Das Haus der Melitele - Quartiere II

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Melanie Johnston
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von/nach: Außerhalb von Wyzima, ein Wald -> Haus der Melitele Quartiere
Datum: 30. August 1278
betrifft: Fini
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Den Weg zurück zu den Quartieren fand sie mittlerweile ganz leicht. Bloß wurde ihr beim Laufen ein wenig schwindelig. Großartig, doch eine Gehirnerschütterung, wahrscheinlich eine leichte. Immerhin. Es machte die Suche nach ihrem Zimmer nicht unbedingt leichter, aber nach dem ein oder anderen zusätzlichen abbiegen fand sie dann doch ihr Zimmer.
Sie ließ, als die Tür hinter ihr geschlossen war, sich und ihr Gepäck auf die Pritsche fallen. Sie rieb ihre Stirn und sank langsam an die eine Wand in ihrem Rücken, ihre Augenlider wurden schwer und für einen kleinen Moment fielen sie zu. Erschrocken sprang sie auf, ein bisschen höher und sie wäre durch die Decke gesprungen. Das konnte sie ja noch gebrauchen, noch eine Gehirnerschütterung. Langsam stellte sie sich hin und drehte sich zur Wand. Der Tag war irgendwie sehr seltsam gewesen, mal von diesem Schlangending abgesehen. So wie Jakob reagiert hatte... Sie schüttelte leicht den Kopf, zugegeben diese Erfahrung war nicht leicht und das war wohl viel mehr als eine bloße Heilung. Sie musste definitiv mit ihm reden. Melanie überlegte ob er vielleicht sogar Emma gehört hatte. Er war schließlich viel näher am Tode als das es eine einfache Heilung gewesen wäre. Sie hatte tatsächlich nur von einem Fall gehört das Emma sich gezeigt hatte. Und das war bei ihr selbst gewesen. Die anderen seltenen Fälle das Emma sprach konnte man an einer Hand abzählen. Jakob wäre dann wohl die sechs, aber es würde Melanie schon sehr wundern wenn sie zu ihm gesprochen hätte. Immerhin war das hier eine andere Welt. Sie grübelte noch ein wenig darüber und ging auf und ab in dem kleinen Zimmer.

Eines war zumindest klar, wenn Emma zu ihm gesprochen hatte... Dann würde sie ihm vertrauen, sie würde ihm ihr Leben anvertrauen.
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Svettele Fini Banik
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vom: Hof
Datum: 19:45 Uhr, 30. August 1278, Montag
betrifft: Melanie
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Das passende Gästequartier war schnell gefunden. Fini überprüfte kurz, ob sie genügend Hilfsmittel dabei hatte, bevor sie flott klopfte. Sie wartete allerdings nur ein paar Augenblicke, um dann einzutreten. Ihr Tempel ihre Regeln.

Unvernünftigerweise war die Patientin nicht im Bett, sondern tigerte durch den kleinen Raum und jetzt wo sie kaum ein paar Meter vor ihr stand, fiel der Priesterin auf wie klein diese Frau war. Wuchs und Albinismus? Beeinflusste sich das? Bestimmt, wenn das Kind deshalb gemieden und nicht ordentlich mit Nahrung, während der Wachstumsphasen versorgt wurde. Auf der andren Seite sollte sie sich auch daran erinnern, dass sie selbst einfach nur groß war. Deshalb unbekümmert lächeln.

