Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Ein Veteran, ja, und wenn er wusste wie man eine Armbrust hielt. Slava nickte, durchaus anerkennend. Es waren keine weiteren Erklärungen notwendig. Was ihn zu einer anderen Überlegung brachte. Für sein Vorhaben sollte er vielleicht nach Armbrustschützen suchen, und nach Veteranen aus den letzten Kriegen.
Aber zurück zu von Herrenloh. Wie nahe er dran war noch eine Scheibe zu vernichten ahnte Slava nicht, aber er würde auch nie eine geladene Waffe ungesichert an jemanden geben, er hätte also sogar abdrücken können.
Aber das tat er nicht, statt dessen gab er sie zurück.
Das es ihn doch ein wenig beunruhigt hatte, dem Mann die AK zu auszuhändigen zeigte vermutlich nur der PDA, ihm selbst sah man nichts an.
"Danke. Das würde mich beruhigen. Dann vertrauen ich eurem Urteil."
Er konnte jetzt keinen Rückzieher machen, wollte auch nicht, nur dass Wiskieak vielleicht doch der Familie etwas zuspielte konnte er nicht ausschließen, und dass die das an die Nilfgarder weitergaben... Er musste so schnell wie möglich etwas gegen den Handelsrat ausgraben, gegen jeden einzelnen am besten, aber das war wirklich ein Medusenhaupt, er konnte gar nicht alle Köpfe abschlagen. Da musste er anders vorgehen.
Nur zu hoffen, dass er paranoider war als... wobei, war er nicht. Drei Lager. Und er hatte es nicht kommen sehen. Von wegen Paranoia. Nicht einmal die funktionierte hier noch anständig. Seine Gedanken rannten schon wieder im Kreis, er musste ein paar davon umsetzen.
Und auch er würde Jarel noch ins Gewissen reden.
Vorerst aber lächelte er nur.
"Dann danke ich euch vielmals für euer Entgegenkommen, Großkomtur... sagt man echt so? Euer Ehrwürden? Ich hatte bisher wenig mit der Kirche zu tun."
Er wollte schon sagen, so nennt man doch nur den Papst oder seine Bischöfe... aber was war wohl ein Komtur anderes? Er hatte zudem Verwaltungsaufgaben, aber er dürfte innerhalb des Ordens vielleicht an zweiter oder dritter Stelle stehen, und nachdem Nowigrad die größte Stadt der noch freien Welt war... Er dachte immer zu groß, und es schien ihm alles provinziell nur weil diese Stadt nicht annähernd an die Größe Moskaus heranreichte, dennoch war das hier das Zentrum der bekannten Welt. Er musst schleunigst umdenken, nur so schnell ging das eben nicht.
Ein wenig zuversichtlicher war Slava nun allerdings. Auch wenn sie sicher nie Freunde werden würden, aber sie hatten wenigstens eine kleine Einigung erzielt auf der man weitermachen konnte.
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Wenzel von Herrenloh
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Lebenslauf:

Ein Nicken. Ihn trieben ähnliche Gedanken um, doch waren "die Anderen", denen Informationen über eine solche Waffe oder gar die Waffe selbst nicht in die Hände fallen sollten, in Wenzels Fall breiter gefächert als nur Nilfgaard. Am liebsten hätte er Exklusivität für den Orden, aber das war natürlich ausgeschlossen - Sokolov arbeitete für den Regenten.
Apropos.
Wenzel hob die Brauen ob der Frage. In Fragen des Protokolls hatte dieser Kerl wirklich den falschen Lehrer erwischt.
"Ehrwürden, Ehrenwerter Herr Großkomtur, Sire für die Ritter.", er hob unwillkürlich das Kinn, schüttelte aber dann leicht den Kopf.
"Die Wege des Feuers sind manchmal verworren." Er nahm die Wunde als Mahnung, selbst nicht zu vergessen, demütig zu bleiben. All das rieb an ihm, doch für den Moment war klar, dass sie keine Lösung für ihr beiderseitiges Problem finden und es vorerst bei dieser Art Waffenruhe bleiben würde, also erhob sich Wenzel.
"Ich habe Euch lange genug beansprucht. Ich denke über Eure Worte nach, doch vergesst auch die Meinen nicht." Er sah sich nach seinem Mantel um, doch da war kein Gedanken lesender dienstbarer Geist, der ihn bereit hielt, also schickte er sich an, den Raum zu verlassen. Doch dann wandte er sich noch einmal um. Etwas schief und den rechten Arm schonend, aber sonst aufrecht wie immer. Wie er es sein musste.
"Solltet Ihr es irgendwann zum Tee bei der Gräfinwitwe und wieder hinaus schafft, ohne dass es einen stadtweiten Skandal gibt, überlege ich mir das mit den Schuhen beim nächsten Mal."
Dann war er fort.

