Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Die Handschellen, die sie bei Ankunft trugen, hatte ihnen niemand abgenommen. Schlüssel dazu, hatte Valjan allerdings auch nicht. Er drehte sich wieder um, die Hand lag bereits am Schwertknauf, aber sie halfen ihm. Die Stadtgarde war nicht die Armee und einen verpflichtenden Erste Hilfe Kurs gab es nicht, aber er verstand soviel, dass sie ihm halfen statt umbrachten.

Scheiße. Für einen kurzen Moment starre er die drei Männer an, bevor er sich zu ihnen beugte. In der Hand hatte er den Schlüssel der Dimerithandschellen, Er griff nach den Händen des Blaugestreifen und schlug energisch gegen das Schloss, welches den Nippel verlor und zumindest eine Schelle aufsprang. Dreck, das funktioniere wirklich. Billigteile.

Er würde beim Blonden genauso verfahren, auch wenn er zwei Hiebe brauchte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Draußen wurde es laut, jemand verlangte mit so donnernder Stimme nach Einlass, dass die entsprechende Wache beinahe schon zur Seite sprang.
Es war der Flammenrosenritter, der schon einmal am Verhör teilgenommen hatte.
Und auch wenn er frische Kleidung trug und die Insignien der Flammenrose und das Haar irgendwie anders, Valja erkannt ihn sofort, schließlich hatte er ihn erst vor ein paar Stunden aus dem Dreck gezogen, nachdem er von einer Hand voll Besoffener zu Boden geprügelt worden war.
Nur der Ritter, der beachtete ihn gar nicht, zumindest im ersten Moment.
Er erstarrte in der Tür, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Im einen Moment hochrot und verschwitzt, im nächsten schlagartig weiß und noch verschwitzter stand er dort lange Sekunden zur Salzsäule erstarrt.
Da war es. Das Bild, was er nie sehen wollte. Slava leblos am Boden, die Lippen blau angelaufen und ein Fremder versuchte ihn zu reanimieren.
Ohne es selber zu hören zog er scharf die Luft ein, während etwas in ihm aushakte und umschaltete.
Die Fremden…die Kleidung. Die Reanimationsversuche. Nicht von hier. Stalker.
Slavas Leute? Egal. Die zwei waren sicher um einiges weiter als die Heiler hier.
Heiler. Cyron. Jarel wusste es nicht. Er wusste nicht, dass der Elf es verbockt hatte und gerade im Begriff war, aus Novigrad zu fliehen.
Und daher bellte er Befehle in Richtung des Soldaten: „Korporal, lasse sie den blonden Elfen mit der Schusswunde holen, keine Fragen. Sofort!“
Er hatte hier keine Befugnisse, nichts zu sagen und betete einfach nur darum, dass ein Ritter der Flammenrose genug Autorität besaß den Korporal zu überzeugen.
„Und was immer die zwei verlangen. Beschafft es!“, bellte er hinterher, bevor er schwer neben Slava auf die Knie fiel.
Er schob eine Spur zu sanft eine Hand unter den Nacken des Bewusstlosen und überstreckte seinen Kopf.
„Was auch immer ihr braucht, Stalker, verlangt es jetzt.“, raunte er und betete darum, dass er so leise war wie beabsichtigt.
„Und gebt mir ein Handzeichen, wenn ich beatmen soll.“, fügte er hinzu. „Handzeichen.", wiederholte er eindringlich. "Ich bin taub.“
Damit legte er eine Hand an Slavas Kinn und eine zweite an seine Nase.
Es spielte keine Rolle, ob sie damit auffielen. Nichts spielte mehr eine Rolle. Nur, dass Slava so lange durchkam, bis der Elf endlich sein Herz in Ordnung brachte.
Kurz sah er nochmal Slava ins Gesicht. Bei den Göttern…er würde ihn verlieren. Wäre er doch nur dort geblieben. Er versuchte krampfhaft seine Tränen zurückzuhalten, während er auf das Kommando des Russen zur Atemspende wartete. Und schaffte es nicht.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

