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von/nach: Zone/Pripyat in der Ukraine, Erde
Datum: September 2019 -> Herbst 1277
betrifft: noch keinen
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Dass etwas nicht stimmte wurde ihm sehr schnell klar, was es jedoch war sollte ihm erst sehr viel später klar werden.
Er war beherrscht genug, nicht sofort die Augen zu öffnen, als er das Bewusstsein zurück erlangte. Jahrelanges Training. Statt dessen sondierte er die Lage, Geräusche, Geruch... Er war allein, davon war er schnell überzeugt, erst jetzt erlaubte er es sich, die Augen zu öffnen und sich langsam aufzurichten. Er war unverletzt, nur der Rücken schmerzte, wohl weil er schon länger bewegungslos war.
Er hatte auf einer kleinen Erhebung gelegen, einer der wenigen trockenen Stellen im Sumpf, und er musste zumindest einige Stunden bewusstlos gewesen sein, Zumindest wenn man von der Annahme ausging, dass die Zeit gleich verging... hier wie dort... allerdings würde er diese These schnell verwerfen müssen, sobald ihm das mit dem hier und dort klar geworden war.
Derzeit sah es so aus als wäre er am morgen noch in der Zone gewesen und nun begann bereits die Abenddämmerung. Und es wurde schnell dunkel, was an sich schon beschissen war.
Wo waren die fehlenden Stunden?
Wo war er?
Die zweite Frage schien ihm deutlich wichtiger.
Der Sumpf hätte auf den ersten Blick auch der bei Pripyat sein können, doch er war es nicht. Die Pflanzen unterschieden sich minimal, und vor allem der Geruch. Es fehlte die allgegenwärtige metallische Note, doch aus diesem Umstand gleich zu schließen, dass die nicht Pripyat war, nicht die Ukraine? Selbst für ihn ein verwegener Schritt.
Ein wichtiges Indiz war noch, dass er keinerlei Anomalien erkennen konnte.
Er hatte begonnen Kreise um die Stelle zu drehen an der er zu sich gekommen war, und diese immer weiter auszudehnen.
Keinerlei Anomalien in einem Radius, in dem er in der Zone längst auf etwas gestoßen wäre. Dann blieben die üblichen Geräusche aus, die die Nacht ankündigten, das Heulen der mutierten Hunde, das ferne Brüllen von Blutsaugern, das unheimliche Schreien von Giganten oder mutierten Schweinen, alles was einem Neuling in der Zone sofort das Blut in den Adern gefror blieb hier ungehört.
Nicht die Zone also.
Weiter im Ausschlussverfahren.
Dass er nicht in den Pripyatsümpfen war wurde ihm schlagartig klar, als es dunkel wurde und sich die Sternbilder abzeichneten.
Er war kein Astronom, aber die wichtigsten erkannte er um sich sowohl auf der Nord als auch auf der Südhalbkugel zu orientieren - für den Fall dass man ihn mit einem Fallschirm in der Wüste hatte absetzen müssen - in irgendeinem Land dieser Welt würde er zumindest grob die Himmelsrichtungen zu jeder Jahreszeit einordnen können. Viel hatte er wieder vergessen, als er jünger gewesen war hatte es ihm noch mehr Spaß gemacht sich aus reinem Abenteuerwillen in der Wildnis herumtreiben, doch das Leben hatte auch ihm mitgespielt, mithalten konnte er noch mit der Jugend aber er kam am nächsten Tag deutlich schwerer hoch. Trotzdem war es immer noch sein Anspruch an sich selbst, sich in jeder Situation zurecht zu finden, au jedem Schlamassel einen Ausweg zu finden.
So versuchte er sich mit etwas Nostalgie abzulenken um sich dem unausweichlichen nicht stellen zu müssen - um dass Offensichtliche aber doch so Abwegige nicht sehen zu müssen: Dies war nicht die Erde.
Als er es dann doch langsam tat, als die Erkenntnis nach weiteren Spekulationen warum sich die Sterne unterschieden, als einziger Rest erwies, den er, so absurd er auch sein mochte doch wohl als Lösung akzeptieren musste, stellte sich ihm einen neue Frage: Gab es denn hier intelligentes Leben? Überhaupt leben?
Mußte es wohl... es gab Pflanzen, und zwar der Erdflora dermaßen ähnliche, dass man sie verwechseln konnte, also wohl auch ein ähnliches Spekturm an Fauna? Und sei es nur Insekten. Dass auch der die Zusammensetzung der Luft wohl fast identisch war lag ebenso auf der Hand. Also auch Menschen? Eine Kolonie? Terraforming? War er in eine Zukunft geraten? Wenn das die Portale in der Zone bewerkstelligen konnte... Wenn es ihm gelang zurückzukehren...
Diese Erkenntnis brachte wieder eine ganze Reihe von Gedanken auf den Weg.
Die Portale der Zone waren zu Translokation in der Lage, manchmal auch mit geringem Zeitversatz in beide Richtungen... aber das hier konnte etwas gigantisch anderes sein. Und wenn man von der hiesigen vielleicht fortschrittlicheren Gesellschaft lernen konnte...
Eine Weile sah er sich bereits in einer Reihe mit den großen Helden der Sovietunion, das sollte jedoch nur anhalten, bis r die erste Ansiedlung erreichte.
Doch bis dahin war es noch ein Stück Weg, den er durch das mehr als Kniehohe Wasser zurückzulegen hatte. Dass Wasser lief ihm in die Stiefel, er zündete sich eine Selbstgedrehte an, Scharfschützen erwartete er in dieser Gegend nicht. Seine Gedanken kreisten darum, wie die Bewohner dieses Erdähnlichen Planeten wohl aussehen mochten.
Im Sumpf
- Vyacheslav Sokolov
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Zuletzt geändert von Vyacheslav Sokolov am Donnerstag 11. November 2021, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
- Vyacheslav Sokolov
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Die Euphorie hielt genau bis er irgendwann die erste Ansiedelung erreichte. Das heißt, die erste verlassene Ansiedelung.
Unterwegs hatte er immer wieder inne gehalten und die Sterne beobachtet, er musste sich vergewissern, dass er nicht einfach nur zu besoffen oder zu dämlich war wenigstens einen der Bären zu erkennen, aber Fehlanzeige. Die Sterne sahen dermaßen anders aus, dass er sich fragte, wie viele Galaxien wohl zwischen ihm und der Erde liegen mochten. Oder war es doch etwas ganz anderes?
Ein fremder Planet mit genau den gleichen Birken und Erlen, Weißdorn und anderem Gestrüpp, wie man es au den europäischen Sümpfen kannte? Wie wahrscheinlich war das? Aber wie wahrscheinlich war es, dass etwas die Sterne so dermaßen veränderte?
Er hatte sich mit Banditen herumgeschlagen, Blutsauger von Angesicht zu Angesicht bekämpft, war Kontrollern entkommen und hatte es sogar geschafft mit einem zu kommunizieren. Er hatte das Zentrum der Zone gesehen, und er war es, der den bekannten Stalker Strelok verhört hatte, den der ziemlich unfähige Degtarev angeschleppt gehabt hatte. Er hatte sogar dem Präsidenten die Hand geschüttelt...
...und nun war ihm das Herz in die Hose gerutscht. Tiefer ging wohl nicht, per Definition.
Wenn dies wirklich ein fremder Planet war... nicht die Erde... Die Konsequenzen wollte er sich nicht einmal ausmalen.
Seine Hände zitterten, wenn er sie betrachtet und jeder weitere Schritt kostete ihn Überwindung, doch die brachte er auf.
Er musste weiter, musste herausfinden, was das war, wo er da hineingeraten war, und wie es zurück ging.
Bereits von Zeit zu Zeit waren ihm morsche Holzstege aufgefallen, Holzkonstruktionen, die wohl dazu gedient haben mochten Flächen im Sumpf zu befestigten, lange morsch, lange verlassen, doch kulturelle Rückschlüsse ließ das nicht zu. Also weiter.
Und dann erreichte er ein Dorf.
Es war einmal eines gewesen.
Die Hütten standen leer, es war nichts von Wert zurückgeblieben, zerbrochene Truhen, einfache Reusen.
Er kniete nun in einer dieser einfachen Blockhütten aus verschränkten Stämmen und untersuchte die Konstruktion der Möbel. Seine Hände zitterten immer noch, doch er wagte es nicht, etwas dagegen zu trinken, nicht jetzt. Was er vor sich hatte konnte man auch in der tiefsten rumänischen oder ukrainischen Provinz genauso vorfinden. Das war keine hoch entwickelte außerirdische Zivilisation. Ein Museumsdorf? "Sei nicht albern..."
Es war allerdings zu dunkel um weiterzugehen, und auch wenn es nicht die Zone war und keine Anomalien drohten, die ihn zerfetzen konnten, mit einem Sumpf war auch nicht zu Spaßen. Er würde die Nacht über hier bleiben.
Er stellte den Rucksack ab, wollte eben die Isomatte und den Schlafsack ausbreiten, als er es hörte. Ein kreischendes Geräusch, aber kein Tier wie er es kannte war zu soetwas in der Lage, außer es wurde gerade abgestochen. Mutanten vielleicht... Kriecher... Er hängte sich zur Sicherheit die AK um, steckte die Makarov ins Holster und griff das Messer. Die Eskalationskette war klar, doch er wollte keine Munition verschwenden, hier war an Nachschub vermutlich noch schwerer heranzukommen als in der Zone. Ein Teil seines Verstandes, so bemerkte er, schien eine Rückkehr bereits abgeschrieben zu haben.
Er bereute es, keine Taschenlampe mitgenommen zu haben, auch wenn der Mond den verlassenen Dorfplatz um den trockenen Brunnen im Zentrum spärlich erleuchtete, so hätte er nun doch gerne genauer gesehen worauf er hier trat und worüber man stolpern konnte.
Und dann sah er zumindest was gekreischt hatte. Zumindest die Schemen...
Und sie stanken bestialisch, schlimmere als ein Blutsauger.
Denen sie im übrigen auch nicht unähnlich waren.
Sie gingen aufrecht wie Menschen, hatten aber etwas fischiges an sich, und klauenbewehrte Hände und Füße, geschlechtsneutral - das war zu erkennen, den Kleidung trugen sie keine. Sie liefen zwischen den Hütten umher, erstaunlich schnell, sehr aufgeregt, vielleicht witterten sie ihn. Waren das die Erbauer? Konnte er mit denen kommunizieren? Sie selbst schienen keine derartigen Überlegungen anzustellen. Als sie ihn entdeckt hatten griffen sie sofort an, gleichzeitig.
Mit dem Messer brauchte er hier nicht anfangen, er hatte die Pistole dermaßen schnell gezogen, dass sein Ausbilder alle Theorien darüber revidiert hätte, ob ein Waffenlose Angriff nicht doch schneller war. Er wollte auch nicht lange die Verwundbarkeit dieser Geschöpfe prüfen, er zielte auf die großen hässlichen Köpfe, das überlebten die wenigsten Kreaturen, egal welche Veränderungen mit ihnen vonstatten gegangen waren. Trotzdem brauchte es zwei bis drei Treffer, bis sie umkippten, und ehe er auch das letzte der sechs Wesen niedergestreckt hatte, hatte er selbst einige Hiebe der scharfen Klauen abbekommen.
Mit dem Messer erledigte er schließlich den Rest, denn einige lebten immer noch.
Hier bleiben konnte er nicht, soviel stand nun fest.
Seine Wunden desinfizierte er mit Vodka, doch um ihn nicht zu vergeuden nahm er zwischendurch noch einen großen Schluck, dann setzte er seinen Weg fort. Immerhin brachte ihn das Dorf auf etwas wie einen Trampelpfad, der ihn sicher durch den Sumpf leitete, und wenn ihn nicht alles täuschte, so war am Horizont das leuchten einer größeren Stadt zu erkennen... oder zumindest von irgendetwas das Nachts genug Licht emittierte um wenigstens ein paar Kilometer weit sichtbar zu sein. Schlimmer als ein Dorf mit angreifenden Fischwesen konnte es kaum werden.
Unterwegs hatte er immer wieder inne gehalten und die Sterne beobachtet, er musste sich vergewissern, dass er nicht einfach nur zu besoffen oder zu dämlich war wenigstens einen der Bären zu erkennen, aber Fehlanzeige. Die Sterne sahen dermaßen anders aus, dass er sich fragte, wie viele Galaxien wohl zwischen ihm und der Erde liegen mochten. Oder war es doch etwas ganz anderes?
Ein fremder Planet mit genau den gleichen Birken und Erlen, Weißdorn und anderem Gestrüpp, wie man es au den europäischen Sümpfen kannte? Wie wahrscheinlich war das? Aber wie wahrscheinlich war es, dass etwas die Sterne so dermaßen veränderte?
Er hatte sich mit Banditen herumgeschlagen, Blutsauger von Angesicht zu Angesicht bekämpft, war Kontrollern entkommen und hatte es sogar geschafft mit einem zu kommunizieren. Er hatte das Zentrum der Zone gesehen, und er war es, der den bekannten Stalker Strelok verhört hatte, den der ziemlich unfähige Degtarev angeschleppt gehabt hatte. Er hatte sogar dem Präsidenten die Hand geschüttelt...
...und nun war ihm das Herz in die Hose gerutscht. Tiefer ging wohl nicht, per Definition.
Wenn dies wirklich ein fremder Planet war... nicht die Erde... Die Konsequenzen wollte er sich nicht einmal ausmalen.
Seine Hände zitterten, wenn er sie betrachtet und jeder weitere Schritt kostete ihn Überwindung, doch die brachte er auf.
Er musste weiter, musste herausfinden, was das war, wo er da hineingeraten war, und wie es zurück ging.
Bereits von Zeit zu Zeit waren ihm morsche Holzstege aufgefallen, Holzkonstruktionen, die wohl dazu gedient haben mochten Flächen im Sumpf zu befestigten, lange morsch, lange verlassen, doch kulturelle Rückschlüsse ließ das nicht zu. Also weiter.
Und dann erreichte er ein Dorf.
Es war einmal eines gewesen.
Die Hütten standen leer, es war nichts von Wert zurückgeblieben, zerbrochene Truhen, einfache Reusen.
Er kniete nun in einer dieser einfachen Blockhütten aus verschränkten Stämmen und untersuchte die Konstruktion der Möbel. Seine Hände zitterten immer noch, doch er wagte es nicht, etwas dagegen zu trinken, nicht jetzt. Was er vor sich hatte konnte man auch in der tiefsten rumänischen oder ukrainischen Provinz genauso vorfinden. Das war keine hoch entwickelte außerirdische Zivilisation. Ein Museumsdorf? "Sei nicht albern..."
Es war allerdings zu dunkel um weiterzugehen, und auch wenn es nicht die Zone war und keine Anomalien drohten, die ihn zerfetzen konnten, mit einem Sumpf war auch nicht zu Spaßen. Er würde die Nacht über hier bleiben.
Er stellte den Rucksack ab, wollte eben die Isomatte und den Schlafsack ausbreiten, als er es hörte. Ein kreischendes Geräusch, aber kein Tier wie er es kannte war zu soetwas in der Lage, außer es wurde gerade abgestochen. Mutanten vielleicht... Kriecher... Er hängte sich zur Sicherheit die AK um, steckte die Makarov ins Holster und griff das Messer. Die Eskalationskette war klar, doch er wollte keine Munition verschwenden, hier war an Nachschub vermutlich noch schwerer heranzukommen als in der Zone. Ein Teil seines Verstandes, so bemerkte er, schien eine Rückkehr bereits abgeschrieben zu haben.
Er bereute es, keine Taschenlampe mitgenommen zu haben, auch wenn der Mond den verlassenen Dorfplatz um den trockenen Brunnen im Zentrum spärlich erleuchtete, so hätte er nun doch gerne genauer gesehen worauf er hier trat und worüber man stolpern konnte.
Und dann sah er zumindest was gekreischt hatte. Zumindest die Schemen...
Und sie stanken bestialisch, schlimmere als ein Blutsauger.
Denen sie im übrigen auch nicht unähnlich waren.
Sie gingen aufrecht wie Menschen, hatten aber etwas fischiges an sich, und klauenbewehrte Hände und Füße, geschlechtsneutral - das war zu erkennen, den Kleidung trugen sie keine. Sie liefen zwischen den Hütten umher, erstaunlich schnell, sehr aufgeregt, vielleicht witterten sie ihn. Waren das die Erbauer? Konnte er mit denen kommunizieren? Sie selbst schienen keine derartigen Überlegungen anzustellen. Als sie ihn entdeckt hatten griffen sie sofort an, gleichzeitig.
Mit dem Messer brauchte er hier nicht anfangen, er hatte die Pistole dermaßen schnell gezogen, dass sein Ausbilder alle Theorien darüber revidiert hätte, ob ein Waffenlose Angriff nicht doch schneller war. Er wollte auch nicht lange die Verwundbarkeit dieser Geschöpfe prüfen, er zielte auf die großen hässlichen Köpfe, das überlebten die wenigsten Kreaturen, egal welche Veränderungen mit ihnen vonstatten gegangen waren. Trotzdem brauchte es zwei bis drei Treffer, bis sie umkippten, und ehe er auch das letzte der sechs Wesen niedergestreckt hatte, hatte er selbst einige Hiebe der scharfen Klauen abbekommen.
Mit dem Messer erledigte er schließlich den Rest, denn einige lebten immer noch.
Hier bleiben konnte er nicht, soviel stand nun fest.
Seine Wunden desinfizierte er mit Vodka, doch um ihn nicht zu vergeuden nahm er zwischendurch noch einen großen Schluck, dann setzte er seinen Weg fort. Immerhin brachte ihn das Dorf auf etwas wie einen Trampelpfad, der ihn sicher durch den Sumpf leitete, und wenn ihn nicht alles täuschte, so war am Horizont das leuchten einer größeren Stadt zu erkennen... oder zumindest von irgendetwas das Nachts genug Licht emittierte um wenigstens ein paar Kilometer weit sichtbar zu sein. Schlimmer als ein Dorf mit angreifenden Fischwesen konnte es kaum werden.
- Vyacheslav Sokolov
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Als er das nächste Dorf erreichte war er vorsichtig, sehr vorsichtig.
Es war noch nicht die Quelle des Leuchtens aber es war ein bewohntes Dorf, dem zuvor gesehenen nicht unähnlich, einfache Hütten in Blockbauweise oder mit Lehmbewurf, Strohdächer. Doch dieses Dorf war bewohnt, immerhin. In der Dunkelheit konnte er keine Details erkennen, also schlich er in der Dunkelheit näher.
...es waren Menschen, zumindest sahen sie auf den ersten Blick so aus. Und es roch auch überall so, nach ungewaschenen Menschen. Soweit er durch die nur halb geschlossenen Fensterläden - denen im übrigen etwas wie Scheiben oder wenigsten Pergamentene Einsätze fehlten - erkennen konnte. Und diese Menschen trugen Kleidung wie sie wohl im Mittelalter üblich gewesen war, und zwar für die Ärmsten der Armen. Zerlumpte Hosen, grobe Leinerne Hemden, und Kleider mit Schürzen, wie man sie aus Dokumentationen über die Kiewer Rus kannte. Hatte es ihn womöglich in die Vergangenheit verschlagen? Eine noch absurdere Annahme.
Oder, und fast schien das die sinnvollste Erklärung, dies war irgendeine Form des Wachtraumes.
Er hatte die falschen Drogen erwischt, irgendetwas eingeatmet, oder was dieser Stelok über das Zentrum erzählt hatte stimmte doch. Menschen in Tanks, die träumten während sich eine Reglereinheit der übrigen Ressourcen bediente und damit die Zone steuerte. War er am Ende auch in soetwas hineingeraten? Und wenn ja, wann?
Er setzte sich im Schatten an eine Hauswand, das Holz war vom Tag noch einigermaßen warm, dennoch wickelte er sich in seinen Schlafsack, er musste in Ruhe nachdenken, eine Strategie entwickeln, wie er zuverlässig herausfinden konnte wo er nun war. Doch er war müde, die Wunden, die ihm diese Lurche beigebracht hatten schmerzten, er konnte nur hoffen, dass sie sich bei dem Dreck in dieser Welt nicht entzündeten. Doch er war müde genug um trotz Schmerzen fast augenblicklich einzuschlafen.
Und am nächsten Tag gelang es ihm nicht, früh genug aufzuwachen.
Als er die Augen aufschlug starrte er direkt in die Zinken einer Mistgabel. Einer dreckigen Mistgabel. Das andere Ende war allerdings auch nicht nennenswert sauberer. Ein im wahrsten Sinne vierschrötiger Mann hielt es, hinter ihm war seine gesamte, nicht weniger vierschrötige Sippe versammelt.
Sie bellten ihm Worte ins Gesicht, die sich nach einer bunten Mischung verschiedenster europäischer Sprachen anhörten, und die Sprecher selbst waren absolut menschlich, das konnte er nun ausreichend verifizieren.
Er hätte gerne laut geflucht, was wohl auch egal gewesen wäre, denn man hätte ihn wohl kaum verstanden.
Statt dessen hob er beschwichtigend die Hände, die Handflächen nach außen, eine universelle Geste des guten Willens. Die Mistgabel zuckte zwar nervös, doch sie hielt genug Abstand, dass er vorsichtig aufstehen konnte. Es wäre kein Problem gewesen, den Träger dieser Waffe zu überwältigen, doch insgesamt waren die doch deutlich in der Überzahl, er wollte nichts riskieren.
Sie bombardierten ihn dafür weiter mit Worten, die er nicht verstand.
"Ich verstehe euch nicht." Gab er vorsichtig mit ruhig gedämpfter Stimme zur Antwort, so sprach man mit einem Tier, das man nicht zusätzlich aufregen wollte, und es half meist auch bei Menschen.
"Slava..." nannte er seinen Namen, klopfte sich auf die Burst und wiederholte das.
Sie sahen ihn an, dann senkte sich die Mistgabel, ein älterer Mann trat vor, der Mistgabelhalter war offenbar nicht selbst für's reden zuständig.
"Nilfgard? Eh?" fragte der Alte.
Zumindest hörte es sich wie eine Frage an. Und zwar wie eine, die man besser verneinte.
"Nilfgaard Nein." gab Slava zur Antwort, und schüttelte zudem den Kopf. Das schien den Alten etwas zu beruhigen.
Wer oder was Nilfgaard auch immer war - er konnte raten, ein verfeindetes Dorf, Banditen, der Tonfall in dem man ihn danach gefragt hatte hatte deutlich gemacht, dass man besser nicht dazugehörte, wollte man nicht die Mistgabel noch einmal aus direkter Nähe sehen.
Dann stellte der Alte weitere Fragen.
Manche Worte klangen wie "Hexer" und "Augen" er glaubte auch die Frage nach einem "Schwert" hauszuhören, doch das konnten auch Trugschlüsse sein, denn sinn machten sie absolut nicht. Was diese Leute sprach hatte zwar entfernt Ähnlichkeit mit dem Altslawischen, aber da waren noch so viele andere Einflüsse drin, dass man sich nicht darauf verlassen konnte. Auch wenn es noch so ähnlich wirkte, er durfte nicht auf diese Täuschung hereinfallen.
Als er jedoch Antworten auf die Fragen schuldig blieb winkte der Alte eine Frau herbei. Sein Blick war immer wieder zu den dunklen Flecken gewandert, die sich mehr als deutlich auf seinem Pullover abzeichneten.
Er wollte noch etwas wissen, das wie "Ertrunken" klang, aber Slava zuckte nur mit den Schultern. "Nicht verstehen." erwiderte er in allen ihm bekannten Sprachen, und womöglich war etwas dabei, was sie verstanden.
Die Frau bedeutet ihm schließlich mitzukommen, er folgte gehorsam, immerhin sah sie etwas sauberer aus als der Rest und war nicht einmal unattraktiv auf eine gewisse bäuerliche Art. Sollte es Sitte sein, dass ein Mann zur Begrüßung einer der Dorffrauen bewohnen musste, er würde sich zur Not den Regeln beugen können.
Tatsächlich jedoch führte sie ihn zu einer Hütte etwas außerhalb des Dorfes, davor erstreckte sich bereits ein veritabler Kräutergarten und das innere der Hütte bestätigte schließlich, was der Garten bereits verriet, dass sie wohl die Kräuterkundige war.
Sie wollten ihn also verarzten, auch gut.
Sie bedeutete ihm, Mantel, Pullover und Hemd auszuziehen und betrachtet dabei fasziniert das rot weiß gestreifte Soldatenunetrhemd, und nicht weniger fasziniert die darunter zum Vorschein kommenden Muskeln. Für einen über 40jährigen Säufer war er gut in Form, das wusste er sehr wohl.
Die Klauenhiebe brannten dagegen tatsächlich und waren auch ungesund gerötet, wie er jetzt sah, entweder trugen sie Gift oder es hatte sich sehr schnell entzündet. Er musste an die Komodowarane denken, die ihre Beute nur anbissen und dann ihrer Spur folgten und fraßen wenn sie elendiglich verendet war.
Noch einmal wiederholte die Frau das Wort des alten Mannes, das wie 'Ertrunkene' klang. Dazu machte sie die zweibeinigen Lurche erstaunlich gut nach.
"Ertrunkene?" wiederholte Slava, ahmte auch die Wesen nach. "So nennt ihr die Biester? Na gut."
"Gut? Nix gut." Erwiderte die Frau. Slava grinste, immerhin schien einen Basisverständigung möglich.
Es war noch nicht die Quelle des Leuchtens aber es war ein bewohntes Dorf, dem zuvor gesehenen nicht unähnlich, einfache Hütten in Blockbauweise oder mit Lehmbewurf, Strohdächer. Doch dieses Dorf war bewohnt, immerhin. In der Dunkelheit konnte er keine Details erkennen, also schlich er in der Dunkelheit näher.
...es waren Menschen, zumindest sahen sie auf den ersten Blick so aus. Und es roch auch überall so, nach ungewaschenen Menschen. Soweit er durch die nur halb geschlossenen Fensterläden - denen im übrigen etwas wie Scheiben oder wenigsten Pergamentene Einsätze fehlten - erkennen konnte. Und diese Menschen trugen Kleidung wie sie wohl im Mittelalter üblich gewesen war, und zwar für die Ärmsten der Armen. Zerlumpte Hosen, grobe Leinerne Hemden, und Kleider mit Schürzen, wie man sie aus Dokumentationen über die Kiewer Rus kannte. Hatte es ihn womöglich in die Vergangenheit verschlagen? Eine noch absurdere Annahme.
Oder, und fast schien das die sinnvollste Erklärung, dies war irgendeine Form des Wachtraumes.
Er hatte die falschen Drogen erwischt, irgendetwas eingeatmet, oder was dieser Stelok über das Zentrum erzählt hatte stimmte doch. Menschen in Tanks, die träumten während sich eine Reglereinheit der übrigen Ressourcen bediente und damit die Zone steuerte. War er am Ende auch in soetwas hineingeraten? Und wenn ja, wann?
Er setzte sich im Schatten an eine Hauswand, das Holz war vom Tag noch einigermaßen warm, dennoch wickelte er sich in seinen Schlafsack, er musste in Ruhe nachdenken, eine Strategie entwickeln, wie er zuverlässig herausfinden konnte wo er nun war. Doch er war müde, die Wunden, die ihm diese Lurche beigebracht hatten schmerzten, er konnte nur hoffen, dass sie sich bei dem Dreck in dieser Welt nicht entzündeten. Doch er war müde genug um trotz Schmerzen fast augenblicklich einzuschlafen.
Und am nächsten Tag gelang es ihm nicht, früh genug aufzuwachen.
Als er die Augen aufschlug starrte er direkt in die Zinken einer Mistgabel. Einer dreckigen Mistgabel. Das andere Ende war allerdings auch nicht nennenswert sauberer. Ein im wahrsten Sinne vierschrötiger Mann hielt es, hinter ihm war seine gesamte, nicht weniger vierschrötige Sippe versammelt.
Sie bellten ihm Worte ins Gesicht, die sich nach einer bunten Mischung verschiedenster europäischer Sprachen anhörten, und die Sprecher selbst waren absolut menschlich, das konnte er nun ausreichend verifizieren.
Er hätte gerne laut geflucht, was wohl auch egal gewesen wäre, denn man hätte ihn wohl kaum verstanden.
