Der Tempel des Ewigen Feuers | Lothars Büro

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Staatsmacht
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Lebenslauf:

Der junge Mann fühlte sich sichtlich unwohl neben den beiden einflussreichen Herren. Vielleicht nicht einmal des Einflusses wegen, sondern weil beide aussahen als könnten sie sein Leben zur Hölle werden lassen. Denn ihm war unterwegs klar geworden, dass die Botschaft, die er überbringen sollte dem einen davon vermutlich absolut nicht gefallen würde. Und dass man oft den Boten für die überbrachten Worte hängt brauchte man ihm in dem Moment nicht mehr zu sagen.
Er schluckt als man ihm das Wort übergab.
"Ja... also, Großmeister... ähm... Hochwürden... Ja... Gefreiter Alense. Ser... äh..." hatte er Probleme, den Titel zu finden.
"Hauptmann Meis wollte, dass ich euch genau das sage..."
Er versuchte sich zu fassen und halbwegs gelang das als er schließlich das abspulte, was er sich eingeprägt hatte:
"Moore wurde gefunden und verhaftet und zunächst in Absprache mit Erzpriesterin Varelia an den Tempel übergeben. Einen detaillierten Bericht werde ich euch morgen im Leufe des Tages zukommen lassen"
Das war die Botschaft. Der Junge verhaspelte sich nur einmal ganz am Anfang und begann immer wieder von neuem, aber schließlich brachte er es heraus. Er hatte sich sichtlich Mühe gegeben und es war auch klar, dass Meis die Worte mit bedacht gewählt hatte.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

An diesem Tag war Slava derjenige, der am ausgeruhtesten war.
Ungewohnt.
Ein wenig erinnerte ihn die Situation an seine Besuche in Markins Büro. Meistens wenn er dort antanzen musste war er entweder übernächtigt gewesen, hatte noch Restalkohol im Blut oder war high und manchmal auch alles zusammen. Und er hatte sich immer Mühe gegeben sich so widerwärtig wie möglich zu benehmen.
Irgendwie hatte sich das gewandelt.
Umso höher musste er es dem Generaloberst wohl anrechnen, dass er ihn damals nicht hatte fallen lassen. Vermutlich weil ihm der Erfolg immer recht gegeben hatte und dahinter stand seit jeher jede menschliche Komponente weit zurück.

Mit einem Schmunzeln bemerkte er die Nervosität des jungen Boten. Hätte der sich umgedreht, Slava hätte ihm vermutlich sogar geholfen und ein 'Seine Exzellenz' zugeflüstert. Aber der Junge dreht sich nicht um.

Und Ja, ein wenig erinnerte ihn dieser Lothar von Tretogor nun auch an Markin. Er war vielleicht ein bisschen größer aber ähnlich untersetzt, fast das gleiche Alter... Für Ornat und ähnliches fehlte ihm noch immer ein wenig der Blick. Es glänzte recht viel an ihm und sicher hatte jede Kette und jeder Ring eine Bedeutung. Für ihn sah es immer noch aus wie Exponate aus einer anderen Zeit wie man sie in der Ermitage in Stank Petersburg bewundern konnte. Dort allerdings hinter Glas.
Apropos Ring, der von Jarel lag wieder in der Jackentasche. Er trug nur den Siegelring, der ihn als Berater des Regenten auswies.

Dennoch durfte man keinen der beiden unterschätzen. Seinen alten Vorgesetzten hätte Slava so beschrieben: 'Er sieht wuchtig aus, könnte aber immer noch aus dem Stand auf dem Tisch springen - nur vermutlich würde der Tisch dann zusammenbrechen.'
Markin und er waren fast der selbe Jahrgang, hatten die selbe Ausbildung durchlaufen und Slava hatte immer die Nase vorne gehabt.
Markin war das Arbeiterkind, der Kämpfer, der alles aus eigener Kraft geschafft hatte und Slava war das Kind einflussreicher Eltern mit Beziehungen zum Stab, der deswegen immer mehr Rückenwind hatte.
Kein Wunder dass beide Rivalen geworden waren.
Bis Slava begriffen hatte dass die Rivalität zu nichts führte außer zu Schwierigkeiten und einen weg ausgelotet hatte bei dem sie koexistieren konnten und sich ergänzten. Dazu hatte er ihn irgendwann an sich vorbeiziehen lassen, Markin wurde befördert, Slava steckte zurück.
Das befriedigte wohl Markins Stolz, der bessere zu sein. Damit saß der in dem bequemen Büro hinter dem Schreibtisch - was auch Slava zupass kam, denn ins Büro wollte er nie. Und Markin räumte die Schwierigkeiten n in Papierform aus dem Weg und Slava die, denen man mit Messer und Gewehr beikam.
so ging es lange gut... bis... nicht bis zum Portal, es gab schon früher Ärger, lange Geschichte... aber Slavas Erinnerungen wurden unterbrochen.

Meis eine interessante Wortwahl übermitteln lassen, oder war es Zufall gewesen? Gespannt hört Slava weiter zu, noch war der Bote an der Reihe.

