Fini war im Latschenkiefertraum gewesen. Bei Bedarf konnte sie einfach abschalten und sich gehen lassen, egal was um sie herum passierte. Dennoch: dass der Ritter nun aufstand und Aktion an der Tag legte gefiel ihr nicht so wirklich. Missmutig murmelnd rieb sie sich mit beiden Händen die Augen. „Aber ich…“ sie hatte vorgehabt zu schlafen. Und so ein bisschen hatte sie auch vorgehabt den Ritter mitzunehmen. Sie blinzelte noch verschlafen zu ihm auf und gähnte herzhaft.
Der Blick zur Sonne sagte, dass die Messe vorbei sein musste, genauso wie das Treiben im Tempel. „Das Schläfchen hat uns sicher beiden gut getan und sobald ich kann mache ich damit weiter.“ Noch einmal strecken, um sich dann ebenfalls aufzurichten und ebenso begannen ihre Hände an ihren Haaren herum zu zupfen, nur dauert das mit dem Zopf etwas länger. „Dann… suchen wir die ehrwürdige Mutter auf? Nach der Mittagsmesse sollten sie alle beim Essen sein.“
Das Haus der Melitele - Kräutergarten
- Svettele Fini Banik
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- Lebenslauf: Fini
- Liam von Alensbach
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Irgendwie tat es ihm ja Leid, dass er Fini nun aus dem Schlaf gerissen hatte. Aber er musste weiter, konnte nicht zu lange warten, denn die Unruhe in seinem Innern war wieder dabei zu erwachen. Wenigstens wusste er nun warum. Obwohl, das war falsch. Warum wusste er nicht, aber es hatte etwas mit diesem Schwert zu tun. "Ja, bitte. Lass sie uns aufsuchen." Und mit diesen Worten wandte er sich bereits zum Gehen...
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- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
-----------------------------------------------------------
Datum: 02. September 1278 – Sehr sehr früh am Morgen
betrifft: Varelia Jarel
Von nier, über einen Umweg in die Quartiere.
-----------------------------------------------------------
**frrrrZWOCK**
Ein Schatten - wegen seiner Geschwindigkeit kaum wahrnehmbar – querte den Weg der Erzpriesterin und schlug mit erstaunlicher Energie in dem Hauklotz ein, der auf der gegenüberliegenden Seite des Weges stand, der Varelias kleinen Werkzeugschuppen mit dem restlichen Gelände verband.
Der Gegenstand blieb bis beinahe zum Heft stecken und stellte sich als Stechbeitel heraus. Das war umso erstaunlicher, da der Hauklotz aus der Wurzel einer Eibe bestand, die sich nach dem Fällen des Baumes schlicht geweigert hatte sich zu zerkleinern und somit verbrennen zu lassen.
Am Anfang seiner unrühmlichen Karriere am SI:7 hatte ihm sein damaliger Ausbilder – Mathias Shaw höchst selbst – erklärt, dass ALLES - geworfen mit dem richtigen Winkel und Energie - eine Waffe werden konnte.
Und so ein Stechbeitel war in dieser Hinsicht beinahe schon perfekt. Dem Wurfgeschoss folgte der Werfer, fluchend, dass es einem Fuhrmann die Röte ins Gesicht treiben würde. Und dabei bekletterte er sich nicht mit Ruhm, dafür seinen nackten Oberkörper aber mit einigen größeren Klecksen Blut, die sich auf der schweißnassen Haut gleich zu helleren Flecken verdünnten.
Erst mitten auf dem kleinen Pfad bemerkte Jarel, wessen Weg sein Geschoss gekreuzt hatte und erstarrte, die rechte unverletzte Hand in Richtung des Werkzeuges ausgestreckt.
„M-Mutter Varelia…“, stotterte er und seine Ohren passten sich der Farbe des aus der geballten linken Faust tropfenden Blutes an.
Mit einem Ruck richtete der Knappe sich auf und senkte gleich ehrerbietig das Haupt.
„Verzeiht, ich hoffe ich habe euch nicht erschreckt.“, erklärte er mit einem gequälten Lächeln, als hätte man einen kleinen Jungen mit dem Hand in der Keksdose erwischt.
Datum: 02. September 1278 – Sehr sehr früh am Morgen
betrifft: Varelia Jarel
Von nier, über einen Umweg in die Quartiere.
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**frrrrZWOCK**
Ein Schatten - wegen seiner Geschwindigkeit kaum wahrnehmbar – querte den Weg der Erzpriesterin und schlug mit erstaunlicher Energie in dem Hauklotz ein, der auf der gegenüberliegenden Seite des Weges stand, der Varelias kleinen Werkzeugschuppen mit dem restlichen Gelände verband.
Der Gegenstand blieb bis beinahe zum Heft stecken und stellte sich als Stechbeitel heraus. Das war umso erstaunlicher, da der Hauklotz aus der Wurzel einer Eibe bestand, die sich nach dem Fällen des Baumes schlicht geweigert hatte sich zu zerkleinern und somit verbrennen zu lassen.
Am Anfang seiner unrühmlichen Karriere am SI:7 hatte ihm sein damaliger Ausbilder – Mathias Shaw höchst selbst – erklärt, dass ALLES - geworfen mit dem richtigen Winkel und Energie - eine Waffe werden konnte.
Und so ein Stechbeitel war in dieser Hinsicht beinahe schon perfekt. Dem Wurfgeschoss folgte der Werfer, fluchend, dass es einem Fuhrmann die Röte ins Gesicht treiben würde. Und dabei bekletterte er sich nicht mit Ruhm, dafür seinen nackten Oberkörper aber mit einigen größeren Klecksen Blut, die sich auf der schweißnassen Haut gleich zu helleren Flecken verdünnten.
Erst mitten auf dem kleinen Pfad bemerkte Jarel, wessen Weg sein Geschoss gekreuzt hatte und erstarrte, die rechte unverletzte Hand in Richtung des Werkzeuges ausgestreckt.
„M-Mutter Varelia…“, stotterte er und seine Ohren passten sich der Farbe des aus der geballten linken Faust tropfenden Blutes an.
Mit einem Ruck richtete der Knappe sich auf und senkte gleich ehrerbietig das Haupt.