Statt dessen hob er beschwichtigend die Hände, die Handflächen nach außen, eine universelle Geste des guten Willens. Die Mistgabel zuckte zwar nervös, doch sie hielt genug Abstand, dass er vorsichtig aufstehen konnte. Es wäre kein Problem gewesen, den Träger dieser Waffe zu überwältigen, doch insgesamt waren die doch deutlich in der Überzahl, er wollte nichts riskieren.
Sie bombardierten ihn dafür weiter mit Worten, die er nicht verstand.
"Ich verstehe euch nicht." Gab er vorsichtig mit ruhig gedämpfter Stimme zur Antwort, so sprach man mit einem Tier, das man nicht zusätzlich aufregen wollte, und es half meist auch bei Menschen.
"Slava..." nannte er seinen Namen, klopfte sich auf die Burst und wiederholte das.
Sie sahen ihn an, dann senkte sich die Mistgabel, ein älterer Mann trat vor, der Mistgabelhalter war offenbar nicht selbst für's reden zuständig.
"Nilfgard? Eh?" fragte der Alte.
Zumindest hörte es sich wie eine Frage an. Und zwar wie eine, die man besser verneinte.
"Nilfgaard Nein." gab Slava zur Antwort, und schüttelte zudem den Kopf. Das schien den Alten etwas zu beruhigen.
Wer oder was Nilfgaard auch immer war - er konnte raten, ein verfeindetes Dorf, Banditen, der Tonfall in dem man ihn danach gefragt hatte hatte deutlich gemacht, dass man besser nicht dazugehörte, wollte man nicht die Mistgabel noch einmal aus direkter Nähe sehen.
Dann stellte der Alte weitere Fragen.
Manche Worte klangen wie "Hexer" und "Augen" er glaubte auch die Frage nach einem "Schwert" hauszuhören, doch das konnten auch Trugschlüsse sein, denn sinn machten sie absolut nicht. Was diese Leute sprach hatte zwar entfernt Ähnlichkeit mit dem Altslawischen, aber da waren noch so viele andere Einflüsse drin, dass man sich nicht darauf verlassen konnte. Auch wenn es noch so ähnlich wirkte, er durfte nicht auf diese Täuschung hereinfallen.
Als er jedoch Antworten auf die Fragen schuldig blieb winkte der Alte eine Frau herbei. Sein Blick war immer wieder zu den dunklen Flecken gewandert, die sich mehr als deutlich auf seinem Pullover abzeichneten.
Er wollte noch etwas wissen, das wie "Ertrunken" klang, aber Slava zuckte nur mit den Schultern. "Nicht verstehen." erwiderte er in allen ihm bekannten Sprachen, und womöglich war etwas dabei, was sie verstanden.
Die Frau bedeutet ihm schließlich mitzukommen, er folgte gehorsam, immerhin sah sie etwas sauberer aus als der Rest und war nicht einmal unattraktiv auf eine gewisse bäuerliche Art. Sollte es Sitte sein, dass ein Mann zur Begrüßung einer der Dorffrauen bewohnen musste, er würde sich zur Not den Regeln beugen können.
Tatsächlich jedoch führte sie ihn zu einer Hütte etwas außerhalb des Dorfes, davor erstreckte sich bereits ein veritabler Kräutergarten und das innere der Hütte bestätigte schließlich, was der Garten bereits verriet, dass sie wohl die Kräuterkundige war.
Sie wollten ihn also verarzten, auch gut.
Sie bedeutete ihm, Mantel, Pullover und Hemd auszuziehen und betrachtet dabei fasziniert das rot weiß gestreifte Soldatenunetrhemd, und nicht weniger fasziniert die darunter zum Vorschein kommenden Muskeln. Für einen über 40jährigen Säufer war er gut in Form, das wusste er sehr wohl.
Die Klauenhiebe brannten dagegen tatsächlich und waren auch ungesund gerötet, wie er jetzt sah, entweder trugen sie Gift oder es hatte sich sehr schnell entzündet. Er musste an die Komodowarane denken, die ihre Beute nur anbissen und dann ihrer Spur folgten und fraßen wenn sie elendiglich verendet war.
Noch einmal wiederholte die Frau das Wort des alten Mannes, das wie 'Ertrunkene' klang. Dazu machte sie die zweibeinigen Lurche erstaunlich gut nach.
"Ertrunkene?" wiederholte Slava, ahmte auch die Wesen nach. "So nennt ihr die Biester? Na gut."
"Gut? Nix gut." Erwiderte die Frau. Slava grinste, immerhin schien einen Basisverständigung möglich.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach: Albuquerque/Arizona --> Velen
Datum: Sommer 2010 -> Herbst 1277
betrifft: noch keinen
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Als er zu sich kam, lag er auf dem Bauch, das Helmpolster presste seine Wange zwischen die Backenzähne und feuchte Kälte sickerte durch den halb offenen Reißverschluss seiner Kombi. Nässe. Wasser. In der Wüste Arizonas. Klar.
Seine Finger zuckten und sogleich schoss ein stechender Schmerz durch seine rechte Schulter, der ihn etwas wacher machte.
Verdammt. Er war gestürzt. Da war Sand auf der Straße gewesen. Langsam erinnerte er sich - erst noch super Grip, dann mitten in der Kurve die Sandverwehung - er hatte noch versucht zu bremsen, aber das hatte wohl nur sein Schicksal besiegelt. Die Kurve mit der kleinen Kapelle im Scheitel war Teil seiner Hausstrecke rund um das Kloster geworden. Es war nicht wirklich eine Kapelle, eher ein kleines Häuschen mit einem Kreuz und so - irgendwer stellte dauernd Blume auf.
Er war mitten hinein gesegelt. Feiner Lowsider. Immerhin war der nicht drüber weg geflogen. Er hatte sich zum Glück in seiner Fahrerkarriere erst einmal wundern dürfen, wie hoch man mit einem Highsider kam - nicht schön. Die Straße war in der Regel hart und kam sehr schnell auf einen zu.
Das Problem: Er lag in einer Pfütze und nicht in einer Kapelle. Vielleicht die Vasen?
Jakob blinzelte.
Flammen spiegelten sich in seinem Visier und weckten ihn endgültig. Ungeachtet der Schmerzen in seiner Schulter schnellte er hoch, kippte allerdings gleich wieder auf sein Hinterteil, das pfatschend im Matsch landete.
Sie brannte. SEIN.MOTORRAD.BRANNTE. Eine Faktenkette die zwei Dinge zur Folge hatte: Der erste Teil ließ ihn schmerzerfüllt aufheulen, der zweite ließ ihn eilig rückwärts krabbeln, weg von den Flammen, bis seine Hände in tieferes Wasser gerieten und er stoppen musste. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, der Puls raste und kalter Schweiß bedeckte augenblicklich jeden Millimeter Haut.
Was zur Hölle war passiert?
Er hatte mit Alexej trainiert. Genauer genommen hatte der mit ihm den Boden gewischt, ihm die Schulter erst aus- und dann wieder eingerenkt. Die Erinnerung ließ die Wut wieder aufflammen und für einen Moment vergaß er sogar die nahen Flammen, sodass es ihm gelang, endlich den Helm auszuziehen. Seine Lippe brannte noch, der Cut in der Augenbraue hatte wieder angefangen zu bluten und unter der Kombi spürte er die Orthese, die der Arzt ihm für die Schulter verpasst hatte. Und dann war er entgegen aller gut gemeinten Ratschläge aufs Motorrad gestiegen, während Oblow diese Schlampe gevögelt hatte, die sich erst an ihn ran gemacht hatte. Er hatte sie beobachtet - nur kurz. Er hielt nichts von diesem Weib und von dem Moment an auch nicht mehr viel von seinem Ritter - nicht das man im Kloster zölibatär lebte, aber der Großmeister legte Wert auf eine gewisse Ordnung. Vögeln im Gang gehörte ganz sicher nicht zu dieser.
Dann der crash und nun war er hier.
Die Ducati brannte. Er konnte sehen, wie der Lack Blasen schlug und das Plastik darunter schmolz. Das Templerkreuz auf der Seitenverkleidung war längst ein Opfer der Flammen. So gesehen konnte er von Glück reden, dass er nochmal voll getankt hatte. Voller Tank brennt länger, leerer Tank fliegt weiter., hatte Jade mal gesagt. Die Templerin mit dem Hang zu Explosivgeschossen und Nadeln war die einzige gewesen, die Jakob nicht wie einen Irren oder ein Kind behandelt hatte, sondern einfach wie Jakob. Mit ihr als Ritter hätte er es vielleicht sogar aus dem Knappenstand heraus geschafft, aber sie hatte selber einen Arsch voll Probleme und Garcia hätte ihr niemals einen Knappen anvertraut. Sie waren schon ein schön lädierter Haufen.
Gewesen, musste er wohl sagen, denn er war ganz sicher nicht mehr in Arizona. Wer weiß war er noch in den USA.
Langsam ließ er den Blick schweifen. In der einbrechenden Dunkelheit sah er die schemenhaften Umrisse einer Ruine, deren Mauern aus dem sumpfigen Wasser ragte. Er war auf einer trockenen Insel gelandet und die Duc in der einzigen Baumgruppe weit und breit. An dieser krochen nun langsam die Flammen empor, doch immerhin verhinderte der sumpfige Boden, dass das Feuer sich auch noch auf der Insel selbst ausbreitete. Jakob würde einfach warten müssen, bis der Brennstoff ausging, auch wenn es ihm schwer fiel. Aber was dann?
Er sah keine Wege und wenn das hier wirklich ein Moor war, dann konnte jeder Schritt der Letzte sein. Bleiben war aber auch keine Option.
Vorsichtig erhob er sich, tastete nach seinen Waffen. Das Schwert hing noch auf seinem Rücken, die Weihrauch steckte in ihrem Holster. Er zog sie heraus, prüfte, ob sie nass geworden war und zählte dann seine Patronen. Überschaubar.
Von einem nahen Busch brach er sich einen langen Ast ab und benutzte ihn, um sich stochernd einen Weg zu suchen. Erstmal zu der Ruine. Vielleicht gab es von dort einen begehbaren Weg, allerdings würde es bald dunkel werden und dann könnte er die Hand nicht mehr vor Augen sehen. Seine Taschenlampe schmurgelte wahrscheinlich gerade unter der Sitzbank, doch er weigerte sich noch einmal zum Feuer zurück zu blicken. Er spürte, dass es an seinen Nerven leckte und er wollte dringend Abstand dazu gewinnen.
von/nach: Albuquerque/Arizona --> Velen
Datum: Sommer 2010 -> Herbst 1277
betrifft: noch keinen
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Als er zu sich kam, lag er auf dem Bauch, das Helmpolster presste seine Wange zwischen die Backenzähne und feuchte Kälte sickerte durch den halb offenen Reißverschluss seiner Kombi. Nässe. Wasser. In der Wüste Arizonas. Klar.
Seine Finger zuckten und sogleich schoss ein stechender Schmerz durch seine rechte Schulter, der ihn etwas wacher machte.
Verdammt. Er war gestürzt. Da war Sand auf der Straße gewesen. Langsam erinnerte er sich - erst noch super Grip, dann mitten in der Kurve die Sandverwehung - er hatte noch versucht zu bremsen, aber das hatte wohl nur sein Schicksal besiegelt. Die Kurve mit der kleinen Kapelle im Scheitel war Teil seiner Hausstrecke rund um das Kloster geworden. Es war nicht wirklich eine Kapelle, eher ein kleines Häuschen mit einem Kreuz und so - irgendwer stellte dauernd Blume auf.
Er war mitten hinein gesegelt. Feiner Lowsider. Immerhin war der nicht drüber weg geflogen. Er hatte sich zum Glück in seiner Fahrerkarriere erst einmal wundern dürfen, wie hoch man mit einem Highsider kam - nicht schön. Die Straße war in der Regel hart und kam sehr schnell auf einen zu.
Das Problem: Er lag in einer Pfütze und nicht in einer Kapelle. Vielleicht die Vasen?
Jakob blinzelte.
Flammen spiegelten sich in seinem Visier und weckten ihn endgültig. Ungeachtet der Schmerzen in seiner Schulter schnellte er hoch, kippte allerdings gleich wieder auf sein Hinterteil, das pfatschend im Matsch landete.
Sie brannte. SEIN.MOTORRAD.BRANNTE. Eine Faktenkette die zwei Dinge zur Folge hatte: Der erste Teil ließ ihn schmerzerfüllt aufheulen, der zweite ließ ihn eilig rückwärts krabbeln, weg von den Flammen, bis seine Hände in tieferes Wasser gerieten und er stoppen musste. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, der Puls raste und kalter Schweiß bedeckte augenblicklich jeden Millimeter Haut.
Was zur Hölle war passiert?
Er hatte mit Alexej trainiert. Genauer genommen hatte der mit ihm den Boden gewischt, ihm die Schulter erst aus- und dann wieder eingerenkt. Die Erinnerung ließ die Wut wieder aufflammen und für einen Moment vergaß er sogar die nahen Flammen, sodass es ihm gelang, endlich den Helm auszuziehen. Seine Lippe brannte noch, der Cut in der Augenbraue hatte wieder angefangen zu bluten und unter der Kombi spürte er die Orthese, die der Arzt ihm für die Schulter verpasst hatte. Und dann war er entgegen aller gut gemeinten Ratschläge aufs Motorrad gestiegen, während Oblow diese Schlampe gevögelt hatte, die sich erst an ihn ran gemacht hatte. Er hatte sie beobachtet - nur kurz. Er hielt nichts von diesem Weib und von dem Moment an auch nicht mehr viel von seinem Ritter - nicht das man im Kloster zölibatär lebte, aber der Großmeister legte Wert auf eine gewisse Ordnung. Vögeln im Gang gehörte ganz sicher nicht zu dieser.
Dann der crash und nun war er hier.
Die Ducati brannte. Er konnte sehen, wie der Lack Blasen schlug und das Plastik darunter schmolz. Das Templerkreuz auf der Seitenverkleidung war längst ein Opfer der Flammen. So gesehen konnte er von Glück reden, dass er nochmal voll getankt hatte. Voller Tank brennt länger, leerer Tank fliegt weiter., hatte Jade mal gesagt. Die Templerin mit dem Hang zu Explosivgeschossen und Nadeln war die einzige gewesen, die Jakob nicht wie einen Irren oder ein Kind behandelt hatte, sondern einfach wie Jakob. Mit ihr als Ritter hätte er es vielleicht sogar aus dem Knappenstand heraus geschafft, aber sie hatte selber einen Arsch voll Probleme und Garcia hätte ihr niemals einen Knappen anvertraut. Sie waren schon ein schön lädierter Haufen.
Gewesen, musste er wohl sagen, denn er war ganz sicher nicht mehr in Arizona. Wer weiß war er noch in den USA.
Langsam ließ er den Blick schweifen. In der einbrechenden Dunkelheit sah er die schemenhaften Umrisse einer Ruine, deren Mauern aus dem sumpfigen Wasser ragte. Er war auf einer trockenen Insel gelandet und die Duc in der einzigen Baumgruppe weit und breit. An dieser krochen nun langsam die Flammen empor, doch immerhin verhinderte der sumpfige Boden, dass das Feuer sich auch noch auf der Insel selbst ausbreitete. Jakob würde einfach warten müssen, bis der Brennstoff ausging, auch wenn es ihm schwer fiel. Aber was dann?
Er sah keine Wege und wenn das hier wirklich ein Moor war, dann konnte jeder Schritt der Letzte sein. Bleiben war aber auch keine Option.
Vorsichtig erhob er sich, tastete nach seinen Waffen. Das Schwert hing noch auf seinem Rücken, die Weihrauch steckte in ihrem Holster. Er zog sie heraus, prüfte, ob sie nass geworden war und zählte dann seine Patronen. Überschaubar.
Von einem nahen Busch brach er sich einen langen Ast ab und benutzte ihn, um sich stochernd einen Weg zu suchen. Erstmal zu der Ruine. Vielleicht gab es von dort einen begehbaren Weg, allerdings würde es bald dunkel werden und dann könnte er die Hand nicht mehr vor Augen sehen. Seine Taschenlampe schmurgelte wahrscheinlich gerade unter der Sitzbank, doch er weigerte sich noch einmal zum Feuer zurück zu blicken. Er spürte, dass es an seinen Nerven leckte und er wollte dringend Abstand dazu gewinnen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
von/nach: -> das Dorf Niederwirr
Datum: September 2019 -> Herbst 1277
Uhrzeit: sehr früher morgen
betrifft: ggf. Jakob von Nagall
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Sie hieß Tamara, das hatte er herausbekommen.
Es gab einfach einige universelle Gesten, die immer funktionierten, und wer jemals einen alten Tarzanfilm gesehen hatte kannte diese auch - und erstaunlicherweise auch wer das nie hatte. Er hatte die Namen von einigen der anderen Dorfbewohner erfahren, sie alle klangen irgendwie Slavisch und so war auch sein Name keine große Herausforderung und die Kräuterfrau sprach selbst die Lange Form mühelos aus.
Er fand Gemeinsamkeiten in ihrer Sprache mit dem Deutschen und, wie er vermutete alten keltischen Sprachen wie dem Gälischen, das er zwar nicht sprach, von der Siebenbildung her aber von Musikstücken kannte, und manche Begriffe stammten sogar aus dem finnougrischen Sprachkreis. Der Sprachunterricht, den er genossen hatte machte sich ein ums andere mal bezahlt.
Er erfuhr den Namen des Dorfes - Niederwirr - frei übersetzt, und sie befanden sich am Rande eines Sumpfes. Dort war er zu sich gekommen.
Es war Herbst, allerdings konnte er die Jahreszahl nicht herausbekommen, erst recht nicht, welcher Planet es war. Mit Mühe hatte er erfahren, dass sie sich in Redanien befanden, die Hauptstadt war Dreiberg und es gab zwei weitere große Städte, Novigrad und Ochenfurt, neben vielen kleinen Dörfern.
Novigrad, er war hellhörig geworden. Es gab ein Novigrad in Kroation, doch er hatte zuerst an Novgorod gedacht. aber das war ganz sicher nicht in der Nähe von Ochsenfurt. Was zur Hölle ging hier vor?
Er hätte ja an einen schlechten Scherz geglaubt, wenn es nicht so real gewesen wäre.
Und im Sumpf gab es Monster, auch das konnte sie ihm erklären - wenngleich das meiste davon pantomimisch ausfiel.
Er selbst war es gewohnt, sich durch Sumpf zu bewegen, ein großer Teil der Zone erstreckte sich über die Pripyat-Sümpfe und das waren die beliebtesten Wege für Schmuggler, die ernsthaft glaubten, der Arm des Gesetzes reiche nicht so weit. Irrtum.
Sie warnte ihn, dorthin zurück zu kehren, es gab Frauen im Sumpf und die Ertrunkenen, mit denen er schon Bekanntschaft geschlossen hatte. Warum wollte er zurück?
Darauf hatte er keine Antwort, zumindest keine, die er ihr geben konnte. Er wollte zurück zu der Stelle, die ihn her geführt hatte, wollte sie untersuchen zu zu sehen ob das Portal noch aktiv war.
Er erklärte, dass er dort etwas verloren hatte.
Sein Sturmgewehr und auch die Pistole versteckte er während der ganzen Zeit tunlichst unter dem zusammengewickelten Schalfsack, den er noch nicht wieder an den Rucksack gebunden hatte. Er wollte Fragen dazu vermeiden, und erst recht, dass jemand versuchte ihm das eine oder andere wegzunehmen.
Schließlich bedankte er sich dafür, dass sie ihn verarztet hatte, er versprach wiederzukommen und sie schien tatsächlich ein wenig verlegen.
Er hätte sie vermutlich wirklich flach legen können. Reichte es in dieser schmutzigen Welt für einen Mann vielleicht einfach nicht vollkommen ungewaschen zu sein? Interessante Beobachtung, er würde sich das merken.
So machte er sich wieder auf den Weg.
Seine Orientierung war gut, auch wenn es dunkel gewesen war, er hatte genügend Spuren hinterlassen denen er nun folgen konnte.
Und er hielt die Augen offen, Sumpffrauen, Ertrunkene und alle möglichen anderen Bestien. Vom Regen in die Traufe. Kaum ein Unterschied zur Zone, aber wo er genau war gab ihm trotzdem Rätsel auf. Ein Erdähnlicher Plante mit in etwa mittelalterlichen Besiedlung. Europäer und Slaven. Doch eine Kolonie?
Aber was wussten sie schon über die Portale in der Zone, was wusste er darüber? Dass die Orte verbanden, das hatten sie getestet. Dass da noch mehr war hatte er selbst erlebt. 'Parallelen' nannte er sie für sich, doch wie weit ging das? Bisher betrafen sie nur sein eigenes Leben, was wenn das viel weiter reichte?
Er durfte es sich nicht leisten zu sehr in Gedanken zu versinken, er roch das Feuer, ehe er es sah. So brannte nur Kunststoff, Metall, Lack, Benzin. Das waren technische Gerüche, nichts was diese Welt soweit er bisher gesehen hatte, kannte.
Ausser ihm war niemand zu sehen, also legte er doch die AK an, er kam der Stelle immer näher, an der er aufgetaucht war, was wenn noch etwas durch das Portal gekommen war? Jemand?
In einem Sumpf war es nicht ohne weiteres möglich, sich anzuschleichen, der niedrige Bewuchs erlaubte nicht viel, doch wenn es jemandem gelingen konnte, dann ihm. (76/100)
Er folgte dem Geruch und zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit war er mehr als überrascht. Was dort brannte war ein Motorrad, soweit er sehen konnte. Die Marke war nicht mehr zu erkennen, dazu stand es schon zu lange in Flammen. Wohl eine Sportmaschine. Wenn die von hier kam, dann würde er auf der Stelle seine Stiefel schlucken, denn Besen hatte er hier keine gesehen.
Die Maschine brannte alleine vor sich hin, das konnte er durchs Zielfernrohr erkennen.
Vorsichtig kam er näher, untersuchte sie.
Sie war fast ausgebrannt, nur einzelne kleine Flämmchen flackerten noch, das Benzin war ausgelaufen und hatte die nächste Umgebung ebenfalls brennen lassen.
Und von hier führten Spuren zu einer weiteren Silhouette in der Nähe, die er Nachts nicht gesehen hatte - eine Ruine auf einem Hügel.
vorsichtig näherte er sich der. Es war also jemand zusammen mit dem Motorrad gekommen.
Der Ruine näherte er sich mit der AK im Anschlag, seine Füße tasteten sich fast blind über den unebenen Boden.
Die verfallenen Mauern boten genug Versteckmöglichkeiten, vorsichtig spähte er so mit genügend Abstand um jede Kante, bis er eine dunkle Silhouette entdeckte. Sie war schwer einzuordnen, er mußte näher heran.
Er hatte ihn schließlich weit genug umrundet um von hinten herankommen zu können.
Dann war er nahe genug um das Schwert auf dem Rücken sehen zu können, als er in Hörweite war lud er durch. Auch eine universelle Sprache. Wer auch nur annähernd aus seiner Zeit stammte würde das Klicken des Verschlusses einordnen können. War er nur ein zufälliger Einheimischer, der sich am Feuer wärmte und das Motorrad war alleine durchgekommen, würde ihn das Geräusch wohl nicht erschrecken. Kulturelles lernen war etwas feines.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
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von/nach: Gildorf / nirgends
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: sehr früher morgen
betrifft: @Vyacheslav Sokolov / @Jakob von Nagall
-------------------------------------------------------------
Beinahe eine Woche war Thorben unterwegs nach Velen gewesen. Lady Juskowiak hatte ihn zur Eile ermahnt, da sie noch immer die Hoffnung hatte, er könnte ihren Mann lebend finden. Somit war er gezwungen gewesen, allein aufzubrechen, obwohl er nur zu gerne noch ein paar Pfund Muskeln zusätzlich angeheuert hätte. Dämliche Schnepfe von hochwohlgeborener Frigidität! Für so eine war sein Leben doch nichts wert, oder? Naja,... wenn er es recht bedachte, war sein Leben zweitausend Kronen wert. Eigentlich gar kein so niedriger Preis, wenn man seine eigentlich unbedeutende Rolle in der Weltgeschichte betrachtete. Er grinste bei dem Gedanken vor sich hin, während er vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzte und gelegentlich mit einem irgendwo 'geborgten' Ruder den Boden auf Festigkeit prüfte.
Der alte Knacker war sicherlich schon lange tot. Von irgendwas gefressen oder vielleicht hatte einer der Sumpfgeister ihm auch einen guten, alten Herzinfarkt verpasst. Seine Söldner hätten sich mit Sack und Pack davon gemacht und Thorben würde nicht einmal den Ring finden. Seine Miene verfinsterte sich bei dem Gedanken. Dann erhellte sie sich wieder, als er den nächsten Ideenfurz hatte. Sehr wahrscheinlich war auch, dass der alte Knacker es einfach nur nicht mehr ertragen konnte, zu dieser alten Zippe zurückzukehren. Lieber arm und neben einem jungen, hübschen und vor allem deutlich weniger herrischen Mädchen aufwachen, als reich zu sein und sich das Gekrächze jeden Morgen beim Aufwachen anhören zu müssen. Ganz tief in seinem Inneren wusste Thorben allerdings, dass so sehr er sich auch gedanklich über die Frau ausließ, er wohl auch Option drei wählen würde, wenn er eine Chance bekäme. Arm und Gekrächze. Zumindest für eine Nacht. Alter spielte doch eigentlich keine Rolle und Thorben lernte gerne neue Tricks. Ob eingepfercht zwischen zwei Steinblöcken oder zwischen den Bettlaken.
Seine absonderlich erotischen Phantasien lösten sich plötzlich in Luft auf, als sein Stiefel tief in den Morast einsank, ebenso wie es kurzzeitig sein Herz mit der Hose tat. Er grummelte verdrießlich und zog den Fuß mit einem laut schmatzendem Geräusch aus dem Schmodder heraus. Elendiger Sumpf, mistiger! Er stocherte nun schon die ganze Nacht hier herum. Eigentlich hatte er die Nacht am Rande des Sumpfes, eingemummelt in die Decken seines Karrens verbringen wollen, den er mit Bessie zusammen an einer abgelegenen Stelle versteckt und getarnt hatte. Naja, zumindest den Karren hatte er getarnt. Bessie war zwar so stur und gutmütig, dass sie sich wohl tarnen ließ, aber auch so verfressen, dass sie das Grünzeug in Nullkommanix aufgefuttert hätte.
Der eigentliche Grund, warum er noch des nachts, zu einer Zeit, in der die Gefahren des Sumpfes sich heftiger multiplizierten, als eine Gruppe liebestoller Karnickel, in diesem Sumpf umherstapfte, war ihm etwas peinlich. Er hatte sich schlicht und ergreifend verlaufen, da der Tag stark bewölkt und regnerisch gewesen war und es schwer gewesen war, sich an der Sonne zu orientieren. So war er bei seiner Suche nach diesen ominösen Ruinen, von denen man ihm in diesem elendigen Kaff namens Niederwirr erzählt hatte, wohl im Kreis gestapft. Aber nun hatte der Himmel sich aufgeklart und Thorben konnte sich wieder an den Sternen orientieren. Irgendwo in nordöstlicher Richtung musste eine Stegstraße zu finden sein und von dort würde er schon seinen Karren finden.
Mit einem Knurren schlug er nach einem Moskito, der sich doch tatsächlich zwischen dem heruntergeklappten Schlapphut und dem hochgeklappten Kragen des Mantels hindurchgezwängt hatte. Elendige Mistviecher. Naja,... wenigstens waren die bisher die einzigen Biester, die sein Blut wollten. Ein seltenes Glück in einem toten Gebiet, wie diesem. Er hatte kurzzeitig überlegt, ob er Bertha mitnehmen sollte, falls er Sumpftrollen oder anderen größeren Gefahren begegnen sollte, aber nun war er froh, dass er nur mit Lilly und seinem Rucksack unterwegs war. Mit Bertha hätte er schon nach kürzester Zeit keine Kraft mehr gehabt, weiter zu laufen, so schwergängig war der Marsch durch den Sumpf.
Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Er konnte in der Ferne ein Licht erkennen. Nun, Licht in einem Sumpf konnte viele Ursachen haben und die wenigsten davon waren gut. Entzündetes Sumpfgas war schon gefährlich genug, aber auch Irrlichter und Geister hatten, genug verbleibende Lebensenergie vorausgesetzt, die Fähigkeit zu leuchten. Die Liste wurde nicht angenehmer, als er noch Hexenzirkel und halbintelligente Sumpftrolle hinzufügte. Natürlich konnte es sich auch um eine Bande einfacher Wegelagerer handeln. Weniger gruselig aber genauso tödlich. Sein Instinkt sagte ihm, dass er sich von dem Licht fern halten sollte, aber es bestand auch die Chance, zugegebenermaßen eine sehr geringe, dass es sich um die Gruppe von Lord Juskowiak handelte, die sich in der Nacht um ein wärmendes und Sicherheit versprechendes Feuer scharrte. Er seufzte schwerfällig. Wenn es nach einer miesen Idee roch, es wie eine miese Idee aussah und sich auch wie eine anhörte, dann war Thorben Denger der Zwerg, der glaubte, es sei eine wundervolle Idee. Er zog Lilly von seinem Rücken und spannte den Mechanismus. Dann hielt er die Armbrust in einer Hand, während er mit der anderen weiter vor sich im Boden stocherte.
Er ließ sich Zeit und näherte sich nur ganz langsam, bedacht darauf, kein Geräusch zu machen. Im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Art, war er sehr geschickt und vermochte es leise zu sein, wenn er wollte. Was er nicht in Muskelmasse aufbringen konnte, machte sein Mark und seine Sehnen allemal wieder wett. Allerdings durfte er auch nicht zu langsam sein, denn am Horizont konnte er bereits den ersten Schimmer der Morgenröte erkennen. Im Dunkeln konnte er sich vor vom Feuer geblendeten Gegnern noch versteckt halten, aber wenn es hell würde, hätte er hier im Sumpf keine Tarnung mehr.
Etwa zweihundert Schritt entfernt hielt er an und holte einen kleinen Zylinder aus einer seiner Manteltaschen, zog ihn auseinander und hielt ihn ans Auge. Nun konnte er auch Mauerreste erkennen, die vom nicht zu fernen Feuerschein schwach beleuchtet wurden. Schon vor Jahren hatte es sich ausgezahlt, eines dieser teuren, ausziehbaren Fernrohre zu kaufen. Es hatte drei Aufträge gebraucht, bis er die Investition wieder in der Kasse hatte, aber er konnte kaum zählen, wie oft ihn dieses Spielzeug frühzeitig vor Fallen und Getier gewarnt hatte.
Er ließ das Fernrohr zum Feuer schwenken, achtete aber darauf, nicht direkt in die Flamme zu blicken. Was auch immer dort brannte, es sah seltsam aus. Rund und metallisch. Eine überdimensionierte Rüstung? Mit Rädern? Vielleicht ein kleiner Karren, beladen mit Brustplatten? Aber sowas würde niemals solche Flammen produzieren.
Er schwenkte wieder herüber zur Ruine. Verdammte Scheiße! Das sah ganz nach dem Ort aus, den er gesucht hatte. Und er war rein zufällig darüber gestolpert. Wie hoch waren die Chancen? Und das bedeutete auch die wahrscheinlicher gewordene Möglichkeit, dass das Feuer dort vorn wirklich von Juskowiak und seinen Helfern entfacht wurde.
Vorsichtig ging er noch ein Stück weiter und versuchte das Platschen und Schmatzen des Sumpfes auf ein Minimum zu reduzieren. (84/100)
Hatte er dort eine Bewegung entdeckt? Er hob schnell das Fernrohr. Ein Mensch der sich an einen anderen innerhalb der Ruine anschlich. Undeutlich konnte er den reflektierenden Lichtschein eines Schwertes an dem Kerl in der Ruine erkennen. Der Typ, der auf ihn zuhielt, hatte einen seltsamen Stock in der Hand. Metall und Holz. Und er hielt das Ding wie eine Armbrust. Sollte er sich einmischen? In einer Nacht, wie dieser, in der Chancen von eins zu einer Million scheinbar wahr wurden, musste Thorben damit rechnen, dass genau in diesem Moment irgend ein Depp von Wegelagerer sich den alten Lord Juskowiak vorknöpfte. Eine Chance von eins zu einer Milliarde, aber heute Nacht auch nicht mehr ungewöhnlich. Jedenfalls konnte er das nicht zulassen, dass ihm sein Preis so kurz vor dem Erfolg noch weggenommen wurde.
Er hörte ein metallisches Schnappen. Die Sehne der Armbrust? Verdammt, war er zu spät? Er schritt eilig vor, Lilly schussbereit erhoben und rief:
"Jetzt legen alle mal brav ihre Waffen nieder und wir rauchen eine gemütliche Friedenspfeife! Ich spendiere sogar den Tabak!"
von/nach: Gildorf / nirgends
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: sehr früher morgen
betrifft: @Vyacheslav Sokolov / @Jakob von Nagall
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Beinahe eine Woche war Thorben unterwegs nach Velen gewesen. Lady Juskowiak hatte ihn zur Eile ermahnt, da sie noch immer die Hoffnung hatte, er könnte ihren Mann lebend finden. Somit war er gezwungen gewesen, allein aufzubrechen, obwohl er nur zu gerne noch ein paar Pfund Muskeln zusätzlich angeheuert hätte. Dämliche Schnepfe von hochwohlgeborener Frigidität! Für so eine war sein Leben doch nichts wert, oder? Naja,... wenn er es recht bedachte, war sein Leben zweitausend Kronen wert. Eigentlich gar kein so niedriger Preis, wenn man seine eigentlich unbedeutende Rolle in der Weltgeschichte betrachtete. Er grinste bei dem Gedanken vor sich hin, während er vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzte und gelegentlich mit einem irgendwo 'geborgten' Ruder den Boden auf Festigkeit prüfte.
Der alte Knacker war sicherlich schon lange tot. Von irgendwas gefressen oder vielleicht hatte einer der Sumpfgeister ihm auch einen guten, alten Herzinfarkt verpasst. Seine Söldner hätten sich mit Sack und Pack davon gemacht und Thorben würde nicht einmal den Ring finden. Seine Miene verfinsterte sich bei dem Gedanken. Dann erhellte sie sich wieder, als er den nächsten Ideenfurz hatte. Sehr wahrscheinlich war auch, dass der alte Knacker es einfach nur nicht mehr ertragen konnte, zu dieser alten Zippe zurückzukehren. Lieber arm und neben einem jungen, hübschen und vor allem deutlich weniger herrischen Mädchen aufwachen, als reich zu sein und sich das Gekrächze jeden Morgen beim Aufwachen anhören zu müssen. Ganz tief in seinem Inneren wusste Thorben allerdings, dass so sehr er sich auch gedanklich über die Frau ausließ, er wohl auch Option drei wählen würde, wenn er eine Chance bekäme. Arm und Gekrächze. Zumindest für eine Nacht. Alter spielte doch eigentlich keine Rolle und Thorben lernte gerne neue Tricks. Ob eingepfercht zwischen zwei Steinblöcken oder zwischen den Bettlaken.
Seine absonderlich erotischen Phantasien lösten sich plötzlich in Luft auf, als sein Stiefel tief in den Morast einsank, ebenso wie es kurzzeitig sein Herz mit der Hose tat. Er grummelte verdrießlich und zog den Fuß mit einem laut schmatzendem Geräusch aus dem Schmodder heraus. Elendiger Sumpf, mistiger! Er stocherte nun schon die ganze Nacht hier herum. Eigentlich hatte er die Nacht am Rande des Sumpfes, eingemummelt in die Decken seines Karrens verbringen wollen, den er mit Bessie zusammen an einer abgelegenen Stelle versteckt und getarnt hatte. Naja, zumindest den Karren hatte er getarnt. Bessie war zwar so stur und gutmütig, dass sie sich wohl tarnen ließ, aber auch so verfressen, dass sie das Grünzeug in Nullkommanix aufgefuttert hätte.
Der eigentliche Grund, warum er noch des nachts, zu einer Zeit, in der die Gefahren des Sumpfes sich heftiger multiplizierten, als eine Gruppe liebestoller Karnickel, in diesem Sumpf umherstapfte, war ihm etwas peinlich. Er hatte sich schlicht und ergreifend verlaufen, da der Tag stark bewölkt und regnerisch gewesen war und es schwer gewesen war, sich an der Sonne zu orientieren. So war er bei seiner Suche nach diesen ominösen Ruinen, von denen man ihm in diesem elendigen Kaff namens Niederwirr erzählt hatte, wohl im Kreis gestapft. Aber nun hatte der Himmel sich aufgeklart und Thorben konnte sich wieder an den Sternen orientieren. Irgendwo in nordöstlicher Richtung musste eine Stegstraße zu finden sein und von dort würde er schon seinen Karren finden.
Mit einem Knurren schlug er nach einem Moskito, der sich doch tatsächlich zwischen dem heruntergeklappten Schlapphut und dem hochgeklappten Kragen des Mantels hindurchgezwängt hatte. Elendige Mistviecher. Naja,... wenigstens waren die bisher die einzigen Biester, die sein Blut wollten. Ein seltenes Glück in einem toten Gebiet, wie diesem. Er hatte kurzzeitig überlegt, ob er Bertha mitnehmen sollte, falls er Sumpftrollen oder anderen größeren Gefahren begegnen sollte, aber nun war er froh, dass er nur mit Lilly und seinem Rucksack unterwegs war. Mit Bertha hätte er schon nach kürzester Zeit keine Kraft mehr gehabt, weiter zu laufen, so schwergängig war der Marsch durch den Sumpf.
Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Er konnte in der Ferne ein Licht erkennen. Nun, Licht in einem Sumpf konnte viele Ursachen haben und die wenigsten davon waren gut. Entzündetes Sumpfgas war schon gefährlich genug, aber auch Irrlichter und Geister hatten, genug verbleibende Lebensenergie vorausgesetzt, die Fähigkeit zu leuchten. Die Liste wurde nicht angenehmer, als er noch Hexenzirkel und halbintelligente Sumpftrolle hinzufügte. Natürlich konnte es sich auch um eine Bande einfacher Wegelagerer handeln. Weniger gruselig aber genauso tödlich. Sein Instinkt sagte ihm, dass er sich von dem Licht fern halten sollte, aber es bestand auch die Chance, zugegebenermaßen eine sehr geringe, dass es sich um die Gruppe von Lord Juskowiak handelte, die sich in der Nacht um ein wärmendes und Sicherheit versprechendes Feuer scharrte. Er seufzte schwerfällig. Wenn es nach einer miesen Idee roch, es wie eine miese Idee aussah und sich auch wie eine anhörte, dann war Thorben Denger der Zwerg, der glaubte, es sei eine wundervolle Idee. Er zog Lilly von seinem Rücken und spannte den Mechanismus. Dann hielt er die Armbrust in einer Hand, während er mit der anderen weiter vor sich im Boden stocherte.
Er ließ sich Zeit und näherte sich nur ganz langsam, bedacht darauf, kein Geräusch zu machen. Im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Art, war er sehr geschickt und vermochte es leise zu sein, wenn er wollte. Was er nicht in Muskelmasse aufbringen konnte, machte sein Mark und seine Sehnen allemal wieder wett. Allerdings durfte er auch nicht zu langsam sein, denn am Horizont konnte er bereits den ersten Schimmer der Morgenröte erkennen. Im Dunkeln konnte er sich vor vom Feuer geblendeten Gegnern noch versteckt halten, aber wenn es hell würde, hätte er hier im Sumpf keine Tarnung mehr.
Etwa zweihundert Schritt entfernt hielt er an und holte einen kleinen Zylinder aus einer seiner Manteltaschen, zog ihn auseinander und hielt ihn ans Auge. Nun konnte er auch Mauerreste erkennen, die vom nicht zu fernen Feuerschein schwach beleuchtet wurden. Schon vor Jahren hatte es sich ausgezahlt, eines dieser teuren, ausziehbaren Fernrohre zu kaufen. Es hatte drei Aufträge gebraucht, bis er die Investition wieder in der Kasse hatte, aber er konnte kaum zählen, wie oft ihn dieses Spielzeug frühzeitig vor Fallen und Getier gewarnt hatte.
Er ließ das Fernrohr zum Feuer schwenken, achtete aber darauf, nicht direkt in die Flamme zu blicken. Was auch immer dort brannte, es sah seltsam aus. Rund und metallisch. Eine überdimensionierte Rüstung? Mit Rädern? Vielleicht ein kleiner Karren, beladen mit Brustplatten? Aber sowas würde niemals solche Flammen produzieren.
Er schwenkte wieder herüber zur Ruine. Verdammte Scheiße! Das sah ganz nach dem Ort aus, den er gesucht hatte. Und er war rein zufällig darüber gestolpert. Wie hoch waren die Chancen? Und das bedeutete auch die wahrscheinlicher gewordene Möglichkeit, dass das Feuer dort vorn wirklich von Juskowiak und seinen Helfern entfacht wurde.
Vorsichtig ging er noch ein Stück weiter und versuchte das Platschen und Schmatzen des Sumpfes auf ein Minimum zu reduzieren. (84/100)
Hatte er dort eine Bewegung entdeckt? Er hob schnell das Fernrohr. Ein Mensch der sich an einen anderen innerhalb der Ruine anschlich. Undeutlich konnte er den reflektierenden Lichtschein eines Schwertes an dem Kerl in der Ruine erkennen. Der Typ, der auf ihn zuhielt, hatte einen seltsamen Stock in der Hand. Metall und Holz. Und er hielt das Ding wie eine Armbrust. Sollte er sich einmischen? In einer Nacht, wie dieser, in der Chancen von eins zu einer Million scheinbar wahr wurden, musste Thorben damit rechnen, dass genau in diesem Moment irgend ein Depp von Wegelagerer sich den alten Lord Juskowiak vorknöpfte. Eine Chance von eins zu einer Milliarde, aber heute Nacht auch nicht mehr ungewöhnlich. Jedenfalls konnte er das nicht zulassen, dass ihm sein Preis so kurz vor dem Erfolg noch weggenommen wurde.
Er hörte ein metallisches Schnappen. Die Sehne der Armbrust? Verdammt, war er zu spät? Er schritt eilig vor, Lilly schussbereit erhoben und rief:
"Jetzt legen alle mal brav ihre Waffen nieder und wir rauchen eine gemütliche Friedenspfeife! Ich spendiere sogar den Tabak!"
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Er erreichte die Ruine mit einigen Mühen und nassen Stiefeln. Ragten die äußeren Mauern noch aus dem sumpfigen Wasser, stieg das Gelände dahinter an und war trockener, sodass er besser voran kam. Dafür wurde es von oben nass - mit der Nacht kamen Wolken und die brachten Regen. Jakob fluchte, doch weit und breit gab es nicht mal mehr die Reste eines Daches, das ihn schützen würde. Wenn das so weiter ging, würde er sich hier den Tod holen, wo auch immer hier eigentlich war. Er beschloss in Bewegung zu bleiben, erkundete vorsichtig die nähere Umgebung und fand schließlich eine Nische, die wohl irgendwann einmal ein alter Kamin gewesen war. Immerhin war es darin einigermaßen trocken und so verbrachte er den Rest der Nacht zusammen gekauert zwischen alter Asche und Efeuranken. Allein mit seinen Gedanken und dem Getier, das ihn umsummte und stechen wollte. Das Feuer am Rand des Geländes erhellte die Wolken, schwarze Rauchschwaden stiegen rötlich schimmernd über den Mauern auf.
Das Motorrad hatte ihn all seine Ersparnisse und noch mehr gekostet.
Sie war wie eine Freundin gewesen.
Wie ein Teil von ihm.
Verdammte Sentimentalität. Er hämmerte mit dem Kopf gegen die Wand hinter sich, um diesen Gedankenstrom abzureißen. Noch mal von vorne. Er war gefahren, den Highway von Albuquerque nach Phoenix, dann war er auf eine Seitenstrecke abgebogen und runter Richtung Kapelle. Er war nicht ganz langsam gewesen, wütend zunächst, doch noch einer Weile voll im Flow und fokussiert. Die Linie war perfekt, nur der Sand war das Problem gewesen. Und dann war er hier aufgewacht. Aber was lag dazwischen?
Wenn er ehrlich war, wälzte er all diese Gedanken ohnehin nur, um sich von der Kälte und den Geräuschen aus dem umgebenden Sumpf abzulenken, denn er würde auf keine Lösung kommen, solange er hier im Dunkeln hockte. Und irgendwann suchte er Zuflucht in den Meditationsübungen von Meister Yahuro, um nicht einzuschlafen und trotzdem so wenig Energie wie möglich zu verschwenden.
So eine Nacht konnte verdammt lang werden, aber im Durchwachen von Nächten hatte er Übung.
Nach Stunden konnte er endlich wieder erste Umrisse ausmachen - ein Hinweis darauf, dass der Morgen nicht mehr fern sein konnte. Doch er wartete nicht weiter ab, kroch aus seinem Loch und streckte die Muskeln, bewegte auch vorsichtig die verletzte Schulter. Ihm war kalt und er versuchte sich durch Bewegung etwas aufzuwärmen. Zwar war er am frühen Abend aufgebrochen und trug eine wärmende Schicht unter dem Leder, da die Nächte in der Wüste empfindlich kalt werden konnten, doch die Nässe schickte jede Isolationswirkung zum Teufel. Also stapfte er herum, beugte Rumpf und Knie, sprang.
Und zitterte trotzdem.
Also begann er herum zu wandern und sich umzusehen. Im zunehmenden Licht erkannte er niedrige Mauerreste, die wohl einst Räume begrenzt hatten, wie den, in dessen Kamin er sich verkrochen hatte. Die höheren Mauern zeigten gähnende Fensterlöcher, darunter Vertiefungen, wo wohl einst Bohlen die Böden getragen hatten, doch das Holz war längst vergangen. Nicht das Jakob auf die Idee gekommen wäre, ein Feuer zu entzünden, um sich zu wärmen - so kalt war ihm dann auch wieder nicht.
Er inspizierte gerade einen Schacht, in dem eine brüchige Treppe in die Tiefe führte, als er das Geräusch hörte. Ein durchaus vertrautes, aber deswegen nicht minder bedrohliches Geräusch.
Wenn man von Kindesbeinen an darauf trainiert wurde, gegen etwas zu kämpfen, dass auf allen Ebenen überlegen war - schneller, stärker und quasi unsterblich - entwickelte man eine Menge Begabungen, die in normalen Menschen wohl ewig schliefen. Eine davon war Reaktionsschnelligkeit. Jakobs Kleinhirn versetzte seinen Körper schon in Bewegung, bevor die Ratio überhaupt dazu kam, einen Gedanken zu fassen (81/100). Das Klicken war noch nicht ganz verklungen, da war der Knappe schon hinter einem niedrigen Mauerrest verschwunden, halb springend halb fallend, keine Sekunde darauf achtend, wohin er fiel oder wogegen er prallte. Seine Schulter beschwerte sich und er grunzte gedämpfte, krabbelte aber tief geduckt in die niedrige Deckung, presste sich mit dem Rücken dagegen und zog seine eigene Waffe, spannte den Hahn mit dem Ballen der anderen Hand.
Was soll das, Cowboy?!, hörte er seinen Ritter am Schießstand tadeln.
Jakob atmete einmal tief durch. Wenn er hier rum japste wie ein panisches Kaninchen, traf er nichts und niemanden, wenn es drauf ankam. Ruhig also.
Wer schlich da rum? Wenn es ein Vampir war, dann würde die Sonne in ein paar Minuten ein hübsches Aschehäufchen aus ihm machen. Wäre es ein Mensch, müsste er das dann wohl in Form einer Kugel zwischen die Augen erledigen. Immerhin hatte er mit der Aggression nicht angefangen, aber er würde nicht zögern, es zu beenden.
Scheiße würde er nicht, denn er war im Nachteil.
Eines hatte ihm das Geräusch nämlich verraten: Er war nicht in Arizona, aber er war definitiv noch in einer Welt, in der es automatische Waffen gab. Das konnte er hören und es sagte ihm, dass er ziemlich in der Scheiße steckte. Er war schnell mit seiner Weihrauch, aber das Ding war trotzdem langsamer als weiß der Himmel was da gerade auf ihn zielte. Sollte er was sagen?
Er kam nicht dazu.
Jemand erhob die Stimme, allerdings verstand er die Sprache nicht. Klang irgendwie russisch. Jakob beherrschte lediglich Deutsch, Englisch und genug Französisch um die Schriften der letzten offiziell agierenden Templer lesen zu können. Keine der drei Sprachen half ihm allerdings dabei zu verstehen, was die Stimme da knurrte. Er konnte nur sagen, dass sie nicht zu jenem Schützen gehörte, der zuerst auf ihn angelegt hatte, denn die Worte kamen aus einer anderen Richtung als das Geräusch des durchladenden Gewehrs. War er bei den Russen gelandet? Nur wie zum Geier? Zielte da einer mit einer Kalaschnikow auf ihn? Wo war er da nur rein geraten...
Hätte er verstanden, was die Stimme wollte, er hätte wohl geantwortet, dass sie gern anfangen durften... doch so schwieg er mit aufeinander gepressten Zähnen, die Finger fest um den Revolver geschlossen, auf jedes Geräusch lauschend.
Das Motorrad hatte ihn all seine Ersparnisse und noch mehr gekostet.
Sie war wie eine Freundin gewesen.
Wie ein Teil von ihm.
Verdammte Sentimentalität. Er hämmerte mit dem Kopf gegen die Wand hinter sich, um diesen Gedankenstrom abzureißen. Noch mal von vorne. Er war gefahren, den Highway von Albuquerque nach Phoenix, dann war er auf eine Seitenstrecke abgebogen und runter Richtung Kapelle. Er war nicht ganz langsam gewesen, wütend zunächst, doch noch einer Weile voll im Flow und fokussiert. Die Linie war perfekt, nur der Sand war das Problem gewesen. Und dann war er hier aufgewacht. Aber was lag dazwischen?
Wenn er ehrlich war, wälzte er all diese Gedanken ohnehin nur, um sich von der Kälte und den Geräuschen aus dem umgebenden Sumpf abzulenken, denn er würde auf keine Lösung kommen, solange er hier im Dunkeln hockte. Und irgendwann suchte er Zuflucht in den Meditationsübungen von Meister Yahuro, um nicht einzuschlafen und trotzdem so wenig Energie wie möglich zu verschwenden.
So eine Nacht konnte verdammt lang werden, aber im Durchwachen von Nächten hatte er Übung.
Nach Stunden konnte er endlich wieder erste Umrisse ausmachen - ein Hinweis darauf, dass der Morgen nicht mehr fern sein konnte. Doch er wartete nicht weiter ab, kroch aus seinem Loch und streckte die Muskeln, bewegte auch vorsichtig die verletzte Schulter. Ihm war kalt und er versuchte sich durch Bewegung etwas aufzuwärmen. Zwar war er am frühen Abend aufgebrochen und trug eine wärmende Schicht unter dem Leder, da die Nächte in der Wüste empfindlich kalt werden konnten, doch die Nässe schickte jede Isolationswirkung zum Teufel. Also stapfte er herum, beugte Rumpf und Knie, sprang.
Und zitterte trotzdem.
Also begann er herum zu wandern und sich umzusehen. Im zunehmenden Licht erkannte er niedrige Mauerreste, die wohl einst Räume begrenzt hatten, wie den, in dessen Kamin er sich verkrochen hatte. Die höheren Mauern zeigten gähnende Fensterlöcher, darunter Vertiefungen, wo wohl einst Bohlen die Böden getragen hatten, doch das Holz war längst vergangen. Nicht das Jakob auf die Idee gekommen wäre, ein Feuer zu entzünden, um sich zu wärmen - so kalt war ihm dann auch wieder nicht.
Er inspizierte gerade einen Schacht, in dem eine brüchige Treppe in die Tiefe führte, als er das Geräusch hörte. Ein durchaus vertrautes, aber deswegen nicht minder bedrohliches Geräusch.
Wenn man von Kindesbeinen an darauf trainiert wurde, gegen etwas zu kämpfen, dass auf allen Ebenen überlegen war - schneller, stärker und quasi unsterblich - entwickelte man eine Menge Begabungen, die in normalen Menschen wohl ewig schliefen. Eine davon war Reaktionsschnelligkeit. Jakobs Kleinhirn versetzte seinen Körper schon in Bewegung, bevor die Ratio überhaupt dazu kam, einen Gedanken zu fassen (81/100). Das Klicken war noch nicht ganz verklungen, da war der Knappe schon hinter einem niedrigen Mauerrest verschwunden, halb springend halb fallend, keine Sekunde darauf achtend, wohin er fiel oder wogegen er prallte. Seine Schulter beschwerte sich und er grunzte gedämpfte, krabbelte aber tief geduckt in die niedrige Deckung, presste sich mit dem Rücken dagegen und zog seine eigene Waffe, spannte den Hahn mit dem Ballen der anderen Hand.
Was soll das, Cowboy?!, hörte er seinen Ritter am Schießstand tadeln.
Jakob atmete einmal tief durch. Wenn er hier rum japste wie ein panisches Kaninchen, traf er nichts und niemanden, wenn es drauf ankam. Ruhig also.
Wer schlich da rum? Wenn es ein Vampir war, dann würde die Sonne in ein paar Minuten ein hübsches Aschehäufchen aus ihm machen. Wäre es ein Mensch, müsste er das dann wohl in Form einer Kugel zwischen die Augen erledigen. Immerhin hatte er mit der Aggression nicht angefangen, aber er würde nicht zögern, es zu beenden.
Scheiße würde er nicht, denn er war im Nachteil.
Eines hatte ihm das Geräusch nämlich verraten: Er war nicht in Arizona, aber er war definitiv noch in einer Welt, in der es automatische Waffen gab. Das konnte er hören und es sagte ihm, dass er ziemlich in der Scheiße steckte. Er war schnell mit seiner Weihrauch, aber das Ding war trotzdem langsamer als weiß der Himmel was da gerade auf ihn zielte. Sollte er was sagen?
Er kam nicht dazu.
Jemand erhob die Stimme, allerdings verstand er die Sprache nicht. Klang irgendwie russisch. Jakob beherrschte lediglich Deutsch, Englisch und genug Französisch um die Schriften der letzten offiziell agierenden Templer lesen zu können. Keine der drei Sprachen half ihm allerdings dabei zu verstehen, was die Stimme da knurrte. Er konnte nur sagen, dass sie nicht zu jenem Schützen gehörte, der zuerst auf ihn angelegt hatte, denn die Worte kamen aus einer anderen Richtung als das Geräusch des durchladenden Gewehrs. War er bei den Russen gelandet? Nur wie zum Geier? Zielte da einer mit einer Kalaschnikow auf ihn? Wo war er da nur rein geraten...
Hätte er verstanden, was die Stimme wollte, er hätte wohl geantwortet, dass sie gern anfangen durften... doch so schwieg er mit aufeinander gepressten Zähnen, die Finger fest um den Revolver geschlossen, auf jedes Geräusch lauschend.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
*klick*
Der Junge war in Deckung gesprungen. Zweierlei Dinge verriet ihm seine Reaktion, zum einen, er wusste was ein Sturmgewehr war, und er hatte eine verdammt noch mal schnelle Reaktion.
Das Motorrad war also wohl seines.
Aber warum trug ein Mensch aus seiner Zeit ein Schwert auf dem Rücken?
War das so ein... wie nannte man die? Cosplayer? die Animes nachstellten? Oder wusste er wohin er ging?
Aber warum war er dann mit dem Motorrad gekommen und trug eine moderne Lederkombi statt der einheimischen Kleidung. Aus der Zone kam der jedenfalls nicht, von hier aber definitiv auch nicht.
*klick*
Er sah die Bewegung eher aus den Augenwinkeln.
Doch weil der Junge eh in Deckung war schnellte die AK herum und zielte nun auf den irgendwie zu kurz geratenen. Ein Kleinwüchsiger?
In der Zone hätte er wohl präventiv geschossen, wenn jemand mit dieser Silhouette auf ihn zugekommen wäre. Von diesem Format waren dort die bis zur Unkenntlichkeit verwachsenen Bürer, und wenn sie einmal so nahe waren gab es meist kein Entkommen mehr, sie waren zu Telekinese in der Lage und konnten damit einige unschöne Dinge anstellen, das harmloseste war wohl, einem die Trommelfelle platzen zu lassen.
Wie ein Bürer sah der aber auch nciht aus. Auch nicht aus der Zone. Von hier? Schon eher.
Und er sprach den seltsamen Kauderwelsch wie in Niederwirr. Er konnte kaum Worte verstehen, allerdings war der Tonfall nicht feindselig.
Er wägte also fieberhaft ab.
