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Von: Lothars Büro
nach: Badehaus
Wann: Dienstag, 30. August 1279 / Im Verlauf des Morgens
Wer: Besucher des Badehauses
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Es gab nicht viel Luxus im Orden der Flammenrose, doch hier im Badehaus war es auch den einfachen Brüdern und Knappen vergönnt so etwas wie Annehmlichkeiten zu erfahren. Wer auch immer damals den Gebäudekomplex erbaut hat, beim Bad schien er sich besonders Mühe gegeben zu haben. Anstatt grau und trist, hatte der Erbauer die Wände hübsch gekachelte und diverse runde Becken einbauen lassen. Der Trakt selbst war ein längliches Rechteck, ein Säulengang führte einmal an allen Seiten entlang und in der Mitte waren die Becken eingelassen. Sechs Mann hatten in einem Becken gut platz, so dass keiner sich streiten musste um in das angenehm gewärmte Nass zu kommen. Geheizt wurden die Becken durch eine ausgeklügelte Wärmeregelung unter dem Boden. Eine der unbeliebten Aufgaben der Knappen war es, die Becken warm zu halten. Da musste nunmal jeder durch.
Früh am Morgen gab es zwei Vorteile. Erstens konnte man, wenn man Glück hatte, in halbwegs frischem Wasser Baden und zweitens fand gerade das Knappentraining statt. Es bedeutete, seine Ruhe zu haben. Liam von Alensbach hatte seine Kleidung im Vorraum abgelegt und hatte mit einem Tuch um die Hüfte den dampfenden Baderaum betreten, wo er zufrieden feststellte, dass kaum einer da war. In einem der Becken zu seiner linken gönnten sich zwei Brüder ein Bad und redeten leise miteinander, so dass Liam beschloss sich ganz nach Rechts zum äussersten Badekreis zu begeben. Das Tuch von der Hüfte lösend, faltete es der Ritter zusammen und glitt mit einem leisen Seufzen in das warme Wasser hinein, dass seinen Leib umfing wie eine sehnsüchtig herbeigesehnte Geliebte. Der Mann rutschte vollkommen unter, bis das Wasser in seinen Ohren rauschte und er jegliche Laute der Aussenwelt abschnitt. Die Augen geschlossen liess er sich von der Wärme umfangen, solange bis seine Lungen brannten und ihn zwangen wieder aufzutauchen. An den Rand des Bades gelehnt, die Arme so ausgestreckt, dass sie auf dem Rand lagen, legte er den Kopf leicht in den Nacken und schloss die Augen um die Gedanken ziehen zu lassen.
Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
- Liam von Alensbach
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Es war nicht ganz einfach gewesen den jungen Boten der Stadtwache zu überzeugen, dass ihm wirklich niemand etwas böses wollte. Aber der Bote wird nicht hingerichtet, auch wenn er schlechte Nachrichten bringt. Dennoch hatte Bernard die Nervosität gespürt und ihn schließlich hinaus begleitet, obwohl man ihm noch mehr angeboten hätte. Aber im Gegensatz zum Hinweg, beeilte er sich diesmal zurück zu den Seinen zu kommen und schien froh wieder auf den Straßen zu sein.
Bernard sollte es recht sein, er war rechtschaftend müde und steuerte ohne viel nachzudenken das Bad an. Er hörte die Knappen draußen und erinnerte sich daran, dass Lothar vorgeschlagen hatte, er solle mal mit von Nagall trainieren, aber der war gerade fußlahm. Als Bernard herein schlurfte war sein Blick nach Innen gerichtet. Sein Großmeister war mit dem Besuch alleine. Das nagte an ihm, aber er wusste auch, dass er da wenig ändern konnte. Seine Ablösung stand zwar ganz in der Nähe des Büros, aber würde der alles richtig machen? Rational betrachtet natürlich, der Mann war schließlich viel erfahrener als er selbst, hatte schon unter Moore gedient und… Fuck Moore!
Bernard ließ sein Trockentuch achtlos fallen, plumpste bei Liam ins Becken und machte dabei eine größere Welle, die über dessen Bart schwappte. Erst jetzt schien der Leibwächter den Ritter zu bemerken. „Uhm… verzeiht, Ser.“ Eine leichte Röte stieg in ihm auf, während er darüber nachdachte, wer eigentlich über wem stand. Der eine älter. Der Andere mit einen angeseheneren Posten. Reicht das? Nein, nicht für Bernard. Die blauen Augen huschten kurz über den Körper des Ritters. Liam war nicht nur alt, sondern auch erfahren, trainiert und die Wunden – Frische wie Alte – sprachen davon, dass er genug erlebt hatte. „Ich hab nicht aufgepasst.“ Dabei war es eigentlich sein Job aufzupassen.
Bernard sollte es recht sein, er war rechtschaftend müde und steuerte ohne viel nachzudenken das Bad an. Er hörte die Knappen draußen und erinnerte sich daran, dass Lothar vorgeschlagen hatte, er solle mal mit von Nagall trainieren, aber der war gerade fußlahm. Als Bernard herein schlurfte war sein Blick nach Innen gerichtet. Sein Großmeister war mit dem Besuch alleine. Das nagte an ihm, aber er wusste auch, dass er da wenig ändern konnte. Seine Ablösung stand zwar ganz in der Nähe des Büros, aber würde der alles richtig machen? Rational betrachtet natürlich, der Mann war schließlich viel erfahrener als er selbst, hatte schon unter Moore gedient und… Fuck Moore!
Bernard ließ sein Trockentuch achtlos fallen, plumpste bei Liam ins Becken und machte dabei eine größere Welle, die über dessen Bart schwappte. Erst jetzt schien der Leibwächter den Ritter zu bemerken. „Uhm… verzeiht, Ser.“ Eine leichte Röte stieg in ihm auf, während er darüber nachdachte, wer eigentlich über wem stand. Der eine älter. Der Andere mit einen angeseheneren Posten. Reicht das? Nein, nicht für Bernard. Die blauen Augen huschten kurz über den Körper des Ritters. Liam war nicht nur alt, sondern auch erfahren, trainiert und die Wunden – Frische wie Alte – sprachen davon, dass er genug erlebt hatte. „Ich hab nicht aufgepasst.“ Dabei war es eigentlich sein Job aufzupassen.
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Er hörte dumpfe Schritte, vernahm wie jemand sich näherte. Das Bad war allen Brüdern zugänglich, also hielt Liam die Augen weiterhin geschlossen und gab sich dem leicht dösenden Gefühl hin, das ihn gefangen hatte. Erst als es plätscherte und das Wasser nicht mehr ruhig lag, sondern gegen ihn schwappte, öffnete der Ritter einen Spalt breit die Augen. Dass er nicht mehr alleine war hatte spätestens die Welle ihm mitgeteilt. Aus schmalen Schlitzen erkannte er Bernard, dem es augenscheinlich sehr unangenehm war Liam nicht bemerkt zu haben. "Liam." bot dieser ihm an. Scheiss auf einen Rang, hier sollten sie sich nicht auch noch damit herum schlagen. Der Ältere, der im Orden nur im Rang des Ritters war hatte die Erfahrung voraus. Von Alensbach schien dennoch keiner zu sein der einen Rang ausnutzen würde, egal wie weit oben er wäre. Diese Mögilchkeiten aber waren ihm genommen worden, also verschwendete er sowieso keinen Gedanken mehr daran. Der Jüngere erinnerte Liam daran, dass er langsam wirklich alt wurde. Obschon seinem Leib noch immer eine raubtierhafte Geschmeidigkeit inne wohnte, spürte er die Zeit nagen. Und die geschlagenen Wunden. "Seid nachsichtig mit Euch, die Müdigkeit macht uns alle unaufmerksam." entgegnet Liam mit einem milden Ton ohne sich weiter zu rühren. "Lehnt Euch zurück und geniesst die Ruhe, dafür seid ihr doch da?"
