Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sarray Cestay
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Als sie eintrat, saß Rolan mit einem Tuch in der Hand an einem leeren Tisch. Ihm gegenüber stand Sarray auf einem Schemel.
„Willkommen zurück.“, flötete Sarray, nur eine winzige Spur ruhiger als zuvor. Eine wirklich winzige.
„Ich hab eurem…Kumpan angeboten ihn zu untersuchen und etwas herzurichten, wenn mir da irgendwas möglich ist. Er feilscht um eine Bezahlung dafür. Was wir an Nahrung da haben kann er bekommen. Bei dem Gift bin ich aber raus. Das müsst ihr mit Ljerka aushandeln. Und Schafe haben wir auch keine.“
Sarray zuckte mit den Schultern. „Er will euch die Entscheidung überlassen. Also…ich biete ein…sagen wir Pflegeprogramm und was die Schränke an Futter hergeben gegen eine Untersuchung. Was sagt ihr….äh….wie nennt sich eure Professur eigentlich? Seid ihr eine Zauberin?“
Die Zwergin sah ihrem Gast immer noch freundlich und offen ins Gesicht. Auch jetzt, wo sie allein mit den beiden war dachte sie augenscheinlich nicht darüber nach, dass die beiden sie nun überfallen und ihr den Gar aus machen könnten. Oder ihr Selbstbewusstsein war groß genug zu denken, sie käme gegen beide an.
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Rolan Igorov
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Rolan nickte dem Hexer hinterher und wog den Dolch in seinen Händen. Der Kerl hatte also wieder etwas gut zu machen. Überraschung des Jahrhunderts! Hatten das nicht alle? Wenn es danach ging, so müsste Rolan wohl von Haus zu Haus gehen und einem jeden Menschen auf dem Kontinent Geschenke machen, bis seine Schuld vollständig gesühnt war.

Das Gewicht des Dolches wirkte beruhigend auf den ehemaligen Söldner, der es schon seit Jahren gewohnt war, stets eine, oder mehrere Waffen mit sich herum zu tragen. Es war nur ein Dolch und die Möglichkeiten, damit zu kämpfen waren begrenzt. Wenn man lebte und etwas zu verlieren hatte. Vorausgesetzt, Aris konnte, genug Ruhe und Essen ebenfalls vorausgesetzt, ihn nach einem Kampf wieder zusammenflicken, dann würde Rolan sich nicht um die Verteidigung kümmern müssen. Er könnte den Gegner einfach überrennen und sich nur darauf konzentrieren, den Dolch in dessen Brust zu schieben, scheißegal, wie der Typ mit seinem Schwert herumfuchteln mochte.
Aber war dem denn wirklich so? Mit gerunzelter Stirn hob er eine Hand zu seinem angeknabberten Ohr und befühlte die viel zu große Lücke darin, wo Otto sich mehrfach gütlich getan hatte. Ein Teil davon hatte schon vor seiner Erweckung gefehlt und die Nekromantin hatte es nicht wiederherstellen können. Würde sie in der Lage sein, ihm einen abgetrennten Arm wieder anzuhexen? Er musste ganz dringend mit ihr über ihre Fähigkeiten sprechen. Nur so konnte er auch einen Kampfstil für sich wählen, der zu seiner neuen Form passte. Und vielleicht hatte er der Zwergin zuviel versprochen, was seine 'Sezierung' anging.

Der Untote wurde aus seinen Gedanken gerissen, als eben diese Zwergin auf einen Schemel kletterte und ihn, der noch saß, plötzlich überragte. Beinahe hätte er erwartet, dass sie ihn, Messer und Gabel in geballten Fäusten bereit, wie eine leckere Speise auf dem Tisch kredenzen würde. Zumindest gab sie sich, wie ein Kind, welchem man gerade seine Lieblingsspeise vorgesetzt hatte. Noch konnte er keine Utensilien auf dem Tisch oder in ihren Händen entdecken, was ihn einerseits beruhigte, aber andererseits auch auf einen Schrecken vorbereitete.
Er wollte Sarray gerade einen zynischen Kommentar entgegen schmettern, da betrat Aris den Raum und wurde sogleich von der Zwergin verbal bombardiert. Er wartete den Redeschwall geduldig ab und schaute die Nekromantin dabei leicht grinsend an. Irgendwie war die Situation so skurril, dass sie ihn ungemein belustigte. Das Leben schrieb nunmal die besten Komödien. Leider gingen die Scherze nur immer auf Kosten der Menschen. Ob er als Untoter in diesem Fall noch als Mensch zählte, würde sich wohl gleich herausstellen.

