Haus der Melitele - Zellen der Einkehr

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Melanie Johnston
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Melanie war bisher ja eher im Hintergrund geblieben, was in ihren Augen ja durchaus Sinn ergab immerhin konnte sie hier nicht helfen. Nein das war falsch gewesen, sie hatte helfen können. In ihrer Maschine hatte sie theoretisch etwas mit dem sie Jemandem der dem Tod nahe war wieder in einen geradezu unversehrten Zustand versetzen konnte. Wenn man von dem psychischen Schock mal absah. Aber es gab zu viele Wenns in dieser Gleichung. Wenn das Motorrad nicht völlig verkohlt war, wenn sie im Baum noch heran kam. Wenn die Injektoren noch unbeschadet waren, wenn diese Art der Magie hier überhaupt funktionierte. Und, ganz wichtig, wenn sie für den Besitz dieser Art der Magie nicht gleich verbrannt wurde. Aber eigentlich war das im Moment wohl ihr geringstes Problem, sie konnte mit Niemandem reden außer mit Jakob. Naja und mit dem Typen da bei Jarel, offensichtlich, allerdings war die Art wie er Jakob nachgerufen hatte nicht die feine englische Art gewesen. Aber wer sagte ihr eigentlich das Jakob hier der Gute war? Na klar, sie lebte noch, das war ihr für den Moment genug der Antworten, zumindest in dieser Sache. Es gab wahrlich noch genug Probleme eines davon wurde erst jetzt deutlich für die Meisten im Raum. Bisher hatte sie mehr im Halbschatten gestanden, aber sie trat nun in den Raum um den Weg für die Anderen frei zu machen. Das Mehr an Licht sorgte dafür das man sie, zumindest besser sehen konnte. Das ihr Gesicht recht blus war war ziemlich offensichtlich die weisen Haare trugen dazu ihren Beitrag der nicht gering war. Aber sie hatte einfach einen sehr hellen Teint, ihre Verletzungen trugen dazu wenig bei. Natürlich war die verletzte linke Schulter für jeden sichtbar, immerhin war ihr Arm an den Oberkörper gebunden worden. Und sie trug dieses schrecklich kratzige Hemd. Was aber erst jetzt wirklich auffiel war die Tatsache das sie eben keine langen Ärmel und Hosenbeine hatte. In diesem halbdunkel konnte man das leicht für Stoff halten. In Wahrheit war ihre Haut, zumindest die man im Moment sehen konnte, über und über mit farbigen Zeichnungen bedeckt. Flammen, Federn, Funken. Das ganze recht realistisch, die Flammen reichten ihr den Hals ein Stückchen hinauf, die Finger und Zehen, die Handflächen und die Fußsohlen. Einfach alles war durch die Bilder bedeckt. Ihr 'Schwert' hielt sie immernoch gesenkt, aber sie wirkte auch weiterhin Kampfbereit. Allerdings wirkte es nicht so als würde sie grundlos auf jemanden losgehen, sie war vergleichsweise ruhig.
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Iola
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Iola gehorchte – selbstverständlich – augenblicklich und mit flinken Händen.
Auch sie versuchte im völlig überfüllten kleinen Raum nicht im Wege zu sein und drückte sich genau wie der offensichtliche Magus in eine Ecke, zumindest so lange bis ihr Vater warm und wohlig auf der Pritsche lag.
Das Mädchen namens Melanie stand immer noch mit dem Besen am Eingang. Die gehörte ins Bett, ganz eindeutig, aber das war weder ihre Entscheidung noch das wichtigste in diesem angespannten Moment. Mehr als ein mahnender Blick zu der hellhaarigen jungen Frau war gerade nicht machbar.
Mit wie bei einem in die Ecke getriebenem Rehkitz angstgeweiteten Augen fixierten den bewusstlosen Ritter. So blass…so reglos…
Und dann…kam Bewegung in den Mann auf der Pritsche.
Das Erwachen des Ritters war…
…unspektakulär.
Ein kurzes, abgehaktes Stöhnen, zittriges Flattern der Augenlieder, gefolgt von einem gehauchten:
„Au…“ und einem Satz(*), der vollkommen fremd klang, denn nicht ganz hier und nicht ganz dort hatten der Schattenläufer seine Muttersprache gewählt, die von den Anwesenden allein Ion verstand.
Erst danach schaffte Jarel es die Augen einen Spalt zu öffnen, doch noch lag keinerlei Erkennen in seinem Blick. Dafür war sein Verstand noch zu vernebelt.
