Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Aedan Neros
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Was die Hexer so hervorbrachten an Informationen war alles andere als erbaulich. Aedan hoffte einfach darauf, dass alles anders kam, für sie alle.
Er verstand noch nicht, warum sie sich so behandeln ließen. Gab es wirklich keinen Ort, kein Plätzchen, an dem sie ein besseres Leben führen konnten? An dem sie vielleicht sogar geschätzt wurden? Er fand das mehr als nur traurig, so benutzt zu werden.

“Dann ist die Wahrheit wohl die beste Alternative.” Nicht dass er wirklich vorgehabt hatte zu lügen, aber er wollte seine Möglichkeiten ausloten.
Was er konnte? Er konnte einiges. In seiner Welt… was er hier konnte, da war er sich nicht sicher. Es fühlte sich alles so anders an… Er könnte auch ein völlig unmagisches Dasein führen. Er war nicht unbedingt darauf angewiesen, auch wenn es sich immer wieder mehr als nützlich erweisen konnte. “Ich müsste mich erst versuchen, aber vielleicht…” Er zuckte mit den Schultern und verzog dann angewidert das Gesicht. “Ich nehme an, dass das dein Ernst ist, aber ich hoffe inständig, dass es nicht dazu kommen wird. Zu welcher Gottheit muss man hier beten in einer solchen Lage? Und was ist ein Grall?”
Delia
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Ungläubig hörte sie den beiden Hexern zu. Warum sie das mit sich machen ließen, verstand sie nicht. Wenn man sie hier so lange einsperren würde, würde sie sich danach wohl einen anderen Ort suchen… nur wenn es dort auch nicht besser war…

“Ich bin auch für ein Badehaus, wobei mir einige Orte gerade lieber wären, als dieser hier.” Sie lächelte etwas schief und seufzte dann. “Denkst du wirklich, es wäre ratsam, hier seine Dienste anzutragen?”, fragte sie Crehwill und erwiderte seinen fragenden Blick.

Als Reuven von dem Essen und den Ratten sprach, wusste Delia, dass der Hunger sie so schnell nicht heimsuchen würde. Ob das sein Ernst war oder er sie nur schockieren wollte? Egal wie, erfreut über diesen gutgemeinten Vorschlag war sie jedenfalls nicht.

“Ich… ähm…”, was hatte ihre unbedachte Zunge da nur angerichtet? Ihre Wangen fühlten sich mit einem Mal ganz heiß an, als Crehwill so frei davon sprach, dass er und Sarray… “Liebe kennt viele Facetten, Crehwill.” Sie musste an das seltsame Verhalten von Sarray denken, wie sie mit diesem Herren umgegangen war, der sie aufgesucht hatte, kurz nachdem der Hexer verschwunden war… “Ich weiß es nicht, ich kenne euch ja auch noch viel zu kurz dafür, aber es war offensichtlich, dass du ihr viel bedeuten musst.” Und ja, Liebe war vielfältig, ob es die eine wahre Liebe war, zwischen den beiden? Sie hätte den Mund halten sollen, einmal mehr an diesem Tag.

Bei Reuvens Kommentar legte sie den Kopf schief und sah ihn nachdenklich an, schmunzelte dann. “Eifersucht steht Euch nicht.” Sie ahnte, dass das einfach die Art des anderen Hexers war, sich über alles und jeden lustig zu machen. Von daher macht es sicherlich nichts ihm eine angedichtete Eifersucht zu unterstellen…
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Crehwill von Seren
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„Tut mir leid, Reuven, mein Taschentuch hat noch mein Rosenprinz Jarel, sonst würde ich es Dir mit Freunden reichen, um Deine Tränchen zu trocknen.“ Wobei genau dieses Taschentuch wird er wahrscheinlich nie wieder sehen. Irgendjemand hat den blutigen Fetzen bestimmt schon entsorgt. „Ich glaube nicht, dass sie mich hier mochten, sondern eher, dass mich jemand ganz bestimmtes nicht mochte und darauf hoffte, dass man hier irgendwann mal verreckt. Was schwer ist, wenn man nicht krank wird oder ja, zur Not Ratten essen kann…“ aber irgendwann geht einem die Petersilie zum Würzen aus. Die kulinarischen Köstlichkeiten der Kerkerküche schienen den Hexer zumindest nicht wirklich zu schocken, auch wenn er Canapes vorziehen würde.

