Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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„Ja, Ser.“ Der Tonfall war nicht ganz so überzeugend wie sonst, wenn auch noch unauffällig. Aber Valjans Gesicht sah danach aus, dass er nicht so begeistert davon war jetzt gleich zu berichten oder was er zu berichten hatte. Offenbar musste, sollte oder wollte er Slava irgendetwas sagen und er freute sich nicht so sonderlich darauf. Aber er würde sich nicht davor drücken, soviel wurde deutlich und es war wichtig. Zumindest zwischen den beiden, die anwesende Wache sah nur Valjans Rücken, bevor er sich wieder zur Zelle wandte. Sokolovs Warten konnte er spüren, aber ihm würden schon die richtigen Worte einfallen, wenn es soweit war um den Freiherrn wieder zuberuhigen.

Jetzt musste ihm etwas einfallen, was er noch überprüfen könnte, als Nahuelas Erklärung zum schwarzen Wolf zu ihm drang. Wer hatte das Kommando geführt? Valjan hatte davon nichts mitbekommen. ‚Ich weiß es nicht, ich bin nicht so wichtig.‘ Er wusste nur von Schura, dass es einen Auftrag gab, aber der kam nicht mit dem Schiff. Er war halt doch nur der kleine Wächter, aber er lächelte leicht, dass sich die Kapitänin wieder zeigte, um… den anderen anzufauchen? Valjan war für einen Moment irritiert, über das Fauchen und über die Reaktion des Mannes. ‚Er gehört nicht zur Wache, er ist nur ein Mann…‘ So klang es auch gut, aber: ‚…ein Mann des Regenten, meine ich.‘ Vielleicht konnte die große Katze sehen, dass Valeska sich bemühte nicht zu grinsen und die Lippen aufeinander presste. Aber jetzt noch irgendwas fragen, um dann Slava alles beichten zu können.

Doch die Kapitänin kam ihm zu vorher. Auf ihre Worte, die nun jeder hören konnte, wenn auch niemand verstand, drehte sich Valjan langsam zu Slava um und musterte ihn in seiner leichten Ungeduld: „Große Schlange?“ Es waren nur leise Worte, aber Schlange, Kobra? Sokolov eine Kobra? Es schlicht sich mehr eine Idee, was eine Kobra sein könnte in seine Gedanken, als dass er genau wüsste, wie eine Kobra aussieht. ‚Sein Blutzeichen?‘
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Der zur Bewachung abgestellte Mann wich plötzlich, scheinbar grundlos, zurück. Dass die Inhaftierte etwas näher gekommen war allein konnte es nicht gewesen sein, auch wenn er ihr Fauchen gehört hätte wäre das für ihn nicht ausreichend Grund gewesen. Allerdings hatte er begriffen, hier ging etwas vor, dass allein mit den Begriffen seiner Welt nicht zu erklären war. Magie... Gut dass man hier so paranoid war wie er es zuhause auch gewesen wäre, die meisten Zellen waren Dwimeritverstärkt, Man sah es den Leuten schließlich nicht immer sofort an, dass sie magisch waren und wenn dann war es meist zu spät.
Man hatte daraus gelernt. Und er lernte so nach und nach, niemanden zu unterschätzen.
Dem von ihm abgestellten Aufpasser lächelte er nur beschwichtigend zu, und der fing sich auch schnell wieder, der war von einem anderen Schlag als die Wächter, die hier sonst dienst taten und hinterher war es ihm sicher etwas peinlich im Beisein des Chefs vor einer Gefangenen erschrocken zu sein, mochte sie auch noch so überzeugend eine große Raubkatze imitieren.