„Verzeiht, ich hoffe ich habe euch nicht erschreckt.“, erklärte er mit einem gequälten Lächeln, als hätte man einen kleinen Jungen mit dem Hand in der Keksdose erwischt.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
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Datum: 02. September 1278 – Sehr sehr früh am Morgen
von/nach: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum --> Das Haus der Melitele - Kräutergarten
betrifft: Varelia Jarel
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Es herrschte noch Dunkelheit, die Sonne würde erst in etwas mehr als einer Stunde aufgehen und daher war noch Zeit bis zur Morgenmesse, aber Varelia war schon auf den Beinen. Der Rücken ließ sie nicht in Ruhe, weder im Liegen noch im Stehen. Daher hatte sie beschlossen, sich einen beruhigenden, schmerzstillenden Tee aus frischen kräutern zu machen. Eine Öllampe in der Hand war sie durch die Küche hinaus in den Kräutergarten gegangen, eine geisterhafte Gestalt in weißem Gewand, die nun einen sehr ungeisterhaften Schreckenslaut von sich gab, als der Beitel an ihr vorbei flog, um sich dann in den Hauklotz zu bohren. Varelias Hand fuhr an ihre Brust, als könnte sie so ihr Herz beruhigen, dass sofort einen Satz gemacht und eiliger zu schlagen begonnen hatte. Sie wusste, dass sie sich durchaus leise bewegte, aber hatte Jarel nicht mal gesagt, er könne das Biegen eines Grashalms auf hundert Schritt Entfernung hören? Vermutlich nicht, wenn er fluchte wie eine Hafendirne. Die Erzpriesterin runzelte die Stirn.
Als der ehemalige Rosenritter aus dem Schuppen kam, fiel das Licht der Öllampe auf seinen wie lackiert schimmernden Oberkörper. Varelia war alt genug, deswegen nicht gleich in Schwärmerei zu verfallen, aber auch noch nicht zu alt, um den Anblick nicht wertschätzen zu können. Wäre da nicht der Beitel. Immerhin hatte Jarel den Anstand, bedröppelt aus der Wäsche zu schauen. Varelia ließ ihn einen Moment unter ihrem Blick schmoren, allerdings mehr, um ihr vom Schreck noch rasendes Herz zu beruhigen, als um Jarel ihren Unmut spüren zu lassen.
"Guten Morgen, werter Tempeldiener. Ich hoffe, das ist keine Angewohnheit. Meliteles Diener kämpfen mit Worten und ihrer Hände Arbeit, aber nicht mit...", erstaunlich kraftvoll bog sie den Beitel ein-zweimal im Holz, bevor sie ihn zog und Jarel Griff voran reichte, "...Stechbeiteln." Sie hob die Laterne und betrachtete ihn argwöhnisch. "Was treibst du hier, noch dazu zu dieser Stunde?" Ihre Augen überflogen seine Züge.
Datum: 02. September 1278 – Sehr sehr früh am Morgen
von/nach: Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum --> Das Haus der Melitele - Kräutergarten
betrifft: Varelia Jarel
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Es herrschte noch Dunkelheit, die Sonne würde erst in etwas mehr als einer Stunde aufgehen und daher war noch Zeit bis zur Morgenmesse, aber Varelia war schon auf den Beinen. Der Rücken ließ sie nicht in Ruhe, weder im Liegen noch im Stehen. Daher hatte sie beschlossen, sich einen beruhigenden, schmerzstillenden Tee aus frischen kräutern zu machen. Eine Öllampe in der Hand war sie durch die Küche hinaus in den Kräutergarten gegangen, eine geisterhafte Gestalt in weißem Gewand, die nun einen sehr ungeisterhaften Schreckenslaut von sich gab, als der Beitel an ihr vorbei flog, um sich dann in den Hauklotz zu bohren. Varelias Hand fuhr an ihre Brust, als könnte sie so ihr Herz beruhigen, dass sofort einen Satz gemacht und eiliger zu schlagen begonnen hatte. Sie wusste, dass sie sich durchaus leise bewegte, aber hatte Jarel nicht mal gesagt, er könne das Biegen eines Grashalms auf hundert Schritt Entfernung hören? Vermutlich nicht, wenn er fluchte wie eine Hafendirne. Die Erzpriesterin runzelte die Stirn.
Als der ehemalige Rosenritter aus dem Schuppen kam, fiel das Licht der Öllampe auf seinen wie lackiert schimmernden Oberkörper. Varelia war alt genug, deswegen nicht gleich in Schwärmerei zu verfallen, aber auch noch nicht zu alt, um den Anblick nicht wertschätzen zu können. Wäre da nicht der Beitel. Immerhin hatte Jarel den Anstand, bedröppelt aus der Wäsche zu schauen. Varelia ließ ihn einen Moment unter ihrem Blick schmoren, allerdings mehr, um ihr vom Schreck noch rasendes Herz zu beruhigen, als um Jarel ihren Unmut spüren zu lassen.
"Guten Morgen, werter Tempeldiener. Ich hoffe, das ist keine Angewohnheit. Meliteles Diener kämpfen mit Worten und ihrer Hände Arbeit, aber nicht mit...", erstaunlich kraftvoll bog sie den Beitel ein-zweimal im Holz, bevor sie ihn zog und Jarel Griff voran reichte, "...Stechbeiteln." Sie hob die Laterne und betrachtete ihn argwöhnisch. "Was treibst du hier, noch dazu zu dieser Stunde?" Ihre Augen überflogen seine Züge.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
„Entschuldige…“, murmelte der Schattenläufer und ballte die Faust, aus der noch immer Blut troff.
Tempeldiener. Nicht mehr Klingenmeister. Nicht einmal mehr irgendein Meister. Nicht einmal Ritter.
Daran musste er sich gewöhnen.
„Unruhe. Unruhe hat mich raus getrieben. Nachdem Fini ein kleines Wunder vollbracht hat gestern und jemand die Sauerei im Tempel bereits beseitigt hat, hab‘ ich gedacht ich mach mich mal nützlich.“
Das Feuer der Euphorie mit dem Leben davongekommen zu sein war erloschen. Was, wenn Slava ihn nun nicht mehr wollte, jetzt, wo er ein Opfer hatte bringen müssen, dass eines zu viel gewesen war?
Was dann?
Jarel seufzte. Es würde wehtun. Furchtbar weh.
Aber…es hatte eine Zeit vor Slava gegeben. Es würde eine nach ihm geben.
Und wer weiß, vielleicht bildetet er sich das alles nur ein, alles war in bester Ordnung und er würde mit offenen Armen empfangen.
Er lebte. Und alles andere würde er sich erarbeiten. Stück für Stück.
Plötzlich huschte ein schiefes Lächeln über seine Lippen.
