Außerhalb von Wyzima, ein Wald

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Melanie Johnston
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Melanie hatte nun etwas Respekt davor wieder auf das Pferd zu kommen. Klar sie hatte gelernt das zu viel Schwung war in dem Fall eher kontraproduktiv. Diesmal war sie auch noch etwas eingeschränkt und hatte etwas zu tragen. Zumindest was ihre Sachen anging gab es ja durchaus Möglichkeiten, die erst Beste die ihr einfiel war Jakob einfach kurz die Kiste, mit Mantel und Waffen darauf, halten zu lassen. Diesmal bestand auch nicht die Gefahr das er das Katana berührte und er in einem Schwächeanfall vom Pferd fiel. Sie reichte ihm kurzerhand ihr Gepäck und machte sich daran, diesmal auf die gemachlicherä Tour und mit Hilfe des Steigbügels, auf das Pferd zu schwingen. Natürlich war auch ein gewisses Maß an Schwung nötig, aber diesmal weniger. Das hatte so auch gut geklappt, ihr brummender Schädel machte das ganze nur schwieriger das richtige Maß zu finden. Drum war es beim ersten Versuch auch diesmal eher zu wenig Schwung und sie brauchte einen zu zweiten Versuch um auf Sauerbratens Rücken zu kommen. Sie nahm Jakob ihr Gepäck ab und mühte sich etwas sich wieder sicher zu setzen. Mit der Kiste an der Seite mit einer Hand haltend und mit der anderen sich an Jakob fest haltend war das diesmal etwas schwieriger, aber solange sie nicht in Kanter verfielen auf dem kurzen Rückweg, war alles bestens.
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Liam von Alensbach
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Von hier: Den Strassen Wyzimas
Datum: Montag, 30. August 1278, 18:00 Uhr
betrifft: Jakob
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"In die Richtung, Ser." hatte man ihm beim Tor erklärt. In diese Richtung war diese zusammengewürfelte Gruppe geritten, versicherte man ihm. Aber "in diese Richtung" half dem Ritter nur bedingt weiter. Diese Richtung konnte immerhin alles bedeuten. Aber was soll's, dachte er sich, entweder war die Flamme ihm gnädig oder eben nicht. Ein pragmatischer Gedankengang. Nach einem kurzen Dank an die Wachhabenden am Tor, lenkte von Alensbach sein Pferd in die ihm gewiesene Richtung. Eilig hatte er es nicht und die Langsamkeit eines gemächlichen Tempos hatte von Vorteil, dass er gewisse Dinge nicht übersah. So trotteten Ross und Reiter am langen Zügel davon und gaben das Bild eines Flammenrosenritters ab, der sich auf einem entspannten Ausritt befand. Trotz Bewaffnung.

Dass die Flamme ihm heute hold war, erfuhr Liam einige Zeit später. Sein Pferd vernahm die Geräusche anderer Pferde weit vor seinem Reiter, aber es machte ihn darauf aufmerksam, dass sie bald nicht mehr allein sein würden. Die Zügel kürzer fassend, nahm der Ritter automatisch Wachsamkeit an und verlor jegliche Entspannung innert eines einzigen Wimpernschlags. Die gespitzten Ohren seines Hengstes waren nach vorne gerichtet, bis eine Gruppe Reiter um eine Biegung ritt. Die Farbe der Pferde könnten auf die Beschreibung passen, die Grösse - mindestens des Einen - ebenfalls. Wenn er also Glück hatte, dann war unter Ihnen auch der gesuchte Knappe. Das Rot eines Wappenrocks aber, das suchte er vergebens, doch die leichte Rüstung der Knappen, die erkannte er sofort.

Schweigend kam er ihnen entgegen, ritt in der Mitte des Weges und hielt an. Wartete, bis sie nahe genug waren und deutete so, noch ohne Worte an, dass er geradewegs zu Ihnen wollte.

Dem Trupp dürfte ein Ritter der Flammenrose auffallen, gekleidet in leichte Rüstung und dem typischen, roten Wams darüber. Ein Ordensschwert hing am Schwertgurt und sowohl Rüstung, wie auch Sattel und Zaum des Pferdes waren penibel gepflegt. Ganz so wie sich das einfache Volk jene Ritter vielleicht vorstellen mochte. Sein Pferd war sicherlich ein Kriegsross, denn es stand gelassen und doch aufmerksam wartend da. Das Warten gab Liam die Zeit, die einzelnen Gestalten zu betrachten. Haltung, Kleidung, Bewaffnung, ihre Gesichter, ihre Reaktion und die ihrer Pferde. Und... er betrachtete den jungen Mann, der Lothars Beschreibung entsprach. Sicher, es konnte sich noch immer um jemand ganz anderen handeln. Das würde er vermutlich bald herausfinden.
