Jarel sprang zwar nicht auf, als Liam in Sichtweite kam, aber er setze sich zumindest manierlich hin und erwiderte den Gruß der Flamme mit wachem Blick.
Liam wirkte…nun…wie? Verkniffen? Hatte er noch Schmerzen? Oder war da etwas anderes?
Bevor der gefallene Ritter darauf kam, was er da vor sich sah, begann das große Flüchten.
Slava wollte gehen, Jakob erhob sich und der Schattenläufer musste sich massiv zusammennehmen um seine Enttäuschung nicht wie ein Fanal im Gesicht zu tragen.
Er schaffte es tatsächlich den beiden Flüchtlingen ohne besondere sichtbaren Emotionen zuzunicken um sich dann Schwester Svettele und Ritter von Alensbach zuzuwenden.
„Schwester Fini.“, begrüßte er die Dame höflich um dann Liam mit einem „Bruder Liam.“
Es rutschte ihm einfach so heraus. Weder war es angemessen von Alensbach mit dem Vornamen anzusprechen, noch ihn nach der letzen Nacht noch einen Bruder zu nennen.
Doch sich jetzt zu verbessern oder etwas anzufügen würde es höchstens noch schlimmer machen.
Er hatte Liam fragen wollen, wie es um seine Verletzung stand, Fini, ob sie Schlaf gefunden hatte, doch ein Instinkt riet ihm davon ab.
So tat er das, was er für den Moment für das richtige hielt:
Er hielt die Klappe.
Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
- Jarel Moore
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- Liam von Alensbach
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Liam hielt keinen der Männer auf. Sollten sie gehen, schliesslich hatten Sie alle etwas zu tun - auch er. Aber wenn Slava die auf dem Weg zu Varelia war, dann musste er sich wohl oder übel noch ein wenig Gedulden. Lästig. Es half seiner Laune nicht sich zu bessern. Sein Blick glit über Jarels Gestalt, nicht unbedingt feindselig, aber auch nicht so wie man einen Ordensbruder nunmal betrachtete. Dass sich seit der letzten Nacht etwas verändert hatte, das war sonnenklar und von Alensbach verheimlichte nichts davon. Doch nun, da er Jarel gegenüberstand - dem Mann, an dessen Seite er Tage und Nächte verbracht hatte, dem er einst vertraut hatte, schoss Zorn und Wut durch seine Brust. Dem im üblichen so zurückhaltende und ruhige Ordensritter entglitt die Kontrolle über sich, so dass im nächsten Augenblick seine Faust geradewegs in Jarels Gesicht fand. Der Schlag war hart, erbarmungslos und voll von wütender Frustration über den einstigen Kameraden. Dass es ihm danach nicht besser gehen würde, wusste Liam und doch waren ihm in jenem Moment die Zügel entglitten. Etwas in ihm aber frohlockte über die Tat, was den Ritter durchaus befremdete. Aber den Gedanken an dieses Gefühl schob er erstmal beiseite, der hatte für später Zeit...
- Svettele Fini Banik
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Schwester Fini. Die Priesterin musste schmunzeln. Hat ja lange geklappt ihren Weihenamen zu verwenden, aber irgendwie war es klar. Eine förmliche Rolle konnte sie eh nicht lange spielen. Schon gar nicht hier ‚Zuhause‘ auf dem Hof. Deshalb konnte sie nicht anders als freundlich lächeln und schließlich breit grinsen.
Nachdem der Knappe sich verabschiedete, um zur Küche zu gehen, musste Fini dem Freiherrn mitteilen, das dies ebenfalls ihr gemeinsamer Weg sei: „Na, was ein Zufall, Ser.“ Nachgeschoben. Doch ein bisschen benehmen: „Die ehrwürdige Mutter wollen wir ebenfalls aufsuchen und hoffen sie beim Mittagessen in der Stube anzufinden. Sie wird nach der Messe üblicherweise dort speisen. So könnt Ihr Euch uns anschließen ohne zu stören noch Zeit zu ver…“
Die lebhafte Priesterin wollte sich beim Freiherrn schon unter haken, um ihn zum Essen auszuführen, als Liams Faust flog: „Liam!“ Sie konnte diese Übersprungshandlung ja irgendwo verstehen. Aber… „Nicht hier auf diesen Boden! Wenn ihr Euch prügeln wollt, dann geht vor die Tür!“ Entschlossen trat sie neben ihren Ritter und schob ihn an einer Schulter zu sich. Ihr Ton war streng, ebenso ihr Blick und sie wusste ihre Größe gut in Szene zu setzen.
Nachdem der Knappe sich verabschiedete, um zur Küche zu gehen, musste Fini dem Freiherrn mitteilen, das dies ebenfalls ihr gemeinsamer Weg sei: „Na, was ein Zufall, Ser.“ Nachgeschoben. Doch ein bisschen benehmen: „Die ehrwürdige Mutter wollen wir ebenfalls aufsuchen und hoffen sie beim Mittagessen in der Stube anzufinden. Sie wird nach der Messe üblicherweise dort speisen. So könnt Ihr Euch uns anschließen ohne zu stören noch Zeit zu ver…“
Die lebhafte Priesterin wollte sich beim Freiherrn schon unter haken, um ihn zum Essen auszuführen, als Liams Faust flog: „Liam!“ Sie konnte diese Übersprungshandlung ja irgendwo verstehen. Aber… „Nicht hier auf diesen Boden! Wenn ihr Euch prügeln wollt, dann geht vor die Tür!“ Entschlossen trat sie neben ihren Ritter und schob ihn an einer Schulter zu sich. Ihr Ton war streng, ebenso ihr Blick und sie wusste ihre Größe gut in Szene zu setzen.
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Slava hätte Fini sogar untergehakt, aber dazu kam es nicht mehr.
Die Geschwindigkeit mit der Ritter von Alensbach Moore seine Faust in die Kauleiste zimmerte überraschte sogar ihn, der glaubte irgendwie alles kommen zu sehen. Das hatte er definitiv nicht im entferntesten geahnt.
Vielleicht war das der Grund, weswegen sich ein fast belustigtes Grinse in seine sonst so unbewegte Mimik stahl. Manchmal machte es das Leben viel interessanter, wenn es einen überraschte.
"Ich kann mich Schwester Svetele nur anschließen, wenn die Herren etwas zu klären haben, dann sollten sie das an einem passenderen Ort austragen."
Und am besten ohne sein Beisein, andernfalls würde er noch zum Sekundanten werden müssen. Er hatte durchaus nichts gegen eine klärende Schlägerei. Manchmal musste etwas bereinigt werden damit hinterher wieder Freundschaft wachsen konnte.
Die Geschwindigkeit mit der Ritter von Alensbach Moore seine Faust in die Kauleiste zimmerte überraschte sogar ihn, der glaubte irgendwie alles kommen zu sehen. Das hatte er definitiv nicht im entferntesten geahnt.
Vielleicht war das der Grund, weswegen sich ein fast belustigtes Grinse in seine sonst so unbewegte Mimik stahl. Manchmal machte es das Leben viel interessanter, wenn es einen überraschte.
"Ich kann mich Schwester Svetele nur anschließen, wenn die Herren etwas zu klären haben, dann sollten sie das an einem passenderen Ort austragen."
Und am besten ohne sein Beisein, andernfalls würde er noch zum Sekundanten werden müssen. Er hatte durchaus nichts gegen eine klärende Schlägerei. Manchmal musste etwas bereinigt werden damit hinterher wieder Freundschaft wachsen konnte.
- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Weit kam in der Tat auch Jakob nicht und die Schüssel landete achtlos auf dem Boden, als von Alensbach auf Jarel los ging. So prompt und schnell, dass es wohl alle Anwesenden überraschte. Die Schwester hatte eben noch geplappert - eine Sequenz, die bei Jakob nach genau zwei Worten anfing in allen Filtern hängen zu bleiben, ohne das er das wirklich beeinflussen konnte - und im nächsten Moment war der Ritter, den Jakob eigentlich als ruhig und besonnen kennengelernt hatte, völlig eskaliert.
Und damit machte auch er Kehrt. Weniger um Liam aufzuhalten - auch Jakob war nie jemand gewesen, der einer "Aussprache" mit den Fäusten aus dem Weg ging - sondern eher, um sich in Jarels Nähe wiederzufinden. Es war eher eine instinktive Reaktion. Sein Rittervater war eigentlich nicht impulsiv, aber in vielerlei Hinsicht ein tödlicher Gegner. Aktuell konnte er Jarel nicht einschätzen und er wusste auch nichts davon, dass die Wandlung durch einen Fremdkörper unterdrückt war. Und selbst wenn, der Schattenläufer war immer noch ein eben solcher. Also fand sich Jakob mit ein paar Schritten zwischen den beiden Rittern, Jarel zugewandt, die Handflächen jeweils zu einem der Ritter hin weisend.
"Das Feuer in eure Herzen in allen Ehren, aber dies sind weder Zeit noch Ort.", versuchte er irgendetwas Beschwichtigendes zu sagen.
