Außerhalb | Sturmfelder | Die Strasse zwischen Nowigrad und Oxenfurt

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Fast teilnahmslos starrte Nikolavo in die Flammen. Er hatte gelernt, sich zurückzuhalten, vor allem nun Emyja gegenüber. Er fasste sie nur mit Samthandschuhen an, wenn er dazu überhaupt in der Lage war, ein gewisser Überlebensinstinkt aber riet ihm wohl, sie jetzt nicht zurechtzuweisen.
ihrem Blick aber hielt er stand, blickte zurück mit glühenden Kohlen, hinter den aber kein Feuer brannte. Eine Ironie ihrer Völker. Der Wasserdämon trug die Zeichen des Feuers zur Schau, die ihrem Element entsprachen.
Er verstand ihren Ärger gut, angeschürt von tiefer Trauer und Verzweiflung.
Wie das sein konnte wusste er allerdings nicht. Arvijds hatte ihm manches erzählt. Und doch begriff er nicht das geringste, vor allem nicht warum sie ihm dort begegnet war.
"Ich habe sie getroffen... Ein Mädchen, blass, vielleicht 7 Jahre alt. Sie hat deine Züge und meine Augen. Und sie hat mich erkannt. 'Wanderer hat sie mich genannt...
'...Du bist eine vergossene Träne, gefallen in den Brunnen zwischen den Welten. Ein Schatten aus einer Welt, in die du nicht zurück kehren wirst. Ein gestorbener Wunsch. Ein gebrochenes Versprechen. Eine ruhelose Seele - jene eine, nach der sie ewig suchen wird und die sie doch niemals finden kann.'
Das hat sie zu mir gesagt. Ich habe nicht alles verstanden, es mir aber gemerkt."

Und er hatte ein gutes Gedächtnis für Details.
"Es war dort... In der verdorbenen Welt... dort lebt sie. Wie das sein kann weiß aber auch nicht."
Seine Stimme war immer rau, aber nun wurde sie noch ein wenig rauer. Ein Dämon weinte nicht, und auch Kolja blinzelte nur mehrmals, viel mehr war nicht zu erkennen. Nur die Stimmt verriet ihn.
"Mich hat das Portal weggerissen nur wenige Tage nachdem ich von Soreska zurück war... ich wäre da gewesen. Wenn ich es gewusst hätte, ich wäre sofort umgekehrt. Ich wäre bei euch geblieben, egal was es mich gekostet hätte."
Dass es einen Hinweis gegeben hatte... er hatte es nicht verstanden und erst viel zu spät begriffen.
"Ich weiß, dass Menschen nicht lange leben, aber Emyja, du bist auch ein Mensch. Die Magier hier verlängern ihr Leben mit Magie, aber bei uns war das nicht ohne weiteres möglich..."
Doch, das war es. Aber dort wie hier war dazu verbotene Magie nötig gewesen.
"Hast du das hier gelernt? Zeig mir was du gelernt hast... ich gehe mit dir."

<weiter in Est Taiyar>
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ERZÄHLER
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Lebenslauf:

Der Weg verlief parallel zum Fluss, nach einer schmalen hölzernen Brücke, waren zwei tiefe Spuren zu sehen, tief in die Erde gefräst. Sie schlängelten sich fernab der Strasse in einem Bogen und dort im Gras lag auch ein hölzernes Wagenrad, das in zwei Teile gebrochen an einem Stein lehnend. Die Spuren kreuzten dann nach wenigen Schritten den Weg und brachen dann in das Flussufer ab, mindestens eine Mannslänge in den Abgrund. Grosse Stücke Erde fehlten aus dem Abhang, wo der Wagen seinen Abdruck hinterlassen hatte. Wenige Schritte weiter war, dann der Wagen zu sehen der die Spuren gemacht hatte. Ein Ertrunkener stapfte energisch zwischen Kisten hin und her, die der Wagen verloren haben musste, doch sie waren leer und meist zerbrochen. Der Wagen selbst war zu grossenteil im Sand versteckt und Holzsplitterte ragten spitz daraus hervor. Jemand der dem Wagen einen genaueren Blick zu warf, würde leicht erkennen können das es schien als wäre da auch etwas unter dem Wagen, den es rappelte und kratzte darunter.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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von: aus Ferneck
Datum: 20:45 Uhr, 14. August 1278, Samstag
betrifft: Crehwill, Reuven, Ertrunkene
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Erst etwas vom Haus weg und schon weit genug weg von der Stadt, dass man ihre Türme und die Stadtmauer vor der nun fast untergegangenen Sonne sehen konnte hielt es Reuven nicht mehr aus. Er blieb nicht stehen, hatte keinen Blick für die beeindruckende Silhouette der Stadt vor den bunten Farben des Augusthimmels. Sie folgten einem ausgetretenen Pfad der wohl vor kurzem matschig genug gewesen war, dass sich ein Wagen tief eingegraben hatte. Der Pfad würde sie ans Ponatufer führen, an eine Stelle die etwas höher über dem Ufer lag.
Und da platzte es aus dem Hexer heraus:
"Sie hat dir für unterwegs noch einen geblasen?? So wenig Zeit und du läßt dir...?"
Es musste Tage her sein, dass er das letzte mal so liebevoll versorgt worden war, und ja, draus sprach der Neid.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

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von: ‚Zuhause bei Sarray‘
Datum: 20:47 Uhr, 14. August 1278, Samstag
betrifft: Crehwill, Reuven, Ertrunkene
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Nur einmal hatte Crehwill über die Schulter gesehen, ob die Wachen keinen Unfug machten und hatte sonst dem anderen Hexer brav die Führung überlassen. Zum Einen machte es Sinn, denn offenbar kannte er sich hier aus – sein Vorschlag deckte sich ebenfalls mit Sarrays Hinweisen – und zum Anderen waren Hexer nun mal Einzelgänger. Soviel wusste er, gerade auf der Monsterhatz wollte sich da kaum einer irgendwie reinreden lassen und Kater waren besonderes individuell. So hielt sich der Greif zurück.