„Miss Melanie Johnston?“ Der Ton war ein bisschen als würde man in der Schule aufgerufen werden. „Ich wurde gebeten Euch medizinisch zu versorgen. Habt Ihr Schmerzen oder kleine Problemchen?“ Sie können ja nur klein sein, denn sie war bei Bewusstsein, atmete und hatte sicher einen Puls ohne es zu überprüfen. „Schwester Svettele, mein Name. Sagt, wie ich Euch helfen kann.“
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Melanie Johnston
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Melanie wollte gerade damit anfangen sich die immernoch feuchten Klamotten auszuziehen und hing deshalb mit dem Kopf im Rollkragenpulli fest. Sie konnte also nicht sehen wer da kam, verstehen konnte sie sie schon, sie hatte ja auch noch den Babbelstein an ihren Rücken gebunden. Daran das sie zwar verstand aber nicht verstanden wurde dachte sie, in ihrem Pulligefängnis, im Moment nicht direkt. Also brabbelte sie auf englisch drauflos. "Oh äh mir geht es gut. Ich muss mich nur beschäftigen." Sie klang jeden Fall ziemlich jung. Aber warum klebte der blöde Pulli auch so nervig an ihrer Haut. Wenn er nicht schwarz sondern weis gewesen wäre, so hätte man auch gleich noch ihr Tattoo besser erkennen können. Zumindest den Teil der nicht gerade im Pulli oder noch in der Hose steckte. In dem spärlichen Licht musste das eher wie Dreck oder sogar Blut wirken. So rot, schwarz und golden wie es aussah. Es wirkte dabei fast so als lebte das Bild auf ihrer Haut beinahe.
Ihre Stiefel standen neben der Pritsche so sah man das Tattoo auch an den Oberseiten ihrer Füße und je nachdem wie sie sich gerade drehte an ihren Fußsohlen. Außerdem war in dem Zimmer noch das Hemd von Jakob das über die Kiste, die hier so gar nicht hinpassen wollte, hing. Der Mantel lag zusammengelegt daneben.
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Svettele Fini Banik
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Ihr sprachlicher Dialekt war seltsam. Ein paar Laute und Wortfetzen erinnerten Fini an die Skellige. In Ellander war mal einer, der hatte sehr undeutliches Skellige gesprochen. Sein Akzent klang ein bisschen wie wenn er ständig in einem hohlen Fass säße. So ähnlich wie das Mädchen hier, nur war der Herr ein ganzes Stück größer und kräftiger. Allerdings ebenfalls mit vielen Hautbildern. Vielleicht war sie von dort? Eine winzige Skelligerin? Bemalt, weil sonst zu hell? Die Sonne stand im Süden oft höher, aber wurde trotzdem weg geschickt, um zu wachsen? Sie grinste leicht.

„Tut mir leid, ich hab Euch nicht ganz verstanden“, versuchte die Priesterin es deshalb im skelliger Dialekt der älteren Rede. „Soll ich Euch da raus helfen?“ Wie so häufig wartete die Priesterin nicht lang ab, sondern zog der jungen Frau den nassen Pulli über den Kopf. Seltsames Kleidungsstück. Sie schüttelte es trotzdem kurz aus und legte es neben das Hemd auf die seltsame Kiste.

„Ach, ihr wart mit dem Freiherrn zusammen am See...“ spielen. Nein, diesmal schaffte sie es, sich zu beherrschen. „...unterwegs? Er hat mir schon erzählt, es war ein bisschen knapp.“
Währenddessen betrachtete sie sie absuchend, vor allen den Kopf. Irgendwo sollte man ja vielleicht eine Beule sehen oder ähnliches. Die Patientin lief zumindest herum, das schied das Schlimmste aus, machte es bei leichten Erschütterungen, aber nicht besser.
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Melanie Johnston
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Erst als weiter gesprochen wurde und der Klang der Sprache sich irgendwie veränderte dämmerte Melanie das sie ja gar nicht verstanden wurde. Nachdem ihr aus dem Pulli geholfen wurde orientierte sie sich ein wenig. Holla die war ganz schön groß, viele Frauen die so groß waren kannte sie ja nicht. Naja bis auf Moira, aber die war noch größer gewesen. So war sie nur einen kurzen Moment überrascht.
Oberflächlich betrachtet konnte man nicht direkt eine Verletzung wahrnehmen, die Beule verbarg sich wahrscheinlich unter den weißen Haaren, die gerade so zu kurz waren um einen anständigen Pferdeschwanz zu binden. Auch erst jetzt aus der unmittelbaren Nähe konnte man sehen das ihre Haut, zumindest der Teil ihres Kopfes und oberen Halses die ohne Tattoo waren, gar nicht wirklich weiß waren. Sie hatte einfach bloß einen sehr sehr hellen und feinen Teint. Die Haare allerdings waren wirklich schneeweis. Ihre Augen waren auch sehr hell, allerdings wurden sie durch den warmen goldenen Ring um die Pupille viel angenehmer anzusehen. Melanie schwieg einen Augenblick, man mochte in Moment den Eindruck gewinnen das sie geistig etwas langsam war, das war aber anscheinend nur eine Folge der Sturzes denn ein klein wenig schwankte sie. Deshalb war auch das spontane... hinplumpsen genau die richtige Wahl gerade.