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„Bernard“ Vorname. Dann dieser. Soll dem jungen Leibwächter recht sein. Er nickte dazu. „...aep Corvlani.“ Nur zur Vollständigkeit. Die meisten Nordlinge wollten es meist eher wissen, wenn sie mit jemanden sprachen, der irgendwie mit Nilfgaard zu tun hatte, auch wenn von Alensbach, Liam, seine Geschichte kennen sollte. Sodden. Lange her.
Er schob sich mit der nassen Hand ein paar der blonden Haare aus dem Gesicht und unterstricht damit sein Surferboy-Aussehen ohne es zu wissen. Er nickte nochmal: „Ja, das bin ich. Sollte ich.“ Er war fix und fertig. Nicht nur müde. Es war nur: „...zu viel. Meine Schicht war zu lang.“ Liam konnte mehr hören als sehen, dass auch Bernard für ein Weilchen mit dem Kopf unter Wasser verschwand. „Erst kommt er verletzt vom Ausflug zurück und gestern… gestern Abend da…“ Er rutschte langsam ein Stück näher, um leiser reden zu können. Lothar vertraute Liam, aber wer weiß, wer noch etwas Falsches aufschnappen könnte. Die Anderen beiden waren zwar ins Gespräch vertieft, aber wer weiß wie lange noch. Deshalb flüsterte er: „...da musste ich ihm versprechen, dass ich Moore nicht aufhalte sollte er heute Nacht plötzlich im Zimmer stehen. Er sagte, er kenne eh jeden Winkel, ich hätte keine Chance gegen ihn, solle mein Leben nicht wegwerfen und dann… dann passiert so etwas.“ Der Junge war durch, zog bewusst die Luft ein und ließ den Kopf ebenfalls auf den Rand sinken. Vielleicht wäre Bett doch besser gewesen als Wanne, aber wollte auf andere Gedanken kommen. Grübelnd konnte er eh nicht einschlafen.
Er schob sich mit der nassen Hand ein paar der blonden Haare aus dem Gesicht und unterstricht damit sein Surferboy-Aussehen ohne es zu wissen. Er nickte nochmal: „Ja, das bin ich. Sollte ich.“ Er war fix und fertig. Nicht nur müde. Es war nur: „...zu viel. Meine Schicht war zu lang.“ Liam konnte mehr hören als sehen, dass auch Bernard für ein Weilchen mit dem Kopf unter Wasser verschwand. „Erst kommt er verletzt vom Ausflug zurück und gestern… gestern Abend da…“ Er rutschte langsam ein Stück näher, um leiser reden zu können. Lothar vertraute Liam, aber wer weiß, wer noch etwas Falsches aufschnappen könnte. Die Anderen beiden waren zwar ins Gespräch vertieft, aber wer weiß wie lange noch. Deshalb flüsterte er: „...da musste ich ihm versprechen, dass ich Moore nicht aufhalte sollte er heute Nacht plötzlich im Zimmer stehen. Er sagte, er kenne eh jeden Winkel, ich hätte keine Chance gegen ihn, solle mein Leben nicht wegwerfen und dann… dann passiert so etwas.“ Der Junge war durch, zog bewusst die Luft ein und ließ den Kopf ebenfalls auf den Rand sinken. Vielleicht wäre Bett doch besser gewesen als Wanne, aber wollte auf andere Gedanken kommen. Grübelnd konnte er eh nicht einschlafen.
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"Ich weiss." entgegnet der Ältere mit einem amüsierten, aber müden Zug um die Mundwinkel. Die Geschichte um den Jungen kannte Liam, denn Lothar hatte sie ihm einst erzählt. Ein gutes Herz hatte der Grossmeister, das musste man ihm lassen. Auch wenn das bestimmt nicht alle so sahen.
Und aus dem jungen Burschen aus Sodden, den Lothar bei sich aufgenommen hatte, war ein gutausschauender junger Mann geworden. Das Aussehen könnte ihm noch zum Verhängnis werden, aber Liam hoffte inständig, dass es das nicht tun würde. Den müden Anstrich, die Erschöpfung, die zeichnete die Züge. Der Ritter konnte dem nachfühlen, schliesslich ging es ihm nicht anders. Nichteinmal der Schlaf hatte wirklich geholfen. Vorallem nicht diese üblen Kopfschmerzen wegzubekommen und... dieses Gefühl wohin zu müssen. Wenn er nur wüsste WOHIN. Liam blinzelte, er hatte den Faden verloren. Für einen flüchtigen Moment suchte der Ritter in seinen Gedanken nach den wenigen Brustücken die Bernard ihm zugeflüstert hatte. Stimmt, Moore. "Er hat recht, Bernard. Du wärst ihm in die Quere gekommen und du bist ihm in den Schatten nicht gewachsen. Das sind die wenigstens." Auch er, da machte sich Liam keine Illusionen. "Es mag deine Berufung sein unseren Grossmeister zu beschützen, aber du darfst nicht vergessen, dass es nicht immer in unserer Hand liegt etwas zu bestimmen. Und du darfst dir nie einen Vorwurf machen für das, was du nicht beeinflussen kannst." Leise sprach er mit dem Nebenmann, der nahe genug war, damit sie die Stimmen senken konnten. Es war in Ordnung, wenn der Jüngere das anders sah, ihm fehlten die Jahre der Erfahrung und diese würden noch kommen. Hoffentlich alen voran die Guten.
Und aus dem jungen Burschen aus Sodden, den Lothar bei sich aufgenommen hatte, war ein gutausschauender junger Mann geworden. Das Aussehen könnte ihm noch zum Verhängnis werden, aber Liam hoffte inständig, dass es das nicht tun würde. Den müden Anstrich, die Erschöpfung, die zeichnete die Züge. Der Ritter konnte dem nachfühlen, schliesslich ging es ihm nicht anders. Nichteinmal der Schlaf hatte wirklich geholfen. Vorallem nicht diese üblen Kopfschmerzen wegzubekommen und... dieses Gefühl wohin zu müssen. Wenn er nur wüsste WOHIN. Liam blinzelte, er hatte den Faden verloren. Für einen flüchtigen Moment suchte der Ritter in seinen Gedanken nach den wenigen Brustücken die Bernard ihm zugeflüstert hatte. Stimmt, Moore. "Er hat recht, Bernard. Du wärst ihm in die Quere gekommen und du bist ihm in den Schatten nicht gewachsen. Das sind die wenigstens." Auch er, da machte sich Liam keine Illusionen. "Es mag deine Berufung sein unseren Grossmeister zu beschützen, aber du darfst nicht vergessen, dass es nicht immer in unserer Hand liegt etwas zu bestimmen. Und du darfst dir nie einen Vorwurf machen für das, was du nicht beeinflussen kannst." Leise sprach er mit dem Nebenmann, der nahe genug war, damit sie die Stimmen senken konnten. Es war in Ordnung, wenn der Jüngere das anders sah, ihm fehlten die Jahre der Erfahrung und diese würden noch kommen. Hoffentlich alen voran die Guten.
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„Aber die Gedanken… ich könnte doch nicht einfach zusehen, wie er… auch wenn es am Ergebnis nichts ändern würde… ich es nicht beeinflussen könnte.“ Bernard ließ die Luft entweichen. Er war dankbar hier zu sein. Er wäre einer von vielen Hurensöhnen, wenn Lothar nicht gewesen wäre. Da waren die anderen Kinder der Arbeitskolleginnen seiner Mutter. Viele auch mal die Jungs traten aus Ermangelung von Alternativen in dieselben beruflichen Fußstapfen. Aber weil er Talent mit dem Schwert hatte, hatte Lothar ihn gefördert. Nicht übermäßig, aber genug um selbst weiter zu kommen als irgendwo in die redanische Armee. „Er ist nicht jünger geworden seit unserem letzten Gespräch.“
Der junge Mann starrte mit an die Decke. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und ihm gefiel gar nichts daran. „Ich sollte… Dich nicht vom Entspannen abhalten, Liam.“ Klappe halten. Ausruhen, aber das Denken, das Denken konnte er nicht abstellen. Immer und immer wieder ging er den letzten Tag in Gedanken durch. All die Gepräche mit dem Großmeister und desen Sorgen, die immer mehr werden zu schienen.
