Nowigrader Docks/Hafenviertel | Wohnung der Novkas

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sindra
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Streicheleinheiten und Lob zu bekommen dafür, dass man eine Treppe hinauf ging…fast schon beschämend. Doch nur fast. Und es war egal, Lob war Lob und Streicheleinheiten waren Streicheleinheiten.
Das Zimmer war klein und steckte so voller Gerüche…es waren so viele Geschichten zu erschnuppern. Der alte Mann da, dem ging es nicht gut. Armer alter Mann. Aber zuerst begrüßte man immer die Dame. Außerdem war diese näher dran.
Cat – Vanja musste sich zusammenreißen, nicht gleich loszustürmen. Es war sooo schön von allen gekrault zu werden. Statt also die Dame des Hauses zu überfallen, ging sie zu ihr, setzte sich kreuzbrav auf den befellten Hintern und ruderte mit der rechten Vorderpfote in der Luft, während sie mit gut gelaut heraushängender Zunge den Kopf wandte und nach Valeska schielte.
Mach ich das gut? Mach ich das gut? Bin ich ein guter Hund?
Hach ja…so machte Tier sein Spaß.
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Francis Rose
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Francis knickste leicht und reichte der Dame des Hauses die Hand. "Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen." sagte sie freundlich und lächelte dabei ehrlich. "Und habt keine Sorge. Es macht mir keine Umstände. Der gute Valjan hat mich sicher herbegleitet." Sie entschied sich dafür bei der männlichen Form zu bleiben und die Illusion aufrecht zu erhalten, es sei denn sie würde es offenbaren, das Francis von dem kleinen Geheimnis wusste. Nachdem sie Mila begrüßt hatte ging sie direkt zu Valjans Vater um ihn nicht weniger Freundlich zu begrüßen. "Francis. Ich fühle mich geehrt." Ihm war sein leiden anzusehen, auch ohne das er das Hemd dafür auszog. Er tat ihr fast schon leid und innerlich hoffte sie sehr, ihm zumindest ein wenig den Schmerz nehmen zu können, zumindest für eine Weile. Auch ihm reichte sie die Hand zum Gruß. "Bitte entschuldigt mich kurz. Ich möchte gerne etwas vorbereiten und dann können wir uns über alles unterhalten." Mit den Worten trat sie an Valjan heran und nahm ihren Beutel von seiner Schulter. "Vielen Dank."
"Ist der Ofen noch warm? Das würde sehr helfen." Um weitere Fragen direkt selbst zu erklären, holte sie insgesamt sechs ovale sehr glatt geschmirgelte Steine aus dem Beutel, die in ein Tuch mit Fächern ruhten. Der junge Feldwebel wusste, wozu sie diese mitgebracht hatte und genau diesem drückte sie ihre wertvolle Fracht nun in die Hand. "Wärst du so lieb?"
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Valjan Novka
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Mila hatte zuerst Respekt vor der Hündin. Sie war groß und konnte sicher gefährlich werden, aber sie verhielt sich wie ein großes Schmusefellknäul. „Du bist aber eine Liebe. Vanja...“ fragend strich die Mutter Cat über den Kopf. „Ja, Du hast blaue Augen… wie meine kleine Tochter Vanja.“ Dass Valjan den Hund so genannt hatte überraschte sie deshalb nicht. „Hübsche Vanja und wie artig Du bist.“ Reflexartig nahm sie doch die rechte Pfote an und wuschelte Cat über den Kopf. „Passt Du mir gut auf… Valjan auf, ja? - Ja prima, guter Hund.“ Viel hat es nicht gebraucht, um die alte Dame für sich zu gewinnen.

Andrusch lächelte selig die junge Frau an: „Freut mich auch, Miss.“ Das Geheimnis sollte wohl gewahrt bleiben, aber der Vater zeigte nicht die üblichen Reaktionen, die kommen, wenn der Sohn eine neue Freundin mitbringt. Kein dümmliches Grinsen, keine albernen Worte. „Aber… ich mach mir nicht viel Hoffnung… Aber mei… die zwei...“ Fahrig zeigte seine Rechte auf Mila und den Feldwebel „…waren der Meinung, dass es nicht schaden kann.“ Die Skeptik stand ihm ins Gesicht geschrieben, vor allem weil er nicht ganz sicher war wie sein Kind das alles bezahlt hatte oder wenn es zu Geld kam, es doch für sich selbst ausgeben sollte.

