Die Zwergin senkte den Blick, nahm die Schultern runter und machte sich klein.
„Reuven hat deinen Werwolf Ritter aus dem Rinnstein gekratzt und ihm nichts getan.“ Mit zitternden Händen stellte sie die Tasse weg. Mehr konnte sie einfach nicht drin behalten.
„Ich werd dafür sorgen, dass er ihr nicht begegnet. Sicher ist sicher.“ Die kleine Blondine hielt sich am Tisch fest und rutschte vom Stuhl, beide Hände so verkrampft an der Tischkante festgekrallt, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
„Ich geh mal zu ihr. Ich weiß nicht mal, ob sie auch..also…“ Sarray hob den Blick nicht und vollendete auch nicht den begonnenen Satz.
„Ich bin gleich wieder da.“ Unsicheren Schrittes hangelte sie sich am Tisch entlang und wollte zur Tür.
Ljerka hatte Recht. Was hatte sie sich dabei gedacht? Nichts. Das Blut war wohl einmal mehr dort, wo es mit denken nichts zu tun hatte.
Aber wer weiß…vielleicht konnten sie sich doch nochmal wiedersehen. Nur nicht…hier…
Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin
- Sarray Cestay
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Mit einem vollen Eimer Wasser war Lysira auf dem Rückweg zum Haus. Sie hatte nicht lauschen wollen, aber gegen das Gehör einer Fledermaus konnte sie nichts machen. Natürlich hatte sie einiges mitbekommen. Die Reaktion Ljerkas erschien ihr noch verhältnismäßig ruhig im Vergleich zu dem, was sie erwartet hatte.
Deutlich mehr beunruhigte sie, dass es um Gefühle ging. Sie fühlte sich schuldig… hätte es besser wissen müssen. Warum ging das nur immer so schnell bei den Sterblichen? Sie hatte doch nie vorgehabt, Sarrays Herz zu brechen, nun stand es unweigerlich bevor.
,Vorausgesetzt sie überlebt‘, dachte sie bitter.
Nein, es kam nicht infrage, dass sie starb. Lysira würde bei ihr bleiben, bis sie es überstanden hatte. Das war sie ihr schuldig. Es sei denn, Ljerka ließ es nicht zu. Dann würde sie zumindest in der Nähe bleiben.
Lysira spitzte die Ohren. Sarray machte offenbar Anstalten nach ihr zu sehen. Die Bruxa bewegte sich schneller und stand im nächsten Moment vor der Tür, öffnete sie zaghaft.
„Ich habe Wasser gebracht“, sagte sie, klang beinahe schüchtern, nicht sicher, ob sie hier noch Willkommen war.
Deutlich mehr beunruhigte sie, dass es um Gefühle ging. Sie fühlte sich schuldig… hätte es besser wissen müssen. Warum ging das nur immer so schnell bei den Sterblichen? Sie hatte doch nie vorgehabt, Sarrays Herz zu brechen, nun stand es unweigerlich bevor.
,Vorausgesetzt sie überlebt‘, dachte sie bitter.
Nein, es kam nicht infrage, dass sie starb. Lysira würde bei ihr bleiben, bis sie es überstanden hatte. Das war sie ihr schuldig. Es sei denn, Ljerka ließ es nicht zu. Dann würde sie zumindest in der Nähe bleiben.
Lysira spitzte die Ohren. Sarray machte offenbar Anstalten nach ihr zu sehen. Die Bruxa bewegte sich schneller und stand im nächsten Moment vor der Tür, öffnete sie zaghaft.
„Ich habe Wasser gebracht“, sagte sie, klang beinahe schüchtern, nicht sicher, ob sie hier noch Willkommen war.
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"...und Seren hat er einfach erschlagen..." gab Ljerka noch zur Antwort. Aber die Zwergin sagte schon, sie würde dafür sorgen, dass sie sich nicht über den Weg liefen... Was bedeutete das nun wieder? Dass sie es ernst meinte, dass sie mit ihr zusammen sein wollte? Nach dem schwulen Ritter nun eine lesbische Zwergin...
Sie seufzte. Darauf brauchte sie jetzt erst einmal einen Schnaps.
Wortlos goss sie sich Temerischen Brandy ein, ein Kunde hatte damit bezahlt, erst hatte sie sich gesträubt, nun war sie dankbar.
Dann kam die Bruxa auch schon zurück... Irgendwie kleinlaut...
"Danke..."
Ljerka nahm den Eimer entgegen, füllte etwas davon in einem Topf, den sie auf den Herdt stellte. Kochendes Wasser war immer gut. Konnte man für vieles brauchen... Tatsächlich war es eher eine Übersprungshandlung.
Bruxae gehörten doch zu den Vampiren... vermutlich hatte sie gehört, was sie gesagt hatten.
Aber sie war wieder hereingekommen. Irgendwie kleinlaut.
"Setz dich wieder..."
Sie platzierte die Zwergin wieder auf dem Stuhl, am besten sogar wenn sie sich hinlegte... Es war eines der wenigen Male, dass sie ihre Größe ausnutzte.
Ljerka nahm ihren Becher mit Brandy wieder auf, trank einen Schluck, musterte die junge Frau. Zumindest sah sie aus wie eine junge Frau.
Die hatte kein ganzes Bestiarium im Kopf, wie ein Hexer, aber sie war herumgekommen und kannte sich ein wenig aus, vor allem mit dem was sich Männer am Langerfeuer erzählten. Und Bruxae kamen durchaus vor in zotigen Geschichte. Mit ihrer Vorstellungen hate dieses Geschöpf jedoch wenig zu tun.
Untote, Doppler, Werwölfe... und nun eine Bruxa... eigentlich hätte sie sich nicht wundern sollen. Aber die kannte auch Sarray.
"Sie hat mir gesagt was du bist..." Ihr Blick war finster. Gerade hätte sie auch eine Mutter sein können, die den neusten Schwarm der kleinen Tochter begutachtete.
"...und dass sie verschossen ist... meinst du es denn ernst? Oder ist sie nur ein Vergnügen und... Futter?"
Das war was sich die Männer erzählten.
Wie waghalsig das war ahnte sie wohl nicht einmal.
Zwar war ihr Temerisches Offiziersschwert in Griffweite, ebenfalls eine Bezahlung eines gewissen Kunden, aber dass sie wohl kaum eine Chance gehabt hätte wenn die Bruxa wirklich angriff ahnte sie nicht.
Zum Glück, vielleicht hätte ihr sonst der Mut gefehlt.
Sie seufzte. Darauf brauchte sie jetzt erst einmal einen Schnaps.
Wortlos goss sie sich Temerischen Brandy ein, ein Kunde hatte damit bezahlt, erst hatte sie sich gesträubt, nun war sie dankbar.