„Moore. Moore hat auch Asyl bei Melitele gefunden. Hauptmann Meis hat ihn verhaftet und dort abgegeben.“ Vielleicht sollte er einfach dort hingehen und… kein Ahnung… irgendwas machen. Ihm gegen das Schienbein treten oder darauf achten, dass er sich nicht wegschleicht oder so. War Rilmitz schon zurück? Wusste er nicht. Aber egal, Rilmitz war ein blinder Idiot.
Der junge Mann starrte mit an die Decke. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und ihm gefiel gar nichts daran. „Ich sollte… Dich nicht vom Entspannen abhalten, Liam.“ Klappe halten. Ausruhen, aber das Denken, das Denken konnte er nicht abstellen. Immer und immer wieder ging er den letzten Tag in Gedanken durch. All die Gepräche mit dem Großmeister und desen Sorgen, die immer mehr werden zu schienen.
„Moore. Moore hat auch Asyl bei Melitele gefunden. Hauptmann Meis hat ihn verhaftet und dort abgegeben.“ Vielleicht sollte er einfach dort hingehen und… kein Ahnung… irgendwas machen. Ihm gegen das Schienbein treten oder darauf achten, dass er sich nicht wegschleicht oder so. War Rilmitz schon zurück? Wusste er nicht. Aber egal, Rilmitz war ein blinder Idiot.
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"Natürlich kannst du das nicht. Und von Tretogor würde es dir nie verübeln, wenn du eingreifst." Liam hält einen Augenblick inne. "Er wird nichts anderes von dir erwarten." Der Ältere richtete sich ein wenig, so dass das Wasser um seine Schultern und Brust schwappte. "Wir alle sind das nicht und hör auf dich zu entschuldigen. Ich hätte dich bitten können zu Schweigen, wenn mir nach vollkommener Ruhe wäre." schmunzelte er milde, ehe der Ausdruck auf seinem Gesicht bekümmert wirkt. "Hat er das?" Schweigen. Lange. Sehr lange. Moore war als im Tempel der Melitele, wo er derzeit Asyl erhielt. Die ehrwürdige Mutter hatte augenscheinlich ein sehr weiches Herz oder es verband sie etwas anderes mit Jarel. "Moore..." murmelte Liam und rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. "... ich weiss nicht ob ich ihn dafür hassen soll. Ob ich wütend sein soll oder enttäuscht. Vermutlich alles zusammen." sagt der Mann leise zum Anderen, der ja nun auch nahe sitzt. Er lässt die Müdigkeit zu, lässt den unangenehmen Drang zu der ihn plagt. Scheisse...
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„Eben.“ Lothar erwartet nichts anderes, aber er wünschte etwas anderes. Bernard wusste, dass der Großmeister sich viele Gedanken über all die Personen machte, die im Krieg um ihn herum gefallen waren und ob er all ihre Opfer wert sei. Sein junger Leibwächter sollte nicht dazu zählen, aber genau das hatte er doch geschworen. Sein Leben für den Großmeister zu geben.
Sicher niemand wird jünger, aber Ritter von Alensbach wirkte nicht so alt. Bernard musterte ihn, wie er neben ihm in der Wanne saß. Liam war immer noch ein stattlicher Mann und trotz der Müdigkeit waren die Bewegungen kräftig. Plötzlich spürte Bernard seinen Puls und er zog es vor sich noch einmal Wasser übers sein Gesicht zu wischen: „Ja, nicht entschuldigen. Es fällt mir schwer. Ihr wart in Sodden mitten in dieser Schlacht, während ich mich unter dem Rock meiner Mutter verkrochen hatte.“ Er wollte sich nicht so genau ausmalen, was dort alles passiert sein musste. Von Alensbach muss damals jünger gewesen sein als er jetzt.
„Vermutlich alles zusammen. Hattet Ihr viel mit Moore zu tun?“ Bernard wusste, dass sich Gerüchte um Liam rankten und er nicht viel in den Klostern war. „Während Ihr unterwegs wart? Er selbst kannte Moore als Leibwächter, da er noch Knappe unter Ralt.
Sicher niemand wird jünger, aber Ritter von Alensbach wirkte nicht so alt. Bernard musterte ihn, wie er neben ihm in der Wanne saß. Liam war immer noch ein stattlicher Mann und trotz der Müdigkeit waren die Bewegungen kräftig. Plötzlich spürte Bernard seinen Puls und er zog es vor sich noch einmal Wasser übers sein Gesicht zu wischen: „Ja, nicht entschuldigen. Es fällt mir schwer. Ihr wart in Sodden mitten in dieser Schlacht, während ich mich unter dem Rock meiner Mutter verkrochen hatte.“ Er wollte sich nicht so genau ausmalen, was dort alles passiert sein musste. Von Alensbach muss damals jünger gewesen sein als er jetzt.
„Vermutlich alles zusammen. Hattet Ihr viel mit Moore zu tun?“ Bernard wusste, dass sich Gerüchte um Liam rankten und er nicht viel in den Klostern war. „Während Ihr unterwegs wart? Er selbst kannte Moore als Leibwächter, da er noch Knappe unter Ralt.
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Liam bemerkte die Blicke des Jüngeren, doch er liess sich nicht anmerken ob er sie als störend empfand. Vermutlich weil er zu lange zwischen den Männern des Ordens gross geworden war und nicht alle waren nur Frauen zugetan. Begierige Blicke hatte es zu genüge gegeben und... Der Ritter sog scharf die Luft ein, als Erinnerungen aufkeimten, die ein unangenehmes Gefühl in ihm hinterliessen. "Ihr wart damals ein Junge, Bernard und es war nicht Eure Aufgabe zu kämpfen, sondern die unsere." sagte Liam mit rauer Stimme.
Auf die Frage nach Moore verlor sich der Bruder in langem Schweigen. "Wir... waren auf einigen gemeinsamen Einsätzen." sagte er schliesslich zögernd. "Das ist nun einige Jahre her, da habe ich ihn als Freund schätzen gelernt." Und jetzt? Stumm schloss von Alensbach die nebelgrauen Augen, verschloss sie vor der Welt. Was jetzt? "Ich bin nicht immer gereist, sondern hielt mich für ein Jahr vielleicht wieder im Orden auf. Da lernte ich Moore kennen." Er richtete sich auf und rieb mit beiden Händen über sein Gesicht. Verdammt, Jarel!
Auf die Frage nach Moore verlor sich der Bruder in langem Schweigen. "Wir... waren auf einigen gemeinsamen Einsätzen." sagte er schliesslich zögernd. "Das ist nun einige Jahre her, da habe ich ihn als Freund schätzen gelernt." Und jetzt? Stumm schloss von Alensbach die nebelgrauen Augen, verschloss sie vor der Welt. Was jetzt? "Ich bin nicht immer gereist, sondern hielt mich für ein Jahr vielleicht wieder im Orden auf. Da lernte ich Moore kennen." Er richtete sich auf und rieb mit beiden Händen über sein Gesicht. Verdammt, Jarel!