Für die Novizin gab es kein Halten mehr. Sie gab einen erstaunlich hellen, schneidenden Ton der Freude von sich und egal wie voll es war, sie stürzte zur Pritsche, ging neben dem liegenden auf die Knie und nahm seine viel zu kalte Hand zwischen ihre zarten Finger.
(*) „Hat jemand gesehen in welche Richtung der Kodo gerannt ist?“
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob hatte Jarel wie befohlen ergriffen - so vorsichtig wie möglich, so fest wie nötig - und gemeinsam mit der robusten Meliteleschwester auf die Pritsche gewuchtet. War er leichter geworden? In so kurzer Zeit? Wog das Leben etwas? Die Seele? Spürbar? In ihm zog sich alles zusammen und so gerne er Iolas Zuversicht geteilt hätte, es fiel ihm unfassbar schwer.
Aus Mangel an Raum in der kleinen Zelle, blieb er einfach in dem schmalen Spalt zwischen Kopfende des Lagers und Wand hocken. Im Rücken das wie eine Schießscharte anmutende Fenster, hinter dem das Antlitz Meliteles in ihrer Form als Jungfrau lächelte. Seine Maria. Er legte die Fingerspitzen auf der Nasenwurzel zusammen und flehte eben diese Maria an, ihre Söhne nicht im Stich zu lassen, während Iola, wesentlich praktischer veranlagt, dafür sorgte, dass ihrer beider Vater es warm hatte.
Wenn er so in sich und seine Gebete versank, trat die Welt zurück. Er hätte auch allein hier kauern können... bis Jarel leise stöhnend erwachte und Bewegung in Iola kam. Ein Schmerzenslaut und Worte in einer anderen Sprache kamen dem Schattenläufer über die blassen Lippen. Genug, damit Jakob sofort wieder hellwach und aufmerksam war.
Zeitgleich schlug jemand die kleine, hell klingende Glocke im schmalen Turm neben der Pforte. Mittag. Ach verflucht - Lothar. Er hob in dem Moment lauschend den Kopf, als Varelia auch schon sagte: "Die Mittagsmesse, Jakob." Dessen Blick streifte noch einmal die Züge seines Rittervaters, dann erhob er sich und sah die Erzpriesterin fast hilfesuchend an. Varelia hatte wieder zu ihrer üblich unnahbaren Form zurück gefunden und die grauen Augen richteten sich unerbittlich auf ihn, bereit keinerlei Ausflüchte zu dulden. "Man hat ein Auge auf dich, also sieh zu, dass du pünktlich bist. Lothar wird dich erwarten. Halte ihn hin. Jarel braucht noch Ruhe, bevor er ihm unter die Augen tritt."
Jakob presste die Lippen zusammen und sah auf Jarel hinunter... wohl besser: Lothar sollte ihn in diesem Zustand nicht sehen. Er nickte, wusste aber noch nicht recht, was er dem Mann, der ihn beim letzten Mal schon so schnell durchschaut hatte, sagen sollte.
Varelia schien den Zweifel auf seiner Stirn abzulesen. Sie richtete sich zu ihren ganzen, würdevollen 168 Zentimetern auf und sagte: "Dein Rittervater erholt sich von den Nachwirkungen der verschleppten Lungenentzündung, mit der er hier anreiste und die er zugunsten eures Ausflugs, bei dem ihr ..." Abwartendes Schweigen.
" Enten jagen waren.", hörte Jakob sich tonlos vervollständigen.
"...Enten jagen wart und er sich eine Schwäche des Herzens durch die Nässe und die nicht auskurierte Krankheit zugezogen hat. Ich wünsche, dass er nicht aufgeregt wird, bevor er nicht vollständig genesen ist. Richte eurem Großmeister meine Grüße aus und nun geh." Eine fast ungeduldig scheuchende Geste mit der Hand, der Jakob sich nach kurzem zögern beugte. Nicht jedoch ohne endlich Slava noch einen Blick zu zuwerfen, der ganz klar sagte, dass dieses Huhn noch nicht gerupft war. Doch unter dem gestrengen Räuspern der Erzpriesterin wagte er keinen weiteren Ausfall, sondern schlängelte sich zwischen alle den Leuten durch zur Tür.
Bei Melanie blieb er kurz stehen. "Tut mir Leid, man erwartet mich im Tempel meines Ordens. Aber keine Sorge, hier bist du gut aufgehoben und der Freiherr spricht ebenfalls Englisch. Ich bin bald zurück.", sagte er in ihrer Sprache, bevor er die Treppe hinunter verschwand.