Und als er nun den Großmeister so musterte...
Eine ähnliche Verbrennung teile auch seinen Bart. Das gleiche Monster. Richtig.
Also Liam und er und Schwester Svetele...? So im direkten Vergleich würde er eher vermuten, dass der Großmeister das Stelldichein war und von Allensbach vielleicht nur das Alibi. Das Szenario klang wahrscheinlicher.
Jedenfalls sah der Mann nicht wie ein Kostverächter aus, weder noch.
Und dass er Kriegsveteran war und als Major ausgeschieden war, das hatte er den Aufzeichnungen entnehmen können. Der Mann hatte gelebt und war nicht Jahrelang auf's Zölibat vorbereitet worden. Was er daraus machte wusste er aber noch nicht.

Und ja, man hatte Slava durchsucht, aber er hatte von haus aus kein Messer mitgenommen oder gar Schwerter. Er wusste zu schlecht, wie man vor allem mit letzterem umging, wozu sollte er sich daran abschleppen. Messer waren etwas anderes, aber er brauchte wiederum keines um gefährlich zu sein. Und nach Schulterholstern und einer Pistole hatte man nicht gesucht.
Darüber war er auch ganz froh. Man hatte ihn schließlich direkt in das Büro des Großmeisters gebracht - eigentlich hatte er sich das Treffen anders vorgestellt, halböffentlich und damit wäre er gewissermaßen durch zahllose Zeugen geschützt. In den eigenen vier Wänden bestand immer noch die Möglichkeit, dass ihn der Orden aus dem Weg räumte. Auch wenn sich von Tretogor redlich Mühe gab privat aufzutreten, im Ernstfall war das bedeutungslos und wiegte ihn nur in trügerischer Sicherheit. Da hatte er eben lieber die Waffe greifbar und ungesichert am Körper.

Er hielt sich also zunächst im Hintergrund, bewachte von dem jungen Leibwächter. Vorgestellt worden war er nicht, aber es war der klassische Typ Suferboy, wie man ihn in Filmen vorgesetzt bekam. Blond, Blauäugig, und ein wenig gebräunt. Soweit man in der Rüstung sehen konnte.
Slava hatte ihn nur kurz gemustert, das fiel dabei in der Regel umso durchdringender aus und verstärkte wohl die Assoziation, in die Augen einer Schlange zu blicken. Ansonsten blieb er vollkommen ruhig und gelassen, lauschte und stand bequem, wie man es schnell lernte, wenn man viel Wachestehen musste, allzeit bereit, sich sofort zu straffen und Haltung anzunehmen.
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Lothar von Tretogor
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Lebenslauf: Lothar

Viel Schmuck trug der Großmeister nicht, selbst der Ring lag auf dem Tisch neben ein paar Papieren. Vor allem trug er die langen Roben samt Wappenrock des Ordens und einen Schwertgurt. Schließlich war man ein Ritterorden keine Mönche. Nur das Schwert selbst war wohl irgendwo anders oder schlicht zu unhandlich, um es in der Wohnung zu tragen.

Mit der Anrede musste Slava nicht aushelfen, das tat der Großmeister selbst. Ohne Vorwurf. Ohne Tadel. Lothar konnte durchaus eine väterliche Seite zeigen, die er nicht einmal spielen musste und allmählich die Furcht aus dem Burschen holen. Möglicherweise konnte von Tretogor einem das Leben zur Hölle zu machen, aber er konnte einen genauso lebend durch die Hölle bringen. Selbst wenn es nur darin bestand ein paar Worte richtig zu wiederholen.
Auf die Botschaft selbst reagierte er gefasst. Moore war gefunden und ebenfalls im Tempel. Sein Gast schien nicht wirklich auf die Information zu reagieren, entweder spielte er gut oder wusste es bereits. Möglich war beides und eigentlich nicht so wichtig.

Lothar ging kurz in sich: „Gab es irgendwelche Verluste?“ Gefreiter Alense schüttelte den Kopf. Also nur eine Stute, das zumindest war erfreulich. Noch wusste niemand, dass sich über die Monate die Geschichte des schönen Hermann Äppelain entwickeln würde, der mit seinem heldenhaften Sprung in die Ismena die Stadt vor der schrecklichen Bestie rettete, bevor diese alle Kinder fraß. Als Beweis sah man noch immer den Abdruck der Hufe in der Uferummauerung. Von einem unglücklichen Abstieg sagte niemand etwas, denn man brauchte in düsteren Zeiten seine kleinen Helden.

„Sprich Hauptmann Meis mein Kompliment aus und melde Dich morgen mit Deinem Bericht bei Rittersergeant Kornelius Ralt.“ Es folgte das Wegtretennicken, das wohl überall verbreitet war und verstanden wurde.
„Bernard?“ Der Surferboy mit diesem leicht frechen Blick eines Terence Hills nahm Haltung an, in den Schlangenaugen hatte er sich tatsächlich etwas verlieren können und war nicht undankbar über die Ablenkung. „Lass dem jungen Herrn eine Erfrischung zu kommen, geleite ihn hinaus und berichte Ralt. Dann darfst Du Dich zurück ziehen.“ Bernards Blick flog auf den Freiherrn. Sollte er sie alleine lassen? „Unser Besuch wird mich schon nicht aus dem Fenster schubsen.“

Bernard war sich nicht so sicher, aber tat was man ihm wies und brachte den Boten hinaus. Bestimmt, aber nicht unfreundlich.