Als man sich wieder gesehen hatte, hatte Reuven ihn eh schon schief mit einer Mischung aus Spott, Neid und Genervt sein gemustert und Crehwill hatte keine Ahnung wie er das hätte verhindern können. Er hatte durchaus darüber nachgedacht. Wie hätte er schauen müssen, damit man keinen Verdacht schöpft? Er hat sich umgezogen sonst nichts. Niiichts. Gar nichts. Aber es war kein Herzschlag vergangen, Reuven nahm eine Nase voll, wusste Bescheid und es folgte dieses Grinsen. Aber kein Wort. Worte kamen jetzt im halbdunkel diesem Pfad folgend, dafür fassten sie sehr präzise zusammen.

„Ich...“ Er schaffte es beim Sprechen die Luft einzuziehen und dabei zu seufzen. „…kann nichts dafür. Tut mir leid, ich hatte mir fest vorgenommen nicht zu lange zu brauchen. Kein Sex. Schließlich sind wir gleich wieder da und wir hätten die ganze Nacht Zeit. Aber ich musste mich umziehen und dann hat sie… sie ist ja nur sooo groß… Weißt Du?“ Die Linke deutete Sarrays Kopfhöhe an. „Und als dann ihre Lippen...“ Verlegenes Schulterzucken. „Was soll man machen? Ich dachte mir, wenn ich Dich nicht zu lange warten lassen will, geht es am schnellsten, wenn ich jeden Widerstand sofort aufgebe.“ Also alles nur für den Kollegen, oder so. Er grinste schief zurück. Natürlich war es schön und es tat ihm leid, dass Reuven nicht. „Miss Veskewi ist auch eine schöne Frau, vielleicht…“ Er zog sein Silberschwert, als ihn gewahr wurde wohin die Spur sie geführt hatte. Das ging noch leichter als gedacht.

„Und ich hab mich schon gefragt woher Du das Aas nimmst.“
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ERZÄHLER
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Wasser umspülte seine Beine so um die 1 Fuss breit. Er stand da und wusste lange würden sie hier nicht mehr lauern und warten. Sie waren den Fluss entlang gezogen und hatten diesen Karren entdeckt. Eine Weile hatten sie von dem armen Kerl essen können und seinem noch armeren Gaul der unter dem Karren begraben worden war. Der Karren musste vom Weg abgekommen sein und ins Flussbett gestürzt, oben am Weg waren grosse
Stücke Erde aus dem Abhang gebrochen, doch es gab keine Spuren im Sand und bei näherer Betrachtung wäre jedem wohl aufgefallen das der Karren nicht gerade erst ins Flussufer gestürzt war. Er sah immer wieder mit verquollenen Augen zu dem anderen hinüber und dieser eine er sah sogar zurück. Der andere stand Hüfttief im Wasser und versuchte die kleinen silbrigen Dinger zu fangen die an ihm vorbei schossen. Langsam wurden sie ungeduldig und das war kein gutes Zeichen. Sie würden keine Geduld mehr haben geschlossen zu jagen wenn der Hunger sie blind werden liess. Mit schlurfenden Schritten wandte er sich wieder dem Karren zu nurnoch das Skelett des Pferdes halb unter dem Karren war zu sehen. Den Rest hatten er und seine Bande leer gefressen wie ein Heuschreckenschwarm über satte grüne Wiesen. Er musste sie irgendwie wieder zusammen bringen aufstellen zu einer Masse von Klauen und hungrigen Zähnen. Wenn sich nur eine Gelegenheit bieten würde.