Delias Worte über die Liebe waren da viel unbehaglicher als der Mampf hier. Er versuchte ihren Worten zu folgen, sich einen Reim daraus zu machen. Facetten der Liebe? Als Hexer fiel es ihm schon schwer genug, sie richtig wahrzunehmen und jetzt sprach sie von Facetten. Wie sollte man schlau daraus werden? Scheiß Kräuterprobe. „Sie macht sich Sorgen, wenn wir nicht heim kommen?“ Soweit konnte das schon nachvollziehen, aber Sarray hatte ihm eher keine netten Sachen ins Ohr geflüstert, sich dreimal ausführen lassen und zum Tanz bitten, um dann kichernd mit einem Blick über Schulter doch alleine Schlafen zu gehen, sondern hatte nach drei Stunden Bekanntschaft sehr direkt gefragt, ob er jetzt bummsen wolle und in ihr Bett geschleift. Er lächelte Delia deshalb einfach nur leicht dümmlich an und suchte mit

„Ein Grall ist ein widderköpfiger Kotzbrocken“ lieber ein leichteres Thema. „Mein Kollege erzählt uns bestimmt gerne von seiner Hatz auf den gruseligen Grall von Wyzima, der mit seinen Leichenfressenden Horden die Gegend unsicher machte bis er vor Reuvens Dickkopf kapitulieren musste. Dann könnt Ihr auch gleich ein Lied daraus dichten.“ Hätte man eine Beschäftigung und man konnte mit schlauen Reimen sicher aushelfen wie, so brachte er den Grall zu Fall. „Melitele ist die gute Muttergöttin für alle und ihre Priesterinnen sind immer sehr hilfsbereit.“ Und anderes. Aber das behielt er mal für sich, um sich nach der offensichtlichen Mehrheitsbekundung für Badehaus dringenderen Problem zu zuwenden:

„Ich weiß nur, was ich hier gestern gefragt wurde. Und es waren ihnen 30 Kronen wert zu wissen, dass Magie an dem Halbling hängt, also…“ Crehwill zuckte mit den Schultern: „...warum nicht? Sie wollen wissen, was das ist, oder was der wusste und Du hast eigentlich nichts verbrochen. Dieser Novka schien mir ganz umgänglich. Wenn wir den finden, sollten wir das irgendwie ansprechen. Außerdem hatte er mit einem von Sokolovs Leuten zusammengearbeitet. Einen Alexander von Rassija, wo auch immer das sein soll.“
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Nahuela Mughwadi
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von/nach: noch immer im Kerker, aber später Bezug nehmend auf Jarel und Ion
Datum: 12. August 1278 zunächst Nachmittag, dann später Abend (nach 21 Uhr)
betrifft: direkt niemanden
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Sicher war Valeska entsetzt, womöglich gekränkt, aber sie ging endlich und das nicht zu früh. Der Kerker schloss Nahuela vom Kern der Welt - von Zerrikanterment selbst - ab, das Gerangel mit Sokolov war überaus reizvoll gewesen, allerdings nicht nur für die Frau. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zusammenzuhalten und diese Erfahrung hatte sie bisher noch nie in dieser Form gemacht. Das es sehr wahrscheinlich das Material der Zellen war, das genau den umgekehrten Effekt hatte - nämlich ihr die Möglichkeit nahm, Verbindung zur natürlichen Ordnung zu halten und damit sie selbst zu bleiben - wusste die Serrikanierin natürlich nicht, sie erfuhr nur das Resultat. keine Aktion ohne Reaktion, selbst wenn das Gleichgewicht sich verschob. Die Geister tanzten einen wilden Ringelreihen um die Serrikanierin, die auf die Knie gefallen war und sich lautlos und sehr unspektakulär auflöste. Kein wildes Verformen unter brechenden Knochen und berstendem Stoff, wie es bei den Werwölfen gern geschah. Auch nicht das fließende Schmelzen und neu werden wie es der Doppler in wenigen Minuten vor Slava und Valeska vollziehen würde.
Nahuela ging in die unsichtbare Welt, nahm eine Form an, die wie ein Nebel in den Farben eines Sandsturms aussah. Kleider fielen zu Boden, der Nebel formte sich zu asad'hi, doch die Form verfestigte sich nicht zu jener großen, kupfergoldenen Raubkatze. Vielmehr blieb die Faithel in diesem Zwischenstadium hängen, ein schwebendes, durchscheinendes Geisterwesen mit glühenden Augen, dessen Pfoten den Boden nicht berührten. Wäre noch einmal ein Wächter herein gekommen, wer weiß, was dann aus ihr geworden wäre. Doch ihre feinen Ohren sagten ihr, dass es voll wurde hier unten und damit war sie für den Moment vergessen. Gut so.
Immerhin war ihr Kopf wieder klar, der Schmerz verschwunden. Nahuela wusste von Ihresgleichen, die genau in diesen Zustand gehen und dort verweilen konnten. Teil der unsichtbaren Welt und doch nicht tot - aber ihr fehlte der Ausbildungsstand, auch hatte sie das Alter noch nicht und vor allem fehlte ihr ha'daja. Dieses Festhängen in der Übergangsform musste also einen anderen Grund haben und auch dieser fand sich wohl in der Besonderheit der Zellen. Sie konnte nicht weiter gehen, doch sie verfiel auch nicht in Panik. Alle Aktion hatte eine Reaktion. Sie war in diesen Zustand gekommen, sie würde auch wieder einen Weg hinaus finden. Probehalber machte asad'hi einen Schritt - der Geisterkörper gehorchte wie immer. Sie trabte also ein wenig auf und ab, auch wenn sich dabei Nebelfetzen lösten und erst nach einem Moment wieder zurück fanden.
Schließlich setzte sie sich nieder und schloss die Augen, suchte den innersten Kern ihres Selbst und die Ruhe, die dort vor Jahrzehnten gesäht worden war.
So verging die Zeit.
Und in sich selbst angekommen, fand sie auch den Weg zu ihrer ureigenen Form zurück. Wie lange sie dafür gebraucht hatte, konnte sie nicht sagen, aber als sie die Augen wieder aufschlug, war es ruhiger geworden um sie herum und die Kerze, die man ihr gelassen hatte, war herunter gebrannt. Die Tageszeit konnte sie nicht annähernd schätzen, aber müsste sie raten, würde sie vermuten, es wäre Abend, vielleicht schon Nacht. Hin wie her, sie brauchte ein künstliches Licht, wollte sie nicht in der Finsternis hocken bleiben und sich von jedem blenden lassen, der unvermittelt zur Tür herein kam. Doch zunächst ankleiden, denn zerfaserte man zu Nebel, verlor alle Kleidung an Halt...