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„Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist.“ Bernard tat es dem Älteren gleich, schwieg, schloss die Augen und ließ sich im Wasser treiben. Die Müdigkeit zerrte und er musste morgen Abend wieder fit sein. Zu lange sollte er nicht mehr bleiben. Er hörte mehr was Liam tat, als dass er etwas sah, dennoch:
„Seine Exzellenz machte ein ähnliches Gesicht, Liam, und das schon gestern Abend. Meine Mutter sagte mal, oft sei es gar nicht die Handlung oder Tatsache selbst, sondern der Vertrauensbruch, der so schmerzt.“ Gut, sie war Hure gewesen. Sie war oft der Grund, dass Ehemänner und manchmal auch Ehefrauen nicht dort waren, wo sie sein sollten. „Ich hab ihn nur als Klingenmeister hier erlebt, während meiner Knappschaft. Ich wusste, dass er sehr vertraut mit seiner Exzellenz war. Lothar sagte mir mal, er wisse nicht mehr wie häufig er ihm das Leben gerettet hätte. Aber dafür ist man als Leibwächter da.“ Deshalb sollte er jetzt auch schlafen. „Ich muss mich ausruhen. Heute Nacht werde ich wieder wachen.“ Und wer weiß, was diese bringen mag.
„Seine Exzellenz machte ein ähnliches Gesicht, Liam, und das schon gestern Abend. Meine Mutter sagte mal, oft sei es gar nicht die Handlung oder Tatsache selbst, sondern der Vertrauensbruch, der so schmerzt.“ Gut, sie war Hure gewesen. Sie war oft der Grund, dass Ehemänner und manchmal auch Ehefrauen nicht dort waren, wo sie sein sollten. „Ich hab ihn nur als Klingenmeister hier erlebt, während meiner Knappschaft. Ich wusste, dass er sehr vertraut mit seiner Exzellenz war. Lothar sagte mir mal, er wisse nicht mehr wie häufig er ihm das Leben gerettet hätte. Aber dafür ist man als Leibwächter da.“ Deshalb sollte er jetzt auch schlafen. „Ich muss mich ausruhen. Heute Nacht werde ich wieder wachen.“ Und wer weiß, was diese bringen mag.
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"Deine Mutter hatte recht. Das gebrochene Vertrauen schmerzt mehr als alles andere, fraglich ob es sich wieder retten lässt." Wollte er das überhaupt? Die Frage schoss Liam direkt nach seinen Worten durch den Kopf, eine Antwort hatte er gerade keine darauf. "Ich bin sicher, Moore hatte seine Gründe - und doch hat er uns mit seiner Geheimhaltung alle vor den Kopf gestossen." Er sollte sich ebenfalls nochmals hinlegen, denn müde fühlte von Alensbach sich noch immer. Aber auch rastlos und tief im Innern wusste er, dass er keinen Schlaf finden würde. Ganz im Gegenteil, alles drängte ihn auf die Suche zu gehen. Doch nach was? Unvermittelt lenkte der Ritter seinen Blick auf seine Hand, die er sich vor das Gesicht hielt. Auf der Handfläche pragte noch immer die dünne Linie, die aussah als hätte er sich ein Messer über die Haut gezogen. Aber das hatte er nicht. Wo also konnte er sich geschnitten haben? Das Schwert hatte er am Griff gepackt, da war er sich sicher und in eine Klinge hatte er nicht hinein gegriffen. Das Feuer konnte es auch nicht gewesen sein. Den Verband hatte er abgenommen, es war eine blöde Idee und es hatte ordentlich gebrannt, als er mit der Hand ins Wasser getaucht war. Man hatte ihm immerhin einen Tigel mit Salbe mitgegeben. "Bernard? Könntest du mir meine Hand neu verbinden? Mit einer Hand ist es ein wenig umständlich." fragte er den Jüngeren und stemmte sich ohne auf eine Antwort zu warten auf die Beine. Geschmeidig kletterte Liam aus dem Becken, griff nach dem Tuch und rubbelte sich damit erst über die Haare, bevor er es sich um die Hüfte schlang. Danach musste er erstmal auf die Strassen der Stadt und herausfinden, wohin es ihn zog. Dieses Gefühl, etwas zu suchen und nicht wissen was, löste eine unangenehme Unruhe in ihm aus.
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Rhetorische Fragen nennt man das. Der junge Leibwächter war noch nicht auf der Seite angekommen, dass er Personen unter sich hatte. Sicher die Knappen hatten zu tun, was er sagte, aber er war für keinen Untergebenen verantwortlich und bis jetzt wollte er das auch nicht. Alleine Lothar machte genug Arbeit, wenn auch anderes. Natürlich würde Bernard die Hand verbinden, zu sehr sah er sich als Empfänger von Befehlen. Mit einen Nicken beobachtete er den älteren Mann wie er aus dem Becken stieg: Haut, Narben, Muskeln, Sehnen. Warum musste er sich zuerst die Haare trocken und zeigte...?
Bernard schüttelte den Kopf und tat es dem Älteren gleich. Weniger gewandt steig er wieder aus der Wanne, denn er stützte sich dabei mit den Händen am Rand ab. Aber besser ihm den Rücken zu kehren. Die Haare schüttelte er sich ganz surferboyhaft nur aus, um sich das Tuch gleich um die Hüften zu binden.
„Dort drüben finden wir, was wir brauchen.“ Sie müssten nicht unbedingt ins Spital gehen. Einen Raum, saubere Tücher würde sie hier ebenso in Griffweite haben. Bernard würde sich beim Verbinden nicht ungeschickt anstellen. Seine Finger waren flink.
„Wie ist das passiert?“ Der junge Mann betrachtete die Schnittwunde neugierig. Klar, dass man sich in die Hand schnitt kam durchaus mal vor und sei es beim Gemüseschneiden, aber… da war meist die linke Hand betroffen, weil die Rechte die Klinge führte.
Bernard schüttelte den Kopf und tat es dem Älteren gleich. Weniger gewandt steig er wieder aus der Wanne, denn er stützte sich dabei mit den Händen am Rand ab. Aber besser ihm den Rücken zu kehren. Die Haare schüttelte er sich ganz surferboyhaft nur aus, um sich das Tuch gleich um die Hüften zu binden.
„Dort drüben finden wir, was wir brauchen.“ Sie müssten nicht unbedingt ins Spital gehen. Einen Raum, saubere Tücher würde sie hier ebenso in Griffweite haben. Bernard würde sich beim Verbinden nicht ungeschickt anstellen. Seine Finger waren flink.
„Wie ist das passiert?“ Der junge Mann betrachtete die Schnittwunde neugierig. Klar, dass man sich in die Hand schnitt kam durchaus mal vor und sei es beim Gemüseschneiden, aber… da war meist die linke Hand betroffen, weil die Rechte die Klinge führte.
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Dem Älteren schien die Nacktheit egal zu sein, er machte sich darüber keine Gedanken über irgendeine Anziehung. Es war ein Badehaus, nackte Körper gehörten nunmal dazu wie der Fisch ins Wasser. Liam folgte Bernard in den Nebenraum, nachdem er den Tigel bei seinen Sachen geholt hatte und setzte sich auf eine schmale Bank. Es war keine lange Sache, die Hand mit den sichtbaren Brandwunden und der Narbe zu verbinden. Dass Bernard sich dabei sehr geschickt anstellte, das anerkannte von Alensbach mit einem Nicken.
"Ich weiss es nicht. Erst dachte ich, dass ich mich an der Klinge geschnitten haben muss. Doch ich habe nie in die Schneide gegriffen. Vielleicht war das Griffstück nicht sauber verarbeitet." Das musste es sein. "Mir ist erst später aufgefallen, dass ich nicht nach meinem Schwert gegriffen habe." Und sofort als er das sagte, fühlte er einen Stich in seiner Brust. Er wischte das Gefühl davon. "Nicht das erste Mal, dass du einen Verband anlegst. Musstet du Lothar so oft verbinden?" Ein feines Lächeln stahl sich auf seinen Mund.