„Der Ofen?“ Valjan sah etwas verlegen in die Küchenecke, als er die Steine wieder zurück bekam. Es war zwar Sommer und es wurde nicht viel geheizt, aber oft fehlte es an Brennstoff und man kochte lieber nur ein paar Mal etwas Warmes. Doch es kam ihm Mila dazwischen, die etwas in die Hocke gegangen war um den Hund weiter zu kraulen: „Oh, keine Sorge. Wir können ihn anschüren. Heute Mittag haben wir einen ganzen Sack Holzkohle bekommen! Stell Dir vor Val..., ein Bote hat den gebracht und sagte, er solle den hier her bringen. Aber wir wussten nichts von einer Lieferung. Dennoch hat der darauf bestanden den Sack hier zulassen, ohne dass wir ihm etwas geben mussten. Manchmal kommt der Segen Meliteles einfach ins Haus! Das wird den Winter so viel leichter machen. Also schür an, Kind.“
Der Feldwebel schien ein bisschen irritiert über diese Geschichte, machte dann aber Schulter zuckend, was Mutter und Francis wollten. Warm war der Stövchen tatsächlich noch und es fehlte nicht viel, um ihn zu entfachen und die Steine zu wärmen. Valjans Rücken zwickte sofort, als er sich an die eigene Behandlung vor ein paar Tagen erinnerte.
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Sindra
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Vanja lauschte den Gesprächen halbwegs, genoss aber vor allem die Streicheleinheiten.
Valeska war also arm. Ihrem ursprünglichen alter Ego war das ganze Gehabe und Geld und Gold fremd, mit jeder assimilierten Bewusstsein verstand sie es jedoch besser. Arm war schlimm. Und so arm, nicht den Ofen betreiben zu können, war sehr schlimm.
Wer hinter der seltsamen Spende steckte ahnte sie schon. Warf ein ganz anderes Bild auf diesen Menschen. Darüber würde sie nachdenken. Später. Jetzt gab es vielleicht noch mehr Streicheeinheiten. Mal sehen, ob das Männchen genau so lieb zu ihr war wie das Weibchen. Und dann zurück zum Weibchen. Sie war sooo toll.
Vanja gab Mila einen nassen, quer über den Handrücken platzierten Kuss und trabte dann hinüber zu Andrusch. Der wirkte…zerbrechlich, also näherte sie sich wesentlich vorsichtiger.
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Francis Rose
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Zu arm um den Ofen entfachen zu können. Eine Vorstellung mit der Francis nicht im geringsten gerechnet hatte und was sie sich auch nie vorstellen können würde. Egal wie arm sie gewesen waren, Feuer hatte es immer gegeben. Sei es zum zubereiten von Nahrung oder um in der kalten Jahreszeit nicht zu erfrieren. Sie waren arm gewesen, sehr arm aber Feuer gab es immer. Wie sollte sie von Valjan eine Bezahlung annehmen können, unter diesen Bedingungen. Kurz war sie wie gelähmt. Und doch nickte und lächelte sie, sah sich selber nicken und lächeln, als betrachtete sie sich durch das Fenster ihrer Seele selber. Sie war Profi. „Das wäre sehr lieb.“
Bevor Valjan die Steine an sich nehmen konnte, sicherte sie eine Phiole und eine Schale mit Deckel. Langsam bewegte sie sich wieder zum Tisch und setzte sich dem Mann des Hauses gegenüber. Beides stellte sie vor Andrusch auf den Tisch. „Bitte. Erzählt mir etwas von euch. Ihr habt im Hafen gearbeitet?“
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Valjan Novka
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Da war ein seliges Lächeln in dem Gesicht des Mannes, als sich Francis zu Andrusch setzte. „Ja, am Hafen. Ich kam von Pietersburg in die große Stadt auf der Suche nach dem großen Glück. Gefunden hab ich’s.“ Damit meinte er seine Frau. Seine Augen drückten eine tiefe Zuneigung und Dankbarkeit aus., als er sie für einem Moment dabei beobachtete wie sie zusammen mit seiner Tochter den Ofen anheizte. „Am Hafen fand ich Arbeit, war mal ein kräftiger Kerl. Schauerleute brauchen sie immer und die Kinder hatten Hunger.“
Langsam hielt er der Hündin die Finger hin, damit sie daran schnuppern konnte und ebenso langsam begann er ihr über den Kopf streicheln. Nicht so eifrig wie seine Frau, aber ebenso erfreut, dass der Nachwuchs einen Aufpasser gefunden hatte. „Das ging gut bis ich irgendwann nicht mehr konnte. Ein harter Winter mit viel Krankheit, ich war nicht mehr so fit, ein Ausrutscher am Hafen, bin mit der Ladung ins Becken gefallen, konnte sie dann nicht bezahlen, ach…“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Irgendwann gings nicht mehr, mir tut es überall weh, früher konnte ich noch laufen, jetzt...“ Ach muss er das erzählen? „…jetzt füttern mich meine Zwei durch.“ Es gefiel ihm nicht, aber was sollte er machen? Er sollte der Ernährer der Familie sein und jetzt? War er ein Krüppel.