weiter im Ordenskloster
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Samstag 26. August 2023, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Erzpriesterin Varelia
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"Die Jugend.", seufzte die Erzpriesterin verhalten und wandte sich dann an den Freiherrn: "Mich rufen meine Pflichten. Der Klingenmeister ist bei den Schwestern Philippa und Violetta in besten Händen, seid versichert." Ihr Blick glitt zum Magus, schloss ihn gleichermaßen in ihre nächsten Worte ein. "Ich nehme Euch gern als Gäste in meinem Haus auf, wenn Ihr Euch an unsere Regeln haltet." Die man ihnen erläutern würde... Varelia selbst wand sich hinter Philippa hindurch und verließ ebenfalls den kleinen Raum.
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Vyacheslav Sokolov
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Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
Lebenslauf: Slava

Jarel kam zu sich. Nach viel zu lange und viel zu bangen Minuten. Und wieder einmal wunderte Slava sich über sich selbst und wie er überhaupt Gefühle hatte entwickeln können. Waren ihm die nicht ein für allemal abtrainiert worden?
Was es aber tatsächlich auslöste würde er vermutlich erst später sagen können, noch war er im Leistungsmodus und konnte es sich auch nicht erlauben, den herunterzufahren. Was Jarel sagte verstand er nicht, war aber auch gar nicht wichtig, zu groß war die Erleichterung.

Varelia schickte schließlich Jakob weg und Slava war richtiggehend dankbar. Den 'es gibt noch etwas zu rupfen' Blick gab er allerdings zurück. Eine Waffe unterschlagen, ja, da gab es durchaus noch etwas zu klären und dabei ging es nicht darum wer Jarel auf die schiefe Bahn gebracht hatte... oder, nun, vielleicht doch.
Und Vareila gab dem Jungen auch gleich noch eine Ausrede mit. Beim Enten jagen... Interessant. Aber auch die Rückschlüsse, welche diese Notwendigkeit überhaupt erst schuf. Slavas Blick sprang kurz hin und her. Klar, Hier war der Tempel der Melitele, aber beide waren der Flammenrose verpflichtet, Jakob ging dorthin zurück und man würde sich fragen wo Jarel blieb. Flammenrose in Wyzima. Richtig, hier herrschte deren Großmeister, der stand auch noch über von Herrenloh aber unter dem Hierarchen. Und weshalb sollte er nicht auch politisch aus dieser Reise Profit schlagen.
Aber erst einmal hier die Wogen glätten.
So oder so... es würde noch mehr Ärger geben im Orden. Warum musste er sich auch so einem totalitären Verein anschließen? Im Staatsdienst wäre zwar die Frage aufgekommen, ob so jemand noch integer war oder erpressbar geworden oder nur unzuverlässig, aber mit dem nötigen Rückhalt in den eigene Reihen und einm Gefall hier und da wäre das schon vertuscht worden. Da ging es im Orden wohl anders zu.
Jakob war verschwunden und erst jetzt blieb sein Blick länger auf dem hellen asiatischen Mädchen haften. Englisch...
Die Erzpriesterin verabschiedete sich ebenfalls, er quittierte das mit einen Nicken plus angedeuteter Verbeugung.
"Wir werden uns die Regel erklären lassen und sie selbstverständlich achten. Habt vielen Dank für eure Gastfreundschaft."
Jakob war weg, Violetta blieb und die andere, was? Krankenschwester? Und eben die Asiatin.
Slava wich keine Handbreit von Jarels Seite. Nachdem die Zelle leer geworden war setzte er sich ans Kopfende, wenn er wach werden würde... bis dahin aber:
"Ich bin Vyacheslav Sokolov, In meiner Welt Oberst, hier eben Freiherr von... und ein Berater des Regenten von Nowigrad. Dann sind sie also auch eine Reisende." stellte er auf englisch fest. "Woher kommen sie?" was in dem Fall alles meinte. Welt, Land, Zeit....
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Avarion DeSpaire
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Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
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Der beinahe Tote regte sich und bei den gegrunzten Worten musste Ion schmunzeln. Ein wenig war er erleichtert das dieser mal wieder dem Tod von der Schippe gesprungen war. Das Raubtier in ihm war wehrhaft und der ganze Kerl in vielen Dingen einfach zu stur. Manchmal auch zu stur zum sterben.