"Ich weiss es nicht. Erst dachte ich, dass ich mich an der Klinge geschnitten haben muss. Doch ich habe nie in die Schneide gegriffen. Vielleicht war das Griffstück nicht sauber verarbeitet." Das musste es sein. "Mir ist erst später aufgefallen, dass ich nicht nach meinem Schwert gegriffen habe." Und sofort als er das sagte, fühlte er einen Stich in seiner Brust. Er wischte das Gefühl davon. "Nicht das erste Mal, dass du einen Verband anlegst. Musstet du Lothar so oft verbinden?" Ein feines Lächeln stahl sich auf seinen Mund.
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Bernard nahm das Lächeln auf und gab es ebenso fein zurück. „Nein, nein… zum Glück nicht. Er kann sich schon noch ganz gut wehren. Obwohl ernsthafte Kämpfe kaum vorkommen.“ Den heimlichen Herrscher Wyzimas mal eben angreifen machte dann doch niemand oder wurde weit vorher abgefangen.
„Ich musste mich schon früh irgendwie bei meiner Mutter nützlich machen, niemand nimmt ein unnötiges Maul zum Stopfen im Tross mit oder lässt es später in Dreiberg bei sich wohnen. Irgendwas halten, Wasser schleppen, Verbände tragen oder anlegen, das konnte ich machen. Und auch als Knappe bei Rittervater Ralt hielt er es für notwendig, dass ein Kämpfer damit grundlegend vertraut ist. Schließlich hat man eine gewisse Chance irgendwo verletzt zu werden. Außerdem…“ Er wurde ein bisschen verlegen. „…fiel es mir nicht so schwer wie anderen meine Brüder anzufassen.“
Wahrscheinlich ein Erbe seiner Mutter. Er war in einem Puff geboren. Da fasste man sich ständig an und bevor jemand verblutete oder erstickte. Griff man doch zu, oder?
„Das sollte jetzt auf jeden Fall halten.“ Aep Corvlani gähnte herzhaft.
„Ich musste mich schon früh irgendwie bei meiner Mutter nützlich machen, niemand nimmt ein unnötiges Maul zum Stopfen im Tross mit oder lässt es später in Dreiberg bei sich wohnen. Irgendwas halten, Wasser schleppen, Verbände tragen oder anlegen, das konnte ich machen. Und auch als Knappe bei Rittervater Ralt hielt er es für notwendig, dass ein Kämpfer damit grundlegend vertraut ist. Schließlich hat man eine gewisse Chance irgendwo verletzt zu werden. Außerdem…“ Er wurde ein bisschen verlegen. „…fiel es mir nicht so schwer wie anderen meine Brüder anzufassen.“
Wahrscheinlich ein Erbe seiner Mutter. Er war in einem Puff geboren. Da fasste man sich ständig an und bevor jemand verblutete oder erstickte. Griff man doch zu, oder?
„Das sollte jetzt auf jeden Fall halten.“ Aep Corvlani gähnte herzhaft.
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"Anfassen beim Verband anlegen ist wohl keine Sünde." merkte Liam an. "Am Ende wird man dir danken, wenn sie deinetwegen nicht verbluten." Dass man Bernards Worte vielleicht auch auf anderes interpretieren konnte, daran dachte der Ältere nicht. Er hielt still, derweil die flinken Finger den Verband fachmännisch um seine Hand wickelten. "Danke, Bernard. Das wird bestimmt halten und du solltest zusehen eine Mütze Schlaf zu bekommen." Das sollte er auch, aber erst musste er herausfinden wohin diese innere Unruhe ihn führen würde. Das lief alles komplett falsch.
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„Oh ja, Ser.“ Ein letzter prüfender Blick auf sein Werk. „Danke für Eure Worte.“
Der Leibwächter konnte jetzt verstehen, warum Lothar den Rat dieses alten Kameraden so schätzte. Es war erfrischend jemanden von außerhalb der Klostermauer zu haben, der nicht in den heimischen Trott gefallen war. Rein im Glauben und doch anderes, wie gesäubert auf das Wesentliche. Ohne all den blinden Ärger, den er bei manch jungem Ritter sah. Es macht ihm Mut. War er doch selbst nicht aus reinem Glauben dem Orden beigetreten, sondern mehr um seine Dankbarkeit gegenüber von Tretogor ausdrücken und Liam zeigte ihm, dass er einen Weg finden würde. Vielleicht sah man eine Erkenntnis in seinem Gesicht, auf jeden Fall wirkte der junge Mann zuversichtlicher – wenn auch immer noch hundemüde.
Bernard richtete sich auf und verabschiedete sich mit dem Gruß der Flamme. „Die Wärme des Feuers mit Dir.“
Der Leibwächter konnte jetzt verstehen, warum Lothar den Rat dieses alten Kameraden so schätzte. Es war erfrischend jemanden von außerhalb der Klostermauer zu haben, der nicht in den heimischen Trott gefallen war. Rein im Glauben und doch anderes, wie gesäubert auf das Wesentliche. Ohne all den blinden Ärger, den er bei manch jungem Ritter sah. Es macht ihm Mut. War er doch selbst nicht aus reinem Glauben dem Orden beigetreten, sondern mehr um seine Dankbarkeit gegenüber von Tretogor ausdrücken und Liam zeigte ihm, dass er einen Weg finden würde. Vielleicht sah man eine Erkenntnis in seinem Gesicht, auf jeden Fall wirkte der junge Mann zuversichtlicher – wenn auch immer noch hundemüde.
Bernard richtete sich auf und verabschiedete sich mit dem Gruß der Flamme. „Die Wärme des Feuers mit Dir.“
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- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
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"Liam." erinnerte er den Jüngeren mit einem freundlichem Schmunzeln, das sich vertiefte als er die Erkenntnis auf Bernards Gesicht sah. "Und mit dir, Bruder." entgegnete von Alensbach, der noch einen Moment sitzen blieb nachdem der andere Mann verschwunden war. Er erlaubte sich leise durchzuatmen. Eigentlich musste er dringend ins Bett, schlafen und sich ausruhen. Aber dieses Ziehen liess ihn einfach nicht los und mit einem Ruck erhob er sich. Zu schnell, wie er feststellen musste als der Schwindel ihn erfasste. Um nicht zu stürzen musste Liam sich kurz an der Mauer abstützen, während er innerlich fluchte. Nochmals atmen, bis er sich soweit gesammelt hatte um zur Umkleide zu finden. Dort warf er sich die schlichte Ordenstracht über, mehr brauchte er nicht, um im Anschluss das Badehaus zu verlassen und in den Hof zu treten.
Zum Hof...
Zum Hof...
- Liam von Alensbach
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vom: Der Tempel des Ewigen Feuers| Versammlungshalle
nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Datum: 1. September 1278, ca 16:00 Uhr
betrifft: niemanden
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Liam liess sich in das warme Wasser gleiten und seufzte wohlig auf. Das Wasser plätscherte leise gegen den steinernen Beckenrand und er hörte das Feuer in den Kohlepfannen leise züngeln, Holzscheite die knackten und der Geruch von Harz, der für einen würzigen Duft sorgte. Das Glück war ihm hold, denn gerade war er alleine in dem grosszügigen Bad, welches bestimmt einige vor Neid erblassen liess. Die weiteren Becken warteten nur darauf, Badegäste zu empfangen, aber diese waren entweder beim Gebet, beim Essen, vergnügten sich in Betten anderer oder echauffierten sich über die Entscheidung des Grossmeisters. Irgendwann an diesem Nachmittag würde Jarel das Brandmal erhalten und die Ordenskluft ablegen müssen, er würde vermutlich auch seine Kammer leeren und im Kloster der Schwestern einziehen müssen. Irgendwann in diesen Stunden, würde auch die Zukunft von Jakob von Nagall bestimmt werden, der nun keinen Rittervater mehr hatte und dessen weiterer Weg so undurchsichtig war, wie der dichte Nebel im späten Herbst. Von Alensbach rutschte so tief ins Wasser, bis er vollends darin verschwunden war und genoss das Rauschen in seinen Ohren, fühlte dem angehaltenen Atem nach, spürte die Schwerlosigkeit die seinen Leib erfasste. So lange er konnte, blieb er genau an dieser Stelle und erst als seine Lungen schon schmerzten, tauchte er wieder auf und sog tief die schwere, harzige Luft ein. Konzentriert auf die Atmung liess er sie durch seinen Körper strömen, brachte seinen Herzschlag dazu langsamer zu schlagen und seine Sinne schärften sich. Noch immer knackte das Holz, noch immer knisterten die Flammen, noch immer plätscherte Wasser und irgendwo rauschte es ganz leise. Irgendwo waren Schritte, dumpf und weit entfernt. Liam glaubte gar das Gebäude flüstern und atmen zu hören, so sehr richtete er seine Sinne auf die Umgebung und durch die geschlossenen Augen brachte er alle anderen dazu sich in den Vordergrund zu drängen.