Der Kurze war mit einer Armbrust bewaffnet, nicht unbedingt Zeitgemäß, aber sicher kein Spielzeug und er glaubte nciht, dass es tatsächlich möglich war, einen Bolzen aus der Luft abzufangen, wie in diesem Fantasy Filmen, nicht wenn man nicht die Reaktionszeit einer Stubenfliege hatte.
Die Präzision war allerdings ein anderer Punkt, ob der erste Schuss auf diese Entfernung tatsächlich treffen würde - mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit kam er mit einem Streifschuss davon.
Er könnte es nun darauf anlegen und ihm eine Kugel zwischen die Augen jagen - seine chancen standen gut - und sich weiter dem Jungen widmen, der sicher mehr wusste aber dann wohl deutlich voreingenommener wäre. Oder er bediente sich wieder universeller Gesten.
Er entschied sich für letzteres.
Langsam hängte er sich die AK, er hatte spaßeshalber mal nach deutlich zu oft 100g Vodka und "zwischen dem ersten und dem zweite..." gesagt, er würde sein Sturmgewehr 'Raisa' nennen. Lew hatte dann 'Katjuscha' vorgeschlagen, er fand das zu abgedroschen und Valentine meinte, er würde seine SA80 'Margaret' nennen, wie die eiserne Lady.
Sie hatten herzlich gelacht. Und schließlich war der Abstand schon wieder zu groß geworden und sie tranken weiter.
Den Namen verwendete er selten. Und genau genommen hätte er sie ohnehin durchnummerieren müssen, das war nun vermutlich bereits die 5te oder 6te Raisa, es gab 100 Gründe, weswegen man in der Zone sein Sturmgewehr verlieren konnte und nicht ganz so viele Möglichkeiten sich ein neues zu beschaffen, außer man arbeitete für die Regierung.
Doch Moskau war fern.
Zurück ins hier und jetzt.
Er hängte sie sich wieder auf den Rücken, vorsichtig, denn er hatte sie nicht gesichert. Sicher war sicher.
Dann hob er die Hände, wieder mit den Handflächen nach außen und bewegte sich langsam auf den Kurzen zu. Den Jungen hinter der Ruinenmauer ließ er dabei nicht ganz aus den Augen, zumindest was das periphere Sehen betraf.
Je näher er kam, umso weiter stiegen seine Chancen, ihn auch ohne Waffen zu überwältigen, sollte er Ärger suchen. Immerhin hatte er nicht viel verstanden, eigentlich nur ein Possesivpronomen und das Wort 'Tabak'. Das klang nicht nach Angriff, trotzdem... Mit seinem Hut und dem abgetragenen Mantel sah er schon eher wie jemand aus, den man auch in der Zone antreffen konnte, einer von der Sorte, die einem am Feuer einen Prügel über den Schädel zogen und das für eine gute Tat hielten wenn sie nur die Ausrüstung mitnahmen und einem das Leben ließen.
Tabak... Fragte der Kerl wirklich ob sie Zigaretten hatten? Hatte er, aber keine Ahnung, wie das hier hieß.
"Ich habe Vodka..." antwortete er also, das sollte auch in deren Sprache verständlich sein, Vodka hatte auch diese Kräuterfrau verstanden und das russische 'u menja' klang der Sprache der Einheimischen durchaus ähnlich.
Mit dem Jungen hinter der Mauer würde er sich später befassen. Er hatte so eine Ahnung, dass hier die Verständigung selbst das kleinere Problem war.
Der Junge war in Deckung gesprungen. Zweierlei Dinge verriet ihm seine Reaktion, zum einen, er wusste was ein Sturmgewehr war, und er hatte eine verdammt noch mal schnelle Reaktion.
Das Motorrad war also wohl seines.
Aber warum trug ein Mensch aus seiner Zeit ein Schwert auf dem Rücken?
War das so ein... wie nannte man die? Cosplayer? die Animes nachstellten? Oder wusste er wohin er ging?
Aber warum war er dann mit dem Motorrad gekommen und trug eine moderne Lederkombi statt der einheimischen Kleidung. Aus der Zone kam der jedenfalls nicht, von hier aber definitiv auch nicht.
*klick*
Er sah die Bewegung eher aus den Augenwinkeln.
Doch weil der Junge eh in Deckung war schnellte die AK herum und zielte nun auf den irgendwie zu kurz geratenen. Ein Kleinwüchsiger?
In der Zone hätte er wohl präventiv geschossen, wenn jemand mit dieser Silhouette auf ihn zugekommen wäre. Von diesem Format waren dort die bis zur Unkenntlichkeit verwachsenen Bürer, und wenn sie einmal so nahe waren gab es meist kein Entkommen mehr, sie waren zu Telekinese in der Lage und konnten damit einige unschöne Dinge anstellen, das harmloseste war wohl, einem die Trommelfelle platzen zu lassen.
Wie ein Bürer sah der aber auch nciht aus. Auch nicht aus der Zone. Von hier? Schon eher.
Und er sprach den seltsamen Kauderwelsch wie in Niederwirr. Er konnte kaum Worte verstehen, allerdings war der Tonfall nicht feindselig.
Er wägte also fieberhaft ab.
Der Kurze war mit einer Armbrust bewaffnet, nicht unbedingt Zeitgemäß, aber sicher kein Spielzeug und er glaubte nciht, dass es tatsächlich möglich war, einen Bolzen aus der Luft abzufangen, wie in diesem Fantasy Filmen, nicht wenn man nicht die Reaktionszeit einer Stubenfliege hatte.
Die Präzision war allerdings ein anderer Punkt, ob der erste Schuss auf diese Entfernung tatsächlich treffen würde - mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit kam er mit einem Streifschuss davon.
Er könnte es nun darauf anlegen und ihm eine Kugel zwischen die Augen jagen - seine chancen standen gut - und sich weiter dem Jungen widmen, der sicher mehr wusste aber dann wohl deutlich voreingenommener wäre. Oder er bediente sich wieder universeller Gesten.
Er entschied sich für letzteres.
Langsam hängte er sich die AK, er hatte spaßeshalber mal nach deutlich zu oft 100g Vodka und "zwischen dem ersten und dem zweite..." gesagt, er würde sein Sturmgewehr 'Raisa' nennen. Lew hatte dann 'Katjuscha' vorgeschlagen, er fand das zu abgedroschen und Valentine meinte, er würde seine SA80 'Margaret' nennen, wie die eiserne Lady.
Sie hatten herzlich gelacht. Und schließlich war der Abstand schon wieder zu groß geworden und sie tranken weiter.
Den Namen verwendete er selten. Und genau genommen hätte er sie ohnehin durchnummerieren müssen, das war nun vermutlich bereits die 5te oder 6te Raisa, es gab 100 Gründe, weswegen man in der Zone sein Sturmgewehr verlieren konnte und nicht ganz so viele Möglichkeiten sich ein neues zu beschaffen, außer man arbeitete für die Regierung.
Doch Moskau war fern.
Zurück ins hier und jetzt.
Er hängte sie sich wieder auf den Rücken, vorsichtig, denn er hatte sie nicht gesichert. Sicher war sicher.
Dann hob er die Hände, wieder mit den Handflächen nach außen und bewegte sich langsam auf den Kurzen zu. Den Jungen hinter der Ruinenmauer ließ er dabei nicht ganz aus den Augen, zumindest was das periphere Sehen betraf.
Je näher er kam, umso weiter stiegen seine Chancen, ihn auch ohne Waffen zu überwältigen, sollte er Ärger suchen. Immerhin hatte er nicht viel verstanden, eigentlich nur ein Possesivpronomen und das Wort 'Tabak'. Das klang nicht nach Angriff, trotzdem... Mit seinem Hut und dem abgetragenen Mantel sah er schon eher wie jemand aus, den man auch in der Zone antreffen konnte, einer von der Sorte, die einem am Feuer einen Prügel über den Schädel zogen und das für eine gute Tat hielten wenn sie nur die Ausrüstung mitnahmen und einem das Leben ließen.
Tabak... Fragte der Kerl wirklich ob sie Zigaretten hatten? Hatte er, aber keine Ahnung, wie das hier hieß.
"Ich habe Vodka..." antwortete er also, das sollte auch in deren Sprache verständlich sein, Vodka hatte auch diese Kräuterfrau verstanden und das russische 'u menja' klang der Sprache der Einheimischen durchaus ähnlich.
Mit dem Jungen hinter der Mauer würde er sich später befassen. Er hatte so eine Ahnung, dass hier die Verständigung selbst das kleinere Problem war.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Beinahe hätte Thorben abgedrückt, als die beiden Kerle sich blitzschnell bewegten. Schneller jedenfalls, als normale Banditen oder Söldner. Waren sie vielleicht übernatürliche Wesen? Vampire oder sowas wie Halbghouls? Er knirschte angespannt mit den Zähnen und entgegen seines Überlebensinstinktes, hielt er den Finger am Abzug ruhig. Der Mann vor ihm machte Anstalten, sich zu ergeben und steckte seine seltsame Armbrust auf den Rücken. Wenn Thorben es richtig in diesem Zwielicht gesehen hatte, konnte der Kerl damit eh nicht mehr schiessen, denn er sah nirgends einen Bogen oder eine Sehne auf dem Körper dieser Armbrust. Also hatte der Fremde wohl eingesehen, dass sein Bluff nicht mehr zog.
Der Typ mit dem Schwert allerdings war in Deckung gegangen. Hoffentlich besaß er nicht auch eine Fernkampfwaffe. Zur Sicherheit platschte Thorben ein wenig seitlich und umrundete den Mann vor ihm, so dass dieser in der Schußbahn zu einem potentiellen Schützen innerhalb der Ruine stand.
Aber er senkte seine Waffe nicht. Nicht, solange er nicht wusste, was hier los war und nicht, solange er sich nicht sicher sein konnte, dass der Kerl in der Ruine ebenfalls aufgab oder friedliche Absichten hegte.
"Ich habe Vodka,..."
Eine traditionelle Grußformel und Friedensbeteuerung, wenn Thorben je eine gehört hatte. Auch wenn die Worte seltsam über die Lippen des Mannes kamen. Abgehackt und schlörend. War er betrunken oder ein Kleingeist? Zumindest kleidete er sich wie einer. Solche Klamotten hatte er noch nie gesehen. Sahen irgendwie stylisch aus. Thorben mochte das Extravagante. Vielleicht war er Nilfgaarder. Die Schwarzen hatten immerzu neue Modeerscheinungen an ihren Höfen.
"Tabak und Vodka!" rief er hinüber und versuchte sowohl den Mann vor ihm, wie auch die Schatten der Ruine im Auge zu behalten.
"Sehr gute Ausgangsposition! Klingt für mich nach einer hervorragenden Idee. Vielleicht steuert ja noch wer ein paar Würstchen dazu. Ich mag ein ordentliches Männerfrühstück."
Er schaute Vyacheslav in die Augen und deutete mit der Armbrust in Richtung der Ruine.
"Wenn dein Freund sich endlich heraus traut, können wir wie zivilisierte Leute reden. Ohne Waffen würde ich zudem bevorzugen."
Sein dauerhaftes, schelmisches Lächeln formte sich zu einem breiten Grinsen.
"Wahrscheinlich ist das hier einfach nur ein großes Missverständnis und in ein paar Minuten lachen wir darüber bei einem herzhaften Mahl. Ich jedenfalls möchte keinen Ärger und ich habe auch kein Interesse daran, euch auszurauben."
Aber er blieb weiterhin misstrauisch und beäugte Vyacheslav vorsichtig. Der Typ kam ihm langsam ein wenig zu nahe. Im Nahkampf hätte Thorben keine Chance.
"Okay, das ist nah genug, Kumpel. Erst Essen, dann Kuscheln, wie ein echter Gentleman, ja?"
Der Typ mit dem Schwert allerdings war in Deckung gegangen. Hoffentlich besaß er nicht auch eine Fernkampfwaffe. Zur Sicherheit platschte Thorben ein wenig seitlich und umrundete den Mann vor ihm, so dass dieser in der Schußbahn zu einem potentiellen Schützen innerhalb der Ruine stand.
Aber er senkte seine Waffe nicht. Nicht, solange er nicht wusste, was hier los war und nicht, solange er sich nicht sicher sein konnte, dass der Kerl in der Ruine ebenfalls aufgab oder friedliche Absichten hegte.
"Ich habe Vodka,..."
Eine traditionelle Grußformel und Friedensbeteuerung, wenn Thorben je eine gehört hatte. Auch wenn die Worte seltsam über die Lippen des Mannes kamen. Abgehackt und schlörend. War er betrunken oder ein Kleingeist? Zumindest kleidete er sich wie einer. Solche Klamotten hatte er noch nie gesehen. Sahen irgendwie stylisch aus. Thorben mochte das Extravagante. Vielleicht war er Nilfgaarder. Die Schwarzen hatten immerzu neue Modeerscheinungen an ihren Höfen.
"Tabak und Vodka!" rief er hinüber und versuchte sowohl den Mann vor ihm, wie auch die Schatten der Ruine im Auge zu behalten.
"Sehr gute Ausgangsposition! Klingt für mich nach einer hervorragenden Idee. Vielleicht steuert ja noch wer ein paar Würstchen dazu. Ich mag ein ordentliches Männerfrühstück."
Er schaute Vyacheslav in die Augen und deutete mit der Armbrust in Richtung der Ruine.
"Wenn dein Freund sich endlich heraus traut, können wir wie zivilisierte Leute reden. Ohne Waffen würde ich zudem bevorzugen."
Sein dauerhaftes, schelmisches Lächeln formte sich zu einem breiten Grinsen.
"Wahrscheinlich ist das hier einfach nur ein großes Missverständnis und in ein paar Minuten lachen wir darüber bei einem herzhaften Mahl. Ich jedenfalls möchte keinen Ärger und ich habe auch kein Interesse daran, euch auszurauben."
Aber er blieb weiterhin misstrauisch und beäugte Vyacheslav vorsichtig. Der Typ kam ihm langsam ein wenig zu nahe. Im Nahkampf hätte Thorben keine Chance.
"Okay, das ist nah genug, Kumpel. Erst Essen, dann Kuscheln, wie ein echter Gentleman, ja?"
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Also Jakob, was hast du noch so gelernt?
Zum Beispiel, dass es meistens klüger war, seitlich um etwas herum zu schauen, als darüber hinweg - schon allein der Anatomie wegen. Eine leuchtend weiße Stirn konnte dem Typen schon als Ziel reichen, um ein hübsches Loch hinein zu ballern oder ihm einen neuen Scheitel zu ziehen. Also wälzte Jakob sich auf den Bauch und robbte ein Stück zur Seite, damit er um seine kleine Deckung herum spähen konnte.
Da stand er, über der Schulter etwas, was wie ein Sturmgewehr aussah - immerhin war dieses nicht mehr auf ihn gerichtet. Auf die Entfernung konnte er nicht genau erkennen, um was für ein Fabrikat es sich handelte, zumal der Körper des Fremden es halb verdeckte. Kurz flackerte ein fast schon sarkastisch zu nennender Gedanke hinter seiner Stirn auf: wenn er Glück hatte, war es ein G36. Das neue G36 hatte sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert - wenn es das war, hatte er ja vielleicht doch eine Chance, dachte er in diesem seltenen Anflug von bissigem Humor. Aber selbst auf die Entfernung sah das, was er von der Waffe sehen konnte, nicht nach Bundeswehr aus. Schade auch.
Der Typ, dem sich der Mann zugewandt hatte, war allerdings erst recht einen zweiten Blick wert. Was war das? Eine abgebrochene Version von Clint Eastwood mit Armbrust statt Colt? Immerhin hatte er nun die ganze Aufmerksamkeit des Mannes mit dem Sturmgewehr und Jakob war vorerst aus dem Fokus, wobei er keine Sekunde bezweifelte, dass jede falsche Bewegung diesen Umstand sehr schnell wieder ändern würde. Der Schütze antwortete und es klang diesmal wirklich stark nach Russisch, zumal das Wort 'Wodka' vorkam. Der Typ sprach es aus, als hätte er schon eine halbe Flasche von selbigem intus - gedehnt, anders als Jakob es aus Deutschland kannte, aber er verstand es trotzdem.
Der Kurze erwiderte irgendwas in seiner kehligen Sprache, laut genug, dass Jakob ihn hören konnte, aber es änderte nichts daran, dass er die Worte nicht verstand. Freundlich klangen sie jedenfalls nicht und die weiterhin erhobene Armbrust verstärkte diesen Eindruck nur. Also blieb Jakob weiter in seiner Deckung - wenn der abgebrochene Cowboy den Russen mit der Armbrust erledigte, dann konnte er ihn immer noch von hier abknallen. Besser, die beiden beharkten sich zuerst und er hielt sich raus. Also schwieg Jakob weiter eisern, stumm und still, ein Auge neben dem Mauerrest.
Doch dann nahm er etwas am Rande seines Sichtfeldes wahr und die Karten wurden neu gemischt. Aus dem Schacht, den er eben noch hatte inspizieren wollen, schob sich ein unförmiger Kopf, gefolgt von einem noch unförmigeren Körper. Im Dämmerlicht und aus dem Augenwinkel mochte das Ding sogar als fast menschenähnlich durchgehen, obwohl es sich auf allen Vieren bewegte. Allerdings hatte es klauenbewehrte Hände und eiskalt glühende Augen, von den geifertriefenden Zähnen und dem Gestank nach Leichen ganz zu schweigen. Menschlich war das nicht - er zweifelte sogar daran, dass es lebendig war, so wie es stank.
Und es war nah. Viel zu nah.
Jakob hatte nur Bruchteile von Sekunden, um zu entscheiden, was schlimmer war: Das Monster auf Schlagdistanz oder die Deckung gegenüber den beiden Fremden aufzugeben. Die Entscheidung fiel ihm recht leicht und eigentlich reagierte er bereits, bevor sie wirklich gefallen war und rollte sich wieder herum, um auf die Füße zu kommen.
Er hoffte einfach das der Abgebrochene und Mr. Wodka das Vieh als die größere Bedrohung einstuften.
Das Monster schlug bei der ersten Bewegung nach ihm und erwischte einen Fuß, welcher zum Glück in zum größten Teil aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff steckte. Entsprechend richtete es keinen nennenswerten Schaden an. Sein Sprung über den nächstgelegenen Mauerrest geriet durch den Treffer allerdings etwas unelegant. Aber besser erstmal irgendwie Abstand gewinnen, denn eine Parade aus der Nähe mit dem Schwert vereitelte dessen Postion auf seinem Rücken.
Verdammter Idiot! Er hätte das Schwert längst an seine Seite gürten sollen, wo es hin gehörte. Auf dem Rücken trug er es nur, wenn er mit dem Motorrad fuhr, weil es da an der Seite einfach nur störte. Aber vom Rücken konnte er die lange Waffe nicht ziehen und jeder Romantiker, der das behauptete, hatte es noch nie versucht. Der Tanz war vielleicht ulkig anzusehen, aber die Länge der Klinge machte es einfach mordsmäßig unpraktikabel. Fast genauso bescheuert waren Rückenköcher für Pfeile.
Sein Körper funktionierte zum Glück einfach, eine Rolle über die heile Schulter ließ ihn auf ein Knie gestützt wieder hoch kommen, den Revolver nun in beiden Händen vor sich ausgestreckt. Zielen. Ausatmen. Feuer. Immer schön auf die hässliche Visage. Das Ding schien die spezielle Munition der Templer, deren Silbergehalt nicht unwesentlich war, nicht besonders gut zu vertragen. Es jaulte, das einem die Ohren bluten wollten und scharrte wie von Sinnen an der Wunde. Aber es fiel nicht um. Mistvieh.
Jakob hatte nie aus Jade raus bekommen, wie sie es schaffte die Kugeln gleichzeitig hart genug zu belassen und trotzdem mit so hohem Silberanteil auszustatten, dass die Wunden bei einem Vampir merklichen Schaden anrichteten...
Fokus!
Schon spannte er den Hahn wieder mit dem Handballen auf - Und wieder Cowboy style, sorry Alexej..., schoss es ihm durch den Kopf. Immerhin nahm er die andere Hand wieder an die Waffe, bevor er erneut abdrückte. Einen Fehlschuss durfte er sich auf keinen Fall erlauben - war auf die Distanz und bei der Größe des Ziels aber auch eher schwierig.
Zum Beispiel, dass es meistens klüger war, seitlich um etwas herum zu schauen, als darüber hinweg - schon allein der Anatomie wegen. Eine leuchtend weiße Stirn konnte dem Typen schon als Ziel reichen, um ein hübsches Loch hinein zu ballern oder ihm einen neuen Scheitel zu ziehen. Also wälzte Jakob sich auf den Bauch und robbte ein Stück zur Seite, damit er um seine kleine Deckung herum spähen konnte.
Da stand er, über der Schulter etwas, was wie ein Sturmgewehr aussah - immerhin war dieses nicht mehr auf ihn gerichtet. Auf die Entfernung konnte er nicht genau erkennen, um was für ein Fabrikat es sich handelte, zumal der Körper des Fremden es halb verdeckte. Kurz flackerte ein fast schon sarkastisch zu nennender Gedanke hinter seiner Stirn auf: wenn er Glück hatte, war es ein G36. Das neue G36 hatte sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert - wenn es das war, hatte er ja vielleicht doch eine Chance, dachte er in diesem seltenen Anflug von bissigem Humor. Aber selbst auf die Entfernung sah das, was er von der Waffe sehen konnte, nicht nach Bundeswehr aus. Schade auch.
Der Typ, dem sich der Mann zugewandt hatte, war allerdings erst recht einen zweiten Blick wert. Was war das? Eine abgebrochene Version von Clint Eastwood mit Armbrust statt Colt? Immerhin hatte er nun die ganze Aufmerksamkeit des Mannes mit dem Sturmgewehr und Jakob war vorerst aus dem Fokus, wobei er keine Sekunde bezweifelte, dass jede falsche Bewegung diesen Umstand sehr schnell wieder ändern würde. Der Schütze antwortete und es klang diesmal wirklich stark nach Russisch, zumal das Wort 'Wodka' vorkam. Der Typ sprach es aus, als hätte er schon eine halbe Flasche von selbigem intus - gedehnt, anders als Jakob es aus Deutschland kannte, aber er verstand es trotzdem.
Der Kurze erwiderte irgendwas in seiner kehligen Sprache, laut genug, dass Jakob ihn hören konnte, aber es änderte nichts daran, dass er die Worte nicht verstand. Freundlich klangen sie jedenfalls nicht und die weiterhin erhobene Armbrust verstärkte diesen Eindruck nur. Also blieb Jakob weiter in seiner Deckung - wenn der abgebrochene Cowboy den Russen mit der Armbrust erledigte, dann konnte er ihn immer noch von hier abknallen. Besser, die beiden beharkten sich zuerst und er hielt sich raus. Also schwieg Jakob weiter eisern, stumm und still, ein Auge neben dem Mauerrest.
Doch dann nahm er etwas am Rande seines Sichtfeldes wahr und die Karten wurden neu gemischt. Aus dem Schacht, den er eben noch hatte inspizieren wollen, schob sich ein unförmiger Kopf, gefolgt von einem noch unförmigeren Körper. Im Dämmerlicht und aus dem Augenwinkel mochte das Ding sogar als fast menschenähnlich durchgehen, obwohl es sich auf allen Vieren bewegte. Allerdings hatte es klauenbewehrte Hände und eiskalt glühende Augen, von den geifertriefenden Zähnen und dem Gestank nach Leichen ganz zu schweigen. Menschlich war das nicht - er zweifelte sogar daran, dass es lebendig war, so wie es stank.
Und es war nah. Viel zu nah.
Jakob hatte nur Bruchteile von Sekunden, um zu entscheiden, was schlimmer war: Das Monster auf Schlagdistanz oder die Deckung gegenüber den beiden Fremden aufzugeben. Die Entscheidung fiel ihm recht leicht und eigentlich reagierte er bereits, bevor sie wirklich gefallen war und rollte sich wieder herum, um auf die Füße zu kommen.
Er hoffte einfach das der Abgebrochene und Mr. Wodka das Vieh als die größere Bedrohung einstuften.
Das Monster schlug bei der ersten Bewegung nach ihm und erwischte einen Fuß, welcher zum Glück in zum größten Teil aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff steckte. Entsprechend richtete es keinen nennenswerten Schaden an. Sein Sprung über den nächstgelegenen Mauerrest geriet durch den Treffer allerdings etwas unelegant. Aber besser erstmal irgendwie Abstand gewinnen, denn eine Parade aus der Nähe mit dem Schwert vereitelte dessen Postion auf seinem Rücken.
Verdammter Idiot! Er hätte das Schwert längst an seine Seite gürten sollen, wo es hin gehörte. Auf dem Rücken trug er es nur, wenn er mit dem Motorrad fuhr, weil es da an der Seite einfach nur störte. Aber vom Rücken konnte er die lange Waffe nicht ziehen und jeder Romantiker, der das behauptete, hatte es noch nie versucht. Der Tanz war vielleicht ulkig anzusehen, aber die Länge der Klinge machte es einfach mordsmäßig unpraktikabel. Fast genauso bescheuert waren Rückenköcher für Pfeile.
Sein Körper funktionierte zum Glück einfach, eine Rolle über die heile Schulter ließ ihn auf ein Knie gestützt wieder hoch kommen, den Revolver nun in beiden Händen vor sich ausgestreckt. Zielen. Ausatmen. Feuer. Immer schön auf die hässliche Visage. Das Ding schien die spezielle Munition der Templer, deren Silbergehalt nicht unwesentlich war, nicht besonders gut zu vertragen. Es jaulte, das einem die Ohren bluten wollten und scharrte wie von Sinnen an der Wunde. Aber es fiel nicht um. Mistvieh.
Jakob hatte nie aus Jade raus bekommen, wie sie es schaffte die Kugeln gleichzeitig hart genug zu belassen und trotzdem mit so hohem Silberanteil auszustatten, dass die Wunden bei einem Vampir merklichen Schaden anrichteten...
Fokus!
Schon spannte er den Hahn wieder mit dem Handballen auf - Und wieder Cowboy style, sorry Alexej..., schoss es ihm durch den Kopf. Immerhin nahm er die andere Hand wieder an die Waffe, bevor er erneut abdrückte. Einen Fehlschuss durfte er sich auf keinen Fall erlauben - war auf die Distanz und bei der Größe des Ziels aber auch eher schwierig.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Der Kurze redete weiter, ungeachtet der Tatsache, dass er sich mit ihm kaum verständigen konnte. Gut, außer dem Vodka Angebot hatte er ja auch noch nichts gesagt. Woher sollte er es wissen.
Slava konnte sich wieder nur auf den Tonfall verlassen. Der Klang doch eher versöhnlich. Harsch aber nicht feindselig. Allerdings verstand er wieder fast nur die Pronomen, immerhin war es eine Sprache in der es welche gab. Und 'Würstchen', Vermutlich. Dann Etwas mit 'Fliegen'. Doch ein Irrtum?
Das nächste konnte etwas mit Drogen zu tun haben, oder mit Freund oder einer Trage? Er grinste dazu, vielleicht auch einfach ein Witz.
Er war nun fast nahe genug um mit einem schnellen Sprung die Armbrust zu erwischen, wenn er denn schnell genug gewesen wäre. Er hatte lange nicht mehr trainiert. Doch die Mine des Kurzen änderte sich, er schien zumindest nicht auf den Kopf gefallen und roch den Braten. Zumindest blöde war der Kurze nicht.
Wieder hob Slava beschwichtigend die Hände.
"Abstand, in Ordnung... schon verstanden." er blieb vorerst beim russischen, das schien noch am meisten Gemeinsamkeiten zu haben, wenn auch Deutsch einen ebenso aussichtsreichen Platz einnahm.
"He, Junge, kommst du besser raus... reden wir, der Kurze tut nichts..." begann er auf englisch, der Universalsprache seiner Zeit. Allerdings achtete er tunlichst darauf Akzent und 'Ausländergrammatik' beizubehalten, auch wenn es hier vielleicht keine Rolle spielte, aber ein Russe, vor allem in seinem Alter, der zu gut Englisch sprach wurde viel zu schnell in die richtige Berufsgruppe eingeordnet denn gute Englischkurse waren sehr teuer, kaum ein 'Privatmensch' konnte sie sich leisten.