Darauf hatte Slava alle Aufmerksamkeit des Großmeisters. „Oberst Freiherr von Sokolov, willkommen. Schön Euch selbst kennen zu lernen. Sucht Euch ein Plätzchen.“ Lothar machte eine einladende Geste in seine Räumlichkeiten. In einer Ecke standen zwei Ottomanen neben einer Kommode. Vor dem Schreibtisch stand der übliche Stuhl für Besucher. Dazu zwei Hocker neben der Harfe, wahrscheinlich eher nicht für Gäste gedacht. Zum Innenhof führte eine Tür zum Balkon, von dem bereits das erste Waffengeklimper des Knabentrainings zu hören war und es gab eine Wendeltreppe nach oben.

„Darf man Euch etwas anbieten. Es ist noch Kaffee warm und mir kam zu Ohren, dass Ihr kaedwenischen Cognac mögt? Falls es nicht ein bisschen früh für Alkohol ist?“ Während er sprach lief ging er zu seinen Schreibtisch, um sich wieder dem Heißgetränk zu widmen. „Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Keine Verluste, es noch einmal von dem Boten zu hören war gut. Damit blieb eine Chance, eine winzige und er wusste nicht wie teuer er bezahlen würde. Aber zu dem Versuch war er geradezu verpflichtet. Slava beobachtete daher aufmerksam jede Regung des Großmeisters. Er brauchte eine Einschätzung seines Wesens.
Wie er den jungen Mann väterlich beruhigte, und auch das Kompliment. Worauf das auch immer bezogen war - die Leistung Moore geschnappt zu haben? ...die Wortwahl?
Dazu, dass man ihn zum Tempel gebracht hatte und nicht dem Orden auslieferte kein Wort.
Slava war durchaus klar gewesen, woraus sich die Angst des Gefreiten speiste.
Blieb also die Frage, wie sehr neigte dieser Großmeister zu Doppelbödigkeiten?
Eigentlich wirkte er geradlinig, eher Soldat als Politiker, aber er war da die Spitze des Ordens gelangt, noch über von Herrenloh und nur einen Schritt unter Hemmelfart. Machtmensch? Oder nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen?
Ihm entging auch nicht, wie der Surferboy, Bernard sich losriss. Noch einer vom anderen Ufer? Sollte ja nicht so selten sein in zölibatären Kreisen. War er von Tretogor 'zu Diensten'? Oder Tretogor und Alensbach und Svetele das Alibi?
Sein Verstand glich permanent alle Möglichkeiten mit dem veränderten Bild der Wirklichkeit ab.
Auch wenn der Freiherr eine gute Menschenkenntnis hatte, ein spezielles Schwulenradar hatte er bisher noch nicht entwickelt, der Großmeister aber passte so oder so nicht in diese Schublade. Er selbst allerdings wohl auch nicht.
Die Andeutung, er könne versuchen den Großmeister aus dem Fenster zu schubsen... Er schmunzelte und sein Verstand raste weiter.
Er nahm es lockerer als andere, oder war das eine Falle?
Nur wie fand man das heraus, wenn man nicht reintrat?
"Ich denke der Großmeister braucht wiederum auch keine Hilfe, sollte er vorhaben, den Gast zu vergiften." mit der Parade entließ auch Slava den hübschen Jungen und zwinkerte. Allerdings über den Witz, vielleicht auch ein wenig um Bernard zu verunsichern, man konnte ja nie wissen wozu es gut war.
Vermutlich war es blöd, solche Witze zu reißen, von Herrenloh gegenüber war er mit dieser Art bereits angeeckt, aber alles sagte ihm, dass von Tretogor ein anderes Kaliber war.
Dann waren Bote und Surferboy weg.
"Eure Excellenz, Großmeisten und Major von Treogor...." auch Slava hate seine Hausaufgaben gemacht oder wenigstens geschickt abgeschrieben.
"Vielen Dank, dass die diese Unterredung so kurzfristig ermöglichen konnetet."
Slava entschied sich für die Ottomanen. Er hatte den Raum längst begutachtet und hatte so gut wie immer seine Gründe für das was er tat, auch wenn seine Rechnung nicht immer aufgehen mochten.
"Ich nehme an, mein Ruf eilt mir bereits voraus..." als halbe Entschuldigung für die flapsige Bemerkung zuvor.
"Gerne einen Kaffee und im Normalfall weiß ich einen guten Cognac durchaus zu schätzen, allerdings tatsächlich lieber zu späterer Stunde."
Damit war auch abgesteckt, dass er kein Alkoholproblem hatte.
"Bedauerlicherweise habe ich keinen armenischen Cognac dabei, der gilt dort wo ich herkomme als der beste... Sollte es mir gelingen welchen zu beschaffen lasse ich euch eine Flasche zukommen."
Er hatte ja bereits gesagt, dass er kein Geheimnis daraus machte woher er kam.
Nur Wozu war er hergekommen...
"Ursprünglich war es nur meine Absicht, mit eurer Hilfe und in Anbetracht der Nilfgarder in eurer Stadt und vor unseren Toren die tiefe Kluft zwischen dem Orden und der Redanischen Krone abzubauen... Aber mir ist durchaus klar, dass die Ereignisse der letzten Nacht nicht dazu geeignet waren dafür ein gutes Fundament zu legen. Deshalb frage ich euch einfach unumwunden: Seid ihr bereit es dennoch zu versuchen und eine Lösung zu finden oder verschwende ich unserer beider Zeit wenn ich es weiter versuche?"
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Lothar von Tretogor
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Lebenslauf: Lothar