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Zuletzt geändert von Wenzel von Herrenloh am Mittwoch 25. Januar 2023, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

"Das werde ich, Ehrwürden." Er grinste, vor allem über den zweiten Deal, den der Herr... Nein, der Ehrenwerter Herr Großkomtur vorschlug. Sollte er es wieder hinaus schaffen. Ja, das blieb fraglich. Mal sehen. Sire für die Ritter. Als Freiherr stand er genaugenommen sogar eine Stufe über einem Ritter, aber das war nichts worüber er nun diskutieren wollte.

Dann war von Herrenloh gegangen. Slava hatte auf dem PDA die Aufnahmefunktion deaktiviert. Sehr oft konnten sie das nciht machen, sie hatten keinen Server, auf den sie die Aufzeichnungen hochladen konnten und die SSD eines PDAs war irgendwann voll.
Noch während er über eine Lösung nachsann kam Schura zurück.
Er erklärte kurz, dass er den Toten - er hatte ihn tatsächlich mit einem Kopfschuss von Dach geholt, der Sturz hatte der Erkennungsdienstlichen Erfassung jedoch nciht gerade einen Gefallen getan - zur Wache hatte bringen lassen. Dort würde man ihn untersuchen, auf Hinweise, eine Zeichnung anfertigen, wie er lebend ausgesehen hatte und seine Identität feststellen so gut es ging. Er hatte dazu mehrmals den Namen Sokolov und auch 'Freiherr' benutzt um das durchzusetzen und man habe letztlich eingesehen, dass Wiederspruch sinnlos war. Das Projektil hatten sie nicht gefunden, zumindest war es nicht steckengeblieben. Was dies für den hinteren Teil seines Schädels bedeutet musste er Slava nicht erklären.
Der nickte nur. Was Schura erreicht hatte war durchaus zu respektieren.

Slava zeigte ihm den PDA.
"Du hast das Gespräch aufgezeichnet?"
"Sollte ich nicht...?"
"Nein... andererseits. Wer weiß wozu wir es noch brauchen können."
Slava rutschte im Bett wieder etwas nach unten, er war müde, nachdenken, das ganze Gespräch, konzentriert sein... all das forderte seinen Tribut, dennoch war noch ein wenig etwas zu klären.
"Wer war das eigentlich?" Wollte Schura och wissen. "Nahm sich ja mords was wichtig..."
"Einer der mächtigsten Männer in der hiesigen Kirche."
"Oh, dem hast du ganz schön Paroli geboten."
"Ich hoffe es war nicht zu viel... wird sich zeigen."
"Ist das wie die Orthodoxe Kirche?
"Nicht ganz... der Orden der Flammenrose. Jarel ist dort ein hoher Ritter, wenn er es nciht verbockt könnte er irgendwann von Herrenloh's Stelle übernehmen, das war der Typ eben, der Großkomtur. Eigentlich jagen die alles was abweicht, ein bisschen wie die Wächter in der Zone nur eben religiös und bei ihnen stehen auch Elfen und Zwerge und sowas auf der Abschussliste."
"Ihr redet immer von Elfen und Zwergen und sowas... meinst du damit wirklich so wie in Herr der Ringe oder sind das nur Metaphern für irgendwas?"
"Keine Metaphern, die sind echt. Elurin hast du kurz gesehen, der ist ein Mischling, aber es gibt Elfen und Zwerge und Halblinge und noch alles mögliche mehr."
Von Dopplern sprach er erst einmal nicht. "Und genetisch veränderte Superkämpfer."
"Jetzt nimmst du mich auf den Arm?"
"Hättest du gerne. Nein."
[19:38]
"Und Halblinge? Wie Hobbits im Film?"
"Nicht ganz, natürlich läuft keiner der Verstand hat durch diese Straßen barfuß, und ich glaube ihre Füße sind auch fast normal groß, also für deren Größe."
"Krass!"
"Es gibt übrigens auch Vampire, hat man mir gesagt."
"Die bei Sonne zu Staub zerfallen?"
"Nein, auch das ist ein Märchen, aber sie trinken wohl Blut, ist für sie wie Alkohol. All das waren oder sind Spezimen von irgendwelchen anderen Welten, Aliens wenn du so willst, und die hat es über Portale ganz wie in der Zone auch hier her verschlagen. Und genauso wie die Monster der Zone sind sie in irgendeiner Welt eine einheimische Spezies ist, zumindest die meisten."
"Verdammt... klingt irgendwie nerdig."
"Jetzt lass denn Mann schlafen, Schura!" mischte sich nun der Arzt ein. Slava hatte gar nicht bemerkt wie der wieder hochgekommen war.
"Siehst du nicht wie ihn das alles angestrengt hat?"
Sie waren also bereits per du. Das war so ziemlich sein letzter Gedanke.
Slava nickte dankend und ließ sich ganz nach untern rutschen, drehte sich nur etwas zur Seite und schlief fast augenblicklich ein.