Dann kam die Bruxa auch schon zurück... Irgendwie kleinlaut...
"Danke..."
Ljerka nahm den Eimer entgegen, füllte etwas davon in einem Topf, den sie auf den Herdt stellte. Kochendes Wasser war immer gut. Konnte man für vieles brauchen... Tatsächlich war es eher eine Übersprungshandlung.
Bruxae gehörten doch zu den Vampiren... vermutlich hatte sie gehört, was sie gesagt hatten.
Aber sie war wieder hereingekommen. Irgendwie kleinlaut.
"Setz dich wieder..."
Sie platzierte die Zwergin wieder auf dem Stuhl, am besten sogar wenn sie sich hinlegte... Es war eines der wenigen Male, dass sie ihre Größe ausnutzte.
Ljerka nahm ihren Becher mit Brandy wieder auf, trank einen Schluck, musterte die junge Frau. Zumindest sah sie aus wie eine junge Frau.
Die hatte kein ganzes Bestiarium im Kopf, wie ein Hexer, aber sie war herumgekommen und kannte sich ein wenig aus, vor allem mit dem was sich Männer am Langerfeuer erzählten. Und Bruxae kamen durchaus vor in zotigen Geschichte. Mit ihrer Vorstellungen hate dieses Geschöpf jedoch wenig zu tun.
Untote, Doppler, Werwölfe... und nun eine Bruxa... eigentlich hätte sie sich nicht wundern sollen. Aber die kannte auch Sarray.
"Sie hat mir gesagt was du bist..." Ihr Blick war finster. Gerade hätte sie auch eine Mutter sein können, die den neusten Schwarm der kleinen Tochter begutachtete.
"...und dass sie verschossen ist... meinst du es denn ernst? Oder ist sie nur ein Vergnügen und... Futter?"
Das war was sich die Männer erzählten.
Wie waghalsig das war ahnte sie wohl nicht einmal.
Zwar war ihr Temerisches Offiziersschwert in Griffweite, ebenfalls eine Bezahlung eines gewissen Kunden, aber dass sie wohl kaum eine Chance gehabt hätte wenn die Bruxa wirklich angriff ahnte sie nicht.
Zum Glück, vielleicht hätte ihr sonst der Mut gefehlt.
„Ich weiß… ich habe es gehört“, sagte Lysira nur. Sie mied Ljerkas Blick, vermutete bereits, was gleich kommen würde und in ihrem Kopf scholt sie die Stimme der Vernunft. Ihr Blick wanderte zu Sarray, sorgenvoll.
„Ich habe mich nicht von ihr genährt und hatte es auch zu keinem Zeitpunkt vor“, antwortete sie ruhig. Zu dem Rest schwieg sie zunächst lieber, schlimm genug, dass sie bereits ein schlechtes Gewissen hatte. Es mochte an der Eindringlichkeit liegen, die Ljerka ausstrahlte oder auch an der Sorge, die sie empfand, dass sie dann doch noch etwas sagte.
„Was lässt dich davon ausgehen, dass Vergänglichkeit den Dingen die Ernsthaftigkeit nehmen würde? Sie weiß, was ich bin und auch, dass ich aus Sicherheitsgründen an keinem Ort sehr lange verweilen kann. Und ja, sie bedeutet mir etwas, wenn es das ist, was du wissen wolltest“, fügte sie hinzu, noch immer ruhig.
Gelogen war es nicht, obgleich ihre Gefühle in eine andere Richtung gingen als die Sarrays.
Und wieder glitt ihr Blick zu der kleinen Blondine, wieder lag Sorge darin.
„Es ist meine Schuld. Ich hätte die Nekrophargen früher bemerken müssen. War zu unachtsam.“ sie schaute betreten zu Boden. Dann wandte sie ihren Blick wieder Ljerka zu, zum ersten Mal schaute sie ihr in die Augen.
„Wird sie es schaffen?“, fragte sie.
„Ich habe mich nicht von ihr genährt und hatte es auch zu keinem Zeitpunkt vor“, antwortete sie ruhig. Zu dem Rest schwieg sie zunächst lieber, schlimm genug, dass sie bereits ein schlechtes Gewissen hatte. Es mochte an der Eindringlichkeit liegen, die Ljerka ausstrahlte oder auch an der Sorge, die sie empfand, dass sie dann doch noch etwas sagte.
„Was lässt dich davon ausgehen, dass Vergänglichkeit den Dingen die Ernsthaftigkeit nehmen würde? Sie weiß, was ich bin und auch, dass ich aus Sicherheitsgründen an keinem Ort sehr lange verweilen kann. Und ja, sie bedeutet mir etwas, wenn es das ist, was du wissen wolltest“, fügte sie hinzu, noch immer ruhig.
Gelogen war es nicht, obgleich ihre Gefühle in eine andere Richtung gingen als die Sarrays.
Und wieder glitt ihr Blick zu der kleinen Blondine, wieder lag Sorge darin.
„Es ist meine Schuld. Ich hätte die Nekrophargen früher bemerken müssen. War zu unachtsam.“ sie schaute betreten zu Boden. Dann wandte sie ihren Blick wieder Ljerka zu, zum ersten Mal schaute sie ihr in die Augen.
„Wird sie es schaffen?“, fragte sie.
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Die wie angeklebt auf dem Stuhl sitzende Zwergin versuchte dem Gespräch zu folgen.
Sie bedeutete Lysira etwas! Das war mehr als sie zu hoffen gewagt hatte. Aber auch, wenn sie ihr nichts bedeutet hätte, auf das Abenteuer hätte sie sich eingelassen. Alles darüber hinaus war Bonus.
Sarray sah zu Lysira auf und lächelte, strahlte sie mit verhangenem Blick an.
Ohne den Blick von der Bruxa zu nehmen, richtete sie das Wort – so undeutlich es auch war – an Ljerka.
„Wenn Lys es wollte, wären wir längst ein roter Fleck am Boden.“, versuchte sie zu vermitteln, doch ihre Zunge war so schwer dazu zu bewegen sich zu artikulieren, dass ihre Worte kaum zu verstehen waren.
Sie fror schrecklich und schlang die Arme um den Oberkörper.
„Und natürlich schaff ich das.“, brummte sie, senkte das Haupt und schloss die Augen.
„Ich bin ein Glückskind.“
Sie bedeutete Lysira etwas! Das war mehr als sie zu hoffen gewagt hatte. Aber auch, wenn sie ihr nichts bedeutet hätte, auf das Abenteuer hätte sie sich eingelassen. Alles darüber hinaus war Bonus.
Sarray sah zu Lysira auf und lächelte, strahlte sie mit verhangenem Blick an.
Ohne den Blick von der Bruxa zu nehmen, richtete sie das Wort – so undeutlich es auch war – an Ljerka.