„Es wird ein neuer Türstock als Ersatz für den, den der Schwarze nun… fachmännisch entfernt…hat.“
Varelias Blick hatte er durchaus bemerkt, doch noch dunkler konnten seine Ohren ohnehin nicht werden.
„Ich sollte mich anziehen.“ Der gefallene Ritter sah noch immer wie ein kleiner Junge zur Erzpriesterin. Wie ein kleiner Junge, der irgendwie in einen recht ansehnlichen Erwachsenenkörper geraden war.
Tempeldiener. Nicht mehr Klingenmeister. Nicht einmal mehr irgendein Meister. Nicht einmal Ritter.
Daran musste er sich gewöhnen.
„Unruhe. Unruhe hat mich raus getrieben. Nachdem Fini ein kleines Wunder vollbracht hat gestern und jemand die Sauerei im Tempel bereits beseitigt hat, hab‘ ich gedacht ich mach mich mal nützlich.“
Das Feuer der Euphorie mit dem Leben davongekommen zu sein war erloschen. Was, wenn Slava ihn nun nicht mehr wollte, jetzt, wo er ein Opfer hatte bringen müssen, dass eines zu viel gewesen war?
Was dann?
Jarel seufzte. Es würde wehtun. Furchtbar weh.
Aber…es hatte eine Zeit vor Slava gegeben. Es würde eine nach ihm geben.
Und wer weiß, vielleicht bildetet er sich das alles nur ein, alles war in bester Ordnung und er würde mit offenen Armen empfangen.
Er lebte. Und alles andere würde er sich erarbeiten. Stück für Stück.
Plötzlich huschte ein schiefes Lächeln über seine Lippen.
„Es wird ein neuer Türstock als Ersatz für den, den der Schwarze nun… fachmännisch entfernt…hat.“
Varelias Blick hatte er durchaus bemerkt, doch noch dunkler konnten seine Ohren ohnehin nicht werden.
„Ich sollte mich anziehen.“ Der gefallene Ritter sah noch immer wie ein kleiner Junge zur Erzpriesterin. Wie ein kleiner Junge, der irgendwie in einen recht ansehnlichen Erwachsenenkörper geraden war.
- Erzpriesterin Varelia
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- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Ein Heben der Brauen, mehr kommentierte die Erzpriesterin vorerst nicht. Das Jarel Unruhe plagte, wunderte sie nicht, auch wenn Varelia vielleicht den Grund verkannte. Oder mehr als einen dahinter vermutete, von denen die Geschehnisse im Ordenskloster wohl nur die Spitze waren. Davor jene hier im Tempel und zumindest ihr bereitete der eben angesprochene 'Schwarze' noch Kopfzerbrechen, da sie sich blind darauf verlassen musste, dass mit dem Ring alles vorerst unter Kontrolle gebracht war. Nun, sie konnte nur auf Melitele vertrauen und die Dinge angehen, die vor ihren Augen waren. Eine blutende Hand zum Beispiel und eine waidwunde Seele.
"Ich würde das begrüßen, ja." Immerhin war dies ein Tempel, kein Badehaus. "Und dann setzt du dich einen Moment zu mir auf die Bank." Keine Widerrede.
Während Jarel also für einen Aufzug sorgte, der vielleicht weniger ansehnlich, dafür aber dem Ort angemessener war, holte sich Varelia ein paar einfache Utensilien zusammen, die sie brauchte, um die Verletzung zu versorgen. Sie schnitt frische Kräuter, wobei sie sich bei weitem nicht mehr so agil bewegte, wie noch vor Tagen. Der Hexenschuss hatte seine Spuren hinterlassen und machten jede Bewegung zu einem vorsichtigen Politikum zwischen ihrem Willen und ihrem Körper. Sie hinkte ein wenig und war letzten Endes froh, sich erst einmal auf die Bank setzen zu können und auf Jarel zu warten.
Ein neuer Türstock. Sie schmunzelte. Es war irgendwie dann doch wieder wie früher. Jarel tauchte hier auf und fing an, etwas zu bauen. Am liebsten aus Hölzern, die eigentlich für den Ofen gedacht waren. aber er sah etwas darin und bunkerte sie im Schuppen zur späteren Verwendung. So waren der Schaukelstuhl entstanden, ein Lesepult, diverse Statuetten und andere Gegenstände, die aus dem Tempel nicht mehr wegzudenken waren. Die Erzpriesterin lehnte sich zurück und genoss einen Moment die Ruhe des Gartens, bevor sie ersten Vögel zu singen begannen. Es wurden weniger. Der Sommer schlich sich davon...
"Ich würde das begrüßen, ja." Immerhin war dies ein Tempel, kein Badehaus. "Und dann setzt du dich einen Moment zu mir auf die Bank." Keine Widerrede.
Während Jarel also für einen Aufzug sorgte, der vielleicht weniger ansehnlich, dafür aber dem Ort angemessener war, holte sich Varelia ein paar einfache Utensilien zusammen, die sie brauchte, um die Verletzung zu versorgen. Sie schnitt frische Kräuter, wobei sie sich bei weitem nicht mehr so agil bewegte, wie noch vor Tagen. Der Hexenschuss hatte seine Spuren hinterlassen und machten jede Bewegung zu einem vorsichtigen Politikum zwischen ihrem Willen und ihrem Körper. Sie hinkte ein wenig und war letzten Endes froh, sich erst einmal auf die Bank setzen zu können und auf Jarel zu warten.
Ein neuer Türstock. Sie schmunzelte. Es war irgendwie dann doch wieder wie früher. Jarel tauchte hier auf und fing an, etwas zu bauen. Am liebsten aus Hölzern, die eigentlich für den Ofen gedacht waren. aber er sah etwas darin und bunkerte sie im Schuppen zur späteren Verwendung. So waren der Schaukelstuhl entstanden, ein Lesepult, diverse Statuetten und andere Gegenstände, die aus dem Tempel nicht mehr wegzudenken waren. Die Erzpriesterin lehnte sich zurück und genoss einen Moment die Ruhe des Gartens, bevor sie ersten Vögel zu singen begannen. Es wurden weniger. Der Sommer schlich sich davon...
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
„Wie ihr wünscht, Mylady.“
Jarel schwang den rechten Arm zu einer völlig übertriebenen Verbeugung vor seinen Körper, bevor er sich mit einem schiefen Grinsen abwand und sich umwand, um im Schuppen zu verschwinden.
Wenig später war er zurück, den Oberkörper in ein weites, naturfarbenes Leinenhemd gehüllt, das zwar nicht hauteng geschnitten war, aber hier und da doch an ihm klebte.