Valjan war irritiert. Welcher blonde Elf mit Schusswunde? Er hatte die Wache gegen 4:30 Uhr am Morgen verlassen und keine Ahnung was passiert war bis er sich hier mit den Herrn unterhalten hatte. Der Flammenrosenritter hier? Spazierte der jetzt immer so energisch rein wie raus? Was geht hier vor? Er wollte etwas erwidern, trat aber zurück. Sah wie der Flammenrosenritter sich über den Neuen beugte. Nein, er hatte sich gestern nichts eingebildet. Diese Gesten waren eindeutig. Der Holzklopf und ein… Scheiße... und irgendwie süß… Er hatte nicht vorgehabt, die Bande hier alleine zu lassen, aber er nickte, der Rucksack mit den Medikamenten. Mit den genuschelten Worten „Für die Liebe“, verließ Korporal Novka zügig den Raum. Man hörte ihn draußen Anweisungen geben, bevor er hinter sich die Tür schloss. Die letzte Wache vor der Tür Arvald, seit Jahrzehnten im Dienst und glücklich darüber nie weitergekommen zu sein, war mit dem Befehl „Lass keinen raus oder rein... nicht sehr zufrieden, nickte aber und sah Valjan zu wie diese davon spurtete.

Was zum Henker tat er hier? Valjan verstand nichts davon, was unten in seinem Kerker vorging. Wer diese Leute waren? Woher sie kamen? Wie der Ritter sie genannt hatte? Wie der reingekommen war? Wieso dieser Elf? Was gerade mit dem Freiherr passierte? Warum gerade jetzt? Aber er verstand, was er zwischen den beiden gesehen hatte. Er rannte um ein Leben zu retten. Ein Leben, das geliebt wurde.

Wo waren die Rucksäcke geblieben? Willibert und Germund hatten sie gehabt und er hatte keinen Befehl gegeben sie wegzuräumen, um nicht irgendwelche Quittungen ausstellen zu müssen, die am Ende gar nicht nötig waren, besonders falls der Freiherr gar nichts dagegen hatte, wenn sie ihr nie offiziell hier angekommen sind. Die beiden Wachen sind zurück zum Tor, also werden sie sie… abgelegt haben, wo sie gerade standen. Valjan rannte nach oben. Tatsächlich im Eingangsbereich lagen die Rucksäcke unbeachtet am Boden. Ein Hoch auf die Arbeitsmoral.

Schwer bepackt rumpelte der kleine Korporal wieder nach unten.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Immerhin sperrte der junge Mann ihm die Handschellen auf, und gleich darauf auch Valentine, das machte die Reanimation einfacher.
Und irgendwie geschah plötzlich alles gleichzeitig.
Noch einer stürmte herein, mit einem auffälligen Wappen auf der Brust, sah irgendwie elitär aus im Vergleich zum Rest, und der bellte sofort Kommandos. Schura verstand nicht gleich, in der Hektik fiel es ihm deutlich schwerer, alles zu verstehen.
Aber etwas sickerte durch. Er nannte sie 'Stalker' und sie sollten sagen was sie brauchten.
Zeit, sich zu wundern war nicht, das würde später kommen.
Und der Mann - ein wenig größer als er selbst aber um einiges breitere Schultern - übernahm freiwillig de Beatmung. Schura kniff kurz die Augen zusammen als ihm vielleicht das selbe dämmerte wie auch dem Korporal. Er hatte genug Erste Hilfe Kurse hinter sich gebracht um zu wissen, dass bei einer hübschen Frau, die das Opfer spielte jeder der Soldaten sofort dabei war, aber kein Mann. Und der Oberst war jetzt nicht einmal für einen Mann besonders hübsch. Außer... Aber auch dazu später.
"Rucksäcke, beide. Medikamente." verlangte er, beide, zur Sicherheit. auch ihre Sturmgewehre hatten sie da reingepackt und ihm war nicht wohl dabei gewesen sie aus den Augen zu lassen.
"Ich übernehme." zu Valentine. Und er übernahm die Druckmassage während der Fremde Beatmete, er zählte, so dass man ihn sah, 5, dann dreimal Beatmen, er gab dem Fremden ein Zeichen deutet dreimal an mit den Fingern, dann drückte er wieder.
Eine gefühlte Ewigkeit verging... wertvolle Sekunden, Minuten. Aber der Fremde Beatmete ausdauern.... Nun war Zeit, sich zu wundern.
Aber kaum Zeit zu reden.

