Der Tempel des Ewigen Feuers | Lothars Büro

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Lothar von Tretogor
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Lothar hielt in seinen Bewegungen inne und verriet damit schon viel mehr als er sagen konnte. Ein paar Herzschläge hielt er eine Fibel, die er eben abgenommen hatte, in seinen Händen, bevor er sie in eine Schatulle legte. „Ja.“ Auch seine Stimme war nicht sonderlich laut, wobei er mit einem Schritt zu Liam den letzten Abstand zwischen ihnen nahm. „Del Grada war die Stallmeisterfamilie der redanischen Einheit, bei der ich meine Laufbahn zum Offizier begonnen habe. Das ist… sicher zwanzig Jahre her.“ Bei der Flamme war er da noch jung. Man konnte den Großmeister einatmen hören, als er an Liam vorbei schritt, dabei den letzten schweren Überwurf abstreifte und auf den Boden fallen ließ. „Komm mit.“

Lothar ging nach oben, eine Wendeltreppe in seine Privatgemächer. Beim Hinaufgehen warf er einen Blick über die linke Schulter in eine eher dunkle Ecke des Raums. Wahrscheinlich hatte ihm mal jemand gesagt, wenn ein Attentäter lauert dann dort im Schatten. Die Räumlichkeiten machten vor allem ein Schlafgemach und eine gemütliche Sitzecke aus, die Lothar ansteuerte. Unter einer Käseglocke lagen auf dem Tischchen ein paar Lebkuchen. „Setz Dich.“ Lothar nahm ebenfalls Platz und deutete in seine Nähe, offenbar hatte er wirklich Interesse leise zu reden: „Wen hat… Dandelion…“ Er sprach den Namen langsam aus, als würde er noch ausprobieren wie dieser auf seiner Zunge klang. „…alles gefragt? Und wo ist sie jetzt?“
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Liam von Alensbach
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Keinen Moment liess Liam seinen Grossmeister aus den Augen. Jede Regung, jede Mimik registrierte der Besucher und bemerkte, dass er mit seiner Vermutung weniger falsch lag, als er erhofft hatte. In dem Moment als Lothar an ihn heran trat, wusste der Flammenritter, dass er recht gehabt hatte. Und dieses Wissen gab ihm das Gefühl als würde eine Hand sein Herz umklammern. Lothar von Tretogor war noch erpressbarer geworden.

Ohne ein Wort, aber etwas schwerfällig, folgte Liam die Wendeltreppe empor. Sein Bein protestierte, die alte Verletzung war immer nahe. Genau wie der Grossmeister huschte des Ritters Blick durch den Raum, als hätte man es ihm eingeimpft immer auf der Hut zu sein. Da war nichts, so dass Liam sich erleichtert auf den angebotenen Platz setzte. Es schmerzte im Oberschenkel.

Um seine Stimme nicht unnötig erheben zu müssen, lehnte er sich Lothar entgegen. "Ich traf sie beim Tempel der Melitele, als sie sich bei Schwester Svettele entschuldigen wollte sie fast umgeritten zu haben. Wir unterhielten uns und schliesslich gab sie zu, nach einem Lothar zu suchen. In welcher Verbindung sie zu ihm steht, hat sie für sich behalten. Soweit ich weiss, Lothar, wissen das nur Schwester Svettele und ich. Scheinbar hält sich die junge Frau sehr bedeckt. Und das scheint gut zu sein, wie ich vermute. Als ich sie verliess um dich aufzusuchen, war sie noch im Tempel der Schwestern. Möglich, dass sie dort noch immer ist."
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Lothar von Tretogor
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Die Worte prasselten auf den schweigenden Lothar ein. Er hatte seine Arme auf den Oberschenkel abgelegt und starrte vor sich auf den Tisch. Ein Teil von ihm schien in Gedanken weit weg zu sein, während der andere Teil ordnete was er eben erfuhr. Dandelion. Löwenzahn. Er sah die gelben Blüten im Gras sowie ihr Gesicht im Sonnenschein des Frühlings noch vor sich als sei es gestern gewesen. Was für ein wundervoller Nachmittag. Leise räusperte sich der Großmeister des Ordens zur Flammenrose: „Und Schwester Svettele ist die Dame, mit welcher Du nach der Mittagsmesse in die Stadt geschlendert bist? So eine große Freche?“ Liam bemühte sich schon auch aktiv darum, dass die alten Gerüchte nicht verstummten. „Die mit der Du aus Ellander gekommen bist und die Du nach Nowigrad zu bringen gedenkst? Glaubst Du sie kann etwas für sich behalten?“ Wer weiß was passiert, wenn die Erzpriesterin so etwas erfährt? Er wollte lieber nicht daran denken. Er mag einer der mächtigsten Männer Wyzimas geworden sein, aber ihr gegenüber musste er sich sehr zusammenreißen sich nicht wieder wie ein kleiner Junge zu fühlen.