Noch immer leicht verklemmt nahm er neben Varelia Platz.
„Ich hatte überlegt hier zu bleiben.“, gab der Schattenläufer nach einer kleinen Weile des Schweigens zu.
Jarel schwang den rechten Arm zu einer völlig übertriebenen Verbeugung vor seinen Körper, bevor er sich mit einem schiefen Grinsen abwand und sich umwand, um im Schuppen zu verschwinden.
Wenig später war er zurück, den Oberkörper in ein weites, naturfarbenes Leinenhemd gehüllt, das zwar nicht hauteng geschnitten war, aber hier und da doch an ihm klebte.
Noch immer leicht verklemmt nahm er neben Varelia Platz.
„Ich hatte überlegt hier zu bleiben.“, gab der Schattenläufer nach einer kleinen Weile des Schweigens zu.
- Erzpriesterin Varelia
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- Lebenslauf:
So früh am Morgen lag der Garten in tiefen Schatten und nur die kleine Lampe, die Varelia mitgebracht hatte, malte einen Kreis aus Licht um die Stelle, auf der sie stand. Sie beleuchtete Grashalme und den Saum des Rockes der Erzpriesterin, sowie einen Teil ihres Gesichts und dieses wirkte im Streiflicht sehr alt. So alt, wie sie sich in letzter Zeit fühlte. Die Herrin des Tempels hatte die Augen einen Moment geschlossen und lauschte dem Atem dieses kleinen Stücks Natur inmitten der Stadt, bis Jarel sich leise zu ihr setzte. Sie bemerkte es eher an der Wärme zu ihrer Rechten, als das sie ihn gehört hätte, und schlug die Augen wieder auf. Während er sprach, griff sie wortlos nach seiner Verletzten Hand besah sich das Malheur. "So.", bemerkte sie vorerst nur zu seiner Idee, bleiben zu wollen. Dann: "Halt das bitte.", womit sie ihm die Lampe reichte. Seine Augen mochte gut sein, aber ihre ließen stetig nach. Aber so konnte sie gut arbeiten, reinigte die Wunde und legte einen Verband mit lindernden und heilenden Kräutern an. Als alles fertig war, überließ sie ihm seine Hand wieder und mit der Laterne sollte er anstellen, was ihm beliebte. Varelia legte die Hände vor dem Bauch zusammen und lehnte sich zurück.
"Und was bringt dich auf diesen Gedanken?", wollte sie wissen. Sicher konnte sie sich denken, dass er nicht besonders scharf darauf war, wieder in den Dunstkreis von von Herrenloh einzutauchen, aber in Nowigrad waren so viele Menschen, die ihm wert und teuer waren. Zumindest hatte sie bisher den Eindruck gehabt. "Du weißt selbst, dass ich dich nicht ewig hier im Tempel wohnen lassen kann." Sie hatte ihre beiden Tempelwachen und der Respekt vor den Schwestern war groß genug, dass diese ausreichten. Selbst in Ellander gab es für die wenigen Gelehrten im Dienste Meliteles einen eigenen Turm.
"Und was bringt dich auf diesen Gedanken?", wollte sie wissen. Sicher konnte sie sich denken, dass er nicht besonders scharf darauf war, wieder in den Dunstkreis von von Herrenloh einzutauchen, aber in Nowigrad waren so viele Menschen, die ihm wert und teuer waren. Zumindest hatte sie bisher den Eindruck gehabt. "Du weißt selbst, dass ich dich nicht ewig hier im Tempel wohnen lassen kann." Sie hatte ihre beiden Tempelwachen und der Respekt vor den Schwestern war groß genug, dass diese ausreichten. Selbst in Ellander gab es für die wenigen Gelehrten im Dienste Meliteles einen eigenen Turm.
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Mit unbewegter Miene betrachtete Jarel die verbundene Hand, schloss einmal die Faust und öffnete sie wieder und beugte in einer dankbaren Geste das Haupt in Varelias Richtung und platzierte die Lampe wieder am Boden. Für ihn war es hell genug zu erkennen, wie müde die ehrwürdige Mutter war. Sehr, sehr müde. Er würde sich kurz fassen und ihr die Ruhe gönnen, die sie eigentlich hier gesucht hatte.
„Ich habe das Gefühl, hier warten weniger Feinde auf mich. Nowigrad war schon immer ein Schlangennest, doch jetzt lauern die Schlangen nicht vor, sondern im eigenen Nest. Und hier habe ich eine Tochter, mit der ich mich versöhnen möchte…muss…“
Und da war da das Gefühl, seinen Anker verloren zu haben. Sein Ziel. Seinen Fokus.
Er lebte. Und was sollte er jetzt damit anfangen? Auf jeden Fall nicht im Selbstmitleid zerfließen.
„Ich muss meine Ziele neu ordnen. Wart ihr auch schon an so einem Punkt, ehrwürdige Mutter?“, fragte er mit einer Stimme, die im krassen Gegensatz zu seiner Stimmung stand. Ruhig, warm und wohlüberlegt. Varelia hatte ihre ganze Familie verloren und es trotzdem geschafft, den Kopf oben zu halten. Bewundernswert. Über allen Maßen bewundernswert.
„Ich habe das Gefühl, hier warten weniger Feinde auf mich. Nowigrad war schon immer ein Schlangennest, doch jetzt lauern die Schlangen nicht vor, sondern im eigenen Nest. Und hier habe ich eine Tochter, mit der ich mich versöhnen möchte…muss…“
Und da war da das Gefühl, seinen Anker verloren zu haben. Sein Ziel. Seinen Fokus.
Er lebte. Und was sollte er jetzt damit anfangen? Auf jeden Fall nicht im Selbstmitleid zerfließen.
„Ich muss meine Ziele neu ordnen. Wart ihr auch schon an so einem Punkt, ehrwürdige Mutter?“, fragte er mit einer Stimme, die im krassen Gegensatz zu seiner Stimmung stand. Ruhig, warm und wohlüberlegt. Varelia hatte ihre ganze Familie verloren und es trotzdem geschafft, den Kopf oben zu halten. Bewundernswert. Über allen Maßen bewundernswert.
- Erzpriesterin Varelia
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- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Feinde. Sollte man sich an denen orientieren oder doch besser an den Freunden, die einem geblieben waren? Derer gab es in Nowigrad aus ihrer Sicht mehr als hier in Wyzima, aber sie nickte verstehend.