„Wenn Lys es wollte, wären wir längst ein roter Fleck am Boden.“, versuchte sie zu vermitteln, doch ihre Zunge war so schwer dazu zu bewegen sich zu artikulieren, dass ihre Worte kaum zu verstehen waren.
Sie fror schrecklich und schlang die Arme um den Oberkörper.
„Und natürlich schaff ich das.“, brummte sie, senkte das Haupt und schloss die Augen.
„Ich bin ein Glückskind.“
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Irgendwie war sie nun doch ein wenig wütend, woher diese Wut kam wußte sie nciht einmal genau.
So war es wohl auch zu begründen, dass sie nun vollständig ernst blickte, erst von Sarray zu Lysira und zurück.
"Ich werde ihren Arm abnehmen müssen, nur so kann die Infektion gestoppt werden."
Sie ließ ein paar Augenblicke verrinnen, genoss einen Moment den Schrecken in den Augen.
"Unsinn... klar übersteht sie das. Es sind keine tiefen Wunden und ihr seid rechtzeitig hergekommen. aber jagt mir nie wieder so einen Schrecken ein... Ansonsten ist es mir echt egal, mit wem sie sich trifft..." fast hätte sie 'scheißegal gesagt, aber irgendwie wollte sie dann doch nicht dermaßen derb rüberkommen. "Aber denk dran... hier schauen von Zeit zu Zeit ein Hexer und ein Ritter der Flammenrose vorbei..." den Mann vom Geheimdienst wollte sie erst gar nicht erwähnen, aber irgendwie waren sie wohl ohne es so recht zu bemerken oder zu wollen ins Zentrum des Interesses der Stadt gerückt.
"...versuch keinem davon über den Weg zu laufen, auch wenn beide im Grund wohl zu den guten gehören... sie könnten durch andere Bedingungen gezwungen sein zu handeln. mir ist es egal, solange du keinen beißt."
Nein, ganz egal war es ihr nicht, aber was sollte sie sagen?
So war es wohl auch zu begründen, dass sie nun vollständig ernst blickte, erst von Sarray zu Lysira und zurück.
"Ich werde ihren Arm abnehmen müssen, nur so kann die Infektion gestoppt werden."
Sie ließ ein paar Augenblicke verrinnen, genoss einen Moment den Schrecken in den Augen.
"Unsinn... klar übersteht sie das. Es sind keine tiefen Wunden und ihr seid rechtzeitig hergekommen. aber jagt mir nie wieder so einen Schrecken ein... Ansonsten ist es mir echt egal, mit wem sie sich trifft..." fast hätte sie 'scheißegal gesagt, aber irgendwie wollte sie dann doch nicht dermaßen derb rüberkommen. "Aber denk dran... hier schauen von Zeit zu Zeit ein Hexer und ein Ritter der Flammenrose vorbei..." den Mann vom Geheimdienst wollte sie erst gar nicht erwähnen, aber irgendwie waren sie wohl ohne es so recht zu bemerken oder zu wollen ins Zentrum des Interesses der Stadt gerückt.
"...versuch keinem davon über den Weg zu laufen, auch wenn beide im Grund wohl zu den guten gehören... sie könnten durch andere Bedingungen gezwungen sein zu handeln. mir ist es egal, solange du keinen beißt."
Nein, ganz egal war es ihr nicht, aber was sollte sie sagen?
Die Worte Ljerkas verfehlten ihre Wirkung nicht. Lysiras Herzschlag schien für einen kurzen Moment auszusetzen und beinahe war es, als würde sie noch blasser werden, als sie eh schon war. Bereits hatte sie unauffällig einen scharfen Fingernagel an der Arterie nahe ihres Handgelenks platziert, drauf und dran sie zu öffnen um zu versuchen ob ihr Blut Sarray vor diesem Schicksal bewahren konnte.
Ein hörbar erleichtertes Aufatmen, als Ljerka das Ganze auflöste… Lysira hatte noch immer Schwierigkeiten damit zu erkennen, wann Menschen Scherze machten. Sie kniete sich wieder neben Sarray und tupfte ihr mit einem Stofffetzen, den sie aus ihrer Manteltasche gezogen hatte sanft den Schweiß von der Stirn.
Es beunruhigte sie, dass es hier einen Hexer geben sollte, zuvor war ihre Sorge zu groß gewesen, als dass sie einen Gedanken an irgendwelche Monsterschlächter verschwendet hätte, aber nun… Um den Ritter machte sie sich keine Gedanken. Für gewöhnlich zählte sie solche in jene Kategorie, die nach heutigem Verständnis „Dosenfutter“ am nächsten käme. Noch dazu neigten Ritter dazu an irgendwelche angeblich heiligen Schwüre gebunden zu sein und sich dadurch irrational und dämlich zu verhalten.
Aber ein Hexer konnte ihr durchaus gefährlich werden. Früher oder später würde sie weiterziehen müssen, das wusste sie. Aber vielleicht konnte sie ja noch eine Weile bleiben. Nun waren es schon zwei Personen, die von ihr wussten und kein Monster in ihr sahen. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich viele Dinge verändert. Vielleicht würde sie eines Tages irgendwo leben können, ohne sich verstecken zu müssen. Ohne Angst, dass jemand ihr einen Mörder auf den Hals hetzte.
Sie schaute über die Schulter und sah wieder zu Ljerka. „Ich bin auf Blut als Nahrung angewiesen, aber ich jage meist außerhalb der Städte und ich beobachte diejenigen vorher… Sei gewiss, dass diejenigen, die ich mir als Nahrung wähle keinen besonders großen Verlust für diese Welt darstellen. Letztlich tue ich nichts anderes als ein Hexer, doch unterscheiden sich unsere Definitionen des Wortes ,Monster‘. Und ich verlange kein Geld von den Opfern jener Monster von denen ich mich ernähre.“
Ein hörbar erleichtertes Aufatmen, als Ljerka das Ganze auflöste… Lysira hatte noch immer Schwierigkeiten damit zu erkennen, wann Menschen Scherze machten. Sie kniete sich wieder neben Sarray und tupfte ihr mit einem Stofffetzen, den sie aus ihrer Manteltasche gezogen hatte sanft den Schweiß von der Stirn.
Es beunruhigte sie, dass es hier einen Hexer geben sollte, zuvor war ihre Sorge zu groß gewesen, als dass sie einen Gedanken an irgendwelche Monsterschlächter verschwendet hätte, aber nun… Um den Ritter machte sie sich keine Gedanken. Für gewöhnlich zählte sie solche in jene Kategorie, die nach heutigem Verständnis „Dosenfutter“ am nächsten käme. Noch dazu neigten Ritter dazu an irgendwelche angeblich heiligen Schwüre gebunden zu sein und sich dadurch irrational und dämlich zu verhalten.