Und damit machte auch er Kehrt. Weniger um Liam aufzuhalten - auch Jakob war nie jemand gewesen, der einer "Aussprache" mit den Fäusten aus dem Weg ging - sondern eher, um sich in Jarels Nähe wiederzufinden. Es war eher eine instinktive Reaktion. Sein Rittervater war eigentlich nicht impulsiv, aber in vielerlei Hinsicht ein tödlicher Gegner. Aktuell konnte er Jarel nicht einschätzen und er wusste auch nichts davon, dass die Wandlung durch einen Fremdkörper unterdrückt war. Und selbst wenn, der Schattenläufer war immer noch ein eben solcher. Also fand sich Jakob mit ein paar Schritten zwischen den beiden Rittern, Jarel zugewandt, die Handflächen jeweils zu einem der Ritter hin weisend.
"Das Feuer in eure Herzen in allen Ehren, aber dies sind weder Zeit noch Ort.", versuchte er irgendetwas Beschwichtigendes zu sagen.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Jarel kassierte den Schlag ohne auszuweichen.
Ein Schlag, hart genug um seinen Kopf mit Schwung und wehendem Haar herumzuwerfen. Hart genug um einen kräftigen, dumpfen Schmerz zu verursachen und ihn Sterne sehen zu lassen. Nicht hart genug um ihm das Licht auszublasen.
Hätte er ausweichen können? Wahrscheinlich schon, wenngleich ihm seit dem Implantat – und dem damit fehlenden Kontakt zum Schwarzen- ein Teil seiner Reflexe fehlte.
Hätte er ausweichen wollen? Nein. Und das nicht nur, weil er das Gefühl hatte es zu verdienen.
Ihn hatte auch das Gefühl in der Bewegung blockiert Liam etwas hart verdientes wegzunehmen, wäre er ausgewichen.
Von Alensbach, der selbst dann kontrolliert und nach außen hin emotionslos geblieben war, als Moore selbst vor einer gefühlten Ewigkeit angesichts der brennenden Kinderleichen beinahe zusammenbrach, die der Schattenläufer eigenhändig auf dem gemeinsam aufgehäuften Scheiterhaufen gebettet hatte.
Nicht seine Kinder. Nicht direkt durch sein Verschulden umgekommen. Aber durch sein Versagen.
Damals hatte er herausgefunden, dass es zwischen ihnen neben all den Gemeinsamkeiten einen eklatanten Unterschied gab:
Moore selbst verbarg seine Emotionen hinter einer stoischen, gefühlsarmen Maske mehr schlecht als Recht vor seiner Umgebung.
Liam jedoch verbarg sein Innerstes viel tiefer, wesentlich weiter weg von der Oberfläche. So tief vergraben, dass Jarel den Eindruck nicht los wurde, sein Ritterbruder verbarg sie sogar vor sich selbst.
Und nun dies. Ein Gefühlsausbruch! Erstaunlich. Bemerkenswert sogar!
Jarel blinzelte und rieb sich mit drei Fingern der Rechten das bärtige Kinn, bewegte prüfend den Unterkiefer von einer Seite zur anderen, während er den Kopf langsam zu Liam zurückdrehte und den Kontakt zu den hübschen grauen Augen suchte. Er hatte über die Jahre gelernt das dies die einzige Möglichkeit war in Liam überhaupt Gefühle zu lesen.
Sein langjähriger Reisegefährte war wütend, frustriert. Nunja….das hätte man auch einzig aus dem Schlag lesen können.
Aber da war noch mehr. Freute er sich darüber, ihn geschlagen zu haben? Wollte er mehr? Ihn zusammenschlagen? Noch vor Stunden hätte Jarel sich mit einem kraftvollen Sprung in eine Prügelei katapultiert, hätte seine und Liams Aggressionen mit einem waffenlosen Kampf abgebaut, so wie damals, als sie gemeinsam gereist waren. Doch seitdem hatte sich alles verändert. Alles.
Tief atmete der gefallene Ritter durch und blinzelte die Sterne vor den Augen weg, bekam erst jetzt mit, dass Schwester Svettele versuchte Liam in den Griff zu bekommen und auch Jakob zwischen sie trat, als befürchte er, sie würden einander zerfleischen.
War sie gewachsen? Und Jakob auch? Oder lag das nur an dem Druck, den beide in ihre Stimmen legten. Ein erstaunlicher Effekt, doch Jarel lenkte seine Aufmerksamkeit zurück.
„Deine Wunden scheinen gut verheilt sein.“, richtete er sein Wort an den Ritterbruder, wählte seinen Ton ruhig und warm, wie an einen guten Freund in einem vertraulichen Gespräch gerichtet.
Dann deutete er mit dem Daumen über die Schulter in Richtung Tor. “Sollen wir raus?”
Von den Verletzungen an der Hand des aufgebrachten Ritters hatte er nichts mitbekommen, seine Nase hatte ihm genauso den Dienst verweigert wie seine übrige Aufmerksamkeit.
Die galt Liams seltsam vertrautem Gesicht und dem Ausdruck in den hellen Augen.
Kein Wort vom Wolf. Mit welcher Reaktion Liam auch immer gerechnet hatte, damit sicherlich nicht. Oder doch?
Jarel wünschte sich tatsächlich, Liam würde mit ihm das Tor durchqueren, ob nun für eine ordentliche Prügelei oder noch besser: Eine Aussprache.
Ein Schlag, hart genug um seinen Kopf mit Schwung und wehendem Haar herumzuwerfen. Hart genug um einen kräftigen, dumpfen Schmerz zu verursachen und ihn Sterne sehen zu lassen. Nicht hart genug um ihm das Licht auszublasen.
Hätte er ausweichen können? Wahrscheinlich schon, wenngleich ihm seit dem Implantat – und dem damit fehlenden Kontakt zum Schwarzen- ein Teil seiner Reflexe fehlte.
Hätte er ausweichen wollen? Nein. Und das nicht nur, weil er das Gefühl hatte es zu verdienen.
Ihn hatte auch das Gefühl in der Bewegung blockiert Liam etwas hart verdientes wegzunehmen, wäre er ausgewichen.
Von Alensbach, der selbst dann kontrolliert und nach außen hin emotionslos geblieben war, als Moore selbst vor einer gefühlten Ewigkeit angesichts der brennenden Kinderleichen beinahe zusammenbrach, die der Schattenläufer eigenhändig auf dem gemeinsam aufgehäuften Scheiterhaufen gebettet hatte.
Nicht seine Kinder. Nicht direkt durch sein Verschulden umgekommen. Aber durch sein Versagen.
Damals hatte er herausgefunden, dass es zwischen ihnen neben all den Gemeinsamkeiten einen eklatanten Unterschied gab:
Moore selbst verbarg seine Emotionen hinter einer stoischen, gefühlsarmen Maske mehr schlecht als Recht vor seiner Umgebung.
Liam jedoch verbarg sein Innerstes viel tiefer, wesentlich weiter weg von der Oberfläche. So tief vergraben, dass Jarel den Eindruck nicht los wurde, sein Ritterbruder verbarg sie sogar vor sich selbst.
Und nun dies. Ein Gefühlsausbruch! Erstaunlich. Bemerkenswert sogar!
Jarel blinzelte und rieb sich mit drei Fingern der Rechten das bärtige Kinn, bewegte prüfend den Unterkiefer von einer Seite zur anderen, während er den Kopf langsam zu Liam zurückdrehte und den Kontakt zu den hübschen grauen Augen suchte. Er hatte über die Jahre gelernt das dies die einzige Möglichkeit war in Liam überhaupt Gefühle zu lesen.
Sein langjähriger Reisegefährte war wütend, frustriert. Nunja….das hätte man auch einzig aus dem Schlag lesen können.
Aber da war noch mehr. Freute er sich darüber, ihn geschlagen zu haben? Wollte er mehr? Ihn zusammenschlagen? Noch vor Stunden hätte Jarel sich mit einem kraftvollen Sprung in eine Prügelei katapultiert, hätte seine und Liams Aggressionen mit einem waffenlosen Kampf abgebaut, so wie damals, als sie gemeinsam gereist waren. Doch seitdem hatte sich alles verändert. Alles.
Tief atmete der gefallene Ritter durch und blinzelte die Sterne vor den Augen weg, bekam erst jetzt mit, dass Schwester Svettele versuchte Liam in den Griff zu bekommen und auch Jakob zwischen sie trat, als befürchte er, sie würden einander zerfleischen.
War sie gewachsen? Und Jakob auch? Oder lag das nur an dem Druck, den beide in ihre Stimmen legten. Ein erstaunlicher Effekt, doch Jarel lenkte seine Aufmerksamkeit zurück.
„Deine Wunden scheinen gut verheilt sein.“, richtete er sein Wort an den Ritterbruder, wählte seinen Ton ruhig und warm, wie an einen guten Freund in einem vertraulichen Gespräch gerichtet.
Dann deutete er mit dem Daumen über die Schulter in Richtung Tor. “Sollen wir raus?”
Von den Verletzungen an der Hand des aufgebrachten Ritters hatte er nichts mitbekommen, seine Nase hatte ihm genauso den Dienst verweigert wie seine übrige Aufmerksamkeit.
Die galt Liams seltsam vertrautem Gesicht und dem Ausdruck in den hellen Augen.
Kein Wort vom Wolf. Mit welcher Reaktion Liam auch immer gerechnet hatte, damit sicherlich nicht. Oder doch?