Und jetzt brauchte er eigentlich einen Schnaps, nur war der unten verräumt. „Wahrscheinlich hast Du Fragen?“ Lothar sah zu Liam auf. Dass die Flamme ihn ausgerechnet jetzt wieder zu ihm gebracht hat. Es muss seine Gründe haben.
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Liam von Alensbach
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"Ja, das ist sie." Der Ritter sah Tretogor mit ernstem Blick an. "Sind die Schwestern der Melitele nicht auch der Verschwiegenheit verpflichtet? Ich schätze sie so ein, dass sie schweigen wird, Lothar." Mit einem leisen Schnauben liess Liam sich zurück sinken. "Ja, die habe ich. Aber andererseits, Lothar, ist es auch dein gutes Recht darüber zu schweigen. Ich wollte dir diese Kunde bringen, noch ehe es andere tun. Damit du vorbereitet bist. Mehr hatte ich nicht im Sinn." Ein kurzes innehalten. "Wenn du allerdings erzählen möchtest, dann höre ich dir zu. Was auch immer du sagen wirst, ich werde es sicher verwahren."
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Lothar von Tretogor
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Ob die Schwestern zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, wusste Lothar nicht genau und zuckte deshalb leicht mit den Schultern. Aber er ging davon aus, dass sie Probleme mit denen sich die Gläubigen ihnen anvertrauen nicht herumerzählten. Nur war es am Ende vielleicht doch eine Frage der Loyalität und er hatte jetzt die Position, die er eben hatte. Er musterte Liam. Eigentlich war es eh egal. Der Ordensburder schien ihr soweit zu vertrauen, das beruhigte ihn mehr. Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Großmeisters. Er musste der ewigen Flamme danken, dass der alte Weggefährte genau jetzt hier ist.

„Möchte ich erzählen?“ Leicht schüttelte Lothar den Kopf. „Nein,… ich habe nichts Ungewöhnliches getan.“ Der Adel war voll mit Bastardkindern und war er verdammt jung. Ähnlich jung wie Jarels Knappe. „Aber ich möchte Deine Fragen hören, Liam. Ich möchte wissen, was durch Deinen Kopf geht. Vielleicht weil das Gedanken seien mögen worauf ich mich wohl vorbereiten muss. Aber vor allem… weil es Deine sind. Du kennst den Orden länger als ich. Du kennst mich besser als viele andere und… wir haben schon das ein oder andere erlebt. Also… frag.“
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Liam von Alensbach
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Der Ritter entspannte sich, so sah es jedenfalls äusserlich aus. Lothar wusste aber, dass der Schein trügte. Liam war immer vorbereitet, das hatte er bis zur Perfektion getrieben. Der erste Moment war immer der wichtigste, davon war von Allensbach überzeugt. Wer diesen Moment zu nutzen wusste, hatte weitaus bessere Chancen zu überleben.