Sie brauchte einen Moment, um hinten von vorn und innen von außen zu unterscheiden, dann wähnte sie sie alles am richtigen Platz. Ihre Bewegungen waren trotz der langen Meditation fließend und weich, fast noch weicher als zuvor. Asad'hi war dicht unter ihrer Haut, zwar niemals wirklich fern, aber gerade besonders nah. Ein ungewöhnlicher Zustand, weil er so außerhalb des gewohnten Gleichgewichts lag, aber Nahuela würde auch damit irgendwie umgehen. Allerdings wäre es wohl besser, niemand käme zu ihr herein. Man konnte Wesen auch fressen, ohne ihr Blut zu vergießen.
Die Serrikanierin nahm die Kerze, die sie nach kurzem Tasten fand und ging damit zu ihrer Zellentür. Klopfte. Draußen geschah eine Weile nichts, dann brummte jemand: "Was ist?"
"Eine neue Kerze. Sei so gut."
Kurz herrschte wieder Stille, dann raschelte es. "Vier Schritt zurück. Hände da hin, wo ich sie sehen kann."
Nahuela rollte mit den Augen, leistete aber brav Folge und nannte einige Momente später ein neues Licht ihr Eigen. Mit dem Wachs tropfte sie sich einen Ring auf den Boden, in den sie sich im Lotussitz niederließ, die Kerze direkt vor sich. Feuer. Das Element der Drachen. Wenn sie zu Zerrikanterment vordringen und ihre Gleichgewicht wieder herstellen wollte, dann damit - auch wenn es nur ein winziges Flämmchen war. Wieder begann das wellenförmige Wogen ihres Oberkörpers, der Tanz mit den Geistern, ohne sich jedoch von der Stelle zu rühren. Ein Biegen und Winden im unteren Rücken, der Mitte, den Schultern und Armen, ein Rollen des Kopfes, begleitet von einem dunklen, monotonen Singsang. Die Bewegungen wurden mit der Zeit intensiver, ekstatisch, bis die Frau die Finger in den fest gestampften Boden bohrte - erstaunlich tief - und mit einem Keuchen ausatmete. Asad'hi war wie ein Schatten, so nah, dass es ihr eine Gänsehaut bescherte und zugleich die Verbindung zur unsichtbaren Welt durch die Erde hindurch einem starken Tau gleich schlang.
Ihr Blutzeichen, Ihre Geburt, Ihr Selbst.
Aus ihren Fingern formten sich geisterhafte Wurzeln, Ranken, Fühler - hinein in die Tiefe, hinaus in die Stadt, die so erstickend auf dem Erdboden lastete. Die Zellen hielten Magie fern, so hatte es geheißen, aber das war keine Magie - das war atmen. Leben und atmen. Hören und Fühlen. Um sie herum explodierte die unsichtbare Welt in lebendige Funkn. Tausende Irrlichter, manche strahlend, andere eher milde schimmernd. Manche hatte Form und Wesen, andere waren unspezifisch. Da war ein Bär - dabb -, ganz nah und seine Aura ließ sofort Ruhe durch Nahuela fließen. Da war eine Hirschkuh - eid-a -, gleich mehrere Blutsschwestern und -brüder - Katzen und Kater, ein Zaunkönig - ta'ir - und sogar ein Krake - ichtubuht. Da war berstendes Leben und zerfallender Tod, Geister aller Coleur und Nahuela wogte mit ihnen, floss mit ihnen und legte ihnen asad'hi in die Hände. Ihr Körper war ganz zur Nebensache geworden, ihr Geist aber war frei und folgte dem Reigen der tausenden Herzen hinaus in diese schwere Stadt, die nun gar nicht mehr so schwer war.
Und da, fast am Rand dessen, was sie auf dieser kleinen Reise erreichen konnte, brannte ein schwarze Feuer, begleitet von einem nicht minder intensiven Gleißen. Der Wirbel aus Geistern fühlte sich magisch angezogen und riss Nahuelas Geist einfach mit. Hier wurde gestorben, doch hier war auch Kraft.
taquarru'na ashwala lahab... sie würde ihn seit ihrer Begegnung auf dem Schiff wohl überall wieder erkennen. Nicht irgendein Wolf - dieses Blutzeichen war nicht wirklich selten - und doch trug es in seinem Fall eine ganze eigene Note, die sie selbst ashwala lahab getauft hatte - die schwarze Flamme. Und diese loderte. Asad'hi umkreiste ihn auf geisterhaften Pfoten, mit lauernd geducktem Körper, auch wenn der Mensch in der lebenden Welt wohl kaum etwas von den Geistern wahrnahm. Dann ließ sie das andere Licht auf sich wirken - ebenso stark, ebenso fremd, schwer zu begreifen. Vor ihrem geistigen Auge formte sich das Bild eines großen Vogels. Cha'rhab alba - der weiße Rabe. Wäre der Körper Nahuelas nicht in Trance, sie hätte wohl gelacht. Welch Ironie, diese beiden zusammen, ausgerechnet in dieser Stadt.