Jarel wünschte sich tatsächlich, Liam würde mit ihm das Tor durchqueren, ob nun für eine ordentliche Prügelei oder noch besser: Eine Aussprache.
- Liam von Alensbach
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- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
Von Alensbach war schon immer eine ruhige Seele gewesen. Besonnen, zielstrebig und sogar an jenem Tag, als man ihn denunzierte hatte er es geschafft gefasst zu bleiben. Über so viele Jahre hinweg war er ein Meister darin gewesen, seine Emotionen zu kontrollieren und sie bewusst dahin zu lenken wo er sie brauchte. Er liess andere seine Gefühle sehen, wenn er es wollte und wenn es niemand wissen sollte, dann schloss er sie ein. Vielleicht um- wie Jarel vermutete - sie tatsächlich auch vor sich selbst zu verbergen. Und so kam der Schlag für die meisten wohl unerwartet, doch auch für Liam selbst, der sich über seine eigene Handlung wunderte. Wer nun jedoch davon ausging, dass es der erste Schritt zu einer Eskalation war, der wurde enttäuscht oder beruhigt. Der Ordensritter hatte weder vor hier auf dem geweihten Boden der Melitele weiter nachzusetzen, noch vor den Toren. Einzig in den grauen Augen, die durch den Blaustich eine unangenehme Kälte besassen und die jetzt gerade so stark hervor traten, dass der dunkel Kreis um die Iris wie scharf geschnittene Linien wirkten, fand sich jene Wut und Enttäuschung wieder. Jarels Worte, so warm und ruhig sie auch gewählt wurden, besänftigten den Ritter keineswegs. Im Gegenteil. Jedes Wort fühlte sich an wie der schmerzhafte Stich eines Messers ins Fleisch. Mit was hatte Liam gerechnet? Er wusste es selbst nicht. Er wusste nicht einmal, welche Reaktion er sich von Jarel gewunschen hätte. Als der einstige Bruder und Freund ihn ansah, erwiderte er dessen Blick mit dem Frost eines beissenden Wintertages. "Nein." sagte er auf die Frage, ob sie nicht lieber vor das Tor gehen sollten. Dass seine Stimme um kein Grad wärmer war als sein Blick, das war keine Überraschung.
Für Fini durfte es schliesslich ein leichtes sein, den Mann an der Schulter zu sich zu schieben und auch seinen Blick aufzufangen. So rasch der Ritter explodiert war, so rasch hatte er die Zügel wieder in der Hand. Reue fand sich keine in seinem Gesicht, ein schlechtes Gewissen blieb ebenso fern. Er selbst fühlte gar nichts in seinem Herzen. Nur eine unendlich tiefe Leere. Die Kälte wich, als Liam die Schwester ansah, die ihn gut genug kannte um den Schmerz der Verbitterung über die ganze Situation auf seinem Gesicht zu erkennen. Sie durfte es sehen. Die anderen nicht - und es kam ihm zugute, dass sie ihn kaum kannten, so dass die Mimik auch als verschlossen bis neutral beschrieben werden konnte. "Schon gut." besänftigte er sowohl Fini als auch Jakob. In den Worten schwang ein "Ich bin fertig." mit.
Für Fini durfte es schliesslich ein leichtes sein, den Mann an der Schulter zu sich zu schieben und auch seinen Blick aufzufangen. So rasch der Ritter explodiert war, so rasch hatte er die Zügel wieder in der Hand. Reue fand sich keine in seinem Gesicht, ein schlechtes Gewissen blieb ebenso fern. Er selbst fühlte gar nichts in seinem Herzen. Nur eine unendlich tiefe Leere. Die Kälte wich, als Liam die Schwester ansah, die ihn gut genug kannte um den Schmerz der Verbitterung über die ganze Situation auf seinem Gesicht zu erkennen. Sie durfte es sehen. Die anderen nicht - und es kam ihm zugute, dass sie ihn kaum kannten, so dass die Mimik auch als verschlossen bis neutral beschrieben werden konnte. "Schon gut." besänftigte er sowohl Fini als auch Jakob. In den Worten schwang ein "Ich bin fertig." mit.
- Svettele Fini Banik
- Spieler Level 2
- Beiträge: 248
- Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
- Lebenslauf: Fini
„Gut.“ Schwester Svettele nickte Liam zu. Über eine Prügelei hätte sie sich um ehrlich zu sein auch gewundert. Dennoch durften hier nur die Kinder Großmeister und Nilfgaarder spielen. Außerdem waren die Herren Gäste. „Manche Dinge müssen einfach raus.“ Eigentlich hätte sie da auch eine Liste mit Personen, denen sie einfach mal eine reinhauen sollte, aber… zu weit weg. Fini klopfte ihrem Flammenrosenritter auf die Schulter. Mitfühlend. Irgendwas stimmte nicht mit ihm, was über die Erlebnisse der Nacht hinaus ging. Aber sie bekämen das hin, sie war für ihn da. Auf eine ganz andere Art als dieser vertrauliche Augenkontakt für Außenstehende vielleicht wirkten könnte.
„So, meine Herren…“ Fini nahm ihre Hände und Finger wieder zu sich, während sie einen Blick in die Runde warf. Nur ein wenig länger blieb dieser dabei auf Jarels Gesicht hängen und musterte die Spuren, die Liams Faust hinterlassen hatte. Aber die Blessuren waren kaum der Rede wert und bedurften keiner augenblicklichen Behandlung. „…wer kommt mit in die gute Stube? Zur ehrwürdigen Mutter?“ Ein bisschen sagte der Ton, dass Schläge ins Gesicht dort noch weniger erlaubt sind. Auch nicht mit einem Löffel.
„Herr Knappe – sagt man das so? Oder gibt es irgendwelche anderen Anreden?“ Ach, sie und die Etikette. „Also offizielle, nicht so das was von oben kommt, wie ‚Hey Du Lümmel‘ oder so. Ähm.“ Ein Räuspern. „Na, auf jeden Fall, wenn Ihr mir die abgeworfene Schüssel reicht, nehme ich sie mit und räume sie auf.“ Dann könnte Jakob sich wie angekündigt verziehen oder die Gelegenheit nutzen mit seinem Rittervater alleine zu sein.
„Wollen wir?“ Sie würde einen zweiten Versuch starten sich beim Slava unterzuhaken, um sich gemeinsam mit Liam in die Stube zu begeben.
„So, meine Herren…“ Fini nahm ihre Hände und Finger wieder zu sich, während sie einen Blick in die Runde warf. Nur ein wenig länger blieb dieser dabei auf Jarels Gesicht hängen und musterte die Spuren, die Liams Faust hinterlassen hatte. Aber die Blessuren waren kaum der Rede wert und bedurften keiner augenblicklichen Behandlung. „…wer kommt mit in die gute Stube? Zur ehrwürdigen Mutter?“ Ein bisschen sagte der Ton, dass Schläge ins Gesicht dort noch weniger erlaubt sind. Auch nicht mit einem Löffel.
„Herr Knappe – sagt man das so? Oder gibt es irgendwelche anderen Anreden?“ Ach, sie und die Etikette. „Also offizielle, nicht so das was von oben kommt, wie ‚Hey Du Lümmel‘ oder so. Ähm.“ Ein Räuspern. „Na, auf jeden Fall, wenn Ihr mir die abgeworfene Schüssel reicht, nehme ich sie mit und räume sie auf.“ Dann könnte Jakob sich wie angekündigt verziehen oder die Gelegenheit nutzen mit seinem Rittervater alleine zu sein.
„Wollen wir?“ Sie würde einen zweiten Versuch starten sich beim Slava unterzuhaken, um sich gemeinsam mit Liam in die Stube zu begeben.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Der Ritter lenkte schnell ein, was die Situation nicht weniger merkwürdig machte. Für eine Hitzkopf hatte Slava den Mann nicht gehalten aber auch gerade deswegen passt nichts an seinem Verhalten, weder der Ausbruch noch das schnelle Abkühlen in sein Profil.
Das, zugegebenermaßen lückenhaft war, aber auch wieder nicht so sehr.
"Gut, gehen wir, die Herren werden das schon unter sich regeln."
erlaubte er Fini, sich unterzuhaken und verließ dann mit ihr zusammen die Szenerie.
<zur Küche>
Das, zugegebenermaßen lückenhaft war, aber auch wieder nicht so sehr.
"Gut, gehen wir, die Herren werden das schon unter sich regeln."
erlaubte er Fini, sich unterzuhaken und verließ dann mit ihr zusammen die Szenerie.
<zur Küche>
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Bei Jarels Worten fühlte Jakob den alten Zorn in sich hoch steigen. Wofür hatten sie eigentlich die halbe Nacht gestritten und ihr Leben riskiert? Ihre Freiheit und Zukunft. Er ballte die eben noch beschwichtigend erhobenen Hände zu Fäusten an seinen Seiten und blaffte Jarel an: "Halt die Klappe, Jarel. Wir haben nicht Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit du dich da draußen von irgendeinem Querkopf über den Haufen schießen lässt.", wobei er kurz wirkte, als würde er seinem Rittervater gleich noch die andere Seite des Kiefers dekorieren. Aber da lenkte Liam auch schon wieder ein und Schwester Fini sprach ihn wegen der Schüssel an.