Slava blinzelte nun allerdings etwas irritiert als die Dame sich an ihn wandte. Dass sie schwarz war war ja nicht zu übersehen gewesen, und natürlich war ihm mittlerweile bewusst, dass praktisch keine schwarzen in dieser Welt existierten, sie war die erste. Nicht in der Welt, die sie die nördlichen Königreiche nannten.
Es gab etwa dunklere Typen, eher vom osmanischen Schlag wie Jarel, aber halt, der war ja nicht hier geboren.
Dass es ein Land namens Serrikanien gab hatte er gelesen, nur die Sprache hatte er nicht einordnen können. Er hatte am Hafen Händler aus Ophir gesehen die er, obwohl der Name eher auf den Arabischen Raum verwies, hinsichtlich ihrer Gestik eher in den morgenländischen und orientalischen Kulturkreis gesteckt hätte.
Den Arabischen Kulturkreis und damit auch die Sprache mit der sie ihn begrüßte hatte er also eher mit Ophir assoziiert... und Serrikanien mit Afrikanischen Ländern... wobei er da natürlich wieder seinen modernen Vornahmen aufgesessen war. Aber ein richtiges Bild hatte er von diesen Ländern darüber hinaus nicht.
Auch wenn das Kolonisten von der Erde waren, sie hatten sich entwickelt, waren zu etwas eigenständigem geworden und er durfte nicht den Fehler machen sie mit ähnlichem zu verwechseln.

Umso interessanter war, dass nun dass er bei dieser schwarze Dame nun tatsächlich arabische Wortfetzen herauszuhören glaubte. Er war zwar des arabischen an sich nicht mächtig, aber er hatte bereits mit kasachischen Kollegen gearbeitet und die hatten sich immer mit 'Salam aleikum' - 'Wa aleikum assalam' begrüßt. Und auch er hatte das so sehr verinnerlicht, dass er auch jetzt im Reflex antwortete.
"...aleikum assalam." Dann aber grinste er und trat etwas näher. "Mehr von eurer Sprache verstehe ich allerdings nicht, verzeiht."
Da war etwas spöttischer Unterton, zumindest bei der Bitte um Verzeihung, aber vor allem ehrliche Neugier, denn gleichzeitig witterte da wohl wirklich die Schlange bereits eine Lücke in der Verteidigung. Sie hatte ihn nicht auf Nilfgardisch begrüßt sondern in ihrer Heimatsprache und das zeigte ihm wo er den Hebel ansetzen musste. Und damit war auch seine Neugier geweckt.

Als dann Valjan etwas von 'großer Schlange' redete gestattete er seiner Mimik noch einmal, die Augen leicht zusammenzukneifen. Er hätte den Schluss auch ohne Minenspiel hinbekommen, aber er setzte das Zeichen auch bewusst.
"Ihr sprecht ihre Sprache?"
Wandte er sich nun an Valjan. ein '...jetzt ist aber sowas von eine Erklärung fällig...' lag versteckt unter dem Satz. Wenn man ihn hochhob würde man die Worte schnell entdecken. Und er hatte längst den Entschluss gefasst, sich doch gleich mit dieser besonderen Gefangenen zu befassen, auch wenn das bedeutete dass er wieder einmal vollkommen unvorbereitet ein Verhör begann. Ob es Geister waren, die an ihm zerrten oder schlicht seine persönliche Ungeduld, letztlich spielte es keine große Rolle. Doch egal wie, gerade hätte er sich nur zu gerne an einer Zigarette festgehalten.
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Nahuela Mughwadi
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Lebenslauf:

Während ith'fiah näher kam, hatte sich Nahuela eine bequeme Position gewählt, was in ihrem Fall hieß: die Füße etwas weiter als Schulterbreit auseinander, die Hände im Rücken ineinander gelegt, die Schultern gespannt. Sie hielt sich selbst und hing nicht im Netz der eigenen Sehnen, wie viele Menschen. Mit dem dazu leicht gehobenen Kinn wirkte sie nicht wie eine Kriegsgefangene, die mit dem Henker rechnete. Ihr Blick allerdings ruhte auf Valeskas Profil, die ihrerseits den Mann ansah, der sich nun in der irgendwie verstümmelt klingenden Version einer Antwort auf ihren Gruß in ihr Aufmerksamkeitsfeld schieben wollte. Schon wollte sie ihm anempfehlen, die Sprache erst so weit zu lernen, dass er ihre Ohren damit nicht beleidigte, da bat er schon um Verzeihung. Mit einem Unterton, den sie selbst viel zu gerne benutzte, als das sie ihn nicht als das erkennen würde, was er war. Und mit einem ihr ebenso vertrauten Beiklang wandte er sich an den Feldwebel.
'Dein Einsatz, fennek.', wobei es diesmal ein eher mild amüsierter Ton war. Und auch in den schwarzen Augen funkelte es. Der kleine Fuchs hatte seine Zunge nicht wirklich gut unter Kontrolle, aber sie begann das Mädchen zu mögen und würde ihr wohl im Rahmen ihrer Möglichkeiten beispringen. Vorerst beschränkte sich Nahuela allerdings auf schweigend dekorativ herumstehen - etwas, was man wohl in jeder Form militärisch angehauchter Ausbildung zuerst lernte. Gleich nach auf Kommando schlafen, notfalls stehend und mit offenen Augen.
Doch obwohl ihr Blick auf fennek ruhte, waren ihre Sinne ganz bei ith'fiah. Schlangen waren launisch, trügerisch. Sie würde diesen Mann nicht unterschätzen, war er doch nach taquarru'na der erste Vertreter seines Geschlechts hier, der einen zweiten Blick wert war. Und ihn würde sie vermutlich auch nicht so leicht dazu bringen, sie zu unterschätzen. Oder? Die Geister kicherten.
Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte sie die Augen, um nun dem Blick des Jägers wieder zu begegnen. Das Amüsement war allerdings gänzlich von ihren Zügen verschwunden.
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Valjan Novka
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Valjan schloss für einen Moment die Augen, er hatte Worte ausgesprochen, die er nicht aussprechen wollte. Das passierte ihm zu häufig, besonders wenn er aufgeregt war. Bei seinem ersten Gespräch mit dem Freiherren waren ihm auch einige heraus gerutscht, die er eigentlich nicht hatte sagen wollen. Slava hatte sie übergangen, diesmal tat er es nicht. Ob er die Sprache spräche, er hatte sie gehört und verstanden. Mit den Ohren und dann in seinem Kopf. Es war... angenehm eine Sprache so kennenzulernen, vielleicht könnte er sie leichter erlernen? Aber nicht jetzt: „Nein, ich spreche sie nicht, Ser. Es... es war nur so eine plötzliche Eingebung...“ und das eine billige Ausrede, wenn auch keine Unwahrheit.

Sein Einsatz. Valjan nickte kaum merklich. Ja, sein Einsatz. Er musste jetzt reagieren und sich passend zwischen den beiden Seiten positionieren. Warum war Slava nur gerade jetzt aufgetaucht. Er hatte sich den Tag so schön zurecht gelegt und nun? Sokolovs Unterton hatte er verstanden, auch dass er wollte, dass er ihn verstand. Es vergingen zwei Herzschläge, in denen er Worte suchte: „Danke, Ser...“ Der Feldwebel drehte sich zu Sokolov um, damit ging er einen Schritt zurück und stand sicher unter einer Armlänge mit dem Rücken zur Tür: „...ich weiß, was ich hier erfahren wollte.“ Mit einem leichten Nicken suchte sein Blick Slavas und seine Augen deuteten in eine Richtung, in der man schon einen Platz unter vier Augen finden könnte, denn Valjan wollte die Erklärung geben, aber nicht vor ihr und vorallem nicht vor der Wache.

,Gebt mir ein paar Augenblicke...‘
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Vyacheslav Sokolov
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Soweit er im Dunkel der Zelle erkennen konnte stand die Frau einfach nur schweigend da. breitbeinig, aber ruhig und schweigend. Um ehrlich zu sein konnte Slava nicht viel erkennen, es war eben dunkel und seine Nachtsicht denkbar schlecht. Er sah zwar auch ohne Brille noch gut, aber altersbedingt nahm seine Wahrnehmung bei Nacht einfach ab. Was er nie zugeben würde, schon gar nicht der Führerscheinstelle gegenüber... aber das war ja nun in weite Ferne gerückt.
Eine menschliche Silhouette allerdings konnte er noch gut ausmachen und den Rest ergänzte sein Gedächtnis.
Für ihn stellte es sich also so dar. Die beiden standen sich gegenüber und starrten sich durch die geöffnete Luke an. Keiner sagte etwas nur die Kapitänin größte in ihrer Sprache und Novka erriet zufällig was sie gesagt hatte.
Man mußte eigentlich nicht komplett bescheuert sein um drauf zu kommen, dass die Kommunikation hier anders vonstatten gegangen war, aber er wollte auch keine vorschnellen Schlüsse ziehen und irgendetwas weigerte sich nach wie vor anzuerkennen, dass er sich nun in einem Fantasyfilm befand - wie er es wohl selbst ausgedrückt hätte.

