Taverne | The black Horseman

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Dahlia
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Galant stellte sie ihm ein sauberes. kristallgeschliffenes Glas hin und schenkte ihm aus einer dunkelgrünen Flasche die rote Flüssigkeit ein. Sie überlegte kurz. Eigentlich war der Lachs ihr bestes Gericht auf der smarte aber dazu trank man Weißwein… Also stellte sie ihm noch ein Glas Weißwein hin und orderte bei Conner der gerade in die Küche ging „einmal den Lachs!“ Der Bruder blinzelte kurz zu dem Schnösel am Tresen und nickt dann höflich.
Dahlia ging nun wieder voll in ihrer Rolle auf. War die Wirtin und nicht die Verrückte m, die heute einen Hexer angestochen hatte…
„Ja! Ich bin Dahlia“ sie hielt ihm die zierliche anhand hin. „Und wie darf ich euch nennen?“
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Sebastien
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Er nahm ihre Hand, neigte sein Haupt und deutete einen Handkuss an.
„Sebastien Francoise Amaury de Pasquire-Lemaire.“, flötete er wohlbetont.
„Ich freue mich, eure Bekanntschaft zu machen. Möchtet ihr vielleicht mit mir dinieren?“
Er lächelte wieder. Ein charmantes, aufrichtiges Lächeln.
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Sebastien
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Dahlia sah ihm bei der Geste zu und fand es einfach charmant. Connor verdrehte allerdings die Augen im vorbeigehen. Sie grinste nun leicht, zog ihre Hand zurück und überlegte. Der Wein war schon eingeschenkt und hinten, in einer der gemütlichen Ecken war noch Platz. Bis das Essen fertig war, konnte sie den Tresen noch bedienen, danach hatte sie Zeit um zu essen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie lange sein Name war und wie exotisch er klang. Dann nickte sie und deutete auf den Tisch, den sie für das Abendessen ausgesucht hatte. „es freut mich ebenfalls Sebastian!Gerne…warum nicht! Seht ihr den Tisch in der Ecke?….Setzt euch einfach schon mal. Ich komme gleich mit dem Essen zu euch!“ Sie vermutete schon, dass da irgendwas blaublütiges vor ihr saß, aber deswegen würde sie ihn nicht anders behandeln als die anderen Gäste. So bemerkte sie es dann auch nicht, falls Sebastian eventuell Anstoß an ihrem Ton nahm. Nun wandte sie sich den anderen Gästen zu, erfüllte ihre Wünsche nach Tee, Met, Bier und Schnaps. Nun war es ruhiger und auch Will und Connor kamen wieder etwas zur Ruhe. Dahlia ging in die Küche und kam wieder mit zwei Portionen des Lachses, servierte ihn galant, zündete die Kerze auf dem Tisch an und holte noch eine Flasche Weißwein sowie ein frisches Glas für sich. Endlich setzte sich die blonde Frau und lächelte den Mann freundlich an. „Ihr rettet mich mit dieser Einladung…ich hätte sonst wahrscheinlich einfach wieder vergessen zu essen! Ich danke euch dafür!“ sagte sie dann etwas scherzhaft und hob ihr Glas.
Sebastian nahm sein Glas tatsächlich selber in die Hand und schritt mit hoch erhobener Nase zum Tisch hinüber, um Platz zu nehmen und einen Arm auf der Stuhllehne abzustützen. Während er uff das Essen wartete, hatte er genug Zeit darüber nachzudenken, wie es zu dieser Situation gekommen war.