Schliesslich rutschte der Ritter an den Beckenrand, bettete seine Arme darauf und legte den Kopf in den Nacken, um seinen Blick zur Decke zu richten. Nachdem er sie lange und gedankenverloren gemustert hatte, schweiften seine Gedanken zurück und liessen die letzten Wochen Revue passieren. Von der Reise mit Schwester Svettele, die er in all diesen Wochen näher kennengelernt und auch zu schätzen gelernt hatte. Und ihr näher gekommen war als beabsichtigt. Nicht was den Beischlaf betraf, aber gemeinsame Reisen und bezwingen von Gefahren veränderte das Verhältnis zwischen zwei Fremden. Ob Wegelagerer oder Gewitter, die Geburt eines Kindes, den verletzten Reisenden, ihre tiefgründigen Gespräche, die Kälte der Nacht... Auch wenn Liam sein Vertrauen nur zögerlich entgegen brachte, Fini hatte einen Fuss in die Tür gesetzt. Und sie war es auch, die ihn damals in Ellander das Leben gerettet hatte. Blinzelnd atmete der Ritter aus, die Gedanken schweiften weiter.
Zu jenem schicksalhaften Abend, als er Jakob aufgesucht hatte und sie beide am Ende ein Mädchen vor den Fängen Ertrunkener gerettet hatten. Unfreiwillig wurde Liam Gast im Kloster der Melitele, doch vermutlich wollte das Schicksal es genau so und nicht anders. Die Geschehnisse huschten vor seinem inneren Auge vorbei und konzentriert versuchte er die Gefühle zu analysieren. In den Tiefen seines Herzens wusste Liam, dass er der Indoktrination die er damals im Orden der weissen Rose erfahren hatte, noch nicht entkommen war. Er hatte bisher nur gelernt, sie in geordnete Bahnen zu lenken. Doch die Auseinandersetzung mit den alten Gewohnheiten war immer schmerzhaft, aufwendig und erschöpfend gewesen. Und nun ging es für ihn nach Novigrad, wo er alte Gesichter wiedersehen würde. Erhard oder seinen Rittervater de Ardh. Bei der Erinnerung an de Ardh, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Unwillkürlich strichen seine Finger über die Initialen, die sein ehemaliger Mentor ihm mit einem hämischen Grinsen auf seine Lende gebrannt hatte. Das Brandmal der Rose an seinem Hals war das Eine gewesen und auch wenn von Alensbach einer Intrige zum Opfer gefallen war, mit jener hatte er seinen Frieden gefunden. Diese Initialen aber waren nur dazu da, um Liam zu erniedrigen. Um ihm klar zu machen, wer Herr über ihn und sein Leben gewesen war und immer noch sein wollte. Sie waren der Ausdruck abgrundtiefen Hasses, von dem der Ritter nicht wusste, warum er ihn verdient hatte. Zu keinem Zeitpunkt hatte er sich erhofft, aufsteigen zu können. Zu keinem Zeitpunkt wollte er mehr erreichen, als ein einfacher Ritter zu sein. Aber seine Gehorsamkeit, seine klare Linie, sein Charakter und seine Beliebtheit bei vielen hatte anderen wohl Angst gemacht, hatte sie um ihre Posten zittern lassen. Also musste von Alensbach weg, bevor er eine Gefahr werden konnte. Verbittert, denn dieser tiefe Fall konnte er Ihnen nicht verzeihen, wischte er mit einer Hand über die Wasseroberfläche, als könnte er damit auch die Gedanken daran auslöschen.
Als er sich wieder beruhigt hatte, sein rascher schlagendes Herz sich wieder beruhigt hatte, kehrten die Erinnerungen und Gedanken zurück zum heutigen Morgen. Zum Freiherren, zu ihrem Gespräch und das vorsichtige Umkreisen. Keiner wollte zu viel verraten, keiner wollte sich ganz öffnen. Keine Frage war belanglos gewesen, keine Antwort nur so dahin gesagt. Sie tasteten sich gegenseitig ab, schätzten ein, versuchten herauszufinden, wie sie einander nützlich sein konnten oder eben auch nicht. Und Liam versuchte die Beziehung zwischen Slava und Jarel zu verstehen. Etwas war da, aber er konnte noch nicht klar sehen. Sein Vertrauen in Jarel war gebrochen, darum war er noch vorsichtiger und zurückhaltend, bis er es abschätzen konnte wie sie zueinander standen. Er machte sich keine Illusionen, dass ein Mann in der Position des Freiherren keine Freunde, sondern Schachfiguren besass, die er hin und her schob wie sie ihm passten. Eine davon zu werden war nicht unbedingt in Liams Sinn, noch ein weiterer Grund warum es notwendig war diesem Mann nur mit äusserster Vorsicht zu begegnen.
Mit einer Hand kämmte er sich durch das nasse Haar. Er dachte an Jakob und an die Visionen des jungen Mannes. Es brannte ein Feuer in diesem Herzen, einerseits war das bewundernswert, aber auch gefährlich. Von Nagall begab sich auf einen schmalen Grat, der ihm auch das Leben kosten könnte. Nicht alle würden seine Vorstellungen und Wünsche teilen, auch wenn er mit Lothar jemanden hatte, der nicht abgeneigt war sie sich wenigstens anzuhören. Der Junge müsste nur noch verstehen, dass der Grossmeister viel abzuwägen hatte und das seine Entscheidungen schwerwiegender waren, als die eines einfachen Knappen. Würde er Jakob beistehen in dem was er tat? Diese Frage blieb lange unbeantwortet, bis Liam beschloss, dass er den jungen Mann sicher nicht fallen lassen wollte. Aber auch nicht aufdrängen. Von Nagall musste seine eigenen Erfahrungen sammeln, auch wenn sie manchmal schmerzhaft waren, doch ins Messer laufen lassen... das würde er zu verhindern versuchen. Nicht weil er Schuldgefühle oder Mitleid gegenüber Jarel hatte, sondern weil er an Jakob selbst glaubte.
Die Wasseroberfläche begann zu wellen, als der Mann sich leicht bewegte. Jetzt hörte er Stimmen und Schritte. Er würde gleich nicht mehr alleine sein. Zwei Brüder betraten das Bad, nickten ihm zu und er nickte zurück. Sie suchten eines der anderen Becken auf, was ihn erleichtert durchatmen liess. Konversation zu betreiben, darauf hatte er keine Lust und noch immer hing über ihm der Schatten, den Orden einst beschmutzt zu haben. Ein Ruf war schneller zerstört als aufgebaut. So war das nun mal. Liams Blick glitt wieder zur Decke hinauf. Klingenmeister also. Er glaubte noch nicht ganz daran, dass der Posten in Novigrad noch immer frei war. Jeder, der Karriere machen wollte, würde in dem Moment danach greifen, kaum hatte man die Gelegenheit dazu. Irgendjemand hatte ihn inne, da war sich von Alensbach sicher. Er verstand auch den Grossmeister, aber Liam könnte auch ohne Klingenmeister zu sein die Augen und Ohren offen halten. Und dass er das tun würde, stand ausser Frage. Noch hatte er nicht mit Moore darüber gesprochen, aber vielleicht war es auch gut so, so unvoreingenommen wie möglich daran heran zu gehen. Unvermittelt schnaubte er leise und tauchte unter.
