Das Haus der Melitele - Quartiere

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Melanie Johnston
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Irgendwas war nicht in Ordnung. Schwer zu übersehen war mit der Situation etwas so gar nicht in Ordnung. Aber das was nicht in Ordnung war, war die Tatsache das sie Angst verspürte, daß war früher schon so gewesen, aber sie hatte sie immer überwunden wie jeder andere Mensch auch. Oder eher wie viele andere Menschen. Das war anders gewesen als sie die beiden Tanto bekommen hatte und sie erfahren hatte das sie verflucht waren. Das der Fluch sich auf ihre Mitbewohnerin bezog und sich auf Melanie auswirkte. Auf Melanies Äußeres auf Melanies Emotionskontrolle. Einiges hatte sie da verloren, einiges hatte sie gewonnen, aber im Grunde war sie weniger ein Mensch gewesen. Und das war jetzt irgendwie anders. Aber wie sooft, jetzt war etwas anderes wichtiger und so wie es schien streifte es durch die Gänge des Tempels. Sie sammelte schnell ihre Klamotten ein, zu ihrer Freude waren sie wieder trocken, und zog Lederhose Rollkragenpulli und Stiefel an. Eine Waffe hatte sie immernoch nicht aber sie würde schon etwas halbwegs sinnvolles finden.
Also trat sie nun wieder bekleidet in den Flur, sie hatte ja gesehen und gehört das dort nun andere Leute waren. Und erst als sie schon draußen war fiel es ihr ein, der Babbelstein. Diesmal jonglierte sie nicht tollkühn damit herum, aber sie musste ihn tatsächlich suchen. Und das in dem kleinen Zimmer. Sie steckte ihn in die Hosentasche und kam wieder in den Flur. Einige der Schwestern hatte sie schonmal gesehen, den offensichtlich verwundeteten Mann auch, das war der Ritter aus dem Wald. Und am einen Ende des Ganges den Iola gerannt war, da war Ion der Elf. Er rief irgendwas, aber sie hatte den Stein noch nicht in der Hand und verstand dementsprechend nur den letzten Teil. Zu Jarel durchdringen...? Das ergab irgendwie keinen Sinn. Auch das was die Schwestern da riefen... Iola vor den Wolf stellen... Das ergab überhaupt keinen Sinn. Wollte hier jemand Iola opfern. Das wiederum, auch wenn sie keine Ahnung hatte was hier wirklich vor sich ging, würde nur über ihre Leiche passierem.
Sie schaute sich verwirrt in den Gängen um. Allerdings wurde sie auch ebenso verwundert angesehen. Für alle anderen musste sie nun wirken wie eine Fremde. Eine noch fremdere. Statt schneeweißen Haaren waren es nun goldblonde. Statt tattoowierten Händen waren sie nun ein bisschen mehr als leicht gebräunt und ohne Bilder auf der Haut. Und vorallem war ihre Haut im Gesicht nicht mehr so kränklich hell. Sie musste wie eine ganz andere, auch mehr als 10 Jahre ältere Frau aussehen. Und sie schien noch weniger Ahnung zu haben was hier eigentlich los war als alle anderen. "Was ist hier los?" rief sie auf japanisch, da sie gerade vollkommen durcheinander war und dieser Teil an ihr im Moment mehr Platz wieder einnahm in ihrem Kopf.
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Svettele Fini Banik
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Lebenslauf: Fini

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von: oben
Datum: 03:41 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: wer mag
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Fini hatte gut geschlafen. Das Rumpeln der Türe war zwar angekommen, wurde aber mit Liams Stimme der Beruhigung ‚draußen hört man Nachts viele Geräusche, die aber alle ganz normal sind‘ verdrängt. Die Reste des Schlaftrunks führten dazu, dass sie erst mit dem Schrei Reginas wirklich wach wurde. Fini war ja gar nicht draußen irgendwo im Wald, sondern im Tempel in Wyzima und der Schrei war voller Angst, Furcht, Panik und Entsetzen. Nekkerdreck! Fini war plötzlich wach.