Sebastien hing seinen Gedanken nach. Er schwenkte den Rotwein im Glas und beobachtete verträumt, wie der edle Tropfen am Glas herabrann. In seinen Gedanken hörte er das Lachen seiner Freunde und verlor sich in der Erinnerung an den letzten Morgen. Sie standen im Salon eines Herrenhauses, in dessen Kamin kein Feuer brannte und keine Kerze den Raum erleuchtete. Dennoch sah er hervorragend. Mit ihm im Raum waren sechs seiner „Freunde“. Keiner älter als vierzig, keiner Jünger als zwanzig, alle von ausnehmend aparter Erscheinung und in edelsten Zwirn gekleidet. Der älteste – Jean-Frédéric– hatte gerade seinen Namen vorgelesen. Die anderen lachten und stießen mit den Kristallgläsern an, in denen eine Flüssigkeit schwappte, die dem Rotwein auf den er starrte optisch ansatzweise glich. Nur dickflüssiger. Und nahrhafter. Zumindest für ihn. Sie prosteten ihm zu. „Du kennst deine Aufgabe für die nächste Nacht?“, fragte ihn Jean-Frédéric. Er nickte und nahm einen Schluck aus dem Glas. „Einer junge, schöne Menschenfrau den Kopf verdrehe und sie vor Sonnenaufgang an den Treffpunkt bringen.“ Das würde ein Spaß. Der Duft des Lachses holte ihn zurück in die Gegenwart. Und das Auftreten der blonden Schönheit. Er nickte dankend, legte sich eine Servierte auf den rechten Oberschenkel und nahm das Besteck zur Hand. „Ist das euer Etablissement? Hält es euch so auf Trab, dass ihr nicht einmal zum Essen eurer eigenen köstlichen Speisen kommt?“, fragte er und begann in aller Ruhe seinen Fisch zu essen.
Dahlia tat es ihm gleich, platzierte die Servierte sorgsam auf seinem Schoß und nahm das glänzende Besteck auf. Der Fisch war perfekt. Die Kruste aus Kräuter. War verfeinert mit einem Spritzer Zitrone. „Ja…wie gesagt! Es läuft gut! Aber eigentlich tat es das schon immer. Der Horseman ist uralt“ die schmunzelte und blickte zu ihm auf. „Dann nehme ich mal an ihr seid nicht aus Nowigrad? Ich habe euch hier noch nie gesehen…“
Ja. Der Horseman war uralt. Den heutigen Charme hatte es aber erst seit einigen Jahrzehnten. Sebastien war oft genug da gewesen. Aber…das sollte er vielleicht nicht preisgeben. „Meine Familie residiert ganz in der Nähe. Ich war in den letzten Jahren auf reisen und bin in der letzten Woche zurückgekehrt.“ Er genoss seinen Fisch sichtlich. „Einen Lob an den Koch. Sollte er jemals eine neue Arbeit suchen, ist er bei uns gern gesehen.“ Er lächelte ein verschmitztes Jungen lächeln. „Seid ihr hier aufgewachsen?“, fragte er, offensichtlich in Plauderlaune.
Sie sah ihn nun etwas skeptisch an. „Ja…der Horsman gehörte schon immer der Familie Tallisker“ über das Lob an den Koch freute sie sich und lachte „Ha…nein der „Koch“ ist eigentlich kein Koch. Es ist mein Bruder Tristan der gerade nur aushilft….weil….weil uns unser letzter Koch verlassen hat“ Sie trank einen großen Schluck Wein, setzte das Glas vorsichtig wieder ab und musterte den Mann vor sich eindringlicher. Irgendwas an ihm war anders. Er war ein wunderschöner Mann, doch irgendwas an ihm beunruhigte die Wirtin ganz leicht. Die Erinnerung an Reuven schmerzte sie, doch sie drückte das Gefühl weg. Konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Und im Grunde war das Hier und Jetzt gerade mal ganz angenehm, wenn auch vielleicht etwas seltsam. Dahlia legte Messer und Gabel nun auf den Teller. „Wir suchen selbst noch gutes Personal für die Küche“ sie lächelte „also scheinen wir ja eigentlich in Konkurrenz zueinander zu stehen!“ das Grinsen auf ihrem Gesicht verriet, dass sie das Gesagte vielleicht nur halb so ernst meinte, wie sie es jetzt aussprach. „Ihr seid also viel gereist? Wo wart ihr den zuletzt und wo hat es euch am besten gefallen?“ interessiert legte sie ihr Kinn auf ihren Handrücken und blickte neugierig auf ihren Gast.