...und man brachte sie ihm, die Rucksäcke. Gut.
"Du suchst, ich bleibe dran." wieder auf englisch an Valentine.
Der hatte bereits geschaltet und einige orangefarbene Schächtelchen hervorgeholt, die durchsuchte er nun geöffnet.
"Was brauchst du?"
"Zuerst Nitro, dann einen Gerinnungshemmer... das Antiko..."
"Was muss draufstehen, kann das nicht lesen..."
"Zeig... Das da. Dann das Teufelszeug."
Er gab dem Fremden ein Zeichen, kurz Pause zu machen.
"Jacke ausziehen..." erklärte er. Für die Injektionen zumindest brauchten sie Blutgefäße und er wollte bei etwas anderem sicher gehen.
Gemeinsam hoben sie ihn kurz an und der Fremde zog ihm erstaunlich geübt die Jacke aus. Möglich, dass er sich nur in der hiesigen komplizierten Schnürung auskannte, mochte auch sein, dass er sogar in dem speziellen Fall Übung hatte.
Darunter war noch ein Hemd... nicht dehnbar. Verdammt, die Kleidung der Zone war praktischer.
Den Ärmel aber konnte er hochkrempeln, währenddessen und dazwischen weiter beatmen und Herzmassage. Der Fremde machte das erstaunlich gut. Kurz untersuchte Schura den Arm nach frischen Einstichstellen, beide Armbeugen und auch die Handgelenke, immerhin keine. Dann bereitete er das Nitro vor. Er wußte nicht mehr wie viel, kannte das nur von seinem Großvater. Einfach ein paar Hub von dem Spray unter die Zunge... dazu die Beatmung kurz unterbrechen. Immer wieder gab er Zeichen. Dabei fiel ihm allerdings etwas anderes auf, das stark gerötete Zahnfleisch...
"Drogen?" Wollte er wissen. Er kannte seinen Chef also gut genug.
Trotzdem, weitermachen.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

