Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

„Sehr nett von euch…“, äffte Sarray Delia nach. Die Zwergin war auf zweihundertzehn.
„Warum bei Meliteles Titten isser nu wieder eingesperrt?!“
Die Zwergin zog einen Schemel heran um darauf zu klettern und den Feldwebel über den Tisch hinweg anzuzischen wie eine Schlange einen Mungo.
Die wasserblauen Augen schlugen regelrecht Funken.
„Könnt ihr uns nicht einfach in Ruhe lassen? Nur weil wir größer, kleiner oder anders sind, darf man uns nicht einfacher wegsperren.“
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 464
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

„Danke gut, meine Nacht war ein bisschen kurz aber komfortabel.“ Dazu wie es dem Feldwebel ginge. Nachdem Sarray auf einen Schemel kletterte, setzte sich auch Novka wieder hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Ihren Zorn versuchte er weg zu lächeln, runter zu schlucken und nicht persönlich zu nehmen. Mit Schlangen als Gegenüber hatte er zumindest eine gewisse Erfahrung. Auch wenn er innerlich angespannt war: er hoffte darauf, dass sich die Zwergin weiter beherrschen konnte und nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregte als sie es schon getan hatte.

„Letztendlich hat er seinen Kollegen Herrn von Sorokin gedeckt. Ganz ritterlich. Oder wie zwei neunzigjährige Lausbuben, die etwas angestellt haben, erwischt wurden und jetzt zusammen halten.“ Er zuckte unschuldig mit den Schultern, den wegen dieser Tatsache kann er nun wirklich nichts.

„Getan haben sie nach meinem Kenntnisstand sonst nichts, außer im Eisvogel etwas zu Essen bis man sie zu unrecht beschuldigt hat. Nur haben sie darauf aus einer Art Notwehr eine Nase gebrochen und Einflussmagie genutzt. Dummerweise gegenüber einem Ratsherren...“ Novka machte ein resigniertes Gesicht. „...und die sind natürlich etwas besseres, haben andere Ansprüche und eine gewisse Erwartungshaltung bevorzugt zu werden. Da können wir Menschen uns auch gegenseitig hervorragend diskriminieren ohne größer, kleiner oder schöner zu sein.“ Er seufzte und meinte es tatsächlich ehrlich. Man konnte merkten, dass er von der ganzen Situation nicht sehr begeistert war und es sich vielleicht anders wünschte. Vielleicht weil er sehr jung und so bartlos wie ein zweijähriger Zwerg war. Ein Alter, das ihn von anderen Wächtern gerade in dieser Position unterschied. „Damit der hoher Herr nicht garstig wird oder gar auf die Idee kommt, den Orden wegen irgendwelcher schändlichen Magiewirkerei zu informieren, konnten wir uns darauf einigen die ‚bösen‘ Hexer zwei Wochen hier zu behalten. Statt irgendeinen anderen Mist, wie öffentlich auspeitschen…“ Er wollte auf das Protokoll zeigen, aber es war zwar viel Papier auf seinem Schreibtisch, aber genau dieses hatte er schon längst irgendwie hin weggeräumt.