weiter im Zwielicht
Zuletzt geändert von Nahuela Mughwadi am Montag 12. Juni 2023, 22:10, insgesamt 2-mal geändert.
Aedan Neros
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“Und mir einen Hexer zum Feind machen?”, fragte Aedan schmunzelnd, als es um das Dichten von Texten und Liedern für den Hexer Reuven von Sorokin gegen einen Grall ging. “Ich glaube, das ist keine gute Idee. Aber sollten hier länger sitzen werde ich darauf zurückkommen.” Noch immer konnte sich Aedan nicht damit anfreunden sich hinzusetzen. Es roch hier einfach nur entsetzlich und er wollte sich gar nicht vorstellen wie es hier aussehen wollte. “Melitle also…” Er nickte dankbar.

“Und Ihr denkt, dass der aktuelle Nutzen der Furcht überwiegt und man es daher versuchen sollte, wenn man denn solch nützliche Fähigkeiten hätte?” Aedan würde lieber in einem Wagen übers Land ziehen und dieses und die zugehörigen Leute kennenlernen, doch dazu brauchte er erstmal Münzen und zwar reichlich davon und er musste die Gemeinsprache lernen…
Delia
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Ob Sarray sich sorgen würde wenn Delia nicht zurück kam? Das konnte sie wirklich nicht sagen. Nur hätte sie das schwarzmagische Buch nicht einfach so bei ihr lassen sollen, wenn sie sich das nun recht überlegte? Was wenn ihr wirklich etwas passieren würde und Sarray…… Delia versuchte diese Gedanken zu verdrängen.
“Ja wahrscheinlich wird sie sich Sorgen machen. Denkst du wir können sie irgendwie informieren? Und was wird der Freiherr sagen, du hast doch ein Treffen mit ihm?” Sie versuchte das Thema der Liebe fallen zu lassen. Sie hatte sich dazu irgendwie hinreißen lassen, vielleicht war es gewesen, weil sie dem Hexer es gönnen würde jemanden zu finden, der sein Zuhause für ihn war?

“Der Grall kommandiert leichenfressende Horden? Horden von was?” Sie hatte noch so wenig Vorstellung von jenen Gefahren, die hier so lauerten. Nun gerade waren es Ratsherren, die “ihren” Hexer so frech beschuldigten…

Darüber, ob sie sich als Magierin verdingen sollte, musste Delia noch ein wenig nachdenken. Es war schließlich nicht ungefährlich. Und Crehwill wusste noch nicht, welche Art von Magie die ihre war. Was er dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass sie in der Nekromantie bewandert war… “Wer ist dieser Alexander?” Hier konnte sie gedanklich nicht mehr folgen.
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Crehwill von Seren
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„Ach, Reu hat nie gesagt, dass er so abgeneigt sei, wenn man Lieder über ihn sänge. Einen Grall beseitigen ist auch etwas über das es sich zu singen lohnt“, bemerkte Crehwill sitzend. Er hatte die Beine angezogen und die Arme auf den Knien abgelegt. Schielte hin und wieder zu den drei Mitgefangenen, die aber keine Anstalten machten unhöflich zu werden. Wer weiß wie viel der älteren Rede sie überhaupt verstanden. „Horden von anderen Nekrophagen, wie Ghule, Moderhäute oder Leichenfresser. Manchmal auch Nekker. Reuven wird wissen, was dabei war. All so Viehzeug was sich auf Grund der Kriege und der verbrannten Erde, die sie hinterlassen, hervorragend vermehrt hat.“ Darüber schüttelte er leicht den Kopf. Klar gab Arbeit, aber bezahlen konnte auch keiner. Beim Grall von Wyzima vielleicht eher als von einer Kleinstadt wie Aedd Gynvael. „Haben sie Dich bezahlt oder nur raus gelassen? Vielleicht hatte er ja Glück gehabt und für die Sache ordentlich kassiert.

Er seufzte und bemühte sich dann aber hörbar zu Aedan zu blicken. „Ich weiß, dass es gerade hier einen Bedarf an einer magischen Analyse gibt. Aber für welche Ohren, die bestimmt ist? Oder was man dafür bekommt? Oder was genau dahinter steckt? Oder welche Wachen davon wissen? Das weiß ich nicht. Aber man kann es im Hinterkopf behalten und vielleicht für sich nutzen? Seid Ihr denn dazu fähig?“

Wäre ja witzig, wenn zwei Hexern, zwei Fremde aus Portalen zu kommen, die beide Magie wirken können.

