Das Haus der Melitele - Quartiere

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 175
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

Melanie hatte erstaunlicherweise recht ruhig geschlafen. Das verwunderte sie doch sehr, war das in der letzten Zeit, als sie noch nicht hier gewesen war, ganz anders gewesen. Ein- oder gar durchschlafen war eine seltene Angelegenheit geworden. Und dann klappte das jetzt, nach dieser ganzen Aufregung und den ganzen Schmerzen. Jedenfalls wurde sie recht ausgeruht wach. Sie spürte ihre Verletzungen, wie sollte es auch anders sein. Sie setzte sich auf und lehnte sich an die Wand in ihrem Rücken. Beim atmen fühlte sich das noch immer alles andere als richtig an, die Schmerzen waren noch da, aber es war nicht mehr ganz so schlimm. Was ihre Schulter anging, das war schon viel besser, sie konnte sie bewegen, so eingeschnürrt natürlich nicht viel, aber ein klein wenig die Schulter auf und ab ging ohne allzu viel Schmerzen zu verursachen. Natürlich sah sie ziemlich mitgenommen aus, verschwitzt und ziemlich zerzaust. Und dieses Hemd.. Naja sie würde damit keinen Modewettbewerb gewinnen, aber für den Moment war es mehr als sie verlangen konnte. Sie war alles in allem sehr dankbar für das was alle heute Nacht für sie getan hatten um ihr zu helfen. Aber jetzt musste sie erstmal hoffen das dieser Jakob wieder kam und sie sich verständigen konnten. Als es dann klopfte war sie fast etwas erschrocken und zusammen gezuckt, was ihr nur ein schmerzerfülltes Ächzen entlockte.
Benutzeravatar
Jakob von Nagall
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Das Geräusch aus dem Zimmer klang nicht wie ein freundliches Herein. Eigentlich klang es überhaupt nicht nach Sprache, aber es machte immerhin deutlich, dass Melanie wohl noch lebte, gegebenenfalls wach war, vielleicht sogar Hilfe benötigte. Also fummelte er mit dem Fuß die Tür auf und kündigte sich noch mit einem: "Ich bin's, Jakob, ich komme rein.", an. Das Tablett mit dem Frühstück balancierend, betrat er das Zimmer und ließ den Blick kurz schweifen. Soweit keine offenkundigen Dramen...
Wie war das? Ach ja, lächeln. Der ungewohnte Gesichtsausdruck geriet spärlich, aber halbwegs freundlich. "Guten Morgen. Gut geschlafen? Hast du Hunger?" Er stellte seine Fracht ab und machte sich am Fenster zu schaffen, um das Leder zu entfernen und Luft sowie Licht herein zu lassen. Draußen schien die Spätsommersonne in den Kräutergarten, auf den Melanies Zimmer wies und warf nun einen hellen Lichtklecks in den kleinen Raum.
Besser.
Jakob kehrte zum Bett zurück und setzte sich auf einen Schemel. "Gerade ist Messe. Wir haben also ein bisschen Zeit uns zu unterhalten, wenn du willst.", bot er an, obwohl er eigentlich nicht der beste aller Gesprächspartner war. Aber er würde sich Mühe geben.
"Eins ist mir aber wichtig: was du gestern Abend gesagt hast, will ich nie mehr von dir hören und jemand anderes wird es auch nicht von dir hören. Ich bin ein Ordensritter. Ich habe Enthaltsamkeit geschworen und ich halte mich an meine Gelübde." Wie leicht ihm diese Lüge fiel, die ja im Grunde keine war. Bis auf eine halb besinnungslose Nacht... Ernst blickte er Melanie in die asiatisch anmutenden Augen. Unklar, was er bereit wäre zu tun, um seine Worte zu Tatsachen werden zu lassen.