Die Frage nach einem Raum um ungestört reden zu können zu erraten war nun keine große Kunst mehr, sie lag auf der Hand und er hatte sogar eben selbst etwas ähnliches vorschlagen wollen.
"Ausgezeichnet. Mitkommen" an Valjan gewandt. Und an den Wächter: "Keine weiteren Besucher mehr - außer mir. Und ich will sie in vier Stunden in einem Besprechungsraum haben, mit hübschen Dwimeritarmbändern."
Der Mann nickte und Slava verzog kurz den Mund zu einem zufriedenen Lächeln, Freude drückte es allerdings nicht aus. Er war froh, dass das Training funktionierte, die Leute, die man ihm zugeteilt hatte salutierten nicht, diese Reflexe musste man auch erst einmal wegbekommen. Aber wie sah es aus, wenn er unauffällig auf dem Marktplatz einem Zivilisten den Befehl gab jemanden unauffällig zu beschatten und der Salutierte zackig drauf los... Aber immerhin die Basics waren nun drin.

Er führte Valjan in einen Besprechungsraum in dem sie ungestört waren und setzte sich selbst an die Tischkante. er wollte es nicht zu offiziell machen, es reichte, dass sein Blick verkündete, dass er nun die Wahrheit haben wollte, und zwar die volle Wahrheit.
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Valjan Novka
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Valjan war angespannt. Er folgte brav in den Raum, sehr brav und beobachtete genau was Slava wie tat. Vielleicht nicht zu offiziell, aber er schloss die Tür hinter sich und lehnte sich für einem Moment dagegen, schloss dabei die Augen, atmete durch.

„Eigentlich... eigentlich wollte ich Euch heute Abend davon berichten, was ich von den ursprünglichen Seeleuten des Schoners Nachmittags herausgefunden haben werde. Wie den Schiffsnamen, den des Kapitäns, des Eigners, wohin das Schiff unterwegs war, was es sonst machte oder wie es letzte Woche zu dem Überfall der nilfgaarder Piraten gekommen ist. Was Euch vielleicht positiver gestimmt hätte, um dann beichten zu können, dass ich einen Fehler gemacht habe.“ Sein Blick suchte kurz den des Freiherren und er versuchte zumindest etwas darin zu lesen. Auch wenn er wusste, dass dieser Mann nur zeigte, was man sehen durfte.

„Nachdem mir die Schauerleute davon erzählt hatten, dass Überlebene in der 'Ollen Schaluppe' säßen, hab ich mir den Schoner noch einmal angesehen, um die Geschichten verifizieren zu können. Dabei fand ich in der Kabine der Kapitänin ein Lederband mit ein paar Anhängern wie eine Münze, bunte Steine oder einem Zahn. Da meine wenigen Taschen an der Uniform voller... Reh waren, zog ich unüberlegt diese Halskette über. Als ich wieder gehen wollte, spürte ich ein beißendes Brennen auf meiner Haut, dort wo sie mich berührte. Als ich versuchte sie abzulegen, begann sie mich zu würgen und erst als ich kraftlos zu Boden ging, ließ sie von mir ab. Sobald ich versuche sie zu entferen, nimmt sie mir den Atmen. Und dann... dann hörte ich ihre Stimme in meinem Kopf. Verspottend. Belustigt. Sie sagte ich, Fennek, hätte mich mit Kräften eingelassen, die ich nicht verstünde und sie könne sich erst erklären, wenn ich näher käme. Deshalb stand ich mit einem halben Vorwand vor ihrer Zelle. Sie... sie kann mit mir über dieses Hadaja, wie sie es nennt, reden und mir auch... weh tun.“ Wobei er die Ohrfeige fast schon wieder vergessen hatte.