Jakob atmete durch und hatte sich schnell wieder im Griff. Darin war er inzwischen tatsächlich besser geworden - so schnell das Blut hoch kochte, so schnell kühlte es schadlos auch wieder ab. Er öffnete in einer ganz bewussten Geste die Hände und tat wie geheißen.
Wieder ganz aufgeräumt erwiderte er: "Bruder Jakob genügt. Meine Tage als Knappe sind ohnehin gezählt.", Auf die eine oder andere Weise. Er reichte ihr das Geschirr. "Danke.", sprachs und war plötzlich wieder allein mit Jarel unter der Linde. Als er sich dem Ritter wieder zuwandte, stand ein Ausdruck auf seinen Zügen, zu dem in die Seiten gestemmte Fäuste noch gut gepasst hätten, nur gehörten die nicht ins typische Repertoire von Jakobs Gestik.
Jakob atmete durch und hatte sich schnell wieder im Griff. Darin war er inzwischen tatsächlich besser geworden - so schnell das Blut hoch kochte, so schnell kühlte es schadlos auch wieder ab. Er öffnete in einer ganz bewussten Geste die Hände und tat wie geheißen.
Wieder ganz aufgeräumt erwiderte er: "Bruder Jakob genügt. Meine Tage als Knappe sind ohnehin gezählt.", Auf die eine oder andere Weise. Er reichte ihr das Geschirr. "Danke.", sprachs und war plötzlich wieder allein mit Jarel unter der Linde. Als er sich dem Ritter wieder zuwandte, stand ein Ausdruck auf seinen Zügen, zu dem in die Seiten gestemmte Fäuste noch gut gepasst hätten, nur gehörten die nicht ins typische Repertoire von Jakobs Gestik.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Liams Schlag war eine Art Schmerz, der erträglich, ja beinahe schon tröstlich gewesen war.
Der eiskalte Blick aus den hübschen grauen Augen jedoch hatte gesessen und trieb einen Dorn aus Eis in Jarels Seele. Würden ihn jetzt all seine Brüder so ansehen? Würde irgendjemand ihn noch anders ansehen?
Der gefallene Ritter schlug den Blick nieder, kaum das er meinte Liam sähe ihn nicht mehr an und Slava und Schwester Svettele ihm den Rücken zudrehten.
Er vermied es Slava nachzusehen. Er vermied es ebenso in Liams Richtung zu sehen.
Seine Maske bröckelte gerade. Jakobs Fürsprache hatte ihn tief gerührt, Liams Abweisung nicht minder verletzt. Sich nicht so von Slava verabschieden zu können wie er es sich so sehr wünschte jedoch war das Schlimmste an seiner momentanen Situation.
In dieser Stimmung konnte er kaum verhindern, dass er sowohl Jakobs harsche Zurechtweisung als auch die letzte Bemerkung eher auf die andere als auf die eine Weise interpretierte, doch als er den Kopf hob und seinen – noch – Knappen ansah, war seine Miene neutral, kühl und ruhig.
Dies jedoch nur so lange, bis er von Nagalls Gesichtsausdruck sah.
Mit einem Schlag erinnerte er sich an eine Begebenheit, die eine Ewigkeit und obendrein eine ganze Welt weit weg lag: Er hatte mit seinem Gefährten den waffenlosen Kampf auf dem Platz trainiert, auf dem er an so vielen anderen Tagen die von ihm zuvor gefällten Baumstämme bearbeitete.
Jarel war – obwohl damals noch wesentlich drahtiger – um einiges schwerer gewesen als Ilarion, doch der Kampf war ausgeglichen, anstrengend, spannend, ja regelrecht herausfordernd verlaufen
Und er endete wie so oft damit, dass der eine auf dem anderen saß und seinen Triumpf mit einem Kuss feierte. Noch einem Kuss, noch einen…und schlussendlich mit einer anderen Art Ringkampf und der Hand in der Hose des jeweils anderen.
Einmal, kurz vor Ilarions Verschwinden, hatte Clay sie dabei erwischt.
Und er hatte genau so vor ihm gestanden. Als hätte ein Vater seine Jungs mit der Hand in der Keksdose erwischt.
Sein Sohn hatte genau so vor ihm gestanden wie Jakob jetzt, mit dem einzigen Unterschied, dass Clay die Fäuste in die Hüften gestemmt hatte.
Wie er sie liebte. Beide. Clay würde er nie wiedersehen und Jakob war im schlimmsten Fall gezwungen den Scheiterhaufen unter seinen nackten Füßen zu entzünden.
Die Kühle in den Augen des Schattenläufers taute und ein Jakob nur zu bekanntes Funkeln huschte über das warme Braun, unterstrichen von der Andeutung eines Schmunzelns.
Jarel hatte schlicht nicht daran gedacht, dass man ihm draußen auflauern könnte. Sein Stolz verbot es ihm jedoch dies zuzugeben und das Schmunzeln in den braunen Augen machte die ganze Sache nicht besser.
Er sagte nichts, denn seine Stimme hätte gezittert, einzig sein Atem ging schwer und verkrampft, während er Jakobs Blick erwiderte.
Der eiskalte Blick aus den hübschen grauen Augen jedoch hatte gesessen und trieb einen Dorn aus Eis in Jarels Seele. Würden ihn jetzt all seine Brüder so ansehen? Würde irgendjemand ihn noch anders ansehen?
Der gefallene Ritter schlug den Blick nieder, kaum das er meinte Liam sähe ihn nicht mehr an und Slava und Schwester Svettele ihm den Rücken zudrehten.
Er vermied es Slava nachzusehen. Er vermied es ebenso in Liams Richtung zu sehen.
Seine Maske bröckelte gerade. Jakobs Fürsprache hatte ihn tief gerührt, Liams Abweisung nicht minder verletzt. Sich nicht so von Slava verabschieden zu können wie er es sich so sehr wünschte jedoch war das Schlimmste an seiner momentanen Situation.
In dieser Stimmung konnte er kaum verhindern, dass er sowohl Jakobs harsche Zurechtweisung als auch die letzte Bemerkung eher auf die andere als auf die eine Weise interpretierte, doch als er den Kopf hob und seinen – noch – Knappen ansah, war seine Miene neutral, kühl und ruhig.
Dies jedoch nur so lange, bis er von Nagalls Gesichtsausdruck sah.
Mit einem Schlag erinnerte er sich an eine Begebenheit, die eine Ewigkeit und obendrein eine ganze Welt weit weg lag: Er hatte mit seinem Gefährten den waffenlosen Kampf auf dem Platz trainiert, auf dem er an so vielen anderen Tagen die von ihm zuvor gefällten Baumstämme bearbeitete.
Jarel war – obwohl damals noch wesentlich drahtiger – um einiges schwerer gewesen als Ilarion, doch der Kampf war ausgeglichen, anstrengend, spannend, ja regelrecht herausfordernd verlaufen
Und er endete wie so oft damit, dass der eine auf dem anderen saß und seinen Triumpf mit einem Kuss feierte. Noch einem Kuss, noch einen…und schlussendlich mit einer anderen Art Ringkampf und der Hand in der Hose des jeweils anderen.
Einmal, kurz vor Ilarions Verschwinden, hatte Clay sie dabei erwischt.
Und er hatte genau so vor ihm gestanden. Als hätte ein Vater seine Jungs mit der Hand in der Keksdose erwischt.
Sein Sohn hatte genau so vor ihm gestanden wie Jakob jetzt, mit dem einzigen Unterschied, dass Clay die Fäuste in die Hüften gestemmt hatte.
Wie er sie liebte. Beide. Clay würde er nie wiedersehen und Jakob war im schlimmsten Fall gezwungen den Scheiterhaufen unter seinen nackten Füßen zu entzünden.
Die Kühle in den Augen des Schattenläufers taute und ein Jakob nur zu bekanntes Funkeln huschte über das warme Braun, unterstrichen von der Andeutung eines Schmunzelns.
Jarel hatte schlicht nicht daran gedacht, dass man ihm draußen auflauern könnte. Sein Stolz verbot es ihm jedoch dies zuzugeben und das Schmunzeln in den braunen Augen machte die ganze Sache nicht besser.
Er sagte nichts, denn seine Stimme hätte gezittert, einzig sein Atem ging schwer und verkrampft, während er Jakobs Blick erwiderte.
- Liam von Alensbach
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Von Alensbach sagte nichts mehr und liess Jarel einfach stehen, auch wenn er in dessen Gesicht eine Verzweiflung entdeckte, die so abgrundtief war wie die unendliche See. Und früher hätte der Ordensbruder dem anderen eine starke Schulter geschenkt, wäre da gewesen um zu Schweigen oder zuzuhören. Aber das war nun vorbei und er verspürte nichts. Er wandte sich um und folgte Slava, wie auch Fini in Richtung der Stube. Ein paar Schritte hinter den beiden und in eisernem Schweigen. Dabei rieb er seine Hand, mit der er zugeschlagen hatte. So ganz verheilt war sie noch nicht und nun spürte er den pochenden Schmerz. Er würde vorbei gehen, noch eher als es seine Enttäuschung tun würde.