Was war das? Sein Blick streifte über das erhöhte Ufer und es kam jemand der Spur gefolgt. Nur verschwommene Schemen konnte er durch seine trüben Augen erkennen doch wenn es sich bewegte würden sie es fressen können und der Geruch von Schweiss und lebendigem Fleisch war nur allzu verlockend.
Er sah sich zu dem anderen der da im Wasser stand, doch dieser sah den Fluss hinab und hatte die Schemen noch nicht bemerkt. Wenn Sie nur ein Stück näher kommen würden, er könnte Alarm geben und sie würden wie eine Plage über die Schemen fahren und fressen
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Die Wachen folgten ihnen brav und die meiste Zeit konnte Reuven sie sogar komplett ignorieren.
Einem Hexer gegenüber verbergen dass man gerade Spaß gehabt hatte, das war vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst jemandem der Dauergrummelige Ritter, dem sah man es auch an. Wobei der Reuven zum Essen eingeladen hatte und durch Sindra hatte er dann erfahren, dass er diesem durchaus gefallen hättte.
Andererseits... dem Freiherrn hatte man es nicht sofort angemerkt, aber wenn der Ritter, dann musste ja zwangsläufig auch... Weg von dem Thema, vor allem wenn man selbst gerade keine Aussicht darauf hatte, oder wenn nur eine weit entfernte.
Und wenn er sich die Wachen so ansah... von denen hatte auch keiner... wobei...
Und auch bei Crehwill's Erklärung war großes Potential, sich zu verschlucken. Nur grade aß oder trank der Katenhexer nichts.
Beim Umziehen... einfach mal so.
Wäre Reuven in der Welt des 20sten Jahrhunderts groß geworden und mit Pornos sozialisiert - was er sicherlich gewesen wäre, er hätte vermutlich große Freude am Internet gehabt - dann wären ihm sicherlich ein Duzend Klischees eingefallen, die es dort gab, die mit der Realität aber nichts zu tun hatten. Das wäre wohl eines davon gewesen. Beim Umziehen einfach zwischendurch... Ja, klar. Auch ein Ausdruck wie 'Standgebläse' war ihm leider unbekannt.
So blieb ihm nur eine vage Vorstellung davon, dass Crehwill vermutlich den Traum eines jeden Mannes lebte, rollte nur die Lippen ein und sagt dazu nichts.

Er schwieg also, auch weil er den Eindruck bekam, das nun doch auch die Wachen lange Ohren bekamen.
Den Vorschlag, die Alchemistin zu vögeln erwog er dann aber tatsächlich, während sie weitergingen. Er hatte sie irgendwie vollkommen ausgeblendet, sie war praktisch so groß wie er und nur unwesentlich schmaler, hatte im Krieg gekämpft und auch auf dem Schiff... Er nahm sie nicht so recht als Frau war. Was andererseits auch keine Rolle spielte.
Sein Beuteschema war normalerweise ein anderes... aber warum nicht. Nur weil ihm kleinere zierlichere Mädels besser gefielen hieß das nichts, er hatt schließlich auch schon mit größeren haarigen Kerlen...
Verdammt, wieder das Thema. Dabei wollte er doch an etwas anderes denken, unkonzentriert sein konnte tödlich enden, selbst wenn es nur Ertrunkene waren.
Aas... ja genau. Über Aas konnte man sprechen ohne eine Ständer zu bekommen. Verdammt noch mal.
"Irgendwas findet sich immer. Und wenn man ein paar Knochen in einen alten Sack steckt." Fuck... das half auch nicht... "Oder man... Da vorne ist was."
Unterbrach er sich selbst. Zum Glück.

Vom Weg war ein gutes Stück abgebrochen und ins Wasser gestürzt. Das Ufer war vermutlich unterspült worden bei den letzten Regenfällen und der Pontar führte auch gerade viel Wasser. Und es roch tatsächlich nach einer Mischung aus vermoderndem Holz, Fisch und Sand und eben Aas.
Und so kamen die Schemen näher.
Zwei vorne weg und vier ein wenig entfernt.
Dass diese nun jeder eine Armbrust zogen und einen Pfeil einlegten, wenn sie sie auch noch auf den Boden gerichtet hatten nahm Reuven zunächst fast persönlich, aber dann ging ihm doch auf, dass die vier im Ernstfall wohl sogar eine Hilfe sein konnten, wenn sie einigermaßen gut zielten.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

„Falls ihr mit den Bolzen nicht durch die Haut kommt, schmiert das drauf.“ Der Greifenhexer überreichte mit der Linken der nächsten Wache eine kleine Phiole. Der Flaschenhals war gerade groß genug, dass man einen Armbrustbolzen eintauchen könnte. Auf den Weg nach Nowigrad hatte er es mit genügend Nekrophagen zu tun gehabt, um des Waffenöls vorrätig zu haben. „Und bleibt vom Wasser weg, da hüpfen sie gerne unbemerkt raus.“ Dass sich Menschen da gerne mal überraschen ließen hatte er auf dem Fl0ß mitbekommen, während das Medaillon schon seit einer Weile von der Ankunft gezittert hatte. Wie gut diese Wachen ausgebildet waren wusste er nicht. Die Doktorin hatte sich angewöhnt, ihr Schwert zu ziehen sobald er nur aufmerksam lauschend stehen geblieben war. Aber Crehwill hatte gesagt, dass er auf die Begleitung aufpasse. Also machte er das.

Seine Schritte führten ihn deshalb schützend vor die Wachen neben Reuven, dass er damit auch im Schussfeld der Armbürste stand nahm er zur Kenntnis. Ein Teil müsste nach hinten hören, falls ein Querschläger ankommt. Wäre nicht der erste Treffer aus eigenen Reihen, aber da hatte er sich gerade nicht bewegen können. Schon bewaffnet würde er diese Bolzen schon abwehren können.