Valjan sah zu Boden, holte Luft und sammelte sich nochmal, bevor er ein paar Schritte auf Sokolov zu machte: „Slava, Ser, ich möchte dabei sein, wenn ihr mit ihr sprecht, bitte.“ Und den Russen traf ein flehender Augenaufschlag, der einem zwölfjährigen Mädchen alle Ehre machte.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava blieb ruhig als Valjan erklärte.
Er hatte einen Moment damit zu tun, nicht zu lächeln als der junge Feldwebel frei heraus erklärte dass er eigentlich erst hatte Punkte sammeln wollen ehe er einen Fehler einräumte. Das gefiel ihm, es war durchaus ein Zeichen von Stärke, einen Fehler zugeben zu können und nicht anderen die Schuld zu geben.
Aber ganz ohne eine Rüge ging es trotzdem nicht, sich eine magische Halskette umzulegen... aus Versehen.
Andererseits war das ein Fehler, der auch Slava durchaus hätte passieren können, nicht unbedingt mit einer Halskette, aber mit irgendeinem anderen magischen Gegenstand. Immerhin hatte er diesen wandelnden Foroapperat übersehen und er mußte sich eingestehen, dass er selbst schon sehr viel dümmeres getan hatte und es Markin gegenüber auch nie zugegeben hatte. Diese junge Dame war ihm da um Längen voraus - aber auch das würde er nicht zugeben.
Er ließ etwas Zeit vergehen, ehe er antwortet.
"Mit Beweismitteln verfährt man nicht so. Und wenn man sich in eine Situation begibt, in der damit zu rechnen ist... nimm in Zukunft Asservatenbeutel mit, wenn es das noch nciht gibt führen wir es ein."
Auch wenn er an alte Filmdosen für kleinere zerbrechliche Dinge wie Artefakte und klippverschließbare Plastikbeute dachte, und an die Spezialbehälter für radioaktives Material, irgendetwas musste es doch auch hier geben, in dem man Beweismittel verfälschungssicher transportieren konnte.
"...und eine Tasche... und ihr könnt jetzt auch die leichtere Rüstung tragen, auch wenn die nicht ganz so aufträgt und damit vielleicht in anderer Hinsicht nicht ganz so hilfreich ist... Aber dass hier keiner Hosentaschen kennt ist wirklich ein Ärgernis." Er schüttelte kurz den Kopf u selbst nicht den Ernst der Lage zu entschärfen schwenkte er wieder um.
"Sie kann also mit dir reden, hören was du ihr sagst auch auf Entfernung... aber sie kann dich nicht kontrollieren, oder? ...und sie hört auch nicht mit, was du sie nicht hören lassen willst?"
Er legte eine Spurt Besorgnis in die Stimme um es etwas persönlicher zu halten. Wenn die Kapitänin ihn zu einem Sicherheitsrisiko gemacht hatte, dann würde er handeln müssen. Wenn diese Kette aber nur den Stellenwert eines nervigen Mobiltelephones hatte, dann konnte er mit dem Fehler leben. Das zu klären war durchaus nicht unerheblich.
Zunächst ging er deshalb nicht auf die folgende Bitte ein, statt dessen überlegte er - wie konnte man das nutzen?
"'Fenneck'... das ist der Wüstenfuchs... Hat sie mich dann 'große Schlange' genannt?"
Es hätte auch ein Schimpfwort sein können, schien ihn aber zu amüsieren.
Kräfte die er nicht verstand, das traf genauso auch auf ihn zu... Er hätte sich auch einfach raushalten können, nicht den Regenten auf sich aufmerksam machen, nicht nach dem Beraterstuhl greifen und nicht den Kampf der Menschen heir zu seinem eigenen machen. Fast htte er vergessen wie es dazu gekommen war. Er hatte einen Weg zurück gesucht. All das war nun wieder so weit weg.
Je mehr er über Dijkstra gelesen hatte, umso mehr war er fasziniert gewesen und war sich sicher, dass er diesen Menschen kennenlernen und vor allem beeindrucken wollte und dann war das Gefühl aufgekommen, dass man mit dem richtigen Blick von außen diese Welt zu einem besseren wenden konnte, was Zuhause wohl nicht mehr ging... Nein, vollkommen falsch, das redete er sich jetzt ein. Er hatte nach einem Grund gesucht, zu bleiben, nach etwas, dass genauso interessant war wie die Aufgabe zuhause, weil, und das hatte er sich damals nicht eingestehen wollen... Weil er Jarel kennengelernt hatte. Nochmal Fuck. Er war hundertmal dümmer und unvorsichtiger als der Feldwebel hier.
Denn eines führte zum anderen und entzog sich zur Gänze seiner Kontrolle und nun stand da diese junge Frau vor ihm und vermutlich ging es ihr ähnlich. Wie konnte er sich da widersetzen?
...oder suchte er jetzt nur nach Analogien, weil er längst dem Augenaufschlag errlegenwar?
Fuck.
Er spannte Valjan trotzdem noch eine Weile auf die Folter. Wenn sie mit den Bandagen einer Tochter kämpfte, dann konnte er sich auch die Gemeinheiten eines Vaters zu eigen machen, nämlich das Kind, dass um Erlaubnis bat zappeln lassen.
"Meinetwegen. Aber in der Hinsicht keine Alleingänge."
Und auch nur zum ersten Gespräch. Wenn eine intensivere Befragung notwendig werden würde wäre das ein anderer Termin.
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Valjan Novka
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Das Kind durfte mit!