Valjan war erschöpft, was hatten die alles dabei? Aber beide Säcke wurden ihm mehr oder weniger aus der Hand gerissen. Sie redeten in ihrer Sprache, aber waren entschlossen, hektisch. Der Korporal schloss die Tür wieder hinter sich, lehnte sich dagegen, beobachtend. So wirklich verstand er nicht, was sie da machten.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter funktionierte.
Nicht mehr, nicht weniger. Alle Gedanken hatten angehalten, sein Kopf war vollkommen leer, die Tränen versiegt. Er wartete auf die ihm gegebenen Zeichen. Das Rauschen in seinen Ohren war so laut, dass es alles überspülte. Er beatmete, achtete auf jedes Handzeichen, half wo er konnte.
Das suchende Streichen über die Armbeugen bemerkte er. Ja. Die beiden kannten Slava also.
Nur als Schura dann die Frage nach den Drogen stellte, sah ihn Jarel nur weiter aufmerksam an.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Eine weite Ebene, Sand von einem Horizont bis zum anderen. Anthrazitarben, fast schwarz, dazu ein Himmel von der Farbe von Blei und ebenso schwer.
Er kannte das schon, drehte sich um. Hier stand auch der riesige Monolith. Wobei das vielleicht auch der falsche Ausdruck war, das Ding war nicht aus Stein sondern Metall, irgendeines. Stahl, vielleicht? Eher wie Silizium... von außen zerschrammt aber ganz eindeutig irgendein ein Metall, ein gigantischer Würfel, die Kanten leicht angeschrägt. Daneben stand er nun und blickte in die Ferne. Egal in welche Richtung, alles sah gleich aus. Er war vor langer Zeit schon einmal hier gewesen. Einziger Orientierungspunkt war der Würfel und den drehte er sich nun zu.
Und dort lief ein Film...
Am Boden eines für die vielen Personen zu engen Raumes, der eher wie ein Folterkeller aussah mit seinen steinernen Wänden und der Schweren Tür lag eine dunkel gekleidete Gestalt, blass... natürlich erkannte er sich selbst. Scheiße war er alt geworden.
Erst beatmete ihn Schura... Klar, er hatte immer schon geahnt, das der nur darauf...
Dann platze Jarel herein. Fuck. Den Anblick hätte er ihm gerne erspart.
Schura überließ ihm das Feld... und so wie der Korporal kuckte war es ihm nun auch klar, was da lief.
Schura schaltete schnell, die Notfallapotheke. Guter Mann.
Und Jarel beatmete.
Slava seufzte.
So würde es nicht lange ein Geheimnis blieben. Bald wußte es jeder. Die Wachen vor der Türe zum Beispiel, hatten immerhin gesehen wie Jarel hereingestürmt war.
Der Korporal würde Fragen stellen, was das für Männer waren...
"Werde ich sterben?"
fragte er ins Blaue hinein. Zumindest früher hatte er immer Antworten bekommen.
"Das hängst von verschiedenen Faktoren ab." da war die Antwort. Eine Stimme, schwer zuzuordnen, vermutlich aber männlich. Vermutlich seine eigene Innere Stimme, denn an etwas wie einen Gott glaubte er ja nicht und das Schicksal war keine Person.
"Wenn ich sterbe... fange ich dann neu an?"
"Nein, nicht hier."
"Das war nur in der Zone?"
"Ja."
"Und wenn ich jetzt zurückkehre?"
"Wie denn? Du liegst dort unten und stirbst."
"Auch wieder wahr."
Er sah der Szene weiter zu. Eigentlich war es fast ein Standbild, aber auch wieder nicht.
"Ich hab es fast befürchtet... Ich kann nicht nochmal hier ankommen... einige Fehler korrigieren?"
"Nein, bedaure. Was würdest du denn gerne anders machen?"
"Gute Frage... Vermutlich nicht einmal viel. Das mit dem Fisstech sollte ich lassen."
"Das kannst du immer noch."
"Also überlebe ich?"
"Hah, Spoiler... Ja, du wirst überleben."
"Danke. Bleibende Schäden?"
"Hängt von den Anwesenden ab..." und als hätte die Stimme seinen missbilligenden Blick bemerkt schob sie nach. "...weitgehend ohne."
"Hätte ich das verhindern können?"
"Klar."
"Wie?"
"Lass mich mal weiter ausholen..."
"Nicht nötig, ich verstehe schon."
"Dann ändere jetzt was du ändern wolltest."
"Jarel bringt sich in Schwierigkeiten."
"Ja, das ist aber sein Problem."
"Nicht nur, nicht nur."
Er betrachtete den Ring, den er am Finger trug und dessen Gegenstück er an einer Kette um Jarels Hals wusste.
Er blickte sich im Raum um und noch etwas fiel ihm auf.
"Der Korporal...? Echt jetzt?"
"Ist dir das nicht aufgefallen? ...du Oberspion."
"Scheiße..."
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Der Ritter funktionierte, Schura auch. Der junge Korporal sah zu... Was der sich wohl denken mochte?
Wie dachten die Leute im Mittelalter? Alles Hexenwerk? Der Fremde jedenfalls verstand.
Geübt suchte er nun eine Stelle in der Armbeuge, wischte sie mit einem der einmal Desinfektionsücher ab. ein scharfer Duft nach Desinfektionsmittel stieg auf. Dann spritze er das Antikoagulans.
Weiter beatmen und drücken, dann das was sie 'Teufelszeug' nannten. Sie nahem es immer, egal bei was, Schusswunden, Strahlenkrankheit, Vergiftung, es half auch meistens. Bei Herzinfarkt gab es keine Versuche, aber schaden konnte es ja wohl nicht.
Dann bedeutet er dem Ritter, kurz zu stoppen, alle ruhig sein... er lauschte...
Das Herz begann tatsächlich wieder zu schlagen und auch die Atmung setzte spontan wieder ein, flach aber spürbar.
Sie hatten es geschafft, er war zurück.
"Fuck... dieser Scheißkerl..."
fluchte Schura.
...ließ sich rückwärts auf den Boden fallen und nahm sich jetzt erst einmal Zeit, den Neuankömmling zu mustern.
Lange Haare, gepflegter Bart. Etwas blass, seit er ihren Chef am Boden hatte liegen sehen. Und er hatte sie als Stalker erkannt, das bedeutet, dass er selbst einer war oder sehr viel von Slava wusste. Oder beides. Aber er hatte spontan in die Reanimation eingesetzt... er war sicher auch aus ihrer Zeit.
"Kommst du selbst aus der Zone?" sprach er ihn daher automatisch auf russisch an, aber er reagierte nicht, stimmt, taub, hatte er ja gesagt.
Er atmete tief durch, das machte es schwerer, er hätte es aufschreiben können, wenn er etwas zum Schrieben gehabt hätte. Er wollte schon einen PDA herausholen, besann sich aber, der Soldat in der mittelalterlichen Rüstung wirkte als würde er so etwas für Teufelszeug halten.
Der Junge Mann sah ihnen immer noch zu.