Zuletzt geändert von Liam von Alensbach am Freitag 2. Februar 2024, 20:50, insgesamt 6-mal geändert.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob zügelte Sauerbraten wieder, nachdem zum einen Slava ihn ein weiteres Mal zurück pfiff, um auf Ion zu warten und Melanie ihm zum anderen nicht sonderlich sicher im Sattel erschien. Durch ihr Gepäck konnte sie sich kaum an ihm festhalten. Also langsamere Gangart und dann warten an der Straße, bis der Magier sein kleines Feuerchen entzündet hatte. Früher hätte es Jakob deutlich mehr gestört, all die Teile der Maschine dem Feuer zu überlassen. Es gab so viel, was man mit den Resten anstellen könnte. Aber der Tüftler in ihm war in dieser Welt schon eine Weile zum Schweigen gebracht worden oder hatte besser gesagt an anderen Baustellen gewirkt. Und jetzt gerade schwieg vieles von dem, was ihn eigentlich ausmachte. Seine Gedanken drehte Kreise, das schon, aber nicht um die technischen Finessen japanischer Ingenieurskunst. Was allerdings zurück war, war das Schweigen. Jene eiserne Stille, die so lange fast schon ein Markenzeichen gewesen war. Nach dem Brand vor allem, als es Monate gedauert hatte, auch nur ein Wort aus ihm heraus zu bringen. Es war, als flüchte sich sein Gehirn gerade zurück in diese altvertraute Sicherheitszone. Interessanterweise beobachtete er sich selbst bei dieser Flucht und nahm sie bewusst als eine solche wahr.
Als Ion dann wieder zu ihnen aufschloss, lenkte Jakob Sauerbraten wortlos auf die Straße hinaus und dann in Richtung Wyzima, weit kamen sie allerdings nicht. Mitten auf der Straße stand ein Ross, auf dem Rücken ein Reiter in vertrautem Gewand. Jakobs Herz drohte eine Etage tiefer zu rutschen, trotz allem. Diese kleine Expedition hatte länger gedauert, als beabsichtigt und offensichtlich war sein Verschwinden bemerkt worden. Sicher war es nach der vierten Glocke, entsprechend war es dem Großmeister wohl nicht entgangen, dass sein Schüler nicht da war, wo er zu sein hatte. Jakob schluckte, ließ Sauerbraten aber weiter gehen und nahm die Zügel nun ordentlich auf. Als ahnte das Tier, dass es nun galt, wölbte es ungewöhnlich gehorsam den Hals und schritt ohne Mätzchen vorwärts. Jakob hielt den jungen Hengst eine halbe Pferdelänge vor dem Ordensritter an und auch das gelang fast schon paradereif. Der Knappe beugte den Nacken vor dem Ranghöheren, schlug das Zeichen der Flamme und blickte dabei auf die fest um die Zügel geschlossene Faust der anderen Hand.
"Die Ewige Flamme zum Gruß. Jakob von Nagall, zu Euren Diensten Sire.", zwang er sich bewusst aus dem sicheren Schweigen heraus. Das Gesicht des anderen Ritters war ihm unbekannt, aber Anstand und Pflicht geboten, dass er dem Mann Ehre erwies und sich vorstellte. Aus den Tagen, in denen er sich mit einfach jedem hatte anlegen müssen und dafür mehr als einmal von Jarel rausgehauen worden war, war er denn doch heraus gewachsen. Im Zweifel funktionierte er einfach, wie man es von ihm erwartete und gerade war auch dieses Schema F etwas, wohinein man sich gut flüchten konnte.