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 175
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

Sie hatte zwar damit gerechnet das irgendwann Jemand kommen würde, aber das jetzt auch noch ein Gesprächspartner kam war ihr sehr willkommen. Das konnte man ihr schon ansehen als sie Jakob erkannte. Und als sie sah was er da dabei hatte... Normalerweise hätte sie geklatscht und wäre auf und ab gehopst, aber weder das eine noch das andere war gerade irgendwie nicht direkt möglich. Nötig war es in jedem Fall nicht. Man konnte ihr die Freude förmlich ansehen, man konnte sie beinahe spüren. Frühstück ans Bett, gut es hatte einen anderen Grund und das war auch nicht ihr Jacob, aber egal es war Frühstück und es wurde ihr ans Bett gebracht. Sie hätte sich wahrscheinlich auch so darüber gefreut wenn es einer von Abbys Küchenghulen gewesen wäre. Sie rümpfte etwas die Nase, was vielleicht einen Moment hatte fehlgedeutet werden können. Aber ihr breites freundliches Grinsen das darauf folgte hatte das sicher gleich wieder korrigiert. Sie setzte sich etwas mehr auf. "Frühstück... Super. Danke." Sagte sie freundlich schnappte sich die Schale und nahm direkt einen Löffel Brei mit den Früchten. Mit vollem Mund schaute sie zu Jakob der so ernst zu ihr sprach und hörte zu. Sie schluckte runter. "Ich habe keine Ahnung wo von du sprichst." Sie zuckte zumindest die eine Schulter ahnungslos und nahm sich einen weiteren Löffel. Auch wenn das ganz offensichtlich nur geheuchelte Ahnungslosigkeit war und ein klein wenig amüsiert wirkte so konnte man in ihrem Blick die Ernsthaftigkeit ihrer Worte sehen. Geheimnisse egal welcher Art sie gewesen waren, würde sie immer mit in ihr Grab nehmen. Denn man hatte ihr etwas anvertraut und wenn Jemand gewollt hätte das es sonst Jemand gewusst hat, dann hätte dieser Jemand es wohl auch selbst erzählt. Zugegeben das hatte ihr Niemand erzählt und sie hatte es einfach gewusst, aber das hier war eh eher eine Sache des Prinzips. Sie schluckte wieder herunter und schaute Jakob an. "Aber jetzt mal ganz ernst. Niemand wird das von mir erfahren, aber man kann es euch ansehen, wenn man selbst..." Sie beendete den Satz nicht, legte die rechte Hand auf ihren Bauch und schaute einen kurzen Moment betrübt drein. Es schmerzte sie noch immer wenn das Thema in diese Richtung ging, auch wenn es zwei Jahre her war seit sie sie verloren hatte. Zeit würde in diesem Fall nichts ändern. Sie hatte für alle Ewigkeit die Erinnerung daran ihre Tochter zu Grabe tragen zu müssen. Und nichts würde an der Narbe die dieses Erlebnis hinterlassen hatte etwas ändern.
Sie schwieg lange und schaute mit feuchten Augen zu Jakob auf. Mit einer Hand wischte sie die Tränen weg. "Themenwechsel.. Was du gestern gesagt hast wo und wann ich bin." Sie atmete tief durch und richtete sich so gut sie konnte auf. "Ich glaube dir. Ist nicht so das das das erste Portal gewesen ist das ich durchschritten habe, aber noch keines hat mich aus meiner Welt gerissen." Sie schwieg nochmal kurz. "Gibt es einen Weg zurück? "
Benutzeravatar
Jakob von Nagall
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Etwas überraschte ihn die Begeisterung über das eher spartanische Frühstück schon. Er selbst war nie ein Frühstücksmensch gewesen - ihm hatte früher ein Liter Kaffee zum Funktionieren gereicht. Etwas, was er hier hatte neu lernen müssen, denn Kaffee war ein Luxusgut und Tee meistens aus Kräutern. Außerdem waren die Lehreinheiten bei den Rittern durchaus körperlich anspruchsvoll, weswegen man sich irgendwann tatsächlich über Haferschleim hermachte wie über ein Festmahl. Das bei jemandem zu sehen, der gestern Abend noch einen Tacco hatte, also aus einer Welt mit durchprozessiertem Fast Food kam, war befremdlich.