Slava atmete nun selbstständig und ruhig, aber er war nicht bei Bewusstsein. Keine Ahnung wie lange das dauern würde.
Gab es hier Krankenhäuser?
Seine Gedanken wanderten schon weiter und sein Blick dabei von seinem ehemaligen Chef zu dem Fremden und zurück.
Schwer vorstellbar... aber bei dem war nichts unmöglich.
"Schafft er'?"
Wollte inzwischen Valentine wissen.
Schura nickte. "Ja... wohl schon."
"Und der, wer ist der? Kennt er ihn? Kennst du ihn?"
"Er kennt wohl Slava und weiß was ein Stalker ist, aber ich begreife noch gar nichts."
"Da bist du nicht der einzige."
Schura seufzte und versuchte es noch einmal in der Gemeinsprache bei den Fremden - langsam laut, deutlich.
"Ich bin Schura... Alexander Lebedew... Hörst du gar nichts? Kann nicht schreiben..."
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Valjan Novka
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Sie halfen, so viel war klar. Aber das waren gut ausgebildete Soldaten. Nicht irgendwelche dummen Schläger wie gestern. Und er hatte ihnen gerade ihre Ausrüstung gebracht. Alles. Scheiße, hoffentlich geht das gut. Auf der anderen Seite… die könnten auch ohne Waffen Hackfleisch aus ihm machen.

Valjan rutsche an seiner Tür langsam nach unten, um auf dem Boden zum Sitzen zu kommen, zog die Beine an. Was sie da auspacken war so fremd: das Material, die Gegenstände, die Stoffe, was sie damit machten. Was passierte hier? Aber der Flammenrosenritter vertraute ihnen oder hoffte, dass sie helfen können, weil es keine andere Hoffnung gab. Der Elf war weg, hatte man ihm gesagt und der Freiherr sah verdammt tot aus.

Dann ließen sie vom Neuen ab und er atmete wieder. Die Augen des Korporal weiteten sich, er starrte auf diese orangen Schachteln. Waren das Artefakte? Medizin? Beides? Valjan richtet sich leicht auf, um besser auf den nicht mehr Toten zu starren. Nicht mehr tot…

Es klopfte, es wollte jemand rein. Der kleine Korporal sprang auf, um die Tür einen Spalt zu öffnen. Der Feldscher und wie der auf seine Nase starrte. „Alles wieder gut“, wimmelte er ihn ab. Nein, er hatte keine Lust, dass der sah was hier alles passierte. „Dank, einer Einsicht der Ewigen Flamme. - Preist ihr Feuer.“ Oder so, er wusste es nicht so genau. Keine Zeit für Tempelbesuche. Aber warum sollte der Ritter sonst hier sein, wenn nicht aus einer göttlichen Eingebung, oder so. Seine beiden Wachen schickte er weg, ausruhen, er käme zu recht. Ihr Dienst war eh schon vorbei.