Während die Steine warm wurden, setzte sich Mila wieder auf den Teppich und klopfte neben sich, damit Vanja dort Platz nehmen konnte. „Komm Vanja, mach es Dir auch gemütlich. Ich zeig Dir was“ Grinsend holte sie unter einem Kissen etwas hervor. Ein Stofftier. Es sah aus wie ein tailliertes Kissen mit abgenähten Ecken für die Ohren auf der einen Seite und Schwanz aus Wolle auf der anderen. Jemand hatte ein Gesicht darauf gestickt, sodass es eine entfernte Ähnlichkeit mit einer Katze hatte. „Das ist Pflutschi, Valjan hat sie überall mit hingenommen.“ Pflutschi war etwas zerzaust, sah geliebt aus und roch nach Valeska und Mila. Aber Cat konnte eine ganze Fülle an Gerüchen aufnehmen: sie roch Spuren von Speisen und Schweiß, aber genauso ihre Wärme, Nähe und Geborgenheit. Es roch nach Zuhause.
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Sindra
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Cat gehorchte und legte sich neben Mila hin, ganz flach, um noch harmloser zu wirken als ohnehin schon. Und dann bekam sie ein Abenteuer überreicht. Ganz vorsichtig nahm sie es aus Milas Hand, legte es vor sich ab und beschnupperte es ausgiebige. Soooo viele Gerüche.
Mit einem tiefen Hundeseufzen legte sie ihren Kopf auf das Kissen und sog all diese Aromen ein.
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Francis Rose
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Francis hörte den Worten des vom Leben gezeichneten Mannes und lächelte leicht. Sie konnte die Worte so gut nachvollziehen. Ihrer Mutter erging es genauso. Erst war der Mann verschwunden, dann musste ihre Mutter für sie beide alleine sorgen und als Krankheit und mangelnde Gesundheit arbeiten unmöglich gemacht hatten, lag es an Francis sie zu ernähren. Und dann war ihre Mutter von heute auf morgen verschwunden.
Sie betrachtete den Mann des Hauses, seine Haltung und seine Bewegungen. Wo die Probleme im Detail steckten, konnte sie natürlich so nicht sehen, aber eine Ahnung hatte sie bereits. Nicht zuletzt weil Valjan schon gesagte hatte, das die meisten Sorgen im Rücken waren.
"Habt ihr euch damals schwer verletzt?" fragte sie nach, als er den Unfall erwähnte. "Und wurde es damals behandelt?"
Langsam wurde ihr im inneren des Hauses warm und sie öffnete ihren Umhang, zog diesen aus und legte ihn mit zwei schnellen Bewegungen zusammengelegt auf ihren Schoß.
"Welche Bewegungen machen euch am meisten zu schaffen? oder anders herum gefragt. Was seid ihr noch in der Lage selber zu machen?" aus einer Rocktasche nahm sie sich ein kleines Büchlein und einen Kohlstift um sich ein paar Notizen für später machen zu können. "Ich würde mir gerne ein zwei Sachen dazu aufschreiben, für spätere Termine und damit ich mit dem Arzt im Krankenhaus sprechen kann. Vielleicht hat er dann auch noch Heilungsansätze. Und bitte macht euch keine Sorgen um die Bezahlung. Valjan hat mir sehr geholfen und wir sind uns bereits einig geworden."
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Valjan Novka
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Mila lächelte über die Hündin, streichelte ihr noch einmal liebevoll über den Kopf „Du bist so eine Brave“ und begann wieder mit ihrer Näh- oder Stickarbeit. Allerdings langsam, denn das Tageslicht wurde weniger und die Augen im Alter nicht besser.

Andrusch konnte wenig von dem Glauben was Francis sagte. Weitere Termine, ein Arzt, Krankenhaus und Valjan hätte das alles schon bezahlt oder man war sich einig geworden. Er wusste wo man sich kennengelernt hatte und so ganz konnte er es sich nicht zusammen reimen, wie man sich dort einig geworden war. Egal wie er es dachte ergab es keinen so rechten Sinn. Aber sie war hier und lächelte ihn an. Valjan… hatte ihr geholfen. Zumindest das konnte er sich vorstellen. Beim Helfen konnte man sie kaum bremsen: seine Kleine nun in Rüstung… Aber.

„Ach… ich kann gar nichts mehr, Miss“, begann er schnaubend. „Ich kann hier sitzen und zum Fenster raus sehen. Bin froh, dass meine Frau mich nicht füttern muss. Jeden Morgen hilft sie mir vom Bett hier her und am Abend wieder zurück. Ich geh nicht mehr raus, würde nie wieder hier hoch kommen.“ Man konnte die Bitterkeit in seiner Stimmte hören. „Mir ist damals irgendwas an der Schulter passiert, seitdem konnte ich sie nicht mehr so richtig bewegen und dann…“ Da war etwas, was ihm schwer fiel zu sagen. Francis konnte sehen wie sich seine Lippen zusammen zogen. Die Augen noch einmal suchten, bevor er sich wohl ein Herz fasste: „Wir konnten den Verlust nicht begleichen. Das heißt Schulden, ich sollte in den Kerker oder eine Leibesstrafe. Deshalb… bekam ich… Stockhiebe… mehr, weil… ich… weil ich mich geweigert habe, dass er stattdessen meine kleine Tochter… “ Er stockte. „Ist dann irgendwie nie wieder ganz richtig geworden. Behandelt hat das niemand.“