Als die Zwergin geendet hatte, hob Rolan in einer unentschlossenen und fragenden Geste die Schultern.
"Ähm,... was sie sagt. Nur, ignorier' das mit dem Schaf. Ironie ist wohl eine fremde Währung für sie. Aber solange sie es mit dem Seziermesser nicht übertreibt, klingt das eigentlich nach 'nem guten Deal, oder?"
Sein Blick wirkte nun etwas besorgt, als er Aris schmalen Körper näher betrachtete und ihre ausgezehrten Gesichtszüge bemerkte. Otto wirkte auf ihrer Schulter so riesig, dass der Söldner jeden Moment erwartete, dass die Nekromantin zu seiner Seite hin wegkippen würde. Der Rabe betrachtete hauptsächlich Sarray kritisch, aber ruhig mit seinen schwarzen Knopfaugen, während er sich halb unter den nassen Haarsträhnen seines Frauchens versteckte.
Was auch immer der Hexer da zwischen ihnen gespürt hatte, es entzog Aris die Kraft. Scheinbar ständig. Wie Lampenöl, welches verbraucht wurde, solange die Laterne leuchtete. Zuvor hatte Rolan gedacht, die Nekromantin würde nur bei seiner Wiederherstellung ihre Kraft verbrauchen. Ruhe und Proviant klangen da echt nicht schlecht.
"Der Hexer meinte, wir sollten elfische Ruinen oder so,... 'Orte der Macht' nannte er sie, aufsuchen. Würde uns beiden helfen mit dieser,..."
Er machte kreisende Bewegungen mit einer Hand, um ihre Verbundenheit nochmal zu verdeutlichen.
"... Zaubergeschichte. Aber das übersteigt alles mein Wissen. Du entscheidest, was die Zwergin darf und was nicht. Was du wieder beheben kannst und was nicht. Oder ob wir uns lieber in Schweigen hüllen, direkt wieder abhauen und unser Glück woanders suchen."
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Reuven von Sorokin
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Er band das Pferd los, Sindra hatte es gewissenhaft festgemacht, sie war also nicht blindlings losgestürmt. "Danke... Nein, spüren kann ich sie nicht, sie ist nicht magisch... Menschen sind das normal auch nicht."
Er zwinkerte. Vielleicht meinte er sie selbst, vielleicht Rolan. Riechen könnte er sie vielleicht, er trug ihren Geruch an sich und sie den seinen, wenn sie sich nicht verwandelte hatte er eine Chance mehr.
Einem großen Hund war sie also gefolgt. Er ahnte wohl was sie vor hatte.

Warum suchte er eigentlich nach ihr?
Warum war es ihm nicht egal, wohin sie rannte. Sie hatte ihn schließlich gebeten, dass sie sich ihm anschließen durfte, rannte sie nun weg... Sie hatte wohl einfach ihre Meinung geändert. Das war ihr Recht. Aber er kannte die Stadt, er sah von hier aus den frischen Scheiterhaufen, der wohl erst vor wenigen Tagen zwischen den beiden Toren errichtet worden war und auf dem noch die Überreste eines Unglücklichen schwelten. der Statur nach ein Mann, auch kein Zwerg oder Halbling, dieses Mal nicht. Unter Garantie ein Magier oder ein Elf, oder ein Elfenmagier, Menschen zündeten sie dort nicht an, auch nur selten Hexer, aber immer wieder gerne Anderlinge. Die wurden deutlich öfter beschuldigt, verflucht zu sein oder jemanden verflucht zu haben. Oft reichte das allein als Grund. saubere Ermittlungen gab es selten, ein Standrechtlicher Prozess und ab auf den Scheiterhaufen. Zu groß war die Angst. Immer noch.
War einer scharf auf dein Haus, und bist du ein Elf, so konnte es passieren dass aus heiterem Himmel die Wache vor der Tür steht und dich eines Morgens einsackt. Angeblich weil du jemanden mit dem bösen blick verhext hast und seit dem kann die Freu keine Kinder mehr bekommen, hat Warzen am Arsch oder kackt gelb. Mit etwas Glück erfährst du was man dir vorwirft, dabei muss es nicht einmal plausibel sein. Manchmal auch nicht und wahrscheinlich erfährst du auch nie wer dich beschuldigt hat. Klar, du könntest den Fluch ja verstärken, einen neuen wirken, was auch immer. Und schon bist du der nächste unglückliche dort vor dem Tor, die nächste warnende Fackel.
Der Grund weshalb die Anderlinge lieber vor den Toren siedelten und in der Innenstadt immer weniger wurden.
Oft genug hatte man versucht ihn selbst für eine solche Bluttat zu missbrauchen und nicht selten war er entweder darauf reingefallen oder hatte weggesehen weil er einfach das Geld gebraucht hatte.
Und ein Doppler in dieser Stadt... normalerweise waren sie gut darin, sich zu verstecken, normalerweise. Im Wald. Wenn sie hier nur ein wenig unvorsichtig war... Er hatte eine Menge gut zu machen, also machte er sich auf den Weg.

