In den Sümpfen von Wyzima

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Rowen Anchev
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von: Faerûn, Schwertküste, irgendwo unter der Stadt, Baldurs Tor
Datum: 01:00 Uhr 31. August 1278
betrifft:
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Das Portal aufzumachen war nicht das Problem gewesen, die gewohnte Geste, das gewöhnte Prickeln. Nicht einmal der leblose Körper, den er über der Schulter trug hätten gestört. Er war in Eile gewesen, wen auch immer der Verfolger entsenden würde konnte er nicht ahnen, aber dass man ihnen auf der Spur war, das war klar. Dennoch, auch in Eile machte er in der Regel keine Fehler. Er hätte der verdammte Erbe eines Gottes werden sollen, er hatte alles unter Kontrolle!
Gehabt.
Was er getan hatte würde nicht ungesühnt bleiben. Was er dem Mann, den er über der Schulter trug, angetan hatte. Und doch war es komplizierter als es auf den ersten Blick aussah.
Er hatte sich nicht einmal vergewissern können, ob noch Leben in dem Körper war, er hoffte es einfach, wenn nicht wäre die Flucht zwecklos gewesen. Er blutete aus zahlreichen Wunden, Schnitte die er selbst ihm zugefügt hatte, Die Klinge, dies dies verursachte trug er am Gürtel. Das Blut sickerte ihn über die Schulter und in den Kragen... Warm und klebrig. Und noch immer faszinierte ihn dieses Gefühl, erfülle ihn mit Zufriedenheit, den roten Lebenssaft verrinnen zu spüren.

Überhastet war er durch den schwach glimmenden Ring gesprungen, der die Grenze des magischen Tores markierte und ihn am besten ans andere Ende von Faerûn hätte bringen sollen... Hätte.
Das etwas schief gelaufen war ahnte er fast in dem Moment als er den sumpfigen Grund betrat. Was es war wusste er nicht genau, mehr eine Ahnung als Gewissheit, aber zur Sicherheit wurde es als er versuchte, das nächste Tor zu öffnen, so viele Sprünge wie möglich um die Spur zu verwischen, aber von nun an schlug jeder Versuch fehl. Als wäre ihm jede Magie abhanden gekommen. Und dann bohrte sich auch bereits stechender Kopfschmerz durch seinen Schädel, ausgehend vom Rechten Auge, als hätte ihm jemand einen glühenden Schürhaken hindurchgetrieben.
Er musste innehalten, den Leblosen ablegen...
Der Schmerz treib ihm Tränen in die Augen und der plötzliche Schwindel ließ ihn selbst in die Knie gehen.
Kurz wich jedes Augenlicht, nur kurz...
...erst langsam dang wieder Licht durch das zähe Schwarz.

Nun nahm er wahr dass sich seine Hand in grünes Moos stützte, vollgesogen mit Feuchtigkeit, er spürte den sumpfigen Untergrund, seine Hose hatte sich beriets vollgezogen und klebte klamm an seinen Beinen, Jeder Muskel schmerzte und wo ihm zuvor noch Tatendrang und Wahnwitz Antrieb gegeben hatte war nun nichts mehr. Müde und kraftlos ließ er sich auf den Rücken fallen. Würde der andere jetzt zu sich kommen und sich mit einem Messer auf ihn stürzen, er hätte leichtes Spiel dabei, sein Werk zu vollenden. Aber dazu dürfte er nicht in der Lage sein.
"Lebst du noch?" fragte er einfach ins Blaue hinein.

Er bekam keine Antwort. Zumindest keine koordinierte, denn es war ein schnappendes Einatmen, was er hörte, gefolgt von hektischen Atemzügen. Eine Art Antwort war es dann aber doch.

Immerhin lebte er noch.
Das gab ihm wieder ein wenig Antrieb, er richtete sich auf, hievte den anderen wieder auf seine Schultern, ungleich schwerer als noch Augenblicke zuvor und setze seinen Weg dann fort.