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Avarion DeSpaire
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Schnellen Schrittes war Ion der Gruppe gefolgt und kaum das er sie eingeholt hatte, stieg er in den Sattel, das Bein über den Hals der Stute geführt, um es Slava nicht durchs Gesicht zu ziehen. Dann ließ er die Stute am langen Zügel hinter Sauerbraten her traben. Sie blieb er wenigstens in Bewegung und warm. Der verbraucht seiner magischen Energie würde sich bald bemerkbar machen, in einer Mischung aus Hunger, Müdigkeit und damit verbunden Frieren. Das flaue Gefühl im Magen spürte er schon jetzt ein wenig. Wenn es nach ihm ginge könnten sie auch ruhig etwas schneller reiten. Zudem wäre der Gallopp deutlich bequemer zu sitzen für sie, als der Trab, der die zusätzlichen Passagiere, ohne Steigbügel auf und ab hüpfen ließ, sollten sie den Schwung nicht mit gekonnten Bewegungen des Beckens abfangen. Erschwerend kam die zusätzliche Ladung hinzu. Vor allem bei Melanie, die sich in Ions Augen mühte, die Kiste zu halten. Zum Glück war diese nicht zu groß.
Auf der Straße wurde ihre Reise dann jäh unterbrochen. Ein Mann stand auf seinem Pferd sitzend mitten auf der Straße, wie bestellt und nicht abgeholt. Das Wappen auf dem Rock ließ Ion seufzen, traute er den Brüdern dieses Ordens nur soweit, wie er im dunkeln sehen konnte. Mit einem beherzten annehmen der Zügel brachte er die große Stute zum stehen und wartete mit etwas abstand hinter Jakob. Dieser veränderte sich in seiner gesamten Haltung und Ausstrahlung und grüßte den Fremden, inklusive Vor- und Zuname.
'Abwarten was er will. Vielleicht ist das nur Zufall.' Die Anspannung in dem Elfen war nur zu deutlich zu spüren und sein Blick musterte den Fremden eindringlich, schätze ab, ob dieser eine Gefahr sein konnte und wie seine Chancen standen. Seltsamerweise rechnete er direkt mit Ärger oder wenigstens dem üblichen Fragenkatalog. Mit sicheren Schenkeldruck. ließ er die Stute ein wenig seitlich weichen, so das sie schräg hinter Sauerbraten auf der Straße stand und Slava die Gelegenheit bekam, die Menschliche Straßensperre ungehindert zu betrachten.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Ion war kaum aufgestiegen, als ihnen auch schon jemand den Weg versperrte.
Irgendwie war das ein Déjà-vu. Unterwegs im Sumpf und ein Ritter der Flammenrose versperrte ihnen den Weg und er befürchtete zuerst Ärger.
Damals waren es Jakob und er und Thorben und die Skelliger Prinzessin... ach ja, und diese Elfe und noch so ein Fabelwesen gewesen. Was wohl aus ihnen geworden war? Aria war immer noch mit dem Kaufmannssohn verheiratet, der Vater hatte einen Sitz im Handelsrat, von ihr hatte er also Kunde, Thorben war zur Gänze in der Versenkung verschwunden, ebenso die Elfe und dieser seltsame Werkater, hatte Reuven den nicht so genannt? Wie ein Werwolf, nur eben Katze.
Nicht in Erinnerungen verlieren.
Aber genau deshalb hatte er auch angenommen, der Ritter würde sie vermutlich an Ort und Stelle massakrieren. So hatten seine Schicksalsgefährten ihm den Orden damals jedenfalls geschildert.
Der Ritter damals war Jarel gewesen.
Und es war etwas gänzlich anderes geschehen.
Heute war wieder Jakob dabei und ein Elf und... Melanie. Ein wenig besser waren ihre Karten, kein Kater und eine andere Art vorn Prinzessin. Vor allem aber weil er im Gegensatz zu damals sein wichtigstes Schwert nun sicher führen konnte, nämlich das Wort. Noch kurz dachte er an Jarels ersten Versuch, ihm den Kampf mit diesen unhandlichen Eisenprügeln näher zu bringen... Vergeblich.
Auf den ersten Blick wirkte er also unbewaffnet. Er trug keinen Schwertgurt, nur das Armeemesser am Gürtel unter der Jacke und in einem Schulterholster versteckt die Tokarev. Noch 5 Schuss.

Noch ehe er sich visualisieren konnte ob und wie er diese einsetzen müsste um das Problem ganz schnell zu lösen, übernahm Jakob die Initiative indem er sich einfach vorstellte. So konnte man es auch machen. Sorgte vielleicht lange genug für Ablenkung.