wird hier fortgesetzt.
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Aris Moriturus
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Als sie, nun mit Otto im Gepäck, das Häuschen betrat, begann die Zwergin sofort, auf sie einzuplappern. Und nicht alles, was Sarray sagte, ergab auf Anhieb Sinn. Ebenso wollte Aris vielleicht gar nicht so genau wissen, was genau die kurz geratene Dame mit manchen Kommentaren so meinte. Schafe? Gift? Zauberin? Und warum stand Sarray bereits auf einem Schemel, den Mann vor ihr überragend und mit diesem Glitzern in den Augen?
Aris suchte Rolans Blick. Wie viel hatte er hier Preis gegeben? Etwa ihre Identität und das, was sie mit ihm gemacht hatte? Oder..war der Hexer selbst dahinter gekommen? Seine Andeutung vor dem Haus liess diese Vermutung plausibel erscheinen.
Woher hatte der Söldner eigentlich den Dolch? Aris griff sich an die Nasenwurzel. Zu denken erschien ihr gerade sogar wie eine Mammutaufgabe, die sie kaum bewältigen konnte, so müde war sie inzwischen.
"Eine gute Idee? Rolan, ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Wenn dich jetzt jemand aufschneidet, oder etwas von dir abtrennt, was definitiv AN deinen Körper gehört, werde ich wahrscheinlich ohnmächtig. Und du dann auch. Oder sowas ähnliches." Aris, die inzwischen begonnen hatte, ihr Gesicht zu reiben, sah der Situation ergeben durch ihre Finger hindurch zur Zwergin rüber. "ich bin eine Nekromantin." Das würde ihr höchstwahrscheinlich was sagen. "Du weisst schon...holt die Fackeln und Forken und treibt sie aus der Stadt!" Doch sie stoppte hier, da Rolan ihr ja bereits mitgeteilt hatte, dass Ironie nicht gerade Sarrays Steckenpferd war.
"Warte...was hast du gesagt? Elfische Runen? Was genau hat der Hexer damit gemeint? Inwiefern soll uns das helfen?" Aris trat auf Rolan zu, der begann, zusammenhangslose Sätze zu stammeln und packte ihn am Kragen. "Spucks aus Igor! Oder Sarray darf dir was abschneiden, was dich dann im Freudenhaus untätig rumsitzen lässt." Die Zwergin schien das in ihrem Eifer zu freuen, so wie sie grinste. Aris seufzte. Es war zum Verrücktwerden. Sie hatte Schutz gesucht und nun war SIE es, die Rolan schützte. Mit ihrer eigenen Energie. Und es gab keinen Ausweg, ehe sie nicht diese vermaledaiten Bücher hatte, aus denen sie hoffentlich klüger herausging, was sie selbst betraf. Mit einem Seufzen liess sie ihre Eigenkreation wieder los und setzte sich auf einen freien Stuhl, ehe sie zur Zwergin sah. "Kein Aufschneiden, kein Abschneiden. Untersuchen ja. Kein Einflößen von Giften, oder anderen Flüssigkeiten, die man als lebender Mensch nicht zu sich nehmen sollte."
In der Zwischenzeit würde sie sich damit beschäftigen zu Essen. Vielleicht konnte sie sich damit ein wenig länger auf den Beinen halten, ehe der Abend kommen würde und ihr den wohlverdienten Schlaf bescherte.
Otto war eingeschlafen. Ihn störte der nasse Vorhang aus Haaren nicht. Hauptsache, er war bei ihr. Zuneigung flutete sie, weshalb sie kurz ihre Wange gegen seine Federn schmiegte.
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Sarray Cestay
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„Dann setzt dich mal auf die Kante.“, flötete Sarray Rolan zu und klopfte auf den Tisch.
Sie begann den wandelnden Toten zu untersuchen. Reflexe testen, mit einem Hämmerchen aufs Knie sachte aufs Knie hauen, Schuhe ausziehen und unter den Füßen Kitzeln. Kein Schneiden, kein Ausnehmen, kein Aufschlitzen. Sie war sogar vorsichtig, ihrem „Patienten“ nicht weh zu tun.
Während dessen hatte Aris leider das Pech, dass alle Lebensmittel weggeräumt waren und sie warten musste.
Dann sollte sich Rolan auf den Tisch legen. Sarray leuchtete ihm mit einem Spiegelchen in die Augen, lauschte mit einem Hörrohr hier, klopfte und tastete dort, streckte und beugte Gliedmaßen. Währenddessen wirkte sie erstaunlich ruhig und konzentriert und sagte bis auf einige kurze Aufforderungen kein Wort. Wie ausgetauscht.
Etwas mehr als eine halbe Stunde später meldete die Zwergin „Fertig!“, und hüpfte vom Stuhl.
„Diagnose: Du bist so was ähnliches wie tot.“
Als Rolan aufgestanden war, reinigte Sie abermals sich und den Tisch. „Ich glaube, ich kann trotzdem eine Kleinigkeit für dich tun. Einen Rat….mehr trinken. Und dann hab ich noch eine Salbe, die die Haut geschmeidig hält. Ändert nichts an deinem Zustand, hilft aber, dass du optisch nicht so schnell auseinanderfällst.“
Sie begann – wie versprochen – alle Lebensmittel die die beiden Frauen hatten auf den Tisch zu stellen.
Ein Rest Brot, etwas Butter, Marmelade, ein Rest Käse, das Glas mit dem undefinierbaren Inhalt…alles was vom vorherigen Essen übrig war und dazu vier Eier und einen Beutel in Zucker gerösteter Nüsse.
„Soll ich euch die kochen?“, fragte Sarray, die langsam wieder zu ihrer hibbeligen Art zurückfand und deutete auf die Eier.
Zum Schluss wuselte sie nach hinten und holte einen recht großen Holztiegel. „Ist eigentlich gegen Hämorriden. Aber ich denke das funktioniert auch mit deinem Gesicht.“
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Rolan Igorov
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Rolan betrachtete seine Lebensspenderin eingehend. Ihre Bedenken, wie beschissen seine Idee eigentlich war, erschienen ihm mehr und mehr gerechtfertigt, je genauer er sich ihr müdes, ausgezehrtes Gesicht anschaute. Wenn sie konstant Kraft benötigte, um ihn am Unleben zu halten und davon immer mehr, je weiter er sich Schaden zufügte oder zufügen ließ, dann war der Deal mit Sarray keine Option. Zumindest, wenn er Seziermesser und Gifte beinhalten würde.
Er zuckte entschuldigend mit den Schultern und schnarrte, noch immer mit wunder Kehle und angegriffenen Stimmbändern.
"Okay, nun hab' ich's verstanden. Auch wenn das für dich ebenso neu ist,.... bedenke, dass ich gar keine Ahnung von diesem Hokuspokus habe, den du ja scheinbar grundsätzlich irgendwie verstehst."