Ziele. Ziele waren ihr meistens erst in den Momenten ihres Lebens vor Augen getreten, an denen Schlimmes passiert war oder die Notwendigkeit, etwas zu ändern. Aber solche Wendepunkte gab es in ihrem Leben freilich genügend. Sie lächelte in die Dunkelheit.
"Natürlich. Als ich das erste Mal schwanger war, als mein Mann in den Krieg zog, als die ersten Astern in meinem eigenen Garten blühten, als meine Mutter starb... Jedes Ereignis prägt unserem Leben einen Stempel auf und manche zwingen uns, unser Leben zu überdenken. Die schlechten Ereignisse haften uns dabei meistens fester im Gedächtnis als die Guten. Vermutlich weil wir Menschen besser im Vermeiden von unangenehmen Dingen sind als darin, zu versuchen Angenehmes zu wiederholen." Ein Schmunzeln lag in ihrer Stimme. Varelia hob den Blick zum Himmel, an dem ein besonderes heller Stern den nahen Morgen ankündigte. "Für mich war Melitele allerdings immer wie dieser Stern. So dunkel die Zeiten auch waren, an ihr konnte ich mich immer orientieren. An ihren Werten, dem wofür sie steht. Sie erinnert an das Gute."
Die Erzpriesterin wandte den Kopf und betrachtete Jarels Profil. "Jetzt mag dir vieles dunkel erscheinen. Gerade dann ist es wichtig, nach dem Licht zu suchen. Du hast nicht nur Feinde, Jarel und viel wichtiger: wer jetzt zu dir steht, kann sich wahrlich einen Freund nennen. An diesen Sternen orientiere dich und an unserer gütigen Mutter."
Eine Amsel begann zu trällern, laut und inbrünstig, als gäbe es kein Morgen. Die beiden Menschen beachtete sie gar nicht, saß sie doch sicher im Ginsterbusch.
"Das Gespräch mit Violetta solltest du suchen, ja. Sie ist durcheinander. Die Ereignisse haben vielleicht Erinnerungen geweckt, die besser unangetastet geblieben wären.", sinnierte Varelia.
Ziele. Ziele waren ihr meistens erst in den Momenten ihres Lebens vor Augen getreten, an denen Schlimmes passiert war oder die Notwendigkeit, etwas zu ändern. Aber solche Wendepunkte gab es in ihrem Leben freilich genügend. Sie lächelte in die Dunkelheit.
"Natürlich. Als ich das erste Mal schwanger war, als mein Mann in den Krieg zog, als die ersten Astern in meinem eigenen Garten blühten, als meine Mutter starb... Jedes Ereignis prägt unserem Leben einen Stempel auf und manche zwingen uns, unser Leben zu überdenken. Die schlechten Ereignisse haften uns dabei meistens fester im Gedächtnis als die Guten. Vermutlich weil wir Menschen besser im Vermeiden von unangenehmen Dingen sind als darin, zu versuchen Angenehmes zu wiederholen." Ein Schmunzeln lag in ihrer Stimme. Varelia hob den Blick zum Himmel, an dem ein besonderes heller Stern den nahen Morgen ankündigte. "Für mich war Melitele allerdings immer wie dieser Stern. So dunkel die Zeiten auch waren, an ihr konnte ich mich immer orientieren. An ihren Werten, dem wofür sie steht. Sie erinnert an das Gute."
Die Erzpriesterin wandte den Kopf und betrachtete Jarels Profil. "Jetzt mag dir vieles dunkel erscheinen. Gerade dann ist es wichtig, nach dem Licht zu suchen. Du hast nicht nur Feinde, Jarel und viel wichtiger: wer jetzt zu dir steht, kann sich wahrlich einen Freund nennen. An diesen Sternen orientiere dich und an unserer gütigen Mutter."
Eine Amsel begann zu trällern, laut und inbrünstig, als gäbe es kein Morgen. Die beiden Menschen beachtete sie gar nicht, saß sie doch sicher im Ginsterbusch.
"Das Gespräch mit Violetta solltest du suchen, ja. Sie ist durcheinander. Die Ereignisse haben vielleicht Erinnerungen geweckt, die besser unangetastet geblieben wären.", sinnierte Varelia.
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Mühsam behielt der Schattenläufer seine Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.
Wann hatte er eigentlich verlernt Achtsam zu sein?
Er hatte eine Menge Dinge verlernt in den letzen Monaten.
Mit locker zwischen den Knien baumelnden Handgelenken sah Jarel nach oben und fixierte ebenfalls den funkelnden Morgenstern. Nach Licht suchen. Nach Halt suchen.
Es waren nicht die anderen, die dafür sorgen sollten das es ihm gut ging. Dafür war er selber zuständig. Und ja, in solchen Zeiten zeigte sich, wer wirklich zu einem stand. Lothar zum Beispiel. Der riskierte seinen Stand damit, einen Werwolf laufen zu lassen. Und in Novigrad?
Das würde sich bald herausstellen.
Und dann war da noch Violetta.
„Ich habe meine Kleine all die Jahre belogen, ihr eingeredet sie irrt sich. Wer weiß, ob sie mir das verzeihen kann. Sie ist ein schlaues Mädchen. Und wenn ich ehrlich bin fürchte ich mich mehr vor der Aussprache mit ihr als vor dem, was Wenzel noch mit mir vorhaben könnte.“
Mit einem schiefen Grinsen wand Jarel den Blick zu Varelia.
„Sie wird mir ordentlich die Hammelbeine langziehen.“
Wann hatte er eigentlich verlernt Achtsam zu sein?
Er hatte eine Menge Dinge verlernt in den letzen Monaten.
Mit locker zwischen den Knien baumelnden Handgelenken sah Jarel nach oben und fixierte ebenfalls den funkelnden Morgenstern. Nach Licht suchen. Nach Halt suchen.
Es waren nicht die anderen, die dafür sorgen sollten das es ihm gut ging. Dafür war er selber zuständig. Und ja, in solchen Zeiten zeigte sich, wer wirklich zu einem stand. Lothar zum Beispiel. Der riskierte seinen Stand damit, einen Werwolf laufen zu lassen. Und in Novigrad?
Das würde sich bald herausstellen.
Und dann war da noch Violetta.
„Ich habe meine Kleine all die Jahre belogen, ihr eingeredet sie irrt sich. Wer weiß, ob sie mir das verzeihen kann. Sie ist ein schlaues Mädchen. Und wenn ich ehrlich bin fürchte ich mich mehr vor der Aussprache mit ihr als vor dem, was Wenzel noch mit mir vorhaben könnte.“
Mit einem schiefen Grinsen wand Jarel den Blick zu Varelia.