"Konkurrenz. Vielleicht nicht ganz das richtige Wort.", erwiderte er schmunzelnd, aß dabei weiter. "Eher Neid. Unser Koch ist schon alt wie die Welt und bereitet immer die selben sieben Gerichte zu. Die sind gut, aber etwas Abwechslung täte der Sache sicher keinen Abbruch." Er verspeiste den Fisch bis auf den letzten Krümel, tupfte sich die Mundwinkel mit der Servierte ab und legte diese dann neben deinen Teller. "Wir waren viel auf dem Meer unterwegs..." Er begann in eleganten Worten zu beschreiben, an welchen fernen Gestaden sie geankert und welche Länder sie erkundet hatten. Er war ein eloquenter Erzähler und streute hier und da erst auf den zweiten Blick erkennbare Zweideutigkeiten ein. Die Kriegsgebiete hatte er schien es immer gemieden.
Sie folgte seiner Erzählung fasziniert und träumte sich selbst ein wenig in ein Reiseabenteuer. Etwa verträumt nickte sie hier und da, nippte an ihrem Wein und wirkte nun endlich wieder ganz entspannt. Sie war so viel näher an ihrem eigentlichen Selbst als in der Zeit mit Seren. Dieser Fremde Guide schaffte es fast so gut wie Silas, sie abzulenken und ihre Gedanken aus dem Sumpf zu ziehen. Als Sébastien endete, lächelte sie ihn an „das hört sich alles wirklich sehr spannend an…ich war noch nie wirklich weiter weg als das Umland um Nowigrad. Aber ich fühle mich auch nicht so in die Ferne gezogen. Ich bin gerne hier…es passiert ja auch immer etwas neues!“ kurz schweifte ihr Blick ab, dann sammelte sie das benutzte Geschirr ein und brachte es zurück in die Küche. Nach einer kurzen Weile erschien sie wieder an seiner Seite. „Darf es sonst noch etwas sein mein Herr?“
"Noch etwas eurer Gesellschaft, wenn ihr sie Zeit erübrigen könnt.", bat er höflich.
Dahlia blickte sich um und nickte dann. Connor und Will hatten alles im Griff. Also setzte sie sich wieder zu ihm, schenkte sich etwas Wein ein und sah ihn neugierig an. „Ja ein wenig Zeit habe ich noch.“
Er nickte dankbar. Seine grünen Augen ruhten auf den ihren. "Darf ich offen reden, Mylady?", fragte er in einem sanften, warmen Ton.
Sie nahm einen Schluck, schlug ihre schlanken Beine übereinander und antwortete leicht hin „natürlich!“
Seine Stimme wurde eine Spur leiser, verschwörerischer, aber auch sanft und verständig. "Ihr wirkt, als hättet ihr kürzlich schreckliches mitgemacht. Möchtet ihr darüber reden?" Seine grünen Augen sahen sie aufmerksam und ohne jeglichen Hintergedanken an.
Irgendwie hatte er etwas she hypnotisches an sich. Normalerweise hätte sie höflich abgelehnt, aber irgendwie war ihr Filter heute durchlässiger als sonst. Sie seufzte, trank einen Schluck und sah ihn von der Seite an. „Sehe ich so mitgenommen aus?“ sie lächelte, sah aber dabei auf den Boden. Sie atmete tief ein und richtete ihren Blick wieder auf Sébastien. „Hm…ich habe eine Person die ich sehr mochte verloren…und heute habe ich jemanden verletzt den ich eigentlich sehr mochte…“ sie hielt es vage. Sie war zwar gutgläubig aber eben nicht dumm.
Er nickte und legte seine Hände auf den Tisch. "Ihr seht nicht mitgenommen aus in diesem Sinne. Ihr sehr bezaubernd aus. Aber in euren Augen liegt Trauer. Ich würde beinahe sagen Schuld. Möchtet ihr mich an die frische Luft begleiten? Ihr könntet euren Bruder bitten, uns zu begleiten."