Der Stein in den Fingern. Jedes Wort das Gesprochen wurde, verstand Ion und bemerkte nicht einmal, dass es verschiedene waren. Von einem Englisch hatte er noch nie gehört, was aber nichts heißen sollte. Sowohl in seiner als auch in dieser Welt gab es so viele unterschiedliche Sprachen und noch mehr Dialekte. Von gegrunzt bis gesungen. Da konnte alles dabei sein. Die Erzpriesterin schickte erst den jungen Mann weg, der sich so rührend um Jarel sorgte und verließ danach selber das Zimmer. Aufgaben und Pflichten warteten auf sie. Die Obersten solcher Einrichtungen waren immer beschäftigt und doch wusste keiner so Recht was sie tatsächlich Tagfüllendes zu erledigen hatten. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft." verabschiedete sich Ion von ihr und neigte wieder leicht verbeugend den Kopf. Wenn das so weiter ging, würde er noch einen Steifen Nacken bekommen.
Das blasse Mädchen hatte Ion schon gesehen, aber die Bilder auf ihrer Haut nicht. Nun aber, wo sie aus dem Schatten heraus etwas ins Licht getreten war konnte er sie sehen. Und er sah sie sich an, nein starrte sie an. Die Bilder waren so detailliert und genau, als könne er sie greifen. Es kam ihm beinahe so vor, als würde das Feuer sich bewegen. Als er selber bemerkte, dass er sie anstarrte, räusperte er sich und versuchte weg zu sehen. "Entschuldigt. Ich wollte euch nicht ... Das ist eine wirklich beeindruckende Arbeit." wobei er auf ihre Tätowierungen deutete. "Wer?..." weiter kam er nicht. Denn auch der Freiherr wand sich nun an das weißhaarige Mädchen, das von der Haar, Haut und Augenfarbe auch Ions Tochter sein konnte.
Wieder die Fassung zurück gewinnend straffte sich Ion und strich sich wie automatisch mit den Händen über die Robe, als wollte er sich richten. Den Blick von den Bildern auf der haut konnte er allerdings nicht ganz abwenden. Irgendetwas war daran, was er nicht greifen konnte. So atmete er durch, lehnte sich wieder an die Wand und schloss die Augen. Die Sichtbare Welt verschwand und seine Sinne übernahmen die Arbeit. Er fühlte die Energien, die in diesem Tempel zu Hause waren, wie sie flossen, als liefen sie paralell zu den Menschen hier offensichtlich durch die Gänge. Dann gab es Punkte die sich intensiver anfühlten, stationär und ruhend hinter den Mauern befindlich. Und da war noch etwas anderes, ganz nahe und mehr ein schwaches Echo, als wirklich Energie. Langsam öffnete Ion die Augen wieder, die noch einen Moment lang beide Violett waren, und beide waren auf Melanie gerichtet. Er schmunzelte leicht.
Mit jedem weiteren Blinzeln zog sich das violett aus dem zweiten Auge zurück und Ion folgte den Worten Sokolovs, selber weiter schweigend.
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Melanie Johnston
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Melanie hatte das ganze Geschehen das auf das ruhigere atmen von Jarel folgte genau beobachtet. In ihren bisherigen Vermutungen wurde sie bestärkt, aber andere brachten ihre Sicht auf die Dinge wieder etwas ins wanken. Das Jakob sich von ihr für's erste verabschiedete verwirrte sie dann doch etwas. Er war doch so besorgt gewesen um Iola und auch Jarel und ein bisschen bildete sie sich auch ein das er um sie besorgt war. Leicht zuckte sie bei diesem Gedanken die Achseln, auch weil sie seine Entscheidung zu gehen nicht ganz nachvollziehen konnte. Sie würde ihre Freunde für Nichts und Niemanden zurück lassen, sie würde ohne zu zögern für sie ihr Leben geben. Und das hier schienen doch mehr als Freunde für Jakob zu sein. Sie selbst konnte die bisher bekannten schwerlich, nach so kurzer Zeit, als Freunde bezeichnen. Aber sie hatten ihr geholfen und das war für den Anfang das was hier einem Freund nahe kam
Also würde sie bleiben!

Auch wenn die Worte von Jakob sie etwas verwirrten, sie war hier sicher und der der sich um Jarel gekümmert hatte konnte Englisch? Ihr blieb in dem Moment nicht genug Zeit länger darüber nach zu denken, zu sehr lenkten sie die Blicke, die der hochgewachsene Mann, ihr zu warf ab. Und für den Augenblick fiel es ihr schwer die Art der Blicke ein zuordnen. Sicher wurde sie zuhause des öfteren angestarrt, selbst für ihre Welt war ihr äußeres nicht alltäglich. Auch wenn sie nicht das Gefühl hatte das er sie aus Gründen die eher sexuell begründet waren anstarrte, so zog sie überflüssiger Weise an einem eim Hosenbein um sich etwas zu bedecken. Erst durch die englischen Worte des Mannes bei Jarel wurde sie wieder etwas aufmerksamer, was ihre sonstige Umgebung anging.