Es war nicht schwer Bernard zu verunsichern besonders am Ende seiner Schicht und nach einer solchen Nacht. Seine Irritation über diesen Witz verriet eher, dass er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass sein Großmeister jemand vergiften würde. Die leichte Irritation stand ihm.

Auch von Tretogor wartete ab bis man alleine war. Seine Mundwinkel umspielte ein leichtes Lächeln. Man sollte jedes Gespräch mit den Möglichkeiten des gegenseitigen Umbringens beginnen. Aber das war dann ja geklärt. Nach den Ereignissen der letzten Tage war sich der Großmeister nicht mehr so sicher, was er hier eigentlich tat und was er vom Leben wollte. Aber vorerst weiter machen. Kaffee wollte der Herr. Er schlenderte zurück zu seinem Schreibtisch mit dem Stövchen.

„Allerdings, Ser, Euer Ruf eilt Euch voraus“, amüsiert: „Aus Nowigrad erreicht mich stetig eine kreative Auswahl an Adjektiven, die Eure Person betreffen. An von Herrenloh ist ein Poet verloren gegangen.“
Der Rest in der Kanne reichte gerade noch aus einen Tonbecher zu füllen. Der Großmeister war sich nicht zu fein, Slava diesen zu servieren „Die Vorteile des Kaiserreichs“, bevor er sich mit seinem Becher auf den anderen Ottomanen niederließ. Ein bisschen schwerfällig, aber die Muskel gehorchten ihm. Die Armeejahre hatte ihn eher gestärkt als verschlissen, was auch ein paar Lebkuchen nicht ändern konnten.
„Ich muss gestehen, ich muss mich mit diesem Cognac erst noch vertraut zu machen. Schon die Schwenker haben ein kleines Vermögen gekostet. Hier soll der Kaedwenische, der Beste sein.“ Dass Slava ebenfalls von einer anderen Welt kam, war inzwischen bei Lothar angekommen. Was er genau davon halten wollte, wusste er noch nicht. Zumindest erklärte es warum er noch von keinen Oberst Sokolov gehört hatte. Ihn selbst hatte tatsächlich lange niemand mehr Major genannt. So wirklich ‚ausscheiden‘ konnte man Kriegsgefangenschaft nicht nennen.

„Hm.“ Lothar lehnte sich zurück trank bedächtig einen Schluck. „Wir sollten die Beziehungen zwischen dem Orden und die redanische Krone nicht von einem meiner Schäfchen abhängen machen – auch wenn ich neugierig bin, was genau dieses Schäfchen damit zu tun hat. Dass er Bestandteil unseres Gesprächs sein soll, war zumindest das Letzte, was mir Moore noch gesagt hat. Bevor es ihm wichtiger wurde seinen Knappen zu retten…“
Vor einer fliegenden Schlange, unwillkürlich fuhr sich Lothar über die Wange und warf einen schiefen Blick auf seinen Gast. Wollte ihm die Flamme etwas sagen? Er und Alensbach hatten das Vieh verletzt, sodass es leichter wurde es zu erlegen. Eine unerwartete Zusammenarbeit. Aber später zu der Geschichte. Vielleicht war es in ihrem beiderseitigen Interesse herauszufinden was das genau war. Liam hatte seine Erkenntnis darüber ihn noch gar nicht weiter gegeben.
„…aber das wisst Ihr besser. Ihr habt illustre Gefährten.“

Der Großmeister trank einen Schluck. Wie er so dasaß wirkte er weder besonders geistlich, adelig oder politisch. Er war kein Politiker, er ist zwangsläufig zu einem geworden.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Ein wirklich niedlicher Junge, dieser Bernard. Hätte er mehr Zeit gehabt, vielleicht hätte er sich auch mit ihm unterhalten, tatsächlich unterhalten - wobei es immer schon auch hilfreich gewesen war mehr anzufangen, wollte man jemanden aushorchen. Aber die Idee blieb weit im Hintergrund. Tatsächlich nahm Slava nicht an, das von Tretogor ihn beseitigen wollte, nicht mehr. Er würde die Vorsicht jedoch nicht fallen lassen und die Tokarev würde er auch nicht wieder sichern.