Sie sah auf die Reflexion in ihrem Glas, doch sie war zu verschwommen um tatsächlich das zu erkennen, was Sébastien ansprach. Sie räusperte sich, richtete sich etwas auf und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Er war reich, soviel war von seinem Auftreten zu erkennen. Solche Männer konnten gefährlicher sein als jeder normale Straßenräuber. Sie hatten Macht und die Mittel einen verschwinden zu lassen. Ihr Blick wanderte zum Fenster, es war noch nicht zu spät und es waren noch Leute auf der Straße. So lange sie sich dort aufhielten würde schon nichts passieren. „Ja…ich glaube ihr habt recht. Etwas frische Luft könnte gut tun….nein meine Brüder werden hier gebraucht.“ schon dass er das anbot, entspannte sie dann soweit, dass sie sich noch etwas sicherer fühlte mit ihm zu gehen. Sie stand auf, klaubte einen passenden schwarzen Umhang von der Garderobe und wartete bei der Tür auf ihn.
Er folgte, etwas erstaunt darüber, dass sie niemanden mit sich nehmen wollte. An der Tür hielt er inne und bot ihr den Arm. Draußen war es bereits dunkel. Mit ihr am Arm schlug er den Weg Richtung Tempel der Kreve ein.
Gemessenen Schrittes und erhobenen Hauptes ging er neben ihr her, sie bei ihm eingehakt, er voller Stolz über die hübsche Frau an seiner Seite.
„Schüttet mir ruhig euer Herz aus. Ich kann schweigen wie ein Grab.“
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Sebastien
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Dahlia
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Sie kam hereingestolpert und zog zum zweiten Mal diesen Tag alle Blicke auf sich. Doch diesmal verschwand sie sofort nach oben. Dass ihr Blut von der Schläfe tropfte, brauchte keiner zu sehen.
Oben angekommen versorgte sie sich, blieb stumm und badete sich lange. Ihre Gedanken rauschten, blieben nicht stehen, wirbelten ihr Inneres herum. Doch alles war besser als in dieser ewigen Trauer zu versinken. Das Wasser war schon fast kalt als sie aus der Wanne stieg und sich zu ihrem Bett schleppte. Sie wollte weinen…diese Last endlich loslassen, doch es kamen keine Tränen. Ein wenig war sie erleichtert darüber, vielleicht hieß das, dass sie die Phase der Tränen nun hinter sich hatte.
Als sie in die Nacht blickte, dachte sie wieder an das was gerade passiert war. Sie wäre beinahe von Monstern zerfetzt worden. Schnell stand sie auf, um sich zu vergewissern, dass alle Fenster geschlossen waren. Waren sie…doch hielt sie das auf?
Wieder begann sie Reuven schrecklich zu vermissen. Mit ihm fühlte sie sich viel sicherer. Sie erinnerte sich auch an die Nacht, in welcher er hier bei ihr gewacht hatte. Sie strich etwas sehnsüchtig über die Stelle auf der er damals gesessen war.
Das würde wohl auch nie mehr passieren. Als sie nun endlich ruhig da lag, dachte sie nun an Silas. Wo war der eigentlich? Ob er schon einen Hirsch erlegt hatte? Bei den Gedanken an Silas wurde ihr unwillkürlich ganz warm. Irgendwas an ihm mi the sie besonders gerne. Von allen Männern, die sie seit Seren getroffen hatte, war er derjenige der sie am besten aufgeheitert hatte. Er gefiel ihr wirklich gut. Doch Männer wie er wurden nicht sesshaft….was wollte denn mit ihr? Kellnern? Wohl kaum…
Sie drehte sich auf die Seite und blickte aus dem Fenster. Dieser seltsame Fremde, Sébastien, er war so schön gewesen und doch so gefährlich…
So kreiselten ihre Gedanken herum bis sie endlich einschlief….

*Tick.... Tick... Tick.... *
Etwas klopfte am Morgen an Dahlias Fenster.
Doch es war keine Person. Auch kein Tier.
Jemand hatte etwas an das Fensterkreuz gehängt. In ihrer Etage.
Es war eine goldene Halskette mit einem Anhänger daran.
Dahlia ahnte, wer ihr dieses Geschenk hinterlassen hatte.
Und entweder war er ihm entgangen, oder er hatte wirklich einen eigenartigen Humor.
Der Anhänger war ein Blutrubin in Form eines Tropfens.