Mit einer Kopfbewegung warf er sich eine Haarsträhne, die sich von Zopf gelöst hatte wieder von der Nase und spannte alle Muskeln. „Lassen wir sie kommen…“ nicht, dass die Ertrunkenen es noch mit der Angst zu tun bekommen. Reuven bekam einen Seitenblick und ein schiefes Grinsen, als ihm einfiel, dass man auch diese Aussage zweideutig lesen konnte.
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ERZÄHLER
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Doch sie kamen nicht. Er stand nur da und sah zu den Schemen herauf. Sie Taten irgendwas, doch er konnte weder genau sehen was sie Taten, geschweige den interpretieren. Machten sie sich bereit?
Jetzt hatte sich auch der umgedreht, der im Wasser gestanden und gefischt hatte. Mit schlurfenden Schritten schloss der andere zu ihm auf. "Hunger" Sagte der andere zu ihm in klickenden kehligen Lauten und grollendem Unterton. "Schemen" antwortete er. "Jagd" Sagte wieder der andere und sie waren sich einig. Der andere duckte sich leicht hinter ihm. Sie waren es gewöhnt zu warten und solange wie die Schemen sich ruhig verhielten und keine hektische Bewegung machten würden sie nicht angreifen. Der Instinkt eines Ertrunkenen war sehr reaktiv. Wie eine Katze die eine Maus beobachtete und erst mit der Pfote Zuschlug wenn die Maus sich hektisch bewegte. Selbst wenn sie hätte zuschlagen wollen, hätten sie das Flussufer doch nicht erklimmen können, so blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Um die Armbrustschützen kümmerte sich Reuven zunächst herzlich wenig. Er war es gewohnt alleine zu jagen. Auch Ertrunkene.
Normalerweise kamen sie in kleinen Gruppen von einem halben Duzend vor und bis auf ein paar der kräftigeren Exemplare waren sie eher behäbig. Man hatte also in der Regel gut Zeit, den schnelleren den Kopf abzuschlagen bis die langsamen nachkamen.
Manche besaßen Giftstacheln, vor denen musste man sich in Acht nehmen, allerdings waren das auch meist die bunteren Exemplare.
Ansonsten verursachten die Krallen Blutvergiftung, vor der auch ein Hexer nicht zur Gänze gefeit war, denn Dreck in der Blutbahn war nun mal Dreck in der Blutbahn:
Leichengifte und sowas - was eben diese Aasfresser, wie auch Alghule nun mal überall an den Pfoten kleben hatten.
Ganz automatisch kamen ihm die Einträge der Lehrbücher wieder vor Augen, die Zeichnungen und Erklärungen. Manchmal war es doch gut etwas bis zum Erbrechen eingedrillt zu bekommen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Und die Ertrunkenen kamen nicht näher. Richtig. Sie waren nicht gut im Klettern, und es gab auch keinen Grund, im Wasser waren sie deutlich wendiger, normalerweise mussten sie nur warten, bis das Essen zu ihnen kam.
Crehwill stattete ihre Wächter derweil mit KlingenÖl aus, ihm wäre es egal gewesen, und wenn sie draufgingen, ihr Problem, nicht seins. Aber der Greif nahm das mit dem Aufpassen sehr wörtlich.
"Hochkommen werden sie nicht, wir müssen schon zu ihnen, wenn wir was von ihnen wollen."
Ihre Zungen nämlich.
Er zog das Schwert, Silber natürlich für die Bestien. Auch er rieb es mit Öl ein, nur zur Sicherheit, warum es sich unnötig schwer machen?
Dann sprang der Katzenhexer mit einem behänden Satz über die Böschung in den Sand. Der war nass genug, dass er auch einem paar Stiefel Halt bot.

Die Vier Wächter näherten sich ungleich vorsichtiger, die Waffen vor sich. Das Öl hatten sie dankbar angenommen und nun zielten sie... vielleicht auch auf die Hexer, falls diese ihre Arbeit nicht tun wollten. Reuven hätte es nicht einmal gewundert.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Da war er. Dieser kleine Unterschied ihrer Schulen. Obwohl Crehwill nur eine paar Jahre Ausbildung im vollen Kaer mitmachen konnte oder musste, sind ihm die Grundsätze des Gründers Erland gut im Gedächtnis geblieben. Dinge wie die Wichtigkeit der Gemeinschaft. Vereint kämpfte es sich besser als alleine. Gerade Hexer hatten kaum jemand anderen als sich selbst. Und der Greif vermisste die Gesellschaft seit dem ersten Tag an dem sie ihm genommen wurde. Ein Grund warum er immer wieder versuchte sich dem menschlichen Leben anzupassen und dabei genauso regelmäßig auf die Nase fiel, sodass er Reuvens Weg sich weniger darum zu kümmern genauso verstehen konnte.

Dennoch waren ihm die vier Wachen nicht egal, sie waren jetzt dabei, also kämpften sie mit und man passte auf einander auf. Oder zumindest er auf sie. Als eine so richtige Bedrohung nahm er sie jedenfalls nicht wahr. Gerade mit Reuven an seiner Seite.
Doch ganz abgesehen davon: er hatte vier Armbrustschützen. Warum nicht nutzen? Eine Salve abfeuern? Selbst gegen Ertrunkene, die wie es bis jetzt aussah Reuven genauso alleine besiegen könnte. Allerdings bemerkte auch Crehwill, dass sich diese Wächter noch nicht ganz sicher waren wohin sie zielen sollten. Dabei stand der Feind doch direkt vor ihnen… … Wenn man bei Dunkelheit so gut sehen konnte wie ein Hexer. Er seufzte über diese Erkenntnis. In ihren primitiven Augen waren da wahrscheinlich nur irgendwelche… Schemen.