Die kreative Auswahl an Adjektiven aus Nowigrad konnte Slava auch keinesfalls verunsichern. Überhaupt schien dass schwer zu sein. Es amüsierte ihn eher. Zu gern hätte er ein paar davon gehört.
"Und ich würde einräumen dass etliche davon auch zutreffen."
Er konnte sich auch so denken, was man darunter fand. 'Impertinent' mit Sicherheit. 'unhöflich', 'dreist'... Immerhin spielte er diese Rolle nicht zum ersten Mal. Interessant an dem Satz war allerdings vor allem das 'stetig'.
Wie oft erreichten ihn wohl Briefe... und wie lange dauerte die Übermittlung? Ohne magische Ringe oder... Tauben.
Sicher nicht wöchentlich. Und war er wirklich in so vielen Thema gewesen?
Oder begann 'stetig' schon ab zwei?
von Herrenloh also ein Poet. Das musste er so stehenlassen.

Er nahm die Tasse entgegen. "Habt vielen Dank, Großmeister." seine Mine war aufrichtig, hier scherzte er nicht. Er wusste es tatsächlich zu schätzen, dass ihm der Mann selbst die Tasse reichte und nicht einen Lakaien gerufen hatte. Alls das formte das Bild, das sich nun aus tausenden kleiner Puzzlestück in Slavas Kopf zusammensetzzte. Und jede Bewegung trug ein kleines Stück dazu bei.
Dass der Mann kein Politiker war, das sagte ihm dieses Bild mit jedem Pinselstrich der hinzukam.
"Wir bauen mittlerweile auch Kaffee an in Nowigrad. Ein paar kluge Köpfe haben herausgefunden was den Pflanzen bisher fehlte und bekommen es irgendwie hin sie gedeihen zu lassen. Ich bin kein Botaniker, aber ich bin jenen sehr dankbar."
Die Vorteile des Kaiserreiches.
"Und ein Nachteil ist, dass sie das Land mit billigen Importprodukten überschwemmen und so einen Wirtschaftskampf führen wo sie militärisch nicht weiterkommen."*
Eigentlich war der Teil mit dem Smalltalk noch nicht ganz vorbei, aber der Einwurf bot sich an.
"Deshalb bezahle ich gerne jeden Preis, wenn das Glas dann auch aus einheimischer Produktion stammt."
Es war für ihn schließlich kein unbekanntes Phänomen, hier in dieser Welt konnte man es vielleicht noch im Keim ersticken, ob es jedoch langfristig aufzuhalten war glaubte aber selbst er nicht.
"Ich hatte auch schon Gelegenheit, mich ein wenig durchzuprobieren. Die eine oder andere Brennerei aus Kaedwen ist tatsächlich sehr gut, das kann ich bestätigen. Während ich dem Temerischen Roggenwodka gegenüber unserem Kräuterwodka eindeutig den Vorzug gebe."
Nun aber wirklich genug Smalltalk und was verflucht hatte Jarel zu Lothar nur gesagt...?
"Ich hatte die Hoffnung, dass ihr das so seht. Jedoch musste ich bereits die Erfahrung machen, dass die Verfehlungen eines einzelnen durchaus geeignet sind, jahrelange diplomatische Bemühungen zunichte zu machen."
Mittlerweile hatte er auch einiges gelesen, über die Königsmorde vor allem und was sonst noch mit der jüngeren Geschichte zusammenhing und den Vorstoß Nilfgards ermöglicht hatte.
"Hat er das gesagt? Interessant. Was ihr mit Illuster und Gefährten meint, da müsst ihr schon genauer sein. Aber fragt, wenn ihr etwas wissen wollt."
Slava lächelte und trank noch einen Schluck Kaffee.
"Hervorragend ist der Kaffee auf jeden Fall. Aus Toussaint?"

__________________________
* wurde in den Bücher erwähnt.
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Lothar von Tretogor
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„Ich gehe davon aus, dass sie zutreffen und Ihr sie Euch alle denken könnt.“ Die Adjektive. „Sonst wärt Ihr nicht auf der Position, auf der Ihr seid. Dikjstra weiß schon was er tut.“ Dass dieser genauso seine dicken Fingerchen im Spiel hatte, dass er nun auf dem Großmeister Posten saß, war Lothar bewusst. Aber er hatte eigentlich überhaupt keine Zeit sich um Landespolitik zu kümmern. „Das macht es soweit leichter, dass ich sie Euch nicht zu klären brauche.“ Was ihn tatsächlich entgegen kam. Warum um einen heißen Brei herumreden?

Lothar warf einen Blick in seinen Kaffeebecher. Aus Toussaint? So viele Gedanken hatte er sich dazu nicht gemacht. Die Dekadenz kommt schleichend und um Kaffee kümmert sich Bernard. „Ich glaube ja. Ein kleines Geschenk der Statthalterin. Unter… Leidensgenossen.“
Ihre wöchentliche Treffen sorgten für genug Spekulationen, aber sie waren notwendig und die Nilfgaarderin war nicht auf den Kopf gefallen, sodass er an der Korrespondenz durchaus Gefallen fand. „Diese Stadt ist wie ein Topf Milch auf dem Herd, sobald man auch nur einen kleinen Moment wegsieht, kocht sie über.“ Ein bisschen missmutig schüttelte er darüber den Kopf. „Wer genau welchen Nutzen wovon hat, ist gerade sehr unsicher, deshalb köchelt es vor sich hin. Viele sehen auf den Orden. Als Teil der Kirche, steht dieser auf keiner politischen Seite. Schließlich kennt der Glaube keine Nationen. Wessen Blut an den Händen eines Major aus Dreiberg klebt ist hingegen eine andere Sache.“ Und auch kein Geheimnis. Wobei wiederum genau diese Tatsache ihm ebenso bei den anwesenden Nilfgaardern Respekt bringt. Immerhin kannte man ihn. Er mochte keine Politik.