Aber ein Hexer konnte ihr durchaus gefährlich werden. Früher oder später würde sie weiterziehen müssen, das wusste sie. Aber vielleicht konnte sie ja noch eine Weile bleiben. Nun waren es schon zwei Personen, die von ihr wussten und kein Monster in ihr sahen. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich viele Dinge verändert. Vielleicht würde sie eines Tages irgendwo leben können, ohne sich verstecken zu müssen. Ohne Angst, dass jemand ihr einen Mörder auf den Hals hetzte.
Sie schaute über die Schulter und sah wieder zu Ljerka. „Ich bin auf Blut als Nahrung angewiesen, aber ich jage meist außerhalb der Städte und ich beobachte diejenigen vorher… Sei gewiss, dass diejenigen, die ich mir als Nahrung wähle keinen besonders großen Verlust für diese Welt darstellen. Letztlich tue ich nichts anderes als ein Hexer, doch unterscheiden sich unsere Definitionen des Wortes ,Monster‘. Und ich verlange kein Geld von den Opfern jener Monster von denen ich mich ernähre.“
- Sarray Cestay
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Sarray kochte regelrecht. Ihr Körper wehrte sich vehement gegen die Überschwemmung des Blutes mit Bakterien. Die Umschläge verhinderten das schlimmste, aber das Fieber hielt sich hartnäckig.
Ljerkas Finte bekam sie genauso wenig mit wie Lysira Antwort. Sie hockte immer noch zusammengesunken auf ihrem Stuhl, als das Schwitzen mit einem Mal nachließ.
Die Zwergin riss den Kopf hoch, blinzelte erschrocken, starrte zur Tür und murmelte etwas, dass selbst dann kaum verständlich gewesen wäre, wenn die Zwergin nicht ihre Muttersprache benutzt hätte.
„Sie kommen immer näher.“, murrte sie, schob sich vom Stuhl und hangelte sich am Tisch entlang Richtung Tür.
Das Fieber gaukelte ihr vor, sich woanders zu befinden. Vor Sarrays Augen verschwammen die hölzernen Wände der Hütte und verwandelten sich und das helle Leinen des Zeltes, in dem sie so lange ihrem Handwerk nachging. In das an tausend Stellen von rostbraunen, nachgedunkelten Flecken verunzierte Leinen. In das Zelt, an dem sich an diesem unheilvollen Tag vor all den Jahren so viel für sie verändert hatte.
Sie wusste was geschehen würde, trotzdem sprach sie – wieder in der Muttersprache – den Zwerg, der den Stoff des Eingangs zur Seite schlug, an: „Wir werden uns bald zurückziehen müssen, Yarpen…“ Mit großen Augen starrte sie die Person an, die sie auf der schmalen Trage hereinbrachten, erkannte ihn kaum, hielt unwillkürlich die Luft an.
Ljerkas Finte bekam sie genauso wenig mit wie Lysira Antwort. Sie hockte immer noch zusammengesunken auf ihrem Stuhl, als das Schwitzen mit einem Mal nachließ.
Die Zwergin riss den Kopf hoch, blinzelte erschrocken, starrte zur Tür und murmelte etwas, dass selbst dann kaum verständlich gewesen wäre, wenn die Zwergin nicht ihre Muttersprache benutzt hätte.
„Sie kommen immer näher.“, murrte sie, schob sich vom Stuhl und hangelte sich am Tisch entlang Richtung Tür.
Das Fieber gaukelte ihr vor, sich woanders zu befinden. Vor Sarrays Augen verschwammen die hölzernen Wände der Hütte und verwandelten sich und das helle Leinen des Zeltes, in dem sie so lange ihrem Handwerk nachging. In das an tausend Stellen von rostbraunen, nachgedunkelten Flecken verunzierte Leinen. In das Zelt, an dem sich an diesem unheilvollen Tag vor all den Jahren so viel für sie verändert hatte.
Sie wusste was geschehen würde, trotzdem sprach sie – wieder in der Muttersprache – den Zwerg, der den Stoff des Eingangs zur Seite schlug, an: „Wir werden uns bald zurückziehen müssen, Yarpen…“ Mit großen Augen starrte sie die Person an, die sie auf der schmalen Trage hereinbrachten, erkannte ihn kaum, hielt unwillkürlich die Luft an.
- Ljerka-Ilmatar Veskewi
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- Lebenslauf: Ljerka
Ljerka verstand kein Wort, Sarray sprach zwergisch, sie phantasierte. Den Namen Yarpen kannte sie allerdings... Sie war wieder im Krieg.
Gut vielleicht, auch ihr Körper führte Krieg.
"Gut..." meinte sie zu der Bruxa. "...ich glaube dir. Hilf mir sie ins Bett zu packen, pass auf sie auf, wenn sie Zuviel Fieber bekommt, hol mich. Ich muss los, Vorräte zu besorgen."
Damit manövrierte sie Sarray in ihr Bett.
Lysira mit ihr alleine zu lassen... es gefiel ihr nicht, aber andererseits hatte sie genug Gelegenheit gehabt... und sie brauchte Vorräte, alles was sie finden konnte.
Gut vielleicht, auch ihr Körper führte Krieg.
"Gut..." meinte sie zu der Bruxa. "...ich glaube dir. Hilf mir sie ins Bett zu packen, pass auf sie auf, wenn sie Zuviel Fieber bekommt, hol mich. Ich muss los, Vorräte zu besorgen."
Damit manövrierte sie Sarray in ihr Bett.
Lysira mit ihr alleine zu lassen... es gefiel ihr nicht, aber andererseits hatte sie genug Gelegenheit gehabt... und sie brauchte Vorräte, alles was sie finden konnte.
Lysira war überfordert und nun wieder umso mehr besorgt. Instinktiv legte sie ihre Arme um Sarray, um sie daran zu hindern, phantasierend herumzulaufen und sich dabei noch weh zu tun, dann half sie Ljerka so gut sie konnte und vergeblich versuchte Sarray zuzudecken.
„Danke. Ich werde gut auf sie aufpassen“, sagte sie an Ljerka gewandt und blieb dann neben Sarrays Bett auf dem Boden sitzen. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, wie sie Sarray vielleicht zurückholen konnte aus ihrem Fiebertraum. Sie begann zu singen, dieses Mal das Lied der Sirenen von den Skelligen, das sie selbst einst hatte zur Ruhe kommen lassen, als sie von ihren Traumata beherrscht rastlos durch die Lande zog.
[The Fields of Ard Skellig]
Sanft hypnotisch, doch leiser als bei ihrem Auftritt legte sich ihre Stimme in die Atmosphäre, während die Bruxa einen weiteren Versuch unternahm, Sarray zuzudecken.