Man hatte hören können, dass der Feldwebel sein tun am Ofen einstellte, sich dem Vater zuwandte und Luft holte…
„Nein, Kind… reg Dich nicht auf. Es ist lange her“, ging Mila ruhig dazwischen. „Setz Dich zu mir und streichel den Hund.“
Valjan blies die Luft aus und tat was ihr gesagt wurde, aber sie schluckte das sicher nur vorerst runter.
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Francis Rose
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„Wir werden euch bestimmt wieder etwas beweglicher bekommen.“ sagte sie zuversichtlich und lächelte den Mann des Hauses an. „Ich werde mir in erst einmal einen Eindruck machen von eurem Rücken und der Beweglichkeit.“ sie stellte die Phiole vor ihm auf den Tisch und die Schale daneben. „Es wird sich für euch bestimmt anstrengend anfühlen. Auch werdet ihr Muskelkater bekommen und leichteSchmerzen verspüren für ein zwei Tage. Danach wird es aber besser. Ich möchte nur das ihr das wisst und es wäre mir sehr wichtig, dass ihr mir genau sagt was ihr fühlt.“
Sie sah zu Mila und danach zu valjan. „Wollen wir hier anfangen oder möchtet ihr euch hinlegen?“ sie machte eine kurze Pause. „Ich weiß das es viel verlangt ist, es würde die Sachen aber sehr vereinfachen.“ Sie wusste was sie verlangte und würde im Zweifelsfall auch hier in der Stube arbeiten können.
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Valjan Novka
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Valjan hatte es gut getan neben ihrer Mutter, Vanja und Pflutschi in ihrer Kinderstube zu sitzen, um ihren Ärger wieder zu verstauen. Sie hatte gedacht sie kenne all das Leid ihres Vaters, doch es kam immer wieder etwas dazu. Aber sie war hier das zu ändern.

Sie sah auf, als Francis ihre Aufmerksamkeit suchte und nickte: „Ich helfe Dir ihn rüber zu bringen.“
Andrusch verzog etwas wehleidig das Gesicht: sich von dem Schutzbefohlenen helfen zu lassen, ein Muskelkater, zwei Tage Schmerzen... aber es half alles nichts. Schwerfällig stand er auf und drückte sich von der knarzenden Tischplatte ab. Mit Valjan an der eine Seite und einen Gehstock auf die anderen ging es in den Nebenraum. Nicht mehr als eine Kammer mit Teppichen sowie ein paar Decken. Das was man über die Jahre zum Schlafen zusammen getragen hatte. Valjan setzte ihren Vater ab, bevor sie fragend zu Francis schaute, wie genau sie es denn gerne hätte.
„Und Du sagst mir, wann ich Dir die Steine holen soll?“
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Francis Rose
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„die Steine dürfen nicht zu heiß sein. Sehr angenehm warm. Am besten fühlst du ein paar mal wie warm sie sind.“ sagte sie zu Valjan.
Dann folgte Francis, bereit zugreifen zu können, sollte es erforderlich sein. Ihre Habseligkeiten hatte sie mitgenommen um sie griffbereit zu haben, sowie auch das Büchlein und den Stift. Das Andrusch, wenn auch mit Hilfe, noch in der Lage war zu laufen, machte ihr Hoffnung. Vielleicht konnte sie ihm wirklich helfen.
Der nächste Schreck ließ nicht lange auf sich warten. Nicht einmal ein richtiges Bett. Zumindest keines mit Gestell. Eine höhere Position würde ihm das Leben vereinfachen, in Bezug auf aufstehen und hinlegen. Für ihre Arbeit machte das kaum einen unterschied. Es war lediglich viel bequemer auf einer vernünftigen Höhe zu hantieren.
Sie wartete bis er auf dem Nachtlager saß. „möchtet ihr das wir alleine arbeiten?“ fragte sie ihn. „Dann helfe ich euch gleich beim ausziehen des Hemdes.“ zwar glaubte sie nicht, dass er Geheimnisse vor seiner Frau oder seiner Tochter hatte, aber manchmal waren sie dann doch etwas befangen. „Ich frage vorher. Könnt ihr noch auf dem Bauch liegen? Oder sollen wir ein Kissen unter legen, damit der Rücken nicht so gerade gestreckt wird?“
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Valjan Novka
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Valjan nickte zu den Anweisungen. Dem Vater lächelte sie nochmals zuversichtlich zu und drückte mit einer Hand auf seine Schulter, der nur belustigt selbige zuckte, als Francis ihre Frage stellte. Alleine mit ihr arbeiten. Dass seine Tochter diese Bekanntschaft im Hurenhaus aufgetrieben hatte, wollte ihm bei dieser Bemerkung nicht aus dem Kopf. Die alten Zeiten mit den Jungs am Hafen: Schauermänner, Seeleuten und das Gerede über die leichten Mädchen. Reden, denn jemanden wie sie hatte er sich nie leisten können. Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht. Aber nein, er hatte keine solche Scheu vor seiner Familie. Vielleicht gab es die mal, als man noch der starke Beschützer sein musste, aber das hatte er vor langer Zeit abgelegt.