Er grinste, als er ihren Versuch verfolgte, doch noch bei der Zwergin mit Ironie zu landen. Und Respekt! Die Frau hatte Eier. Es war eine Sache, sich von einem Hexer oder anderen schlauen Leuten auf die Schliche kommen zu lassen. Aber eine ganz andere, einfach so heraus zu posaunen, dass man eine Nekromantin war.
Sein Lächeln gefror augenblicklich, als Aris sich wieder ihm zuwendete und ihn völlig aufgebracht am Kragen packte. Es kostete Rolan einiges an Mühe dabei ruhig zu bleiben und für einen Moment war er nahezu sprachlos. Immer wieder fing er an, einen Satz zu formen, der eine möglichst diplomatische Lösung beinhalten sollte, doch wollten die Worte nicht so recht über seine Lippen kommen. Stattdessen wurde sein Blick hart und ärgerlich. Scheiß auf Diplomatie!
Mit einer flapsigen Geste schlug er nach der Hand der Nekromantin, die ihn am Kragen gepackt hielt, als wenn es sich dabei um ein lästiges Insekt handeln würde. Scheinbar hatte die Frau sich aber wieder halbwegs unter Kontrolle, denn sie ließ ihn genau in dem Moment von selbst wieder los.
"So nicht!" platzte es aus ihm heraus und zum ersten Mal seit seinem Erwachen konnte Aris ernsthafte Wut in seinen Augen erkennen. Wut, die bei seinem Temperament schnell in Gewalt umschlagen konnte. Otto öffnete für einen Moment die Augen und funkelte Rolan warnend an. Doch scheinbar wusste der Rabe instinktiv, dass Rolan nicht die Hand gegen sein Frauchen erheben wollte, denn sogleich döste er wieder vor sich hin.
"Ich mag für dich vielleicht nur ein Werkzeug sein." fuhr der Untote fort. "Aber ich sage es noch einmal. Ich bin weder dein Sklave, noch dein Diener! Mach mit meinem Körper, was du willst, aber meinen Stolz und meinen freien Willen wirst du auf die Weise nicht bekommen!"

Er schnaubte verächtlich, was sich durch seine wunde Kehle eher wie das Schnurren einer Katze anhörte. Auch wenn sein einfaches, verdrecktes Leinenhemd diese Geste lächerlich wirken ließ, richtete er gemächlich dessen Kragen, der so weit war, dass man zu zuvor keinen Unterschied sehen konnte. Dann hatte auch er seine Wut wieder unter Kontrolle und antwortete ruhig und sachlich.
"Der Hexer hat nicht viel dazu gesagt. Und das meiste versteh' ich eh nicht. Er sagte, dass diese alten Ruinen die Magie, die du nutzt, nochmals verstärken würden. Ich vermute, er meint, dass du dann weniger Kraft verbrauchst und ich weniger,... abzapfe?"
Ein seltsames Wort und eine seltsame Vorstellung in diesem Zusammenhang. Als wäre er ein Säugling an der Brust seiner Mutter. Er schauderte bei dem Gedanken, wobei es sich merkwürdig anfühlte. Denn weder bildete sich eine Gänsehaut, noch wechselte sein Empfinden dabei schnell von warm zu kalt und wieder zurück.