„Danke. Ich werde gut auf sie aufpassen“, sagte sie an Ljerka gewandt und blieb dann neben Sarrays Bett auf dem Boden sitzen. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, wie sie Sarray vielleicht zurückholen konnte aus ihrem Fiebertraum. Sie begann zu singen, dieses Mal das Lied der Sirenen von den Skelligen, das sie selbst einst hatte zur Ruhe kommen lassen, als sie von ihren Traumata beherrscht rastlos durch die Lande zog.
[The Fields of Ard Skellig]
Sanft hypnotisch, doch leiser als bei ihrem Auftritt legte sich ihre Stimme in die Atmosphäre, während die Bruxa einen weiteren Versuch unternahm, Sarray zuzudecken.
- Sarray Cestay
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- Lebenslauf: Sarray
Die Zwergin hatte sich nur fahrig gewehrt, während sie ins Bett gesteckt wurde. Allerding verhielt sie sich danach äußerst aufmüpfig, auch wenn sie gegen die Bruxa keine Chance hatte.
Sie versuchte immer wieder aufzustehen, zappelte und murmelte viel auf Zwergisch.
Lysiras Idee, für sie zu singen, änderte die Situation vollkommen.
Schon nach dem ersten zwei Tönen lag Sarray ruhig auf der Seite, eingerollt wie ein Fötus, beide Hände unter der Wange und blinzelte voller Faszination zur Bruxa hoch, klebte regelrecht an ihren Lippen.
Sie blieb nicht nur liegen, bereits beim Beginn der zweiten Strophe fielen ihr sie Augen zu. Und keine Zeile später waren von dem quirligen Wirbelwind nur noch flache, aber regelmäßige Atemzüge zu hören.
Sie versuchte immer wieder aufzustehen, zappelte und murmelte viel auf Zwergisch.
Lysiras Idee, für sie zu singen, änderte die Situation vollkommen.
Schon nach dem ersten zwei Tönen lag Sarray ruhig auf der Seite, eingerollt wie ein Fötus, beide Hände unter der Wange und blinzelte voller Faszination zur Bruxa hoch, klebte regelrecht an ihren Lippen.
Sie blieb nicht nur liegen, bereits beim Beginn der zweiten Strophe fielen ihr sie Augen zu. Und keine Zeile später waren von dem quirligen Wirbelwind nur noch flache, aber regelmäßige Atemzüge zu hören.
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- Lebenslauf: Ljerka
Ljerka war in der Zwischenzeit unterwegs, sammelte Kräuter und Wurzeln, sie musste ihre Vorräte auffüllen, nicht nur für Sarray, auch für den elfischen Heiler und seinen seltsamen Patienten, von dem sie hoffte, dass sie ihn noch treffen würde.
Etwas zu tun, unterwegs zu sein half gegen die Sorgen, die sie sich machte. Außerdem wollte sie irgendwie nciht bei den beiden im Haus sein. Sarray hatte sich verliebt, in eine Bruxa... Bisher hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht, wen die Zwergin bevorzugte. Bisher hatte sie aber angenommen, es wären Männer, Zwerge, aber eben männliche. Dass sie sich für Frauen interessieren konnte, und dann noch welche, die keine Zwerge waren... war irgendwie ...verstörend.
So tat jede Ablenkung gut.
Kräuter sammeln, Zutaten einkaufen.
Etwas zu tun, unterwegs zu sein half gegen die Sorgen, die sie sich machte. Außerdem wollte sie irgendwie nciht bei den beiden im Haus sein. Sarray hatte sich verliebt, in eine Bruxa... Bisher hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht, wen die Zwergin bevorzugte. Bisher hatte sie aber angenommen, es wären Männer, Zwerge, aber eben männliche. Dass sie sich für Frauen interessieren konnte, und dann noch welche, die keine Zwerge waren... war irgendwie ...verstörend.
So tat jede Ablenkung gut.
Kräuter sammeln, Zutaten einkaufen.
Nachdem Sarray eingeschlafen war, summte Lysira noch weiter leise die Melodie, während sie die kleine Blondine sanft streichelte. Die Bruxa war erschöpft, ihre Wunden heilten langsam für ihre Verhältnisse und die letzte Mahlzeit lag schon einige Zeit zurück. Ihre Lippen waren blass und leichte Schatten lagen wie Ringe unter ihren Augen, aber sie hatte sich unter Kontrolle.
Die Stunden zogen sich dahin und Lysira rührte sich nicht von der Stelle. Sie verharrte die gesamte Zeit in derselben Sitzposition und prüfte nur immer wieder Sarrays Temperatur. Das fiel ihr jedoch zunehmend schwerer, da ihre eigene Temperatur zu sinken schien. Die Lippen wurden blasser, die Augenringe dunkler. Sie wusste nicht, wo sie Ljerka finden konnte, falls das Fieber sich erhöhen würde, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass Sarray nun stabil war, also blieb sie dort sitzen, rührte sich nicht, wartete.
Die Stunden zogen sich dahin und Lysira rührte sich nicht von der Stelle. Sie verharrte die gesamte Zeit in derselben Sitzposition und prüfte nur immer wieder Sarrays Temperatur. Das fiel ihr jedoch zunehmend schwerer, da ihre eigene Temperatur zu sinken schien. Die Lippen wurden blasser, die Augenringe dunkler. Sie wusste nicht, wo sie Ljerka finden konnte, falls das Fieber sich erhöhen würde, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass Sarray nun stabil war, also blieb sie dort sitzen, rührte sich nicht, wartete.
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- Lebenslauf: Sarray
Spät am Abend erwachte Sarray. Endlich. Mit einem Seufzer schlug sie die Augen auf.
„Ich hab nen Schädel….und Durst, Ljerka, haben wir noch…“
Erst dann wurde ihr Blick klarer, begann einen Moment zu strahlen, nur um in der nächsten Sekunde in Entsetzen umzuschlagen.
Sie freute sich unglaublich, dass die Bruxa noch bei ihr war. Aber der Anblick war...furchtbar.
„Du siehst aber Schieße aus…“ Die kleine Blondine setzte sich auf und griff nach Lysiras Hand.
„Du brauchst…Blut, richtig?“
„Ich hab nen Schädel….und Durst, Ljerka, haben wir noch…“
Erst dann wurde ihr Blick klarer, begann einen Moment zu strahlen, nur um in der nächsten Sekunde in Entsetzen umzuschlagen.
Sie freute sich unglaublich, dass die Bruxa noch bei ihr war. Aber der Anblick war...furchtbar.
„Du siehst aber Schieße aus…“ Die kleine Blondine setzte sich auf und griff nach Lysiras Hand.