„Sie wird mir ordentlich die Hammelbeine langziehen.“
- Erzpriesterin Varelia
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- Lebenslauf:
Es antwortete ihr das übliche Schweigen, in dem sie nie ganz wusste, ob er zuhörte oder mit den Gedanken ganz woanders war. Beides war möglich und sie gerade selbst nicht auf der Höhe genug, um die Untertöne in diesem Schweigen zu hören. Überhaupt war sie in letzter Zeit häufiger mal durcheinander, als kämen die Gedanken für Sekunden aus dem Tritt und verhedderten sich oder klebten fest.
Sie schüttelte diese Sorge ab, als die Sprache auf Iola kam. Kurz presste sie die Lippen zusammen. Ein Dilemma.
"Mich trifft die Schuld mindestens so schwer wie dich, denn ich habe die Lüge mit getragen, um das Kind zu schützen. Und dich. Mein Fehler war, dass ich den Zeitpunkt verpasst habe, an dem man ihr die Wahrheit hätte sagen sollen. Sie ist kein Kind mehr. Das wollen wir Älteren manchmal einfach nicht sehen."
Varelia streckte die Hand aus und legte sie auf Jarels Finger. Die Erzpriesterin lächelte im Halbdunkel. "Und weil sie kein trotziges Kind mehr ist, wird sie dir zuhören und du wirst dich ihrem Urteil stellen müssen."
Oder eben dem Langziehen der Hammelbeine.
Sie schüttelte diese Sorge ab, als die Sprache auf Iola kam. Kurz presste sie die Lippen zusammen. Ein Dilemma.
"Mich trifft die Schuld mindestens so schwer wie dich, denn ich habe die Lüge mit getragen, um das Kind zu schützen. Und dich. Mein Fehler war, dass ich den Zeitpunkt verpasst habe, an dem man ihr die Wahrheit hätte sagen sollen. Sie ist kein Kind mehr. Das wollen wir Älteren manchmal einfach nicht sehen."
Varelia streckte die Hand aus und legte sie auf Jarels Finger. Die Erzpriesterin lächelte im Halbdunkel. "Und weil sie kein trotziges Kind mehr ist, wird sie dir zuhören und du wirst dich ihrem Urteil stellen müssen."
Oder eben dem Langziehen der Hammelbeine.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Mit einem schiefen Lächeln wand Jarel seinen Kopf zur Erzpriesterin.
„Der richtige Moment. Manchmal wartet man die Ewigkeit darauf und er kommt nie.“
Der Schwarzhaarige drehte die Hand, auf der die Erzpriesterin ihre dünnen Finger gelegt hatte, nahm beides hoch, führte ihren Handrücken an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf.
„Sie werden so schnell groß.“, flachste er, stand auf und ging vor Varelia auf ein Knie.
„Und jetzt erbitte ich euren Segen, ehrwürdige Mütter. Ich ziehe in die Schlacht.“ Er deutete mit dem Daumen der freien Hand in Richtung des Gebäudes. Zwar war sein Ziehtöchterchen sicher noch im Land der Träume, aber er wollte die Erzpriesterin nicht länger davon zurückhalten sich noch eine Spur Erholung zu gönnen, bevor der nächste anstrengende Tag anbrach.
Das Gespräch hatte gut getan. Einmal mehr.
„Der richtige Moment. Manchmal wartet man die Ewigkeit darauf und er kommt nie.“
Der Schwarzhaarige drehte die Hand, auf der die Erzpriesterin ihre dünnen Finger gelegt hatte, nahm beides hoch, führte ihren Handrücken an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf.
„Sie werden so schnell groß.“, flachste er, stand auf und ging vor Varelia auf ein Knie.
„Und jetzt erbitte ich euren Segen, ehrwürdige Mütter. Ich ziehe in die Schlacht.“ Er deutete mit dem Daumen der freien Hand in Richtung des Gebäudes. Zwar war sein Ziehtöchterchen sicher noch im Land der Träume, aber er wollte die Erzpriesterin nicht länger davon zurückhalten sich noch eine Spur Erholung zu gönnen, bevor der nächste anstrengende Tag anbrach.
Das Gespräch hatte gut getan. Einmal mehr.
- Erzpriesterin Varelia
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Bei Jarels Kniefall lachte die Erzrpeisterin leise. Ein Ton, der etwas von Herbstlaub im Wind an sich hatte und doch fröhlich war. Sie hob die Hand, doch statt diese wie erbeten segnend auf den Kopf des ehemaligen Ritters zu legen, erntete er einen freundlichen Klaps über dem Ohr. "Mach dich nicht lächerlich." Varelia betrachtete den Mann schmunzelnd. "Sie schläft vermutlich sowieso noch. Komm, hilf mir lieber auf und schüre den Herd, dann muss ich altes Weib das nicht machen. Mein Tee kocht sich schließlich nicht kalt.", dabei war sie schon halb auf den Beinen. Und danach konnte er gehen, wohin er wollte. Auch in die Höhle des Drachen. Wobei Varelia in diesen Mauern schon viele Drachen erlebt hatte, nur zählte Violetta eigentlich nicht dazu.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Natürlich half Jarel der Erzpriesterin auf.
Und ebenso natürlich geleitete er sie hinein, bot ihr den Arm, schürte das Feuer, holte Holz und Wasser…
…das alles schweigend. Es war ein angenehmes, einvernehmliches Schweigen.
Als er sich dann mit einem Nicken verabschiedete war es noch immer zu früh Iola aufzusuchen.
Vielleicht bekam er die begonnen Schnitzerei im Türstock noch fertig.
Wenig später hörte man aus der kleinen Hütte abermals die Geräusche von scharfen Werkzeugen auf Holz. Und einer melancholischen Melodie, gesummt in einem so tiefem Tonbereich, dass davon die Härchen in den Ohren gekitzelt wurden.
Und ebenso natürlich geleitete er sie hinein, bot ihr den Arm, schürte das Feuer, holte Holz und Wasser…
…das alles schweigend. Es war ein angenehmes, einvernehmliches Schweigen.
Als er sich dann mit einem Nicken verabschiedete war es noch immer zu früh Iola aufzusuchen.
Vielleicht bekam er die begonnen Schnitzerei im Türstock noch fertig.
Wenig später hörte man aus der kleinen Hütte abermals die Geräusche von scharfen Werkzeugen auf Holz. Und einer melancholischen Melodie, gesummt in einem so tiefem Tonbereich, dass davon die Härchen in den Ohren gekitzelt wurden.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
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Datum: 02. September 1278 – Vormittags
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Erst als am frühen Vormittag wagte Jarel sich wieder in den Tempel, um seine Ziehtochter zu suchen.