Valeska lächelte erfreut und widerstand dem Implus den lieben Papi zu drücken, sondern nickte und trat räuspernd lieber einen Schritt zurück. Natürlich keine Alleingänge - nur wenn abgesprochen. Eigentlich hatte der Feldwebel auch nie welche vorgehabt.

Valjan salutierte schlampig, vor allem um selbst wieder in seine Rolle zu finden und ging nachdenklich ein paar Schritte um den Tisch: „Ich hab mehr Taschen und Beutel am Gürtel als die anderen, aber die waren alle voll...“ Rehstreifen. Cat hatte es sehr gut gemeint. Beweismittel zum Essen stopfen empfand er ebenfalls als wenig erstrebenswert. Vielleicht hatte ihn die Kette auch bereits dazu getrieben, sie anzulegen? Aber... alles Ausreden. Weiter machen.

„Ja“, bestätigte er Slavas Schlussfolgerungen zur Halskette: „Zumindest stellt sie es mir so da. Wir können über Entfernung kommunizieren, ich hörte sie auf dem Schoner im Hafen. Sie kann wohl spüren, wie weit weg das Ha'daja ist oder ich. Ob sie alles mithört oder mich beherrschen kann, kann ich nicht ausschließen. Bis jetzt war es nicht so, wegen der Zellen? Aber wenn es so wäre, würde ich das an ihrer Stelle für mich behalten. Ich habe noch nicht ausprobiert, ob ich mit meinen Dwimerithandschellen oder Ähnlichem die Würgemechanik unterdrücken kann, um frei zu kommen. Vielleicht können wir die Situation ja genauso für uns nutzen?“ Valjan ahnte nicht, dass Slava gerade ähnliche Gedanken hatte. Aber es gab doch sicher auch Vorteile, die über das Lösen von Matheaufgaben hinausgingen?

„Um irgendein Vertrauen aufzubauen? Sie... sie weiß was ich bin... mich selbst in meinem Kopf, kann ich nicht hinter einem Gambeson verstecken.“ Valjan blieb stehen, lehnte sich neben Slava über das Eck ebenfalls an die Tischkante. „Ich... ich kann nicht leugnen, dass ich sie... dass sie mich diese unabhängige, starke Frau fasziniert...“ Aber Valjan unterbrach sich, sah zu Boden. Ganz darf er sich nicht von ihr einnehmen lassen. Auch wenn er meinte eine gegenseitige Sympathie zu spüren, ging immer noch um einen nahenden Krieg, weshalb der kleine Fuchs sich wieder sammelte, wenn auch mit hängenden Ohren.

„Ja, genau, sie nannte Euch eine Schlange, eine Kobra...“ Man merkte ihm an, dass er sich diesem Begriff nicht genau vorstellen konnte: „Sie nennt es Blutzeichen, jeder Mensch hätte eines und die Geister würden sie ihr zeigen. Ihr seid eine Schlange, ich der Wüstenfuchs, wobei ich so etwas noch nicht gesehen habe. Und sie hat nach dem schwarzen Wolf gefragt. Wer ist das? Wer hatte das Kapern kommandiert?“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Auf den Tascheninhalt ging Slava nicht mehr ein, jetzt gab es wichtigeres.
Das Ding hatte also einen Namen, Ha'daja. Klang nach Voodoo und Satanismus, irgendwie, also in gewissen Maße auch nach Fremdkontrolle. Er schluckte das Unwohlsein. Diese Welt wurde nicht müde ihn damit zu konfrontieren. Er hätte sich nicht gewundert wenn er in einem Tank aufgewacht wäre sobald er diese Konfrontation gemeistert haben würde. Jetzt nur nicht verrückt werden.