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Allain
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Sein Kopf dröhnte, sein Körper brannte.
Er hatte das Gefühl jemand hatte ihm mit einem brennenden Messer das Fell abgezogen und ihm dann eben dieses Messer ins Auge gesteckt und stecken lassen.
Die Welt stand Kopf. Und sie schaukelte furchtbar.
Allain begann sich fahrig zu bewegen und sich völlig orientierungslos zu winden, unterstrichen von einem würgenden, stöhnendem Laut.
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Amara Hadley
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Nun war Amara bereits eine kleine Weile an diesem ihr noch immer fremden Ort gefangen. Zwar hatte sie in der Zwischenzeit zwei nette Bekanntschaften geschlossen, mit denen sie für ein kurzes Stück mitgereist war, doch vorerst war es ihr doch lieber, allein zu sein. Vielleicht, ja vielleicht würde sie hier, in diesem fremden Land, Antworten finden können, die sie in Faerûn nicht in der Lage war zu finden. Was viel eher daran lag, dass sie viel zu ungeduldig war, jenen den sie liebte, aus den Klauen dieser abartigen Göttin zu befreien, als dass es keine Antworten, Wege oder Mittel gab. Gewiss gab es sie. Auch wenn es sich nicht als einfach gestaltete sie zu finden, so lagen die Antworten sicher bereits irgendwo parat und warteten nur darauf, dass Amara sie fand.

Amara hatte beschlossen, sich ein wenig Abwechslung in der Ernährung zu gönnen, und begab sich in eine Sumpflandschaft, wo es vor Fröschen nur so wimmelte. Ob es so eine schlaue Idee war, gerade Frösche, die hochgiftig sein könnten, als “Abwechslung” zu betitelt, darüber ließe sich sicher streiten. Und doch wäre sie nicht Amara, wenn sie es nicht zumindest versuchen würde. Vielleicht fand sich irgendwo ein kleiner Fuchs oder sonstiges kleines Getier, welches für sie vorkosten konnte. Oder aber sie probierte zunächst nur ein ganz kleines Stück des Froschfleisches, bevor sie den Rest verschlang.
Langsam stapfte sie durch das dichte Moos, das bereitwillig unter ihren Füßen nachgab. Es fühlte sich an, als würde sie auf Kissen laufen, was sie als doch recht angenehm empfand. “Vielleicht sollte ich damit meinen Schlafplatz etwas auspolstern?”, grübelte sie vor sich hin und beschloss, dass sie dies als nächstes Experiment auf ihrer imaginären Liste notieren sollte.

Völlig von der Landschaft hingerissen und fixiert auf die Suche nach Fröschen, hätte die Drachengeborene beinahe nicht gemerkt, dass ein Stück weit entfernt von ihr eine Gestalt erschien. Ruckartig blieb Amara stehen und fixierte den Fremden, der dort durch das Moos stapfte. Ihre Augen wurden groß, als sie sah, dass der Mann einen Leib über der Schulter trug. Wenn sie es aus der Entfernung richtig sah, waren beide durch und durch von Blut besudelt. “Was zum…”, stieß sie aus und spürte, wie die Zahnräder in ihrem Kopf sich in Bewegung setzten. Sollte sie sich verstecken und beobachten, was geschah? Lebte die Person über der Schulter des Mannes noch? Brauchten sie vielleicht Hilfe? Aber selbst wenn sie auf die beiden zu treten würde, um zu helfen, würden sie Amara überhaupt verstehen? Mittlerweile hatte sie ein paar Worte der hiesigen Sprache aufschnappen und lernen können und war fähig, sich zumindest ein wenig zu verständigen. Doch würde das ausreichen? Wie ferngesteuert setzte sie sich schließlich in Bewegung. Lefin hatte ihr damals beigebracht, anderen in Not zu helfen oder zumindest Hilfe anzubieten. Sicher hätte er es so gewollt. Vielleicht ein wenig geschickter und vorsichtiger als sie selbst. Aber sie lernte schließlich noch, wie man allein in der großen, weiten Welt zurecht kam.