Heute war das alles anders, aber er war nun keine 20 mehr, und die ausgebrannte Maschine sagte ihm, dass der Junge in der Ruine, zumindest grob aus seiner Zeit stammen musste. Wer konnte schon wissen welche Schlüsse er zog - und eine gewisse Paranoia hatten sie Slava nun einmal Jahrzehntelang antrainiert.
Der Cosplayer lugte hervor, seitlich vorbei an der Deckung, nicht nach oben. Ein Zufall? Oder hatte er eine taktische Ausbildung genossen? Oder schaute er einfach nur zu viele Actionfilme?
Doch eher er hervorkommen konnte überschlugen sich die Ereignisse.
Was da statt dessen hervorkam ahnte er nicht, und im ersten Moment sah er es auch nicht, doch der Junge schoss darauf, es musste schon einen Grund geben denn zumindest hysterisch hatte er nicht gewirkt.
Er umrundete den Kurzen, behielt den Abstand bei, nicht dass dem doch noch der Finger ausrutschte und er einen Bolzen ins Knie bekam, wäre in dieser Zeit wohl doppelt unangenehm.
Dann sah er es.
Doch der Junge schlug sich gut. Er rollte elegant ab und zog währenddessen den Revolver, den er bei sich hatte. Man hatte ihm das wohl tatsächlich beigebracht, das lernte man nicht aus Filmen. Und er traf gut - aber...
Warum in zur Hölle benutzte er einen Trommelrevolver? Was war das für ein anachronistischer Freak? Die Dinger hatten vielleicht 8 oder maximal 12 Schuss, waren unhandlich von Rückstoß ganz zu schweigen. Wenn man in einer Westernparodie auftrat mochten so etwas seine Berechtigung haben, aber im Einsatz... Er fuhr ein Sportmotorrad von Ducati, trug ein Schwert auf dem Rücken und schoss wie ein verdammter Kuhhirten, oder wie sich die Amerikaner ihre Helden gerne ausdachten.
"Bljad..." fluchte er vor sich hin, nachdem er ihm eine Weile zugesehen hatte.
Das erste der Biester hatte der gut erledigt. Das war allerdings kein Ertrunkener, das war etwas anderes. Auch keine Frau aus dem Sumpf, vor denen hatte Tamara ihn auch gewarnt. Und je näher er kam, umso deutlicher nahm er den Geruch nach Toten wahr. Widerwärtig.
Und es kamen noch mehr davon aus dem Loch.
Der Junge würde zu lange brauchen um nachzuladen...
"Wir helfen ihm..." wandte er sich an den Kurzen. Keine Frage, etwas zwischen Feststellung und Befehl.
Diese Biester würden wohl zuerst den Jungen erledigen und sich dann über sie hermachen, er rechnete sich nicht aus, dass sie ihnen hier im Sumpf schnell genug entkommen konnten. Und vielleicht brauchte er den Jungen sogar noch.
Er griff wieder nach der AK, er hatte nicht vor, sich den Biester weiter als nötig zu nähern, es reichte, wenn der Cosplayer an vorderster Front kämpfte, von hier hinten konnte er ohnehin alle besser im Blick behalten.
Er war zwar kein Scharfschütze - auch wenn er in der Grundausbildung ein wenig geübt hatte und sogar eine Vintorez besaß... das hieß... sie lag in Pripyat in seinem Versteck, er war aber nie so gut gewesen wie Lew, und er hatte damals auch nicht den Ehrgeiz gehabt mit dem Jüngeren zu konkurrieren - doch das hier war auch keine Distanz, weniger als 20 Schritte, hier reichte die Präzision einer AK vollkommen. Die Ziele waren ausserdem groß genug und mit nennenswertem Kollateralschaden war nicht zu rechnen.
Also legte er an, schoss.
Ein Projektil durchschlug den Schädel eines weiteren Biestes, und auch wenn er nicht mit Silber schoss - hätte ihm jemand in dem Moment zu erklären versucht, das Silber besser gegen Monster wie diese half, er hätte wohl zuerst auf den geschossen, der das zu erklären versuchte - ein daumendickes Loch quer durch den Kopf war auch für solche Wesen nicht mit dem Leben zu vereinbaren.
Noch eines. Noch ein Kopftreffer.
Er war immerhin kaltblütig genug in Ruhe zu zielen. Keine Munition verschwenden, wer konnte schon wissen, wann er hier wieder an Ersatz kam.
Slava konnte sich wieder nur auf den Tonfall verlassen. Der Klang doch eher versöhnlich. Harsch aber nicht feindselig. Allerdings verstand er wieder fast nur die Pronomen, immerhin war es eine Sprache in der es welche gab. Und 'Würstchen', Vermutlich. Dann Etwas mit 'Fliegen'. Doch ein Irrtum?
Das nächste konnte etwas mit Drogen zu tun haben, oder mit Freund oder einer Trage? Er grinste dazu, vielleicht auch einfach ein Witz.
Er war nun fast nahe genug um mit einem schnellen Sprung die Armbrust zu erwischen, wenn er denn schnell genug gewesen wäre. Er hatte lange nicht mehr trainiert. Doch die Mine des Kurzen änderte sich, er schien zumindest nicht auf den Kopf gefallen und roch den Braten. Zumindest blöde war der Kurze nicht.
Wieder hob Slava beschwichtigend die Hände.
"Abstand, in Ordnung... schon verstanden." er blieb vorerst beim russischen, das schien noch am meisten Gemeinsamkeiten zu haben, wenn auch Deutsch einen ebenso aussichtsreichen Platz einnahm.
"He, Junge, kommst du besser raus... reden wir, der Kurze tut nichts..." begann er auf englisch, der Universalsprache seiner Zeit. Allerdings achtete er tunlichst darauf Akzent und 'Ausländergrammatik' beizubehalten, auch wenn es hier vielleicht keine Rolle spielte, aber ein Russe, vor allem in seinem Alter, der zu gut Englisch sprach wurde viel zu schnell in die richtige Berufsgruppe eingeordnet denn gute Englischkurse waren sehr teuer, kaum ein 'Privatmensch' konnte sie sich leisten.
Heute war das alles anders, aber er war nun keine 20 mehr, und die ausgebrannte Maschine sagte ihm, dass der Junge in der Ruine, zumindest grob aus seiner Zeit stammen musste. Wer konnte schon wissen welche Schlüsse er zog - und eine gewisse Paranoia hatten sie Slava nun einmal Jahrzehntelang antrainiert.
Der Cosplayer lugte hervor, seitlich vorbei an der Deckung, nicht nach oben. Ein Zufall? Oder hatte er eine taktische Ausbildung genossen? Oder schaute er einfach nur zu viele Actionfilme?
Doch eher er hervorkommen konnte überschlugen sich die Ereignisse.
Was da statt dessen hervorkam ahnte er nicht, und im ersten Moment sah er es auch nicht, doch der Junge schoss darauf, es musste schon einen Grund geben denn zumindest hysterisch hatte er nicht gewirkt.
Er umrundete den Kurzen, behielt den Abstand bei, nicht dass dem doch noch der Finger ausrutschte und er einen Bolzen ins Knie bekam, wäre in dieser Zeit wohl doppelt unangenehm.
Dann sah er es.
Doch der Junge schlug sich gut. Er rollte elegant ab und zog währenddessen den Revolver, den er bei sich hatte. Man hatte ihm das wohl tatsächlich beigebracht, das lernte man nicht aus Filmen. Und er traf gut - aber...
Warum in zur Hölle benutzte er einen Trommelrevolver? Was war das für ein anachronistischer Freak? Die Dinger hatten vielleicht 8 oder maximal 12 Schuss, waren unhandlich von Rückstoß ganz zu schweigen. Wenn man in einer Westernparodie auftrat mochten so etwas seine Berechtigung haben, aber im Einsatz... Er fuhr ein Sportmotorrad von Ducati, trug ein Schwert auf dem Rücken und schoss wie ein verdammter Kuhhirten, oder wie sich die Amerikaner ihre Helden gerne ausdachten.
"Bljad..." fluchte er vor sich hin, nachdem er ihm eine Weile zugesehen hatte.
Das erste der Biester hatte der gut erledigt. Das war allerdings kein Ertrunkener, das war etwas anderes. Auch keine Frau aus dem Sumpf, vor denen hatte Tamara ihn auch gewarnt. Und je näher er kam, umso deutlicher nahm er den Geruch nach Toten wahr. Widerwärtig.
Und es kamen noch mehr davon aus dem Loch.
Der Junge würde zu lange brauchen um nachzuladen...
"Wir helfen ihm..." wandte er sich an den Kurzen. Keine Frage, etwas zwischen Feststellung und Befehl.
Diese Biester würden wohl zuerst den Jungen erledigen und sich dann über sie hermachen, er rechnete sich nicht aus, dass sie ihnen hier im Sumpf schnell genug entkommen konnten. Und vielleicht brauchte er den Jungen sogar noch.
Er griff wieder nach der AK, er hatte nicht vor, sich den Biester weiter als nötig zu nähern, es reichte, wenn der Cosplayer an vorderster Front kämpfte, von hier hinten konnte er ohnehin alle besser im Blick behalten.
Er war zwar kein Scharfschütze - auch wenn er in der Grundausbildung ein wenig geübt hatte und sogar eine Vintorez besaß... das hieß... sie lag in Pripyat in seinem Versteck, er war aber nie so gut gewesen wie Lew, und er hatte damals auch nicht den Ehrgeiz gehabt mit dem Jüngeren zu konkurrieren - doch das hier war auch keine Distanz, weniger als 20 Schritte, hier reichte die Präzision einer AK vollkommen. Die Ziele waren ausserdem groß genug und mit nennenswertem Kollateralschaden war nicht zu rechnen.
Also legte er an, schoss.
Ein Projektil durchschlug den Schädel eines weiteren Biestes, und auch wenn er nicht mit Silber schoss - hätte ihm jemand in dem Moment zu erklären versucht, das Silber besser gegen Monster wie diese half, er hätte wohl zuerst auf den geschossen, der das zu erklären versuchte - ein daumendickes Loch quer durch den Kopf war auch für solche Wesen nicht mit dem Leben zu vereinbaren.
Noch eines. Noch ein Kopftreffer.
Er war immerhin kaltblütig genug in Ruhe zu zielen. Keine Munition verschwenden, wer konnte schon wissen, wann er hier wieder an Ersatz kam.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Thorben nickte zustimmend, als beim Typen vor ihm endlich der Groschen fiel und er seine Annäherungsversuche einstellte. Nun wirkte er wieder versöhnlicher mit seinen erhobenen Händen. Doch den seltsamen Dialekt konnte er nicht wirklich zuordnen. Es war, als hätte jemand die indigenen Sprachen der nördlichen und östlichen Reiche in eine einzelne Sprache gesteckt und dann in Alkohol ertränkt. Instinktiv wusste er, was der Typ vor ihm sagte, aber wörtlich konnte er es nicht übersetzen.
Und dann wechselte der Kerl auch noch die Sprache, als er sich dem Schwertträger innerhalb der Ruine zuwandte. Diesmal hörte es sich wie eine Verballhornung der Sprache an, die in Skellige gesprochen wurde. Thorben war mit den Inseln nicht sonderlich vertraut und kannte nur einige, wenige Worte von dort. Demnach konnten die beiden Männer sich kennen und beide von den Inseln stammen?
"Verdammt! Aus welcher Schaustellertruppe seid ihr beide bloß entlaufen?"
Plötzlich bemerkte Thorben eine hektische Bewegung innerhalb der Ruine und aus Reflex schwenkte er seine Armbrust in diese Richtung. Das Feuer des brennenden Etwas weiter entfernt war bereits zu einem Glimmen heruntergebrannt und die frühe Morgensonne stand noch nicht so hoch am Himmel, als dass sie mehr, als ein Zwielicht andeutete. So konnte Thorben zwischen den Mauerresten zuerst nur Schemen erkennen. Scheinbar wich der Kerl dort einem Angriff aus. Doch was griff ihn an? Er kniff die Augen zusammen und dann erkannte er es.
"Fuck! Ghouls!" schrie er und feuerte seinen eingespannten Bolzen reflexartig auf den Untoten. (35/100)
Der erste Schuss war absichtlich nicht gezielt, da Thorben einfach nur die Armbrust zum Nachladen frei haben wollte. So surrte der stinknormale Bolzen knapp an dem Ghoul vorbei und auch nur um haaresbreite am Kopf des Schwertträgers. Dieser hatte jetzt einen Handgriff in den Fingern. Den Griff einer zerstörten Armbrust? Verdammt! War er hier der einzige, der auf seine Ausrüstung Acht gab?
Mit geübten Fingern und einer Geschwindigkeit, die man solchen stummeligen Würstchen nicht zutrauen mochte, fischte Thorben einen der Silberbolzen aus einem Bandolier unter seinem Mantel hervor und spannte den Mechanismus neu. Beinahe wäre ihm der Bolzen aus der Hand gefallen, so zuckte der Zwerg zusammen, als plötzlich laute Knalle aus der Ruine drangen. Verdammte Scheiße! Was war denn das gewesen? Aus dem Augenwinkel sah er, wie der erste Ghoul zurückgeschleudert wurde. Muss Magie gewesen sein, denn eine Kartätsche in solch begrenztem Raum hätte auch den Schwertträger zerfetzt. Also war der Typ scheinbar ein Hexer? Magie und Schwert. Passte wohl.
Er hatte gerade die Armbrust fertig gespannt und auf einen der weiteren Ghouls gerichtet, da knallte es erneut mehrfach. Diesmal in seiner Nähe. Der Kerl, der ihm Vodka angeboten hatte, hielt nun seine zerbrochene Armbrust in den Händen und sie war es, die kleine Flammen und lautes Knallen ausspuckte, bei denen Thorben immer wieder zusammen zuckte. Noch ein Hexer?! Aber er hatte in die Augen des Mannes geblickt und sie hatten ganz normale Pupillen, wenn auch blutunterlaufener, als normal. Zudem sah er nirgends ein Schwert und ein Hexer ohne Schwert war,... nun wie eine Hafenhure ohne Syphilis. Vielleicht war der Kerl ein Zauberer und das Ding in seinen Händen eine Art Zauberstab. Keine guten Nachrichten, denn den Typen konnte man grad so weit trauen, wie man gegen den Wind pissen konnte. Aber darum musste er sich später kümmern. Er konnte nicht davon ausgehen, dass die beiden Fremden mit allen Ghouls fertig werden würden, zumal sie alle überrascht wurden. Besser, er half ihnen.
Schade nur, dass er den Kasten mit der glimmenden Kohle in Sand beim Karren gelassen hatte und auch seine Pfeife momentan nicht entzündet war. Er hätte es selbst nur zu gerne knallen lassen, hatte er doch vor seiner Abreise einen frischen Vorrat an Kartätschen gekauft, von denen drei an seinem Gürtel hingen. Aber ohne Feuer? Das glimmende Etwas war zu weit entfernt. Naja, dann eben auf die altmodische Art.
Er fasste sich wieder und nahm sich den Ghoul vor, der dem Hexer am nächsten war. (62/100) Mit einem Surren verließ der Bolzen die Armbrust.
Kein guter Treffer, aber der Silbergehalt zischte und brannte, als der Bolzen in die Brust des Ghouls fuhr und ihn kurzzeitig davon abhielt, den Hexer anzuspringen. Hastig lud Thorben nach und feuerte auf den Ghoul dahinter. (42/100) Er war sich sicher gewesen, den Kopf des Untoten zu erwischen, aber sein Stiefel sackte für einen Moment im Schlamm unter ihm weg. So streifte der Bolzen den Ghoul nur.
"Blyat fürwahr, mein Freund!"
Und dann wechselte der Kerl auch noch die Sprache, als er sich dem Schwertträger innerhalb der Ruine zuwandte. Diesmal hörte es sich wie eine Verballhornung der Sprache an, die in Skellige gesprochen wurde. Thorben war mit den Inseln nicht sonderlich vertraut und kannte nur einige, wenige Worte von dort. Demnach konnten die beiden Männer sich kennen und beide von den Inseln stammen?
"Verdammt! Aus welcher Schaustellertruppe seid ihr beide bloß entlaufen?"
Plötzlich bemerkte Thorben eine hektische Bewegung innerhalb der Ruine und aus Reflex schwenkte er seine Armbrust in diese Richtung. Das Feuer des brennenden Etwas weiter entfernt war bereits zu einem Glimmen heruntergebrannt und die frühe Morgensonne stand noch nicht so hoch am Himmel, als dass sie mehr, als ein Zwielicht andeutete. So konnte Thorben zwischen den Mauerresten zuerst nur Schemen erkennen. Scheinbar wich der Kerl dort einem Angriff aus. Doch was griff ihn an? Er kniff die Augen zusammen und dann erkannte er es.
"Fuck! Ghouls!" schrie er und feuerte seinen eingespannten Bolzen reflexartig auf den Untoten. (35/100)
Der erste Schuss war absichtlich nicht gezielt, da Thorben einfach nur die Armbrust zum Nachladen frei haben wollte. So surrte der stinknormale Bolzen knapp an dem Ghoul vorbei und auch nur um haaresbreite am Kopf des Schwertträgers. Dieser hatte jetzt einen Handgriff in den Fingern. Den Griff einer zerstörten Armbrust? Verdammt! War er hier der einzige, der auf seine Ausrüstung Acht gab?
Mit geübten Fingern und einer Geschwindigkeit, die man solchen stummeligen Würstchen nicht zutrauen mochte, fischte Thorben einen der Silberbolzen aus einem Bandolier unter seinem Mantel hervor und spannte den Mechanismus neu. Beinahe wäre ihm der Bolzen aus der Hand gefallen, so zuckte der Zwerg zusammen, als plötzlich laute Knalle aus der Ruine drangen. Verdammte Scheiße! Was war denn das gewesen? Aus dem Augenwinkel sah er, wie der erste Ghoul zurückgeschleudert wurde. Muss Magie gewesen sein, denn eine Kartätsche in solch begrenztem Raum hätte auch den Schwertträger zerfetzt. Also war der Typ scheinbar ein Hexer? Magie und Schwert. Passte wohl.
Er hatte gerade die Armbrust fertig gespannt und auf einen der weiteren Ghouls gerichtet, da knallte es erneut mehrfach. Diesmal in seiner Nähe. Der Kerl, der ihm Vodka angeboten hatte, hielt nun seine zerbrochene Armbrust in den Händen und sie war es, die kleine Flammen und lautes Knallen ausspuckte, bei denen Thorben immer wieder zusammen zuckte. Noch ein Hexer?! Aber er hatte in die Augen des Mannes geblickt und sie hatten ganz normale Pupillen, wenn auch blutunterlaufener, als normal. Zudem sah er nirgends ein Schwert und ein Hexer ohne Schwert war,... nun wie eine Hafenhure ohne Syphilis. Vielleicht war der Kerl ein Zauberer und das Ding in seinen Händen eine Art Zauberstab. Keine guten Nachrichten, denn den Typen konnte man grad so weit trauen, wie man gegen den Wind pissen konnte. Aber darum musste er sich später kümmern. Er konnte nicht davon ausgehen, dass die beiden Fremden mit allen Ghouls fertig werden würden, zumal sie alle überrascht wurden. Besser, er half ihnen.
Schade nur, dass er den Kasten mit der glimmenden Kohle in Sand beim Karren gelassen hatte und auch seine Pfeife momentan nicht entzündet war. Er hätte es selbst nur zu gerne knallen lassen, hatte er doch vor seiner Abreise einen frischen Vorrat an Kartätschen gekauft, von denen drei an seinem Gürtel hingen. Aber ohne Feuer? Das glimmende Etwas war zu weit entfernt. Naja, dann eben auf die altmodische Art.
Er fasste sich wieder und nahm sich den Ghoul vor, der dem Hexer am nächsten war. (62/100) Mit einem Surren verließ der Bolzen die Armbrust.
Kein guter Treffer, aber der Silbergehalt zischte und brannte, als der Bolzen in die Brust des Ghouls fuhr und ihn kurzzeitig davon abhielt, den Hexer anzuspringen. Hastig lud Thorben nach und feuerte auf den Ghoul dahinter. (42/100) Er war sich sicher gewesen, den Kopf des Untoten zu erwischen, aber sein Stiefel sackte für einen Moment im Schlamm unter ihm weg. So streifte der Bolzen den Ghoul nur.
"Blyat fürwahr, mein Freund!"
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Seine ersten beiden Schüsse hatten zwar das erste Monster erledigt, aber aus dem Loch krochen direkt noch ein paar Freunde - Jakob fluchte, als der nächste auf ihn zu sprang. Ein Schuss riss es von den Füßen - ein Schuss von der Seite. Seine Gedanken rasten zu Mr. Wodka und seinem neuen Zwergenfreund. Na wenigstens schossen sie auch auf die Viecher und ließen ihn nicht allein damit. Ein weiterer Schuss knallte, dann sauste etwas vor seiner Nase her und Jakob fuhr mit einem erschrockenen Laut zurück. Schoss dieser Idiot zum ersten Mal mit seiner Armbrust?! Doch keine Zeit sich weiter aufzuregen... Jakob kam auf die Füße, brachte etwas Abstand zwischen sich und den Treppenabgang, aus dem immer noch neue Monster quollen. Er nutzte die wertvollen Sekunden, um endlich das Waffengehänge über den Kopf zu streifen und die wahre Waffe aller Templer zu befreien. Der Revolver verschwand in seinem Holster - er hatte ohnehin nur noch 4 Schuss oder weniger, denn ob sie voll geladen war, daran erinnerte er sich gerade nicht mal - egal, er zog die lange Klinge aus ihrer Scheide. Er war kein Linkshänder, aber er führte das Schwert schon eine Weile mit Links und nutzte die Rechte nur zur Stabilisierung, seit Hand und Arm von dem Feuer verstümmelt worden waren.
Es blieb ihm gerade genug Zeit, sein Gleichgewicht zu finden, da war der nächste Stinker heran. Jakob begann einen tödlichen Tanz. Seine Füße bewegten sich wie von selbst, die Klinge schnitt singend die Luft und fuhr dann aus einer Drehung heraus in den fleischigen Nacken des Monsters, fraß sich tief hinein (90/100). Das Blut stank fast noch mehr als das Vieh selbst. Jakob ließ sich nicht davon abschrecken, auch wenn die Suppe sofort seine Handschuhe tränkte und in seine Gesicht spritzte. Er konnte umschalten, wenn es um Nichtmenschen ging. Das war nichts Lebendes, nichts Echtes. Es wollte sein Leben und es war an ihm, es ihnen teuer zu verkaufen. Vampir oder Monster, wo lag schon der Unterschied, außer das diese hier nicht zu schmieriger Asche zerfielen, sondern einfach liegen blieben und weiter stanken.
Am Ende galt es, so viele wie möglich mitzunehmen, bevor sie einen erwischten...
Eine Klaue fuhr über seinen Rücken und er gratulierte sich zu seinem Rückenpanzer, der den Hieb abfing, auch wenn das Leder der Jacke in Mitleidenschaft gezogen wurde. Jakobs Schwert sang wieder, die Klaue landete am Boden und dem Rest verpasste er einen Tritt, der es glücklich - oder unglücklich, je nach Perspektive - in das Schussfeld der beiden Schützen brachte. Hätte er geahnt, dass Mr. Wodka ihn für einen Cosplayer hielt, hätte er ihm jetzt wohl einen fragenden Blick zugeworfen. Diese Klinge war kein Spielzeug für Kinder. Er hielt sie akribisch scharf, auch wenn die Schneide schon einige Spuren der Benutzung zeigte. Es war ein Familienerbstück, da kamen schon mal einige Kerben zusammen. In Erwartung des nächstens Monsters hob Jakob des Schwert seitlich neben den Kopf, gerade als die Sonne über die Mauer lugte und die Ätzungen in der mittig verlaufenden Kerbe aufflammen ließ, welche in winzigen Buchstaben den Leitspruch 'Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!' zeigte, davor das Kreuz des Ordens. Sicher theatralisch anzusehen, aber für den Knappen gerade absolut irrelevant. Ohnehin hatte er diesen Unsinn längst entfernen wollen, es aber trotz allem bisher nicht über sich gebracht.
Das nächste Vieh sprang heran, im Licht der Morgensonne war es das so ziemlich Schauerlichste, was Jakob jemals gesehen hatte. Vampire im Blutrausch waren zwar auch nicht gerade ein Maß an göttlicher Schönheit, aber dieses Ding stellte alles in den Schatten. Trotzdem funktionierte er automatisch - da musste er Alexej nun wohl doch danken, dass er ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit drangsliert hatte, bis er selbst aus dem Tiefschlaf gerissen einfach nur noch reagierte. Das Schwert zog eine singende Bahn und trennte dem Angreifer den Kopf glatt von den Schultern (96/100). Der Aufprall der Klinge gegen Sehnen und Knochen ließ Jakobs Schulter protestieren und sandte einen heftigen Schlag auch durch den gesunden Arm. Lange machte er das nicht mehr mit. Schwer atmend, die Spitze des Schwertes zu Boden gesenkt, der inzwischen matschig vom Blut der Monster war, wartete er, ob aus dem Loch noch mehr Viechzeug gekrochen kam. Wenn die beiden Cowboys ihm jetzt auch noch den Garaus machen wollten, wäre das der ideale Zeitpunkt - er bot ein optimales Ziel und er war sich dessen nur allzu bewusst. Langsam begann sein Kopf wieder mitzuarbeiten: 1. Mr. Wodka hatte vorhin irgendwas auf Englisch gesagt. 2. Der Zwerg hatte was von Ghouls gerufen.
Ghouls waren in Jakobs Welt Menschen, die den Vampiren freiwillig Schutz bei Tage und ihr Blut bei Nacht gaben. Mental und körperlich an die Nachtwesen gebundene, bedauernswerte Geschöpfe, die sich nur sehr selten aus der Schlinge der Blutsauger befreien konnten. Und der Grund, weshalb der Orden die Kreaturen der Nacht nicht einfach bei Tage vernichtete. Ghouls waren die Tagarmee der Untoten und vor allem die Marillions hatten hunderte von ihnen in ihren Diensten. Aber diese Ghouls waren Menschen trotz allem, nicht sowas.
Es kam vorerst keines mehr aus der Tiefe.
Er ließ sich schließlich auf den Mauerrest fallen, als klar wurde, dass es wohl vorbei war. Das Adrenalin raste noch immer durch seinen Körper, doch nun wollten seine Beine ihn nicht mehr tragen und seinen Händen entglitt das blutige Schwert. Scheiße, wo war er hier nun hin geraten? Langsam, um irgendwas zu tun, streifte er seine Handschuhe ab. Das Leder war ohnehin nass vom Blut und es war durch die Lüftungsöffnungen gekrochen, sodass ein Muster aus Rot und Braun seine Finger überzog. Die Handschuhe fielen auf das Schwert, während er sich mit den Händen durch das nun schweißnasse Haar fuhr, ungeachtet des Umstands, dass er damit das Blut nur weiter verteilte. Doch es war ohnehin schon überall - auf seinem Gesicht, der Kombi und seinem Haar. Es spielte keine Rolle mehr.
Jakob wollte gern, dass sein Atem endlich ruhiger wurde, aber es gelang ihm nicht. Seine Brust war wie zugeschnürt und er kämpfte mit jedem Atemzug darum, dass seine Lungen sich weiteten.
Er war fertig. Durcheinander. Überfordert.
Reden. Mr. Wodka hatte was von reden gesagt.
Sollte er reden. Oder ihn doch noch abknallen. Er würde entgegen jeder Lektion seines heiß gehassten Ritters erstmal hier sitzen bleiben.
Es blieb ihm gerade genug Zeit, sein Gleichgewicht zu finden, da war der nächste Stinker heran. Jakob begann einen tödlichen Tanz. Seine Füße bewegten sich wie von selbst, die Klinge schnitt singend die Luft und fuhr dann aus einer Drehung heraus in den fleischigen Nacken des Monsters, fraß sich tief hinein (90/100). Das Blut stank fast noch mehr als das Vieh selbst. Jakob ließ sich nicht davon abschrecken, auch wenn die Suppe sofort seine Handschuhe tränkte und in seine Gesicht spritzte. Er konnte umschalten, wenn es um Nichtmenschen ging. Das war nichts Lebendes, nichts Echtes. Es wollte sein Leben und es war an ihm, es ihnen teuer zu verkaufen. Vampir oder Monster, wo lag schon der Unterschied, außer das diese hier nicht zu schmieriger Asche zerfielen, sondern einfach liegen blieben und weiter stanken.