Immerhin gab Melanie ihm zu verstehen, dass sie die Klappe halten würde, teilte aber eine Einschätzung, die ihm selbst gestern auch schon gekommen war: er und Iola verhielten sich zu auffällig. Für die Andeutung der Fremden bezüglich des Kindes fehlten Jakob allerdings die Antennen oder vielleicht wollte er auch einfach nicht weiter darauf eingehen. Er hatte seine eigenen Probleme damit, was auch der harte Zug um die Lippen des Knappen zum Ausdruck brachte.
Themenwechsel.
Sie kannte also Portale, allerdings innerhalb ihrer Welt. Ähnlich wie bei Slava und seiner Zone. Jakob überlegte einen Moment, bevor er antwortete. Überhaupt hatte man bei ihm immer das Gefühl, er würde nicht antworten wollen, was daran lag, dass er meistens sehr genau überlegte, was er sagen wollte und wie. Dadurch vergingen Sekunden, die so manch ungeduldigen Gesprächspartner zur Verzweiflung treiben konnten.
"Es gibt hier jemanden, der sich mit der Physik der Portale beschäftigt, aber so weit ich weiß, ist es bisher eine Einbahnstraße. Gerade die, die Welten verbinden, sind schwer zu finden und noch schwerer zu erforschen." Er schenkte Melanie einen Tee zu ihrem Frühstück ein, da sie mit einem Arm eher begrenzten Bewegungsspielraum hatte.
"Diese Welt hier kennt auch magisch erstellte Portale, um von einem Ort zum Anderen zu kommen, aber ich selbst habe noch nie eines gesehen oder gar benutzt. Überhaupt hat diese Welt einige Besonderheiten, die zumindest im Vergleich zu meiner Version der Erde wie aus einem Film wirken." Er musterte Melanie einen Moment.
"Du scheinst aus einer Version der Zukunft meiner Welt zu kommen, mit der Erweiterung um... Magie?" Das Konzept schier unendlicher Realitäten, allein von dieser einen Erde, ließ ihn noch immer Kopfschmerzen bekommen. Und dann noch all die anderen Welten, die rein gar nichts mit der Erde zu tun hatten - Azeroth, Sitonia und der Kontinent selbst. Voller Merkwürdigkeiten, die man in seiner Realität zuweilen nicht einmal in Märchenbüchern fand.
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 175
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

Melanie aß definitiv mit Genuß, was vielleicht auch ein wenig daran lag das sie einfach Hunger hatte. So genau ließ sich das zumindest nicht feststellen. Sie nickte ihm jedenfalls dankend zu als er ihr Tee eingoß. Sie hörte ihm aufmerksam zu und nickte ab und an. Es wurde aber, je länger er redete etwas resignierend. Was allerdings eher an der Richtung des Gesprächs als an dem Redefluss und dem Tempo desselbigen lag. Als Zuhörerin war sie schon immer hervorragend gewesen, da änderte auch das eher überlegtere Tempo nichts. "Ich bin keine Physikerin, also habe ich da ohnehin keine Ahnung von. Aber schön das sich jemand damit beschäftigt." Sie zuckte etwas mit der einen Schulter und trank einen Schluck Tee. Sie betrachtete ihn noch eine Weile und nahm noch einige Löffel von ihrem Brei, vielleicht auch um ein paar Gedanken zu sortieren und zu ordnen. "Ganz einfach gesagt... Ja. Das stimmt so ungefähr. Wobei ich ja noch nicht weiß wann und wie deine Welt war. Bei uns gibt es Magie und alle möglichen Wesen die ihr Unwesen treiben oder auch friedlich sind." Fügte sie den Nachsatz an als sie sich daran erinnerte wie er gestern rein mimisch reagiert hatte als sie von ihrer Freundin erzählt hatte. Einen Schluck nahm sie dann noch von ihrem Tee. "Ich habe allerdings auch etwas den Eindruck als wäre jedes Wort das ich sage genau das Falsche ist?" Sie schaute ihn herausfordernd an und lehnte sich etwas an. "Wahrscheinlich glaubst du es mir ohnehin nicht, ich bin keine Gefahr für Irgendjemanden hier." Sie schaute ihn ernst an und seufzte. "Hast du meine Sachen in Sicherheit gebracht?" Fragte sie versucht mit ruhiger Stimme, aber es war nur schwer zu übersehen das ihr das sehr sehr wichtig war.