Hastigen Schrittes ging sie somit auf die beiden Personen zu und konnte, als sie nahe genug herangetreten war, nun feststellen, dass die Person, die der Mann über der Schulter trug, ebenfalls Männlich war. Amara hob beschwichtigend die Hände, um zu signalisieren, dass sie auf nichts Böses hinaus war, bevor sie zögernd das Wort an sich nahm. Der Fremde sah vor sich eine schlanke Frau mit tiefschwarzen Haaren und türkisen Augen, welche durch ihre Farbe deutlich hervorstechen. Sie ist recht blass vom Hauttyp her, trug jeweils links und rechts einen Dolch und eine kleine Umhängetasche. Die restliche Kleidung der Frau vor ihm war recht schlicht gehalten und bereits ein wenig verwaschen, verlieh angesichts der Umstände aber dennoch einen recht gepflegten Eindruck. Ihre Schultern zierte ein kurzes Cape, welches mit einer Brosche vor der Brust zusammengehalten wurde.
“Ich will nichts Böses.”, sagte sie ruhig und so sanft sie in dieser Situation konnte, zunächst in ihrer eigenen Sprache. Ihrer Stimme wohnte ein leichtes Krächzen bei, klang damit aber dennoch sanft und recht melodisch. “Hil…fe?”, fragte sie schließlich in der hiesigen Sprache und deutete auf den über die Schulter geworfenen Mann. “Helfen?” Sie hoffte wirklich, dass sie nun nicht in ein offenes Messer gelaufen war. Aber was sollte ihr schon passieren? Schlimmer als das, was sie bereits erlebt hatte, konnte es nicht sein.
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Rowen Anchev
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Rowen verstand kein Wort. Er bildete sich zwar nicht ein, dass er jede Sprache seiner Welt kannte, aber sprach man nicht überall die Gemeinsprache? Zwergisch verstand er ein wenig und auch die Sprache der Elfen, und noch ein paar weitere Dialekte... vor allem "Gnade!" und "Nein!" oder "Bitte nicht!" und alle Synonyme verstand er mittlerweile in so gut wie allen bekannten Sprachen.
Aber dieses Kauderwelsch? War er doch gleich beim ersten Mals so weit gekommen, dass er die Grenzen des bekannten Sprachraumes verlassen hatte? Dann würden ihn die Diener des Bhaals vielleicht auch nicht gleich erwischen.
Auch wenn er die Worte nicht verstand, die Geste war wohl universell, und immerhin wirkt ihre Kleidung gar nicht so exotisch, die Frau wäre ihm auch auf dem Markplatz in Baldurs Tor kaum aufgefallen. Doch, aufgefallen vermutlich schon, der türkisen Augen wegen und weil sie hübsch war, aber nicht als fremd. Und wenn man so weit reiste, dass die Sprache nicht mehr verständlich war, dann erwartete man irgendwie auch eine fremde Kultur... eine andere Hautfarbe, Felle statt Kleidung oder einfach etwas höchst exotisches.
Er blinzelte.
Zumindest wirkte sie friedlich.
"Keine Ahnung was du meinst, aber wenn du gerade Hilfe anbietest... ich bräuchte einen Heiler. Mein Bruder wurde schwer verletzt und überlebt sonst vielleicht nicht." Erklärte er in der Gemeinsprache Faerûns, auch wenn wenig Aussicht bestand, dass sie etwas verstand, aber es kam auf einen Versuch an.
Er war müde und fragte sich ernsthaft, warum er sich so benommen und kraftlos fühlte und warum der Schmerz hinter seinem Auge nicht aufhören wollte.
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Allain
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Immer noch war oben unten und unten oben.