Am Ende galt es, so viele wie möglich mitzunehmen, bevor sie einen erwischten...
Eine Klaue fuhr über seinen Rücken und er gratulierte sich zu seinem Rückenpanzer, der den Hieb abfing, auch wenn das Leder der Jacke in Mitleidenschaft gezogen wurde. Jakobs Schwert sang wieder, die Klaue landete am Boden und dem Rest verpasste er einen Tritt, der es glücklich - oder unglücklich, je nach Perspektive - in das Schussfeld der beiden Schützen brachte. Hätte er geahnt, dass Mr. Wodka ihn für einen Cosplayer hielt, hätte er ihm jetzt wohl einen fragenden Blick zugeworfen. Diese Klinge war kein Spielzeug für Kinder. Er hielt sie akribisch scharf, auch wenn die Schneide schon einige Spuren der Benutzung zeigte. Es war ein Familienerbstück, da kamen schon mal einige Kerben zusammen. In Erwartung des nächstens Monsters hob Jakob des Schwert seitlich neben den Kopf, gerade als die Sonne über die Mauer lugte und die Ätzungen in der mittig verlaufenden Kerbe aufflammen ließ, welche in winzigen Buchstaben den Leitspruch 'Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!' zeigte, davor das Kreuz des Ordens. Sicher theatralisch anzusehen, aber für den Knappen gerade absolut irrelevant. Ohnehin hatte er diesen Unsinn längst entfernen wollen, es aber trotz allem bisher nicht über sich gebracht.
Das nächste Vieh sprang heran, im Licht der Morgensonne war es das so ziemlich Schauerlichste, was Jakob jemals gesehen hatte. Vampire im Blutrausch waren zwar auch nicht gerade ein Maß an göttlicher Schönheit, aber dieses Ding stellte alles in den Schatten. Trotzdem funktionierte er automatisch - da musste er Alexej nun wohl doch danken, dass er ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit drangsliert hatte, bis er selbst aus dem Tiefschlaf gerissen einfach nur noch reagierte. Das Schwert zog eine singende Bahn und trennte dem Angreifer den Kopf glatt von den Schultern (96/100). Der Aufprall der Klinge gegen Sehnen und Knochen ließ Jakobs Schulter protestieren und sandte einen heftigen Schlag auch durch den gesunden Arm. Lange machte er das nicht mehr mit. Schwer atmend, die Spitze des Schwertes zu Boden gesenkt, der inzwischen matschig vom Blut der Monster war, wartete er, ob aus dem Loch noch mehr Viechzeug gekrochen kam. Wenn die beiden Cowboys ihm jetzt auch noch den Garaus machen wollten, wäre das der ideale Zeitpunkt - er bot ein optimales Ziel und er war sich dessen nur allzu bewusst. Langsam begann sein Kopf wieder mitzuarbeiten: 1. Mr. Wodka hatte vorhin irgendwas auf Englisch gesagt. 2. Der Zwerg hatte was von Ghouls gerufen.
Ghouls waren in Jakobs Welt Menschen, die den Vampiren freiwillig Schutz bei Tage und ihr Blut bei Nacht gaben. Mental und körperlich an die Nachtwesen gebundene, bedauernswerte Geschöpfe, die sich nur sehr selten aus der Schlinge der Blutsauger befreien konnten. Und der Grund, weshalb der Orden die Kreaturen der Nacht nicht einfach bei Tage vernichtete. Ghouls waren die Tagarmee der Untoten und vor allem die Marillions hatten hunderte von ihnen in ihren Diensten. Aber diese Ghouls waren Menschen trotz allem, nicht sowas.
Es kam vorerst keines mehr aus der Tiefe.
Er ließ sich schließlich auf den Mauerrest fallen, als klar wurde, dass es wohl vorbei war. Das Adrenalin raste noch immer durch seinen Körper, doch nun wollten seine Beine ihn nicht mehr tragen und seinen Händen entglitt das blutige Schwert. Scheiße, wo war er hier nun hin geraten? Langsam, um irgendwas zu tun, streifte er seine Handschuhe ab. Das Leder war ohnehin nass vom Blut und es war durch die Lüftungsöffnungen gekrochen, sodass ein Muster aus Rot und Braun seine Finger überzog. Die Handschuhe fielen auf das Schwert, während er sich mit den Händen durch das nun schweißnasse Haar fuhr, ungeachtet des Umstands, dass er damit das Blut nur weiter verteilte. Doch es war ohnehin schon überall - auf seinem Gesicht, der Kombi und seinem Haar. Es spielte keine Rolle mehr.
Jakob wollte gern, dass sein Atem endlich ruhiger wurde, aber es gelang ihm nicht. Seine Brust war wie zugeschnürt und er kämpfte mit jedem Atemzug darum, dass seine Lungen sich weiteten.
Er war fertig. Durcheinander. Überfordert.
Reden. Mr. Wodka hatte was von reden gesagt.
Sollte er reden. Oder ihn doch noch abknallen. Er würde entgegen jeder Lektion seines heiß gehassten Ritters erstmal hier sitzen bleiben.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Den Fluch hatte der Kurze also auch verstanden, interessant. Und vermutlich hatte es zuvor tatsächlich 'Freund' geheißen nicht Trage und auch nicht Droge. Zumindest machte beides keinen Sinn. Die Sprache war also lernbar, man musste nur ausprobieren.
Aber schießen konnte er jedenfalls nicht. Oder die Waffe war tatsächlich so unpräzise wie man in den Geschichtsbüchern las.
Um ein Haare hätte der Armbrustbolzen den Cosplayer abgeschossen.
Doch der nächste Bolzen saß. Gut, so wurden sie der Biester schon noch Herr.
'Ghoul' hatte er sie genannt. Also gut, sollten sie so heißen. Er kannte den Begriff, das war irgendetwas untotes aus irgendwelchen Märchen, ein konkretes Bild verband er damit allerdings nicht.
Er wollte eben das nächste Vieh abknallen, da hatte der Junge schon sein Schwert gezogen. Also doch keine Deko. Er beobachtete ihn durch das Zielfernrohr, bereit abzudrücken, doch genauso gerne sah er ihm zu. Die Aufschrift konnte er nicht lesen, dazu bewegte es sich zu schnell, aber es war eindeutig ein Kreuz eingraviert. Und er konnte daimt umgehen. Schön anzusehen. Slava schüttelte den Kopf und korrigierte 'Cosplayer' dennoch zu 'christlicher Sektierer'
Und er schien Linkshänder zu sein wie er selbst... oder hatte er es nur gelernt weil die Rechte nicht mehr funktionierte? Er machte den Eindruck als hinge die rechte eher kraftlos an seiner Seite.
Hatte er bei dem Weg durch's Portal etwas abbekommen?
Er erinnerte sich an die Versuche in der Zone. Portale waren einfach eine andere Form von Anomalie, und neigten dazu einen zu verstümmeln. War das Portal zu klein und der Gegenstand zu groß wurde alles überstehende sauber abgesäbelt. Versuche mit unterschiedlich großen Styroporplatten hatten eine menge durchlöcherter Platten und fast genauso viele unterschiedlich große Schieben produziert - das Problem war das 'fast'. Empirische Forschung war umständlich, Zeitraubend und gefährlich, aber Laborbedingungen fand man nun einmal in der Zone nicht.
Zumindest hatten sie so in Erfahrung gebracht dass Portale gefährlich waren - als hätte er das nciht schon vorher gewusst.
Slava atmete tief durch.
Die Biester waren erledigt, der Junge schien außer Atem.
Einen Moment beobachtete er ihn noch. Der Kurze hätte ihm zuvor fast einen Bolzen ins Gesicht gejagt. Hatt ihn der Schreck fertig gemacht oder hatte er einfach keine Kondition?
Er machte keine Anstalten zum Angriff überzugehen, und auch für ihn gab es vorerst keinen Grund erst zu schießen und dann zu fragen. Viel mehr interessierten ihn nun die Mutanten.
Er kam näher. Der Junge sah ein wenig so aus, als würde er jeden Moment ersticken. Ein Hysterischer Anfall? Dafür, dass er so gut gekämpft hatte, hatte er reichlich schwache Nerven. Vorerst ignorierte er ihn, zum Teil um die die Chance zu geben, selbst zu Atmen zu kommen, Hilfe anzubieten wäre gleichbedeutend damit gewesen ihn gleich eine Schwuchtel zu nennen, und zumindest ein wenig Respekt hatte er sich bereits verdient.
Deshalb schob Slava die AK wieder zur Seite, dieses Mal gesichert. Auch der Kurze hatte immerhin in die gleiche Richtung geschossen wie er und nicht in die entgegengesetzte, in der Regel ein gutes Zeichen, dass man vorerst zusammenarbeiten konnte.
Die Steine der Ruine - ein wenig sah sie aus wie von einem Tempel, solche Spitzbögen und Ornamente kannte er allerdings von keinem mittelalterlichen Baustil, allerdings war sein Wissen auch nur oberflächlich. Die Steine waren glitschig vom Blut, doch ein Blutbad störte ihn kaum.
Was er auch nicht kannte waren die Mutantan.
Ohne große Scheu begutachtete er sie.
In der Zone gab es mutierte Hunde und Schweine, Ratten und Katzen, sie alle stammten von zurückgelassenen Haustieren ab. Dann gab es noch Kriecher, Kontroller, Bürer und Zombies, die weitgehend einmal Menschen gewesen waren - Nebenprodukte auf der Suche nach dem Supersoldaten, wenn man den Verschwörungstheoretikern glauben wollte. Bockmist, wenn man ihm glaubte. Ob die Wahrheit dazwischen lag - das sollte man ihn besser nicht fragen.
Und dann gab es noch Chimären, Blutsauger und Giganten, Poltergeister und noch zwei drei andere bisher unbestätigte Phänomene und Zonenlegenden von denen keiner genau wußte, woher sie stammten weil keine Tierart in irgendeiner Weise zuordenbar gewesen war und auch genetische Untersuchungen wenig Aufschlussreiches auswarfen.
Und diese Biester fielen eindeutig in die letzte Kategorie.
Und irgendwie kam Slava dabei eine neue Theorie in den Sinn, und für ein paar Momente litt auch sein unerschütterliches Pokerface darunter.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Blutsaugern war nicht von der Hand zu weisen, auch was den Geruch anging. Allerdings schien ihnen deren unangenehme Fähigkeit zu fehlen, sich unsichtbar machen zu können.
Eigentlich wollte er schon Proben nehmen, dachte an die Artefaktbehälter... aber ohne ein Labor, zu dem er es schicken konnte, sinnlos. Er konnte es fotografieren, einer der PDA's würde sicher funktionieren. Aber wie würde der Kurze wohl reagieren?
Er beschloss, vorerst keinen Kulturschock auzulösen.
Statt betrachtete er das Schwert, das der christliche Sektierer fallengelassen hatte. Tatsächlich keine Deko. Statt dessen Gebrauchsspuren. Hatte er es aus einem Museum gestohlen? Ein Dieb auf der Flucht? Solche gab es in der Zone genug. Es war zwar nicht seine Aufgabe, sie einzufangen, aber ein Grund weswegen dort kaum jemand lange fragte und Kriegs ähnliche Zustände herrschten. Der Dieb verhinderte, dass er es anhob, demonstrativ trat er mit dem fuß darauf - der ziemlich deutlich in einem demolierten aber modernen Motorradstiefel steckte. Wie passte das zu dem Schwert?
Allerdings sah es eher wie eine hochwertige moderne Replik aus. Die Aufschrift allerdings sagte ihm nichts, er konnte kein Latein, eher noch hätte ihm Kirchenslavisch etwas verraten, aber er hatte nie eine lateinische Messe besucht.
Er wollte nun eigentlich den Kurzen fragen, was er über die Biester wusste, probierte einige Ansätze durch, Deutsch, Englisch, Russisch, Finnisch...
Schließlich schon die richtige Mischung dabei gewesen zu sein:
"Ghoul, oder? Woher kommen?"
Dass er dem Jungen damit die ganze Palette seiner Sprachkenntnisse präsentiert hatte war nun auch schon egal. Sollte es in dessen Welt etwas wie den Kalten Krieg, den KGB und dessen Nachfolger gegeben haben, und sollte er drauf kommen die richtigen Fragen zu stellen, waren da immer noch genug Kugel im Magazin.
Aber schießen konnte er jedenfalls nicht. Oder die Waffe war tatsächlich so unpräzise wie man in den Geschichtsbüchern las.
Um ein Haare hätte der Armbrustbolzen den Cosplayer abgeschossen.
Doch der nächste Bolzen saß. Gut, so wurden sie der Biester schon noch Herr.
'Ghoul' hatte er sie genannt. Also gut, sollten sie so heißen. Er kannte den Begriff, das war irgendetwas untotes aus irgendwelchen Märchen, ein konkretes Bild verband er damit allerdings nicht.
Er wollte eben das nächste Vieh abknallen, da hatte der Junge schon sein Schwert gezogen. Also doch keine Deko. Er beobachtete ihn durch das Zielfernrohr, bereit abzudrücken, doch genauso gerne sah er ihm zu. Die Aufschrift konnte er nicht lesen, dazu bewegte es sich zu schnell, aber es war eindeutig ein Kreuz eingraviert. Und er konnte daimt umgehen. Schön anzusehen. Slava schüttelte den Kopf und korrigierte 'Cosplayer' dennoch zu 'christlicher Sektierer'
Und er schien Linkshänder zu sein wie er selbst... oder hatte er es nur gelernt weil die Rechte nicht mehr funktionierte? Er machte den Eindruck als hinge die rechte eher kraftlos an seiner Seite.
Hatte er bei dem Weg durch's Portal etwas abbekommen?
Er erinnerte sich an die Versuche in der Zone. Portale waren einfach eine andere Form von Anomalie, und neigten dazu einen zu verstümmeln. War das Portal zu klein und der Gegenstand zu groß wurde alles überstehende sauber abgesäbelt. Versuche mit unterschiedlich großen Styroporplatten hatten eine menge durchlöcherter Platten und fast genauso viele unterschiedlich große Schieben produziert - das Problem war das 'fast'. Empirische Forschung war umständlich, Zeitraubend und gefährlich, aber Laborbedingungen fand man nun einmal in der Zone nicht.
Zumindest hatten sie so in Erfahrung gebracht dass Portale gefährlich waren - als hätte er das nciht schon vorher gewusst.
Slava atmete tief durch.
Die Biester waren erledigt, der Junge schien außer Atem.
Einen Moment beobachtete er ihn noch. Der Kurze hätte ihm zuvor fast einen Bolzen ins Gesicht gejagt. Hatt ihn der Schreck fertig gemacht oder hatte er einfach keine Kondition?
Er machte keine Anstalten zum Angriff überzugehen, und auch für ihn gab es vorerst keinen Grund erst zu schießen und dann zu fragen. Viel mehr interessierten ihn nun die Mutanten.
Er kam näher. Der Junge sah ein wenig so aus, als würde er jeden Moment ersticken. Ein Hysterischer Anfall? Dafür, dass er so gut gekämpft hatte, hatte er reichlich schwache Nerven. Vorerst ignorierte er ihn, zum Teil um die die Chance zu geben, selbst zu Atmen zu kommen, Hilfe anzubieten wäre gleichbedeutend damit gewesen ihn gleich eine Schwuchtel zu nennen, und zumindest ein wenig Respekt hatte er sich bereits verdient.
Deshalb schob Slava die AK wieder zur Seite, dieses Mal gesichert. Auch der Kurze hatte immerhin in die gleiche Richtung geschossen wie er und nicht in die entgegengesetzte, in der Regel ein gutes Zeichen, dass man vorerst zusammenarbeiten konnte.
Die Steine der Ruine - ein wenig sah sie aus wie von einem Tempel, solche Spitzbögen und Ornamente kannte er allerdings von keinem mittelalterlichen Baustil, allerdings war sein Wissen auch nur oberflächlich. Die Steine waren glitschig vom Blut, doch ein Blutbad störte ihn kaum.
Was er auch nicht kannte waren die Mutantan.
Ohne große Scheu begutachtete er sie.
In der Zone gab es mutierte Hunde und Schweine, Ratten und Katzen, sie alle stammten von zurückgelassenen Haustieren ab. Dann gab es noch Kriecher, Kontroller, Bürer und Zombies, die weitgehend einmal Menschen gewesen waren - Nebenprodukte auf der Suche nach dem Supersoldaten, wenn man den Verschwörungstheoretikern glauben wollte. Bockmist, wenn man ihm glaubte. Ob die Wahrheit dazwischen lag - das sollte man ihn besser nicht fragen.
Und dann gab es noch Chimären, Blutsauger und Giganten, Poltergeister und noch zwei drei andere bisher unbestätigte Phänomene und Zonenlegenden von denen keiner genau wußte, woher sie stammten weil keine Tierart in irgendeiner Weise zuordenbar gewesen war und auch genetische Untersuchungen wenig Aufschlussreiches auswarfen.
Und diese Biester fielen eindeutig in die letzte Kategorie.
Und irgendwie kam Slava dabei eine neue Theorie in den Sinn, und für ein paar Momente litt auch sein unerschütterliches Pokerface darunter.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Blutsaugern war nicht von der Hand zu weisen, auch was den Geruch anging. Allerdings schien ihnen deren unangenehme Fähigkeit zu fehlen, sich unsichtbar machen zu können.
Eigentlich wollte er schon Proben nehmen, dachte an die Artefaktbehälter... aber ohne ein Labor, zu dem er es schicken konnte, sinnlos. Er konnte es fotografieren, einer der PDA's würde sicher funktionieren. Aber wie würde der Kurze wohl reagieren?
Er beschloss, vorerst keinen Kulturschock auzulösen.
Statt betrachtete er das Schwert, das der christliche Sektierer fallengelassen hatte. Tatsächlich keine Deko. Statt dessen Gebrauchsspuren. Hatte er es aus einem Museum gestohlen? Ein Dieb auf der Flucht? Solche gab es in der Zone genug. Es war zwar nicht seine Aufgabe, sie einzufangen, aber ein Grund weswegen dort kaum jemand lange fragte und Kriegs ähnliche Zustände herrschten. Der Dieb verhinderte, dass er es anhob, demonstrativ trat er mit dem fuß darauf - der ziemlich deutlich in einem demolierten aber modernen Motorradstiefel steckte. Wie passte das zu dem Schwert?
Allerdings sah es eher wie eine hochwertige moderne Replik aus. Die Aufschrift allerdings sagte ihm nichts, er konnte kein Latein, eher noch hätte ihm Kirchenslavisch etwas verraten, aber er hatte nie eine lateinische Messe besucht.
Er wollte nun eigentlich den Kurzen fragen, was er über die Biester wusste, probierte einige Ansätze durch, Deutsch, Englisch, Russisch, Finnisch...
Schließlich schon die richtige Mischung dabei gewesen zu sein:
"Ghoul, oder? Woher kommen?"
Dass er dem Jungen damit die ganze Palette seiner Sprachkenntnisse präsentiert hatte war nun auch schon egal. Sollte es in dessen Welt etwas wie den Kalten Krieg, den KGB und dessen Nachfolger gegeben haben, und sollte er drauf kommen die richtigen Fragen zu stellen, waren da immer noch genug Kugel im Magazin.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Thorben knirschte mit den Zähnen und grummelte inkohärentes Zeug in seinen Bart. Er hatte sich ja nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Eigentlich war er ein ganz passabler Schütze. Mehr, als passabel sogar. Trotz seines oft hervorquellenden Größenwahns war Thorben der erste, der zugegeben hätte, eine Null im Nahkampf zu sein. Schließlich war er ja viel schlauer, als alle anderen und nur Idioten gingen in den Nahkampf, wenn man auf Entfernung kämpfen konnte.
Dennoch, hatte der Typ mit dem Schwert eine hervorragende Figur abgegeben. Er hatte sich grazil und schnell wie eine Katze bewegt. Definitiv ein Hexer, da war sich der Zwerg nur zu sicher, auch wenn er noch immer nicht die Augen des erstaunlich jungen Mannes sehen konnte, denn er hatte den Blick zu Boden gerichtet und schien einer Panik nahe. Vielleicht ein Hexer in Ausbildung? Würde seine Jugend erklären und auch seinen posttraumatischen Stress. Vielleicht waren es aber auch einfach nur die Nebenwirkungen von all diesen Giften und Drogen, die die Monsterjäger immerzu schluckten.
Das alles änderte aber nun nichts daran, dass er hier das fünfte Bein am Pferd gewesen war. Und das lag seinem selbstverliebten Ego gar nicht. Er folgte langsam dem älteren Menschen in Richtung der Ruine. Scheinbar war nun vorerst Waffenruhe angesagt, denn der Hexer hatte das Schwert zu Boden gleiten lassen und der Magier schulterte seinen seltsamen Zauberstab mit einem Riemen über der Schulter. Solch eine Waffenruhe zwischen verfeindeten Soldaten war nicht unüblich. Oft schon haben sich Angehörige zweier Armeen zu einem Umtrunk getroffen, wenn sie einen dritten Feind aufgerieben hatten oder nach einer Schlacht gemeinsam die ganzen Aasfresser, wie zum Beispiel Ghouls vertreiben mussten.
Er spürte etwas hartes zwischen seinem Stiefel und einem Stein und schaute zu Boden. Im ersten Licht der Morgensonne funkelte etwas metallisches am Boden und Thorben bückte sich, um es näher zu betrachten. Hier hatte doch der Zauberer gestanden und die Untoten mit seiner Magie beharkt. Jetzt erinnerte Thorben sich auch, aus dem Augenwinkel funkelnde Dinge gesehen zu haben, die von dem Stab weggestoben waren.
Er nahm eines der seltsamen Dinger in die Hand und betrachtete es. Eine leichte, dünne Hülse aus einem messingartigen Metall. Eine feine Arbeit, die wohl eher ein Goldschmied, als ein normaler Schmied gefertigt haben musste. Er hob die Hülse an seine Nase. Sie roch nach Schwefel und Kartätschenpulver. Sein Verstand raste und versuchte den Zusammenhang zu finden. Darum würde er sich aber später erst kümmern. Er nahm drei der Hülsen auf und ließ sie in eine Manteltasche gleiten. Der lange Lulatsch schien ihnen jedenfalls keinen Wert zukommen zu lassen.
Dann trat er näher an die beiden Männer in der Ruine heran, noch immer angepisst, dass er sich hier so blamiert hatte. Er hob ein letztes Mal seine Armbrust und feuerte auf einen zwar bereits toten, aber noch zuckenden Ghoul und versenkte den Bolzen zielsicher in dessen Schädel. Scheiß auf die Kosten, es ging hier ums Prinzip! Er schulterte Lilly und fischte aus seinem Mantel eine kurzstielige Pfeife mit einem gewaltigen Pfeifenkopf, der wohl breiter und höher war, als ein großes Whiskeyglas. Aus einer anderen, der vielen Mantelinnentaschen fischte er ein Paket Tabak und begann mit geübten Handgriffen die Pfeife zu stopfen.
"Ähm,... ja, Ghoul." antortete Thorben auf Vyacheslavs Frage und runzelte die Stirn. Leute, die in großen Städten oder fernab von Schlachtfeldern aufgewachsen waren, mochten vielleicht noch nie einen Ghoul gesehen haben, aber Typen die solche Tricks drauf hatten? Ein Hexer, der noch nie einen Ghoul gesehen hatte war in etwa wie ein Schmied, der noch nie ein Hufeisen zu Gesicht bekommen hatte. Und woher sie kamen? Scheiße, sie waren doch überall. Überall im Sumpf, in der Nähe von Friedhöfen und Schlachtfeldern,... überall, wo es Leichen zu fressen gab. Er wusste nicht, wie und warum er solch eine unnötige Frage beantworten sollte und deutete grob auf das Loch, aus dem die Biester gekrochen waren.
"Aus dem Loch da? Haben sie dich am Kopf getroffen oder gibt es in Skellige keine Ghouls?"
Er schaute von einem Mann zum anderen.
"Oder woher kommt ihr Witzfiguren?"
Es war sicherlich nicht weise, die beiden zu verärgern. Vor allem, wenn es sich wirklich um ein Hexer-Magier-Gespann handelte, aber verdammt nochmal, er konnte noch immer pures Adrenalin pissen und die beiden Typen waren einfach nur seltsam. Um seinen Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen, hielt er seinen Tabakbeutel zwischen die beiden Männer.
"Wie versprochen. Bedient euch!"
Dennoch, hatte der Typ mit dem Schwert eine hervorragende Figur abgegeben. Er hatte sich grazil und schnell wie eine Katze bewegt. Definitiv ein Hexer, da war sich der Zwerg nur zu sicher, auch wenn er noch immer nicht die Augen des erstaunlich jungen Mannes sehen konnte, denn er hatte den Blick zu Boden gerichtet und schien einer Panik nahe. Vielleicht ein Hexer in Ausbildung? Würde seine Jugend erklären und auch seinen posttraumatischen Stress. Vielleicht waren es aber auch einfach nur die Nebenwirkungen von all diesen Giften und Drogen, die die Monsterjäger immerzu schluckten.
Das alles änderte aber nun nichts daran, dass er hier das fünfte Bein am Pferd gewesen war. Und das lag seinem selbstverliebten Ego gar nicht. Er folgte langsam dem älteren Menschen in Richtung der Ruine. Scheinbar war nun vorerst Waffenruhe angesagt, denn der Hexer hatte das Schwert zu Boden gleiten lassen und der Magier schulterte seinen seltsamen Zauberstab mit einem Riemen über der Schulter. Solch eine Waffenruhe zwischen verfeindeten Soldaten war nicht unüblich. Oft schon haben sich Angehörige zweier Armeen zu einem Umtrunk getroffen, wenn sie einen dritten Feind aufgerieben hatten oder nach einer Schlacht gemeinsam die ganzen Aasfresser, wie zum Beispiel Ghouls vertreiben mussten.
Er spürte etwas hartes zwischen seinem Stiefel und einem Stein und schaute zu Boden. Im ersten Licht der Morgensonne funkelte etwas metallisches am Boden und Thorben bückte sich, um es näher zu betrachten. Hier hatte doch der Zauberer gestanden und die Untoten mit seiner Magie beharkt. Jetzt erinnerte Thorben sich auch, aus dem Augenwinkel funkelnde Dinge gesehen zu haben, die von dem Stab weggestoben waren.
Er nahm eines der seltsamen Dinger in die Hand und betrachtete es. Eine leichte, dünne Hülse aus einem messingartigen Metall. Eine feine Arbeit, die wohl eher ein Goldschmied, als ein normaler Schmied gefertigt haben musste. Er hob die Hülse an seine Nase. Sie roch nach Schwefel und Kartätschenpulver. Sein Verstand raste und versuchte den Zusammenhang zu finden. Darum würde er sich aber später erst kümmern. Er nahm drei der Hülsen auf und ließ sie in eine Manteltasche gleiten. Der lange Lulatsch schien ihnen jedenfalls keinen Wert zukommen zu lassen.
Dann trat er näher an die beiden Männer in der Ruine heran, noch immer angepisst, dass er sich hier so blamiert hatte. Er hob ein letztes Mal seine Armbrust und feuerte auf einen zwar bereits toten, aber noch zuckenden Ghoul und versenkte den Bolzen zielsicher in dessen Schädel. Scheiß auf die Kosten, es ging hier ums Prinzip! Er schulterte Lilly und fischte aus seinem Mantel eine kurzstielige Pfeife mit einem gewaltigen Pfeifenkopf, der wohl breiter und höher war, als ein großes Whiskeyglas. Aus einer anderen, der vielen Mantelinnentaschen fischte er ein Paket Tabak und begann mit geübten Handgriffen die Pfeife zu stopfen.
"Ähm,... ja, Ghoul." antortete Thorben auf Vyacheslavs Frage und runzelte die Stirn. Leute, die in großen Städten oder fernab von Schlachtfeldern aufgewachsen waren, mochten vielleicht noch nie einen Ghoul gesehen haben, aber Typen die solche Tricks drauf hatten? Ein Hexer, der noch nie einen Ghoul gesehen hatte war in etwa wie ein Schmied, der noch nie ein Hufeisen zu Gesicht bekommen hatte. Und woher sie kamen? Scheiße, sie waren doch überall. Überall im Sumpf, in der Nähe von Friedhöfen und Schlachtfeldern,... überall, wo es Leichen zu fressen gab. Er wusste nicht, wie und warum er solch eine unnötige Frage beantworten sollte und deutete grob auf das Loch, aus dem die Biester gekrochen waren.