Deshalb legte er seine Hände übereinander und beugte sich zu der Zwergin, um leiser reden zu können: „Ich persönlich bin ihnen sehr dankbar für das Wagnis, das sie gestern Nacht für unsere Heimatstadt eingegangen sind. Auch wenn bei mir vor allem nilfgaarder Leichen angekommen sind, die ich leider nicht mehr befragen kann. Aber auch Euch, Miss Cestay, bin ich nicht weniger dankbar für das, was Ihr jeden Tag für all die Bewohner Nowigrads tut. Die Scherben sind ein besserer Ort dank Euch. Und jemand wie Tjom kommt bald wieder auf die Beine. - Deshalb würde ich Euch bitten diesen Scheiß mitzuspielen und ich bringe ihn Euch persönlich wieder nach Hause.“
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Es war längst klar gewesen, dass Sarray Delias Worte zu dem Hergang nicht gereicht hatten. Was der jungen Frau aber auch nichts ausmachte, da der Feldwebel viel mehr dazu sagen konnte WARUM die beiden nun wirklich eingesperrt worden waren. Es war eine Art, sie zu schützen, so verstand sie es nun. Nun zumindest konnte man es so verstehen, wenn man es so verstehen wollte. Und sie sah die Sachen lieber von dieser Seite als von der anderen, zumal Crehwill gestern nicht sonderlich traurig wirkte. Was waren auch schon zwei Wochen in einem Leben, von dem man nicht wusste, wie lange es währen würde. Auch wenn jeder Tag eingesperrt in ihren Augen ein vergeudeter Tag war, denn man bekam diesen nicht mehr zurück, auch wenn er noch viele Jahrzehnte vor sich hätte…

Sie hatte sich die Zeit, in der der Feldwebel sprach, still verhalten. Nun sprach auch dieser von Leichen. Irgendwie waren in und um diese Stadt herum viel zu viele Leichen… Sie erinnerte sich an Crehwills Worte… Die Hinweise, dass man dem Feldwebel durchaus vertrauen konnte… mmmmhhhhhhh…. “Was würdet Ihr die Nichtmehrbefragbaren denn fragen wollen?”, fragte die Halbelfe vorsichtig nach, zu all dem Rest konnte sie nicht viel beitragen, wobei sie dem Feldwebel durchaus zustimmte, mit der Hilfsbereitschaft der Zwergin war dieser Ort ein besserer Ort, als ohne sie…. So viel Einfühlungsvermögen war selten bei Männern zu finden… sie legte den Kopf ein wenig schief und musterte den Feldwebel neugierig.
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

„Hrmpf…“
Der Feldwebel sah aus und guckte wie ein Welpe. Da wollte man eher mit ihm Gassi gehen oder den Kopf tätscheln…
Sarray wollte gerade eine – wesentlich weniger scharfe – Schimpfkanonade loslassen, als Delia ihre sehr seltsame Frage stellte.
Hatte Sarray Delias Ausführungen vorher nicht verinnerlicht, war Delias anschließenden Andeutungen wesentlich gefährlicher als der Dickkopf der Zwergin.
Scheiße ja…sie würden gemeinsam auf dem Scheiterhaufen landen, wenn die hier dahinter kamen dass das Mädel magisch begabt war und nicht der Loge angehörte.
Oder sie würden sie verschleppen und auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Wahrscheinlich falschherum…
„Können wir jetzt die Hexer sehen?“, verlangte Sarray und versuchte die Situation rumzureißen.
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 464
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

„Hrmpf…?“ Novka runzelte für einen Moment leicht irritiert die Stirn. War sie so leicht zu beruhigen gewesen? Nach allem was er über die Zwergenheilerin wusste war sie ein Energiebündel, saß aber nun fast brav ihm gegenüber. Sicher seine Mutter hatte schon recht behalten, dass man ein Danke einfach mal aussprechen darf. Selbst dem mürrischem Hexer hatte das gestern etwas den Wind aus den Segeln genommen. Aber bei der Zwergin war neben dem üblichen Rassismus noch die Sorge, um ihren Hexer gewesen. Dafür hing Delias Frage in der Luft. Eine Reisende hatte Reuven gesagt, sie und der Barde. Das mag den Themenwechsel begründen.

„Natürlich, Miss Cestay, ihr müsst mir nur noch versprechen, dass ihr keinen Unfug macht, der mir den Kopf kosten könnte.“ Ein Blick fiel auf den Korb und all die anderen Dinge, die die beiden Damen dabei hatten. „Wobei ich das Gefühl nicht los werde, dass die zwei Herren bald den meisten Luxus im Haus haben werden…“ Und ja das schloss die Wächter mit ein. Allein der Duft nach Speisen, der aus dem Korb einem entgegen schlug und wenn er an seine Pritsche dachte… aber nicht das Thema.