Die Bedingungen, die Aris der Zwergin aufzählte, klangen in Rolans Ohren durchaus einleuchtend und machbar. Und sie beruhigten ihn auch ein wenig. Wer wollte schon sehen, wie jemand in seinen Innereien herumwühlte. Egal, ob tot, untot oder lebendig. Das war ekelig und verstörend.
Demnach fügte er sich bereitwillig und fragte sich, was Sarray wirklich von Beruf war. Friseuse? Würde sie ihm das Haar richten oder mit Schminke herausputzen? Rolan Igorov,... Mannequin-Püppchen. Er seufzte beim Wechsel von Schemel zu Tischplatte und ließ die seltsamen Experimente über sich ergehen. Er machte große Augen, als die Zwergin am Ende ihre Diagnose stellte und überlegte, ob er hier wertvollen Hirnschmalz opfern sollte, um es mit Sarkasmus zu versuchen. Letztendlich war ihm das aber zu viel Arbeit und er begnügte sich nur mit einem flapsigen "Was du nicht sagst!?"
Salbe,... jetzt kam also doch noch das Make-Up? Innerlich stöhnte Rolan auf, doch letztendlich war es ja gar keine so dumme Idee, nicht gleich für aller Augen verwesend oder zumindest sonnenverbrannt herum zu laufen. Aber verdammte Hämorrhoidensalbe? Für sein Gesicht?!
"Ey! Man hat mir schon auf so manche Weise geflüstert, dass ich ein Arschloch sei. Aber das toppt echt alles!"

Zufrieden stellte er fest, wie sich Aris erneut an den Speisen gütlich tat. Er hoffte nur, dass sie die Situation ausnutzen und sich ordentlich vollstopfen würde. Es schien so, als wenn selbst danach noch genug Lebensmittel da wären, um einen kleinen Proviantbeutel zu füllen. Die offene Gutmütigkeit und Naivität der Zwergin sollte eigentlich keine Probleme darstellen, einen solchen noch im Anschluss heraus zu kitzeln.
Abwehrend hob er die Hände und verneinte dankend das Angebot der Salbe. Ebenso das Angebot gekochter Eier oder sonstiger Nahrung für sich selbst. Er hoffte, dass Aris, genug zurückerlangter Kraft vorausgesetzt, in der Lage sein würde, sein Äußeres ein wenig aufzupeppeln, so dass er wieder mehr wie ein lebender Mensch aussehen würde. Und seine raue, prickelnde Kehle war auch recht unangenehm und konnte gar nicht schnell genug wieder geheilt werden.
"Eine Information würde uns helfen, Sarray. Kennst du Elfenruinen in der Nähe? Oder andere dieser Orte der Macht, die der Hexer angesprochen hat? Am besten irgendwo nördlich oder nordöstlich von hier am Rand der Bucht gelegen?"
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Aris Moriturus
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Für Sarray schien es keine grossartige Neuigkeit zu sein, welche Magie in Aris schlummerte. Die Zwergin liess das Thema fallen, ganz gefangen genommen von Rolan, den sie nun zu untersuchen begann. Die Weissblonde hob irritiert eine Augenbraue. Die Zwergin schien in einer Sekunde völlig konfus und ohne Sinn und Verstand zu handeln, nur um dann im nächsten Augenblick fachmännisch eine medizinische Untersuchung durchzuführen. Und da noch keine Speisen bereit standen, setzte sich die Nekromantin hin und hing träge ihren Gedanken nach.
Rolan nahm also an, er sei ein Werkzeug. Jedenfalls hatte da die Wut aus ihm gesprochen. Doch es lag sicher ein Funken seiner Empfindungen darin. Wieder gelangte sie an den Punkt, an dem sie sich fragte, ob es ihre Schuld war. ER hatte nicht darum gebeten, wieder erweckt und mit einer Aufgabe, als auch einer Bindung an eine Person versehen zu werden. Anders herum hatte er auch nicht um seinen Tod gebeten, oder? Igor war ein Grolltroll. Sie hatte weder seinen Stolz, noch seinen freien Willen für sich beanspruchen wollen, Es gab wirklich nichts auf der Welt, nach dem sie weniger trachten konnte, als nach solchen Dingen. Aris war kein Unmensch. Sie hatte nur eine Mission. Runen....alte Runen. Wenn es stimmte, was ihr untoter Begleiter sich von dem, was der Hexer ihm mitgeteilt hatte, gemerkt hatte, dann war dies durchaus eine Option. Denn so, wie es bislang lief, konnte es nicht weitergehen. So langsam dämmerte es der jungen Frau, dass sie zu viel zu schnell gewollt hatte. Und durch Zufall auch gekonnt. Dieser Zufall machte ihrem eigenen Lebenslicht so zu schaffen, dass sie langsam nicht mehr an ein erfolgreiches Ende ihrer Reise glaubte. Aber wenn diese Runen ihr helfen könnten. Und auch Rolan! Vielleicht wäre er dann in der Lage, sich auf grössere Distanz zu ihr zu bewegen und musste nicht mehr darauf achten, wo sie sich, im räumlichen Verhältnis zu ihm befand.
Die ungleichen Augen glitten im Raum umher, blieben an manchen Flaschen hängen, die einen seltsamen Inhalt zu haben schienen, nahmen Kräuter ins Visier, die ihr nicht geläufig waren und musterten dann wieder Zwergin und Leichnam, die sich einig schienen und nun über eine Creme debattierten. Aris hörte nur mit einem Ohr zu, denn ihr Bewusstsein war eingeschränkt. So müde...so unglaublich erschöpft...
Bis Sarray fertig war mit einem Ergebnis, welches die Nekromantin beinahe mit den Augen rollen liess. Wenn sie geahnt hatte, was Aris war, dann war diese Diagnose nicht gerade bahnbrechend.