"Aus dem Loch da? Haben sie dich am Kopf getroffen oder gibt es in Skellige keine Ghouls?"
Er schaute von einem Mann zum anderen.
"Oder woher kommt ihr Witzfiguren?"
Es war sicherlich nicht weise, die beiden zu verärgern. Vor allem, wenn es sich wirklich um ein Hexer-Magier-Gespann handelte, aber verdammt nochmal, er konnte noch immer pures Adrenalin pissen und die beiden Typen waren einfach nur seltsam. Um seinen Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen, hielt er seinen Tabakbeutel zwischen die beiden Männer.
"Wie versprochen. Bedient euch!"
- Jakob von Nagall
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Er war selten im Feld. Genaugenommen war er, seit er in den USA versucht hatte, neu anzufangen, gar nicht mehr im Feld gewesen. Alexej hatte beschieden, er sei nicht bereit dafür. Was genau er damit meinte, hatte er wie immer nicht näher ausgeführt und es war sowieso kurz darauf mal wieder eskaliert. Jakob betrachtete seine Hände. Sie zitterten nicht, auch wenn er sich so angespannt fühlte, als müsse sein ganzer Körper virbrieren. Das hier war nicht richtig. Diese Dinger waren nicht richtig. Die ganze Welt war falsch. Vielleicht hatte er irgendwas genommen und träumte einen irren Drogentraum - hatte Jade ihn doch dazu überredet, ihr in jene Welt zu folgen, die langsam aber sicher ihren Körper zerstörte? Aber warum konnte er sich dann an alles vor seinem Erwachen hier so genau erinnern? Er kannte sich mit Drogen nicht aus, aber von sowas hatte er weder gelesen noch Jade reden hören. Filmriss ja, aber er war doch definitiv eben noch durch die Wüste gebrettert - der Beweis dafür brannte vor dieser Ruine langsam aus. Er schloss die Augen, presste die Daumen hinein, bis er bunte Punkte sah. Vielleicht, wenn er jetzt einfach zuließ, dass er umkippte, würde er dort wieder aufwachen, wo er gestartet war. Mit einem Schädel-Hirn-Trauma in einem Krankenhaus - ja, genau, der Unfall hatte ihn in ein verrücktes Koma geschossen und wer wusste schon, was sein Geist anstellte, während der Körper außer Gefecht war? Das musste es sein.
Schritte.
Jakob hob den Kopf etwas.
Keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn Mr. Wodka kam näher, sein Blick streifte Jakob nur kurz, dann inspizierte er die toten Monster als seien sie nur interessante Insekten. Der hatte Nerven! Jakob versuchte derweil seine wieder unter Kontrolle zu bringen und dem beklemmenden Gefühl in der Brust Herr zu werden. Dass der Tod mit einer so hässlichen Visage einher kam, passierte einem Templerknappen im Leben nicht so oft - der quer geschlagene Bolzen hatte ihn dabei nicht mal wirklich irritiert. Sowas kam dann unter Halbstarken doch schon häufiger mal vor. Sein letzter Ausflug mit Seth und Neda kam ihm in den Sinn - ihr Wettbewerb, mit Pfeil und Bogen auf die Planen vorbeifahrender Trucks zu schießen, während sie diesen auf den Dächern folgten. Nedas Querschläger, in tausend Splitter zerfetzt, von denen einer Seth einen hübschen Striemen auf die Wange gezeichnet hatte... Wenn er sich jetzt umschaute, kam ihm das wie ein Menschenleben lang her und vor allem wie Kinderei vor. Trotzdem würde er gern tauschen.
Dann wandte der Russe sich ihm doch zu oder vielmehr seiner Waffe, was dann doch wieder Automatismen in Gang setzte, von denen Jakob nicht einmal wusste, dass er sie besaß. Ein Ritter gibt sein Schwert nur aus der toten Hand. Nochmal..., hallte Alexejs Stimme wieder durch seinen Kopf und noch bevor Mr. Wodka sich wirklich bücken konnte, setzte Jakob einen Fuß auf das Heft des Schwerts. So nicht. Ihre Blicke kreuzten sich, Jakobs warnend, der des Russen irgendwie einfach nur gleichgültig. Er könnte das Schwert mit der Stiefelspitze in Reichweite seiner Hand springen lassen und dann durchziehen - ob er damit schneller wäre, als der Typ seine AK entsichert und damit angelegt hätte, blieb fraglich und der wandte sich bereits ab. Er schien in Jakob keine Bedrohung zu sehen und irgendwie war der froh darüber. Monster töten gut und schön, aber Menschen waren eine andere Nummer und genaugenommen nicht mit seinem Kodex vereinbar. Aber galt der hier überhaupt noch?
Trauma, Jakob. Du fantasierst, nicht vergessen...
Klein Clint hatte sich inzwischen auch näher heran gemacht und schoss noch auf eins der Wesen, das nicht den Anstand hatte, liegen zu bleiben. Der Russe probierte eine ganze Latte an Sprachen aus, darunter Jakobs eigene und andere, die er nicht verstand. Darüber, woher der diese Sprachausbildung hatte, dachte Jakob nicht nach - es war ihm schlicht egal und er war ohnehin nicht von der neugierigen Sorte. Zumindest nicht, wenn es um anderen Menschen ging. Fragen würde er also gewiss nicht und sich beeindrucken lassen vorerst auch nicht, beschloss er innerlich. Aber er musste kein Genie sein, um zu erraten, dass der Typ wissen wollte, was das für Viecher waren oder woher sie kamen. Vielleicht auch beides.
Ghoul, bestätigte der Kurze also.
Und seine weitere Antwort konnte er auch gut erraten, denn er selbst hätte wohl was ähnliches erwidert. Aus dem Loch natürlich. Dann sagte er wieder etwas wirres und ließ eine Frage folgen. Ab und an war ein Wort dabei, dass Jakob vage aus dem Deutschen zu kennen glaubte, aber es reichte nicht, um den Sinn in dem Satz zu verstehen. Schließlich eine Geste, die wohl versöhnlich wirken sollte: Er hatte sich eine Pfeife gestopft, mit der man gut und gerne auch noch einen paar Ghouls den Schädel einschlagen könnte und hielt ihnen nun den Beutel mit Tabak hin. Jakob machte nur eine abwehrende Geste. Er rauchte nicht. Schon der Gedanke an heißen Rauch in den Lungen ließ Erinnerungen aufkeimen, denen er lieber entging.
Ablenken.
Er fischte sein Schwert vom Boden, die Handschuhe ließ er vorerst liegen, und zog ein Tuch aus der Innenseite seiner Kombi, mit dem er sorgfältig die Klinge abwischte. Dabei besah er sich die Schneiden, prüfte sie auf Ausbrüche und neue Kerben. Er würde das Schwert mal wieder über den Stein ziehen müssen, wenn er zurück im Kloster war.
Langsam, als müsse er erst prüfen, ob seine Beine ihn trugen und sein Körper sich bewegen konnte, erhob er sich und ging zu der Stelle, an der er Scheide und Gurt hatte liegen lassen. Das Tuch steckte er wieder in die Innentasche, dann hob er die Schwertscheide auf und ließ die Waffe hinein gleiten. Schwert und Scheide fanden ihren Platz an seiner Hüfte, die beiden Gurte schloss er vor dem Bauch. Als nächstes zog er die Weihrauch, spähte hinein und füllte die Trommel neu auf. Nur noch eine Kugel war darin verblieben und jetzt hatte er noch sechs. Schon hörte er den älteren Ritter ihn wieder einen verdammten Idioten schimpfen. Er steckte den Revolver weg.
Vorsichtig rollte er die rechte Schulter unter der Orthese. Sie schmerzte, aber erträglich.
Jakob tat jede dieser Bewegungen sehr bedacht, hängte seinen Verstand an die vertrauten Routinen, um dem inneren Aufruhr die Stirn zu bieten. Das er die beiden anderen Männer dabei vollständig zu ignorieren schien, war Teil seiner Eigenart. Seine Aufmerksamkeit lag durchaus auf ihnen, doch so lange sie sich nicht feindlich verhielten, blieb er einfach Passiv und auf Distanz. Zumal er beschlossen hatte, all dies hier als den Bullshit zu sehen, den sein Gehirn produzierte, während er in einem Krankenhaus darauf wartete, aufzuwachen.
Schritte.
Jakob hob den Kopf etwas.
Keine Zeit, länger darüber nachzudenken, denn Mr. Wodka kam näher, sein Blick streifte Jakob nur kurz, dann inspizierte er die toten Monster als seien sie nur interessante Insekten. Der hatte Nerven! Jakob versuchte derweil seine wieder unter Kontrolle zu bringen und dem beklemmenden Gefühl in der Brust Herr zu werden. Dass der Tod mit einer so hässlichen Visage einher kam, passierte einem Templerknappen im Leben nicht so oft - der quer geschlagene Bolzen hatte ihn dabei nicht mal wirklich irritiert. Sowas kam dann unter Halbstarken doch schon häufiger mal vor. Sein letzter Ausflug mit Seth und Neda kam ihm in den Sinn - ihr Wettbewerb, mit Pfeil und Bogen auf die Planen vorbeifahrender Trucks zu schießen, während sie diesen auf den Dächern folgten. Nedas Querschläger, in tausend Splitter zerfetzt, von denen einer Seth einen hübschen Striemen auf die Wange gezeichnet hatte... Wenn er sich jetzt umschaute, kam ihm das wie ein Menschenleben lang her und vor allem wie Kinderei vor. Trotzdem würde er gern tauschen.
Dann wandte der Russe sich ihm doch zu oder vielmehr seiner Waffe, was dann doch wieder Automatismen in Gang setzte, von denen Jakob nicht einmal wusste, dass er sie besaß. Ein Ritter gibt sein Schwert nur aus der toten Hand. Nochmal..., hallte Alexejs Stimme wieder durch seinen Kopf und noch bevor Mr. Wodka sich wirklich bücken konnte, setzte Jakob einen Fuß auf das Heft des Schwerts. So nicht. Ihre Blicke kreuzten sich, Jakobs warnend, der des Russen irgendwie einfach nur gleichgültig. Er könnte das Schwert mit der Stiefelspitze in Reichweite seiner Hand springen lassen und dann durchziehen - ob er damit schneller wäre, als der Typ seine AK entsichert und damit angelegt hätte, blieb fraglich und der wandte sich bereits ab. Er schien in Jakob keine Bedrohung zu sehen und irgendwie war der froh darüber. Monster töten gut und schön, aber Menschen waren eine andere Nummer und genaugenommen nicht mit seinem Kodex vereinbar. Aber galt der hier überhaupt noch?
Trauma, Jakob. Du fantasierst, nicht vergessen...
Klein Clint hatte sich inzwischen auch näher heran gemacht und schoss noch auf eins der Wesen, das nicht den Anstand hatte, liegen zu bleiben. Der Russe probierte eine ganze Latte an Sprachen aus, darunter Jakobs eigene und andere, die er nicht verstand. Darüber, woher der diese Sprachausbildung hatte, dachte Jakob nicht nach - es war ihm schlicht egal und er war ohnehin nicht von der neugierigen Sorte. Zumindest nicht, wenn es um anderen Menschen ging. Fragen würde er also gewiss nicht und sich beeindrucken lassen vorerst auch nicht, beschloss er innerlich. Aber er musste kein Genie sein, um zu erraten, dass der Typ wissen wollte, was das für Viecher waren oder woher sie kamen. Vielleicht auch beides.
Ghoul, bestätigte der Kurze also.
Und seine weitere Antwort konnte er auch gut erraten, denn er selbst hätte wohl was ähnliches erwidert. Aus dem Loch natürlich. Dann sagte er wieder etwas wirres und ließ eine Frage folgen. Ab und an war ein Wort dabei, dass Jakob vage aus dem Deutschen zu kennen glaubte, aber es reichte nicht, um den Sinn in dem Satz zu verstehen. Schließlich eine Geste, die wohl versöhnlich wirken sollte: Er hatte sich eine Pfeife gestopft, mit der man gut und gerne auch noch einen paar Ghouls den Schädel einschlagen könnte und hielt ihnen nun den Beutel mit Tabak hin. Jakob machte nur eine abwehrende Geste. Er rauchte nicht. Schon der Gedanke an heißen Rauch in den Lungen ließ Erinnerungen aufkeimen, denen er lieber entging.
Ablenken.
Er fischte sein Schwert vom Boden, die Handschuhe ließ er vorerst liegen, und zog ein Tuch aus der Innenseite seiner Kombi, mit dem er sorgfältig die Klinge abwischte. Dabei besah er sich die Schneiden, prüfte sie auf Ausbrüche und neue Kerben. Er würde das Schwert mal wieder über den Stein ziehen müssen, wenn er zurück im Kloster war.
Langsam, als müsse er erst prüfen, ob seine Beine ihn trugen und sein Körper sich bewegen konnte, erhob er sich und ging zu der Stelle, an der er Scheide und Gurt hatte liegen lassen. Das Tuch steckte er wieder in die Innentasche, dann hob er die Schwertscheide auf und ließ die Waffe hinein gleiten. Schwert und Scheide fanden ihren Platz an seiner Hüfte, die beiden Gurte schloss er vor dem Bauch. Als nächstes zog er die Weihrauch, spähte hinein und füllte die Trommel neu auf. Nur noch eine Kugel war darin verblieben und jetzt hatte er noch sechs. Schon hörte er den älteren Ritter ihn wieder einen verdammten Idioten schimpfen. Er steckte den Revolver weg.
Vorsichtig rollte er die rechte Schulter unter der Orthese. Sie schmerzte, aber erträglich.
Jakob tat jede dieser Bewegungen sehr bedacht, hängte seinen Verstand an die vertrauten Routinen, um dem inneren Aufruhr die Stirn zu bieten. Das er die beiden anderen Männer dabei vollständig zu ignorieren schien, war Teil seiner Eigenart. Seine Aufmerksamkeit lag durchaus auf ihnen, doch so lange sie sich nicht feindlich verhielten, blieb er einfach Passiv und auf Distanz. Zumal er beschlossen hatte, all dies hier als den Bullshit zu sehen, den sein Gehirn produzierte, während er in einem Krankenhaus darauf wartete, aufzuwachen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Am meisten interessierte ihn letzlich das Gebiss dieser Ghoule, doch auch das hatte nur wenig Ähnlichkeit mit dem der Blutsauger. Trotzdem. Diese sogenannten Mutanten konnten durchaus aus dieser oder einer vergleichbaren Welt gekommen sein. Was bedeutet, dass der Weg den er genommen hatte auch in die andere Richtung ging. Der Rest einer Hoffnung.
Dass der Kurze die Patronenhüllsen eingesammelte hatte entging Slava vielleicht - vielleicht auch nicht, es spielte keine Rolle. Sollte er sich einen Reim darauf machen oder auch nicht. Die folgenden Worte waren es, die ihm weiter Kopfzerbrechen bereiteten. Die Sprache.
'Woher' verstand er... und ein Schimpfwort, natürlich, er konnte sich keinen Reim machen auf sein Unwissend. Er ahnte ja nicht, was hier geschehen war. Also kam es wohl nicht allzu oft vor. Auch ein Rückschluss.
Woher also?
"Pripyat knurrte er. Daher komme ich. Verdammt."
Kurze Sätze, aber er würde die Stadt nicht kennen. Interessant war ob der Junge sie kannte.
Und der Kurze bot ihm tatsächlich Tabak an, der Junge lehnte ab. Kein Raucher. Also vermutlich Europäer, oder Ami, aber vor allem in Europa rauchten die Männer nicht. In seiner Welt rauchte ein Mann schon wenn er kein Mädchen war.
Allerdings zog er eine Selbstgedrehte vor. Papier hatte er noch genug. Den angebotenen Tabak wickelte er ein und zündete ihn mit dem Feuerzeug an. Ein Benzinfeuerzeug, ein Sowjetischer Stern prangte darauf, kein Original natürlich, ein Geschenk. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass alles was mit und nach der Perestroika kam Unsinn gewesen war. Die Musik war in Ordnung, aber Gorbatschow war ein Verräter und der ganze andere westliche Müll war eben das, für die Tonne.
So wie er das Feuerzeug mit der Hand verdeckte und gegen dem Wind abschirmte sah man jedoch den Stern nicht und es musste, hatte man nicht aufgepasst, wohl so aussehen, als käme die Flamme aus seiner Hand. Daran wiederum dachte er nicht.
Er atmete den Rauch tief ein. Nicht schlecht. Frisch und noch nicht so trocken wie sein Zeug, aromatisch. Man konnte sich dran gewöhnen. Er nickte anerkennend.
Die Zigarette behielt er im Mund, mit Scharfschützen war hier nicht zu rechnen, die eine brennende Zigarette als willkommene Markierung sahen, von wegen "Hier ist das Gesicht, hier zielen"
Er kramte wieder in seinem Rucksack, ein einfaches Teil aus Leinen, Sidor genannt. kaum Eigengewicht und dafür genug platz für alles wichtige, gut imprägniert auch fast wasserdicht und das wichtigste: preiswert. Er kramte, weil auch er Wort halten wollte: er holte eine Flasche Vodka aus dem Rucksack und reichte sie dem Kurzen.
Der Junge dagegen wirkte teilnahmslos, er verstaute lediglich sein Schwert am Gürtel und den Trommelrevolver, als wäre diese Kombination die natürlichste Sache der Welt. Dabei hatte er noch kein Wort gesprochen. Aber er bewegte die Schulter als hätte er Schmerzen. Ob er Schmerzmittel bei sich hatte?
Woher... Pripyat... verdammt... und Portale.
Es kratzte an seiner Aufmerksamkeit.
Er war in der Stadt unterwegs gewesen, vom Krankenhaus in Richtung der Rotunde. Dort gab es zu der Zeit keine Portale. Überhaupt hatte es in der Stadt nur zwei gegeben, das mochte sich beim nächsten Blowout ändern, aber als er wohl verschwunden war noch nicht. Und er glaubte sich halbwegs lückenlos zu erinnern, es hatte auch keinen Blowout gegeben, der nächste war erst wieder in 3 Tagen angesagt.
Also nur zwei. Eines am Haus mit den bunten Kacheln - aber man musste schon lebensmüde sein und aus dem 3ten oder besser noch dem 4ten Stock springen um es zu treffen. Keiner wusste das besser als er.
Das zweite war im Untergrund. Er hatte keines also wissentlich passiert.
Und trotzdem gab es nur eine Erklärung dafür, dass er hier war. Ein Portal. Oder? Und das galt auch für den Jungen.
Dass der an Drogen dachte lag auch seinen Überlegungen nicht fern, allerdings wusste er sehr genau, was er eingeworfen hatte, und was seine nächste Sorge sein sollte. Er hatte die letzte Naloxon noch in der Zone genommen, die letzte. Die Wirkung würde nicht mehr lange anhalten... Schmerzen und Entzugserscheinungen waren die deckungsgleiche Folge.
Verdammt. Markin hatte ihn gewarnt. Und Arkadi hatte ihn im Stich gelassen. Er hätte ihm Nachschub bringen sollen.
Aber es war nicht seine Schuld, im Krankenhaus hatten sie ihn ja praktisch damit gefüttert. Schuld hin oder her, mit den Folgen würde er zu kämpfen haben.
Und auch hier lagen ihrer beider Überlegungen nicht weit auseinander, nur dass Slava sehr genau wußte wie sich Träume in arkose anfühlten, und das hier hatte damit nichts gemein. Und es war nicht zu erwarten, dass er so schnell aus dem Alptraum hier erwachte. Bis ihm etwas das Gegenteil bewies musste er daran glauben, dass es echt war, bescheuert, aber echt. Wie er es drehte und wendete, alles sprach dafür, dass er tatsächlich hier war. Wo auch immer dieses hier war.
Also das beste daraus machen.
"Wenn du nicht rauchst, trinkst du wenigstens?"
Hielt er auch dem Jungen die Flasche hin. Er wirkte traumatisiert. Gekämpft hatte er nciht unbedingt wie ein Weichei.
"Das erste mal, dass du solche Viecher siehst?" Sein Grinsen konnte manchmal etwas widerwärtiges haben.
Den Teil auf Englisch.
"Und dann erzählt mal beide woher ihr kommt." in einer Sprachmischung, die ihm bisher vielversprechend erschien.
Bisher hatte der Junge geschwiegen, so dass er nicht einmal genau sagen konnte, woher er kam.
Dass der Kurze die Patronenhüllsen eingesammelte hatte entging Slava vielleicht - vielleicht auch nicht, es spielte keine Rolle. Sollte er sich einen Reim darauf machen oder auch nicht. Die folgenden Worte waren es, die ihm weiter Kopfzerbrechen bereiteten. Die Sprache.
'Woher' verstand er... und ein Schimpfwort, natürlich, er konnte sich keinen Reim machen auf sein Unwissend. Er ahnte ja nicht, was hier geschehen war. Also kam es wohl nicht allzu oft vor. Auch ein Rückschluss.
Woher also?
"Pripyat knurrte er. Daher komme ich. Verdammt."
Kurze Sätze, aber er würde die Stadt nicht kennen. Interessant war ob der Junge sie kannte.
Und der Kurze bot ihm tatsächlich Tabak an, der Junge lehnte ab. Kein Raucher. Also vermutlich Europäer, oder Ami, aber vor allem in Europa rauchten die Männer nicht. In seiner Welt rauchte ein Mann schon wenn er kein Mädchen war.
Allerdings zog er eine Selbstgedrehte vor. Papier hatte er noch genug. Den angebotenen Tabak wickelte er ein und zündete ihn mit dem Feuerzeug an. Ein Benzinfeuerzeug, ein Sowjetischer Stern prangte darauf, kein Original natürlich, ein Geschenk. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass alles was mit und nach der Perestroika kam Unsinn gewesen war. Die Musik war in Ordnung, aber Gorbatschow war ein Verräter und der ganze andere westliche Müll war eben das, für die Tonne.
So wie er das Feuerzeug mit der Hand verdeckte und gegen dem Wind abschirmte sah man jedoch den Stern nicht und es musste, hatte man nicht aufgepasst, wohl so aussehen, als käme die Flamme aus seiner Hand. Daran wiederum dachte er nicht.
Er atmete den Rauch tief ein. Nicht schlecht. Frisch und noch nicht so trocken wie sein Zeug, aromatisch. Man konnte sich dran gewöhnen. Er nickte anerkennend.
Die Zigarette behielt er im Mund, mit Scharfschützen war hier nicht zu rechnen, die eine brennende Zigarette als willkommene Markierung sahen, von wegen "Hier ist das Gesicht, hier zielen"
Er kramte wieder in seinem Rucksack, ein einfaches Teil aus Leinen, Sidor genannt. kaum Eigengewicht und dafür genug platz für alles wichtige, gut imprägniert auch fast wasserdicht und das wichtigste: preiswert. Er kramte, weil auch er Wort halten wollte: er holte eine Flasche Vodka aus dem Rucksack und reichte sie dem Kurzen.
Der Junge dagegen wirkte teilnahmslos, er verstaute lediglich sein Schwert am Gürtel und den Trommelrevolver, als wäre diese Kombination die natürlichste Sache der Welt. Dabei hatte er noch kein Wort gesprochen. Aber er bewegte die Schulter als hätte er Schmerzen. Ob er Schmerzmittel bei sich hatte?
Woher... Pripyat... verdammt... und Portale.
Es kratzte an seiner Aufmerksamkeit.
Er war in der Stadt unterwegs gewesen, vom Krankenhaus in Richtung der Rotunde. Dort gab es zu der Zeit keine Portale. Überhaupt hatte es in der Stadt nur zwei gegeben, das mochte sich beim nächsten Blowout ändern, aber als er wohl verschwunden war noch nicht. Und er glaubte sich halbwegs lückenlos zu erinnern, es hatte auch keinen Blowout gegeben, der nächste war erst wieder in 3 Tagen angesagt.
Also nur zwei. Eines am Haus mit den bunten Kacheln - aber man musste schon lebensmüde sein und aus dem 3ten oder besser noch dem 4ten Stock springen um es zu treffen. Keiner wusste das besser als er.
Das zweite war im Untergrund. Er hatte keines also wissentlich passiert.
Und trotzdem gab es nur eine Erklärung dafür, dass er hier war. Ein Portal. Oder? Und das galt auch für den Jungen.
Dass der an Drogen dachte lag auch seinen Überlegungen nicht fern, allerdings wusste er sehr genau, was er eingeworfen hatte, und was seine nächste Sorge sein sollte. Er hatte die letzte Naloxon noch in der Zone genommen, die letzte. Die Wirkung würde nicht mehr lange anhalten... Schmerzen und Entzugserscheinungen waren die deckungsgleiche Folge.
Verdammt. Markin hatte ihn gewarnt. Und Arkadi hatte ihn im Stich gelassen. Er hätte ihm Nachschub bringen sollen.
Aber es war nicht seine Schuld, im Krankenhaus hatten sie ihn ja praktisch damit gefüttert. Schuld hin oder her, mit den Folgen würde er zu kämpfen haben.
Und auch hier lagen ihrer beider Überlegungen nicht weit auseinander, nur dass Slava sehr genau wußte wie sich Träume in arkose anfühlten, und das hier hatte damit nichts gemein. Und es war nicht zu erwarten, dass er so schnell aus dem Alptraum hier erwachte. Bis ihm etwas das Gegenteil bewies musste er daran glauben, dass es echt war, bescheuert, aber echt. Wie er es drehte und wendete, alles sprach dafür, dass er tatsächlich hier war. Wo auch immer dieses hier war.
Also das beste daraus machen.
"Wenn du nicht rauchst, trinkst du wenigstens?"
Hielt er auch dem Jungen die Flasche hin. Er wirkte traumatisiert. Gekämpft hatte er nciht unbedingt wie ein Weichei.
"Das erste mal, dass du solche Viecher siehst?" Sein Grinsen konnte manchmal etwas widerwärtiges haben.
Den Teil auf Englisch.
"Und dann erzählt mal beide woher ihr kommt." in einer Sprachmischung, die ihm bisher vielversprechend erschien.
Bisher hatte der Junge geschwiegen, so dass er nicht einmal genau sagen konnte, woher er kam.
- Thorben Denger
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Pripyat,... Pripyat? Thorben kannte kein Pripyat. Lag das auf Skellige? Naja, er konnte ja auch schlecht jedes Kaff in jedem verdammten Königreich kennen. Viel merkwürdiger empfand er den seltsamen Sprachen-Mischmasch, den der ältere der beiden Menschen von sich gab. Als wenn er versuchte, seine eigene Gemeinsprache zu kreieren. Thorben hatte noch nie zuvor von einem intelligenten Wesen gehört, welches nicht die Gemeinsprache beherrschte. Sie wurde bereits mit der Muttermilch übertragen und viele Leute glaubten, Kinder lernten sie noch vor ihrer eigentlichen Muttersprache. Vielleicht waren die beiden doch aus Nilfgaard. Das Kaiserreich war dahingehend manchmal ein wenig altmodisch, wenn es um die eigenen Traditionen ging, auch wenn Emhyr einer der, nach außen hin, tolerantesten Herrscher war, den die Schwarzen seit langer Zeit hervorgebracht hatten.
"Pripyat kenne ich nicht, Kumpel. Aus welchem Land kommt ihr denn?" Kurz war er versucht, nach einzelnen Ländernamen zu fragen, entschied sich aber dagegen. Am Ende wäre es für die beiden vielleicht nur verwirrender, wenn sie so schon solche Probleme mit der Gemeinsprache hatten.
Thorben wunderte sich über die Methode, die der ältere Mann nutzte, um den Tabak zu rauchen. Das er aus dem Nichts eine Flamme produzierte, entlockte ihm nach dem Erlebten keine hochgezogene Augenbraue, aber dieses dünne Papier, in das er den Tabak wickelte war seltsam. Er stellte sich die unglaubliche Arbeit vor, Papier so dünn zu erschaffen und wie teuer es deswegen sein musste. Aber die Methode hatte definitiv Stil. Vielleicht sollte er sich später ein wenig dieses Papieres erschnorren und vor einem Spiegel rauchen. Er war sich sicher, dass er eine hervorragende Figur abgeben würde.