Schura blieb oben sitzen, auf dem Stuhl auf dem zuvor dieser Herr Großkomtur gesessen hatte, blickte auf das Loch in der Scheibe. Man musste etwas tun, zum einen reparieren. aber zum anderen, den Schutz verbessern. Es war nicht das Erste mal, dass auf seinen Chef geschossen wurde, nur in Pripyat konnte man kugelsicheres Glas einbauen. Ob es das hier gab bezweifelte er stark. Aber Leibwächter... das brauchte er. Zwei hatte er je nun schon.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Funktionieren.
Er konnte sich nicht daran erinnern, wann es ihm das letzte Mal so schwer gefallen war zu funktionieren. Zumindest sein Körper erinnerte sich recht gut daran, wie es ging. Mit weit ausholenden, kraftvollen Sätzen rennen im Einklang mit Atmung und Puls, in den Gassen im Schatten untertauchen, sich an Dachkanten hochziehen, an Firsten entlang schleichen wie eine Echse an einem sonnengewärmten Felsen. Er hatte Glück und die vor der Sonne vorbeiziehende dichte Wolkendecke half ihm, sich zu verbergen.
Dass es dafür längst zu spät war, die ganze Anstrengung unnötig und von Herrenloh längst alles wusste, ahnte er nicht im Ansatz. Dann hätte er sich diese Tortur vielleicht gespart. Aber im Grunde war genau das seine Natur und Training brauchte er. Dringend. Doch noch dringender musste er mit Salva reden, nach ihm sehen, bei ihm sein.


Seine Welt wurde zunehmend kleiner. Der Druck immer größer. Er kam sich vor wie in eine der kleinen maschinenbetriebenen schwimmenden Unterwasser- Blechbüchsen aus den Gnomenwerften. Die, die kaum größer waren als eine Totenkiste, bestehend aus Messing, Nieten und Schweißnähten und in denen man nur durch eine Glaskuppel vorne sehen konnte, wohin man trieb.
Und durch diese Kuppel konnte er seine Welt an sich vorbei gleiten sehen. Still. Glasklar. Wunderschön. Doch sein Motor war im Begriff zu versagen, geriet ins Stocken, er konnte den Kurs nicht mehr halten. Antriebslos sank die Kapsel immer tiefer. Tiefer in die Dunkelheit. Wenn er nicht endlich den Antrieb wieder ans Laufen bekam.


Er funktionierte. Auch wenn ihm jeder Muskel brannte und der Schweiß ihm in den Augen biß, er erreichte das Ziel, genoss die aufkommende Erschöpfung sogar. Mit einer nicht ganz so geschmeidigen Bewegung nahm er am Dachrand Schwung und sprang wie ein Äffchen an die Brüstung des winzigen Balkon, verfehlte beinahe, musste zwei Mal nachgreifen, bevor er sich dann doch hochzog und nur nicht mehr ganz so lautlos das Büro seines Liebsten enterte.
Seines Verlobten. Der nur knapp dem Tod entronnen war.