Reuven sprang nach unten, bevor jemand schoss und hatte diese Armbrust eben in diese Richtung gefuchtelt? Eine stumme Aufforderung, es ihm gefälligst gleich zu tun? Klar. Aber statt zu springen und das Schwert zu heben, hob Crehwill die Linke und formte ein Zeichen. Gegen Feuer waren die Wasserwesen anfällig und ein bisschen Licht würde nicht schaden, dann sahen die Menschen vielleicht wohin sie zielen mussten.

Um dem Kollegen nicht zu sehr ins Handwerk zu pfuschen oder ihn abzulenken, zielte Crehwill auf den Ertrunkenen etwas weiter weg. Sobald dieser sich an Land bewegte schoss ihm ein dünne Feuerlanze direkt in dessen Bauch, die die Szenerie erleuchtete. Schließlich wollten sie ihre Zungen, weder sollte der im Pontar versinken noch sich diese verbrennen. Reuven konnte die Hitze für ein paar Augenblicke spüren, bevor der Strahl wieder erlosch. Erst dann kam der Greif nach, auch weil mindestens eine der Armbrüste nun direkt auf ihn zeigte, oder?
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ERZÄHLER
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Lebenslauf:

Die Ereignisse überschlugen sich. Man hätte gar nicht sagen können, wann das lauern sich in Chaos verwandelte. Es schien, als würde alles gleichzeitig passieren.
Einer der Schemen kam zu ihm hinunter gesprungen während die anderen Schemen, was Taten? Lauerten sie noch? War es Hilflose Beute?
Er streckte die langem Arme, mobilisierte seine Finger. Er warf dem Schemen ein herausforderndes Knurren zu. Doch ein weiterer ihrer, hatte bemerkt das etwas vor sich ging. Der Weitere hatte an einer Kiste gesässen, am Rand unterhalb der Gräser verborgen vor dem Weg und der sich nun leise erhob. Während er mit langsam Schritten die Distanz zum Schemen verringerte, pirschte sich der andere an.
Dann folgte der helle leuchtende Pfeil der an ihm vorbei Schoss und den anderen im Bauch traf. Er folgte dem Verlauf des Lichts mit seinem Blick und sah wie der andere taumelte und sich ins Wasser warf, noch bevor das Licht ganz erloschen war. Man sah Wasser umher spritzen, doch der andere tauchte nicht wieder auf.
Der weitere hingegen, das helle Licht war so plötzlich gekommen, es hatte ihn erschreckt und der weitere kannte nur eine Reaktion auf einen Schreck wie diesen und so setzte er zum Sprung an und warf sich kreischend von hinten auf den Schemen, ohne eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen. Er musste reagieren und so stimmte er in das Kreischen des Weiteren mit ein und duckte sich für einen Angriff.
Der Wagen, er bis dahin nur leise geklappert hatte, bebte polternd und Holz knirschte.
Wer Weiss wenn das Geschoss nicht nicht gewesen wäre,aus Licht und Wärme, vielleicht wäre es anders gekommen. Doch auch hinter dem Wagen tauchte ein blasses Mitglied seines Rudels auf. Es war noch so jung und die Vorsicht eines Kindes steckte noch immer in dessen Herzen. Es stand vom Weg verborgen vom Wagen da und sah voller Furcht woher der Schrei kam. Es kannte diesen Schrei. Dieser Schrei bedeutete es würde ernst werden
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Vielleicht war es ein Unterschied der Schulen, vielleicht war Reuven auch einfach als Individuum immer schon eher ein Eigenbrötler gewesen oder einfach einer, dem es schwer fiel, zuzuhören und sich abzusprechen. So wie jetzt.
Einen Ertrunkenen erledigte Crehwill mit einem Feuerstrahl. Ein anerkennendes Nicken war allerdings drin, die Greifen beherrschten die Zeichen einfach wie keine andere Schule. Beim ihm geriet Igni immer nur als ungezielte Wolke. Eine Feuerlanze war schon... beachtlich. Wäre dem Hexer etwas von der Jugendsprache späterer Jahrhunderte bekannt gewesen, er hätte sich dieser sicher bedient.
Viel Zeit blieb aber nicht, auch wenn die Ertrunkenen nicht geordnet angriffen und eher überrascht wirkten von dem Überfall, unterschätzen durfte man sie nicht.
Einem, der ihm zu nahe kam trennte er mit einem Schwertstreich Kopf und Torso. Beides blieb am Strand liegen, er würde sich merken müssen wo, damit er später alles einsammeln konnte.
Deshalb wartetet er nun auch und beobachtete die übrigen, sie mussten aus dem Wasser zu ihnen kommen...
Und er behielt den Sand im Auge. Wie auch immer sie das machten, er wusste dass sie sich wie Fische im Wasser durch die feinen Körnchen wühlen konnten um im ungünstigsten Moment neben einem aufzutauchen.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Wie immer hinterließ die Feuerlanze ein warmes Kribbeln in den Fingern, das langsam dem Arm hochzog, um irgendwo im Rumpf schließlich zu verschwinden. Oh ja, er hatte viel geübt die Zeichen zu wirken. Immer und immer wieder wie es üblich ist auf einem Hexerkaer und dann noch mal mit verbundenen Augen. Die Greifenschule war berühmt für ihre Zeichenkunst und Crehwill hatte das ernst genommen. Er würde Reuven einige verkohlte Stellen an den Mauerresten des Kaers zeigen können. Das anerkennendes Nicken erwärmte für einen kurzen Moment des Greifens Herz. Mal kein Gehänsel der Mitschüler, mal kein Murmeln des Lehrpersonals, dass man die fehlenden Kenntnisse im Schwertkampf schließlich irgendwo ausgleichen müsse.