Nicht so groß, daß sie jetzt ausgesorgt hätte aber eine kleine Kutsche mit Pferden könnte man sich damit schon leisten.
An der Kette befestigt ein aufgerollter Zettel, auf dem mit nachtblauer Tinte ein Wort und ein Buchstabe standen.
"Verzeih. S."

Irritiert war sie aufgestanden und hatte das Fenster vorsichtig geöffnet. Sie war noch ziemlich verschlafen, wurde jedoch schlagartig wach, als sie sah was da an ihrem Fenster hing.
Argwöhnisch nahm sie die Kette ab und sah sich fragend um. Wie kam die da hin?….Sie rollte den Zettel auf und laß das Wort. S….
Angsterfüllt aber auch irgendwie neugierig sah sie in den Himmel. Doch der war nur blau, kein fliegender Sébastien zu sehen. Schnell schloss sie das t wieder und setzte sich auf die Kante ihren großen Bettes. Der Anhänger war wunderschön und schwer. Er war wertvoll, wahrscheinlich wertvoller als aller Schmuck zusammen den Dahlia besaß. Sie legte die Kette vor dem Spiegel an und betrachtete sich damit, es stand ihr hervorragend, sie mochte ihn, doch was sollte das alles? Erst wollte er sie töten, dann retten und jetzt beschenkte er sie. Genervt nahm sie die Kette wieder an und legte sie auf ihren kleinen Schreibtisch. Nochmal besah sie sich den Zettel. „Verzeih…“ flüsterte sie und schnaubte kurz.
Dieser Kerl….oder dieses Wesen war ihr erstmal eine Erklärung schuldig bevor sie ihm verzeihen würde. Ihre Schläfe war nun verkrustet und kein sonderlich schöner Anblick. Aber die Arbeit rief und da sie gestern nicht so viel geholfen hatte, machte sie ihren Männern des Hauses erstmal Frühstück, ehe sie den Schankraum öffnete und für die Kundschaft herrichtete.
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Dahlia
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Tage vergingen. Wochen strichen ins Land. Aus Wochen wurden Monate und schließlich verging ein ganzes Jahr.
Viel war passiert und das Leben war eben irgendwie weitergegangen. Nach einiger Zeit wurden die Gedanken an Seren erträglich. Nun erinnerte sie sich sogar recht gerne an die Zeit mit ihm. Es tat viel weniger weh. Auch an den Hexer und die anderen, die hier nur kurz Gäste waren, erinnerte sie sich gerne.
Tristan flog immer häufiger aus und kam immer seltener zurück. Einzig Connor, Will und die Haushälterin blieben dem Haus so treu wie Dahlia.
Die wusste allerdings, dass Connor nur ihretwegen blieb. Er war noch vorsichtig, sie allein zu lassen. Umso freudiger war er diesen Morgen, als Dahlia strahlend wie eh und je die Treppe herunterkam. Fast so, als sei niemand gestorben, fast so als ob niemand sie einfach so sitzen gelassen hatte, fast so als hätte sie den Hexer nicht fast abgestochen.
Sie öffneten den Horseman und Dahlia schwang sich hinter den Tresen, wo sie den Gäste Tee zubereitete, Teller anrichtete und schließlich selbst etwas Frühstück zu sich nahm.
Mal wieder suchten sie einen Koch und Dahlia verfasste gerade den Text.

„Koch gesucht!
Unterkunft und Verpflegung werden gestellt!
Sehr gute Bezahlung- zum Vorkochen einfach bei Dahlia melden!“

Diesen pinnte sie an die Holztüre und gab Will noch ein paar für den Marktplatz mit.
Sie selbst nahm sich nun ein paar der stumpfen Messer zur Hand und fing an diese zu schärfen, während sie die Kundschaft immer im Blick hielt.
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Vyacheslav Sokolov
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von/nach: zu Hause
Datum: gegen Mittag 01. August 1278
betrifft: Dahlia
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Slava war in der Stadt unterwegs, er wollte die eine oder andere Theorie überprüfen, sich umhören.