Mit geschlossenen Augen blieb er hocken, schöpfte Atem, sammelte sich.
Wenngleich er nur wenig Zeit in diesen vier Wänden verbracht hatte, fühlte er sich gleich ein Stück ruhiger. Slavas Haus. Sein Zuhause. Ein geschützter Bereich, in dem er vielleicht sogar ein paar sorgenfreie Stunden verbringen konnte, wenn Slava es schaffte und wieder gesund würde.
Wenn… Nein. Er würde wieder.
Ein sicherer Hafen in unruhiger See…
Gemächlich erhob sich der Ritter, fingerte den mitgebrachten Bolzen aus der Öse, in der normalerweise Wurfnadeln steckten und legte ihn mit einem leisen ‘Klack’ auf dem Schreibtisch ab.
Darum würde er sich später kümmern. Jetzt aber konnte er es nicht erwarten, Slava zu sehen. Der Gedanke, ihn gleich in die Arme zu schließen, rang ihm ein Lächeln ab, während er sich mit den Handfächen über die Kleidung strich und den Treppenabsatz ansteuerte.

Der Moment der Erleichterung währte nicht lange, denn auch wenn er mit den Gedanken woanders war, so schlugen seine Instinkte - und vor allem der instinkgetriebenste, tiefschwarze Teil in ihm - Alarm.
Gerade noch wollte Jarel die Stiefel ausziehen, da erschlug es ihn regelrecht, gleich einem Kantholz in den Nacken. War das…das konnte nicht sein…
Ein weiteres Mal schloss er die Augen, um sich auf seine anderen Sinne zu konzentrieren.
Blut? Er sog die Luft intensiv durch die geblähten Nasenflügel ein, die Augen immer noch geschlossen. Fehlte nur noch, dass er die Oberlippe hochzog, um wie ein Tier zu flehmen.
Blut und … Schießpulver!

Das Knacken und Knirschen in dem immer weiter in die Tiefe gleitenden Tauchboot nahm zu. Stahl knarrte, Nähte begannen sich haarfein zu verschieben.

Augenblicklich riss er die Lieder weit auf, sah sich hektisch um.
Der Geruch kam nicht aus diesem Raum…oder doch? Nein, es kam von woanders. Von oben? Aus Slavas Schlafzimmer?! Sofort nutzte der Schwarze die Gelegenheit und begann aus den Szenen, die der Schattenläufer in Windeseile im Geiste durchging, die herauszusuchen, die ihm am besten zupass kam.

Slava im eigenen Blut, die Hände im Todeskampf in den rot besudelten Laken verkrallt, verdreht im Bett liegend, die leeren Augen ins Nichts starrend, der Mund zu einem stummen Schrei geöffnet, Schura über ihm, die rauchende Waffe noch im Anschlag.

Obwohl der Schattenläufer wusste wie abwegig gerade dieses Bild war, fletschte er doch die Zähne, zog die Dolche und flog die Treppe hinauf, erschien einem Kastenteufel gleich neben Schura regelrecht aus dem Nichts, hatte jedoch nur Augen für den im Bett liegenden Mann.
Wie zur Salzsäule erstarrt beobachtete er Slavas blasses Gesicht, den leichten Glanz auf den Oberlidern, unter denen die Pupillen im Traum hin und her wanderten. Eine Haut in der Farbe von Pergament. Der ganze Mann wirkte wie aus Pergament. Viel zu dünn, durchscheinend, verletzlich. Zumindest in den Augen des Schattenläufers.
Kein sichtbares Blut an Slava. Dafür ein Blutfleck am Boden und das Fehlen einer der kleinen runden Scheiben.
“Was ist hier passiert?”, raunte Jarel so leise es ihm möglich war, um den Kranken nicht zu wecken.
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Alexander Lebedew
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Registriert: Sonntag 12. Dezember 2021, 17:30
Lebenslauf: Schura

