Stadtteil | Arette

[Solvey]

Jorn musterte die Zwergin und lachte dann wieder. "Interessant. Nicht dass ihr die Leute extra ein wenig kränkeln lasst, damit sie euch öfter aufsuchen" Er meinte es ganz ernst, denn Scharlatane gab es in der Umgebung schon öfter. "Sólvey kennt sich wirklich gut mit Kräutern und Pflanzen allgemein aus. Aber sie hat natürlich ihre Pflichten hier und ist noch ein Kind - Hin und wieder aushelfen, wäre kein Problem"
Die nächste Frage, verwunderte ihn nicht - obwohl er nicht damit gerechnet hatte, so bald und direkt danach gefragt zu werden.
"Meine Frau, Sólveys Mutter starb an Fieber, als Sólvey noch ein kleines Mädchen war."
"Habe ich da meinen Namen gehört?" Rief Sólvey, die den Beiden, mit einer Sichel in der Hand zuwinkte.

[Sarray Cestay]

Sarray winkte zurück, doch dann sah sie Jorn mit zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen an.
„Ihr denkt wirklich schlecht über Heiler.“, brummelte sie ihn an.
„Oder liegt es daran, dass ich kein Mensch bin?“ Sie war wirklich wütend. Ihr zu unterstellen die Gesundheit eines anderen Wesens zu riskieren, um sich daran zu bereichern…
Sie stemmte die Hände in die Hüften, schob das Kinn vor, zog eine Schnute und machte sich „groß“.
„Ich würde nie jemandem mit Absicht schaden. Außer im Krieg natürlich.“
Solvey bot sich ein seltsamer Anblick. Die Zwergin und der Menschenmann, die sich gegenseitig anstarrten und Sarray die so wirkte, als wolle sie Jorn gleich in die Kniescheibe beissen.

[Solvey]

"Ich habe keine schlechte Meinung von Heilern, aber ich habe schon einiges mit sogenannten 'Heilern' erlebt" Er verzog keine Miene. Als Sarray dann die 'Weil ich kein Mensch bin'-Karte spielte, brach er in schallendem Gelächter aus. "Der böse Mann, der keine Anderlinge mag" Er hielt sich die Seite vor Lachen. "Dann würde ich doch nicht hier leben und sie schon gar nicht für mich arbeiten lassen - Und habt ihr euch Sólvey schon einmal näher angesehen?" Er hatte recht, hier in Arette gab es neben ihm, nur einen weiteren Menschen, alle anderen hier, waren Anderlinge.
Sólvey erreichte beide bald und lächelte. "So ich wäre dann soweit, hab' ich was verpasst?" Sie bemerkte die Blicke der Beiden, aber dachte sich nicht viel dabei, da Jorn mit seinen Späßen, öfters für Unmut sorgte.
Jorn legte seinen Arm um die Schulter seiner Tochter und deutete auf Sarray "Deine neue Freundin, hat mich gefragt, ob du beim Beschaffen von Kräutern helfen kannst" Die Halbelfe betrachtete ihren Vater und ihre zwergische Freundin abwechselnd "Und?" "Wenn du deine Pflichten hier nicht vernachlässigst... Kannst du ihr ab und an gerne helfen" Lächelte er seiner Tochter zu. "Gut! Dann ist es beschlossen!" Sie freute sich.

[Sarray Cestay]

Sarra versuchte böse drein zu blicken, aber das Lachen des Menschen war so verdammt ansteckend.
Ihre *böse Miene‘ zerfloss zu dem üblichen, übermütigen Grinsen wie ein Schneemann in der Wüste.

„Zeigst du mir deinen Hof?“, fragte Sarray und als Jorn außer Hörweite war fragte sie weiter. „Welche Pflichten hast du denn heute noch? Vielleicht können wir das zu zweit schneller erledigen und können dann in Ruhe Kräuter suchen?“

[Solvey]

Ein zwergischer Knecht, rief nach Jorn. "Ich komme!" Rief er drückte Sólvey einen Kuss auf die Stirn und übergab ihr den Weidekorb.
"Bis nachher dann, pass auf dich auf! Sarray, passt mir gut auf meine Tochter auf!" Sagte er noch schnell und eilte dann zu dem Knecht.

"Ich muss später kochen, heute ist hier auf dem Hof nicht so viel los"
Antwortete die Halbelfe, auf Sarray's Frage hin. Sie interessierte sich aber, gerade für etwas anderes. "Hat er wieder seine komischen Späße gemacht? Oder warum hast du ihn eben so böse angefunkelt?" Sólvey steckte die Sichel in den Korb und führte Sarray einige Schritte, in Richtung Felder.

