach: aus einer Bärenhöhle in den Sturmfeldern
Datum: Morgen des 01. August 1278
betrifft: Cyron, Sindra, Slava
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Reuven war durchaus überrascht, als man ihn zu dem Haus brachte. Die Wohnung eines reichen Händlers vermutlich, der Lage nach zu urteilen. Er kannte die Stadt ja einigermaßen, hier wohnte nur wer es sich leisten konnte. Händler, die es zu etwas gebracht hatten eben, vielleicht Politiker, Adelige... Er rechnete daher eher mit einer Beschwerde über den Auftrag mit dem Bies... Ach ja, der Bies... Verdammt. Der ganze Erlös war ihm durch die Lappen gegangen... wie lange war er wohl weg gewesen? Ob die Eichhörnchen schon dagewesen waren? Zurück zum Thema. Er rechnete also eher mit einer Beschwerde oder einem neuen Auftrag als damit.
Diesen Mann hier zu sehen war daher... merkwürdig.
Er kannte ihn aus der seltsamen Reisegruppe, denen er gegen den Hym geholfen hatte. Und er war ihnen später noch einmal über den Weg gelaufen in Oxenfurt, da war er in Begleitung eines Ritters der Flammenrose gewesen, des gleichen, den er später halb zerschlagen und als Werwolf eingesammelt hatte... Alles sehr merkwürdig. Was also machte dieser Mann hier?
Offenbar wohnte er da... und er war nicht alleine...
Und wenn ihn sein Geruchssinn nicht trog, dann hatte er die Nacht durchgesoffen. Und er sah reichlich derangiert aus. Kein Politiker oder Adliger dieser Welt trat so Gästen gegenüber... außer er konnte es sich leisten. Oder sie waren nicht von hier. Was er ja auch schon ahnte und was ihm reichlich egal war zumal es ihm bei der Einschätzung der Situation nicht weiterhalf.
Aber er ließ sie eintreten. Er befehligte den Wachmann als wäre er ihr Vorgesetzter... Reuven blieb misstrauisch.
Als er eintrat erkannte er einen Elfen, relativ jung für einen von ihnen, er schätzte ihn auf nur etwas über 100, höchstens 150. Es war immer schwer zu sagen bei denen. Und sie saßen ganz gemütlich am Tisch und tranken Kaffee...

"Kommt rein. Hättest du dich nicht wenigstens waschen können?" bekam er gleich als erstes zu hören.
Sicher, sie waren keine Freunde. Wenn er sich recht erinnerte hatten sie zwar in der Taverne annähernd Seite an Seite gerauft, aber nichts desto Trotz war der es gewesen der es geschafft hatte ihn zu überwältigen. Er war Sindra einen Blick zu. Ganz geheuer war es ihm nicht.
"Hätte ich gerne... aber dein Lakai hat mir keine Zeit gelassen." er deutete auf die jetzt geschlossene Tür, hinter der er den Wachmann meinte.
"Du stinkst als hättest du eine Woche in einem Raubtierstalle geschlafen."
"Vielleicht habe ich das auch... schon vergessen... Katzenhexer." feixte er.
"Hm... und dein Mädchen ist sauber?"
Er zuckte nur mit den Schultern.
"Du weisst wie das ist... Mädchen duften immer wie Blumen, Männer müssen keinen Finger breit besser sein als ein Hund, wenn die was in der Hose haben."
Jetzt lachte der Mann.
"Es heißt 'Pavian' und ...'wenn sie Geld haben'..." er schüttelte den Kopf.
"Du erinnerst dich, wer ich bin?"
"Ich hab den Namen glaub ich vergessen... Aber du warst bei diesen Reisenden... Ich hab euch den Hym vom Hals geschafft."
"Richtig. Ich bin Vyacheslav Sokolov."
"Ah... nicht gehört."
"Ist auch besser so. Kaffee? Setz dich... ich habe dich herbringen lassen weil du meinem Gast hier mehr über Magie erklären sollst."
"Ach nicht wegen des Auftrages?"
"Welchen meinst du denn?"
"Weiß nicht, den einen oder anderen?" Es kam ihm immer noch komisch vor. Ein Test? Eine Falle.
Auf jeden Fall setzte er sich, es waren noch genau zwei Stühle frei, Kaffee ließ er sich auch geben, es war ihm fast egal, was er trank, er braucht alles was er bekommen konnte.
"Mein Gast hier, das ist Meister Cyron, ein Heiler."
Jetzt war Reuven noch verwirrter. Sah er denn so mies aus? Aber er schwieg noch.
"Vertraust du dem Mädchen?" Und er deutete auf Sindra. Sein blick dabei war... unheimlich.
So genau hatte der Hexer ihn sich bis dahin nicht angesehen gehabt. Die Narben stachen ins Auge, aber seine grünen Augen... darin war etwas, dass ihm gar nicht gefiel. War er besessen, verflucht? Probeweise griff er nach seinem Medaillon, aber es schwieg.
"Ja, ich vertraue ihr. Mehr als mir selbst. Genügt das?"
"Gut. Er ist ein Reisender wie ich, und ich kenne mich mit Magie nicht aus. Du schon. Erklär ihm alles was du weiß, ich bezahle dich auch. Über deine beiden Aufträge sprechen wir später."
Jetzt war einiges klar. Aber beim Wort 'Bezahlung' hatte er ihn schon.
Der Hexer blickte den Elfen an.
"Meister Cyron also... wie kann ich helfen?"
Sindra
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Sindra war nicht von Reuvens Seite gewichen. Ganz im Gegenteil. Als sie Slava entdeckte, hatten sich ihre Finger um seine verkrampft, als wolle sie ihm die Knochen brechen. Sie sah immer wieder zu ihm, wollte ihm etwas mitteilen, kam aber irgendwie nicht dazu. Oder sie traute sich nicht.
Immer wieder starrte sie zu Slava, zurück zu Reuven und wieder zu Slava zurück.
Erst jetzt hatten sich die Erinnerungen und Empfindungen in ihrem verwirrten Kopf zusammengesetzt.
DAS war der Typ, weswegen der Ritter so durcheinander war. Weswegen er sich die Flasche mit dem alkoholischen Gift gekauft hatte. Ob der noch lebte? Oder hatte er es beendet? Sindra schluckte. Die Gefühle damals hatten ihr zugesetzt. Verstanden hätte sie es.
Erst als Reuven sich setze, ließ sie endlich seine Hand los, bleib aber stocksteif und stumm schräg hinter dem Stuhl stehen, starrte immer noch Slava an und schenkte Cyron erst dann Aufmerksamkeit, als ihr Hexer den Elfen ansprach.
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Cyron
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Der Elf hatte sie Ankömmlinge beobachtete und sich zurückgehalten, auch wenn er beim Anblick des getrockneten Blutes und der schwachen Konstitution des Menschenmannes, der sich auf ein Mädchen stütze, das seine Tochter sein konnte, diesen am liebsten auf die Ottomane verfrachtet und sofort untersucht hätte.
Es fiel ihm schwer, aber er geduldete sich, bis er angesprochen wurde. Er war Gast hier und wusste noch nicht von wem Gefahr drohte und wer Hilfe brauchte.
Dieser hier gehörte definitiv zur zweiten Kategorie.
„Als erstes wäre ich dankbar, euren Namen zu erfahren, Herr Katzenhexer. Und bevor ihr mich unterrichtet, würde ich gern nach euch sehen. Welche Verletzungen habt ihr erlitten?“

Dieses abgerissene Etwas sollte ihn unterrichten? Hoffentlich stank er nicht immer so.
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