„Du brauchst…Blut, richtig?“
Mittlerweile sah Lysira in der Tat furchtbar aus. Sie war selbst für ihre Verhältnisse unnatürlich blass, ihre Augen wirkten matter, fast milchig und waren blutunterlaufen. Die vollen Lippen fast so blass wie ihre Haut und mit leicht bläulichen Schimmer,
Die Wunden hatten an irgendeiner Stelle aufgehört sich zu regenerieren und schimmerten dunkel unter dem Spalt im Mantel hervor.
Müde lächelte sie Sarray an. „Du hast es geschafft“, hauchte sie, was von ihrer Stimme übrig war klang heiser und etwas rauchig, sehr anders als die zarte melodische Stimme, die sie sonst hatte.
Es war keine Frage sondern eine Feststellung. Sie konnte es riechen. Ihre Sinne waren nun noch empfindlicher als sonst. Die kleine Blondine roch so gut… Lysira konnte ihren Puls hören.
Die Hand der Bruxa war eiskalt. Zumindest musste es Sarray so vorkommen, denn die Vampirin war beinahe auf Raumtemperatur herunter gekühlt.
Der betörende Duft stach ihr in die Nase und löste eine Reihe von Krämpfen in ihrem Innern aus. Schon spürte sie, wie die spitzen Zähne ihre trockene Zunge berührten.
Plötzlich wich sie mit unmenschlicher Geschwindigkeit zurück, stand im nächsten Moment auf der anderen Seite des Raumes an die Wand gepresst und schaute Sarray mit nun pechschwarzen Augen an.
„Ja… es tut mir Leid… es ist zu… gefährlich“, hauchte sie.
„Kommst du zurecht? Brauchst du noch etwas? Ich muss auf die Jagd gehen, danach komme ich zurück.“
Die Wunden hatten an irgendeiner Stelle aufgehört sich zu regenerieren und schimmerten dunkel unter dem Spalt im Mantel hervor.
Müde lächelte sie Sarray an. „Du hast es geschafft“, hauchte sie, was von ihrer Stimme übrig war klang heiser und etwas rauchig, sehr anders als die zarte melodische Stimme, die sie sonst hatte.
Es war keine Frage sondern eine Feststellung. Sie konnte es riechen. Ihre Sinne waren nun noch empfindlicher als sonst. Die kleine Blondine roch so gut… Lysira konnte ihren Puls hören.
Die Hand der Bruxa war eiskalt. Zumindest musste es Sarray so vorkommen, denn die Vampirin war beinahe auf Raumtemperatur herunter gekühlt.
Der betörende Duft stach ihr in die Nase und löste eine Reihe von Krämpfen in ihrem Innern aus. Schon spürte sie, wie die spitzen Zähne ihre trockene Zunge berührten.
Plötzlich wich sie mit unmenschlicher Geschwindigkeit zurück, stand im nächsten Moment auf der anderen Seite des Raumes an die Wand gepresst und schaute Sarray mit nun pechschwarzen Augen an.
„Ja… es tut mir Leid… es ist zu… gefährlich“, hauchte sie.
„Kommst du zurecht? Brauchst du noch etwas? Ich muss auf die Jagd gehen, danach komme ich zurück.“
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„Mir geht’s prima.“ Sarrays Stimme war ehrlich, voller Mitgefühl. Und einer Spur Angst.
„Geh jagen. Ich mach mir nen Tee und schlaf noch etwas.“
Und dann die eigentlich wichtige Frage:
„Du kommst wirklich zurück?“ Die Zwergin schluckte, lächelte aber tapfer.
„Und wenn nicht, sag es mir bitte. Damit komme ich besser klar als nicht Beschied zu wissen.“, bat sie sanft.
„Geh jagen. Ich mach mir nen Tee und schlaf noch etwas.“
Und dann die eigentlich wichtige Frage:
„Du kommst wirklich zurück?“ Die Zwergin schluckte, lächelte aber tapfer.
„Und wenn nicht, sag es mir bitte. Damit komme ich besser klar als nicht Beschied zu wissen.“, bat sie sanft.
„Dieses Mal werde ich wieder kommen…“, hauchte sie und senkte den Blick… Der Durst bohrte sich durch ihre Eingeweide, die innere Bestie riss gierig an den Ketten. Doch war sie noch immer so weit sie selbst, dass sie sich einigermaßen im Griff hatte. Und jeder Funken ihrer Selbst rang mit dem Schuldgefühl.
Verliebt… das hatte sie nicht gewollt. Sie hatte ihr nie weh tun wollen, aber nun war es unausweichlich. Ehrlichkeit war das Mindeste, was sie verdiente.
„… aber nichts ist für die Ewigkeit. Ich werde fortgehen, vielleicht morgen, vielleicht in ein paar Tagen. Nicht nur wegen des Hexers… es muss sein, weil ich… nicht anders kann.“
Sie rang noch einen Moment mit sich.
„Bis später“, sagte sie dann und ging, lautlos und schnell, mehr wie ein Raubtier als wie eine Frau. Sie wusste, wo sie nach ihrer Beute suchen musste, hatte sie schon in den letzten Tagen ausgespäht.
~ eine Stunde später ~
In einiger Entfernung befand sich eine Ruine, die bis eben noch den verbleibenden vier Banditen jener Bande, von der sie in der Nacht davor drei getötet hatte, als Versteck gedient hatte. Nun war diese Ruine der Schauplatz eines Massackers, das von deutlich mehr Brutalität zeugte, als es die meisten Bruxae ihre Handschrift nennen. Die Eingeweide der Männer lagen über den Boden verteilt, einem fehlte der Kopf, einem anderen der Arm, der dritte war in zwei Hälften geteilt. Der vierte lag mit heruntergelassener Hose und herausgerissenen Kehlkopf auf der Seite, auch ihm fehlte noch ein weiteres Körperteil. Während die anderen weiter unten in dem zerfallenen Gebäude lagen, war er, der Anführer ein paar Stockwerke weiter oben gewesen, als er starb.
Lysira lag neben ihm, nackt, mit vollständig regenerierten Wunden und wunderschön wie eh und je. Ihre Augen waren noch tiefschwarz, die Krallen hatten sich schon zurückgebildet. Doch war sie von Kopf bis Fuß blutverschmiert. Sie schaute ihm in die leeren toten Augen und grinste. Dann fing sie an zu kichern. Wie eine Katze rollte sie sich über den Boden und gab sich mit geschmeidigen Bewegungen ihrem Rausch hin. Ihr Gesang war nun unkontrolliert, fast hatte er etwas Animalisches. Dennoch wusste die Bruxa, dass es unklug war allzu lange am Tatort zu verweilen. Noch immer singend hüllte sie sich in den Mantel und machte sich auf den Rückweg. Vielleicht trug ein Windhauch ihre Stimme bis nach Ferneck.