Ihre Zimmergenossin auch, aber diese saß bleich im Bett, hatte die Knie an sich gezogen und stammelte davon, dass die Nilfgaarder kämmen. Nein, die sind schon da. Die Priesterin war offenbar in einer Art Schock. Erinnerung an den Krieg. Aber ihr fehlte nichts und so lange sie dort sitzen blieb war sie sicher – hoffentlich. Finis Gedanken begannen zu rasen, der Lärm kam von unten. Rufe. Ein Monster? Es hätte den Ritter gefressen? LIAM? Nein, nicht ihr dicker Ritter!!

Eine Waffe. Sie brauchte eine Waffe. Liam hatte angemerkt im Zweifel eine Waffe, auch ihr Prinz war ähnlicher Meinung gewesen und gestern hatte sie ein Seemonster mit Steinen beworfen. Also worauf wartete sie? Sie würde schon etwas finden und die Göttin ihr Herz stärken, nur die Ruhe bewahren. Zügig verließ Fini ihre Schlafzelle und schnappte sich aus der nächsten Kammer einen Besen, an den hatte sie sich erinnert. Sie war barfuß und kaum bekleidet. Sie trug nur einen hellen Nachtmantel, den sie halbherzig mit dem Gürtelband geschlossen hatte. Ihren dicken Zopf hatte sie für die Nachtruhe gelöst, sodass ihre langen Haare offen und wirr auf den Rücken und ins Gesicht fielen. Aber sie hielt den Besen geübt vor sich, als sei dieser ein Speer oder Stab.

Sie musste nach Liam sehen! So stürmte sie die Treppe hinunter und wollte zum Behandlungsraum, aber der Gang durch die Quartiere war verstopft: Dina alleine hätte es geschafft, aber es waren noch mehr dort. Lange dachte Fini nicht nach: sie schlüpfte raus in den Säulengang, hielt sich rechts und spähte durch das andere Tor wieder ins Haus. Einen spitzen Schrei des Erschreckens konnte sie nicht unterdrücken. Was für ein dicker Wolf. Warg. Was auch immer? Es passte ja kaum in den Gang. Aber hatte es gerade in ihr Richtung geschnüffelt?

„Gütige Mutter, Tochter und Alte, steh mir bei.“ ,Die Waffe zwischen Dich und den Feind.‘ Fini schob den Besen leicht vor. Ihr Herz raste, halb schloss sie die Augen und ihre Lippen begannen zu flüstern: „Tochter und Jungfrau, schenke mir Deine Unbekümmertheit, Deine Liebe und Dein Lächeln. Deine Freundlichkeit erfüllte mein Herz. Gib mir Mut, um Liebe zu geben. Gib mir Kraft, um Freude zu schenken. Sein mein heller Stern, nimm mir die Sorge und zeigte der Welt durch mich Deine Güte.“

Als die Priesterin ihre Augen wieder öffnete, funkelnden diese mit einem leichten goldenen Schimmer und ein kurzer Windhauch schien durch ihr wallendes Haar zu fahren, es einige zu glätten. Sie zitterte hinter der halb offenen Tür, aber die Göttin würde sie schützen und auch diesem Wesen einen friedlichen Weg zeigen könnten. Hoffte Fini zumindest, denn in ihr war die Göttin.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Menschen. Viele Weibchen plötzlich, alle laut und bedrohlich.
Und natürlich der oberbedrohliche mit dem seltsamen Geruch.
Schritt für Schritt setzte der Worg den Weg rückwärts in Richtung Tür fort, setzte angespannt Tatze um Tatze auf den Boden, so weit zurück wie er nur konnte. Raus. Er wollte Raus.
Doch die Tür war geschlossen. Er würde nicht rauskommen. Zumindest nicht einfach. Umdrehen war nicht möglich. Zumindest nicht ohne lange ungeschützt dem Gegner den Rücken zuzudrehen.
Nun? Angreifen? Angreifen!
In eben diesem Moment eines dieser schlimmen Geräusche hinter ihm und dann…die Tür war offen. Und so bedrohlich war es gar nicht.
Einem seltsamen Gefühl folgend bewegte sich der Worg weiter rückwärts und Fini schob sich ein riesiger, pelziger Hintern rückwärts entgegen.
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Liam von Alensbach
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Nachdem er die Kammer verlassen hatte und die wenigen Optionen durchging, die ihm gerade blieben, irritierte Liam noch etwas anderes. Er sah Ion, die Hände beschwichtigend erhoben und den Worgen, der den Elfen fixiert hatte. Was ging hier vor? Der Elf sah nicht unbedingt so aus als würde er dem Tier zum ersten Mal ins Gesicht blicken, dafür war dieser zu ruhig. Abgesehen davon, dass er mit ihm sprach.