Sie verstand die Worte, aber sie konnte diesen im Augenblick nur wenig bedeutung zuordnen. Auch das Wort 'Reisende' verwirrte sie eher etwas, das sie HIER nicht nur auf der Durchreise sein würde war ihr mittlerweile klar geworden. Akzeptanz war in diesem Fall aber die klügere Entscheidung, was würde ihr Wahnsinn in diesem Fall auch bringen. Ändern an ihrer Situation würde es nichts.
Normalerweise wäre die Antwort auf seine Frage 'Kensington, London' gewesen, aber ihre Situation und auch Jakobs Erklärung ließen sie etwas anderes sagen. "Erde, London, 2024" alleine der Akzent ließ die Antwort London ziemlich glaubwürdig werden. "Wie geht es ihm?" Sie nickte Richtung Jarel, kein Freund, aber das was dem hier am nächsten kam.
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Iola
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Iola kniete neben der Pritsche, die Finger des Patienten, die im Vergleich zu ihren schmalen Händen wie Pranken wirkten, mit den ihren Verschränkt. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Ritter, der sich mühsam zurück ins Hier und Jetzt kämpfte. Noch rollten die Augen des Kranken wild, noch fixierte er nichts, noch murmelte er – wenn überhaupt - nur wirres Zeug.
Ihre Aufmerksamkeit schwenkte jedoch kurz um als sie hörte, wie sich der Fremde, der ihrem Vater zusammen mit Jakob das Leben gerettet hatte die Verletzte ansprach. Eine fremde Sprache. Völlig fremd. Und doch sprachen sowohl Jakob diese Sprache, als auch die Verletzte und dieser Mann mit den Narben.
Alles Reisende?
„Darf ich fragen wer Ihr seid…“, fragte sie ausnehmend höflich in der hiesigen Gemeinsprache in Slavas Richtung und dann in der älteren Rede in Richtung Ion. „…woher ihr kommt und in welcher Beziehung ihr zum Patienten steht?“
Die Stimme der jungen Frau war erstaunlich. Im Gegensatz zu ihrer zarten Gestalt wirkte das gesprochene Wort rau, fast wie das Schnurren einer Katze. Und noch etwas könnte den Elfen irritieren:
Sie sprach die ältere Rede fließend, fehlerfrei und…mit thalasischem Akzent.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Kampf an die Oberfläche war anstrengend und zäh.
Sowohl das Bild, neben Ion gestanden und die Szene von außen betrachtet zu haben als auch die warme, angenehme Erinnerung an den Traum hielten ihn in mehr oder minder sanfter Umarmung zurück, doch irgendwann schaffte er es doch.
Da waren…Iola. Sie hielt seine Hand, sah aber nicht in seine Richtung, sondern zu einem Mann, der hinter ihm saß. Ein Mann, der in einer fremden Sprache mit jemandem Sprach.
Eine Stimme, die er kannte. Slava…
Ja. Slava war hier gewesen, hatte zusammen mit Jakob um sein Leben gekämpft.
Und offensichtlich gewonnen.
Einen Moment stach Bedauern in Jarels Seele, zu gern wäre er in diesem Traum geblieben, statt hier in einer Welt voller Schmerzen und Kälte zu erwachen.
Nur…war diese Welt nicht real. Und wäre er dort geblieben…
Langsam dämmerte dem Schattenläufer, was hier vorgegangen war.
Und wie knapp er am eigenen Ableben vorbei geschrammt war.
Mühsam sah er sich im Raum um. Das Mädchen, das vom Himmel gefallen war. Ion…natürlich Ion, der seltsamerweise wieder an genau dem Ort aufgetaucht war, wo Leben und Tod Hand in Hand gingen. Iola. Seine Kleine, furchtbar blass und mit von Tränen roten Augen. Und Slava.
Sein Herz wollte schneller schlagen und sogleich beschwerte sich sein Körper mit einem schmerzhaften Stich.
Der Schattenläufer verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse.
Aber er sagte nichts.
Die anderen unterhielten sich und die Stimme zu heben war er weder willens noch in der Lage.