„Aber ja, ich habe Fragen. Diverse. Mit welchem Thema wollen wir anfangen? Eure Gefährten?“ Irgendwie war es gerade aufgekommen und Lothar konnte nicht verhindern, dass es ihm durch den Kopf ging. Vor allem hätte er gerne gewusst, ob das Vieh ein blöder Zufall war oder doch ein kreatives Attentat.
„Unter anderem einer meiner Knappen, der mir versicherte, dass er Euch eigentlich gar nicht mag und zufällig ist Moore sein Rittervater. Eine junge Frau, die wirkt als würde der Großteil meiner Ritter sie ungefragt verbrennen wollen und Euer Elfenmagier.“ Da musste er kurz grinsen. Den hatte er kennenlernen können. „Traut ihr ihm? Wahrscheinlich besser als man hierzulande bekommt.“ Selbst wenn man Magier besser leiden konnte als er persönlich, gehörte deren Loyalität doch meinst ihren Schulen. „Aber ein wenig irritiert hat es mich doch, dass Magus DeSpaire zuerst alle Schuld von sich gewiesen und auf seinen lange Jahre Bekannten Moore geschoben hat.“
Fragend ging eine Augenbraue nach oben. Bist Du sicher, dass das die richtigen Leute sind? Man wollte einem anderem Offizier ja nicht reinreden, aber… Lothar konnte nicht glauben, das der Freiherr über das Verhalten seiner Leuten besonderes glücklich war. Er selbst ja auch nicht. Aber jetzt saßen sie hier und mussten die Suppe auslöffeln.
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Vyacheslav Sokolov
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"Nicht nötig, etwas zu erklären." und Kein weiterer Kommentar zu den besagten Adjektiven. Einige davon waren sicher ein Grund weswegen die Chemie zwischen den Regenten und ihm so hervorragend gepasst hätte.
Ein Topf Milch auf dem Herd...
Der Vergleich war passend, durchaus. Und anders als Wasser kühlte milch auch nicht sofort ab sondern behielt die Hitze noch einen Moment und etwas brannte unten immer an. Sprich, die Lage war unumkehrbar beschädigt.
"Es freut mich, dass auch ihr nicht um den heißen Brei herum redet. Und mir geht es auch nicht um Blut an irgendwelchen Händen. Wir beide sind.. oder waren Soldaten, wir haben uns in einem Krieg, der dem jeweils anderen vermutlich fremd sein dürfte nach oben gedient und dort unsere Erfahrungen gesammelt. Und nun jonglieren wird eine Politik, die wir nie haben wollten. Ihr die des Ordens obwohl ihr eigentlich unpolitisch sein wollt und ich die eines Landes, von dessen Existenz ich die meiste zeit meines Lebens nichts wusste, das mir aber mittlerweile ans Herz gewachsen ist."
Und auch mit Fragen hielt er nicht hinter dem Berg. Die Gefährten also...
"Um es kurz zu machen: Sie alle sind Reisende wie ich. Aus mehr oder weniger ähnlichen Welten zu dieser... oftmals aus sehr unähnlichen. Vertraue ich ihnen... Sagen wir es ganz klar: Nein. Ich vertraue niemandem wirklich und erst recht nicht blind. Aber ich kann sie einschätzen... meistens. Und ich wäge Nutzen und Schaden ab und in der Regel überwiegt der Nutzen."
Bis er es eben nicht mehr tat. Was dann geschah blieb offen.
"Und dann bin ich es aus den letzten Jahren meiner beruflichen Laufbahn gewöhnt mir solchen, sagen wir... Außenseitern zu arbeiten und sie einigermaßen auf Spur zu halten, vielleicht sammle ich sie deswegen auch hier ein. Aber sie sind nicht meine Leute, bis auf Avarion DeSpaire.
Diese seltsame Frau muss ich selbst erst noch einschätzen lernen. Soweit ich es eruieren konnte, hat von Nagall sie gefunden. Und sie hat Material aus ihrer Welt mitgebracht, das musste ich mir ansehen um dessen Gefährlichkeit zu beurteilen und es soweit möglich zu vernichten. Aus diesem Grund hat sie mich zu dem jeweiligen Ort im Sumpf geführt, von Nagall war dabei weil er den Ort ebenfalls kannte."