Sie schwieg weiterhin und begann dann, als Sarray fertig war und das restliche Proviant auf dem Tisch verteilte, zu essen, bis es ihr ein wenig besser zu gehen schien. Sie gab ihre wieder erlangte Energie an Rolan weiter und musste dies nicht mehr vor den wissenden Augen der ZWergin verstecken. Als dies vollendet war und der Kehlkopf des Leichnams einigermaßen wieder hergestellt war, konnte sie weiter speisen und sich damit um ihre eigene Kondition kümmern. Währenddessen sprach Rolan auch schon das Problem mit den Runen an. "Vielleicht sollten wir den Hexer aufsuchen. Er ist diesem Mädchen hinterher, welches wiederum einem Hund gefolgt ist." Und jeder von ihnen würde den Bewohnern der nah gelegenen Stadt und den umliegenden Dörfern, durch die optischen Merkmake, die sie trugen, auffallen. "Wenn es stimmt, was er sagt und er mir nicht feindlich gesinnt ist, dann könnte er uns den Weg weisen." Einer mehr, der auf das fragile Gerüst aufpassen konnte, welches sie und Igor darstellten. "Wenn wir mal ehrlich zu uns sind, ist Otto der Einzige, dem es bislang auf der Reise gut ergangen ist." Sie zuckte die Achseln. "Danke für deine ...eure Gastfreundschaft Sarray, grüss Ljerka von uns, aber wir müssen nun weiter." Die Zeit drängte. Runen oder Bücher. Aber sie brauchte eine Lösung für das selbsterschaffene Problem.
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Sarray Cestay
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„Warte einen Moment.“
Sarray schob den Schemel an eine andere Stelle, kletterte darauf und zog eine Rolle vom Schrank.
Der Schemel wurde zurückgeschoben zum Tisch und die Zwergin kletterte wieder darauf. Wenn sie für jedes hinaus- und hinunter klettern eine Münze bekommen würde, wäre sie reich.
Mit dem ausgestreckten Arm schob sie zur Seite, was Aris übriggelassen hatte.
Die Rolle war eine Karte, welche sie ausrollte und mit Bechern und anderem Kram beschwerte, damit sie nicht wieder in den Ursprungszustand zurück flutschte. Nicht sehr detailreich, vielleicht nicht einmal sehr genau, aber an verschiedenen Stellen mit Symbolen und Zeichen verunziert. Ganz offensichtlich hatte die Zwergin zu kartographieren versucht, welche Kräuter und Zutaten wo zu finden waren.
Sie tippte auf eine Stelle, fast einen Tagesmarsch östlich von ihrem jetzigen Standort. „Falls ihr den Hexer nicht findet, versucht es hier. In der Nähe von einem wirklich imposanten Anwesen. Aber wenn ihr dort angekommen seid, seid ihr zu weit.“
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Rolan Igorov
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Für einen langen Moment hatte Rolan einfach nur schweigend dagesessen und seine Begleiterin beim Essen beobachtet. Er konnte förmlich spüren, wie jeder Bissen, den sie zu sich nahm, auch ihm mehr Kraft gab. Das war natürlich völliger Quatsch, denn selbst ein ungebildeter Kerl wie Rolan wusste, dass Verdauung und daraus folgende Energiegewinnung nicht sofort geschah. Aber aller Logik zum Trotz, spürte er, wie das Prickeln in seiner Kehle schwand. Ebenso wurde seine Stimme wieder kräftiger, die er gelegentlich auch nutzen musste, wenn Sarray die Stille mit weiteren Fragen durchbrach. Dabei hatte er doch absolut keine Ahnung vom Thema. Aber es war wohl besser, wenn die Zwergin sich auf ihn fixierte, anstatt die Nekromantin vom Essen abzuhalten.