Kurz wirkte es so als ginge ihr ein Licht auf. Sie hob eine Hand um kurz ihre Gedanken zu ordnen und sich so einen Moment Zeit nehmen zu können. "Hallo ich bin Melanie. Leider ich spreche nicht gut." Sagte sie langsam und bemüht um eine richtige Aussprache in Gemein. Jetzt hob sie auch noch einen Finger als wollte sie sich melden. Sie lehnte sich zuruck und frimelte etwas an ihrem Mantel herum. Dadurch das sie sich so streckte konnte man erahnen das unter ihrer Haut und dem Tattoo kaum etwas anderes war als Muskeln, nicht aufgepumpte, eher sehnige und stramme. Sie richtete sich dann wieder mühelos auf und sortierte einige Zettel. Als sie schließlich gefunden hatte was sie suchte löste sie die Schnürung die den Babbelstein an Ihrem Rücken hielt. Sie legte ihn sich auf die ausgestreckten Hand und hielt sie auf den Oberschenkel gelegt Fini hin. "Ich spreche die Sprache noch nicht gut. Wenn du den Stein berührst verstehen wir uns" Wieder in Gemein, diesmal sehr langsam und offensichtlich abgelesen. Auf dem Zettel stand der Satz darunter anscheinend in einer anderen Sprache, englisch. Darunter nochmal eine andere Sprache und andere Schrift, japanisch. Und darunter das ganze noch einmal in phonetischer Lautschrift. Erwartungsvoll lächelte sie die andere an.
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Svettele Fini Banik
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Die Priesterin zog leicht die Augenbrauen zusammen, während sie die junge Frau beobachtete. An ihr wirkte so vieles seltsam, dass es schon wieder nicht wichtig war sich darüber Gedanken zu machen. Aber fremd. Ja, fremd. Diese Frau wirkte fremd und dies in so Vielerlei Hinsicht, dass Fini es gar nicht genau sagen konnte was es alles war. Der Albinismus war nur ein winziger Teil davon, der eigentlich schon fast normal schien.

„Hallo Melanie“, grüßt Fini lächelnd zurück. Sie sortierte Zettel. Nicht viele Leute hatten so viele Zettel, dass man sie sortieren müsste. Aber das Papier schien von hier zu sein. Die Erzpriesterin hatte wirklich ein gutes Herz. Ihre Aussagen wurden immer lustiger. Berühre den Stein und ich verstehe Dich, klingt als wäre sie irgendeine Eisdryade, die in ihrer verzaubernden Märchenhöhle sitzt. „Aber sicher“, gutmütig setzte sich die Priesterin neben Melanie und berührte mit dem Finger diesen Stein.
„Ich wurde gebeten nach einer Gehirnerschütterung zu sehen.“ Sie sprach nun ebenfalls etwas langsamer und deutlicher. „Weiß Du wie lange es her ist, dass Du Dir Kopf gestoßen hast? Hattest Du seitdem Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit oder Gedächtnislücken?“ Die Sprache setzt ja manchmal deshalb aus. Der kleiner Dreher eben sprach allerdings doch dafür, dass nicht alles ganz gut gelaufen sei.

Erst waren ihre Augen weiterhin auf der Kopfhaut, dass Haaren Beutel auf den ersten Blick verdeckten war zu erwarten, da musste man nur ein bisschen genauer hinsehen. Als sie diesen Zettel betrachtete rutsche Fini allerdings ein „Oh“ heraus. Ähnliches hatte sie ja schon ewig nicht mehr gesehen, ist es das was sie meint?
„Könnt Ihr das lesen? Kommst Du ganz weit aus dem Osten?“
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Melanie Johnston
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Melanie war froh das das ganze ohne große Erklärungen funktionierte. Sie hatte nämlich dafür keinen Zettel vorbereitet. Zettel waren eh nicht mehr so ihr Ding gewesen. Für Notizen gab es einfach nützlichere Dinge. Ihre Brille zum Beispiel. Sie klopfte sich mit der Flächen Hand vor die Stirn. Das sie daran nicht vorher gedacht hatte, das würde ihr Auftreten nicht so unbeholfen aussehen lassen. Die Zettelarmee war da doch etwas... Plump. Allerdings würde sie erst probieren müssen wie sie die Daten auf den internen Speicher der Brille bekommen konnte. Dafür war aber auch später noch genug Zeit. Jetzt waren, mal wieder, andere Dinge wichtiger. Die Frau verstand sie jetzt, das war schonmal hilfreich, allerdings irritierte sie ihre mütterliche Art ziemlich. Das war so gar nicht nach Melanies Geschmack.