„L-l-loslassen…“, keuchte Allain und versuchte sich zu befreien. Jemand hatte ihn gefangengenommen und verschleppte ihn gerade. Hektisch versuchte er seinen Dolch zu finden.
Er hatte einen Dolch. Er liebte diesen Dolch.
Er musste sich wehren. Befreien. Angreifen.
Doch war ihm so übel, dass er es nicht einmal hinbekam die Klinge zu ziehen.
Orientierungslos schaffte er es zwar sie aus der Scheide zu ziehen, doch dann fiel sie ihm aus den Händen, die ihm nicht gehorchen wollten.
Nichts wollte ihm gehorchen. Und sein Magen drohte der Schwerkraft nachzugeben und sich durch die Kehle zu verabschieden.
Keuchen, Stöhnen, Würgen. Und langsam wurde seine Sicht enger, es wurde dunkel…ganz langsam.
Verbissen versuchte er nicht bewusstlos zu werden.
„L-L-los…“
Nicht einmal einen ganzen Satz bekam er über die Lippen, dann wurde er still. Das Zappel hörte auf.
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Amara Hadley
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Amaras Augen weiteten sich, als der Fremde ihr antwortete. "Ihr sprecht meine Sprache!", entgegnete sie ihm viel energischer, als sie eigentlich wollte und ging einen Schritt auf die beiden Männer zu. Doch sie sammelte sich recht schnell und schüttelte ihren Kopf. Nun war es offensichtlich nicht an der Zeit, für solcherlei Freudenausbrüche oder den Austausch von persönlichen Informationen. Also nickte sie schließlich und zeigte mit ihrem Daumen über ihre Schulter. In die Richtung, aus der sie gekommen war. "Ich bin zwar bei weitem keine Heilerin, aber ich könnte seine Wunden zumindest notdürftig versorgen, damit er es bis zur nächsten Stadt schafft." Sie sprach schnell und doch mit einer beinahe selbstverständlichen Ruhe, die manch Anderer vielleicht in dieser Situation nicht an den Tag gelegt hätte. Amara aber sah, dass eine Lösung her musste und besaß ausreichend an Gefasstheit, diese augenblicklich anzubieten ohne groß über mögliche Folgen nachzudenken. Sie hörte noch, wie der verletzte Mann, der wie sie nun wusste der Bruder des anderen war, etwas murmelte und sich bewegte, als wolle er sich loslösen. Amara hoffte, dass es sich bei dem Herren wirklich um den Bruder des Mannes handelte und sie nicht in etwas hineingeriet, von dem sie sich hätte besser fernhalten sollen.
Sie sah dem blonden Mann gefasst in die Augen und wartete seine Entscheidung ab. Natürlich bot sie ihre Hilfe gern an. Doch wenn sie nicht gewollt war, würde sie sich nicht aufdrängen und weiter ihres Weges gehen.
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Rowen Anchev
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Allain keuchte wollte losgelassen werden.
Rowen ließ ihn nun etwas unsanft zu Boden gleiten.
Die hilflosen Versuche seinen Dolch zu erwischen hatte er wohl erkannt.
Er half ihm nun sogar. Auch wenn er sein Bruder war und auch wenn er ihn ja gerettet hatte, gerade hatte er für diese armselige Schwäche nur Verachtung übrig. Sollte er doch verrecken, wenn er sich so anstellte. Ein wenig Dankbarkeit wäre schon gut gewesen, statt dessen zappelte und wollte losgelassen werden.
Und seine Überraschung dass die Lady dann doch seine Sprache kannte war wohl nicht so groß wie die ihre.
"Na geht doch, hatte mich schon gewundert. Warum sollte ich eure Sprache nicht sprechen... meine, unsere... Ich kenne kaum jemanden, der sie nicht versteht. Aber ja, wenn ihr ihn ein wenig zusammenflicken könnt, damit er mir hier nicht verblutet."