Valjan war immerhin ehrlich, die Inhaftierte würde es wohl nicht sagen wenn sie zu mehr Kontrolle in der Lage wäre. Richtig. Er würde wohl einen der Magier finden müssen, die sich das ansah, später. Aber konnte man das für sich nutzen?
Valjan stellte genau diese Frage. Eine Idee hatte er, aber er wollte das nicht direkt als seinen Plan ansprechen.
Vertrauen aufbauen, das war dann wohl die einzige Möglichkeit. Ein intensiveres Verhör oder sogar Waterboarding fiel dann wohl flach und auch alles andere bei dem sie den Feldwebel mithören lassen konnte. Aber dann manifestierte sich der Weg praktisch vor ihm.
Valjan gefiel die starke unabhängige Frau... Kein Wunder.
"In Nilfgard haben Frauen wohl bessere Aufstiegsmöglichkeiten hier ist es noch etwas rückständiger. Andererseits ist ohnehin gerade so viel im Umbruch, vielleicht lässt sich das schneller ändern als dort wo ich herkomme." dort war der Trend sogar wieder rückläufig, zumindest in seinem Land. Eigentlich traurig. So viele schlechte Seiten das Sowjetregime gehabt haben mochte, in Sachen Gleichberechtigung hatte es einen großen Schritt unternommen, dem der Westen noch lange nachstand.
"Es wird sich auch hier noch einiges ändern, aber jede Veränderung braucht Zeit, soll sie von Dauer sein. Revolutionen haben noch nie viel langfristigen Nutzen gehabt außer einem spektakulären Eintrag im Geschichtsbuch. Aber ja... gewinne ihr Vertrauen, freunde dich mit ihr an, sehen wir was geschieht."
Worte wie 'Keil' und 'abwerben' schwirrten durch seinen Kopf, aber er konnte natürlich Valjan nicht in jedes Detail des Planes, der in ihm reifte, einweihen. Er musste dazu noch eine Weile den bösen Cop spielen, damit Valjan der gute sein konnte.
Valjan musste von dem was er tat überzeugt sein, spielte er... oder sie, dann würde es nicht funktionieren. Derzeit schätzte er den Feldwebel nicht so ein, dass der zu solche Täuschungsmanövern in der Lage war.
Täuschungen... Er war also die Cobra.
"Cobras gibt es auf meiner Welt, das sind giftige Schlangen, die sich hoch aufrichten können und Hautlappen ausklappen damit der Kopf größer wirkt. Und manche können über weite Entfernungen Gift spucken. Ich weiß jetzt nicht ob ich mich geschmeichelt fühlen sollte oder ihr beleidigt sein müsste."
Aber er lachte. "Ich hätte ja angenommen, ich wäre eher ein Falke, aber vermutlich auch nur des Namens wegen." und er verzog kurz das Gesicht, eher jedoch amüsiert.
"Das Kommando hatte Jarel... dann ist er wohl der Wolf. Hm... schwarze Haare, etwas eigenbrötlerisch... passt irgendwie."
Lenkte er ab. 'Passt viel zu gut' war allerdings was er dachte. Konnte sie etwa sehen was der Schattenläufer war? Ein Grund mehr, ihr Vertrauen zu gewinnen. Zu horchen was sie sah und wußte. Ob er sie wirklich umdrehen konnte war fraglich, aber einen Versuch war es wohl wert, zumindest bis Valjan dieses Ha'daja-Ding los war. Schura hatte er ja auch abgeworben, ebenso Valentine, das hier war anders, komplizierter, aber nicht unmöglich. Kurz dachte er an Valentine,
"Kannst du sie fragen wen sie noch gesehen hat?" Da waren ein Hexer der Katzenschule, ein Greif und Ljerka. Er hatte so eine Ahnung, was die ersten beiden anging. "Gut, fangen wir damit an, dass wir ihr zuhören. ganz unvoreingenommen."
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Valjan Novka
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Gewinne ihr Vertrauen, freunde dich mit ihr an, sehen wir was geschieht. Valjan ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen. Sehen wir was geschieht, hören wir ihr zu. Der junge Feldwebel drehte leicht seinen Kopf zu Slava, blickte kurz suchend zu ihm auf. Natürlich dachte Sokolov weiter, man konnte es ihm ansehen. Nur wie viele Ecken waren es? Wohin sollte es gehen? Er würde es ihm nicht sagen, so viel war klar. Er brachte ihn in Position und würde ihn machen lassen, solange es ihm passt, um dann zu zuschlagen - wie genau auch immer. Er war... sein Werkzeug. „Ja, Ser...“ es waren nachdenkliche Worte mehr zu sich selbst und er salutierte nicht, sondern verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte sich freiwillig darauf eingelassen. Weil... er dachte an den freucht fröhlichen Abend: Valentine, Schura und ein Lächeln zeichnete sich in sein Gesicht.