„Ja, ein Kissen… wäre gut, Miss.“ Andrusch griff in eine Richtung, hielt dabei doch inne. „Leska sei so gut, reich’s mir… Du weißt welches.“ Valjan zog ein größeres, ehemals blaues Kissen hervor, legt es neben ihn und sah dann nach den Steinen.

Der Vater war ein braver Patient und ließ Francis machen und versuchte zu unterstützen wo er konnte. Sein Rücken, sein Körper hatte viel erlebt und war mitgenommen. Ein paar Narben vielleicht noch von den Stockhieben oder die ein oder andere Stelle, an der er sich doch hin und wieder wund liegt.
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Francis Rose
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Leska. Ob er es bemerkt hatte? Sie schwieg,lächelte nur.
Francis wartete bis Andrusch auf dem Nachtlager lag und kniete sich dann daneben. Zuerst ließ sie den Blick über den Rücken wandern und erfasste direkt die ersten Ungereimtheiten. Sie nahm die phiole zur Hand, ließ ein wenig Öl hinein laufen und verteilte es gründlich. Dann legte sie sanft die Hände auf die Schulterblätter. Langsam strich sie mit den Fingern die Wirbelsäule entlang. Da ein Wirbel der sich höher anfühlte an die beiden daneben. Dann welche die umgeben waren von steinharten Muskeln. Verkümmerte Muskeln, kaum noch vorhanden, aber steinhart.
Hier kam eine Stelle an der es scheinbar gar keine Muskeln mehr gab auf der einen Seite der Wirbelsäule, dafür auf der anderen um so mehr. Es fühlte sich an, als ob ein Hühnerei großer Knubbel unter der Haut ruhte. Sie tastete die Wirbelsäule noch einmal ab und kommentierte alles was sie fand, damit er wusste, was sie gefunden hatte. „Ich werde anfangen die Verspannungen zu lockern. Dafür werde ich etwas mehr Druck ausüben. Bitte sagt mir, wenn es zu viel wird.“
Nun fing sie an zu massieren, im Nacken beginnend, Schritt für Schritt nach unten bis zu den Lenden. Sie strich über die Muskeln, schob sie mit den Daumen etwas in die Länge, oder rieb kreisend.
Langsam aber sicher arbeitete sie sich weiter. Dort wo weniger Muskeln waren konnte sie sogar auf dem Rücken das Ende der Rippen Bögen spüren. „Holst du mir die Steine.“ bat sie Valjan nach einer guten halben Stunde und rieb den Rücken mit der Salbe ein. „die creme wird die Haut warm machen, dann kann die Wärme der Steine gleich noch tiefer in die Haut eindringen.“
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Valjan Novka
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Leska hatte es bemerkt, aber sie schwieg ebenfalls. Irgendwo war es albern, ein Geheimnis zu wahren von dem alle wussten. Selbst die Hündin. Aber ihre Eltern würden sich weniger Sorgen machen, nicht so viele Gedanken, ob es nicht doch irgendwann rauskommt. Ihr Vater war eh schon so mitgenommen und war immer noch bereit alles für seine kleine Familie zu geben.
Gedanken verloren drehte die Feldwebel einen der Steine um, prüfte die Wärme und legte ein Stück aus dem Kohlesack nach. Ihre Mutter würde selbst aus dem Sackleinen etwas machen. Falsch geliefert… Erwartete er etwas von ihr dafür? Würde er es erwähnen? Oder einfach nur ein Wohltäter sein, um Vertrauen zu wecken? Oder war es wirklich nur Glück.

Im Schlafzimmer musste ihr Vater stöhnen, krampfhaft, schmerzhaft, aber genauso erlösend. Francis konnte spüren und sehen, wie er an manchen Stellen zuckte, aber er biss die Zähne zusammen. Beschwerte sich mit keiner Silbe. Sein Rücken hatte ein solche Behandlung wahrscheinlich noch nie erlebt und wusste noch nicht, ob es gut oder schlecht war. Dennoch blieb er liegen und gab bei jedem Druck Laut.