Und vermutlich wäre es tatsächlich besser gewesen, sie hätte sofort Reißaus genommen, denn als Rowen seinen Bruder ablegte - zugegeben, die Familienähnlichkeit war nicht hoch, denn nun konnte sie sehen, dass er wenigstens zur Hälfte Elfenblut trug - kam noch etwas zum Vorschein: Der Ritualdolch.
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Allain
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Allain war zäh. Immer wieder kam er zu Bewusstsein und versuchte sich zu orientieren. Doch immer wieder rissen ihn die Folgen der Verletzungen, der Blutverlust und dieses furchtbare Stechen hinter dem rechten Auge wieder hinunter und damit in eine Mischung aus Alptraum und Erinnerungen.
Eine runde steinerne Plattform unter einem Paar rot gleißender, in einem riesigen aus Stein gehauenem Totenschädel. Er, Rowen, Bhaal, die Diener und Bhaalisten…
Und dann….
Noch einmal kam er zu sich und gab ein Gurgeln von sich. Wo war sein Dolch? Wo war dieser verfickte Dolch? Er war das Sinnbild für…für…
Und wieder tauchte er in die Dunkelheit ab.
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Amara Hadley
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Amara hob eine Augenbraue und blickte den Blonden Mann an. Denn offensichtlich wusste er noch nicht, dass sie sich nicht mehr in Faerûn befanden und daher auch eine andere Sprache gesprochen wurde. Natürlich konnte man so ein Glück haben wie Amara und zwei nette Menschen treffen, die einen zumindest ein wenig über diese Welt aufklärten und die zuvor aufgekommenen Fragen beantworteten. Doch schien es bei diesen beiden entweder noch recht frisch zu sein, dass sie hier gelandet waren oder aber, sie waren noch niemandem außer ihr begegnet.

Sie beschloss, dass sie ihm diese Informationen erst mitteilen würde, wenn sie seinen Bruder in ihr Lager gebracht und... Amara sah zu, wie der Blonde seinen Bruder recht unsanft zu Boden sacken ließ. Sie gab einen erschrockenen Laut von sich und stand kurz verdattert dort. Was sollte denn das nun? Hatte er nicht eben noch gesagt, dass sein Bruder es vielleicht nicht schaffen würde, wenn er nicht bald Hilfe bekäme?
"Ich denke, wenn Euer Bruder nicht verbluten soll, sollten wir und sputen.", drängte sie und sah dann etwas in ihrem Augenwinkel aufblitzen. Amara's Blick folgte dem Funkeln und erblickte einen Dolch. Einen seltsam geformten Dolch. Einen... Sie wandte ihren Blick ruckartig davon ab und spürte, wie ihr Herz ihr bis zum Hals schlug. "Bleib ruhig. Du weißt nicht, ob es das ist, für was du es hältst. Es könnte auch einfach ein normaler Dolch sein! Du musst ruhig bleiben, Amara!" Sie unterdrückte die aufsteigende Panik und auch die damit einhergehende Paranoia, dass ihre Vergangenheit sie wieder einholte, atmete einmal tief durch und sah den Blonden wieder festen Blickes an. Völlig egal womit, doch sie musste sich jetzt ablenken um zu verbergen, dass ihr das Herz soeben in die Hose gerutscht war. "Würdet ihr ihn wieder nehmen und tragen, bitte? Mein Lager ist gleich da hinten, zwischen den Bäumen." Sie deutete mit der Hand in die Richtung, in welche sie gehen sollten.
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Rowen Anchev
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Jetzt erst sah Rowen, dass der Dolch Allain aus der Hand gefallen war. Schnell hob er ihn auf und steckte ihm das ding wieder in den Stiefel und hob ihn dann wieder hoch. Besonders zärtlich ging er mit dem Verletzten gerade nicht um, allerdings hatte man in der Zeit, als er alleine stand, ohne das blutige Bündel, dass auch seine Kleidung Schnitte aufwies, manch reichten bis auf die Haut, allerdings sah er bei weitem nicht so schlimm aus wie der andere.