Das er dabei erfolgreich war wurde klar, als er gemeinsam mit Iola das Gebäude verließ und in Richtung des Hains schlenderte. Wer die beiden beobachtete konnte gleich ausmachen, dass die Machtverhältnisse nicht der Optik der beiden entsprach.
Während das zarte Mädchen wild gestikulierte und mit lauter, sich überschlagener Stimme sprach, schlich der gefallene Ritter wie ein getretener Hund neben seinem Mädchen her und antwortete mit einem leisen Brummen, wie ein Bär, der im Winterschlaf lebhaft träumte.
Kurz bevor die beiden den Hain erreichten eskalierte die Situation.
Die Novizin hielt ihren Ziehvater an und als dieser sich zu ihr drehte, kassierte er eine gepfefferte Ohrfeige.
Eine weitere halbe Stunde weiter jedoch saßen die beiden nebeneinander auf der Bank, schweigend und ruhig. Nur Iola wurde von gelegentlichem Schluchzen geschüttelt, aber auch vom starken Arm ihres Ziehvaters gestützt, an den gelehnt sie saß.
Frieden. Die beiden hatten sich ausgesprochen und einander wieder angenähert.
So würde Jarel Wyzima verlassen können, ohne dass ihn die Sorge um seine Tochter zerfraß.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Datum: 02. September 1278 – Vormittags
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Erst als am frühen Vormittag wagte Jarel sich wieder in den Tempel, um seine Ziehtochter zu suchen.
Das er dabei erfolgreich war wurde klar, als er gemeinsam mit Iola das Gebäude verließ und in Richtung des Hains schlenderte. Wer die beiden beobachtete konnte gleich ausmachen, dass die Machtverhältnisse nicht der Optik der beiden entsprach.
Während das zarte Mädchen wild gestikulierte und mit lauter, sich überschlagener Stimme sprach, schlich der gefallene Ritter wie ein getretener Hund neben seinem Mädchen her und antwortete mit einem leisen Brummen, wie ein Bär, der im Winterschlaf lebhaft träumte.
Kurz bevor die beiden den Hain erreichten eskalierte die Situation.
Die Novizin hielt ihren Ziehvater an und als dieser sich zu ihr drehte, kassierte er eine gepfefferte Ohrfeige.
Eine weitere halbe Stunde weiter jedoch saßen die beiden nebeneinander auf der Bank, schweigend und ruhig. Nur Iola wurde von gelegentlichem Schluchzen geschüttelt, aber auch vom starken Arm ihres Ziehvaters gestützt, an den gelehnt sie saß.
Frieden. Die beiden hatten sich ausgesprochen und einander wieder angenähert.
So würde Jarel Wyzima verlassen können, ohne dass ihn die Sorge um seine Tochter zerfraß.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
- Svettele Fini Banik
- Spieler Level 2
- Beiträge: 248
- Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
- Lebenslauf: Fini
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von: Gestern
Datum: 14:21 Uhr, 2. Spetember 1278, Donnerstag
betrifft: @Jarel Moore
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Der Tag hatte wie üblich mit der Morgenmesse begonnen. Schwester Svettele Banik war noch etwas müde, aber wer weiß wie häufig sie noch hier teilnehmen konnte? In Nowigrad würde sie alles selbst machen müssen. Aber jeden Morgen eine Messe für… wen? Sie hatte kurz die Horrorvorstellung ganz alleine im Tempel zu stehen und niemand bis auf eine schwerhörige Alte kam vorbei. Aber nein, sie würde eh nicht täglich Zeit haben. Es gab außer ihr ja niemand im Tempel zu betreuen. Nur einmal die Woche am Sonntag oder vielleicht doch Samstags? Um nicht mit der Flamme zu streiten? Oder Sonntagmorgens? Wenn dann schon genug hatte, brauchte Mittags nicht mehr zur Tempelinsel? Aber welche vernunftbegabte Person stand freiwillig am Sonntag früh auf. Na ja, sie wischte die Gedanken beiseite und schob ihn auf später. Es gab genug zu tun.
Wie den Vormittag über im Waisenhaus unterrichten. Das Interesse an der Neuen, der Anderen Lehrerin musste man noch ausnutzen. Außerdem wusste sie Dinge aus Ellander oder konnte über ihre Reise hier her erzählen, um Lehrinhalte zu vermitteln. Das ging auch bei Erwachsenen besser und plötzlich interessierten sich alle für Tine, der Maultierstute mit der sie hier her gereist war. Sie wollten sie alle sehen, was man auf Nachmittags verschob. So konnte man es gleich mit einer Erklärung zur Pferdefellpflege und aufsatteln verbinden. Nur stand die Stute dann bereit und es gab wie ein Mädchen anmerkte, keinen Ritter, der jetzt mit ihr davon ritt. Fini hatte zwar nicht vor davon zu reiten, aber… die Sache mit dem Ritter konnte man ändern. Sie machte sich auf zum summenden Holzschuppen, um dort zu klopfen.
„Fuinfán?“ Kam es deshalb ungeachtet des schönen Brummtons, von draußen rein. „Ich gehe ausreiten, um mich von Tine zu verabschieden. Magst Du mit?“
Die Unterhaltung mit seiner Tochter hatte sie nur am Rande mitbekommen, denn… sie war herrlich normal. Die Details des Inhaltes vielleicht nicht, aber es war eine gesunde Aussprache zwischen zwei Menschen, die sich liebten und dies trotz alle Widrigkeiten einander bekannten.
von: Gestern
Datum: 14:21 Uhr, 2. Spetember 1278, Donnerstag
betrifft: @Jarel Moore
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Der Tag hatte wie üblich mit der Morgenmesse begonnen. Schwester Svettele Banik war noch etwas müde, aber wer weiß wie häufig sie noch hier teilnehmen konnte? In Nowigrad würde sie alles selbst machen müssen. Aber jeden Morgen eine Messe für… wen? Sie hatte kurz die Horrorvorstellung ganz alleine im Tempel zu stehen und niemand bis auf eine schwerhörige Alte kam vorbei. Aber nein, sie würde eh nicht täglich Zeit haben. Es gab außer ihr ja niemand im Tempel zu betreuen. Nur einmal die Woche am Sonntag oder vielleicht doch Samstags? Um nicht mit der Flamme zu streiten? Oder Sonntagmorgens? Wenn dann schon genug hatte, brauchte Mittags nicht mehr zur Tempelinsel? Aber welche vernunftbegabte Person stand freiwillig am Sonntag früh auf. Na ja, sie wischte die Gedanken beiseite und schob ihn auf später. Es gab genug zu tun.