Es geht in der Stube weiter! https://sphaerenkonjunktion.de/viewtopi ... 470#p11470
Es geht in der Stube weiter! https://sphaerenkonjunktion.de/viewtopi ... 470#p11470
Zuletzt geändert von Liam von Alensbach am Mittwoch 28. August 2024, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jarels Befinden sprang Jakob so offen an, als wäre dieser heulend vor ihm in die Knie gebrochen oder hätte sonst welche plakativen Emotionsausbrüche gezeigt. Er brauchte bei seinem Rittervater keine dieser offenkundigen Zeichen, er brauchte nur Nuancen, winzige Muskelzuckungen, Blicke, Körperhaltung. Nach all der Zeit und all den Dingen, die sie gemeinsam durchgemacht hatten, war Jarel für seinen Knappen ein offenes Buch und umgekehrt war es vermutlich nicht viel anders. Der Wandel, dem er sich selbst ausgesetzt fühlte, machte ihn mal zuversichtlich und überlegt, und dann wieder brachten ihn Momente wie dieser aus dem Tritt und hinein ins alte Gleis. Der erste Impuls war, vor den Gefühlen des Gegenübers zu flüchen. Abblocken, rein ins Schneckenhaus und weglaufen. Zurück ins Kloster, wie angekündigt. Sein altes Selbst propagierte genau das, denn es machte ihm die wenigsten Schwierigkeiten und diente letzten Endes dem Selbstschutz. Solche Reaktionen hatte Jarel oft genug erlebt, vor allem in der Anfangszeit ihrer Beziehung. Und auch jetzt bemerkte der Ritter vielleicht das kurze Flackern in den hellgrünen Augen seines Knappen, bevor etwas anderes die Herrschaft übernahm und er kaum merklich mit dem Kopf zuckte. Der Ansatz eines Kopfschüttelns, das aufkam und im Keim erstickte.
Ein Schritt trennte sie nur. Ein Schritt und doch war er weit, brauchte Anlauf, wenn auch innerlichen. Wie immer. Manche Dinge änderten sich wohl nie mehr und dazu gehörte Jakobs Aversion gegen Nähe. Und doch überwand er sie ein ums andere Mal, so auch jetzt. Jakob tat den Schritt und legte Jarel die neu erstarke Rechte auf die Schulter, nein packte geradezu fest seine Halsbeuge, das Gesicht nun nah an dem des Älteren. "Du hast es versprochen, Dad. Kopf unten halten bis zur Anhörung." Er schnaufte und dann zog er Jarel tatsächlich in eine eher ruppige, kurze Umarmung, die mehr sagte als tausend Worte. Er war da. Er würde da sein, so lange er atmete.
Dann war der Moment vorbei und Jakob ließ sich wieder auf die Bank fallen, blickte an der Linde empor, durch deren Blätter die Sonne spielte. "Ich habe ein Requiem geschrieben, für zwei Tenöre, Bass und irgendwas zwischen Knabe und Eunuch." Er grinste schief. "Spezialaufgabe von CvT. Ich brauch noch den letzten Schliff.", wechselte er eher ungeschickt das Thema.
Ein Schritt trennte sie nur. Ein Schritt und doch war er weit, brauchte Anlauf, wenn auch innerlichen. Wie immer. Manche Dinge änderten sich wohl nie mehr und dazu gehörte Jakobs Aversion gegen Nähe. Und doch überwand er sie ein ums andere Mal, so auch jetzt. Jakob tat den Schritt und legte Jarel die neu erstarke Rechte auf die Schulter, nein packte geradezu fest seine Halsbeuge, das Gesicht nun nah an dem des Älteren. "Du hast es versprochen, Dad. Kopf unten halten bis zur Anhörung." Er schnaufte und dann zog er Jarel tatsächlich in eine eher ruppige, kurze Umarmung, die mehr sagte als tausend Worte. Er war da. Er würde da sein, so lange er atmete.
Dann war der Moment vorbei und Jakob ließ sich wieder auf die Bank fallen, blickte an der Linde empor, durch deren Blätter die Sonne spielte. "Ich habe ein Requiem geschrieben, für zwei Tenöre, Bass und irgendwas zwischen Knabe und Eunuch." Er grinste schief. "Spezialaufgabe von CvT. Ich brauch noch den letzten Schliff.", wechselte er eher ungeschickt das Thema.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Jarel hielt die Luft an, als Jakob zu ihm trat, aber er wich weder zurück, noch schloss er die Augen.
Der Schattenläufer rechnete damit den nächsten Schlag versetzt zu bekommen, doch Jakob hatte sich sehr verändert in der langen Zeit, in der sie so eng aufeinander hockten. Er hatte sich ihm gegenüber geöffnet, war ihm nahe. Jarels Fehleinschätzung war auf seine aktuelle Stimmung zuzuschreiben.
Unter Jakobs festen Griff lief ein Zittern durch den Körper des Älteren, als dieser ihm mit dem Kosewort ansprach, welches ‚Vater‘ bedeutete. Erst als der jüngere ihn wieder losließ, atmete er weiter.
Er musste sich mehrfach räuspern, bis er auf die Bemerkung seines Schützlings einzugehen in der Lage war.
„Würdest du es mir vortragen?“, fragte der gefallene Ritter mit heiserer Stimme.
Ein Requiem. Der Junge schaffte es doch tatsächlich noch ihn zu überraschen.
Der Schattenläufer rechnete damit den nächsten Schlag versetzt zu bekommen, doch Jakob hatte sich sehr verändert in der langen Zeit, in der sie so eng aufeinander hockten. Er hatte sich ihm gegenüber geöffnet, war ihm nahe. Jarels Fehleinschätzung war auf seine aktuelle Stimmung zuzuschreiben.
Unter Jakobs festen Griff lief ein Zittern durch den Körper des Älteren, als dieser ihm mit dem Kosewort ansprach, welches ‚Vater‘ bedeutete. Erst als der jüngere ihn wieder losließ, atmete er weiter.
Er musste sich mehrfach räuspern, bis er auf die Bemerkung seines Schützlings einzugehen in der Lage war.
„Würdest du es mir vortragen?“, fragte der gefallene Ritter mit heiserer Stimme.
Ein Requiem. Der Junge schaffte es doch tatsächlich noch ihn zu überraschen.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob zog seine Notizen aus den Untiefen seiner Kleidung und blätterte darin herum, dankbar einfach über etwas Seichtes reden zu können. Und genaugenommen legte er tatsächlich Wert auf Jarels Meinung. "Requiem ist vielleicht etwas hoch gestochen. Es ist ein Lied aus meiner Welt. Ich habe es übersetzt und ein paar Änderungen vorgenommen. Das Schwierigste ist es, die Stimmen einzusingen." Er schluckte betont. Nicht räuspern, hatte die Musiklehrerin immer gesagt, das strengt die Stimme zu sehr an.
"Die Leitstimme ist Tenor. So...", und dann fing er einfach an, ließ das Thema wachsen, die Melodie allmählich Farbe und Fülle bekommen, stoppte dann. "Das wäre Bass." Er erklärte Jarel seine Notizen, aber der war mit der zuweilen ungewöhnlichen Art seines Knappen, Melodien zu notieren, vertraut. Es hatte fast etwas Stenographisches.
Das Lied baute sich anhand der wenigen, immer wieder kehrenden Verse auf, wurde kräftiger und intensiver, sammelte die Stimmen zusammen und verebbte dann in einem Nachall, wie ein Aufatmen.
Gemeinsam zu singen war für Jakob schon immer Teil der Glaubenswelt gewesen, die Liturgie fester Bestandteil eines jeden Tages. Musik war so ziemlich das einzige, was früher seinen Jähzorn ausgeglichen hatte und worin er sich auf eine kreative Art abreagieren konnte, die zuweilen meisterhafte Blüten trieb. Denn Ehrgeiz konnte man ihm nicht absprechen. Und so arbeiteten sie sich durch die Verse, Takt für Takt, zuweilen diskutierend, ob das Tempo nicht anders sein müsste, der Einsatz besser hier oder doch da und wieso an dieser Stelle eine Pause... Hier nicht atmen, auch wenn man es gerne will.
Bis es im Duett schon Form annahm. Nur musste Jakob das jetzt noch seinen Kameraden beibringen. Drei jungen Männern, die außer scharfen Schwertern und schnellen Pferden wenig im Kopf hatten. Jakob seufzte. "Und wie bringe ich das drei Halbstarken bei?"
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Soundtrack: You raise me up.
"Die Leitstimme ist Tenor. So...", und dann fing er einfach an, ließ das Thema wachsen, die Melodie allmählich Farbe und Fülle bekommen, stoppte dann. "Das wäre Bass." Er erklärte Jarel seine Notizen, aber der war mit der zuweilen ungewöhnlichen Art seines Knappen, Melodien zu notieren, vertraut. Es hatte fast etwas Stenographisches.
Das Lied baute sich anhand der wenigen, immer wieder kehrenden Verse auf, wurde kräftiger und intensiver, sammelte die Stimmen zusammen und verebbte dann in einem Nachall, wie ein Aufatmen.
Gemeinsam zu singen war für Jakob schon immer Teil der Glaubenswelt gewesen, die Liturgie fester Bestandteil eines jeden Tages. Musik war so ziemlich das einzige, was früher seinen Jähzorn ausgeglichen hatte und worin er sich auf eine kreative Art abreagieren konnte, die zuweilen meisterhafte Blüten trieb. Denn Ehrgeiz konnte man ihm nicht absprechen. Und so arbeiteten sie sich durch die Verse, Takt für Takt, zuweilen diskutierend, ob das Tempo nicht anders sein müsste, der Einsatz besser hier oder doch da und wieso an dieser Stelle eine Pause... Hier nicht atmen, auch wenn man es gerne will.