Ion saß vor ihm. Wäre er nicht so sehr auf den Mann fokussiert gewesen, der ihnen den Weg versperrte, dann wäre ihm sicher aufgefallen, dass der Elf zitterte, fast schon vibrierte und dass er sich kühl anfühlte - wobei, so nahe waren sie sich auch wieder nicht. Vielleicht merkte er es sogar, bewertete es aber zunächst als unwichtig um später darauf zurück zu kommen.
Gerade aber bot der Elf vor allem einen willkommenen Sichtschutz, hinter dem er den Weg zu seiner Waffe frei machen konnte. Er zog sie nicht, aber er öffnete mit einem unauffälligen Griff als würde er sich nur kratzen, den Verschluss des Holsters und ließ auch den Jackensaum etwas offen.
Und längst ratterte es hinter seiner blassen Stirn.
Eine Legende, weswegen der Freiherr von Sokolov - wieder einmal komplett ohne Entourage - im Wald unterwegs war, sich das Pferd mit einem Elfen teilte... Eine gute Geschichte musste her. Bljad, wann lernte er es endlich, seine Stellung hier zu verinnerlichen?
Wichtige Medikamente auf Motorrädern waren jedenfalls kein tragfähiger Grund.
Eine Händlerkarawane? Aber warum sollte er...?
Während er überlegte musterte er den Fremden ruhig. Gutaussehend war auch der. Ruhig wirkte er, kein Hitzkopf. Vermutlich brauchte er die Tokarev gar nicht.
Seiner Ansicht nach hatte dennoch der sich zuerst vorzustellen, und sich zu erklären, immerhin hatte er signalisiert, dass er etwas von ihnen wollte.
Welches Bild er dabei selbst abgab - die Blutflecken noch gut zu erkennen, ein Brandmal am Kinn, und die blutige Hand - das war ihm egal, er beherrschte es hervorragend, die Arroganz des Adels auszustrahlen, nicht weil er er sich in die Rolle eingefunden hatte, sondern weil das auch schon vorher seine Art gewesen war. Oder zumindest eine davon.
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Melanie Johnston
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Sie konnte weder sehen was da los war, noch wurde sie wirklich gesehen. Jakob versperrte ihr die Sicht, oder ein wenig freundlicher formuliert... Jakob gab ihr Schutz. Was davon zutraf konnte sie beim besten Willen nicht genau sagen. Für's Erste zog sie in Gedanken mal eine Verbindung die ihr gerade spontan in den Sinn kam. Jakobs Haltung und Gebaren änderte sich so schlagartig wie einen Tag vorher als sie zu Jarel gestürmt waren und er gerettet war. Jakob war an dem Tag eilig verschwunden als würde schon wieder ein anderes Leben davon abhängen. Die Änderung an Jakob war zwar eine andere, aber so konsequent das es etwas damit zu tun haben musste. Mit dem Mann den sie nicht sehen konnte, der sie nicht komplett sehen konnte, aber dessen Stimme sie hören konnte. Und dank des Babbelsteins sogar verstehen.
Sie konnte außerdem merken das sich die ganze Gruppe anspannte. Ging etwa eine Gefahr von diesem Mann aus? Sie hatte zwar ihre Waffen direkt bei sich. Zwar nur in den Mantel gewickelt und auf den Koffer, an ihrer Seite, gelegt. Sie hoffte nur das sie sie nicht schon wieder brauchen würde. Für einen Kampf drehte sich ihr Kopf zu sehr, andererseits war er allein...
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Liam von Alensbach
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Eine gelungene Vorstellung, die der Knappe gerade ablegte. Der Rosenritter betrachtete Jakob schweigend, wie dieser ihm die geforderte Respektsbekundung erwies und für einen flüchtigen Moment sah von Alensbach sich selbst in diesem Knappen. Es mochte lange Jahre her sein, aber manches war ihm noch immer ungemein präsent. Die nebelgrauen Augen erfassten nicht nur den Zustand der Kleidung sondern auch, dass hinter dem Jungen noch jemand sass - natürlich sah er nicht alles, aber er registrierte es. Die grauen Augen schweiften nun, da ein weiteres Pferd mit Reitern aufschloss auch zu diesen beiden. Eine wunderliche Truppe.