Während Francis sorgfältig mit Andrusch arbeitete, konnte man die leisen Stimmen von Mutter und Tochter aus dem Nebenraum hören. Nachdenklich streichelte Mila Vanjas Köpfchen: „Schön, dass Du noch jemanden gefunden hast, die auf Dich ein wenig Acht gibt.“
Nachdem der Ofen lief und die Steine wärmte, hatte sich Valjan neben die beiden auf den alten Teppich gesellt und genoss es einfach zu sitzen, um Vanja von der anderen Seite durchs Fell zu streifen. Eine Weile saßen die beiden schweigend da, bis Valjan vorsichtig nachfragte: „Ma? Was ist? Du bist ruhiger als sonst?“
„Ach, Kind. Ich hab’s Pa noch nicht gesagt“, begann die Mutter leise. „Aber wie Du vielleicht weißt gehörte das Lagerhaus den Var'Attre, aber die sind ja aus der Stadt und jetzt haben wir einen neuen Vermieter und… ach, der möchte mehr Geld von uns. Wir sind ja nur zu zweit auf so viel Fläche. Wahrscheinlich will er die Wohnung an Schauerleute vermieten, die dann gleich das Lagerhaus füllen. Es könnten ja sicher fünf Personen hier schlafen, mehr wenn man quetscht. Von so vielen bekäme er natürlich mehr Geld und ich weiß noch nicht wie wir das stemmen sollen.“
„Ich verdien’ jetzt mehr“, eine Antwort, die ohne zu zögern kam. „Ich kann aushelfen. Das geht schon.“
„Aber…, Du brauchst doch auch was.“
„Mach Dir keine Sorgen, ich komme über die Runden. Ich… ich hab mehr als ich wirklich brauche.“ Zwei Russen, denen man zwar viel nachsagte, aber ganz sicher nicht mit Essen geizten. Liebevoll drückte Valjan ihre Mutter auf die Schulter. „Und die Wache lässt mich nicht verhungern… trotz allem. Ich bring euch am Montag was.“ Nachdem sie im Bordell gewesen war. Ein paar Kronen waren noch übrig, die würden hier helfen. Dann hat sie zwar nichts mehr, aber bei Schura wird sie nicht verhungern.

Als Francis nach den Steinen verlangte, stand Valjan unverzüglich auf und nahm sie vom Ofen, um sie mit beiden Händen rüber zu tragen. „Und? Glaubst Du es geht ihm wieder besser?“ Oder ist es schlimm? Aber das sprach sie nicht aus… sie würde später auf dem Heimweg fragen. Neben etwas anderem…
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Francis Rose
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Francis nahm die Steine entgegen, prüfte sehr genau die Wärme mit den Handfläche , die von den Steinen ausgingen und legte sie nach und nach rechts und links der Wirbelsäule. Der augenscheinlich flachste Stein kam auf die Stelle, die am wenigsten Muskeln hatte. Dann legte sie ein Tuch über den Rücken von Andrusch und lächelte. „Geduld. Von besser können wir an diesem Tag nicht sprechen. Heute Abend wird dein Vater bestimmt sehr schimpfen, weil ihm die Knochen weh tun werden. So wie nach einem zu langen Arbeitstag. Sein Rücken ist in keinem guten Zustand.“ sie wand sich, als sie den letzten Stein platziert hatte an den Vater. „Einfach nur atmen und entspannen.“ Dann richtete sie sich wieder auf und sah Valjan an. „Aber morgen früh, wird es ihm bestimmt eine Spur besser gehen.“
Sie änderte ihre Position, damit ihr selber nicht am Abend alles weh tun würde. "Du musst wissen Valjan, dass manche Dinge einfach ihre Zeit brauchen. Vor allem wenn man sehr lange Zeit sich schief gehalten hat. Es ist, als ob der Körper vergisst wie man gerade ist."
Die Nachrichten mussten schlimm klingen. Dennoch lächelte sie. "Aber, ich bin mir sicher, das ich deinem Vater helfen kann. Natürlich wirkt die eine Behandlung alleine keine Wunder. Deshalb werde ich wieder kommen. Für ein paar Wochen. Jetzt wo ich im Krankenhaus arbeite, gehört das zu meiner Arbeit." Letzteres war ein wenig weit hergeholt, aber sie wollte nicht, das die alten Herrschaften sich schlecht fühlten, nur weil sie zur Behandlung herkam.
Um ihre Erkenntnisse von Valjans Vater möglichst genau an den Arzt wiedergeben zu können, nahm sie das Büchlein und notierte alles, was sie gefühlt und gesehen hatte. Sie versuchte sogar so etwas wie eine Skizze zu machen, was leider nicht wirklich gut gelang.
Als sie soweit alles fertig aufgeschrieben hatte sah sie zu Andrusch. "Wie fühlt ihr euch?"
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Valjan Novka
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Andrusch meldete sich vor allem mit Lautmalereien zu Wort. Sein Rücken war über Jahre deformiert und einiges davon würde wohl auch bleiben. Aber alleine die Aufmerksamkeit und die Fürsorge taten ihm gut, sodass sein Brummen ein Zustimmendes war. Er fühlte sich besser, es tat weh, aber konnte einfach mal liegen. Dass Wärme und ein bisschen Drücken soviel ausmachten, konnte er sich nicht wirklich vorstellen. Ein „Ich bin Euch sehr dankbar“ bekam er dann doch raus. So wirklich darüber nachdenken, dass seine Tochter sie bezahlt hatte wollte er nicht. Eine Hure. Eigentlich war es das egal, jeder musste irgendwie sehen über die Runden zu kommen. Aber diese Tatsache machte für ihn die Situation noch abstruser. Sie arbeitete jetzt im Krankenhaus. Von dieser Einrichtung hatte Leska ebenfalls erzählt und niemand konnte sich bis jetzt vorstellen wie das funktionieren sollte, dass dort jede Person medizinisch versorgt werde… Nicht sein Problem. Ihm würden die Knochen wehtun wie nach einen zu langen Arbeitstag. Ein Gedanke, der ihm irgendwo gefiel, denn nach langen Arbeitstagen hatte er meist viel geschafft und konnte seiner Familie etwas leisten.