Er schloss die Tür wieder, lehnte sich daran und atmete hörbar aus. Was passierte hier? Aber das Alles war im Vergleich völlig unwichtig zu dieser… Beziehung, die würde beide zu Fall bringen auf so vielen Wegen und es wurde ihm bewusst, dass er zu viel wusste, das wird ihm noch den Kopf kosten.

„Ich kann schreiben.“ So eine einfache Feststellung...
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Erst als Jarel sah, wie sich Slavas Brustkorb eigenständig hob du senkte, setzte sein Denken wieder ein.
Und noch mehr. Er begann zu zittern, regelrecht zu vibrieren.
Er nahm wahr, dass der Mann neben ihm ihn ansprach, sah wiederwillig zu ihm. Er wollte nicht wegsehen, hätte es beinahe nicht gekonnt.
Es stand noch immer auf der Kippe, aber jetzt hatte sein Liebster eine Chance.
Der Mann sprach. Und Jarel wäre am liebsten vor Wut explodiert. Er verstand nichts, noch immer war da dieses widerwärtige Geräusch, auch wenn darunter schon wieder dumpfe Laute vernehmen konnte. Von verstehen war das jedoch noch weit entfernt.
Warum all dies jetzt? Warum heute? Warum überhaupt?
Das Zittern nahm zu und weit unten hob etwas neugierig den wuchtigen schwarzen Schädel.
So viele Emotionen.

Der Fremde gab sich Mühe. Und doch verstand Jarel nichts. Ein Wort jedoch erkannte er.
Schura. Das war also Schura, der Slavas Nachfolger in dessen Welt war. Und er war auch hier.
„Schura…“, raunte der Ritter unbewusst und schloss kurz die Augen.
Zusammennehmen. Es ging irgendwie weiter.
Der Ritter warf noch einen Blick auf Slava, erhob sich dann, nahm Haltung an. Die geröteten Augen konnte er nicht verschwinden lassen, die ungesunde Hautfarbe auch nicht.
Was nun kam, war nicht zu verhindern.
Trotzdem sprach er Valjan an. „Der Elf, Korporal, wo bleibt er? Und lasst etwas zu schreiben holen, ich habe noch Hörprobleme seit dem Vorfall gestern.“
Wusste der Korporal überhaupt, was geschehen war? Er war nach dem Schuss erschienen. Der Junge machte einen schlauen Eindruck. Hoffentlich roch er nicht Lunte. Dass er längst durchblickt hatte was los war, ahnte Jarel nicht und seinen Einwurf hatte er auch nicht mitbekommen.
Einzig dass sie ‚allein‘ im Raum waren fiel ihm auf, was hatte er verpasst?

Noch immer rechnete Jarel damit, dass sie den Elfen holen würden. Darauf lag ein sehr großer Teil seiner Hoffnung.
Durchhalten. Ruhe bewahren. Das Grollen in seinem Inneren unter Kontrolle halten. Nicht nur ihm selber zuliebe.
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ERZÄHLER
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Lebenslauf:

Es klopfte und dann kam die Meldung, wohl auch genau das, was Slava letztlich den Rest gegeben hatte.
"Sers..." der Wachmann salutierte kurz, vor wem auch immer. "...der Elf ist geflohen. Bisher wurde er nicht wiedergefunden."
Der Feldscher stand noch neben dem Wachmann, etwas in der Eitelkeit gekränkt.
Die Türe wurde wieder geschlossen.
Die Befehle wurden entgegen genommen und weiteres Papier wurde gebracht.
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