Als Aris dann scheinbar satt war und sich zum Aufbruch vorbereitete, stand auch Rolan vom seinem Schemel auf und packte hastig einige der übriggebliebenen Speisen in ein Tuch, welches im Brotkorb ausgelegt gewesen war. Besser schnell handeln, solange die Zwergin noch von all den wissenschaftlichen Fragen abgelenkt war und nicht noch spontan den Deal ändern würde. Ein wenig kostenfreier Proviant, um die Nekromantin bei Kräften zu halten, war mindestens genauso wichtig, wie der Dolch, den sich Rolan in den Hosenbund geschoben hatte. Er musste ganz dringend eine andere Möglichkeit finden, die Waffe zu transportieren. So schabte sie ständig an seinem Oberschenkel entlang und da der Untote ja keinen Schmerz fühlen konnte, würde schon bald Blut das Bein hinab laufen, sollte er nicht vorsichtiger sein.

Rolan schmunzelte, als Aris den Raben ansprach.
"Ja, ich würde nur zu gerne mit dem Mistvieh tauschen. Ist frei, zu tun, was er mag. Kann unbeschwert einige Ohren abpicken, wenn er Hunger hat und bekommt sogar noch Streicheleinheiten. Was ein glücklicher Bastard!"
Als wenn der Vogel instinktiv wusste, dass über ihn gesprochen wurde, lugte er unter den weißblonden Haaren seines Frauchens hervor und funkelte Rolan bedrohlich an. Verdammt nochmal, konnte das Tier jetzt sogar wirklich verstehen, wenn Rolan ihm, in normalem Tonfall, Beleidigungen an den kleinen gefiederten Kopf warf? Das war nicht fair! Er konnte auch kein Krächzisch oder was auch immer so ein Vogel sprach!
"Schon gut, schon gut." murmelte Rolan beruhigend und kam sich dabei äußerst dämlich vor. Wenn die Zwergin jetzt auch noch mitbekam, dass er mit einem Tier sprach, würde sie wohl gar nicht mehr aufhören, ihn mit Fragen zu löchern.
"Bist ein braver Vogel." versuchte er es diplomatisch, als würde er mit einem Hund reden.

Den verpackten Proviant zu einer Art kleinen Beutel gedreht, band er an den provisorischen Gürtel um seine Hüfte und wendete sich der Zwergin zu, die zu diesem Zeitpunkt die Karte auf dem Tisch ausgebreitet hatte und Richtungen wies.
"Östlich,... Anwesen. Klar soweit."
Er nickte noch einmal zur Bestätigung und öffnete dann die Haustür.
"Vielen Dank für deine Hilfe, Sarray. Bist 'ne echte Lebensretterin!"
Wobei dieser Kommentar von einem Untoten wohl etwas fragwürdig war.
"Mach's gut und richte deiner Freundin auch nochmal unseren besten Dank aus."
Schließlich tat es ja nicht weh, höflich zu sein und die ältere Frau hatte ihm zumindest nicht die getrunkene Säure oder das Natron in Rechnung gestellt. Solche Chemikalien waren nicht grad billig. Also schuldete Rolan ihr zumindest seinen Dank. Zudem hatte er das Gefühl, als wäre die Frau eine Veteranin oder so etwas gewesen. Vom gleichen Schlag wie er also.

Vor der Tür blickte er in die nachmittägliche Sonne hinauf und blinzelte sehr empfindlich. Am besten wäre es wohl, wenn sie im Schatten reisen würden, bis die Sonne ein wenig tiefer stand. Ansonsten würde er wohl am Ende des Tages aussehen, wie ein Spanferkel auf dem Grill und ob Otto sich dann noch würde zurückhalten können?
Als Aris zu ihm aufgeschlossen hatte, drehte er den Kopf und schaute zu ihr hinab.
"Tut mir leid, was da drinnen passiert ist. Das mit der Säure und dass wir gezwungen waren, unser Geheimnis auszuplaudern."
Er tätschelte den Beutel an seiner Seite mit der Hand.
"Aber immerhin sind wir noch im Plus herausgekommen. Also,...?"
Mit unschlüssigem Blick schaute er erst nach Westen, zum in der Ferne sichtbaren Stadttor herüber. Danach nach Osten, wo Felder und Wälder bis zum Horizont reichten.
"Wohin nun? Dem Hexer folgen oder diesen Ort aufsuchen, von dem die Zwergin gesprochen hat?"
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Aris Moriturus
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Draussen vor dem Haus hatte Aris das Gefühl, endlich wieder durchatmen zu können. Denn obwohl ihr niemand bösartig, oder feindselig gesinnt war, so war die Nekromantin allzu viel Gesellschaft nicht gewohnt. Es beanspruchte sie sehr, geduldig zu bleiben, zuzuhören und sich dabei möglichst viel zu verstellen, damit man ihr nicht von der Stirn ablas, wer und was sie war. Aber dieses wohlgehütete Geheimnis war ja nun passé. Dank Rolan. Ihre Mutter drehte sich bestimmt gerade im Grabe herum und verfluchte den Leichtsinn ihrer Tochter.
Wenigstens fühlte Aris sich jetzt stärker, auch wenn diese Phase nur kurz anhalten würde, hoffentlich wenigstens für ein paar Stunden, damit sie Strecke gut machen und ihrem Ziel näher kommen konnten. apropos Ziel. "Ja ich denke, wir suchen erst selbst nach dem Ort. Du hast die Karte ja auch gesehen..es müsste nicht so weit weg sein. Ein Tagesmarsch vielleicht, je nachdem, ob ich bei Kräften zu bleiben vermag." Die Weissblonde schwieg eine Weile, während sie nebeneinander her gingen und sie über Rolan und sich nachdachte. Über die Optionen, die sie hatte. Die er hatte. Die sie gemeinsam, oder getrennt voneinander besaßen. Es führte kein Weg an den Büchern vorbei, die ihr den Weg ebnen und ihre Kraft entfesseln würden. Danach musste sie nur noch vor sich selbst beschützt werden.