Er lächelte die Damen an, freundlich ohne Gier, sah weder auf ihre Brüste noch ließ er den Blick über Rundungen wandern, sondern suchte Delias Augenkontakt: „Uhm… ich weiß nicht, wie sehr Euch Miss Cestray über die aktuellen politischen Umstände hier und den Reibereien mit dem Kaiserreich Nilfgaard aufgeklärt hat.“ Anscheinend ging er nicht davon aus, dass Delia so etwas wusste, was eigentlich jede in Nowigrad wissen sollte. „Aber so Sachen, die man eine feindliche Macht so fragen möchte, wenn sie wahrscheinlich vor hat die Heimat zu infiltrieren, zu erobern und sich Untertan zu machen. Also… eher kein nettes Gespräch…“ Es folgte ein entschuldigendes Schulterzucken, bevor er langsam aufstand – nicht ohne vorher unter dem Tisch nach einer dösenden Cat zu schauen. Schließlich ging es jetzt endlich zu Reuven. „Hey... wir gehen endlich.“
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Bei den Worten um den Luxus, den die beiden Hexer wohl erwarten würde, musste sie ein wenig schmunzeln. Wenn man es Sarray und auch Delia erlauben würde, jeden Tag hier zu sein, würde es den Hexern hoffentlich wahrlich an wenig fehlen.

“Ein wenig hat man mir dazu erzählt”, räumte Delia ein, aber was sie davon hielt, wusste sie selbst noch nicht. Denn sie hatte viel zu wenig Verständnis von dieser Welt. Zu den weiteren Worte des Feldwebels nickte sie, war noch immer positiv von ihm überrascht… Crehwill hatte ihr mehrfach gut zugesprochen ihre Magie…. “Ich”, setzte sie an und wollte vielleicht tatsächlich ihre Hilfe anbieten. Doch ehe sie ein weiteres Wort dazu sagen konnte, verlangte Sarray, zu den Hexern vorgelassen zu werden. Vielleicht wenn sie noch einmal mit Crehwill darüber sprach? Oder Valjan alleine antraf? So würde er vielleicht auch keinen Verdacht schöpfen, dass Hexer und Zwergin davon wussten… “Ja, die Hexer”, meinte sie dann also leise und spähte unter den Schreibtisch, als die Aufmerksamkeit des Feldwebels dorthin wanderte und er Worte nach unten sprach…
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

Nun hatten Hund und Zwergin etwas gemeinsam:
Die waren freudig- aufgeregt.
Der Unterschied war, dass der Wolfshund das mit eifrigen Wedeln mit der Rute offen zeigte, während die Zwergin zwar versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch das Funkeln ihrer Augen doch mehr verriet als sie es wünschte.
„Dann auf!“, verlangte sie und versuchte säuerlich dreinzusehen, was nicht besonders gut gelang.
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 464
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

So gab es nicht mehr viel zu sagen, nur Delia bekam einen kurzen fragenden Blick, irgendwas lag da doch in der Luft, aber Sarray wollte los und so führte der Feldwebel die Damen in den Zellentrakt. Weit war es nicht, denn auch die Hexer saßen – diesmal zumindest – ebenso im Erdgeschoss.

<zum Kerker>
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 464
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

------------------------------------------------------------
von: Hexerzelle
Datum: 8:07 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: Delia
-------------------------------------------------------------

Valjan war erfreut draußen ein bekanntes Gesicht zu sehen. Gefreiter Arnvüld stand dort herum. Aber ja, er hatte gestern angeordnet, dass seine Jungs heute Vormittag hier sein sollten wegen der Verhöre. Aber da hatte er Slava wohl missverstanden, was morgen genau bedeutete. Denn es fanden keine Verhöre statt und der Freiherr schlief sich hoffentlich wie angeordnet aus.