Den Elfen musterte Liam mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln, ohne Missbilligung oder Ablehnung zu signalisieren. Das Stirnrunzeln vertiefte sich gar, als er seinen Begleiter, Slava, ansah. Blutflecken, Brandspuren an seinem Kinn. Es war offensichtlich, dass sie eine unangenehme Begegnung gehabt hatten. Aber dafür war Liam nicht da, sondern um einen Befehl auszuführen. Es mochte einen Herzschlag dauern, bis der Ritter sich endlich dem Knappen zuwandte, der artig in jener Haltung verblieben war. Wie sonderbar, schoss es dem Mann durch den Kopf. Selten waren Knappen so diszipliniert. "Rührt Euch, Jakob von Nagall." erlöste er den jungen Mann endlich und schlug das Zeichen der Flamme, gefolgt von einem kurzen Kopfneigen. Bei weitem nicht so demütig wie es der Junge getan hatte, mehr ein Akt der unterstreichenden Höflichkeit. "Man nennt mich Liam von Alensbach und bin im Namen Seiner Exzellenz und Eures Rittervaters hier. Mein Auftrag lautet, Euch zu suchen, von Nagall. Euer Rittervater erwartet Eure Ankunft, ich werde Euch zu ihm bringen." Als der Ritter seine Stimme erhebt, so ist sie ruhig, volltönig und angenehm dunkel.

In der Haltung finden weder Elf noch Menschen eine Bedrohung. Abgesehen davon, dass er Unterlegen wäre, schien Liam alles andere als auf Krawall aus zu sein. Eine Hand hielt die Zügel, die Rechte ruhte auf dem Oberschenkel und das unterstrich wohl das Bild der Ruhe, die dem Mann anhaftete. Sein Pferd, ein unscheinbarer Fuchs, stand gelassen da und verriet die Besonnenheit dieses Reiters.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Der fremde Ritter ließ ihn lange warten und Jakob blieb stumm, hielt einfach aus. Die Haltung, den Blick, das Schweigen. Mit jeder Sekunde wurde er sich mehr bewusst, dass er lebte, atmete und er selbst war. Er, Jakob von Nagall, Knappe des Ordens der Flammenrose, einen Schritt vom Ritterschlag entfernt oder seit heute wieder viele Meilen. Denn einen Großmeister versetzte man nicht, schon gar nicht unentschuldigt. Trotzdem fiel eine tiefe Ruhe in ihn, nachdem der erste Schreck verflogen war. Das Ewige Feuer hatte ihn berührt, ihn erneuert und in seinen Flammen war sein Glaube erstarkt. Er musste kein Ritter sein, um dem göttlichen Feuer zu dienen. Selbst wenn von Tretogor ihn nun fallen ließ, er konnte selbst noch in Lumpen diesem Funken in seinem Herzen folgen und das machte ihn sicher in sich selbst. Das Feuer war sein Wegbegleiter und es würde ihn im Tode aufnehmen.
Er hob den Kopf, als der Ritter es erlaubte und blickte diesem mit eben jener Ruhe entgegen, die er nun empfand. Und noch etwas kam ihm zu Bewusstsein: er allein war es nun, der zwischen diesem Ritter und seinen drei Begleitern stand. Die Ritter aus Wyzima galten als die Fundamentalisten im Orden und er, der Knappe Jakob, war nun alles, was zwischen der jungen Frau, die perfekt in das Schema 'Hexe' passte, dem Elfenmagus und dem Agenten der Krone mit zweifelhaften Neigungen und einem Ritter eben dieses Klosters von Wyzima stand. Er, der er sich nichts sehnlicher wünschte, als das der Glaube an das Ewige Feuer allen offen stehen und jede Seele so tragen könnte, wie die Seine. Die hellen Augen auf den Mann gerichtet, der sich als Liam von Allensbach vorstellte, streckte er die Schultern. Der Name sagte Jakob nichts, aber er kannte auch bei weitem nicht alle Ritter des Klosters hier in Wyzima. Die Begründung hatte er allerdings erwartet. Jarel und Lothar war seine Abwesenheit aufgefallen. Er nickte schweigend. Von Alensbach erwartete keine Erklärung und Jakob würde ungefragt keine geben, denn die Wahrheit war schwer zu verpacken, ohne eine Lüge daraus zu machen. Und er wollte nicht lügen.
Der Knappe neigte also erneut kurz das Haupt und vollführte den Kelch. "Wie Ihr befehlt, Ser von Alensbach." Und machte sich bereit, mit Sauerbraten zu folgen.