"Warst du bereits Anwärter im Order, als du auf diese Frau getroffen bist oder war das noch vor der Zeit? Wer wusste um die Verbindung zwischen dir und dieser Frau? Und wie wichtig ist sie dir, Lothar? Sie beide. Du wirst erpressbar, wenn sie dir mehr am Herzen liegt als nur eine flüchtige Randnotiz und das werden sie - ich muss dir das nicht sagen - ausnutzen. All diejenigen, die gegen dich vorgehen wollen oder denen du ein Dorn im Auge bist. Wäre ich jemand, der dich vom Thron stossen will, dann würde ich rausfinden wie du zu ihnen stehst, wann Dandelion gezeugt wurde. Wie wichtig dir diese Familie ist. Man könnte dir genauso gut Kaltherzigkeit vorwerfen, sollten jemand ihnen was antun und du zuckst nur mit den Schultern. Stell dir vor, was die Bürger darüber denken?" Der Ritter fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. "Mit del Grada steckst du ganz schön in der Scheisse, Lothar, das sag ich dir. Egal wie du es drehen und wenden willst, wenn jemand dich loshaben oder deine Position schwächen will, dann hat er damit etwas gegen dich in der Hand. Unsere Ordensbrüder sind nicht besser, auch hier herrscht Neid und böse Zungen die Flüstern. Es wird immer jemanden geben der behauptet, du hättest dieses Mädchen gezeugt als du bereits im Orden warst und diese Stimme, die wird nie verstummen. Findest du Dokumente - und die sollten wirklich hieb und stichfest sein - die Bezeugen, dass dieses Mädchen vor deinem Beitritt zum Orden geboren wurde oder es sieht ziemlich schwarz für dich aus. Mit den Dokumenten hättest du immerhin eine Sache aus der Welt geschafft, aber auch da... der bittere Nachgeschmack bleibt." Liam benetzte seine Lippen mit der Zungenspitze und verriet damit umso mehr, wie sehr er in Sorge um seinen alten Kameraden war.
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Lothar von Tretogor
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„Ida“, alleine wie der Großmeister den Namen aussprach, sagte Liam bereits wie wichtig ihm diese Frau immer noch war und Lothar tat es gut, dies nicht vor ihm verstecken zu müssen oder auch zu wollen. „Es war im Mai 1256. Lange bevor es diesen Orden gab, lange bevor ich irgendwas mit Religion anfangen konnte. Als sie mir erzählt hat, dass sie schwanger sei, hatte ich darüber nachgedacht sie zu ehelichen. Aber sie war da bodenständiger als ich und dagegen. Sie wusste, dass dies mit unserem Standesunterschied nicht gut gehen würde. Womit sie recht hatte, meine Eltern hätten dem nie zu gestimmt und am Ende war es besser sie nicht einmal gefragt zu haben. Ihr Vater hingegen… weiß davon.“ Spätestens nachdem er sie dabei erwischt hatte. „Ich… lass dem Gestüt Del Garda, wenn es möglich ist über meine Schwester und den Banken Geld zukommen. Von meinem Privatvermögen.“ Bestimmt nicht aus dem Orden oder so. „Hildi weiß es nicht direkt, aber sie ist nicht blöd und fragt deshalb nicht weiter nach.“

Steckt er jetzt mehr in der Scheiße als vorher? Verdammt er brauchte einen Schluck, aber in Ermangelung dessen griff er nach einem Lebkuchen und schnaubte leicht verächtlich. „Soll man mir vorwerfen mit kaum Zwanzig eine schöne Frau gefickt zu haben? Dazu gibt es keine Dokumente. Offiziell hat sie keinen Vater. Ida war bei der Armee als Stallmeisterin und trat wegen Schwangerschaft wieder aus. Soll vorkommen. Dem Orden bin erst nach dem letzten Krieg 1271 beigetreten und bei Meliteles schönen Schenkeln, Du hast mich während der anderen Kriege erlebt.“ Zölibatär war etwas anders. „Seitdem Beitritt kann man mir in dem Punkt nichts vorwerfen, besonders nachdem sie mir diese Großmeisterroben angezogen haben. Übergangsweise.“ Ein bitteres Lachen, bevor er sich noch einen Bissen Lebkuchen gönnte und nachdenklich darauf herumkaute.