Als er am Hafen gearbeitet hate konnte er sich immer gut eine Meinung bilden, er hatte Gesprächen gelauscht, 'die Stimmung aufgefangen' wie er es seinerzeit in der Zone ausgedrückt hatte. Und genau das hatte er nun schon lange nicht mehr getan, dabei sah er es für seine Arbeit immer als essentiell an. Und aus genau dem Grund war er nun wieder unterwegs.

Er hatte sich unauffällige Kleidung angelegt, einfaches ungefärbtes Leinen Hemd, einfache Hose, hohe Stiefel. Einen hier üblichen Klappenrock mit einfachen Verzierungen. Er wollte nicht auffallen, aber auch nicht wie ein armer Schlucker aussehen. Also gab er den wohlhabenden Bürger. Die Steifel waren allerdings ein Anachronismus. Er trug noch immer seine alten Armeestiefel noch aus Sowietprodukktion und auf die verzichtete er nie. Sie waren allerdings auch in dieser Zeit unauffällig. Einfache genähte lederne Schaftstiefel ohne großen Schnickschnack. Sie waren nicht besonders schön, aber sehr stabil und vor allem gut eingelaufen.
Und ihr Träger war an diesem Tag sogar einigermaßen gut gelaunt, es war der erste Tag von vielen seit er hier eingetroffen war und keine Schmerzmittel mehr nahm, und an denen er dennoch fast vollkommen Schmerzfrei war. Genau das wollte er nun nutzen.
Cyron war mit dem Hexer unterwegs und er selbst hatte nur kurze Zeit später die Wohnung verlassen und irgendwie hatte es ihn dann gegen Mittag in dieses Lokal verschlagen.
Der Aushang, dass ein Koch gesucht wurde stimmte ihn zwar nicht unbedingt optimistisch was die Küche anging, dennoch trat er ein, setzte sich, nachdem er sich kurz umgeblickt hatte, an einen freien Platz am Tresen und wartete zunächst einmal ab, beobachtete die Menschen, lauschte.
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Dahlia
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Das grüne Sommerkleid umschmeichelte ihre Figur, saß eng an den richtigen Stellen und ihre Haste fielen ihr locker über die blassen Schultern.
Wenn man sie so sah, würde man nicht vermuten, dass sie hart und lange arbeitete. Doch die akribische Körperpflege half das zu verdecken.
Die blauen Augen huschten zur Tür, die gerade aufschwang und einen stattlichen Kerl in die Taverne spülten.
Sie musterte ihn kurz. Konnte sein, dass sie ihn schon mal gesehen hatte, irgendwo auf dem Marktplatz vielleicht. Aber nicht hier als Kunde.
Umsichtig verstaute sie das Messer, wurde jedoch von Sporde, einem Anwärter der Stadtwache, abgelenkt. Der verlangte einen Teller Rührei mit Brot und etwas Tee. Den jungen Kerl kannte Dahlia, so wie sie fast alle Leute in ihrem Alter in Nowigrad kannte. Aus der Schule oder vom Markt oder durch die Geschäftsbeziehungen.
Sie rief die Bestellung zur Küche und Will machte sich daran das Gericht zuzubereiten.
Dann kam sie zu Slava herüber. Nochmal musterte sie ihn. Auch Sporde und ein paar andere Stammgäste ließen ihren Blick über den Fremden wandern. Allerdings eher neugierig als abschätzig.
Dahlia lächelte, beugte sich zu ihm und begrüßte ihn
„Seid gegrüßt! Was darf ich euch bringen? Wir haben Tee, Ale eigentlich jedes erdenkliche Getränk was man sich vorstellen kann…unsere Küche ist im Moment klein aber fein. Ich kann euch verschiedene Gerichte mit Ei anbieten, Brotzeitplatten, eine Kürbissuppe und eine. Schmorbraten.“
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Vyacheslav Sokolov
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Eine junge Dame wurde sofort auf ihn aufmerksam, hübsch, blond. Vom Typ her tatsächlich ein wenig wie seine Ex. Und etwa genauso alt wie diese damals gewesen war. Aber jetzt war es rund 15 Jahre später. Er musterte sie aufmerksam. Man hätte sie für eine Bedienung halten können, jemand der mehr in Klischees verhaftet war hätte das wohl auch, aber sie trat deutlich souveräner auf als eine solche. Aber sie übernahm trotzdem auch deren Pflichten. Hier herrschte wohl wirklich Personalmangel.