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Avarion DeSpaire
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Langsam ließ Ion seinen Blick über Liam gleiten und registrierte wohlwollend, das dieser offensichtlich nicht hier war, um ihnen das Leben schwer zu machen. Und wenn doch, so war er ein Profi auf seinem Gebiet, denn weder seine Haltung, noch seine Stimmung verrieten ihn. Als er dann seine Ansprache in Richtung Jakob hielt, zog der Elf eine Augenbraue hoch und wirklich ehrlich überrascht. So wie sich Jakob benahm, war dieser Mann im Rang deutlich über ihm und doch schien er selber auch nur im Auftrag von jemanden noch Ranghöheren unterwegs zu sein. So ganz hatte er die Worte Rittervater nicht verstanden.
Beinahe sanft nahm Ion die Zügel wieder auf und richtete Mariposa in Straßenrichtung aus. Er entschied für sich Jakob vor und den fremden Ritter ebenfalls vor sich her reiten zu lassen. Mit einer entsprechenden Handbewegung lud er den Ritter, der noch in ihre Blickrichtung auf dem Pferd saß, ein vor zu reiten. So konnte er den Menschen im Auge behalten, falls dieser sich entschied doch etwas ungebetenes zu tun.
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Vyacheslav Sokolov
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Nur kurz zog Slava eine Augenbraue hoch, als der Flammenrosenritter erwähnte, dass ausgerechnet Jarel ihn geschickt haben sollte um Jakob zu suchen. Warum sollte dieser das tun? Sah ihm nicht ähnlich... Oder wurde hier bereits wieder Druck auf ihn ausgeübt seitens des Ordens?
Oder drohe Jakob sogar Gefahr und hinter der Nachricht verbarg sich ein Code?
Er war von Berufs wegen Paranoid, und mit der Zeit fiel es dann schwer, das abzustellen und etwas auch einmal so zu nehmen wie es vielleicht tatsächlich war.
Dennoch blieb Misstrauen. Ein Ranghoher Ritter wurde geschickt einen Knappen zu suchen? Etwas stimmt nicht.
Allerdings würde er nicht gestatten, dass er Melanie mitnahm.
Noch hielt er sich zurück, wenn er es vermeiden konnte, sich direkt vorzustellen, dann zog er es vor, diese Aufmerksamkeit nicht zu erregen, versteckt hinter Höflichkeit und Zurückhaltung. Vordergründig wollte er einfach nicht unterbrechen weil es ihn ja auch offenkundig nichts anging.
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Melanie Johnston
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Zurückhaltung war wirklich niemals ihre Stärke gewesen. Zumindest nicht in den letzten 10 Jahren. Erst weil sie, sobald sie offiziell erwachsen gewesen war, alles andere als ein unscheinbares Äußeres hatte. Danach weil sie durch ihr Tattoo Aufmerksamkeit geradezu anzog wie vergammelndes Obst die Fruchtfliegen und dann weil sie durch die Sache mit dem Fluch ihr äußerliches Alter die ganze Sache auf die Spitze trieb. Kurzum sie war wie ein Rosa Elefant im Porzellanladen.
Höflichkeit, wenn es nicht gerade um den Job ging, war auch nicht unbedingt eine ihrer Stärken, genauso wenig wie Anstand. Sie war schon immer eher etwas provokant gewesen, erst mit ihrem Verhalten, später auch was ihr Äußeres anging. Das hatte sie dann doch von ihrer zweiten Mum angenommen. Moira liebte es zu provozieren und ihr Gegenüber aus dem Konzept zu bringen. Aber viel von dem was sie ausmachte würde sie wohl in dieser Welt auf ein minimum reduzieren müssen. Seufzend versteckte sie sich nun immer mehr hinter Jakob. Sie hatte zwar verstehen können was da gesagt wurde, viel damit anfangen könnte sie aber nicht wirklich. Gehörte Jakob zu einer Sekte oder so was? Sie machte sich möglichst klein hinter Jakob im Sattel und blickte über ihre Schulter ob sie sie anderen sehen konnte. Viel konnte sie, auch auf die mäßige Entfernung, nicht ausmachen. Ihr blieb wohl bis auf weiteres nichts anderes übrig als da zu bleiben wo sie im Moment war.
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