„Ich will sie treffen, Liam. Wenn sie schon mal da ist…“ Und vielleicht würde sie dann wieder still werden. „Wann siehst Du sie wieder?“
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Liam von Alensbach
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Seine Aufmerksamkeit war ganz bei Lothar und dem was er zu erzählen hatte. "Du weisst, dass man dir alles vorwerfen kann, Lothar. Alles..." Er verzog kaum merklich die Lippen. "Ihre Augen sind die deinen. Mag sein, dass keiner von diesem Kind wusste, aber ihre Augen verraten dich. Für jemanden der etwas gegen dich hat, ist das der erste Hinweis. - Morgen. Um 10 Uhr vor der Stadt. Aber es wäre der falsche Ort für ein Treffen. Dort sind zuviele Augen." Sein Gesicht spiegelte die grübelnden Gedanken. "Gibt es einen Ort der sicher genug ist, dass es niemandem auffallen wird?"
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Lothar von Tretogor
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„Es fällt mir schwer selbst in meinem Schlafzimmer allein zu sein…“ So wie eben, wobei Lothar nicht alleine war. „Bernard wird gerade unruhig im Gang hin und her stiefeln, darauf warten, dass er endlich wieder rein darf. Er würde zwar die Klappe halten und mir Loyalität zeigen, aber am Ende gerät der Junge noch ins Kreuzfeuer. In der Masse verstecken wird nicht klappen, wenn Du meinst unsere Augen sind zu auffällig…“ Der Großmeister fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über die Stirn. „Kannst Du ihr sagen, dass sie irgendwo außerhalb warten soll? Vielleicht am See? Eine der verlassenen Fischerhütten, oder so? Und meiner Leibwache erkläre ich, dass Du ausreichest?“

Es ist schon so schwer, sich von hier abzuseilen und Thywth wird jammern. All die außergewöhnlichen Ereignisse werden ihn ankotzen. Und morgen Nachmittag will er auch noch zu Jarel und Jakob.
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Liam von Alensbach
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"Was ein beschissenes Leben." stellte der Ordensbruder nüchtern fest, dann aber nickte er. "Natürlich. Wann? Dann kann ich die Schwester und Eli bereits losschicken und wir kommen nach." Kurz zuckte ein Mundwinkel. "Die werden sich nicht freuen, dich mit mir gehen zu lassen. Das weisst du aber, hm?"
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Lothar von Tretogor
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Ein bisschen grübelte der Großmeister. „Wir kommen nach, ne halbe Stunde oder so. Südlich von Wyzima am Seeufer wird sich schon ein Fleckchen finden lassen. Vielleicht eine der alten Fischerhütten, vielleicht auch nicht. Wenn wir zwei uns mit zwei jungen Damen in einer Hütte treffen, ist es vielleicht auch unpraktisch. Oder eine Bucht?“ Wann war er eigentlich zum letzten Mal ausreiten? So zum Spaß?

„Ja, möglich“, ist es ein beschissenes Leben. Aber auch ein Leben, in dem man Zuckerguss von den Fingern schlecken konnte wie jetzt. „Die werden sich gar nicht freuen, aber Du wirst schon genug für meine Sicherheit sorgen, nicht wahr? So ganz war eine Bedrohung ebenso nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn Jakob ihm mehr zugesetzt hatte als erwartet, war er selbst genauso im Stande sich zu verteidigen. Aber irgendwelche Attentäter werden ihn nicht zum Duell stellen. „Weißt Du, dass ich vor allem wegen Urtheds frechen Mundwerk diesen Posten habe?“ Und dessen freches Grinsen.

„Und hättest doch auf den Feldscher warten sollen statt mich Dein Bein versorgen zu lassen…“
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