Bis es im Duett schon Form annahm. Nur musste Jakob das jetzt noch seinen Kameraden beibringen. Drei jungen Männern, die außer scharfen Schwertern und schnellen Pferden wenig im Kopf hatten. Jakob seufzte. "Und wie bringe ich das drei Halbstarken bei?"
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Soundtrack: You raise me up.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Mit dem Rücken an den Apfelbaum gelehnt hatte der gefallene Ritter gelauscht, knapp geantwortet und seinen Jungen nicht aus den Augen gelassen.
Jakobs Stimme war so klar, so rein, so hingebungsvoll und reich an Gefühl. Er hatte Pläne, er folgte seinem Weg.
Was er fühlte, hätte Jarel nicht in Worte fassen können, selbst wenn er es versucht hätte.
Als der Knappe endete, fragte er ihn tatsächlich nach seiner Meinung, nahm sich seiner Vorschläge an und diskutierte über Änderungen, Verbesserungen und Kleinigkeiten, die den Auftritt vervollkommnen sollten, setzte das besprochene sogleich um.
Die erste Strophe ließ er Jakob allein singen, zum Anfang der zweiten stand er auf, streckte seine Gestalt, legte seine Rechte auf seine Körpermitte, schloss die Augen und sang den zweiten Teil des Duettes mit. Nicht fehlerfrei, nicht perfekt aber mit einer Inbrunst, die der seines Schützlings um nichts nachstand.
Das Lied passte zu seiner Stimme wir für ihn geschrieben. Nicht zu virtuos, nicht zu kompliziert, vor allem nicht zu schnell. Er schaffte es sogar ein Vibrato in seinen Part zu legen, so dunkel, dass man es in der Magengegend beben spüren konnte.
Vom Klavierunterricht seiner elitären Kindheit hatte er so gut wie nichts behalten, von den Violinenstunden ebensowenig. Einzig der Gesangsunterricht und die Flötenstunden hatten sich eingebrannt, weil es etwas in ihm auf eine Art zu bewegen vermochte, wie es all der Reichtum und die Privilegien nicht imstande gewesen waren.
Als er endete, öffnete er die Augen, ließ die Hand sinken und lächelte Jakob auf eine endlich einmal ruhige Art an.
Er hatte erkannt, dass es keine Rolle spielte, was mit ihm geschah. Jakob würde es bestens ohne ihn schaffen. Iola sicherlich auch und Slava…der war wahrscheinlich als erster wieder auf den Beinen.
„Wenn du zurück in Novigrad bist, geh in die Scherben. Dort gibt es einen Handwerker. Ein Elf namens Taveinn. Sag ihm deinen Namen. Er hat etwas für dich.“, brummte er dunkel und ging auf Jakob zu, um ihn in die Arme zu ziehen. Schonwieder „Deine Kameraden werden ihren Part von ganz allein annehmen. Es ist einfach zu gut um nicht gesungen zu werden.“
Jakobs Stimme war so klar, so rein, so hingebungsvoll und reich an Gefühl. Er hatte Pläne, er folgte seinem Weg.
Was er fühlte, hätte Jarel nicht in Worte fassen können, selbst wenn er es versucht hätte.
Als der Knappe endete, fragte er ihn tatsächlich nach seiner Meinung, nahm sich seiner Vorschläge an und diskutierte über Änderungen, Verbesserungen und Kleinigkeiten, die den Auftritt vervollkommnen sollten, setzte das besprochene sogleich um.
Die erste Strophe ließ er Jakob allein singen, zum Anfang der zweiten stand er auf, streckte seine Gestalt, legte seine Rechte auf seine Körpermitte, schloss die Augen und sang den zweiten Teil des Duettes mit. Nicht fehlerfrei, nicht perfekt aber mit einer Inbrunst, die der seines Schützlings um nichts nachstand.
Das Lied passte zu seiner Stimme wir für ihn geschrieben. Nicht zu virtuos, nicht zu kompliziert, vor allem nicht zu schnell. Er schaffte es sogar ein Vibrato in seinen Part zu legen, so dunkel, dass man es in der Magengegend beben spüren konnte.
Vom Klavierunterricht seiner elitären Kindheit hatte er so gut wie nichts behalten, von den Violinenstunden ebensowenig. Einzig der Gesangsunterricht und die Flötenstunden hatten sich eingebrannt, weil es etwas in ihm auf eine Art zu bewegen vermochte, wie es all der Reichtum und die Privilegien nicht imstande gewesen waren.
Als er endete, öffnete er die Augen, ließ die Hand sinken und lächelte Jakob auf eine endlich einmal ruhige Art an.
Er hatte erkannt, dass es keine Rolle spielte, was mit ihm geschah. Jakob würde es bestens ohne ihn schaffen. Iola sicherlich auch und Slava…der war wahrscheinlich als erster wieder auf den Beinen.
„Wenn du zurück in Novigrad bist, geh in die Scherben. Dort gibt es einen Handwerker. Ein Elf namens Taveinn. Sag ihm deinen Namen. Er hat etwas für dich.“, brummte er dunkel und ging auf Jakob zu, um ihn in die Arme zu ziehen. Schonwieder „Deine Kameraden werden ihren Part von ganz allein annehmen. Es ist einfach zu gut um nicht gesungen zu werden.“
- Melanie Johnston
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- Lebenslauf:
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von/nach: Straßen und Gassen
-> Hof
Datum: 31. August 1278
betrifft: Iola, Jakob, Jarel
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Melanie öffnete vorsichtig die Tür und steckte ihren Kopf heraus und auf den Hof sehen zu können. Auch wenn Haar und Haut nicht mehr weiß waren, so sahan sicher das blond ihrer Haare vor dem Hintergrund der dunkleren Bruchsteine.
von/nach: Straßen und Gassen
-> Hof
Datum: 31. August 1278
betrifft: Iola, Jakob, Jarel
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Melanie öffnete vorsichtig die Tür und steckte ihren Kopf heraus und auf den Hof sehen zu können. Auch wenn Haar und Haut nicht mehr weiß waren, so sahan sicher das blond ihrer Haare vor dem Hintergrund der dunkleren Bruchsteine.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Ihrer beider Stimmen hatten schon immer gut harmoniert und getragen von Jarels Bass konnte Jakob sich in ungeahnte Höhen schwingen, ohne in eine gequälte Kopfstimme zu geraten. Musikunterricht war auch Teil seines Lebens gewesen und kirchliche Arien gehörten einfach zum Pflichtprogramm für den Sohn eines Großkomturs. Erst recht wenn für diesen eine Laufbahn vorbestimmt war, die auf dem Weg des Glaubens hin zu vollendeter Schwertkunst führen sollte. Ein Krieger gegen die Ausgeburten der Hölle. Singen als Ausdruck tiefen Glaubens gehörte also einfach dazu und er scheute sich nicht, dies mit Inbrunst zu tun, denn er wusste zum Einen um sein Können und interessierte sich zum Anderen meistens nicht dafür, was andere dachten.
Mit Jarels Vorschlägen und ein paar Änderungen bekam das ganze einen runden Klang, mit dem Jakob zufrieden war. Jarels Zuversicht, was seine Kameraden anging, konnte er allerdings nicht teilen. Die hatten außer guten Schwertern, schnellen Pferden und die mutigsten Eskapaden aus dem Kloster wenig anderes im Kopf. Zuletzt Religion oder Liturgie.
Jarels Worte schoben dieses Problem allerdings weit in den Hintergrund. Wenn er zurück in Nowigrad war. Der simple Singular schnitt Jakob schmerzhaft ins Fleisch und er ließ sich von seinem Mentor einmal mehr in eine bärige Umarmung ziehen. Kurz wollte die Verzweiflung ihn übermannen, zerfetzen und zerschlagen, aber Jakob ließ es nicht zu. Purer Wille und eine Kraft, die er aus einer ganz neuen Quelle zog. Das Ende war ein Anfang, für jene die gingen als auch für jene, die zurück blieben. Das Göttliche trug sie alle gleichermaßen, die einen ins Licht, die anderen durchs Leben. Der Knappe atmete tief durch, schluckte den Kloß im seinem Hals hinunter und nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
"Erstmal gehe ich nirgendwo hin, außer zurück ins Kloster." Er machte sich noch ein paar Notizen und steckte diese dann weg. Als er den Kopf hob, streckte die blonde Frau, die Iola zuvor begleitet hatte, den Kopf durchs Tor. Jakob runzelte leicht die Stirn. War Iola bei ihr? Versteckte sich dort im Torhaus?
Er wies kaum merklich, aber für Jarel deutlich genug, Richtung Tor. "Ich glaube, Iola ist zurück. Jedenfalls hatte diese Sera sie vorhin begleitet.", sprach er leise. Die Tochter wollte den Vater nicht sehen, und andersrum? Er sah Jarel von der Seite forschend an und wagte schließlich die Frage, die ihn beschäftigte, seit er Iola getroffen hatte: "Was verängstigt sie so, dass sie dir ausweicht?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass es die Wandlung als solche allein war. Das sah Iola nicht ähnlich. Hier lag anderes vergraben und wenn es einer wusste, dann Jarel.