Eine kurze Pause.
"Insofern erledigen wir einen gar nicht unähnlichen Job: Diese Welt vor dem zu beschützen, was ihr schadet. Nur stecken wir wohl unsere Grenzen bei der Beurteilung des Schadenspotentials etwas unterschiedlich."
Eine weitere kurze Pause.
"Ach ja... und bei der Gelegenheit sind wir wohl auch dem gleichen merkwürdigen Schlangenmonster begegnet. Wirklich merkwürdiges Wesen, das muß ich sagen."
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Lothar von Tretogor
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Lebenslauf: Lothar

„Ich traue mich nicht, um zu behaupten, dass ich mich hoch gedient hätte. Da sind zu viele über mir auf dem Schlachtfeldern unerwartet verreckt und plötzlich blickt man in die großen Augen der Anderen, die hoffen, dass man sie aus der Scheiße schon irgendwie raus holt. Schließlich ist man Offiziersanwärter. Vielleicht sammelte ich auch die Zurückgeblieben oder Außenseiter um mich oder… sie laufen mir zu. - Hatte gehofft hier könnte sie das ändern.“

Sonst lehnte sich Lothar zurück und hörte zu. Jedes Wort nahm er seinem Besuch nicht ab. Man steigt nicht aus Versehen zum Berater eines Regenten wie Dikjstra auf, ob ihm jetzt Redanien ans Herz gewachsen war oder nur gerade bequem, war unbekannt. Je nachdem welche Erwartungen man hatte, ließ es sich auch im Kaiserreich ganz gut leben. Dass sie alle Reisende waren, das wusste Lothar. Das hatte ihm Liam bereits erzählt, deshalb nickte er nur kurz dazu: „Gefühlt werden die immer häufiger…“
Die letzten Worte waren mehr an sich selbst gerichtet und es entwich ihm ein leises Hüsteln, als Slava davon erzählte gefährliches Material zu sichern, um es zu vernichten. Na, klar. Vernichten, sicher nicht, was einem selbst nutzen würde. Kurz erwogt der Großmeister besser alles zu beschlagnahmen, was man in der Bliebe des Freiherrn hier finden würde, nur um zu erfahren was man aus dem Sumpf gezogen hatte. Aber man versuchte hier Wogen zu glätten und das eigentliche Thema haben sie noch gar nicht angerissen. Das Beste zum Schluss. Deshalb zuerst das blöde Schlangenmonster. Wobei er immer mehr glaubte, dass es wohl nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Oder sie, je nachdem.

„Hab ihr mehr über das Vieh in Erfahrung bringen können? So wie es sich mir erschließt, kann es oder besser konnte - wenn ich es richtig verstanden habe, hat der tapfere Knappe von Nagall es erschlagen? - sich teleportieren und andere magieähnliche Spielereien nutzen?“ Dabei strich er sich über die versengte Bartlücke: „Haben wir beide irgendwas gemeinsam? Oder nur Zufall? Ich würde gerne ein findiges Attentat ausschließen.“ Hatte es ihn verfehlt und deshalb den anderen Bartträger ausgesucht? Das ist doch unwahrscheinlich. „Von Alensbach und ich konnten es zumindest mit dem Schwert verletzen und in die Flucht schlagen. So hatte es den Anschein.“ Wie oder warum er mit von Alensbach am See war oder nicht überging er. Das ist seine Stadt, er kann sich hier bewegen wie er mag.
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Vyacheslav Sokolov
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Nur ein kurzes hartes Auflachen von Slava. Ja, so konnte man es auch beschreiben.
Der Verlust der gesamten Einheit von Metsch, immer wieder Kameraden, die auf der Strecke geblieben waren. Aber doch, er war aufgestiegen, Schritt für Schritt. Bis er sich geweigert hatte sich zum Oberst befördern zu lassen... weil... weil er pausenlos ein komisches Lied im Ohr gehabt hatte das für ihn beinahe Prophetische Symbolik an den Tag gelegt hatte.
Warum fiel ihm das jetzt gerade ein?
Weil da etwas war, kaum greifbar, aber seit er hier war zupfte es an seinem Instinkt, wollte ihm sagen, das viel von dem Gespräch abhing.
Zurück zu den Reisenden.
"Das 'Gefühl' teile ich, allerdings besteht eine gewisse Schwierigkeit das tatsächlich zu messen, Gefühle können täuschen. Bisher hat sich nie jemand sonderlich dafür interessiert, und die wenigen empirischen Forschungen zu dem Thema beschränken sich auf kleine Gebiete und kurze Zeiträume und allein auf hinterlassene Objekte. Die Personen selbst sind in früheren Zeiten vielleicht einfach gestorben direkt nach dem Auftreffen, oder etwas später... oder ihre Welt war so ähnlich, dass sie einfach untertauchen konnten. Nur eine Beobachtung über Jahre hinweg könnte aus dem Gefühl wissenschaftliche belegte Fakten machen..."
Auch wenn es von Lothar nur eine Randbemerkung war, Slava gab damit preis - allerdings nicht unabsichtlich, dass er sich bereits lange damit befasst hatte und das durchaus als etwas ernstzunehmendes ansah. Ob Problem oder Chance, jedenfalls als einen Umstand, den man nicht ignorieren durfte.