"Eine Kürbissuppe klingt doch hervorragend." fast hätte er 'und nur ein Mineralwassser' bestellt, so selbstverständlich kam ihm die ganze Situation vor. Aber er besann sich rechtzeitig, schmunzelte über sich selbst. "...und einen Pfefferminztee."
Er hatte gestern nun wirklich genug gesoffen, er wollte an diesem Tag nicht gleich weitermachen, zumal er den vagen Verdacht hegte, der könne eine Fortsetzung verlangen. Ein junger Kerl verlangt ein Rührei. Auch er kannte das Gesicht, er gehörte zu den neues Rekruten der Wache. Aber er hatte bisher noch nie für ihn gearbeitet, die Kollegen des Jungen, die er in seine Dienst nahm suchte er sich gut aus, denn er brauchte Männer die schweigen konnten, ohne dabei zu schweigen.
"Die Auswahl ist doch ganz beachtlich, dafür dass ein Koch fehlt." kommentierte er. Irgendwie musste er ja ins Gespräch kommen und er konnte durchaus charmant sein, immerhin hatte er eine strenge Erziehung genossen.
Den Akzent hatte er sich fast abtrainiert, fast. Vielleicht neigte er nach wie vor ein wenig dazu, unbetonte o's wie ein a auszusprechen und eher die hinteren als die vorderen Silben zu betonen, aber alles in allem hatte er sich hervorragend angepasst.
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Dahlia
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Die Wirtin nickte, Connor der gerade vorbeiglitt, nickte ihr zu um zu verstehen zu geben, dass er sich an die Suppe machte
Indes drehte sich Dahlia um und gods heißes Wasser in einen großen Tonkrug in welchen sie zuvor ein paar frische Minzblätter gesteckt hatte.
Sie stellte den Krug, einen Kleinen Teller mit Zuckerwürfeln, eine kleinen Schale Honig, einen Löffel und ein kleines Sieb für die Teeblätter auf ein kleines Tablett und servierte es dem Fremden.
Sporde erkannte den Kerl nun, nickte ihm fast etwas unterwürfig zu und war froh, als ihm Dahlia das Rührei und seinen Tee hinstellte. So hatte sein Mind etwas zu tun und er musste nicht mit seiner Obrigkeit reden.
Neugierig lehnte sich Dahlia wieder zu dem Fremden. Ihr war der Blickwechsel zwischen den beiden nicht entgangen.
„Ihr seid nicht von hier…,und doch habt ihr irgendwas mit der Stadtwache zu tun?“
Nun trank sie selbst von einem Tonkrug in welchem sich ein beigefarbenes Gebräu befand. Dahlia hatte kürzlich ihre Liebe für Gewürztee entdeckt. Das war gut, denn sie vergaß zwischendurch immer wieder zu essen und durch die Milch und den Honig in dem Gebräu konnte wenigstens sichergestellt werden, dass sie etwas nahrhaftes zu sich nahm.
Noch ehe Slava antwortete, stellte ihm Vonnor die Suppe hin. Herrlich orange, garniert mit ein paar Kernen und an der Seite etwas Brot und Butter.
Connors Blick glitt an dem Fremden heran und er nickte ihm kurz, leicht lächelnd zu „ah…scheint so als ob wir die Stadtwache heute im ganzen versorgen!“
Aus der Ecke hörte man zustimmendes Gelächter. Noch ein paar der Männer der Stadtwache saßen dort und ließen es sich nach der langen Nachtschicht schmecken. Sporde schaute auf und glitt dann wie ein Welpe zu ihnen herüber. Sie empfingen ihn mit einem leeren Stuhl und feixten untereinander, wie es Kerle in solchen Verbindungen eben taten.