Jene demonstrierte der Kater, als einer der Ertrunken in zwei Teilen im Dreck zum Liegen kam. Crehwill nickte anerkennend zurück. Das Grinsen verriet, dass er die Situation irgendwo genoss. Doch das Medaillon deutete zuckend auf eine größere Meute hin. Von hinten sprang etwas an ihn heran. Um das zu bemerken, brauchte ein Hexer dankenswerterweise keine Augen, er hörte den Sand und spürte den Lufthauch. Reflexartig griff Crehwill das Schwert um und stach hinter sich, um es den Ertrunken geradewegs durch den Bauch ins Herz zu rammen ohne sich umzudrehen. Eine elegante Drehung später zog er die Klinge wieder zurück und überzeugte sich kurz, dass dieser Ertrunkene ebenso erledigt war. Der Angriff war schnell gegangen, eingeübt und wie aus einer Bewegung. Die Augen der Wächter konnten kaum folgen, auch ohne Elixiere war ein Hexer schnell. Crehwill machte sich wenig Gedanken darüber, sondern sprang mit wenigen Schritte balancierend auf diesen Wagen. Deichsel, Kutschbock oder Rand der Ladeflächen waren nichts was Hexerfüße aufhielt und irgendwas hatte er dort bemerkt.
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ERZÄHLER
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Das Jungtier wich zurück suchte schützend das Wasser, während hinter ihm, zwei aus dem Wasser geschossen kamen. Einer von ihnen hatte eine grosse verbrannte Wunde am Bauch. Er wirkte schlapp aber wütend. Sie stürmten am Jungtier vorbei auf den Wagen zu.

Schon bei der ersten Erschütterung des Schemens auf dem Wagen gelang es dem Ertrunkenen der unter dem Wagen gewesen war durch das Holz zu splittern. Eine mit Klauen versehene nasse Hand brach durch das Holz und packte das Fussgelenk des Schemens auf dem Wagen. Gefolgt von einem tiefen grollendem Kreischen.
Ermutigt von dem Kreischen sprang nun auch das Jungtier mit seinen beiden Gefährten im Rücken auf den Wagen. Es duckte sich und sprang dem Schemen in die Beine um es von den Füssen zu reißen.
Die anderen beiden folgten, der eine der schwer verwundet hat hatte Mühe den Karren zu erklimmen und so blieb es am Rand mit langen ausgestreckten Klauen nach dem Schemen greifte. Der letzte der noch übrig war folgte dem Jungtier und versuchte nach einem Arm zu schnappen um den Schemen weiter zu fixieren.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Die Zielsicherheit, mit der Crehwill nach hinten stach und den nächsten erwischte war beeindruckend. Damit stand es 2 zu 1. Und auch wenn es kein Wettkampf sein musste... es war verdammt noch mal ein Wettkampf.
Vermutlich hätten sie den Leichen nun einfach die Zungen rausschneiden und sich vom Acker machen können, aber es war noch nicht vorbei und der Greif hatte bereits den nächsten armen Wasserbewohner im Visier... und er hatte einen Vorsprung.
Reuven sah sich um... die nächsten beiden waren im Wasser... fast zu weit weg, während Crehwill einer Tänzerin gleich über den alten Karren balancierte.

Und dann geschah wirklich vieles gleichzeitig.
Etwas tat sich unter dem Wagen, Holz splitterte und ein etwas kleinerer Ertrunkener griff an. Die zwei vom Wasser kamen schnell näher und irgendwie befand sich Reuven nun zwischen ihnen und dem Wagen.
Mit dem was da hinter ihm geschah würde der Kollegen schon fertig werden... Dabei fiel Reuven auf, der eine Ertrunkene nur angesengt war aber nicht tot.
Sehr gut. 1 zu 1. Aber es war ja kein Wettkampf.
Er ließ sie noch ein wenig näher kommen, in seinem Kopf lief bereits die Bewegungsfolge, ein Streich gegen den einen, Drehung vorbereiten auf's ausweichen, Riposte, Attacke gegen den zweiten. Wenn er schnell genug war konnte er Beide erwischen.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Es packte ihn am Bein, saß unter dem Wagen und zerrte ihn zu sich. Diesen Wunsch mochte Crehwill gerne erfüllen: er ging noch Tänzerinnen gleich leicht in die Hocke grazil wie bei beim Ballet und sprang kurz wenn auch heftig in die Luft, sodass er beim Aufprall gar nicht mehr Tänzerinnen gleich eher grazil wie ein Ochse durch das schon morsche Holz des Wagens dem Ertrunkenen auf Gesicht und Brust krachte. Fallende Hexer, Stiefel und Wagenboden würden zeigen was davon übrig blieben würde.