Iola. Wer? Liam blinzelte. Wer war Iola? "Bitte was?" Die Einzigen die man jetzt holen sollte, waren seine Ordensbrüder und bestimmt keine Frau! Somit hatte die resolute Schwester definitiv nicht das Problem, dass ihr ein Ordensritter würde ein Mädchen streitig machen. Der Ritter nämlich hatte nicht im Sinn die Genannte holen zu gehen. Dann aber gefroren seine Gedanken zu eis. Was hatte der Elf gerade gesagt? "Jarel?" echote der Flammenrosenritter ungläubig. Er konnte den Worgen selbst nicht mehr sehen, war dieser doch um die Ecke verschwunden. Unmöglich. Liam tat einen Schritt nach vorne, noch einen. Er musste Gewissheit haben und so folgte er der Wand entlang, an der er sich mit einer Hand stützte, bis zum Gang wo er den Worgen wieder entdeckte. "Jarel?" fragte er nochmals, als könnte er nicht begreifen was gerade geschehen war.

Liam erfasste nur am Rande die fremde Frau, die er nicht kannte und deren Sprache er auch nicht verstand. Bis eben war sie noch nicht da gewesen, sie musste als aus einem der Zimmer gekommen sein. Nicht diejenige mit den weissen Haaren, aber die war auch noch irgendwo. Und dass Fini hinter dem Worgen die Tür etwas geöffnet hatte, entging ihm. An ihm vorbei sah er nicht, denn der Schwarze füllte den Gang aus, aber seine Aufmerksamkeit galt sowieso den funkelnden Raubtieraugen. Augen, in die er bereits zuvor gestarrt hatte, als das Wesen ihn am Boden festgenagelt hatte.
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Avarion DeSpaire
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Ion hatte nicht wirklich damit gerechnet das man auf ihn hören würde, oder gar vertrauen. Wieso auch. Er war ein Elf und wenn er die Situation nüchtern von außen betrachtet hätte, wäre seine Reaktion genau die selbe gewesen. Soweit so gut. Die Armada an bewaffneten Schwestern machte die Situation nicht leichter und um so mehr kamen, um so wahrscheinlicher wurde es, das der Worgen genau zu dem wurde, was alle ohnehin schon in ihm sahen. Ein Monster.
Fieberhaft überlegte Ion. irgendwas musste er tun. Aber nicht hier. Wäre er weiterhin alleine mit dem Schwarzen, er hätte einen sicheren abgeschotteten Raum bevorzugt um dessen Flucht und eventuellen Amoklauf zu verhindern. Nun aber änderte sich mit jeder weiteren Person im Raum die Stimmung des Schwarzen für Ion spürbar. Sie mussten raus hier und zwar so schnell wie nur möglich. Er mochte nicht daran denken, was geschah, wenn der Worg die rettende Tür nach draußen erreichte. Denn diese war geschlossen und drängten das Tier in die Enge. "Bleibt zurück." rief er auf Gemein in den Gang, obwohl darauf wahrscheinlich auch niemand hören würde. Fieberhaft dachte er nach, versuchte in seinen 137 Jahren Erinnerungen etwas zu finden, was ihm hilfreich war. Er kramte in seiner Erinnerung und suchte die Dinge zu finden, für die Jarel sein Leben riskiert hätte um deren zu schützen. Slava, nicht da. Iola, nicht möglich. Clay, nicht da. Alystin, nicht da. Ilarion, auch nicht da. So langsam gingen ihm die Namen aus und noch dazu halfen die letzten nicht weiter, waren sie noch immer auf Azeroth.
Er versuchte sich erinnern, wie Jarel sonst dem schwarzen Herr geworden ist. Fressen. fressen war immer eine Gute Option, den Worgen ruhig zu stimmen. Aber Ion bezweifelte das ein Gemüseeintopf da weiter helfen würde. Was der Worgen brauchte war Fleisch. Viel Fleisch und noch dazu am besten Frisch erlegt. Wie also bekam er den Schwarzen dazu, nicht das nächste Dorf zu zerlegen und alles zu richten, sondern sich auf die Jagd nach einem Tier zu machen.