Dahlia sah Connor kurz schmunzelnd an, dahlia war zwar selbst bekannt und kannte mehr Leute als die meisten in ihrem Leben je kennen würden, doch Connor war ihr nochmal um Längen voraus. Er roch es förmlich wenn sich Frischfleisch in die Stadt begab.
Kurz klopfte er Slava auf die Schulter „geht aufs Haus…“ raunte er ihm zu und wandte sich dann wieder der Kellnerei zu.
Mit hochgezogener Augenbraue sah Dahlia wieder auf den Mann vor sich und suchte seine Kleidung nach Orden und Abzeichen der Stadtwache ab.
An sich hatte Dahlia nichts gegen die Kerle, höchstens vielleicht ihre latente Abneigung gegen Männer mit zu viel Macht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Na Bravo. In Rekordzeit den Gegner auf die richtige Spur gebracht. Aber besser Wache als die Realität. Wobei er auch die nicht ewig würde leugnen können, aber genau dazu war er ja auch unter anderem hier, er musste sich eine realistische Legende bauen und diese unter die Leute bringen. Was also hatte er mit der Stadtwache zu schaffen.
Dann kam auch noch der Bruder vorbei. Und schon hatte er die junge Dame eingeordnet. Sie war tatsächlich die Wirtin. Irgendwie hatte er sie sich älter vorgestellter, verhärmter... auch wenn er durchaus gelernt hatte keine Erwartungen aufzubauen hatte er doch die gehabt, dass die Besitzerin der Taverne älter war.
Dahlia Tallisker und ihre Brüder Connor und Tristan leiteten den Familienbetrieb.
Und er war es auch der die Suppe brachte. Der Kerl war etwa von seiner Größe aber breiter, jünger. Aber genauso vom rothaarigen Typ, nur dass es bei ihm noch intensiv rotes Haar war, während Slava schon deutlich grau ansetzte und deswegen eher blond wirkte.
Er klopfte ihm auch noch auf die Schulter, aber vermutlich war so ein vertraulicher Umgang hier nicht unüblich erinnerte er sich. Was die hier als Großstadt sahen war Zuhause nicht mehr als eine größere Gemeinde. Er musste lernen wie man hier tickte... und wo am besten wenn nicht hier?

Die Talliskers also. Gab es nicht eine Destillerie in Schottland mit gleichen Namen? Nur ein Zufall?
Aber besser nichts anmerken lassen, denn wer Einblick in die Handelsregister hatte hatte Einfluss und auch wenn er nicht ahnte, dass die Gastgeberin Macht verabscheute wußte er dass das zu viel verraten würde.
"Habt Dank, aber es wäre nicht nötig. Das ist Zuviel der Ehre. Ich bin kein Teil der Stadtwache."
Und er war froh, dass er sich unter anderem auch dank der Rückenschmerzen jegliche militärisch gerade Haltung abtrainiert hatte... oder auch weil man in der Zone sonst schnell eine Kugel kassierte, denn auf große Entfernung war es oft nur der Gang über den man entschied ob Feind oder Freund, aber er schweifte ab.
"Ich bin nur ein Berater des Handelrates in verschiedenen Fragen."
Er hätte auch Unternehmensberater sagen können, aber hier war der Begriff vielleicht nicht ganz so geächtet.
Aber ganz so fürchtete er, konnte man ihm den militärischen Hintergrund nicht absprechen, sein Gesicht verriet ihn. Er brauchte noch etwas für's stimmige Gesamtbild.
Erst einmal aber Flucht nach vorne.
"Aber sagt, kennt ihr die Besitzerin der Taverne? Die Madame Tallisker? Oder wisst ihr ob das ein alter Name ist und woher er stammt?"
Er begann die Suppe zu löffeln, danke auch noch für den Tee. Kurz überlegte er, dann gab er doch etwas Honig hinein.
Aber beides, Suppe und Tee waren vorzüglich, etwas, von dem er hoffte, dass er sich nicht so schnell daran gewöhnen würde. Keine mit Stärke und Aroma versetzte Tütensuppen in denen Kürbis nur in Homöopathischen Dosen zu finden war, sondern echter Kürbis!
Kurz schwelgte er in dem Genuss.
"Hervorragend, wirklich Hervorragend!"
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