So fand der Jungertrunkene den Schemen eine Etage tiefer als erwartet vor, wie man im Flug feststellen konnte. Für beide kam es ein bisschen überraschend. Aber ausweichen hatte man blind geübt und dann nochmal. Der Oberkörper des Hexers wich elegant zurück, um das Schwert zwischen sich und den Angreifenden zu bekommen. Im Augenwinkel nahm er dankbar wahr, dass Reuven zwei weitere davon abhielt, ihm näher zu kommen und ihn von den Seiten hätten angehen wollen. So war es doch besser, denn Crehwills Stand war gerade ein bisschen wacklig.
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MONSTER
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Es war wohl reines Pech, dass siech die Ertrunkenen ausgerechnet Hexer ausgesucht hatten, zwei Hexer.
Und nachdem sich zum Pech auch noch Unglück gesellte erwischet der eine von beiden, der durch den Boden des Wagens brach den Ertrunkenen darunter direkt am Kopf. Nur gab es deutlich stabileres auf dem Kontinent als ausgerechnet den Schädelknochen eines Ertrunkenen und dieser platze wie eine Wassermelone unter dem Stiefel. Der Welpe indes war nur ein kleines Hindernis für die Klinge, allenfalls dazu geeignet, sie kurz zu verlangsamen auf ihrem Weg durch Luft und Fleisch.
So fielen in diesem Moment zwei aus der Horde.

Etwas weiter entfernt fielen zwei weitere.
Reuven hätte den Tanz vermutlich auch mit geschlossenen Augen aufführen können. Beim kämpfen dachte er nicht, seine Muskeln wussten was sie Monatelange eingeübt hatten und die Ertrunkenen waren darauf nicht vorbereitet. Ein Streich, eine Pirouette, noch ein Streich und zwei Körper fielen in vier Stücken platschend ins Wasser. Nun hatte der Hexer nur damit zu tun, die richtigen Teile aufzusammeln um die Zungen ernten zu können, nichts anderes.

Um den Ertrunkenen nicht unrecht zu tun musste man vermutlich anmerken, dass sie von den Hexern überfallen worden waren und daher nicht den Hauch einer Chance hatten.

Auch die Wächter hatten nicht viel zu tun bekommen, sie zielten mal hier und mal dorthin, immer wenn sie dachten, sie hätten nun einen der Monster im Visier, war dort auch schon ein Hexer und verrichtete seine Arbeit. So sparten sie wenigstens Munition und senkten am Ende die Armbrust um den Hexer nun dabei zuzusehen, wie sie den Kreaturen die Zungen abschnitten.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

„Mhmmm bäh...“ kam es trotz all der Überlegenheit, als der Greif seinen Stiefel wieder aus den Überresten zog. Was für eine Sauerei. Dennoch entfernte er pflichtbewusst den Kopf samt Zunge, um das Bündel seinem Kollegen zu zuwerfen, der war eh schon mit Verwehrten beschäftigt. Und der andere? Der Welpe war ähnlich beiläufig gefallen wie ein Pferdeschweif lästige Mücken verjagt. Crehwill musste zugeben, dass die ganze Ausbildung schon ihren Nutzen hatte, obwohl er ohne wahrscheinlich etwas ganz anderes machen würde oder aus mehreren Gründen schon lange tot. Er befreite sich aus dem Wagenloch und zerrte das Junge ebenfalls zum Kollegen. „Holst Du das Hirn auch raus? Ich mach das oft in Nekkersud rein, damit Rekin ruhiger bleibt.“ Oder in einen Schneesturm konnte man es ebenso verwenden, wenn er sich recht erinnerte. Trocken, zerbröseln, aufheben. Wenn sich das Hirn des Einen beim Werfen nicht leicht beim Flug verteilt hätte. Das Junge landete bei den anderen im Sand: „Wusstest Du, dass es Zwitterwesen sind und sich ähnlich wie Fische vermehren?“

Während Reuven die Metzgerei begann, behielt Crehwill für einen Moment noch die Umgebung im Auge. Aber es war niemand mehr zu sehen oder zu hören und das Medaillon machte keine Anstalten sich zu rühren, sodass er sich mit einem Seufzen ebenfalls die Hände schmutzig machte. Zungen bekam man besser raus, wenn man sie von unten durch den Hals zog.

„Wollt ihr mal sehen...“ meinte er nebensächlich zu den Wächtern und so wie sich ihre Gesichter verzogen, dachte sie wohl an die Anatomie von Ertrunken. Aber „…ob es bei dem Wagen noch irgendwas gibt?“ fuhr der Hexer fort. „Seid ihr nicht auch so etwas wie die Ordnungsmacht? Und müsst Euch darum kümmern?“ Doch wie es aussah war der Wagen nur nach dem letzten Sommergewitter von der Straße abgekommen.
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Reuven von Sorokin
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Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Reuven fing, was man ihm zuwarf, einen etwas zerstörten Kopf eines Ertrunkenen bei dem sich teile des Hirns einem weißen regen gleich entlang der Wurfbahn verteilte. Was der Fang wiederum mit dem Hexer und seiner Kleidung anstellte musste nicht extra erwähnt werden. Er kommentierte das nicht weiter, es stört ihn längst nicht mehr bis zu den Ellbogen in Eingeweiden zu stecken, frisch oder faulig, das war ihm einerlei. Zum einen weil ihm ein wenig an Geruchssinn einfach fehlte und dann empfand er immer schon starke Parfums oder die Gerüche, die Menschen verursachten wenn sie ein sogenanntes 'zivilisiertes' Leben führten - wie das verbrennen von Öl und Talg um Licht zu bekommen, Schmiedefeuer und deren Abluft, das Konglomerat an Düften, in das sich Gerbereien und Färbereien hüllten - das belastetet seine Nase und seinen Geruchssinn, das Hirn eines einzelnen Ertrunkenen... Geschenkt.