Vielleicht war es besser, dem Drängen seines Körpers zu folgen und die Augen wieder zu schließen.
Schlafen. Ausruhen.
Doch…sie machten sich sicher Sorgen.
Also noch durchhalten. Noch ein wenig.

Slava war hier. Iola war hier.
Das sorgte für Wärme in seinem Herzen und hielt ihn wach.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Erst jetzt wurde Slava klar, nachdem Ion nachgefragt hatte, dass das Mädchen keinen Rollkragenpullover unter dem Hemd trug. Verdammt, er wurde also auch allmählich kurzsichtig. Das fehlte noch, wo doch die Optiker in der Stadt so gut waren. Er hätte geflucht, aber das wäre unpassend gewesen.
Erde, London. Ja, passte. 2024. Er ließ sich nichts anmerken, aber da waren einige Fragen, von jetzt auf gleich wurde das Mädchen für ihn hochinteressant.
"Es geht ihm gut... den Umständen entsprechend. Überleben wird er aber, dafür werde ich sorgen."
Nur ein knappes Lächeln, an Mimik sparte er grundsätzlich lieber.
Noch war Jarel aber er war noch nicht bei Bewusstsein, oder war er es und ließ lieber die Augen zu?
"Jakob hat ihnen also bereits erklärt, dass ihr hier gestrandet seid." stellte er fest. Es war keine Frage, mehr die Einleitung.
"Ihr seid nicht die einzige, und die Erde ist nicht die einzige Welt, von der Gäste kommen. Ich komme auch von der Erde, Russland, Nowosibirsk."
Dass Iola noch da war... was sie wußte, über Jarel und ihn... gerade war es ihm egal.
Wobei egal das falsche Wort war, nun schlug bei ihm der Fatalismus zu.
"Er ist mein Verlobter." erklärte er schon fast provozierend ehrlich dem Mädchen mit der heiseren Stimme. "Und ihr seid Violetta, nehme ich an, seine Adoptivtochter?"
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Avarion DeSpaire
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Noch jemand von dieser Erde. Melanie wirkte auf ihn aber gänzlich anders als die Männer die sich in Slavas Umfeld aufhielten. Sie war weder grobschlächtig noch derb in der Aussprache, soweit er das nach drei Worten beurteilen konnte. Das Wort London gefiel ihm schon mal sehr gut. Es fühlte sich edel an. Anders als Zone. Aber was wusste er schon. Ion nahm sich vor bei Gelegenheit nach zu fragen um etwas mehr über diese Erde zu erfahren.
Die Frage von Iola beantwortete Ion mit einem schlichten. „Wir kennen uns von früher.“ Fürs erste musste das reichen. Er wusste nicht wie viel Jarel ihr erzählt hatte. Das sie fließend seine Muttersprache sprach bemerkte er dank des Steins nicht. Er nickte nur leicht um seine Worte zu unterstreichen.
Dank Slava lösten sich die Rätsel nach und nach von selber auf.
Iola hieß also Violetta und war Jarels Ziehtochter. Ion schmunzelte. Mit Slava würde er wohl keine Kinder bekommen. Es sei denn sie suchen sich einen Leihuterus. Eine seltsame Vorstellung die den Elfen sich schütteln ließ.
Die Stadt aus der Slava kam konnte er nicht einmal im Gedanken nachsprechen und klang für ihn nicht ansatzweise so angenehm wie London. Aber auch das konnte eine falsche Einschätzung sein. Das Slava so viel Interesse an Melanie zeigte, kam ihm dann doch für den Moment merkwürdig vor und das er dann auch noch seine Privaten Beziehungen so mir nichts dir nichts offenbarte, klang irgendwie gar nicht mehr nach dem sonst so verschlossenen Mann.
Ion ließ ihm den Vortritt und zog sich zurück. Er hatte eh das Gefühl irgendwie am falschen Ort zu sein und noch dazu überflüssig. Sein Blick suchte Jarel der immer noch nicht richtig erwachte, was für seine Situation normal war. 'das war wirklich knapp. Du solltest besser auf dich achten. das nächste mal könnte das letzte mal sein.' sagte er in Gedanken und wand sich dann ab. Seine Gedanken sprangen wie ein Reh hin und her und das bereitete ihm Kopfschmerzen. Den Blick niedergeschlagen lehnte er sich ein weiteres Mal an die Wand an und verschränkte die Arme locker vor der Brust. Man würde ihn schon ansprechen, wenn man etwas von ihm wollte.
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