"Schön das wir uns nun verstehen können." Sie lächelte ehrlich erfreut und freundlich. "Allerdings wäre ich dir dankbar wenn du mich nicht so behandeln würdest als wäre ich ein kleines Kind. Auch wenn ich sehr viel jünger aussehe bin ich 28 Jahre alt." Sie sagte das durchaus freundlich und ohne Ärger in Stimme oder Mimik. So war sie eben, direkt, ehrlich. Mit ihrer Art eckte sie oft an, aber sie kannte Niemanden der sie nicht mochte. Das war zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig aber jeder wusste woran man bei ihr war. Wenn ihr etwas nicht passte dann sagte sie das auch.

Sie wartete nicht ab was Fini dazu sagen würde und arbeitete erstmal deren Fragen ab. "Das ich wahrscheinlich eine leichte Gehirnerschütterung habe weiß ich. Und es ist etwa.. Zwei bis drei Stunden her." Sie schaute auf ihre Rolex, die Uhrzeit mochte nicht stimmen, aber die Zeit die vergangen war konnte sie trotzdem gut abschätzen. Sie waren ja noch eine Weile nach dem Kampf dort geblieben, hatten sich gewaschen und waren gemächlich zurück geritten. "Kopfschmerzen habe ich keine, mir war ein wenig schwindelig, aber das hat sich gelegt in der letzten Stunde." Sie drehte den Kopf etwas von Fini weg und teilte ihre Haare. Eine Beule sah man, aber Blut war keines zu sehen. "Ansonsten geht es mir gut. Danke für deine Sorge und auch ein Dank für wen auch immer an mich gedacht hat und dich zu mir schickte." Sie nickte leicht und lächelte Fini wieder an.

Sie legte erstmal ihre Zettelsammlung beiseite, die brauchte sie ja nun nicht mehr. Auf den Zetteln waren einige Worte im gleichen Stil aufgeschrieben wie der Satz auf dem letzten Zettel. Bloß nicht untereinander sondern auf den verschiedenen Seiten. Für jemanden der lehrte war es ziemlich offensichtlich das sie die Sprache versuchte zu lernen. Melanie schien dann doch etwas verdutzt bei Finis Frage zu Ihrem Zettel. "Ich komme in der Tat nicht von hier. Deshalb der Stein, der große Elf hat ihn mir geliehen um mich zu verständigen." Melanie schaute Fini doch neugierig an und deutete auf den japanischen Part der Schrift. "Meinst du das?" Sie war sich nicht so sicher was sie nun sagen sollte, die anderen die sie bisher getroffen hatte reagierten ziemlich interessiert vorallem wenn sie auf das von wann sie kam kam. So beschloss sie eben das Wie, Woher und vorallem das von Wann sie kam ab jetzt etwas vage zu halten.
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Svettele Fini Banik
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Ach, sie war schon achtundzwanzig. Fini hatte sich um das Alter der Person noch gar keine Gedanken gemacht. Das Aussehen sagte nicht immer etwas darüber aus, da traf man Elfen, die jünger aussahen als sie, aber erst zweihundertachtzig Jahre alt waren. Melanie wurde ihr vor allem als Patientin vorgestellt und hatte hier Obdach bekommen, deshalb kümmerte man sich. Fertig. So folgte auf den Hinweis zum Alter nur ein Gesichtsausdruck, den auch jedes Kind zu sehen bekam, wenn es behauptete gar nicht müde zu sein. „Ach so.“ Sie nickte wissend. Welche erwachsene Frau würde schon behaupten, sie wäre schon eine erwachsene Frau? „Ihr seid im Tempel der Mutter, jede Person hier ist ein Kind. Das ist ein Luxus, den man genießen sollte.“ Zumindest eine Erkenntnis, die ihr mit dem Alter gekommen ist. Kind sein, wie geil ist das denn? Geborgenheit und Verantwortungsfreiheit in Einem. Das Lächeln der Priesterin hatte schon fast etwas großmütterliches. Die Sorte, die einem anbietet einfach mal die Seele baumeln zu lassen, statt erwachsen sein zu müssen.