Wie den Vormittag über im Waisenhaus unterrichten. Das Interesse an der Neuen, der Anderen Lehrerin musste man noch ausnutzen. Außerdem wusste sie Dinge aus Ellander oder konnte über ihre Reise hier her erzählen, um Lehrinhalte zu vermitteln. Das ging auch bei Erwachsenen besser und plötzlich interessierten sich alle für Tine, der Maultierstute mit der sie hier her gereist war. Sie wollten sie alle sehen, was man auf Nachmittags verschob. So konnte man es gleich mit einer Erklärung zur Pferdefellpflege und aufsatteln verbinden. Nur stand die Stute dann bereit und es gab wie ein Mädchen anmerkte, keinen Ritter, der jetzt mit ihr davon ritt. Fini hatte zwar nicht vor davon zu reiten, aber… die Sache mit dem Ritter konnte man ändern. Sie machte sich auf zum summenden Holzschuppen, um dort zu klopfen.
„Fuinfán?“ Kam es deshalb ungeachtet des schönen Brummtons, von draußen rein. „Ich gehe ausreiten, um mich von Tine zu verabschieden. Magst Du mit?“
Die Unterhaltung mit seiner Tochter hatte sie nur am Rande mitbekommen, denn… sie war herrlich normal. Die Details des Inhaltes vielleicht nicht, aber es war eine gesunde Aussprache zwischen zwei Menschen, die sich liebten und dies trotz alle Widrigkeiten einander bekannten.
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
@Svettele Fini Banik
Die gebrummte Melodie verstummte und ein belustigtes Schnauben kam als erste Antwort, bevor Jarel in der Tür erschien und sich mit einem Tuch das Gesicht abtrocknete.
Ausreiten. Das wäre schön, aber…
„Fini.“ Er lächelte breit. „Ein Ausritt würde Mari sicher gut tun. Nur ich bleibe aktuell besser auf dem Gelände. Die…äh…Unfallgefahr ist noch immer sehr hoch. Vielleicht magst du sie mitnehmen?“
Er deutete auf die Bank in der Nähe. „Aber eine Pause wäre machbar. Auf ein Schwätzchen?“
Der Schattenläufer wirkte gelöster, ruhiger und ein gutes Stück mehr mit sich im Reinen.
Das war anders als bei der letzten Begegnung, ebenso wie ein nicht mehr ganz sauberer Verband an der linken Hand.
Die gebrummte Melodie verstummte und ein belustigtes Schnauben kam als erste Antwort, bevor Jarel in der Tür erschien und sich mit einem Tuch das Gesicht abtrocknete.
Ausreiten. Das wäre schön, aber…
„Fini.“ Er lächelte breit. „Ein Ausritt würde Mari sicher gut tun. Nur ich bleibe aktuell besser auf dem Gelände. Die…äh…Unfallgefahr ist noch immer sehr hoch. Vielleicht magst du sie mitnehmen?“
Er deutete auf die Bank in der Nähe. „Aber eine Pause wäre machbar. Auf ein Schwätzchen?“
Der Schattenläufer wirkte gelöster, ruhiger und ein gutes Stück mehr mit sich im Reinen.
Das war anders als bei der letzten Begegnung, ebenso wie ein nicht mehr ganz sauberer Verband an der linken Hand.
- Svettele Fini Banik
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- Lebenslauf: Fini
„Ein Schwätzchen?“ Der Blick fiel kurz auf den Verband an der Hand, aber der saß gut genug, sodass beim Werkeln kein Schmutz rein käme. „Ja, nein… Tine steht bereit und wartet auf mich… oder lass es mich anders formulieren.“ Die Priesterin stütze ein Hand auf ihre Hüfte und zeigte mit der Anderen auf ihn: „Du bist Teil der Lehrstunde geworden. Wie die Kinder richtig anmerkten, fehlt mir für den Ausritt ein Ritter an meiner Seite und Ser von Alensbach ist gerade nicht da. Also greife ich mir den Nächsten.“ Ihr Gesicht duldete da wenig Widerrede. Ritter im Herzen reichte völlig für diese Funktion. „Glaubst Du meine Unfallgefahr ist geringer, wenn ich alleine mit zwei Pferden ein Ründchen am See drehe? Ein paar werden sich von meinen Ornat nicht abhalten lassen, wenn man gerade eine Frau und zwei Pferde oder eineinhalb brauchen kann. Darüberhinaus… soll es schlangenartige Seeungeheuer geben.“ Wo eines hergekommen ist gibt es ja vielleicht mehr, unabhängig von den üblichen Monstern. „Außerdem nehme ich ‚das Gelände‘ in meiner Person mit. Oder magst Du den Rest Deines Lebens in dem Schuppen bleiben? Oder magst Du mich nicht mehr nach Nowigrad begleiten?“
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Jarels Lächeln geriet ein wenig schief als er begriff, dass die Meliteleschwester dachte, er würde mit ‚Unfallgefahr‘ sein eigenes Ungeschick meinte.
„Mit Unfallgefahr meine ich, das einer meiner Brüder das Monster auf eigene Faust beiseite schaffen will, nicht so etwas hier.“ Er hob die verbundene Linke kurz und seufzte dann.
„Wenn du dich nicht fürchtest zwischen die Mühlen zu geraten…Mari braucht definitiv Bewegung.“
Doch gleich zwickte ihn das Gewissen. „Ich sollte nur nicht zu lange wegbleiben, sonst bekomme ich die Tür nicht fertig, die ich noch ersetzen möchte…“, erklärte er verlegen.
„Warum nimmst du Tine eigentlich nicht mit?“
„Mit Unfallgefahr meine ich, das einer meiner Brüder das Monster auf eigene Faust beiseite schaffen will, nicht so etwas hier.“ Er hob die verbundene Linke kurz und seufzte dann.
„Wenn du dich nicht fürchtest zwischen die Mühlen zu geraten…Mari braucht definitiv Bewegung.“
Doch gleich zwickte ihn das Gewissen. „Ich sollte nur nicht zu lange wegbleiben, sonst bekomme ich die Tür nicht fertig, die ich noch ersetzen möchte…“, erklärte er verlegen.
„Warum nimmst du Tine eigentlich nicht mit?“