"Dachte, ihr wollt ihn euch gleich hier ansehen... war ein Missverständnis." Aber bei all dem konnte er noch Grinsen.
Dann atmete er tief durch und schulterte wieder den Verletzten und es ging weiter. Er folgte der jungen Dame, aber er setzte seine Schritte bei weitem nicht mehr so sicher wie noch Anfangs, er stolperte ab und zu und man sah ihm letztlich die Erschöpfung an, auch wenn er jederzeit beriet war mit einem dummen Spruch drüber weg zu täuschen wie: 'wer hat diese vermaledeite Wurzel da grade hingeschoben...?'
Für ihren Schrecken was den Dolch anging fehlte ihm indes vollkommen der Blick.
"Wo sind wir eigentlich hier? Ich nehm mal an, ein gutes Stück weg von der Schwertküste?"
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Amara Hadley
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Erleichtert darüber, dass der Blonde seinen Bruder nun wieder hoch hievte und sich sehr unsanft über die Schulter warf, stapfte Amara los. Sie legte einen etwas flotteren Gang ein, wodurch sie ein ganzes Stück voraus lief, ehe sie einen kurzen Blick über die Schulter warf und den unsicheren Gang des Mannes bemerkte. Auch er schien nicht mehr ganz bei Kräften zu sein. So fokussiert, wie sie auf seinen verletzten Bruder war, hatte sie das gar nicht richtig realisiert. Also drosselte sie ihr Tempo ein wenig, bis sie wieder auf gleicher Höhe mit den beiden Männern war. Sie beäugte den Fremden vorsichtig von der Seite und sah auch an ihm ebenfalls hier und da Wunden. "Was ist denen nur zugestoßen?" Egal was es war, Amara beschloss, dass sie sich nicht darin einmischen wollte.
Und nun beantwortete der Blonde auch schon unwissentlich zumindest eine Frage, die sein Auftauchen bei Amara aufgeworfen hatte. Er wusste tatsächlich nicht, wo sie sich befanden. Sie blickte ihn entschuldigend an, auch wenn sie nichts für seine Situation konnte. "Die Schwertküste...", sagte sie sehnsüchtig, und machte eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach. "Tut mir leid, Euch das sagen zu müssen, aber Ihr seid nicht mehr in Faerûn. Wir befinden uns in... wie war das noch gleich... Temerien. In der Nähe der Hauptstadt Wyzima. Das ist auch der Grund, wieso ich Euch nicht direkt in unserer Gemeinsprache angesprochen habe. Diese versteht hier niemand.", erklärte sie und ließ diese Information vorerst so im Raume stehen, da sie nicht wusste, wie er darauf reagieren würde.

Es schauderte sie leicht als sie wieder an den Dolch dachte, den sie eben erblickt hatte. Für sie bestand fast kein Zweifel daran, dass sie sich nicht verguckt hatte. Ihr Herz hämmerte noch immer unruhig in ihrer Brust. Was, wenn sie geschickt wurden, um sie zurück zu holen? Was wenn Bhaal seine Brut zurückforderte, nachdem Tiamat sie nicht für das verwendete, wofür sie gebrütet wurde? Bleib ruhig! Sie erkennen dich nicht. Sie suchen nach einer Drachengeborenen, nicht nach einem Menschen! Niemand weiß, dass du Gestaltwandeln kannst außer deiner Crew." Doch egal wie gut sie in Gedanken auf sich selbst einredete, die Angst, dass sie wegen ihr gekommen waren, blieb. Dennoch ließ sie sich nichts anmerken. Ja, ihr Herz schlug wie verrückt. Doch das konnte auch genau so gut daran liegen, dass sie gerade zwei blutüberströmte Fremde aufgegabelt hatte und zu ihrem Lager führte, welches sie bereits hinter den Bäumen und Büschen erblicken konnte. Das Feuer brannte sogar noch. Gut.
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