Die Beule besah Fini sich kurz und im Grunde gab es nicht so viel zu tun, was man als Ärztin tun musste, wenn keine Blutung im Hirn vorlag: „Um bleibende Schäden zu vermeiden solltet Ihr Euch die nächsten zwei Tage ausruhen, am Besten liegen, damit das Hirn zur Ruhe kommt. Auch nicht geistig zu viel beschäftigten. Aber… das wisst Ihr bestimmt, denn mit dem Alter beginnt man mehr gute Ratschläge zu geben als zu ignorieren, nicht wahr?“ Ein offenherziges Lächeln mit einem Schalk in den Augen, in dem ein freundlicher Spott mitschwang. Natürlich dufte Melanie das selbstständig entscheiden, aber damit sich Patientin hinlegen konnte, stand Fini wieder vom Bett auf. Für sie persönlich gab es doch spannenderes wie dieser Zettel.

„Ja, diese Nippon Schrift oder wie sie heißt. Ich habe bis jetzt nur ein Buch in diesen Zeichen gelesen. Es stand kurze Lyrik darin, meist Naturbezogen. Der Autor lebte eine Zeit in Ellander, aber ist seit 300 Jahren tot, deshalb habe ich diese Sprache noch nie gehört und nur eine wage Idee, wie man sie ausspricht.“ Sie schien da ehrlich neugierig zu sein und wenig argwöhnisch, sondern sehr erfreut eine Art Muttersprachlerin getroffen zu haben. „Könnt Ihr das mal vorlesen? Das da ist der Stein, oder? IsmI?“
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Melanie Johnston
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Es mag sicher seine Vorteile haben ständig ohne Verantwortung zu sein in oder sie abgenommen zu bekommen. Aber letztendlich endlich war man so gut wie nie ohne Verantwortung oder Sorgen. Es widerstrebte nur Melanies innerem Selbst so zu tun als wäre etwas anders als es wirklich ist. Worauf sollte es Jemanden vorbereiten in einer Lüge und rosa Seifenblase zu leben. Das Leben war nicht fair, es war nicht einfach. Es war nicht so wie man es sich wunschte. Trotzdem nickte sie verstehend. "Wenn ihr es hier so handhabt dürft ihr das gerne so machen. Ich bekomme allerdings lieber gesagt wie es ist. Lieber eine bittere Wahrheit als 1000 Süße Lügen." Sagte sie seufzend und schaute Fini an. "Und ja das fängt für mich da an wo Dinge vorgegaukelt werden weil die Realität nicht schön ist." Sie lächelte sacht und setze sich wieder aufrechter hin. "Ich weiß was ich zu tun beziehungsweise zu lassen habe." Es mag trotzig gewirkt haben, rein von der Bedeutung der Worte. Vom Klang der Stimme und der Mimik her war es das aber in keinem Fall. "Ich werde nicht so lange brauchen um mich zu erholen, aber natürlich werde ich mich schonen so lange es möglich ist."

Sie schwieg einen Moment als Fini ihr von den Schriften erzählte und zog Fini den Stein langsam weg ehe sie sprach.

"Furu ike ya
kawazu tobikomu
mizu no oto"

Der Klang ihrer Stimme war ruhig, gerade zu sanft und bedächtig. Ganz der Botschaft des Haiku entsprechend. Sie lächelte sacht und schob den Stein wieder Fini hin. "Die wörtliche Übersetzung ist, wie bei vielem etwas verworren. Aber was das Haiku aussagt ist in weitestem Sinne.

Die Schönheit des Lebens ist in den kleinen Dingen."