Valjan hörte Francis Ausführungen zu. Sie wirkte nicht, als ob sie Wunder erwartet hätte. Alleine der Gedanke, dass es sich überhaupt bessern könnte ließen sie hoffnungsvoll lächeln. Es war nicht alles verloren. „Danke, Francis, wenn Du noch häufiger kommen kannst. Für Deinen Schutz sorge ich natürlich…“ Ärgerlich, dass sie es überhaupt sagen müsste. Aber sie hatte schon angefangen die Nachtwache aufzurütteln, um für mehr Sicherheit auf den Straßen zu sorgen. Dennoch kannte sie selbst das Hafengebiet gut genug und hatte Francis Anspannung auf dem Hinweg gespürt. Jetzt, später am Abend, würde es nicht besser werden. „Und wenn Du mehr für die Hausbesuche brauchst, dann musst Du es sagen. Ich kümmere mich darum.“ Sie wusste nicht wie lange ein Est Est halten würde. Oder wie sie im Krankenhaus diesen verwenden konnte, außer dass der Herr Doktor sich diesem bestimmt gerne annahm.

„Soll ich Dir beim Zeichnen etwas abnehmen?“ fiel der Feldwebel noch ein. Ein bisschen konnte sie es. Viel Möglichkeiten zum Üben hatte sie nicht, aber wenn ein Griffel den Weg in ihre Finger gefunden hatte, waren sie schnell dabei ein paar Skizzen zu machen. Zuletzt für Schuras Buchstabenlernhilfe. Ihr Lächeln wurde wärmer als sie an ihn dachte.

Andrusch stöhnte leise. Ob gut oder schlecht war nicht ganz zu sagen. Mehr so ein Zwischending.
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Francis Rose
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"Das kannst du?" fragte sie begeistert und gab das Büchlein und den Stift an Valjan weiter. "Ich möchte festhalten, wie der Rücken aktuell aussieht. Also die Linie der Wirbelsäule. Wenn du mir eine Skizze des Rücken machen kannst, kann ich danach einkreisen, wo welche Problemstellen sind." Dabei meinte sie die einzelnen schlimmsten Stellen. Sonst wäre die Arbeit mit einem Kreis um den ganzen Rücken bereits erledigt. Dankbar beugte sie sich vor und legte kurz eine Hand auf Valjans Unterarm, bevor sie sich wieder dem Vater zuwandte.
Francis überprüfte die Lage der Steine und auch, wie schnell sie ihre Wärme verloren. Zufrieden nickte sie und positionierte nur einen Stein um, der unter dem so gut wie gar keine Muskeln mehr waren. Sanft legte sie ihre Hände auf seinen Nacken und massierte die langen Muskelstränge, die den Kopf aufrecht auf dem Hals hielten. Diese fühlten sich sogar noch ganz gut aus. "Habt ihr schon einmal über eine Beschäftigung nachgedacht? Etwas, was ihr nur mit den Händen machen könnten?" fragte sie ihn, während sie langsam die Daumen kreisen ließ. "Unser Nachbar sagte immer, wer Rastet, der Rostet. Jede Bewegung ist gut und sei sie noch so klein. Die bewegt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist." dabei verstellte sie ein wenig die Stimme, so das sie weiße und männlich klingen sollte. "Früher habe ich das nicht verstanden. Jetzt weiß ich genau was er meinte und aus Erfahrung kann ich sagen, das er recht hat." Langsam, weiter kleine kreisende Bewegungen machend, ließ sie die Finger bis weit über den Rücken herunter wandern, zwischen den Positionierten Steinen hindurch. "Wusstet ihr, das die Muskeln, die den Kopf halten bis nach hier unten gehen. Und eine Bewegung der Finger bis in die Schultern. Es gab eine Frau in der Nachbarschaft, die war Monate lange am humpeln, bis unser Nachbar ihr einen kranken Zahn gezogen hat. Danach wurde das humpeln besser und wenig später war es ganz weg." Sie räusperte sich. "Ich schwatze. Verzeiht. Was ich sagen möchte, das ihr vielleicht irgendwas macht. So etwas wie schnitzen. Also natürlich nur, wenn ihr das wollt." Noch einmal überprüfte sie sie Steine und nahm sie dann langsam, nach und nach wieder vom Rücken. Auf der Haut zeigten sich nun kreisrunde abdrücke. Sofort legte sie ihm eine Decke über den Rücken, damit es nicht kalt wurde. "Könnt ihr euch auf setzen?" fragte sie vorsichtig nach.
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Valjan Novka
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„Ein wenig…“ Zum Zeichnen. Valjan nahm Kohlestift und Büchlein und skizzierte den Rücken ihres Vaters mit Wirbelsäule, Schulterblättern und Rippenende zumindest soweit, dass Francis sich orientieren konnte, um ihre Kreise zu malen. Zur Berührung am Unterarm lächelte sie, selbst gerade nicht ganz wissend ob sie den Mann spielte, der die Zuneigung der jungen Frau genoss oder einfach nur so.