[https://youtu.be/aAkCvpre7w4]
~ zwei weitere Stunden später ~
Leise öffnete sich die Tür, als Lysira zurück ins Haus kam. Sie hatte in der Zwischenzeit gebadet, sich das Blut vom Körper gewaschen und ihr Parfum neu aufgetragen. Ihre Haare waren noch nass. Inzwischen war ihr Rausch abgeklungen und abgesehen von der Tatsache, dass sie nackt war und einen blutverschmierten Mantel über dem Arm trug, wirkte sie wieder wie eine gänzlich unschuldige junge Frau.
Sie trat ein und ließ den Blick schweifen. Ob Sarray wohl noch wach war?
Verliebt… das hatte sie nicht gewollt. Sie hatte ihr nie weh tun wollen, aber nun war es unausweichlich. Ehrlichkeit war das Mindeste, was sie verdiente.
„… aber nichts ist für die Ewigkeit. Ich werde fortgehen, vielleicht morgen, vielleicht in ein paar Tagen. Nicht nur wegen des Hexers… es muss sein, weil ich… nicht anders kann.“
Sie rang noch einen Moment mit sich.
„Bis später“, sagte sie dann und ging, lautlos und schnell, mehr wie ein Raubtier als wie eine Frau. Sie wusste, wo sie nach ihrer Beute suchen musste, hatte sie schon in den letzten Tagen ausgespäht.
~ eine Stunde später ~
In einiger Entfernung befand sich eine Ruine, die bis eben noch den verbleibenden vier Banditen jener Bande, von der sie in der Nacht davor drei getötet hatte, als Versteck gedient hatte. Nun war diese Ruine der Schauplatz eines Massackers, das von deutlich mehr Brutalität zeugte, als es die meisten Bruxae ihre Handschrift nennen. Die Eingeweide der Männer lagen über den Boden verteilt, einem fehlte der Kopf, einem anderen der Arm, der dritte war in zwei Hälften geteilt. Der vierte lag mit heruntergelassener Hose und herausgerissenen Kehlkopf auf der Seite, auch ihm fehlte noch ein weiteres Körperteil. Während die anderen weiter unten in dem zerfallenen Gebäude lagen, war er, der Anführer ein paar Stockwerke weiter oben gewesen, als er starb.
Lysira lag neben ihm, nackt, mit vollständig regenerierten Wunden und wunderschön wie eh und je. Ihre Augen waren noch tiefschwarz, die Krallen hatten sich schon zurückgebildet. Doch war sie von Kopf bis Fuß blutverschmiert. Sie schaute ihm in die leeren toten Augen und grinste. Dann fing sie an zu kichern. Wie eine Katze rollte sie sich über den Boden und gab sich mit geschmeidigen Bewegungen ihrem Rausch hin. Ihr Gesang war nun unkontrolliert, fast hatte er etwas Animalisches. Dennoch wusste die Bruxa, dass es unklug war allzu lange am Tatort zu verweilen. Noch immer singend hüllte sie sich in den Mantel und machte sich auf den Rückweg. Vielleicht trug ein Windhauch ihre Stimme bis nach Ferneck.
[https://youtu.be/aAkCvpre7w4]
~ zwei weitere Stunden später ~
Leise öffnete sich die Tür, als Lysira zurück ins Haus kam. Sie hatte in der Zwischenzeit gebadet, sich das Blut vom Körper gewaschen und ihr Parfum neu aufgetragen. Ihre Haare waren noch nass. Inzwischen war ihr Rausch abgeklungen und abgesehen von der Tatsache, dass sie nackt war und einen blutverschmierten Mantel über dem Arm trug, wirkte sie wieder wie eine gänzlich unschuldige junge Frau.
Sie trat ein und ließ den Blick schweifen. Ob Sarray wohl noch wach war?
- Sarray Cestay
- Spieler Level 4
- Beiträge: 531
- Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
- Lebenslauf: Sarray
Datum: 30. Juli 1278, nach Mitternacht
Betrifft: Sarray, Lysira,
Die Zwergin schlief, leicht und unruhig, aber sie schlief. Auf dem Tisch befand sich ein Teller mit krümeln darauf, der obligatorische, halb leer gegessene Beute mit Nüssen, die fast leere Kanne mit dem Kräutergebräu und eine Tasse mit einigen Streifen Teesatz am Boden.
Die kleine Blondine hatte tatsächlich gegessen und getrunken.
Sie stank zwar noch immer verschwitzt und kränklich, stand aber lange nicht mehr an der Schwelle des Todes. Zäh, so eine Zwergin. Äußerst zäh.
Als Lysira sich näherte, nackt wie wer auch immer sie geschaffen hatte, blinzelte Sarray, machte große kugelrunde Augen, begann zu Lächeln.
„Du bist tatsächlich wieder da.“, seufzte sie glücklich und schlug die Decke zurück, damit die Bruxa zu ihr schlüpfen konnte. „Müssen Bruxa schlafen? Dann leg dich zu mir. Morgen suchen …“
Sie gähnte, blinzelte, drohte wegzudriften. „…morgen suchen wir das was anzu..anzu…“
Der Gedanke entfleuchte ihr. Sie war zu müde zum Reden. Zu erschöpft. Aber glücklich in genau diesem Moment. Das ihre menschliche Freundin verschwunden war, wusste sie in diesem Moment nicht. Noch nicht.
Betrifft: Sarray, Lysira,
Die Zwergin schlief, leicht und unruhig, aber sie schlief. Auf dem Tisch befand sich ein Teller mit krümeln darauf, der obligatorische, halb leer gegessene Beute mit Nüssen, die fast leere Kanne mit dem Kräutergebräu und eine Tasse mit einigen Streifen Teesatz am Boden.
Die kleine Blondine hatte tatsächlich gegessen und getrunken.
Sie stank zwar noch immer verschwitzt und kränklich, stand aber lange nicht mehr an der Schwelle des Todes. Zäh, so eine Zwergin. Äußerst zäh.
Als Lysira sich näherte, nackt wie wer auch immer sie geschaffen hatte, blinzelte Sarray, machte große kugelrunde Augen, begann zu Lächeln.
„Du bist tatsächlich wieder da.“, seufzte sie glücklich und schlug die Decke zurück, damit die Bruxa zu ihr schlüpfen konnte. „Müssen Bruxa schlafen? Dann leg dich zu mir. Morgen suchen …“
Sie gähnte, blinzelte, drohte wegzudriften. „…morgen suchen wir das was anzu..anzu…“
Der Gedanke entfleuchte ihr. Sie war zu müde zum Reden. Zu erschöpft. Aber glücklich in genau diesem Moment. Das ihre menschliche Freundin verschwunden war, wusste sie in diesem Moment nicht. Noch nicht.