Mit diesen Gedanken war jetzt Schluss, beschloss er und konzentrierte sich wieder auf das Rauschen des Wassers in seinen Ohren und den Schlag seines Herzens in seiner Brust.
vom: Der Tempel des Ewigen Feuers| Versammlungshalle
nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Datum: 1. September 1278, ca 16:00 Uhr
betrifft: niemanden
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Liam liess sich in das warme Wasser gleiten und seufzte wohlig auf. Das Wasser plätscherte leise gegen den steinernen Beckenrand und er hörte das Feuer in den Kohlepfannen leise züngeln, Holzscheite die knackten und der Geruch von Harz, der für einen würzigen Duft sorgte. Das Glück war ihm hold, denn gerade war er alleine in dem grosszügigen Bad, welches bestimmt einige vor Neid erblassen liess. Die weiteren Becken warteten nur darauf, Badegäste zu empfangen, aber diese waren entweder beim Gebet, beim Essen, vergnügten sich in Betten anderer oder echauffierten sich über die Entscheidung des Grossmeisters. Irgendwann an diesem Nachmittag würde Jarel das Brandmal erhalten und die Ordenskluft ablegen müssen, er würde vermutlich auch seine Kammer leeren und im Kloster der Schwestern einziehen müssen. Irgendwann in diesen Stunden, würde auch die Zukunft von Jakob von Nagall bestimmt werden, der nun keinen Rittervater mehr hatte und dessen weiterer Weg so undurchsichtig war, wie der dichte Nebel im späten Herbst. Von Alensbach rutschte so tief ins Wasser, bis er vollends darin verschwunden war und genoss das Rauschen in seinen Ohren, fühlte dem angehaltenen Atem nach, spürte die Schwerlosigkeit die seinen Leib erfasste. So lange er konnte, blieb er genau an dieser Stelle und erst als seine Lungen schon schmerzten, tauchte er wieder auf und sog tief die schwere, harzige Luft ein. Konzentriert auf die Atmung liess er sie durch seinen Körper strömen, brachte seinen Herzschlag dazu langsamer zu schlagen und seine Sinne schärften sich. Noch immer knackte das Holz, noch immer knisterten die Flammen, noch immer plätscherte Wasser und irgendwo rauschte es ganz leise. Irgendwo waren Schritte, dumpf und weit entfernt. Liam glaubte gar das Gebäude flüstern und atmen zu hören, so sehr richtete er seine Sinne auf die Umgebung und durch die geschlossenen Augen brachte er alle anderen dazu sich in den Vordergrund zu drängen.
Schliesslich rutschte der Ritter an den Beckenrand, bettete seine Arme darauf und legte den Kopf in den Nacken, um seinen Blick zur Decke zu richten. Nachdem er sie lange und gedankenverloren gemustert hatte, schweiften seine Gedanken zurück und liessen die letzten Wochen Revue passieren. Von der Reise mit Schwester Svettele, die er in all diesen Wochen näher kennengelernt und auch zu schätzen gelernt hatte. Und ihr näher gekommen war als beabsichtigt. Nicht was den Beischlaf betraf, aber gemeinsame Reisen und bezwingen von Gefahren veränderte das Verhältnis zwischen zwei Fremden. Ob Wegelagerer oder Gewitter, die Geburt eines Kindes, den verletzten Reisenden, ihre tiefgründigen Gespräche, die Kälte der Nacht... Auch wenn Liam sein Vertrauen nur zögerlich entgegen brachte, Fini hatte einen Fuss in die Tür gesetzt. Und sie war es auch, die ihn damals in Ellander das Leben gerettet hatte. Blinzelnd atmete der Ritter aus, die Gedanken schweiften weiter.
Zu jenem schicksalhaften Abend, als er Jakob aufgesucht hatte und sie beide am Ende ein Mädchen vor den Fängen Ertrunkener gerettet hatten. Unfreiwillig wurde Liam Gast im Kloster der Melitele, doch vermutlich wollte das Schicksal es genau so und nicht anders. Die Geschehnisse huschten vor seinem inneren Auge vorbei und konzentriert versuchte er die Gefühle zu analysieren. In den Tiefen seines Herzens wusste Liam, dass er der Indoktrination die er damals im Orden der weissen Rose erfahren hatte, noch nicht entkommen war. Er hatte bisher nur gelernt, sie in geordnete Bahnen zu lenken. Doch die Auseinandersetzung mit den alten Gewohnheiten war immer schmerzhaft, aufwendig und erschöpfend gewesen. Und nun ging es für ihn nach Novigrad, wo er alte Gesichter wiedersehen würde. Erhard oder seinen Rittervater de Ardh. Bei der Erinnerung an de Ardh, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Unwillkürlich strichen seine Finger über die Initialen, die sein ehemaliger Mentor ihm mit einem hämischen Grinsen auf seine Lende gebrannt hatte. Das Brandmal der Rose an seinem Hals war das Eine gewesen und auch wenn von Alensbach einer Intrige zum Opfer gefallen war, mit jener hatte er seinen Frieden gefunden. Diese Initialen aber waren nur dazu da, um Liam zu erniedrigen. Um ihm klar zu machen, wer Herr über ihn und sein Leben gewesen war und immer noch sein wollte. Sie waren der Ausdruck abgrundtiefen Hasses, von dem der Ritter nicht wusste, warum er ihn verdient hatte. Zu keinem Zeitpunkt hatte er sich erhofft, aufsteigen zu können. Zu keinem Zeitpunkt wollte er mehr erreichen, als ein einfacher Ritter zu sein. Aber seine Gehorsamkeit, seine klare Linie, sein Charakter und seine Beliebtheit bei vielen hatte anderen wohl Angst gemacht, hatte sie um ihre Posten zittern lassen. Also musste von Alensbach weg, bevor er eine Gefahr werden konnte. Verbittert, denn dieser tiefe Fall konnte er Ihnen nicht verzeihen, wischte er mit einer Hand über die Wasseroberfläche, als könnte er damit auch die Gedanken daran auslöschen.
Als er sich wieder beruhigt hatte, sein rascher schlagendes Herz sich wieder beruhigt hatte, kehrten die Erinnerungen und Gedanken zurück zum heutigen Morgen. Zum Freiherren, zu ihrem Gespräch und das vorsichtige Umkreisen. Keiner wollte zu viel verraten, keiner wollte sich ganz öffnen. Keine Frage war belanglos gewesen, keine Antwort nur so dahin gesagt. Sie tasteten sich gegenseitig ab, schätzten ein, versuchten herauszufinden, wie sie einander nützlich sein konnten oder eben auch nicht. Und Liam versuchte die Beziehung zwischen Slava und Jarel zu verstehen. Etwas war da, aber er konnte noch nicht klar sehen. Sein Vertrauen in Jarel war gebrochen, darum war er noch vorsichtiger und zurückhaltend, bis er es abschätzen konnte wie sie zueinander standen. Er machte sich keine Illusionen, dass ein Mann in der Position des Freiherren keine Freunde, sondern Schachfiguren besass, die er hin und her schob wie sie ihm passten. Eine davon zu werden war nicht unbedingt in Liams Sinn, noch ein weiterer Grund warum es notwendig war diesem Mann nur mit äusserster Vorsicht zu begegnen.