Benutzeravatar
Jakob von Nagall
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Melanie war gut darin, die neuen Tatsachen zu akzeptieren. Besser als er es vor einem Jahr gewesen war. Sie kam also aus einer Version seiner Welt - oder einer Welt, in der es englisch sprechende Menschen gab - die Magie beherbergte und wie auch immer geartete Wesen. Er selbst hatte sich schon häufiger gefragt, ob Vampire und Werwölfe letzten Endes vielleicht auch eine Form von Magie darstellten. Eben die Ausprägung, in der es sich in seiner Welt manifestierte. Seine ehemaligen Ordensbrüder gingen bei den Werwölfen eher von einer Art Infektion aus und Vampire waren Kinder Satans, Seelen (und Körper), die den Weg in die Ewigkeit nicht gefunden hatten oder vom großen Verführer davon angebracht worden waren. Wie sonst konnte man erklären, dass alles, was einem Gott geweiht war, sie zurück trieb, sei es Kreuz, Halbmond oder Stern?
Wie viel sollte er ihr verraten? Vielleicht das Unverfänglichste. "Ich kam vor etwa einem Jahr her...", seine Lippen zuckten in der Andeutung eines freudlosen Lächelns, "Mit einer 1098s. Die steckt seither als geschmolzener Haufen in einem Sumpf südlich von hier." Er zuckte mit den Schultern. "Inzwischen bin ich auf ein PS umgestiegen, denn hier gibt es keine Verbrennungsmotoren. Die Welt ist ziemlich vergleichbar mit dem Mittelalter meiner Welt." Er war versucht 'unsere' zu sagen, entschied sich dann aber dagegen, da er das noch nicht beurteilen konnte.
Er überlegte, welchen Ort sie wohl kannte. Flagstaff war so ein kleines Kaff, dass die Chancen recht schlecht standen. Also... "Ich komme aus Phoenix, Arizona und bei uns schrieb man das Jahr 2010.", beantwortete er die im Subtext gestellte Frage. Auch wenn er genaugenommen aus Deutschland kam, aber alles musste er ihr auch nicht auf die Nase binden. Dann überlegte er wieder. Hielt er sie für gefährlich? Jarel hatte sie offenkundig beunruhigend gefunden, ihrer Magie wegen. Er selbst konnte aus den wenigen Ausführungen, die er von ihr hatte, nicht so besonders viel machen, aber ein leises Misstrauen war da durchaus.
"Deine Sachen sind sicher verwahrt.", ging er auf dieses Thema vorerst nicht weiter ein. Er hatte ihre Waffen mit seinen weg geschlossen und alles was keine Waffe war, war in diesem Raum. Oder noch in dem Baum am Ufer des Wyzimasees.