[Sarray Cestay]

Sarra murrte.
„Er hat gemutmaßt, ich könnte die Leute kränkeln lassen, um ihnen die Münzen für die Heilung aus den Rippen zu leiern.“ Sie starrte eine Sekunde missmutig ins Nichts, dann verschwand der Gesichtsausdruck wieder und die Zwergin strahlte wie immer.
„Einen seltsamen Humor hat dein Herr Vater. Nächstes Mal tret ich ihm vors Schienbein!“
Sarray lachte. Ob sie das nicht vielleicht doch ernst meinte, blieb unklar.
„Später kochen? Ich bin ne Niete am Herd. Aber Kartoffeln schälen kann ich. Heißt das wir können schon los?“

[Solvey]

"Oh deshalb... Ja gut, hier gab's schon Leute, die sich als Heiler bezeichnet haben und dann teuer irgendwelche Wundertränke verkauft haben, die am Ende nur Karottensaft mit Salbei waren.. Und naja ... Als meine Mutter damals krank wurde, konnte keiner der Heiler helfen und sie fühlte sich nach deren Behandlung noch schlechter - Nimm's ihm nicht übel"

Bald waren sie am Gemüsefeld angekommen, das prächtig bestückt war. "Das ist eins unserer Felder. Mein Liebstes, mit den Kürbissen!
Und na klar, wir können gerne los! Da hinten wachsen zum Beispiel Spitzwegerich, wilde Kamille und Verbenen!" Sie deutete ans andere Ende des Feldes.

[Sarray Cestay]

Sarray zog den Zettel aus der Hose. "Kamille steht drauf!", bestätigte sie und stiefelte los.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte sie freundlich und umkurvte geschickt ihnen Kürbis nach dem anderen.
"Und wozu dient Spitzwegerich?"
Sie wusste genau, Ljerka machte unter anderem daraus einen Hustensaft, so war die Frage eher so eine Art Test.

[Solvey]

"Ich werde Ende des Monats 16" Sie beobachtete Sarray und antwortete schnell auf ihre Frage "Daraus kann man Tee gegen Husten machen, hilft auch bei Entzündungen im Rachen... Die wenigsten wissen, dass man sie auch zerreiben und auf Mückenstiche schmieren kann, kühlt und hilft gegen den Juckreiz oder Schmerz - Kann man also auch bei Juckreiz nutzen"
Bei der Kamille angekommen, griff Sólvey nach der Sichel, ging in die Hocke und schnitt gekonnt davon ab. "Kommen da jetzt noch mehr solcher Fragen?" Sie band ein kleines Sträußchen und warf Sarray einen prüfenden Blick zu. "Willst du mich testen? Du als Heilerin müsstest doch wissen, was man mit Spitzwegerich so anstellt" Die junge Halbelfe war alles andere als dumm, auch wenn sie manches Mal vielleicht ein wenig unbeschwert und unbedarft wirkte.

[Sarray Cestay]

Die Zwergin schmunzelte. „Erwischt“, gab sie zu.
Gemeinsam sammelte sie den ganzen Korb voll Kräuter. Ljerka würde begeistert sein.
Ljerka…. Wieder beschlich Sarray das ungute Gefühl. Wieder schüttelte sie es ab.
„Das letzte auf der Liste ist Baldrian.“ Sarray sah zu Solvey. „Eine Ahnung, wo der in der Nähe wächst?“

[Solvey]

"Baldrian also?" Sólvey zückte ein Läppchen, aus der Tasche ihrer Schürze. Damit säuberte sie die Klinge der Sichel. Die Sichel war etwas ganz besonderes, sie war aus Silber gefertigt und aufwendig verziert. Sie gehörte einst Birke, Sólvey's Mutter. Die Halbelfe überlegte kurz, steckte das Läppchen in die Tasche und warf einen Blick in die nähere Umgebung. "Ich glaube, da müssen wir ein kleines Stück heraus aus Arette. Ans Wasser" Sie legte die Sichel zu den Kamillensträußchen, in den Weidenkorb und stand auf. "Das wäre ein kleiner Fußmarsch, aber es ist nicht besonders weit" Sólvey lächelte Sarray zu, dabei klopfte sie sich den Staub vom Rock und der Schürze. "Wollen wir?"