Schura wäre selbst fast eingedöst, aber dann...
tauchte plötzlich dieser seltsame Ritte auf. Jarel, der Geliebte seines Bosses.
Er hatte sich bisher zwar für geistesgegenwärtig gehalten, aber als eben der neben ihm auftauchte, ohne dass er etwas gehört oder gesehen hatte, wie... er fand keine Metapher. Nicht einmal wie hingebeamt, denn dann hätte man zumindest die Partikeleffekte gehabt.
"F....uck!" und er stand sofort, hatte die AK in der Hand, vermutlich hätte er auch abgedrückt, hätte Slava sie nicht gesichert, vielleicht aber schaute er doch ehe er abdrückte.
Dann erkannte er, wer da aufgetaucht war.
Vielleicht begriff er, dass solche Fähigkeiten schon irgendwie sexy waren.
"Du bist es... Scheisse! Sag Bescheid! Nächstes Mal!"
Und langsam beruhigte er sich, ließ sich wieder in den Stuhl fallen.
"Fuck... du bist gut... so einen in der Zone..." begann er auf russisch, erst dann hatte er sich gesammelt und wechselte in die Gemeinsprache.
"Alles in Ordnung... erklärt besser selbst."
Er deutete auf seinen Chef, der langsam aufwachte.
Schura allerdings wusste, vermutlich war er schon seit einigen Augenblicken wach.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Bescheid sagen. Sehr witzig.
Ein wenig genoss Jarel seinen Auftritt und den "Erfolg" .
Es warf Schura einen Seitenblick zu, ließ seine Dolche verschwinden und setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, um neben das Bett zu treten.
Eigentlich hatte er sich vorher waschen wollen. Aber das alles hier...
Der Ritter nahm auf der Bettkante platz, sah erst in Richtung des Blutflecks, dann zu Scheibe.
"Bist du verletzt?"
Noch immer versuchte er seine Unruhe in den Griff zu bekommen. Slava nicht zu beunruhigen war seine oberste Prämisse...aber irgendwie...
Wer beunruhigte hier wen?

Schura begriff. Er murrte irgendetwas unflätiges über Familie und Kirchenbänke und zog sich ein Stockwerk tiefer zurück. Er hatte schon begriffen, dass er den kürzeren gezogen hatte, gegen diesen Typen, der aus dem nichts auftauchen konnte.
"Nein. Mit geht es gut." stellte Slava fest, der tatsächlich wach war, aber müde, angestrengt. Wie lange hatte er geschlafen, Minuten?
"Setz dich, beruhig dich. Ich erzähle es dir..."

Am liebsten hätte Jarel gefragt, wie Slava darauf kam, dass er beunruhigt war. Aber wem machte er etwas vor?
Er nickte und griff nach kurzem Zögern nach der Hand seines Liebsten. Wie lange hatte er ihn nicht gesehen? Es fühlte sich nicht an wie ein paar Stunden.
Er schluckte. Und wartete ab.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er stemmte sich hoch, das zumindest ging schon. Es ging ihm fast stündlich besser. Was auch immer man hm gespritzt hatte es reparierte den Schaden in seinem Körper. Zu welchem Preis war die andere Frage. Aber dass einer zu entlohnen war stand fest für jeden, der die Zone kannte.
Slava musste sich allerdings erst sammeln, das Augen-auf-und-hellwach Manöver setzte einen absolut funktionierenden Kreislauf voraus, gerade jetzt war es nicht durchführbar wie gewohnt.
Und er überlegte noch wie er es verpacken sollte.
"Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche zuerst?"
"Die schlechte.", brummte der Schattenläufer. Jetzt wurde er auch noch auf die Folter gespannt...
Ein wenig hatte Slava sogar gehofft, er würde eher die gute hören wollen, aber er selbst hätte genauso geantwortet.
"...von Herrenloh war hier... und er weiß alles. Wirklich alles."
Und er schob ihm die Zeichnungen zu. Grinste aber gleich um zu entschärfen.
"Einige sind wirklich schön, ich werde sie rahmen lassen." er ging einfach alles mit einer gewissen Kaltblütigkeit an.
"...die gute Nachricht ist, ich konnte ihn halbwegs überzeugen, nichts zu unternehmen... aber wir müssen noch einmal reden."
Er richtete sich etwas mehr auf. irgendwie fühlte er sich gar nciht einmal schlecht, nur müde und ausgelaugt.
"Schura hat die ganze Unterhaltung aufgezeichnet... und richtig... es gab einen Anschlag. Ein Armbrustschütze..." er deutete auf das Fenster. "Er hat von Herrenloh in die Schulter getroffen, hatte es aber wohl auf mich abgesehen. Schura hat ihn erledigt. Aber hör es dir selbst an wenn du willst."
Er hielt ihm den PDA hin.
Wenn du auf das kleine Symbol mit dem Dreieck drückst..."
...ersparte ihm lange Erklärungen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Mit einem unspektakulären, leisen Singen fuhr ein Sprung in die gläserne Kuppel, die die wunderschöne Stille der Tiefsee von seinem gelähmten aber atmenden Körper trennte.
Es nahm ihm trotzdem schier die Luft.