Ions Augen blieben auf die des Schwarzen gerichtet und dieser hatte die Tür erreicht. Er konnte fast schon sehen, wie Jarel nach einem Ausweg suchte und keinen fand. Angriff. Gerade als Ion genau mit diesem rechnete öffnete sich die Tür hinter dem Worgen und dieser setzte seinen Weg rückwärts fort. Sehen konnte Ion zwar niemanden, aber von Geisterhand hatte sich das schwere holz garantiert nicht bewegt. "Aus dem Weg." rief er laut, in der Hoffnung, wer auch immer versteckte sich hinter dem Türflügel und blieb nicht einfach mitten im Weg stehen.
'wo war ich' dachte Ion und die Optionen waren ihm ausgegangen. 'wo bekomme ich jetzt eine Menge Fleisch her? Der Stall? Die Pferde?' Den Gedanken verwarf er direkt wieder. Die Besitzer würden ihn lynchen und wäre sein eigenes Pferd darunter, würde er dessen Tod auch nicht wollen. Ihm fiel nur eines ein. Er musste den Worgen dazu bringen jagen zu gehen. Zwei Optionen reiften in seinem Kopf heran und für eine musste er sich entscheiden. Oder erst die eine versuchen und notfalls zur anderen greifen. Aber erst mal mussten sie raus kommen. Jede noch so kleine Muskelregung behielt Ion im Auge, damit er rechtzeitig reagieren konnte, sollte der Schwarze los stürmen wollen.
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Erzpriesterin Varelia
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Immerhin kam keiner auf die Idee, dem Elfen Folge zu leisten, also mussten weder Schwester Agnes noch Dina ihre improvisierten Waffen einsetzen. Dafür tauchte Schwester Svettele auf und rannte kurzerhand außen rum über den Hof zur anderen Tür. Agnes war sich unsicher, was sie nun davon halten sollte, beschloss aber, lieber den Treppenaufgang zu verteidigen. Zumal ihr das sicherer erschien, als dem Monster in den Rücken zu fallen. Etwaige Patienten waren der kriegsgebeutelten Seele dabei gerade Jacke wie Hose. Die Ihren waren die Schwestern.
Regina war derweil in Mendel hinein gelaufen, dem der Aufruhr im Seitenhaus nicht entgangen war. Der Mann öffnete die Waffenkammer und sandte Jusuf, die Glocke zu läuten. Gerade als er mit allen verfügbaren Schwertern Richtung Seitenhaus laufen wollte, hämmerte jemand ans TOr und er vernahm den Begriff Flammenrose. So schnell?? Egal, hauptsache der Orden war hier, um das Monster zu erlegen. Eilig öffnete er die Mannpforte.
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Melanie Johnston
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Melanie schaute weiter doch ziemlich verwirrt umher. So richtig Begriff sie nicht was hier passierte. Auch wenn sie gesehen hatte wer oder eher was der Grund für diese Aufruhr war. Das war auch anfädenglich der Grund dafür das Mela nnie kaum einen Finger rühren konnte. Zu sehr würde sie in diesem Moment wieder einige Jahre zurück gerissen, als sie einem Werwolf Auge in Auge gegenüber gestanden hatte. Ihre Finger streiften in Erinnerungen an der Narbe an der linken Seite des Halses entlang, die eigentlich nicht da sein sollte. Erstaunt stellte sie fest das sie da war. Ja es war definitiv etwas anders, dafür hatte sie nun aber weder die Zeit noch die Ruhe. Es galt sich also zusammen zureißen. Das sie nun im Gang stand und planlos rumschrie half Niemandem. Vorallem nicht ihr. Also nahm sie den Babbelstein erkannte aber recht schnell das ihr das zwar half, sie aber trotzdem Niemand verstehen würde. Das war der Moment als sie Fini sah und sie dabei beobachtete wie sie wieder verschwand. Das wäre eine sinnvollere Möglichkeit, sie könnte Melanie zumindest ein bisschen verstehen wenn sie japanisch sprach. Sie schaute sich um und versuchte in ihren Gedanken an den Weg zu finden. So rannte Melanie schnurstracks durch die Tür am Ende des Ganges. Nur um an einem Ort zu landen wo sie gar nicht hin wollte
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Svettele Fini Banik
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Lebenslauf: Fini