Mit Jarels Vorschlägen und ein paar Änderungen bekam das ganze einen runden Klang, mit dem Jakob zufrieden war. Jarels Zuversicht, was seine Kameraden anging, konnte er allerdings nicht teilen. Die hatten außer guten Schwertern, schnellen Pferden und die mutigsten Eskapaden aus dem Kloster wenig anderes im Kopf. Zuletzt Religion oder Liturgie.
Jarels Worte schoben dieses Problem allerdings weit in den Hintergrund. Wenn er zurück in Nowigrad war. Der simple Singular schnitt Jakob schmerzhaft ins Fleisch und er ließ sich von seinem Mentor einmal mehr in eine bärige Umarmung ziehen. Kurz wollte die Verzweiflung ihn übermannen, zerfetzen und zerschlagen, aber Jakob ließ es nicht zu. Purer Wille und eine Kraft, die er aus einer ganz neuen Quelle zog. Das Ende war ein Anfang, für jene die gingen als auch für jene, die zurück blieben. Das Göttliche trug sie alle gleichermaßen, die einen ins Licht, die anderen durchs Leben. Der Knappe atmete tief durch, schluckte den Kloß im seinem Hals hinunter und nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
"Erstmal gehe ich nirgendwo hin, außer zurück ins Kloster." Er machte sich noch ein paar Notizen und steckte diese dann weg. Als er den Kopf hob, streckte die blonde Frau, die Iola zuvor begleitet hatte, den Kopf durchs Tor. Jakob runzelte leicht die Stirn. War Iola bei ihr? Versteckte sich dort im Torhaus?
Er wies kaum merklich, aber für Jarel deutlich genug, Richtung Tor. "Ich glaube, Iola ist zurück. Jedenfalls hatte diese Sera sie vorhin begleitet.", sprach er leise. Die Tochter wollte den Vater nicht sehen, und andersrum? Er sah Jarel von der Seite forschend an und wagte schließlich die Frage, die ihn beschäftigte, seit er Iola getroffen hatte: "Was verängstigt sie so, dass sie dir ausweicht?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass es die Wandlung als solche allein war. Das sah Iola nicht ähnlich. Hier lag anderes vergraben und wenn es einer wusste, dann Jarel.
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Der gefallene Ritter sah zu Mel und grüßte sie mit der höflichen Andeutung einer Verbeugung, bevor er wieder auf der Bank unter dem Apfelbaum Platz nahm.
„Verängstigt…“, Jarel seufzte, ohne den Blick vom Torhaus abzuwenden. Noch vor einem läppischen Tag hätte er sie riechen, hören, spüren können.
Heute…ahnte er ihre Gegenwart nur, weil Jakob ihn darauf hingewiesen hatte.
„Ich wünschte, es wäre wie du denkst. Dass sie Angst hat vor dem Schwarzen. Aber ich fürchte…“
Die Stimme des Älteren wurde leiser. Noch immer sah er in Richtung Torhaus.
„Ich fürchte es ist viel schlimmer. Viel…schlimmer.“
Er räusperte sich und riss seinen Blick endlich vom Torhäuschen los, um seinen Knappen anzusehen.
„Ich habe dir von dem Tag erzählt, an dem ich Violetta fand, nicht wahr?“, fragte er und erhielt sogleich eine Antwort.
„Nur das Banditen ihr Dorf überfallen haben und du sie aus einem Haus gerettet hast.“
Jarel nickte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
„Es ist Zeit, dass du die ganze Geschichte hörst.“, begann er leise und tonlos einen Monolog, darauf achtend, dass niemand außer Jakob es zu hören in der Lage war.
„Es war kein Zufall. Nichts davon. Ich war seit Wochen darauf angesetzt, diese Räuberbande zu beobachten, sollte herausfinden woher sie ihre Befehle bekamen. Jemand aus hohem Hause stand im Verdacht, aber es brauchte Beweise.“ Jarel sah einen Moment auf seine Hände, bevor er die Handflächen auf den Knien ablegte und wieder zum Tor sah.
„Und…Räuberbande war wohl die falsche Bezeichnung. Es war eine Gruppe Scoia'tael. Nicht irgendeine. Ein bestens ausgebildeter Trupp. Ein dutzend Männer und Frauen. Ich sollte beobachten. Und rechtzeitig melden, wenn etwas…großes…Anstand. Doch ich habe versagt. Habe den Plan den Familiensitz von Iolas Zieheltern zu überfallen nicht rechtzeitig erkannt. Schlimmer noch. Ich fand es erst heraus, als der Überfall im vollen Gange war.“
Er schluckte. „Ich hätte beobachten sollen. Nur beobachten. Was hätte ich auch tun können gegen diese Übermacht an exzellent ausgebildeten…“
Tief atmete der Schattenläufer durch und sah nun wieder in die Augen des Jüngeren. Ein Funkeln lag darin. Wut, Trauer und…Reue.
Jakob ahnte schon, was nun folgte.
„Ich habe den Befehl missachtet. Mehr noch, ich ließ im Kampf die Kontrolle fallen. Blutrausch und eine Verletzung machten es einfach. Ich musste es nur zulassen. Ich verwandelte mich. Er ließ mich sogar …nun…mitmachen. Er ließ mir einen Teil der Kontrolle. Die Scoia'tael waren schnell Geschichte, doch kamen wir zu spät einen…auch nur einen der Gutsbewohner zu retten. Nur das Mädchen, von der der sterbende Vater berichtet hatte. Das hatten wir noch nicht gefunden. Der ganze Hof brannte bereits lichterloh. Es war der Geruchsinn des Schwarzen, der dafür sorgte, dass wir sie fanden. Wir fanden eine bunt bemalte Aussteuertruhe, den Deckel einen Spalt geöffnet.“
Der dunkelhaarige begann seine Hände zu kneten.
„Er trat zurück, erlaubte mir die Rückverwandlung und überließ es mir, die Kleine aus der Truhe zu holen. Ich hob sie heraus, trug sie aus dem brennenden Haus. Ich redete beruhigend auf sie ein, befahl ihr die Augen zu schließen, trug sie durch das einstürzende Haus, vorbei an hell lodernden Flammen, durch glühende Hitze und beißenden Rauch, vorbei an zerfetzen Leichen, halb aufgefressenen Körpern, ihrer gemeuchelten Familie.“
Jarel dachte noch einige Sekunden nach, dann nickte er und sah ein weiteres Mal auf seine Hände, die er immer wieder öffnete und schloss.
„Ich fürchte, sie hat ihn gesehen. Den Schwarzen. Sie hat gesehen wie ich mich zurückverwandelt habe. Ich kann nicht ausschließen, dass sie auch all die Leichen sah. Das ich nackt war und vollkommen blutverschmiert hat sie auf jeden Fall bemerkt.“
Die Stimme des Älteren wurde leise und brüchig. „Ich habe ihr eingeredet, all dies wären Wahnvorstellungen gewesen. Erfindungen ihres Geistes um all die schrecklichen Dinge zu erklären die geschehen waren. Ich habe ihr eingebläut, sie dürfe ihren Erinnerungen nicht trauen. Ihrem Verstand nicht trauen.“
Jarel hob den Blick und sah zum Torhaus.
„Jetzt weiß sie, dass ich gelogen habe.“
Der gefallen Ritter verzog einen Moment das Gesicht, bevor er seine Mimik wieder im Griff hatte.
„All die Jahre gelogen.“
Mit versteinerter Miene starrte der Ritter nun zum Torhaus.
Wie hätte er es besser machen können? Achtsamer sein, rechtzeitig eingreifen, den Hof retten.
Denn dies war das Einzige, was er nicht bereute. Den Befehl missachtet zu haben.
Er würde jederzeit wieder so entscheiden. Das durfte nur niemand erfahren.
„Verängstigt…“, Jarel seufzte, ohne den Blick vom Torhaus abzuwenden. Noch vor einem läppischen Tag hätte er sie riechen, hören, spüren können.
Heute…ahnte er ihre Gegenwart nur, weil Jakob ihn darauf hingewiesen hatte.
„Ich wünschte, es wäre wie du denkst. Dass sie Angst hat vor dem Schwarzen. Aber ich fürchte…“
Die Stimme des Älteren wurde leiser. Noch immer sah er in Richtung Torhaus.
„Ich fürchte es ist viel schlimmer. Viel…schlimmer.“
Er räusperte sich und riss seinen Blick endlich vom Torhäuschen los, um seinen Knappen anzusehen.
„Ich habe dir von dem Tag erzählt, an dem ich Violetta fand, nicht wahr?“, fragte er und erhielt sogleich eine Antwort.
„Nur das Banditen ihr Dorf überfallen haben und du sie aus einem Haus gerettet hast.“
Jarel nickte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
„Es ist Zeit, dass du die ganze Geschichte hörst.“, begann er leise und tonlos einen Monolog, darauf achtend, dass niemand außer Jakob es zu hören in der Lage war.