Melanie schwieg einige Momente und ließ es wirken ehe sie wieder ansetzte. "In der Bibliothek hier im Tempel habe ich gesehen das es ein Buch auf japanisch gibt. Ich weiß nicht wie alt es ist oder wo es herkam, aber ähnliches könnte darin stehen. Eine.. Bekannte von mir kannte denjenigen der dieses Haiku geschrieben hatte." Sie sagte es leicht zögerlich, sie musste ja nicht jedem auf die Nase binden das ihre Mitbewohnerin im 17ten Jahrhundert ihn persönlich kannte. Fini letztes Worte überging sie, weil sie diese Worte nicht richtig verstand oe r der Stein ihr nicht richtig übersetzte war nicht so ganz klar. Sie ließ sich jedenfalls nichts anmerken.
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Svettele Fini Banik
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„Matsuo Bashō“, die Priesterin nickte zu dem Haiku, dachte an die Schriftzeichen und lauschte den Silben der Worte. Melanie hatte ihre Art sie zu betonen. Aber was wusste Fini schon? Es hatte ihr niemand erklären können, wie man diese Silbenschrift genau ausspricht. Oder diese Sprache gar alleine in der Kryptographie anzufinden sei. Dennoch räusperte sie sich und versuchte auf Japanisch zu antworten, in dem sie Melanies Hand sanft von diesem Stein schob.
„Bashō Lehrer von Schreiber von Buch ‚doch das Wasser war tiefer als gedacht‘. Buch Ellander, ich lesen.“ Vergangenheit. Ach, wie war da mit der Vergangenheit? „Koike Daichi Name von Schreiber, ein… Dichter?“ Man könnte sagen, das Japanisch der Priesterin war etwas eingerostet, aber sie gab sich Mühe.

Tatsächlich hatte sie es nie genutzt. Die Muttersprachler waren bis eben sehr fern gewesen. Dachte Fini zumindest. Denn vielleicht hatte Melanie auch nur ein Gedicht auswendig gelernt? Auch wenn es so klang, als ob sie wüsste was sie rezitierte und ihre Handschrift war definitiv anders. Die Fragen zu der Sprache und Schrift, der Herkunft und den Wurzeln wurden schlicht übergangen. Soviel Menschenkenntnis besaß die Priesterin oder hatte gerade erst ein Gespräch gehabt in denen Fragen übergangen wurden. Sehr schade, sie war neugierig, hätte gerne mehr erfahren über dieses Land oder Insel - da war sie sich nicht so sicher - das irgendwo weit im Osten sein sollte. Hinter den blauen Bergen? Vielleicht aber auch weiter südlich, denn die Vegetation, von der sie gelesen hatte klang nicht nach Kaedwen.

Sie deutete an den Stein wieder zu nehmen, um in gemein weiter sprechen zu können: „Vielleicht könnt Ihr mir mal mehr darüber erzählen, wenn es Euch wieder besser geht. Der Band ist voll mit Haikus über die verlorene Heimat und die Sehnsucht nach dem Zuhause.“ Ihr Blick zeigte Mitgefühl. Hatte das arme Kind je ein Zuhause gehabt? „Es würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn es ergibt solange ich noch hier bin.“
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Melanie Johnston
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Melanie lächelte erfreut als Fini sogar den Namen kannte. Allerdings hatte es auch einfach daran liegen können das sie das irgendqo gelesen hatte. Andererseits hatte sie es zuordnen können anhand dessen was sie gehört hatte, also wusste sie ja doch mehr als Melanie angenommen hatte. Diese Vermutung bestätigte sich zu ihrer Freude, als Fini selbst anfing japanisch zu reden. Melanie klatschte vergnügt, aber lautlos und ganz langsam. Das sie das sehr freute konnte man ihr deutlich ansehen. Nicht nur an ihrem Lächeln, vor allem auch an ihren strahlenden Augen sehen.

"Ich bin selbst keine Muttersprachlerin, ich habe eine sehr gute Freundin die Japanerin ist." Rein vom Klang her konnte man allerdings durchaus annehmen das sie es doch war. Sie sagte es nun auch wieder mit dem Babbelstein zwar tatsächlich auf japanisch, aber das merkte man wahrscheinlich kaum. Allenfalls durch die Lippenformungen die anders waren als das was vorher war als sie englisch sprach. Man konnte ihr aber auch deutlich ansehen das ihr irgendwas missfiel. Melanie fiel es äußerst schwer nicht die ganze Wahrheit zusagen. Nämlich wo sie eigentlich herkam. Aber soviel hatte sie bisher verstanden, es war vielleicht nicht immer die schlauste Idee diese Tatsache laut auszuposaunen.

Melanie sah man an das sie Finis Wunsch nach Austausch durchaus gefiel, gleichzeitig aber bedauerte das sie ebenso bald abreisen würde. "Ich werde auch nicht mehr lange hier sein. In nächster zweit werde ich abreisen." Sie wusste zwar noch nicht genau wie, aber sie würde nicht mehr lange giee sein, das sie Potentiell zusammen reißen würden konnte sie ja nicht ahnen.
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