„Was?!“, formten Jarels Lippen tonlos. Er wechselte gleich mehrfach die Gesichtsfarbe, als er mit zitternden Händen die Zeichnungen entgegennahm.

Wenzel. Hier. Er hatte mit Slava geredet. Er wusste Bescheid. Über alles!

Mit leicht schräg gelegtem Kopf betrachtete der Schattenläufer die Zeichnungen, blinzelte häufig, als würde er etwas Kleines, bunt schillerndes beobachten, dass einfach nicht stillhalten wollte. Für ihn war nicht das Bett das interessanteste. Für ihn war es die Darstellung von sich selbst an der Fassade.
Er war im Schatten unterwegs gewesen…
Im…

Das Krachen, als die Kuppel barst war ebenso unspektakulär wie das Singen davor. Das Rauschen des Wassers war beeindruckender. Und noch beeindruckender war die Geschwindigkeit, mit der der Druck von außen seinen stählernen Sarg um ihn herum zerquetschte wie eine starke Hand eine überreife Frucht.

Es dauerte etwas, bis Jarel mit ausdruckslosem Gesicht das PDA nahm und auf das beschriebene Symbol drückte.
Er hielt die Luft an und hörte zu, versuchte all das zu begriffen, was er hörte.
Wenzels Stimme. Die gegenseitigen Provokationen. Zwei Sturköpfe.
Versteckte Drohungen. Offene Drohungen. Wenzels Aussage, sein Klingenmeister würde niemals den Weg verlassen.
Das Splittern, der Schuss…
Scharf sog Jarel die Luft ein, verkrampfte die Hände, blinzelte noch mehrfach langsam.
„Das war…ein Anschlag auf dein Leben?“, fragte Jarel vollkommen ruhig und sachlich, nachdem die Aufnahme vom PDA verklungen war.
„Der Angreifer ist erledigt? Irgendwelche Spuren? Von wo genau hat sich der Schütze aufgehalten?“
Einen Moment sah der Schattenläufer noch einmal auf das Gerät, bevor er es zurückgab, die Hände im Schoß faltete und dem Spion in die Augen sah.
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Vyacheslav Sokolov
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Viel zu viel auf einmal.
Er mochte seine Socken in einem gewissen entopischen Feld über die Wohnung verteilen, Gut, Fußlappen, denn socken waren noch nicht erfunden, bedauerlich eigentlich, aber politisch gesehen schätzte er die Ordnung.
"Der Angreifer ist tot, gerade wird ihn die Wache sich ansehen. ich habe einen verdacht, aber der muss sich erst bestätigen." Aber das war nciht das wichtigste.
"Er hat von Herrenloh erwischt... das war mies, aber irgendwie... irgendwie hat es auch die Wende herbeigeführt. ich dachte schon gleich lässt er deine Kollegen anrücken und mich aufknüpfen."
Er nahm den Anschlag reichlich gelassen. Es war aber auch nichts neues für ihn. Zuhause hatte ständig jemand nach seinem Leben getrachtet. Und mehramals war es auch fast geglückt. Nein, er spielte, denn er wollte es selbst nicht an sich heran lassen.
"Dort drüben auf dem Dach muss er gewesen sein. Ich denke aber Schura hat schon Pläne, das zu sichern..."
Er musste wieder erst zu Atmen kommen.
"Hast du die Medikament bekommen?"
Irgendwie um abzulenken, denn da stand noch er Elephant im Raum. Drei Lager... irgendwie musste er es Jarel sagen. Irgendwie ohne dass der ausrastete und sie im Alleingang erledigen wollte und dabei vielleicht umkam. Aber er war bereits dabei einen Plan aufzustellen.
Und noch etwas war ihm aufgefallen, während Jarel die Aufzeichnung angehört hatte.
"von Herrennloh will keine Präzedenzfälle... aber ich glaube das bedeutet... er wird es akzeptieren... trotzdem... du solltest mit ihm reden. das ist etwas, das ich dir nicht abnehmen kann."
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Jarel Moore
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„Ja.“, antwortete Jarel ohne zu zögern. „Natürlich rede ich mit ihm.“
Der Schattenläufer nickte und erhob sich. „Die Medikamente stehen unten. Auf deinen Schreibtisch. Zusammen mit einem Armbrustbolzen, der vielleicht mit den zwei verbleibenden Lagern steht. Oder nicht. Ich bring mal alles runter zu deinen Leuten. Vielleicht finden sie was heraus.“
Sprachs, fuhr auf dem Absatz herum und schickte sich an auf direktem Wege die Treppe hinunter zu gehen, völlig unberührt von all dem, was er gerade erfahren hatte als wäre das alles weit, weit weg.