Slavas anerkennendes Nicken zu seinem Tabak nahm Thorben freudig zur Kenntnis und zögerte keine Sekunde, den Vodka im Gegenzug zu nehmen. Er führte ihn an die breiten, schwieligen Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Seine Augenbrauen schnellten nach oben vor Überraschung und für einen Moment starrte er die Flasche in seiner Hand an. Die Zeichen auf dem Etikett konnte er nicht zuordnen. Sie schienen irgendwie bekannt aber trotzdem falsch angeordnet. Aber verdammte Scheiße nochmal, war das ein gutes Zeug. Das musste der beste Vodka sein, den er je getrunken hatte und er rühmte sich damit, überall wo er hinkam, Proben der lokalen Brau- und Gärkunst zu kosten. Das Zeug hier war klar und rein. Er konnte keine dreckigen Reste des Gärprozesses ausmachen und obwohl das Getränk deutlich schwächer die Kehle hinunterging als üblich, hatte er nicht das Gefühl, dass es gestreckt war, wie man es oft in billigeren Kneipen vorfand.
Nun nickte auch er deutlich anerkennend und hielt dem jüngeren Typen die Flasche vor die Nase.
"Hier, Kleiner. Medizin. Sieht so aus, als ob du sie dringender brauchst."
Der 'Kleine' überragte ihn um gut sechzig Zentimeter, wenn er sich aufrichten würde, aber trotzdem hatte Thorben die Eigenart angenommen, die er bei den Älteren immer gehasst hatte. All jene als 'Kleiner', 'Sohn' oder 'Kind' anzusprechen, die jünger waren, als er selbst. Thorben war keineswegs alt, zumal Zwerge im Regelfall älter wurden, als Menschen, aber sein wettergegerbtes Gesicht ließ ihn doch älter wirken, als er war. Zudem rühmte er sich mit mannigfaltiger Lebenserfahrung, sei es auf der Straße, in geschäftlichen Dingen oder auf gefährlichen Abenteuern. Auch wenn er durch den gerade überlebten Zwischenfall wieder einmal eingestehen musste, und das aufgrund seines Egos auch nur widerwillig, dass er viele diese Abenteuer einfach nur durch unverschämtes Glück überlebt hatte. Ohne die beiden Typen vor ihm, hätten die Ghoule kurzen Prozess mit ihm gemacht. Er hätte vielleicht zwei oder drei erledigen können, bevor sie ihn in einen Nahkampf verwickelt hätten. Mit all seinen Fähigkeiten wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, dann noch eins von den Biestern niederzuringen. Dann aber hätte es Gut'Nacht geheißen und das letzte Kapitel in der epischen Sage um den großen Abenteurer Thorben Denger wäre verklungen ohne jeden Applaus. Ohne Gejubel und Wünschen nach Zugaben. Eine weitere Leiche im Sumpf, verspeist und ausgeschissen von ekeligen, stinkenden Ghouls.
Tja,... was ein Glück, dass er Glück hatte, nicht wahr? Er grinste breit bei dem Gedanken und wendete sich wieder dem älteren der beiden Männer zu und versuchte, so gut er konnte, den Sprachen-Mischmasch zu imitieren.
"Die bessere Frage ist allerdings noch, was ihr hier im Sumpf zu suchen habt. Ich habe meine Gründe, hier zu sein. Ihr auch?"
Dann drückte er den Rücken durch und verkündete mit stolz geschwollener Brust, auf die er demonstrativ noch die Hand gelegt hatte, als wenn er mit einem dummen Troll sprach:
"Ich bin übrigens Thorben. Thorben Denger. Abenteurer und Gentleman. Freut mich,... glaube ich jedenfalls."
"Pripyat kenne ich nicht, Kumpel. Aus welchem Land kommt ihr denn?" Kurz war er versucht, nach einzelnen Ländernamen zu fragen, entschied sich aber dagegen. Am Ende wäre es für die beiden vielleicht nur verwirrender, wenn sie so schon solche Probleme mit der Gemeinsprache hatten.
Thorben wunderte sich über die Methode, die der ältere Mann nutzte, um den Tabak zu rauchen. Das er aus dem Nichts eine Flamme produzierte, entlockte ihm nach dem Erlebten keine hochgezogene Augenbraue, aber dieses dünne Papier, in das er den Tabak wickelte war seltsam. Er stellte sich die unglaubliche Arbeit vor, Papier so dünn zu erschaffen und wie teuer es deswegen sein musste. Aber die Methode hatte definitiv Stil. Vielleicht sollte er sich später ein wenig dieses Papieres erschnorren und vor einem Spiegel rauchen. Er war sich sicher, dass er eine hervorragende Figur abgeben würde.
Slavas anerkennendes Nicken zu seinem Tabak nahm Thorben freudig zur Kenntnis und zögerte keine Sekunde, den Vodka im Gegenzug zu nehmen. Er führte ihn an die breiten, schwieligen Lippen und nahm einen tiefen Schluck. Seine Augenbrauen schnellten nach oben vor Überraschung und für einen Moment starrte er die Flasche in seiner Hand an. Die Zeichen auf dem Etikett konnte er nicht zuordnen. Sie schienen irgendwie bekannt aber trotzdem falsch angeordnet. Aber verdammte Scheiße nochmal, war das ein gutes Zeug. Das musste der beste Vodka sein, den er je getrunken hatte und er rühmte sich damit, überall wo er hinkam, Proben der lokalen Brau- und Gärkunst zu kosten. Das Zeug hier war klar und rein. Er konnte keine dreckigen Reste des Gärprozesses ausmachen und obwohl das Getränk deutlich schwächer die Kehle hinunterging als üblich, hatte er nicht das Gefühl, dass es gestreckt war, wie man es oft in billigeren Kneipen vorfand.
Nun nickte auch er deutlich anerkennend und hielt dem jüngeren Typen die Flasche vor die Nase.
"Hier, Kleiner. Medizin. Sieht so aus, als ob du sie dringender brauchst."
Der 'Kleine' überragte ihn um gut sechzig Zentimeter, wenn er sich aufrichten würde, aber trotzdem hatte Thorben die Eigenart angenommen, die er bei den Älteren immer gehasst hatte. All jene als 'Kleiner', 'Sohn' oder 'Kind' anzusprechen, die jünger waren, als er selbst. Thorben war keineswegs alt, zumal Zwerge im Regelfall älter wurden, als Menschen, aber sein wettergegerbtes Gesicht ließ ihn doch älter wirken, als er war. Zudem rühmte er sich mit mannigfaltiger Lebenserfahrung, sei es auf der Straße, in geschäftlichen Dingen oder auf gefährlichen Abenteuern. Auch wenn er durch den gerade überlebten Zwischenfall wieder einmal eingestehen musste, und das aufgrund seines Egos auch nur widerwillig, dass er viele diese Abenteuer einfach nur durch unverschämtes Glück überlebt hatte. Ohne die beiden Typen vor ihm, hätten die Ghoule kurzen Prozess mit ihm gemacht. Er hätte vielleicht zwei oder drei erledigen können, bevor sie ihn in einen Nahkampf verwickelt hätten. Mit all seinen Fähigkeiten wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, dann noch eins von den Biestern niederzuringen. Dann aber hätte es Gut'Nacht geheißen und das letzte Kapitel in der epischen Sage um den großen Abenteurer Thorben Denger wäre verklungen ohne jeden Applaus. Ohne Gejubel und Wünschen nach Zugaben. Eine weitere Leiche im Sumpf, verspeist und ausgeschissen von ekeligen, stinkenden Ghouls.
Tja,... was ein Glück, dass er Glück hatte, nicht wahr? Er grinste breit bei dem Gedanken und wendete sich wieder dem älteren der beiden Männer zu und versuchte, so gut er konnte, den Sprachen-Mischmasch zu imitieren.
"Die bessere Frage ist allerdings noch, was ihr hier im Sumpf zu suchen habt. Ich habe meine Gründe, hier zu sein. Ihr auch?"
Dann drückte er den Rücken durch und verkündete mit stolz geschwollener Brust, auf die er demonstrativ noch die Hand gelegt hatte, als wenn er mit einem dummen Troll sprach:
"Ich bin übrigens Thorben. Thorben Denger. Abenteurer und Gentleman. Freut mich,... glaube ich jedenfalls."
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Pripyat. Das Wort weckte Jakobs Aufmerksamkeit so weit, dass er sich doch genötigt sah, dem Russen kurz das Gesicht zuzuwenden. Er war ein Kind der 90er Jahre, aber trotzdem kam wohl kaum jemand an dem Thema Tschernobyl vorbei, wenn er die Zeit in der Schule nicht schlafend zugebracht hatte. Und auch wenn man ihn heute kannte, Jakob war früher ein ausgezeichneter Schüler gewesen - ein Schwamm für jedes Wissen, so brauchbar oder unbrauchbar es auch war. Was ihn interessierte, vergaß er nicht und zumindest früher hatte ihn alles interessiert, während ihn heute fast nichts mehr wirklich interessierte.
Dachte er.
Pripyat. Da kam man nicht her, da verreckte man auf die Dauer. Dorthin verirrten sich doch nur bekloppte Katastrophentouristen und die armen Schweine, die immer wieder an neuen Hüllen für den havarierten Reaktor arbeiten mussten. Entweder der Kerl hatte eins auf den Kopf bekommen oder er soff eindeutig zu viel von diesem Fusel, den er ihnen jetzt anbot. Nicht ohne Jakob mit einem einzigen Blick und dem zugehörigen Grinsen deutlich zu machen, was er von ihm hielt.
'Fuck you', wollte er erwidern, aber selbst er war klug genug, den Typen mit der dicken Wumme nicht gleich zu beleidigen. Obwohl...
"Welche genau meinst du?", hörte er sich fagen, dem Blick des Russen begegnend, ohne auf seine Aufforderung weiter einzugehen. Er blieb bei Englisch, welches zwar durchaus gefärbt war von seinem deutschen Akzent, aber man musste schon genau hinhören, um diese Schattierung zuzuordnen. Ging den doch einen Scheißdreck an, woher er kam. Überhaupt war er sowieso nur ein Hirngespinst, eine widerliche Mischung aus Alexej und Gerhard, gepaart mit eine bisschen Ork - sein Gehirn lief einfach heiß. Doch bevor er sich zu noch mehr Äußerungen hinreißen lassen konnte, ließ sich der Kurze wieder vernehmen.
Medizin. Das Wort kannte er. Allerdings wandte der es auf den Fusel an. Also doch ein Missverständnis?
"Danke, ich häng an meinem Augenlicht.", wehrte Jakob auch diese noch so gut gemeinte Geste ab. Wusste doch jeder, dass die Russen ihren Stoff selber brannten und wer weiß wurde man blind oder impotent von dem Gesöff. Erklärte vielleicht die Knarre...
Thorben. Das war ein Name, so viel war klar. Den gab es auch in Deutschland oder besser meistens in Norddeutschland. Der Kleine, der ihn einen Kleinen genannt hatte, stellte sich also vor, auch wenn die nachgestellten Worte wieder keinen Sinn für Jakob ergaben. Was sollte er tun? Die zwei einfach stehen lassen und zusehen, dass er hier raus und wieder in die Realität fand, war verlockend. Aber je weiter die Sonne empor stieg und ihr Licht auf die Szenerie warf, desto mehr Zweifel kamen dem Knappen, dass es mit einem Hirngespinst abgetan war.
"Jake.", erwiderte er knapp. In Albuquerque hatte ihn niemand 'Jakob' genannt, trotz der Kürze mussten die Amerikaner unbedingt noch ein bisschen mehr abschneiden. Doch er bediente sich jetzt dieses Kürzels - wieso er nicht wollte, dass die zwei erfuhren, woher er wirklich stammte, wusste er im Moment auch nicht wirklich zu sagen.
Er wandte sich ab und ging auf die Stelle zu, an der Thorben und der Russe eben noch gestanden und von wo aus sie die Ghoule unter Beschuss genommen hatten. Sie bildete eine Art Eingang zu dieser Ruine und man hatte eine gute Sicht auf die Stelle, an der sein Motorrad zu einem schwarzen Wrack in der Sumpflandschaft geworden war. Und auch das mild rotgoldene Sonnenlicht wollte dem Bild nichts Versöhnliches geben.
In einer wütenden Aufwallung und auch weil ihn die innere Anspannung dazu zwang, trat er mit der Ferse vor den Rest einer Säule, die hier im Gras lag und sich von ihm nicht beeindrucken ließ. Der dumpfe Schmerz, der von seinem Fuß in sein Knie hinauf fuhr, machte ihm klar, dass das hier mehr war als ein verrückter Traum.
Beim Blick auf die Reste seiner Ducati wollte er toben.
Zurück auf die beiden Männer blickend wünschte er, er könnte einfach verrückt werden und hysterisch lachen.
Er ließ sich einfach wie ein Baum rücklings ins Gras fallen und sah den rötlich gefärbten Wolken zu.
Eindeutig, er musste den Verstand verloren haben.
Dachte er.
Pripyat. Da kam man nicht her, da verreckte man auf die Dauer. Dorthin verirrten sich doch nur bekloppte Katastrophentouristen und die armen Schweine, die immer wieder an neuen Hüllen für den havarierten Reaktor arbeiten mussten. Entweder der Kerl hatte eins auf den Kopf bekommen oder er soff eindeutig zu viel von diesem Fusel, den er ihnen jetzt anbot. Nicht ohne Jakob mit einem einzigen Blick und dem zugehörigen Grinsen deutlich zu machen, was er von ihm hielt.
'Fuck you', wollte er erwidern, aber selbst er war klug genug, den Typen mit der dicken Wumme nicht gleich zu beleidigen. Obwohl...
"Welche genau meinst du?", hörte er sich fagen, dem Blick des Russen begegnend, ohne auf seine Aufforderung weiter einzugehen. Er blieb bei Englisch, welches zwar durchaus gefärbt war von seinem deutschen Akzent, aber man musste schon genau hinhören, um diese Schattierung zuzuordnen. Ging den doch einen Scheißdreck an, woher er kam. Überhaupt war er sowieso nur ein Hirngespinst, eine widerliche Mischung aus Alexej und Gerhard, gepaart mit eine bisschen Ork - sein Gehirn lief einfach heiß. Doch bevor er sich zu noch mehr Äußerungen hinreißen lassen konnte, ließ sich der Kurze wieder vernehmen.
Medizin. Das Wort kannte er. Allerdings wandte der es auf den Fusel an. Also doch ein Missverständnis?
"Danke, ich häng an meinem Augenlicht.", wehrte Jakob auch diese noch so gut gemeinte Geste ab. Wusste doch jeder, dass die Russen ihren Stoff selber brannten und wer weiß wurde man blind oder impotent von dem Gesöff. Erklärte vielleicht die Knarre...
Thorben. Das war ein Name, so viel war klar. Den gab es auch in Deutschland oder besser meistens in Norddeutschland. Der Kleine, der ihn einen Kleinen genannt hatte, stellte sich also vor, auch wenn die nachgestellten Worte wieder keinen Sinn für Jakob ergaben. Was sollte er tun? Die zwei einfach stehen lassen und zusehen, dass er hier raus und wieder in die Realität fand, war verlockend. Aber je weiter die Sonne empor stieg und ihr Licht auf die Szenerie warf, desto mehr Zweifel kamen dem Knappen, dass es mit einem Hirngespinst abgetan war.
"Jake.", erwiderte er knapp. In Albuquerque hatte ihn niemand 'Jakob' genannt, trotz der Kürze mussten die Amerikaner unbedingt noch ein bisschen mehr abschneiden. Doch er bediente sich jetzt dieses Kürzels - wieso er nicht wollte, dass die zwei erfuhren, woher er wirklich stammte, wusste er im Moment auch nicht wirklich zu sagen.
Er wandte sich ab und ging auf die Stelle zu, an der Thorben und der Russe eben noch gestanden und von wo aus sie die Ghoule unter Beschuss genommen hatten. Sie bildete eine Art Eingang zu dieser Ruine und man hatte eine gute Sicht auf die Stelle, an der sein Motorrad zu einem schwarzen Wrack in der Sumpflandschaft geworden war. Und auch das mild rotgoldene Sonnenlicht wollte dem Bild nichts Versöhnliches geben.
In einer wütenden Aufwallung und auch weil ihn die innere Anspannung dazu zwang, trat er mit der Ferse vor den Rest einer Säule, die hier im Gras lag und sich von ihm nicht beeindrucken ließ. Der dumpfe Schmerz, der von seinem Fuß in sein Knie hinauf fuhr, machte ihm klar, dass das hier mehr war als ein verrückter Traum.
Beim Blick auf die Reste seiner Ducati wollte er toben.
Zurück auf die beiden Männer blickend wünschte er, er könnte einfach verrückt werden und hysterisch lachen.
Er ließ sich einfach wie ein Baum rücklings ins Gras fallen und sah den rötlich gefärbten Wolken zu.
Eindeutig, er musste den Verstand verloren haben.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Aus welchem Land.
Er kannte kein einziges, auch bei diesem 'Nilfgard' war er nciht sicher, ob es sich um Ein Land, eine Rassenzugehörigkeit oder sogar um einen Berufsstand handelte. Es konnte auch Bettler oder Vagabund geheißen haben. Aber selbst wenn. Einen Versuch war's wert.
"Nilfgard." antwortete er also.
Er grinste, aber mehr über die Begeisterung, die der Kurze zu dem Vodka an den Tag legte. Richtig, wenn irgendeine Form der Vergangenheit war, dann waren die Destillate hier nicht halb so sauber wie der billigste Samogon irgendwo aus der sibirischen Provinz. Auch wenn sich die Technik vielleicht nicht unterschied, die Messgeräte taten es. Und was er bei sich hatte war nicht einmal guter Vodka, das industrielle Erzeugnis, das man in der Zone bekam und das angeblich gegen Strahlung half. Er gab immer eher Jod den Vorzug, wobei man immer mehrgleisig fahren mußte.
Auch amüsant war, dass der Kurze den Jungen mit 'Kleiner' ansprach. Er hatte Humor und irgendwie war er ihm fast sympathisch.
Der 'Kleine' allerdings blieb verschlossen wie ne Jungfrau.
Nicht einmal den Alkohol rührte er an.
Thorben hieß der Kurze also, klang irgendwie deutsch, auch der Nachname. Abenteurer also, auch das Verständlich. Und hatten sie wirklich das englische 'gentleman' importiert? es klang verunstaltet aber irgendwie passte es zu dieser merkwürdigen Welt.
Und Jake hieß der Junge. Sehr amerikanisch, englisch das versuchte amerikanisch zu klingen aber noch einen anderen Akzent hatte.
Er war geschult das schnell zu erkennen, doch drei Worte waren trotzdem nicht genug.
Der 'Kleine' wollte nichts preisgeben.
Hätte er seine Gedanken lesen könne, er hätte vielleicht schallend gelacht, allerdings nciht mit ihm.
Er hing an seinem Augenlicht... vielleicht ein deutscher Akzent. Belgisch oder Niederländisch kamen auch in Frage, waren aber unwahrscheinlicher. Könnte er sich nur alleine mit ihm unterhalten, er würde schnell das eine oder andere aus ihm herausquetschen.
"Jacky also, freut mich."
Auf Pripyat hatte er nicht merklich reagiert. Pokerface. Aber er schien etwas damit anfangen zu können. Die Reaktorkatatrophe gab es also auch wo er herkam.
Sein Verstand raste wieder.
Er war nicht der Wissenschaftler in dem Projekt, und die Herren in den weißen Kitteln machten kaum einen Hehl daraus, was sie von den Stalkern hielten, die allesamt dumm genug waren ihre Gesundheit und ihre Familienplanung für das Projekt zu opfern. Und obwohl er das Projekt im Grund ins Leben gerufen und lange geleitet hatte war er füür sie nur einer der Stalker. Besser so, das bedeutete, dass seine Legende gut war. Aber er arbeitet schon sehr lange und sehr intensiv mit dem Stab zusammen, dass er einiges gehört hatte. Und studiert hatte auch er, wenn auch nicht so lange. Er konnte sich seine eigenen Theorien machen. Es gab verschiedene Ansätze zur Zone und dazu was sie am Laufen hielt, manche waren noch absurder als alles was sich sie Stalker in ihren kranken Hirnen so ausmalten aber die kamen wohl der Wirklichkeit erschreckender weise schon sehr nahe. Sie reichten von einem einfachen Loch im Raum-Zeit Gefüge á la Star Trek bis zu einer Art Pilzmyzel, das sich im Interdimensionalen Raum breit gemacht hatte und sowohl als Energiequelle als auch für anderes gut war.
Fasste man alle Zonenlegenden zusammen konnten sie beide Theorien bestätigen.
Die Stalker brachten moderne Märchen von Aliens hervor, von Toten, die zurückkehrten, und davon, das die Zone wissen, wer jeder einzelne von Ihnen wollte. Der Wunschgönner... Auch so ein Märchen.
Aber Tatsache war, was da an Fremdem in der Zone existierte war kein Material von der Erde. Kam es von hier? Unter anderem?
"Vyacheslav Sokolov. Soldat." stellte er sich vor. 'Stalker' wäre erklärungsbedürftig gewesen und auch 'Oberst beim GRU' fand er unpassend, auch wenn ihn die Reaktion des Jungen interessiert hätte, doch es bestand ein Restrisiko, dass nicht nur er, sondern auch der Junge einen Rückweg fand, dann war es besser, er wusste nichts.
Nun zeigte der Junge doch eine Regung.
Trat gegen die Säule. Er war wütend. Hatte er denn schon begriff, was geschehen war? Konnte er es begreifen? Er selbst hatte einen großen Teil seines Lebens in der Zone und in Kampfeinsätzen verbracht, er war, so konnte man sagen, daran gewöhnt, sich schnell an widrige Umstände anzupassen. Auch an Absurde. Auch dass er hier saß war kein Vergleich zur Zone als ganzes. Eher ein Aspekt davon. Aber der kleine Jacky?
"Ich erklär dir was passiert ist, Kleiner, wenn du es dir nciht eh schon denken kannst. Und dann finden wir einen Weg zurück. Aber vorerst müssen wir uns mit der Laga arrangieren und nciht zu sehr auffallen." Auf englisch nun, das schien am weitesten von der Mischung der hiesigen Sprach weg zu sein und diesesmal wollte er nciht unbedingt verstanden werden. Auch sein Blick wanderte zu dem brennenden Motorradwrack und zurück zu der durchaus nicht auffälligen Kleidung des Jungen. Wenn das mal so einfach werden würde.
"Wir sollten wohl nachsehen ob noch mehr von dem Viehzeug da unten ist, oder? Sonst sitzen wir friedlich beim Essen und die kommen und setzen sich dazu, hm. Das wollen wir nicht." Wieder an Thorben gewandt, und langsam pendelte sich die Mischung bei etwas ein, das zumindest verständlich war.
Er kannte kein einziges, auch bei diesem 'Nilfgard' war er nciht sicher, ob es sich um Ein Land, eine Rassenzugehörigkeit oder sogar um einen Berufsstand handelte. Es konnte auch Bettler oder Vagabund geheißen haben. Aber selbst wenn. Einen Versuch war's wert.
"Nilfgard." antwortete er also.
Er grinste, aber mehr über die Begeisterung, die der Kurze zu dem Vodka an den Tag legte. Richtig, wenn irgendeine Form der Vergangenheit war, dann waren die Destillate hier nicht halb so sauber wie der billigste Samogon irgendwo aus der sibirischen Provinz. Auch wenn sich die Technik vielleicht nicht unterschied, die Messgeräte taten es. Und was er bei sich hatte war nicht einmal guter Vodka, das industrielle Erzeugnis, das man in der Zone bekam und das angeblich gegen Strahlung half. Er gab immer eher Jod den Vorzug, wobei man immer mehrgleisig fahren mußte.
Auch amüsant war, dass der Kurze den Jungen mit 'Kleiner' ansprach. Er hatte Humor und irgendwie war er ihm fast sympathisch.
Der 'Kleine' allerdings blieb verschlossen wie ne Jungfrau.
Nicht einmal den Alkohol rührte er an.
Thorben hieß der Kurze also, klang irgendwie deutsch, auch der Nachname. Abenteurer also, auch das Verständlich. Und hatten sie wirklich das englische 'gentleman' importiert? es klang verunstaltet aber irgendwie passte es zu dieser merkwürdigen Welt.
Und Jake hieß der Junge. Sehr amerikanisch, englisch das versuchte amerikanisch zu klingen aber noch einen anderen Akzent hatte.
Er war geschult das schnell zu erkennen, doch drei Worte waren trotzdem nicht genug.
Der 'Kleine' wollte nichts preisgeben.
Hätte er seine Gedanken lesen könne, er hätte vielleicht schallend gelacht, allerdings nciht mit ihm.
Er hing an seinem Augenlicht... vielleicht ein deutscher Akzent. Belgisch oder Niederländisch kamen auch in Frage, waren aber unwahrscheinlicher. Könnte er sich nur alleine mit ihm unterhalten, er würde schnell das eine oder andere aus ihm herausquetschen.
"Jacky also, freut mich."
Auf Pripyat hatte er nicht merklich reagiert. Pokerface. Aber er schien etwas damit anfangen zu können. Die Reaktorkatatrophe gab es also auch wo er herkam.
Sein Verstand raste wieder.
Er war nicht der Wissenschaftler in dem Projekt, und die Herren in den weißen Kitteln machten kaum einen Hehl daraus, was sie von den Stalkern hielten, die allesamt dumm genug waren ihre Gesundheit und ihre Familienplanung für das Projekt zu opfern. Und obwohl er das Projekt im Grund ins Leben gerufen und lange geleitet hatte war er füür sie nur einer der Stalker. Besser so, das bedeutete, dass seine Legende gut war. Aber er arbeitet schon sehr lange und sehr intensiv mit dem Stab zusammen, dass er einiges gehört hatte. Und studiert hatte auch er, wenn auch nicht so lange. Er konnte sich seine eigenen Theorien machen. Es gab verschiedene Ansätze zur Zone und dazu was sie am Laufen hielt, manche waren noch absurder als alles was sich sie Stalker in ihren kranken Hirnen so ausmalten aber die kamen wohl der Wirklichkeit erschreckender weise schon sehr nahe. Sie reichten von einem einfachen Loch im Raum-Zeit Gefüge á la Star Trek bis zu einer Art Pilzmyzel, das sich im Interdimensionalen Raum breit gemacht hatte und sowohl als Energiequelle als auch für anderes gut war.
Fasste man alle Zonenlegenden zusammen konnten sie beide Theorien bestätigen.
Die Stalker brachten moderne Märchen von Aliens hervor, von Toten, die zurückkehrten, und davon, das die Zone wissen, wer jeder einzelne von Ihnen wollte. Der Wunschgönner... Auch so ein Märchen.
Aber Tatsache war, was da an Fremdem in der Zone existierte war kein Material von der Erde. Kam es von hier? Unter anderem?
"Vyacheslav Sokolov. Soldat." stellte er sich vor. 'Stalker' wäre erklärungsbedürftig gewesen und auch 'Oberst beim GRU' fand er unpassend, auch wenn ihn die Reaktion des Jungen interessiert hätte, doch es bestand ein Restrisiko, dass nicht nur er, sondern auch der Junge einen Rückweg fand, dann war es besser, er wusste nichts.
Nun zeigte der Junge doch eine Regung.
Trat gegen die Säule. Er war wütend. Hatte er denn schon begriff, was geschehen war? Konnte er es begreifen? Er selbst hatte einen großen Teil seines Lebens in der Zone und in Kampfeinsätzen verbracht, er war, so konnte man sagen, daran gewöhnt, sich schnell an widrige Umstände anzupassen. Auch an Absurde. Auch dass er hier saß war kein Vergleich zur Zone als ganzes. Eher ein Aspekt davon. Aber der kleine Jacky?
"Ich erklär dir was passiert ist, Kleiner, wenn du es dir nciht eh schon denken kannst. Und dann finden wir einen Weg zurück. Aber vorerst müssen wir uns mit der Laga arrangieren und nciht zu sehr auffallen." Auf englisch nun, das schien am weitesten von der Mischung der hiesigen Sprach weg zu sein und diesesmal wollte er nciht unbedingt verstanden werden. Auch sein Blick wanderte zu dem brennenden Motorradwrack und zurück zu der durchaus nicht auffälligen Kleidung des Jungen. Wenn das mal so einfach werden würde.
"Wir sollten wohl nachsehen ob noch mehr von dem Viehzeug da unten ist, oder? Sonst sitzen wir friedlich beim Essen und die kommen und setzen sich dazu, hm. Das wollen wir nicht." Wieder an Thorben gewandt, und langsam pendelte sich die Mischung bei etwas ein, das zumindest verständlich war.