„Es war kein Zufall. Nichts davon. Ich war seit Wochen darauf angesetzt, diese Räuberbande zu beobachten, sollte herausfinden woher sie ihre Befehle bekamen. Jemand aus hohem Hause stand im Verdacht, aber es brauchte Beweise.“ Jarel sah einen Moment auf seine Hände, bevor er die Handflächen auf den Knien ablegte und wieder zum Tor sah.
„Und…Räuberbande war wohl die falsche Bezeichnung. Es war eine Gruppe Scoia'tael. Nicht irgendeine. Ein bestens ausgebildeter Trupp. Ein dutzend Männer und Frauen. Ich sollte beobachten. Und rechtzeitig melden, wenn etwas…großes…Anstand. Doch ich habe versagt. Habe den Plan den Familiensitz von Iolas Zieheltern zu überfallen nicht rechtzeitig erkannt. Schlimmer noch. Ich fand es erst heraus, als der Überfall im vollen Gange war.“
Er schluckte. „Ich hätte beobachten sollen. Nur beobachten. Was hätte ich auch tun können gegen diese Übermacht an exzellent ausgebildeten…“
Tief atmete der Schattenläufer durch und sah nun wieder in die Augen des Jüngeren. Ein Funkeln lag darin. Wut, Trauer und…Reue.
Jakob ahnte schon, was nun folgte.
„Ich habe den Befehl missachtet. Mehr noch, ich ließ im Kampf die Kontrolle fallen. Blutrausch und eine Verletzung machten es einfach. Ich musste es nur zulassen. Ich verwandelte mich. Er ließ mich sogar …nun…mitmachen. Er ließ mir einen Teil der Kontrolle. Die Scoia'tael waren schnell Geschichte, doch kamen wir zu spät einen…auch nur einen der Gutsbewohner zu retten. Nur das Mädchen, von der der sterbende Vater berichtet hatte. Das hatten wir noch nicht gefunden. Der ganze Hof brannte bereits lichterloh. Es war der Geruchsinn des Schwarzen, der dafür sorgte, dass wir sie fanden. Wir fanden eine bunt bemalte Aussteuertruhe, den Deckel einen Spalt geöffnet.“
Der dunkelhaarige begann seine Hände zu kneten.
„Er trat zurück, erlaubte mir die Rückverwandlung und überließ es mir, die Kleine aus der Truhe zu holen. Ich hob sie heraus, trug sie aus dem brennenden Haus. Ich redete beruhigend auf sie ein, befahl ihr die Augen zu schließen, trug sie durch das einstürzende Haus, vorbei an hell lodernden Flammen, durch glühende Hitze und beißenden Rauch, vorbei an zerfetzen Leichen, halb aufgefressenen Körpern, ihrer gemeuchelten Familie.“
Jarel dachte noch einige Sekunden nach, dann nickte er und sah ein weiteres Mal auf seine Hände, die er immer wieder öffnete und schloss.
„Ich fürchte, sie hat ihn gesehen. Den Schwarzen. Sie hat gesehen wie ich mich zurückverwandelt habe. Ich kann nicht ausschließen, dass sie auch all die Leichen sah. Das ich nackt war und vollkommen blutverschmiert hat sie auf jeden Fall bemerkt.“
Die Stimme des Älteren wurde leise und brüchig. „Ich habe ihr eingeredet, all dies wären Wahnvorstellungen gewesen. Erfindungen ihres Geistes um all die schrecklichen Dinge zu erklären die geschehen waren. Ich habe ihr eingebläut, sie dürfe ihren Erinnerungen nicht trauen. Ihrem Verstand nicht trauen.“
Jarel hob den Blick und sah zum Torhaus.
„Jetzt weiß sie, dass ich gelogen habe.“
Der gefallen Ritter verzog einen Moment das Gesicht, bevor er seine Mimik wieder im Griff hatte.
„All die Jahre gelogen.“
Mit versteinerter Miene starrte der Ritter nun zum Torhaus.
Wie hätte er es besser machen können? Achtsamer sein, rechtzeitig eingreifen, den Hof retten.
Denn dies war das Einzige, was er nicht bereute. Den Befehl missachtet zu haben.
Er würde jederzeit wieder so entscheiden. Das durfte nur niemand erfahren.
- Melanie Johnston
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- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Viel mehr als die aufmerksame Beobachterin zu sein blieb ihr jetzt gerade nicht übrig. Das allerdings war schon immer eine ihrer Stärken gewesen, auch schon in ihrer Schulzeit war sie eher die Stille Beobachterin, sie bekam alles mit, sie wusste im Grunde alles was in der Klasse vor sich ging. Sie wusste wer auf wen stand, wer zu feige war es dem oder der jenigen zu sagen. Sie wusste es meist sogar bevor die anderen es selber wussten. Sie konnte sowas den Leuten immer ansehen. Von Vorteil war das sie selbst zu der Zeit in die Kategorie 'unsichtbar' fiel. Sie laß viel zu viel, war viel zu ruhig und zu der Zeit war sie einfach viel zu unscheinbar. Das änderte sich abrupt als ihr Körper, anscheinend über Nacht, entschied eine Frau zu sein. Den Abschnitt von Kind zu Mädchen übersprang ihr Körper einfach mal. Das war vor allem für sie selbst so überraschend das sie sich zu der Zeit kaum im Spiegel erkannte. Die Aufmerksamkeit die sie auf einmal bekam war ihr alles andere als willkommen, klar es schmeichelte sie schon, aufeinmal ein Ziel vieler Jungen und manchmal sogar von Mädchen zu sein. Was sagte das aber über diese anderen aus? Sie war doch immernoch ein Bücherwurm, sie sah anders aus. Also who cares....?
Melanie jedenfalls nicht, sie beschäftigte sich mit ihren Büchern und redete mit den gleichen Leuten die wussten wofür das J. R. R. Bei Tolkien stand ohne das sie googln mussten.
Seltsamerweise war nach der Schule ihre Beobachtungsgabe ein wenig eingeschlafen, es war schon ein starkes Stück das sie damals nicht gemerkt hatte, dass die Welt die Jeder sah, nur die Fassade für so viel mehr war. Und vielleicht konnte man es darauf schieben das sie so viel neues erfuhr das weder sie noch Jacob merkten das sie sich ineinander verliebt hatten. Erst die vernebelte Sicht einer geplatzten Mehltüte hatte ihnen die Augen geöffnet.
Hier und jetzt sah sie aber eine ganze Menge. Jakob und Jarel hatten ihr kleines Konzert beendet und Jakob hatte sie anscheinend bemerkt, jedenfalls nahm sie ein dezentes Nicken in ihre Richtung wahr. Jarel schaute auch kurz zu ihr und sie bemerkte seinen betrübten Blick. Dieser Blick war Iolas so ähnlich das sie gar nicht hören musste über was sie da redeten, sie hatte 90% davon bereits von Iola gehört. Und ihr blick dabei war fast der gleich wie der den nun Jarel Gesicht angenommen hatte. Sie drehte sich kurz nach hinten und schaute zu Iola, hielt den Babbelstein wieder bereit. "Da stehen Jakob und Jarel. Sie reden über..." Sie wollte erst sagen was sie vermutete, entschied sich dann aber doch um als sie noch einmal über ihre Schulter zu den beiden Männern blickte ehe sie Iola wieder ansah. "Es scheint wichtig zu sein." wieder ein kurzes Zögern. "Wenn du lieber noch warten willst dann machen wir das. Der elf ist noch nicht zu sehen also habe ich noch etwas Zeit."
Melanie jedenfalls nicht, sie beschäftigte sich mit ihren Büchern und redete mit den gleichen Leuten die wussten wofür das J. R. R. Bei Tolkien stand ohne das sie googln mussten.
Seltsamerweise war nach der Schule ihre Beobachtungsgabe ein wenig eingeschlafen, es war schon ein starkes Stück das sie damals nicht gemerkt hatte, dass die Welt die Jeder sah, nur die Fassade für so viel mehr war. Und vielleicht konnte man es darauf schieben das sie so viel neues erfuhr das weder sie noch Jacob merkten das sie sich ineinander verliebt hatten. Erst die vernebelte Sicht einer geplatzten Mehltüte hatte ihnen die Augen geöffnet.
Hier und jetzt sah sie aber eine ganze Menge. Jakob und Jarel hatten ihr kleines Konzert beendet und Jakob hatte sie anscheinend bemerkt, jedenfalls nahm sie ein dezentes Nicken in ihre Richtung wahr. Jarel schaute auch kurz zu ihr und sie bemerkte seinen betrübten Blick. Dieser Blick war Iolas so ähnlich das sie gar nicht hören musste über was sie da redeten, sie hatte 90% davon bereits von Iola gehört. Und ihr blick dabei war fast der gleich wie der den nun Jarel Gesicht angenommen hatte. Sie drehte sich kurz nach hinten und schaute zu Iola, hielt den Babbelstein wieder bereit. "Da stehen Jakob und Jarel. Sie reden über..." Sie wollte erst sagen was sie vermutete, entschied sich dann aber doch um als sie noch einmal über ihre Schulter zu den beiden Männern blickte ehe sie Iola wieder ansah. "Es scheint wichtig zu sein." wieder ein kurzes Zögern. "Wenn du lieber noch warten willst dann machen wir das. Der elf ist noch nicht zu sehen also habe ich noch etwas Zeit."