"Hör mal", begann sie zögerlich. " Ich muss mit dir über meine Grossmutter sprechen. Denn das wird unser nächster Stopp sein, sofern wir die Runen finden, von denen dieser Hexer und Sarray gesprochen haben." Die kleine Frau atmete tief durch und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, die nun zu trocknen begannen. Otto meckerte kurz, da sie ihn beim Dösen störte, doch Aris tippte ihm nur versöhnlich unter den Schnabel. "Ist dir der Buckelsumpf in Velen ein Begriff?" An seinem Gesicht konnte sie sehen, dass dem durchaus so war. Immerhin war Rolan ein bewanderter Söldner gewesen, der seinen Lebtag nicht an einem Ort allein zugebracht hatte. "Einst gab es dort drei hässliche und grausame Hexen, ehe sie getötet wurden. Die Muhmen.Du weisst schon, die von der Sorte, die Kinder gerne auf ihren Teller landen liessen. "
Umgehend setzte sie einen Fuss vor den Anderen, in östliche Richtung, um ihre Reise endlich fort zu setzen. Schon viel zu lang hatten die unterschiedlichsten Umstände die zwei Reisenden aufgehalten. "Naja und meine Grossmutter ist, egal wie blutrünstig sie auch sein mag, ein Schlitzohr. Sie hat sich die alten Sagen und die Furcht der im Umland lebenden Menschen zu nutze gemacht und sich dort niedergelassen, als seien die Muhren noch immer vorhanden." Sie reckte das schmale, blasse Gesicht der brennenden Sonne entgegen und auch ihr kam der Gedanke, dass Rolan ein Problem mit der Hitze und vor allem der Sonneneinwirkung bekommen könnte.Glücklicherweise war die erste Hälfte des Tages bereits vorbei und die heisseste Zeit, nämlich die am Mittag, bereits vorüber. Nun erwartete sie nur noch der laue Abend. Ein gutes Omen. "Die Abergläubischen bringen ihr Nahrung, natürlich auch Dinge, die sie nicht gebrauchen kann, wie abgetrennte Ohren, Finger und all so einen Blödsinn. Doch sie ist sicher. Allein. Und harrt dort aus, bis sie stirbt...falls sie dazu in der Lage ist." Aris zog die Nase kraus. Es gab allerhand Geschichten, die sich um die mächtige Nekromantin Madame Frith rankten, die nun als selbst ernannte Hexe in einem Sumpf lebte. Otto flatterte kurz mit den Flügeln und riss Aris somit aus ihren Gedanken. Doch diese glitten sofort zu einem anderen Umstand, der ihr selbst kurz eine Gänsehaut bescherte.
"Über die Letzte der Muhren sagt man sich übrigens, dass sie überlebt hätte, während ihre zwei Schwestern starben. Sie verwandelte sich in einen Schwarm Krähen und flog einfach davon." Die junge Nekromantin kraulte ihrem Vogel das Gefieder und fragte sich, was es mit diesem Tier auf sich hatte und ob sie gerade zu viel in ihre eigene Vergangenheit hinein interpretierte. Ob es Zufall war, dass Otto ein Rabe war...und dass er jedes Wort zu verstehen schien, welches der Menschenmund zu formen im Stande war.
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Sarray Cestay
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Sarray war den beiden nach draußen gefolgt.
Mit einem: "Ich wünsche euch dreien viel Glück.", hatte sie sie verabschiedet und ihnen nachgesehen, bevor sie wieder hineinging und alles für Reuvens Behandlung vorbereitete.
Danach würde sie einkaufen müssen. Bis auf die Eier war ihnen nichts geblieben.
Was für ein seltsamer, schräger Tag. Und das war nicht einmal der erste. DIese Stadt hatte wirklich einiges an Chaos zu bieten.
Einige Zeit später saß Sarray in der offenen Tür und wartete auf ihren Patienten.
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