„Keine Ahnung, ob man Angehörige informiert, ich hatte sonst keine...“ Dusica hatte man vielleicht informiert, aber aus ganz anderen Gründen. Dann musste er nachdenken: „Dieser Alexander arbeitet für den Freiherrn als Leibwächter oder so und er kennt Novka, wir waren zusammen in der Leichenhalle. Möglicherweise kann dieser auch dem Freiherrn mitteilen, dass ich meinen Termin gerade nicht wahrnehmen kann.“

So wirklich niedergeschlagen wirkte der Hexer mit der Gesamtsituation nicht. War auch zum ersten Mal, dass er irgendwelche Wachen namentlich kannte. Die Aufenthalte wurden eigentlich immer angenehmer hier...
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Reuven von Sorokin
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"Der Grall war alleine gewesen, die Biester sind groß wie ein ausgewachsener Stier und gehen auf zwei Beinen und haben... Naja, viel zu viele Krallen, hätte mich fast erledigt. Die spucken Gift und können einen einfach umrennen. Ich hätte ne Prämie bekommen, zusätzlich zu meiner Freiheit, wenn ich ihnen den Kopf gebracht hätte. Aber ich hab das Biest so dämlich erwischt, dass der Giftsack geplatzt ist und den halben Grall aufgelöst hat... Trophäe weg, Prämie weg." Er zuckte mit den Schultern.
"Hab mich von Acker gemacht und nicht mehr gefragt. Danach hält man sich besser mal ein duzend Jahre von der Stadt fern, dann vergessen sie's wieder und man kann ihnen sagen, dass das damals sicher ein anderer war... Man wär ja älter geworden. Und einem Grall folgen keine Nekrophagen, was hätten sie davon, der frisst ihnen alles weg."
erklärte er, auch dem übrigen Gerede über Familie hielt er sich raus.
Überhaupt war ihm wenig danach über etwas wie Beziehungen zu reden.
"Ich meditier ne Runde."
Aedan Neros
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Das Leben eines Hexers war alles andere als einfach. Je mehr Aedan davon zu hören bekam, umso sicherer war er sich, dass er ein solches Leben nicht würde führen wollen. Nur hatten wohl weder Reuven noch Crehwill eine andere Wahl gehabt… Zumindest nicht, nach seinem Kenntnisstand.
“Es klingt nach einem sehr … anstrengendem Leben.” Und einsam, irgendwie.

“Wie wahrscheinlich ist es, diesen ganzen Gefahren zu begegnen? Gibt es spezielle Bereiche, wo sie sich aufhalten oder kann das überall passieren?” Seine Welt war dagegen wohl recht sicher gewesen. Nicht dass sie nicht auch mit Bedrohungen zu tun hatten, aber bislang klang es so, als könnte einem gleich hinter der nächsten Ecke aufgelauert werden…

Als die Frage auf seine Magie kam, wusste der Reisende nicht so recht, wie ehrlich er antworten sollte, oder ob es nicht besser wäre, die Frage zu überhören… Sollten sie hier so frei darüber reden? Aber Reuven hatte ihn auch nicht gemahnt, seinem Bekannten gegenüber vorsichtig sein zu müssen… Also hielt er es wie stets und blieb bei der Wahrheit: “In meiner Heimat würde man mich wohl als magisch begabte Person ansehen. Also ja, ich kann Magie wirken und habe dort auch schon magische Analysen betrieben. Nicht regelmäßig, aber wenn es nötig war.” Und er hatte zum Teil auch mit studierten Magiern über Energien und vieles mehr philosophiert. Was man eben so tat, wenn man Zeit hatte, weil man der Freiheit beraubt war…

“Wie ist das bei Hexern und der Magie? Wie erlernt ihr sie und wie kommt sie zur Anwendung?”
Delia
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Aufmerksam hörte Delia zu, sie war mittlerweile in die Hocke gegangen, den Rücken an die Wand gelehnt. Setzen wollte auch sie sich noch nicht.

Sie nickte Reuven zu, der meditieren wollte. Warum auch nicht, viel zu tun gab es hier ja ohnehin nicht… aber die Frage, die Aedan gestellt hatte, zu den Gefahren interessierte sie auch. So viele durfte es ja nicht mehr geben, Crehwill hatte so etwas gemeint, oder hatte sie das durcheinander gebracht? Warum es wohl immer weniger davon gab? Nicht, dass sie unglücklich darüber gewesen wäre. Nichts war schöner, als sich keine Sorgen machen zu müssen… Wo sie gedanklich wieder bei Sarray war… Irgendwann würde sie sich fragen, wo sie blieben.