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 175
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

Nachdem Melanie ihren Brei verdrückt hatte und das mit sichtlicher Zufriedenheit, hörte sie ihm genau zu. So ganz sicher war sie sich nicht bei ihm, er wirkte... Seltsam, zugeknöpft, misstrauisch, ein wenig ängstlich... Wohl eher besorgt. Ob das an ihrer Anwesenheit lag oder daran das die Frau die sein Kind trug und die ihm offensichtlich viel bedeutete hier war. Genau konnte sie es nicht sagen und das beunruhigt sie dann doch etwas. Normalerweise waren Menschen ein offenes Buch für sie. Wahrscheinlich war es beides, welcher Teil welche Gewichtung hatte wusste sie nicht so genau, aber für solche Gedanken war auch später noch genug Zeit. So lauschte sie seinen Worten. Bei der Erwähnung seiner Ankunft verzog sie ein wenig den Mund. "Oh schade drum, wenn die der in meiner Welt ähnelt." Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen bevor sie sie hinter der Tasse verbarg.
"Ich komme aus London, England. Das Jahr weist du ja schon. Und ich hoffe meine Maschine hat es nicht so schlimm erwischt, sind noch nen paar Sachen drin die nützlich werden könnten." Sie runzelte die Stirn und schaute sich um. "Die hängt in nem Baum oder?" Sacht schüttelte sie den Kopf, auch wenn sie es recht sachlich akzeptiert hatte das sie jetzt HIER war, so amüsiert sie irgendwie die Art und Weise. Sie schwieg einige Augenblicke und schaute sich nochmal um. Irgendwas war ihr gestern noch aufgefallen an dem anderen Kerl, sie grübelte offenkundig undan sah ihr an das es ihr einfiel. "Geht es deinem Kollegen gut? Mir war als...." Sie beendete den Satz nicht und besann sich eines besseren. "Danke das du mein Zeug eingesammelt hast." Vorerst schien ihr das genug zu sein.
Benutzeravatar
Jakob von Nagall
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Hätte er geahnt, dass sie ihn für ängstlich hielt... Er war aktuell vieles, aber das nicht. Dafür glücklicherweise deutlich weniger mies gelaunt oder gar aufbrausend, wobei ihm Melanie auch keine Gründe lieferte. Sorge um traf es besser. Er hatte Jarel den ganzen Morgen noch nicht gesehen und am Abend auch nicht mehr. Gerne wüsste er, wie es dem Ritter ging, auch im Iolas Willen. Er hatte noch gar nicht die Gelegenheit gefunden, ihr zu sagen, dass ihr Ziehvater hier war. Vielleicht war er auch einfach zu feige dazu gewesen - die Wahrheit kannte nur er allein und er war gut darin, diese vor sich selbst zu vertuschen.
Schade um die Maschine. Er zuckte lediglich mit den Schultern. Für ihn waren Fahrzeuge, vor allem Motorräder nur Mittel gewesen, um das Adrenalin aufzupeitschen und Gott herauszufordern. Bis Gott ihn von der Straße geschnippt hatte wie eine lästige Fliege. Er müsste tot sein und doch war er hier, bekam eine neue Chance und stellte sich diesmal bisher gar nicht so furchtbar schlecht an.
London. Melanie zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Die Stadt kannte er, war selbst schon da gewesen. Auch in London gab es ein Templerhaus und soweit er wusste, überlebte dieses schon eine ganze Weile als das Letzte in Europa. Er nickte also dazu, bestätigte, dass er den Ort kannte und das Land ebenfalls.
Dann sprach sie Jarel an und als hätte das Wort allein Gedanken in Bewegung gesetzt, wurde der Knappe unruhig. Mehr noch, etwas schnürte ihm plötzlich die Brust ein und drückte sein Herz zu einem zuckenden Klumpen zusammen. Diese verschobene Wahrnehmung stellte sich ein, die ihn sonst nur in seinen Träumen befiel - ein Echo, wie er es zu nennen begonnen hatte. Und wenn er nicht schon einige dieser Momente hinter sich gehabt hätte, er wäre wohl in Panik geraten. So aber sortierte er das Gefühl nach einem Moment der Irritation ein und sprang auf, die Hand dennoch auf die Brust gepresst. Kurz wankte er wie betrunken, blinzelte heftig gegen einen dunklen Schatten am Rande seines Sichtfeldes an.