Von Andrusch hörte man ein dumpfes Lachen ins Kissen. „Ihr redet wie ein alter Mann, Miss. Dabei seit Ihr doch nicht viel älter als meine… meine Kinder.“ Man hörte ihn seufzen. Was hat ihn sein Mädchen da nur angetan? Aber in dem Punkt war er überstimmt worden und irgendwo war es ihm auch lieber, dass sie mit Schwert und in Hosen nachts Vergewaltiger jagte statt anderes herum. Er seufzte noch mal.
„Wenn ich zu viel mit den Händen mache, dann schmerzen irgendwann die Schultern. Als Kind hatte ich Pietersburg ein kleines Blumenbett, das ich gepflegt habe, wenn ich Zeit hatte. Ach ja… jetzt könnte mich nicht mehr bücken. - Aber Schnitzen… da gibt noch die Zünfte… die wollen mehr Abgaben als man verdienen kann. Ich halt meiner Frau die Wolle oder den Stoff, wenn sie etwas näht.“
Vielleicht hat der alte Mann aufgeben. Noch einmal seufzte er, als sie ihm die Steine wieder abnahm, die Decke überlegte und er begann sich langsam aufzurichten, aber Francis merkte, dass er ein wenig Hilfe dabei brauchte und die Muskeln einfach nicht mehr wollten.

Valjan reichte das Büchlein zurück und hatte es nicht lassen können, auf die nächste Seite eine kleine Zeichnung von Francis Gesicht zu machen. Nicht sehr komplex oder Detailreich, aber genug um zu erkennen, dass sie es ist. Die Feldwebel hatte, dann aber doch diese Seite umgeschlagen, sodass man es nicht sofort sah. Vielleicht war es ihr dann doch peinlich, bevor sie dabei half die Steine wieder zusammen zu sammeln. „Wir grübeln einfach mal gemeinsam, dann fällt uns bestimmt etwas ein für Dich. Nicht war, Pa?“
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Francis Rose
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"Ich verstehe," sagte sie zu seiner Äußerung bezüglich der Schulter. Und die Aussage über die Abgaben an die Zünfte, stimmten sie traurig, was sich kurz in ihrem Gesicht wieder spiegelte.
Vorsichtig half Francis Andrusch sich hin zu setzen und schenkte ihm auf aufmunterndes Lächeln. Sie kniete sich vor ihm hin, so das er sie ansehen konnte. Früher hätte sie sich ein wenig nach vorne gebeugt um dem alten Mann einen tiefen Einblick zu gewähren. Einen vom dem er später erzählen oder Träumen konnte. Nun aber lag ihr Fokus auf etwas anderem und sie trug auch kein passendes Kleid dafür. "Valjan, würdest du für mich ein paar Dinge mitschreiben?" fragte sie und nickte in Richtung Büchlein, in Valjans Händen. "Bitte."
"Darf ich überprüfen, in wie weit sich eure Arme bewegen lassen?" und bitte sagt sofort wenn es nicht geht. Francis sah in seine Augen und suchte nach einem Zeichen, das er sie verstanden hatte. Dann nahm sie vorsichtig erst den einen Arm, hob ihn leicht, bis sie spürte, dass sie der Grenze näher kamen. Sofort hielt sie inne. Schmerzen wollte sie dem guten Mann nicht zufügen. "Arm heben bis zur Brust." Als nächstes nahm sie seine Hand in ihre, als wolle sie ihm guten Tag sagen und drehte das Handgelenk. Auch hier war viel zu schnell die Bewegungsmöglichkeit beendet. "Hand drehen etwa einen halben Kreis." Dann legte sie ihre Hände unter seine Ellenbögen und schaute, ob er die Schultern heben konnte. Das Ergebnis war ernüchternd. "Schultern heben fast gar nicht."
So testete sie noch wie weit er den Kopf heben und drehen konnte. Den Oberkörper bewegen traute sie sich dann schon nicht mehr. Als sie Fertig war, zog sie ihm die Decke etwas enger um die Schultern. "Vielen Dank das ihr euch zeit für mich genommen habt. Ich hoffe sehr, das euch die Behandlung gut tun wird." sagte sie und erhob sich wieder. "Wenn ihr es erlaubt, komme ich wieder und wiederhole die Massage. Und ihr sagt mir wie es euch den Tag danach ergangen ist."
Langsam erhob sie sich und drehte sich zu Valjan. "Danke, das du meine Steine eingepackt hast." Sie nahm ihr Buch und den Stift entgegen und verstaute alles gründlich. Als letztes legte sie sich ihren Umhang um, bereit wieder zurück zum Krankenhaus zu gehen. "Ich wünsche ihnen einen ruhigen Abend."
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