Slava registrierte, dass Jakob offenbar die Tötung des Monsters für sich beanspruchte. Nur einen winzigen Augenblick lang war da gekränkter Stolz. getötet hatten es wohl seine Kugeln, Jakobs Schwert hattes es eher postum aufgeschlitzt... mutmaßlich. Aber er hatte immerhin ihm das leben gerettet. Und die Sache mit der Pistole wollte er auch nicht an die große Glocke hängen. Also nickte er dazu.
"Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch dieses Wesen aus einer anderen Welt kam, über ein Portal. Es trug eine Plakette, ich werde dazu weitere Nachforschungen anstellen und euch auch gerne auf dem Laufenden halten."
Ein Attentat... Slava schob den Begriff im Kopf hin und her. Sollte die Schlange tatsächlich ein Mordwerkzeug sein?
Klang auf den ersten Blick sehr merkwürdig... Auch auf den zweiten und dritten. Aber Magier durfte man nicht unterschätzen.
Es hatte auch in seiner Wohnung schließlich einen ganz offenkundigen Versuch gegeben bei dem entweder er oder von Herrenloh das Ziel gewesen waren.
"Es ist nicht mit aller Sicherheit auszuschließen. Aber wenn es ein Versuch war, dann muss ich dem der das arrangiert hat auf der einen Seite meinen Respekt aussprechen. Solch einen Aufwand... aber andererseits wäre das Ziel wohl mit weniger Aufwand leichter zu erreichen, sowohl bei euch als auch bei mir. Was lässt euch denken, es könnte sich um einen Anschlag handeln? Habt ihr Grund zu der Annahme, dass man euch an Leder will?"
Abgesehen von den üblichen Anfeindungen.
Und eines konnte nun auffallen. Attentate und die Aussicht, dass man es auf sein Leben abgesehen hatte brachten den Freiherrn nicht aus dem Konzept. Er saß noch immer entspannt und sprach darüber wie über das Tagesgeschäft.
Um den Elephanten, der bereits seit beginn des Gespräches im Raum stand, spazierten die beiden Männer noch immer in großem Bogen herum.
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Lothar von Tretogor
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Lebenslauf: Lothar

Die Ausführungen zu Reisenden konnte Lothar nur Abnicken. Das da etwas passierte konnte er nicht leugnen, aber er hatte nicht wirklich Zeit sich darum zu kümmern. „Ich kann in den Archiven des Ordens nachsehen, wer wegen was verurteilt wurde und Euch jene Einträge zu kommen lassen, die in dieses Raster fallen.“ Sollte Sigismund sich den Kopf zerbrechen. Seine eigenen Probleme waren lokalpolitischer. Mit Wyzima war ihm ein Königreich in den Schoss gefallen und es galt den Orden zu halten, egal ob Redanien Temerien mit Hilfe dieser Reisenden Technologie eroberte oder befreite oder nichts davon.

Sie waren beide Soldaten. Da stand 'jemand versucht Dich umzubringen' in der Stellenbeschreibung. Irgendwie hatte man mindestens drei Jahrzehnte überlebt und wie es die Nächsten drei weiter gingen würde sich zeigen, sodass sich Lothar nicht mal Gedanken dazu machte.

„Aber nein niemand bestimmtes auf meiner Seite.“ Der Großmeister leerte seinen Kaffee. „Gerade. Es gibt ein paar, die mir meinen Platz in Wyzima neiden oder aus Kriegszeiten irgendeine Rache, Rechnung, was auch immer offen haben könnten, ganz zu schweigen von Ordensinterna, bei denen es mir so vorkommt, dass Ihr besser informiert seid als ich.“
Ein schiefes Lächeln zumindest wurde so der Elefant mal an gestreichelt. Jarel, der Werwolf, Verräter oder Kontaktperson. „Ein Attentat scheint nach mehreren Blicken unwahrscheinlich, obwohl eine Plakette nach Haustier klingt. Nachdem auf Wenzel... von Herrenloh nicht nur eines verübt wurde und bei Einem Ihr ganz in der Nähe gewesen sein sollt, komme ich doch ins Grübeln ob es Zusammengehänge gibt?“ Es klang nicht nach einer Drohung, denn so wirklich glaubte er selbst nicht daran. Aber er war kein Agent. Unter Druck Entscheidungen auf einem Schlachtfeld zu treffen fiel ihm sehr viel leichter, als dieses hin und her Gedrehe und Gedenke. Lieber wieder zu den Fakten: „Ich glaube nicht, dass es aus einer anderen Sphäre kam. Es fühlte sich nicht so an. Das Auftauchen. Das Verschwinden. Die Haut, wenn die Klinge sie durchbohrt. Es schien mir nicht fremd genug und hinterließ kein Portal, sondern war selbst dazu fähig.“ Nicht, dass Lothar außer praktischer Erfahrungen eine Ausbildung auf diesem Gebiet hatte, aber davon schien er überzeugt.
„Ritter von Alensbach leitet diese Ermittlungen, sprecht Euch bitte mit ihm ab. Er wird ebenfalls bald nach Nowigrad reisen, sodass ihr euch sicher wieder begegnet. Ich muss dort einen Klingenmeister ersetzen. Ich hatte gehofft Moore könnte ihn hier noch auf den aktuellen Stand bringen. Aber er scheidet wohl... aus.“
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