"Ich sammle alles ein. Hirn, Zähne, Augen, Haut, Zungen... die diese Organe..."
Er deutet bei sich an, wo Leber und Nieren saßen.
"...den Darm, Sehnen... aus manchem kann man gute Schnur und Bogensehnen machen, die kann man verkaufen, aus manchen wie den Innereien gewinnen Alchemisten manchmal Medikamente... hängt stark davon ab von welchem Monster oder Tier... Manchmal braucht man sogar den Mageninhalt um..." Worte wie 'fermentieren' fielen ihm gerade nicht ein, vermutlich war das auch kein allzu großer Verlust.
"...letztlich kann man fast die ganze Leiche verwerten, ich hab nur nicht immer Zeit alles zu trennen und mitzunehmen."
In diesem fall packte er sich vor allem die Zähne ein und auch etwas vom Hirn. Er hatte nicht viele Dosen und Flaschen mitgenommen.

Ob er wusste, dass Ertrunkene Zwitterwesen waren? Ja und Nein. Den Begriff hatte er vermutlich lange vergessen, sonst.
Er hob den Unterleib eines der unglücklichen an einem Hautlappen hoch - das ging, denn der Oberkörper fehlte - und fingerte ihm zwischen den Beinen herum als würde er dort etwas suchen - was durchaus widerlich aussah.
"Ja, wußte ich wohl. Sieht bei allen gleich aus. Kein Pimmel und kein Loch..." Er ließ Hüfte und Beine wieder fallen.
"Wußte nur nicht mehr, wie man das nennt. Zwitter... stimmt."

Einem der Wächter sah man indes an, dass sich ihm bei dem Gemetzel wohl der Magen umdrehte. Aber er hielt tapfer durch und stand nur stocksteif aber etwas bleich. Die anderen warfen einen Blick auf den Wagen.
"Der war vom Händler Dumnkinhavel, ist schon letzten Winter bei Glatteis vom Weg abgekommen und seit dem hat den keiner weggeräumt. Da wird nichts mehr zu holen sein."

Reuven indes stand - über und über bedeckt von Blut, Innereien und dem was auch ein toter Ertrunkener rückwärtig verlor, wenn sich die Körperspannung löste - im seichten Wasser des Baches, ein Messer in der Hand. Das Schwert steckte wieder in der Scheide am Rücken.
Er watete ins etwas tiefere Waser und wusch sich notdürftig.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Mit einem „Vielleicht behältst Du die Umgebung im Auge?“ versuchte Crehwill dem leicht blassen Wächter einen Grund zu geben, wo anderes hinzusehen, bevor er sich Reuven zuwandte.

„Und aus den Knochen machst Du Seife?“ Es lag nur ein Hauch von Belustigung in den Worten des anderen Hexers, aber sehr wenig. Denn warum Verwertbares nicht verwerten? Auch Ertrunkene. Wer weiß, vielleicht gab es einen Markt für Seife aus den Knochen Ertrunkener, besonders zart, löst sich im Wasser gut auf oder so.
Nachdem sich der kleine Gruppe niemand mehr näherte und die Wächter den Wagen abtaten - Wenn das schon so lange hier herumliegt, was wollten dann nur die Ertrunken hier? - half Crehwill beim Zerlegen. Es war sicher nicht seine Lieblingsarbeit und er hatte schon Interesse daran, dabei nicht grundlos dreckig zu werden. Aber wie es sich Reuven schon mal gedacht hatte, vielleicht nutzte der Kollege Schminke und trug Blümchenwesten, doch der Rest der Ausbildung war immer noch ähnlich genug gewesen, sodass Ausnehmen von verschiedenen Monstern, Viehzeug oder sonstiges und Wühlen in Innereien dazu gehörte. Er kramte ebenso in seinen Taschen, was er noch an leeren Beuteln, Dosen oder anderen Behältern dabei hatte und reichte sie dem Kater. Sie würden sich schon irgendwie einig werden wie man sich das aufteilte. Wobei ihm wieder bewusst wurde, dass ihm da ebenso nicht so wichtig war.

Sechs Tote. Jeder drei oder war der mit dem Igni im Bauch gar nicht wieder gekommen? Lag der noch herum? War das dieser? Oder? Ach egal… die Zunge kommt mit. Um sie später zu sich zunehmen… yummy. „Du kochst uns was Leckeres daraus, ja?“ Kein Wunder, dass die Leute sie als abnormal bezeichneten. Aber sie sollten auch abnormale Dinge tun und im Hafenbecken herum tauchen klang nicht so schlimm.

Schließlich war man bereit wieder aufzubrechen, das Pflanzenzeug sollte sich hier in der Nähe finden lassen und die Leichenteile wurden nicht weiter aufgeräumt. Irgendetwas fraß sie bestimmt.
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