Fini sah wenig was Innen passierte, denn da war ein pelziger Arsch und ja dicke Klöten. Offenbar ein Männchen. Hatte sie je etwas darüber gelesen, welches Geschlecht ein Warg hatte? War das immer dasselbe? Wo genau die herkam, wusste man eh nicht. Über eine Vermehrung unter einander war nichts bekannt, sondern entwickelten sich aus Wölfen war eine Theorie, aber im Tempel waren vor ein paar Stunden noch keine Wölfe, nicht mal ein Hund. Vielleicht ist es gar kein Warg? Und wie kam der überhaupt rein? In das Gebäude? In die Tempelanlage? In die ganze Stadt? Die fellige Rute riss sie wieder aus ihren Gedanken, als sie vor ihrem Gesicht vorbei peitschte.
Ja, aus dem Weg. Die Priesterin schob den einen Türflügel auf, huschte hinüber und öffnete auch den Zweiten. Ein Durchgang selbst für ein solches Wesen von der Größe eines Pferdes breit genug. „Braver Hund. Ja, komm mal raus aus dem engen Gang.“ Fini stand einfach nur da und beobachtete. Die Göttin hatte ihr mehr Mut gegeben als gedacht. Langsam schritt der Reitwolf an ihr vorbei. Ihre Augen konnte sie nicht davon ablassen: wie sich die kräftigen Muskeln unter dem schwarzen Fell bewegten, es war pure Kraft gepaart mit Schnelligkeit. Aber vielleicht hätte sie weglaufen sollen, denn jetzt war das riesige Gesicht vor ihr, drehte sich langsam, musterte sie mit ihren diesen, seltsamen Augen und nahm eine Nase voll ihres Geruchs ein. Ruckartig stoß der mächtige Schädel vor und schubberte sich ausgiebig an ihrer Seite. Sie wurde dabei ein Stück gegen die Außenwand gedrückt, bliebt aber stehen und ihre Linke hielt noch immer den Besen.
Nachdem ihr das Herz ein ganzes Stück tiefer gerutscht war, kicherte die Priesterin leise und eine Hand näherte sich ohne zu überlegen, um den Hund zwischen den Ohren zu tätscheln. „Lieber Hund, suchst Du Dir jetzt ein paar Ertrunkene? Die vermisst bestimmt keiner.“
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Jarel Moore
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Das Weibchen wirkte nicht bedrohlich, aber es stank furchtbar und es kam eindeutig nahe. Zu nahe.
Und in der Hand? War das eine Waffe? Drohte es? Warum drohte es, wenn es doch nicht…
Der Worg war verwirrt. Erst einmal die Bedrohung aus dem Weg schaffen.
Statt sich streicheln zu lassen, griff er an. Allerdings nicht die Priesterin, sondern die Waffe.
Er riss ihr den Besen aus der Hand, sprang mit einem Satz zurück und zerlegte das Holz mit einem kräftigen Biss entzwei, ohne Fini aus den Augen zu lassen.
Das würde sicher klar machen, wer hier der Boss war.
Der Worg starrte die Priesterin an, die Haltung angespannt, die Ohren angelegt. Stank immer noch. Doch angreifen? Es hob zu einem Knurren die Lefzen, zeigte zwei Reihen blitzender Zähne, grollte das Weibchen an und bewegte sich einen weiteren Schritt zurück. Um zu fliehen? Um sich auf den Angriff vorzubereiten?
Sie würden es nicht herausfinden, denn plötzlich ging ein Ruck durch das massige schwarze Wesen.
Das Knurren verstummte, der Kopf fuhr herum, Blick und Ohren Richtung Tor gerichtet.
Und dann sprang er. Richtung Tor. Richtung Freiheit!
Mit wenigen langen Sätzen würde er den Hof überqueren.
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Liam von Alensbach
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Gemeinsam mit Ion war Liam dem Schwarzen gefolgt. Dass die Türflügel geöffnet wurden hörte der Ritter mehr, als dass er wirklich sah was hinter dem Wolf passierte. Fini? Der Flammenrosenritter wurde bleich und gerade wollte er ihr zubrüllen, dass sie sich gefälligst aus dem Staub machen sollte. Aber da wandte der Warg, Wolf oder Werwolf den grossen Kopf und schubberte sich an Fini. Um sie im Anschluss dann anzuknurren. Bitte? Erst ein Schosshund und dann eine Bestie? Das wollte nicht zusammenpassen. Doch Liam war bereits in jenen Automatismus gefallen, der half in der Schlacht den Überblick zu behalten. Panik nützte hier keinem. Und so funktionierte er, wie er zu funktionieren hatte.