In Gedanken war er längst auf dem Weg auf seine eigene Art nach Spuren zu suchen. Und wenn er herausfand, wer dahinter steckte, wusste er auch schon was er mit ihm machen würde. Und wie.
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Vyacheslav Sokolov
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"Warte... Du weißt also davon? Von den zwei Lagern?"
Eigentlich unsinnig zu fragen, er wußte es. Sie beide nun.
"Eines der Lager kann Schura mit einem Team auslöschen, wir haben genug Sturmgewehre, und ein zweites Team mit Schwertern und Messern. Eines, das weniger Lärm macht."
Er hatte es sich bereits gut überlegt.
"Dabei wünschte ich mir nur, ich könnte einfach ein paar Tage meine Ruhe haben."

Der Schattenläufer blieb stehen. "Von den Lagern habe ich erfahren.", bestätigte Jarel, drehte sich aber nicht um.
Den Nachsatz: 'Nur nicht von dir.', sparte er sich.
"Ruh dich aus.", erklärte er leise. "Es wird sich alles regeln."
Den genauen Ort des Schützen erfahren...vielleicht hatte er mit dem Schwarzen in der Hinterhand andere Möglichkeiten.
Vielleicht auch nicht. Zumindest musste er es versuchen, so lange die Spur noch warm war.
"Ich bin wirklich froh, dass du Schura hast."

Irgendetwas kam ihm komisch vor. Er hatte erwartet, dass Jarel ihm danach um den Hals fiel, irgendwie... Erleichterung. Statt dessen... er fühlte sich immer noch wie in Watte gepackt als habe er gesoffen. Trotzdem... Er hatte es sich anders vorgestellt.
"Was ist los... willst du es... lieber beenden?" Vielleicht hätte er es anders formulieren müssen, aber er war für einen Moment selbst wie vor den Kopf gestoßen. Sicher, von Herrenloh hatte den Schwur erwähnt und der war älter. Er würde es verstehen müssen wenn.
Dass es wegen Schura sein konnte, darauf kam er gerade nciht. Sicher, er wußte, dass sein Kamerad gewisse Interessen hatte, aber er eben nicht.

Jarel atmete durch, blieb stehen. "Ich muss nur...durchatmen...", erklärte der Schattenläufer leise.
"Ich...liebe dich...", murmelte er.
"Wenn ich Luft geholt habe...gib mir ein paar Momente. Nur einen Augenblick..."

Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte ihn festgehalten. Nur war er dazu noch zu schwach. Fuck. Hinsetzen konnte er sich aber.
"Und ich dich! Wir bekommen das hin, egal was von Herrenloh sagt."

Langsam hob Jarel den Blick, lächelte. Nur erreichte das Lächeln seine Augen nicht. "Ruh dich aus. Ich bin gleich wieder bei dir. ", erklärte er und ging gemessenen Schrittes die Treppe hinunter.

So ganz behagte es ihm nicht, aber er hatte kaum eine Wahl. Er nickte und ließ sich wieder sinken. Er brauchte Kraft. Warum war er gerade jetzt außer Gefecht?
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