Den Gefreiten, ein Mann nicht viel größer als der Feldwebel, aber sicher doppelt so alt mit einem gemütlichen Gesicht, winkte Novka zu sich, übergab den Zellenschlüssel und ordnete ihn an vor der Zellentür zu wachen, bevor er sich wieder Delia zu wandte: „Wie vertraulich ist Euer Anliegen denn, Miss?“ Wenn sehr, würde er sie zu einem der nahen Verhörräume führen, dort wäre man ungestört. Ein Raum, ein Tisch, zwei Stühle und vor allem eine Tür, die man schließen kann. Offen und fragend sah Novka zu der jungen Frau und… ja auch neugierig.
Delia
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 199
Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Delias Wangen wurden wärmer als sie es eh schon waren, nach Reuvens Frage. Sollten sie tun und lassen was sie wollten, aber erst wenn sie weg war!

Der Feldwebel hingegen erhielt wieder einen forschenden Blick. Er zitierte seine Mutter? Wie alt war Valjan? „Meine Lippen sind was das betrifft versiegelt“, zwinkerte sie ihm belustigt zu, meinte es aber auch so, warum auch sollte sie den netten Feldwebel verraten? Er hatte es möglich gemacht, dass es den Hexern besser ging, als es ihnen gehen könnte.

Bei dem Thema um die Ratten schüttelte es Delia sogleich, sie hatte noch in den Ohren was Reuven dazu gesagt hatte, als sie zum ersten Mal in einem der Kerker saßen. Doch sie glaubte nicht, dass Crehwill und Sarray sich ungebührlich benehmen würden… Nun sie hoffte es…

„Sehr gern“, stimmte die junge Halbelfe dem Feldwebel zu, winkte den Zurückbleibenden und trat hinter dem jungen Mann in den Gang hinaus und besah sich dann den weiteren Wachmann. „Ähm… sehr, erstmal? Ich würde fürs Erste nur für Eure Ohren sprechen und nicht für jene, die das Elfische noch verstehen“, gestand sie dann vorsichtig ein. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob es der richtige Weg für sie war und auch begann nun ihr Herz ein wenig schneller zu schlagen. „Wenn es für Euch in Ordnung ist und ihr die Zeit erübrigen könnt.“
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 464
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

Man sah in den Augen des jungen Feldwebels, dass verfügbare Zeit schon kein Thema mehr war. Die Neugier war viel zu groß. Was wollte die junge Dame von ihm? Vielleicht hatte diese Alchemistin, die gestern auf der Feier war und irgendwo bei Miss Cestay in der Nähe wohnte, von ihm erzählt oder gar von Sokolov? Sie kam von einer anderen Welt, das hatte Reuven gesagt und vielleicht hatte sich schon mehr herumgesprochen als gedacht. Oder war es nur ein Versuch ihn um den kleinen Finger zu winkeln, um bessere Haftbedingungen zu bekommen? Na, er würde es hoffentlich bald erfahren.

Sie betraten einen der Verhörräume, eigentlich gab es nur drei. Früher mal vier, aber einer war im Laufe der Zeit umfunktioniert worden. Dieser war einer der kleineren, gestern hatte er hier mit Slava gesprochen. Novka ließ die Dame eintreten. „Ältere Rede. Man nennt es hier ältere Rede. Nicht elfisch… vielleicht weil die Halblinge und Gnome es auch nutzen?“ Eine Frage an sie oder sich selbst. „Ich hab sie nie wirklich gelernt, nur was man in den Scherben so aufschnappt, wenn man dort patrouilliert. Also, eine Menge Beleidigungen gegenüber Menschen oder der Wache.“ Wobei sein Lächeln andeutete, dass er das nicht persönlich zu nahm. „Aber Euren… Akzent kenne ich nicht.“

Wie selbstverständlich schloss er die Tür hinter ihnen, deutete auf den Tisch, die zwei Stühle. „Falls Ihr Euch setzten wollt. Ist leider alles nicht sehr gemütlich hier…“ Aber man war unter sich.
Antworten