„Fühlt Euch geschmeichelt. Einen Falken kann man abrichten. Eine Haube aufsetzen, die Beute abnehmen und wegsperren bis man ihn wieder braucht.“ Valjan sah Slava von der Seite an und konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand ähnliches mit dem Freiherrn machen würde. Vielleicht sein Klingenmeister, zumindest würde er es ihm wünschen eine Schulter zum Anlehnen zu haben. Wer wenn nicht dieser knurrige Muffel? Wie er Valjan im Verhörraum angesehen hatte, als ob er ihn den Kopf abreißen würde und diese Augen... sie wurden fast schwarz. „Verändert Klingenmeister Moore gelegentlich seine Augenfarbe?“

Aber kaum ausgesprochen sah der Feldwebel auch in eine andere Richtung. Was für eine absurde Frage. Es war dunkel gewesen, wahrscheinlich hatte er sich geirrt.

„Sie wollte wissen, ob Jarel zurück ist. Von anderen hat sie nichts gesagt... wenn ich sie darüber ausfragen soll, sollte ich vielleicht wissen, was heute Nacht überhaupt passiert ist...“ fragend drehte sich Valjan wieder zu ihm. „Ich weiß nur, dass Schura gesagt hat, er sei nicht da.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er mochte ein Werkzeug sein, wie es die meisten Menschen war, aber auch auf ein gutes Werkzeug gab man Acht.
Zu der Metapher mit dem Falken grinste Slava dann aber. Valjan war scharfsinnig, das schätzte er.
Änderte Jarel die Augen? Valjan war auch war zudem ein guter Beobachter, musste sie ja sein, immerhin hatte sie auch ohne die Schulung von Profis die wichtigsten Elemente der Körpersprache soweit kopiert, dass sie für die meisten als junger Mann durchging.
Und selbst er war lange nciht drauf gekommen und das obwohl er geschult worden war worauf man zu achten hatte.
"Nicht dass ich wüsste." gab er beinahe zerstreut zur Antwort, denn in Gedanken war er woanders. Wobei es sogar stimmte, die Farbe veränderte sich nciht, es wurde noch schwärzer, die goldenen Flecken veränderten sich...
"Jarel ist zurück..." er erinnerte sich an ihre Worte am Hafen. Um mehr herauszufinden würde er den Feldwebel wohl einweihen müssen... und auch etwas anderes würde er kaum verschweigen können.
"Es gab zwei Einsatzteams, von denen jedes einen Stützpunkt der Nilfgarder ausgelöscht hat. Es gab ursprünglich drei Lager, rund um Nowigrad mit Spezialeinheiten aus Nilfgard, die nur darauf gewartet haben Nowigrad zu infiltrieren um uns von innen zu sabotieren und dann der Armee die Tore zu öffnen. Diese Lager haben wir zerschlagen. Eines davon war das Schiff dieser Serrikanierin, diesen Trupp hat Jarel angeführt, den anderen Schura."
Und nun kam der schwere Teil.
"Jarel ging über Bord, wurde aber wiedergefunden und er ist Wohlauf. In Schura's Team gab es allerdings auch ein Opfer... Valentine hat es nciht überlebt. Die Stadt aber ist für den Moment gerettet. Es bleibt die Frage, was geschieht, wenn die Armee nicht irgendwann das Signal bekommt, dass die Stadt Sturmreif ist. Schicken sie dann neue Einheiten? Ich würde gerne herausfinden, wie das weitere Vorgehen geplant war. Zudem wurden sie wohl aus der Stadt versorgt, auch das muss geklärt werden, wenn der Einfluss jener, die auch Nilfgard beliefern zu groß wird..." er musste nicht weiter ausführen, dann saßen sie erneut in der Scheisse.
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