“Wir werden bestimmt jemanden darum bitten können, dass man Sarray informiert.” Sie war fest davon überzeugt. “Im Hinterkopf können wir es ja einmal behalten.” Zumindest was sie betraf, wenn Aedan, so klang es ebenfalls magisch begabt war, dann musste dieser das für sich entscheiden. Sie wollte jedenfalls nicht irgendwo verbrennen und noch weniger wollte sie auf die dunkle Seite ihrer Magie aufmerksam machen. “Dann warten wir wohl, bis jemand kommt? Nach jemandem zu rufen, um Fragen zu stellen, wird wohl nicht gern gesehen?” Die Frage war ernst gemeint. “Ich kenne mich mit solcherlei Situationen nicht aus”, räumte sie ein. Aber ruhig zu verhalten wäre wohl die bessere Wahl, als erneut mit unliebsamen Fragen jemanden gegen sich aufzubringen.
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Crehwill von Seren
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„Na gut, das klingt nicht so passend, um es zu besingen...“ außer als Drama vielleicht. Aber da Reuven sich zurückzog, hielt Crehwill dazu dann auch die Klappe. Er hätte ihnen wahrscheinlich auch die untere Hälfte eines Gralls vor die Füße geworfen, da wäre man sich schon irgendwie einig geworden. Zwei Füße statt einem Kopf. Aber Reuven wählte andere Wege als er. Einen Ruf hatte man ja eh schon, warum sich bemühen 'normal' zu sein? Er beobachte den anderen Hexer, wie sich dieser langsam in Meditation begab. Wie lange war das her, dass er jemanden dabei zu gesehen hatte? Wie der ganze Körper zur Ruhe kam, während ein paar Sinne ganz wach blieben, um zu warnen. Eine Fähigkeit um sich in einen Endrega Nest ausruhen zu können – theoretisch zumindest, nicht dass das jemand ernsthaft tun möchte.

„Sie haben Erwartungshaltungen an Hexer. Wenn sie einen brauchen sind sie froh darum, aber wenn nicht, sollten wir am Besten nicht auffallen.“ Was mit solchen Augen kaum gelang. „Die meisten haben nichts gegen uns, wollen uns halt nur nicht in ihrer direkten Nachbarschaft.“ Sogar die drei Verbrecher drückten sich in die andere Ecke der Zelle. „Die Magier, die uns erschaffen haben, wollten, dass wir uns ebenso mit Magie schützen und wehren können. Da wir aber vor allem Kämpfer sein sollen, entwickelten sie einfache Zeichen, die man mit den Fingern formt und dabei die Kraft vor allem in einem selbst nutzt. Die Mutationen machen das möglich. Aber es heißt jeder Depp kann sie lernen, sofern er eine Quelle findet. Sie nennen uns deswegen Hexer, weil es für echte Magie nicht reicht.“ Für einen Moment sah er auf seine Finger und wackelte damit, als ob er darüber nachdachte, was er schon alles damit gezaubert hatte. Was Aedan mit seiner Kunst machte ließ er mal unkommentiert. Es war seine Entscheidung und es wird sich schon irgendwie zeigen, was Sinn macht. Deshalb kam er zu einem unverfänglicheren Thema. „Die meisten Wege und Straßen sollten sicher sein. Vom üblichen Räuberpack abgesehen und man reist lieber nicht alleine. Aber gefährlicher ist zur Zeit der Nilfgaarder Krieg statt irgendwelche streunenden Monster.“

Bei Delias Fragen sah er grinsend zu ihr: „Ich halte lieber für die nächsten Stunden die Klappe. Wir sind gerade erst angekommen, wird sich schon noch jemand bei uns melden. Dann können wir auch nach einer Nachricht fragen.“ Vielleicht erinnern sie sich daran, dass Sarray wegen ihm hier schon mal Rabatz gemacht hat. „Magst Du Dich auf meinen Schoss setzen?“ Es sah zumindest nicht ganz so bequem aus, wie sie dort hockte.
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