"Entschuldige...", brachte er noch heraus, bevor er aus dem Raum und den Gang hinunter stürmte, nur um auf halbem Wege Iola in die Arme zu laufen. Er fing sie gerade so an den Armen ab, um nicht mit ihr zusammenzustoßen. "Violetta - wo ist Jarel? Was ist passiert?" In seiner Hektik vergaß er, dass er gar nichts zu ihr gesagt hatte und sie entsprechend so viel wusste wie er, wenn nicht gar weniger.
Benutzeravatar
Melanie Johnston
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 175
Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
Lebenslauf:

Sie schaute ihm nach als müssten ihre Gedanken erst etwas Rückstand aufholen u das ganze was nun passierte zu verarbeiten. "Siehst du.. Genau das meinte ich mit dem ich hab das Gefühl genau das falsche zu sagen..." Rief sie ihm hinterher und rutschte vom Bett herunter. Sie brauchte ein paar Sekunden um ihr Gleichgewicht finden und starrte ihm dann durch die Tür hinterher. Irgendwas an der Art wie besorgt er gewirkt hatte für die paar Momente vor seiner Flucht legten einen Schalter bei ihr um. Da war Hilfe notwendig... Das war wie ein Fluch, wenn sie soetwas wahrnahm, naja dann leistete sie Hilfe. "Fuck..." Sie setzte an ihm nach zu rennen und tapste erstmal einige Schritte wackelig herum, toll das letzte Mal das sie Barfuß gerannt war war im Kindergarten. Und dann war sie auch schon, mit unfreiwillig viel Abstand, durch die Tür und den Gang entlang.
Benutzeravatar
Iola
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 91
Registriert: Sonntag 26. Februar 2023, 22:08
Lebenslauf:

Iola kommt von hier gerannt
___________
Iola rannte ihm beinahe direkt in die Arme, leuchtende hektische Flecken im blassen Gesicht.
„Wir werden überfallen!“, rief sie panisch, noch ehe sie Jakobs Worte verarbeitet hatte.
„Ein Adliger mit ganz kurzen Haaren und Augen wie eine Schlange und ein elfischer Magus haben gerade die steinerne Tür zum Brennofen…“
Und da machte es in den aufgebrachten Gedanken der jungen Frau ‚klick‘ und sie verstummte einen Moment.
„Vater ist hier? Dann wollen sie IHN! Der Mann hat Vater gedroht, bevor sie die schwere Steintür einfach aus den Angeln gezaubert haben. Jakob! Du musst ihm helfen!“, flehte sie und zog ihn bereits in die entsprechende Richtung.
Waffen! Sie brauchten Waffen! Die von den Schwangerschaftshormonen angefeuerten Hormone trieben ihr einen wahren Strom Tränen in die Augen, während sie in Richtung des Gebäudes hasteten.
Sie wollte auch helfen. Aber da gab es etwas, dass wertvoller war als ihr eigenes Leben.
Benutzeravatar
Jakob von Nagall
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 548
Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
Lebenslauf: Jakob von Nagall

Überfallen? Brennofen? Jakob hätte verwirrter kaum werden können, ließ sich aber mitziehen, denn die Richtung passte. Ein Mann mit Schlangenaugen und ein Magus. Er wurde partout nicht schlau aus Iolas Worten, aber der Tränenstrom sorgte immerhin dafür, dass er sie eine Sekunde labg bremste, um ihr Gesicht in die Hände zu nehmen.
"Beruhige dich. Bitte. Bei allen Göttern, was meinst du mit Brennofen? Welche Tür?", beschwor er sie. Sekunden, die Melanie Zeit gaben, aufzuholen. Jakob bemerkte sie erst recht spät, denn das Hämmern in seiner Brust mahnte ihn schmerzhaft zur Eile.
Leicht entnervt wandte er den Kopf. Ach bitte..."
Antworten