Liam stiess sich von der Wand ab, um an die Fackel zu gelangen, die nur wenige Schritte vor ihm in der Wandhalterung brannte. Sie war eine der wenigen, die half den Gang des Nachts zu erhellen und gerade die einzig nützliche Waffe die er greifen konnte. Der Wolf hatte Angegriffen, ob Besen oder nicht war Liam egal. Der Schwindel war nicht weit, aber er zwang ihn nieder. Streckte sich, um nach der Fackel zu greifen und wurde im selben Moment unsanft davon abgebracht. "Nicht!" hörte er den Elfen, Ion, noch rufen, ehe seine Hand durch den Zusammenstoss mit jenem anstatt zum Griff ins Feuer der Fackel griff. Liam spürte wie die Hitze sein Fleisch versengte und taumelte mit einem erstickten Schmerzenslaut zurück. Der Elf hatte sein Ziel jedenfalls erreicht, denn der Flammenrosenritter hatte anderes zu tun als eine brennende Fackel nach dem Wolf zu werfen. Und dann war das riesiege Tier bereits aus dem Tor.
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Avarion DeSpaire
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Ion war weiter gefolgt, jeden Augenblick damit rechnend, das es sich der Schwarze doch noch anders überlegte und zum Angriff über ging. Er wusste aus Erfahrung, das da nicht mehr sehr viel Verstand in dem Gewirr auf Wut und Raserei übrig war, um feinfühlig auf sein Umfeld zu reagieren. Eine falsche Bewegung und die Stimmung konnte kippen. Die Tür öffnete sich weiter und irgendwie war Ion erleichtert das zumindest hier nicht noch mehr zu Bruch ging. Andererseits blieb ihm fast das Herz stehen, als die Priesterin den Worgen mit den Zähnen lang wie Finger und der Körpergröße eines erwachsenen Pferdes, mit einem Schoßhund zu verwechseln schien und diesen anfasste. Fassungslos blieb er stehen und starrte das geschehen an. Natürlich signalisierte der Worg sehr deutlich was er von dem Kuschelkurs hielt und zwar wenig bis gar nichts und sie konnte froh sein, das er nur den Besen erwischt hatte und nicht ihre Hand.
Noch immer Fassungslos schüttelte er leicht den Kopf und dank dieser Bewegung nahm er auch Liam wahr, der nach der Fackel greifen wollte und das wohl kaum um ihm den Weg zu leuchten. Er fuhr herum um den Menschen auf zu halten, stieß gegen dessen Hand und brachte sie vom Weg ab, direkt ins Feuer. Im Nachhinein betrachtet tat es ihm fast schon leid. Aber eine Fackel in Richtung des Worgen hätte der Tropfen sein können, der das Fass zum überlaufen brachte oder im Fall des Schwarzen zu explodieren. Dann wäre eine verbrannte Hand noch das kleinere Übel geworden. Die Ablenkung hatte aber ausgereicht, das der Worg herum fuhr um sein Heil in der Flucht zu suchen. "Verdammt." Ion rannte los, auf den Hof für ein freies Sichtfeld und streckte den Arm aus um einen Zauber zu wirken, der den Worgen aufhalten würde. Ob nun Sichtverhältnis, oder die Tatsache, das er nicht ausgeschlafen war, oder der Widerstand des Worgen selber zu hoch war. Der Zauber wirkte nicht. Ion bekam keinen Zugang zu den Gedanken von Jarel und schaffte es lediglich einen Impuls zu senden. 'Halt!'

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Weiter: Haus der Melitele - Hof, Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus (Seite 7)
Zuletzt geändert von Avarion DeSpaire am Mittwoch 6. März 2024, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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