Mit einer Hand kämmte er sich durch das nasse Haar. Er dachte an Jakob und an die Visionen des jungen Mannes. Es brannte ein Feuer in diesem Herzen, einerseits war das bewundernswert, aber auch gefährlich. Von Nagall begab sich auf einen schmalen Grat, der ihm auch das Leben kosten könnte. Nicht alle würden seine Vorstellungen und Wünsche teilen, auch wenn er mit Lothar jemanden hatte, der nicht abgeneigt war sie sich wenigstens anzuhören. Der Junge müsste nur noch verstehen, dass der Grossmeister viel abzuwägen hatte und das seine Entscheidungen schwerwiegender waren, als die eines einfachen Knappen. Würde er Jakob beistehen in dem was er tat? Diese Frage blieb lange unbeantwortet, bis Liam beschloss, dass er den jungen Mann sicher nicht fallen lassen wollte. Aber auch nicht aufdrängen. Von Nagall musste seine eigenen Erfahrungen sammeln, auch wenn sie manchmal schmerzhaft waren, doch ins Messer laufen lassen... das würde er zu verhindern versuchen. Nicht weil er Schuldgefühle oder Mitleid gegenüber Jarel hatte, sondern weil er an Jakob selbst glaubte.
Die Wasseroberfläche begann zu wellen, als der Mann sich leicht bewegte. Jetzt hörte er Stimmen und Schritte. Er würde gleich nicht mehr alleine sein. Zwei Brüder betraten das Bad, nickten ihm zu und er nickte zurück. Sie suchten eines der anderen Becken auf, was ihn erleichtert durchatmen liess. Konversation zu betreiben, darauf hatte er keine Lust und noch immer hing über ihm der Schatten, den Orden einst beschmutzt zu haben. Ein Ruf war schneller zerstört als aufgebaut. So war das nun mal. Liams Blick glitt wieder zur Decke hinauf. Klingenmeister also. Er glaubte noch nicht ganz daran, dass der Posten in Novigrad noch immer frei war. Jeder, der Karriere machen wollte, würde in dem Moment danach greifen, kaum hatte man die Gelegenheit dazu. Irgendjemand hatte ihn inne, da war sich von Alensbach sicher. Er verstand auch den Grossmeister, aber Liam könnte auch ohne Klingenmeister zu sein die Augen und Ohren offen halten. Und dass er das tun würde, stand ausser Frage. Noch hatte er nicht mit Moore darüber gesprochen, aber vielleicht war es auch gut so, so unvoreingenommen wie möglich daran heran zu gehen. Unvermittelt schnaubte er leise und tauchte unter.
Mit diesen Gedanken war jetzt Schluss, beschloss er und konzentrierte sich wieder auf das Rauschen des Wassers in seinen Ohren und den Schlag seines Herzens in seiner Brust.
- Liam von Alensbach
- Spieler Level 3
- Beiträge: 298
- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
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vom: Der Tempel des Ewigen Feuers Klosterhof
Datum: 2. Spetember 1278
Uhrzeit: Nach der Abendmesse, ca. 20:00 Uhr
betrifft: Jakob
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Die Messe war vorüber, die Brüder verstreut. Manche davon hatten nun ins Badehaus gefunden, doch es gab genug Becken die auch Liam und Jakob etwas an Privatsphäre schenkten, so dass sie ohne lauschende Ohren sprechen konnten. Doch für Liam war das Bad eher der Körperpflege geschuldet, als irgendwelchen Gesprächen. Gerade rutscht er in das warme Wasser, das ihn umfliesst wie eine wohlige Umarmung und er seufzt dabei leise. Eine Wohltat. An seiner Hand trägt er auch keinen Verband mehr, scheinbar war die Wunde bereits wieder verschlossen. Ziemlich schnell für einen Schnitt mit einem Schwert. "Das ist etwas vom wenigen, was ich auf meinen Reisen vermisst habe." verrät er Jakob mit einem Augenzwinkern.
vom: Der Tempel des Ewigen Feuers Klosterhof
Datum: 2. Spetember 1278
Uhrzeit: Nach der Abendmesse, ca. 20:00 Uhr
betrifft: Jakob
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Die Messe war vorüber, die Brüder verstreut. Manche davon hatten nun ins Badehaus gefunden, doch es gab genug Becken die auch Liam und Jakob etwas an Privatsphäre schenkten, so dass sie ohne lauschende Ohren sprechen konnten. Doch für Liam war das Bad eher der Körperpflege geschuldet, als irgendwelchen Gesprächen. Gerade rutscht er in das warme Wasser, das ihn umfliesst wie eine wohlige Umarmung und er seufzt dabei leise. Eine Wohltat. An seiner Hand trägt er auch keinen Verband mehr, scheinbar war die Wunde bereits wieder verschlossen. Ziemlich schnell für einen Schnitt mit einem Schwert. "Das ist etwas vom wenigen, was ich auf meinen Reisen vermisst habe." verrät er Jakob mit einem Augenzwinkern.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Datum: 2. Spetember 1278
Uhrzeit: Nach der Abendmesse, ca. 20:00 Uhr
betrifft: Liam
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Jakob war dem Ritter gefolgt - ein wenig wie das Lamm zur Schlachtbank. Dezent misstrauisch und doch folgsam. Wie der Ältere hatte er sich entkleidet und mit Seife sowie Bürste gereinigt, dann wieder abgespült, bevor es ins eigentliche Becken ging. Den Verband am Bein hatte er gelöst, die Wunde kurz inspiziert und dann beschlossen, sie nicht allzu sehr aufzuweichen. Deswegen dümpelte er jetzt falsch rum im Wasser neben Liam, die Unterschenkel auf dem steinernen Rand, den Oberkörper schwebend im Wasser.
"Wyzima hat da schon seine Vorzüge gegenüber Nowigrad. Der Tempel hat nur Zuber, die man erstmal anheizen muss.", erwiderte der Knappe. Und wer die Feuer schürte, war auch klar. Er betrachtete das dunkle Deckengewölbe, auf dem man schemenhaft alte Malereien erkennen konnte. Die Wärme machte ihn schläfrig und entspannte die Muskeln.
Den Kopf konnte er nicht drehen, ohne abzusaufen, aber die Augenwinkel reichten, um Liam zu sehen. "Eure Hand ist schnell verheilt.", stellte er fest. Vielleicht war der Schnitt doch nicht so tief gewesen.
von/nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus
Datum: 2. Spetember 1278
Uhrzeit: Nach der Abendmesse, ca. 20:00 Uhr
betrifft: Liam
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Jakob war dem Ritter gefolgt - ein wenig wie das Lamm zur Schlachtbank. Dezent misstrauisch und doch folgsam. Wie der Ältere hatte er sich entkleidet und mit Seife sowie Bürste gereinigt, dann wieder abgespült, bevor es ins eigentliche Becken ging. Den Verband am Bein hatte er gelöst, die Wunde kurz inspiziert und dann beschlossen, sie nicht allzu sehr aufzuweichen. Deswegen dümpelte er jetzt falsch rum im Wasser neben Liam, die Unterschenkel auf dem steinernen Rand, den Oberkörper schwebend im Wasser.
"Wyzima hat da schon seine Vorzüge gegenüber Nowigrad. Der Tempel hat nur Zuber, die man erstmal anheizen muss.", erwiderte der Knappe. Und wer die Feuer schürte, war auch klar. Er betrachtete das dunkle Deckengewölbe, auf dem man schemenhaft alte Malereien erkennen konnte. Die Wärme machte ihn schläfrig und entspannte die Muskeln.
Den Kopf konnte er nicht drehen, ohne abzusaufen, aber die Augenwinkel reichten, um Liam zu sehen. "Eure Hand ist schnell verheilt.", stellte er fest. Vielleicht war der Schnitt doch nicht so tief gewesen.