Die Bruxa erwiderte das Lächeln und ließ den Mantel fallen. Er fiel zu Boden wie ein Stein und klimperte beim Aufprall. Sie war sichtlich erleichtert, dass es Sarray wieder gut zu gehen schien.
Kurz zögerte sie, nicht sicher ob es so eine gute Idee war, sich nun zu der kleinen Blondine zu legen. Zum einen wegen derer Gefühle, zum anderen war das mit der Nähe auch sehr schnell zu eng.
Andererseits hatte sie längere Zeit nicht mehr geruht und vielleicht wäre es sinnvoll, angesichts dessen, dass ja ein Hexer in der Nähe sein Unwesen trieb. Zwar hatte sie mal wieder ein solches Schlachtfeld hinterlassen, dass die meisten Hexer es kaum mit einer Kreatur wie ihr in Verbindung bringen würden, aber man konnte es ja nie sicher wissen.
Außerdem wusste Sarray ja woran sie war - was auf die meisten Frauen, mit denen Lysira im Laufe der Jahrhunderte etwas gehabt hatte nicht zutraf.
Also kam Lysira in einer fließenden Bewegung zu Sarray ins Bett. „Lass uns das morgen besprechen“, hauchte sie der Zwergin ins Ohr und legte sich hinter sie. Nun war sie wieder warm und ihre Haut war so makellos und weich wie in der Nacht zuvor. Sie gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Ihre Lippen waren nun wieder von einem solch intensiven rot, dass sie geschminkt wirkten.
Dann streichelte sie die kleine Frau, bis sie wieder eingeschlafen war. Noch eine Weile blieb Lysira wach und schaute ins Leere, während Erinnerungen von mehreren Jahrhunderten in ihrem Geiste vorbeizogen. Dann schloss sie die Augen und verharrte in der Position, regungslos. Herzschlag und Atem gingen langsamer und schwächer, bis beides kaum noch wahrnehmbar war. Es war ein Ruhezustand, der mit Schlaf nur wenig zu tun hatte, denn ihr Geist blieb wach, während ihr Körper alle Sinneswahrnehmungen und den Energieverbrauch auf das allernötigste reduzierte. Nun entschwand sie vollkommen in der Erinnerung mit dem Vorsatz, zurückzukehren, bevor Sarray erwachte, damit sie sich nicht erschreckte und Lysira für tot hielt.
Kurz zögerte sie, nicht sicher ob es so eine gute Idee war, sich nun zu der kleinen Blondine zu legen. Zum einen wegen derer Gefühle, zum anderen war das mit der Nähe auch sehr schnell zu eng.
Andererseits hatte sie längere Zeit nicht mehr geruht und vielleicht wäre es sinnvoll, angesichts dessen, dass ja ein Hexer in der Nähe sein Unwesen trieb. Zwar hatte sie mal wieder ein solches Schlachtfeld hinterlassen, dass die meisten Hexer es kaum mit einer Kreatur wie ihr in Verbindung bringen würden, aber man konnte es ja nie sicher wissen.
Außerdem wusste Sarray ja woran sie war - was auf die meisten Frauen, mit denen Lysira im Laufe der Jahrhunderte etwas gehabt hatte nicht zutraf.
Also kam Lysira in einer fließenden Bewegung zu Sarray ins Bett. „Lass uns das morgen besprechen“, hauchte sie der Zwergin ins Ohr und legte sich hinter sie. Nun war sie wieder warm und ihre Haut war so makellos und weich wie in der Nacht zuvor. Sie gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. Ihre Lippen waren nun wieder von einem solch intensiven rot, dass sie geschminkt wirkten.
Dann streichelte sie die kleine Frau, bis sie wieder eingeschlafen war. Noch eine Weile blieb Lysira wach und schaute ins Leere, während Erinnerungen von mehreren Jahrhunderten in ihrem Geiste vorbeizogen. Dann schloss sie die Augen und verharrte in der Position, regungslos. Herzschlag und Atem gingen langsamer und schwächer, bis beides kaum noch wahrnehmbar war. Es war ein Ruhezustand, der mit Schlaf nur wenig zu tun hatte, denn ihr Geist blieb wach, während ihr Körper alle Sinneswahrnehmungen und den Energieverbrauch auf das allernötigste reduzierte. Nun entschwand sie vollkommen in der Erinnerung mit dem Vorsatz, zurückzukehren, bevor Sarray erwachte, damit sie sich nicht erschreckte und Lysira für tot hielt.
In den frühen Morgenstunden erwachte erst die Bruxa und kurze Zeit später auch Sarray. Das Fieber der Zwergin war nun abgeklungen und so kam es, dass die beiden nicht voneinander lassen konnten, obgleich Lysira bereits plante, weiterzuziehen, sobald Ljerka zurück war. Noch ahnten die beiden nicht, dass es dazu nicht kommen würde.
Schwer atmend lagen sie nach ihrem Liebesspiel nebeneinander, als schon die Morgenröte durch das Fenster fiel. Noch eine Weile betrachteten sie das Farbenspiel am Himmel, ehe sie sich aufrafften um sich um naheliegende Alltagsangelegenheiten zu kümmern - allem voran Sarrays Frühstück. Auch nutzte die Zwergin die Zeit, um sich die Reste des Fiebers vom Körper zu waschen und wo sie schonmal dabei war wurde auch die Kleidung einer gründlichen Reinigung unterzogen, wobei Lysira recht erstaunt darüber schien, dass man Kleidung tatsächlich auch waschen konnte und nicht zwangsläufig entsorgen musste, wenn sie schmutzig war. So verlief der Vormittag recht ruhig, von Ljerka fehlte jedoch jede Spur. Noch schien den beiden nicht in den Sinn zu kommen, dass etwas nicht stimmte.
Schwer atmend lagen sie nach ihrem Liebesspiel nebeneinander, als schon die Morgenröte durch das Fenster fiel. Noch eine Weile betrachteten sie das Farbenspiel am Himmel, ehe sie sich aufrafften um sich um naheliegende Alltagsangelegenheiten zu kümmern - allem voran Sarrays Frühstück. Auch nutzte die Zwergin die Zeit, um sich die Reste des Fiebers vom Körper zu waschen und wo sie schonmal dabei war wurde auch die Kleidung einer gründlichen Reinigung unterzogen, wobei Lysira recht erstaunt darüber schien, dass man Kleidung tatsächlich auch waschen konnte und nicht zwangsläufig entsorgen musste, wenn sie schmutzig war. So verlief der Vormittag recht ruhig, von Ljerka fehlte jedoch jede Spur. Noch schien den beiden nicht in den Sinn zu kommen, dass etwas nicht stimmte.