Schlaf, kleiner Fuchs, schlaf

Ein Ort, zwar in dieser Welt, aber neben der Wirklichkeit. Eine andere Ebene der Wirklichkeit vielleicht, ein Ort der Träume und Geister.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

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vom: Hafenschlafplatz auf dem Poller
Datum: 10:45 Uhr, 15. August 1278, Sonntag
betrifft: -
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Ihre müden Augen blinzelten.

Jaja, hatte der Elf gesagt und ‚Jaja‘ heißt ‚leck mich am Arsch‘ das war überall gleich. Ein Danke kam zwar hinterher, aber dennoch sagte es viel darüber wo sie stand. Kind, lass die Erwachsenen machen.
War der Elf auch nicht von hier? Sondern von einer Elfenwelt? All die Portale auf Slavas Karte, von irgendwem musste er davon wissen und ein reisender Elfenmagier machte es leichter ihn für sich zu gewinnen. Keiner aus dem Blumental, der hätte Loyalitäten und Cha’Rab Alba hatte keine…

Je weniger Adrenalin durch die Adern floss um so mehr bemerkte Valeska die kurze Nacht – nur einmal kurz schloss sie die Augen. Geisterhaft flackerte die unsichtbare Welt vor ihren Liedern auf, aber sie nahm sie kaum wahr, denn ihre Gedanken kreisten. Kreisten um Ith'Fiah und Asad'Hi. Zwei Menschen, zwei Persönlichkeiten. So unterschiedlich, doch so ähnlich und für beide war sie… war sie ein niedliches Hilfsmittel. Sie fütternden sie genauso so weit, dass sie das tat, was sie von ihr erhofften. Sie hatten sie gebraucht, um zusammenzufinden, sodass sie jetzt über das Schicksal Nowigrads diskutieren. Vor ihrem träumenden Auge fauchten Katze und Schlange einander an, umrundeten sich kämpferisch, zeigten was sie konnten, während der Rabe auf den Ästen darüber schmunzelte. Sie saß im Gebüsch, sie konnte sie nicht hören, nicht verstehen – auch das Ha’Daja blieb stumm. Der letzte Hauch war unerwidert verhallt.
Langsam die Schnauze auf dem Boden die Ohren hängend kroch Fennek rückwärts zurück ins Buschwerk und stieß gegen einen Huf: ein grasender Hirsch, wenig beachtend was um ihm geschah. Er senkte träge den schweren Kopf zu ihr und sie sprang ihm freudig entgegen, kletterte auf die Stirn, setzte sich zwischen Ohren und Geweih. Kurz sah man sich in die Augen. Der Hirsch begann zu traben, zu laufen, wippte mit dem Kopf, nahm das kleine Fellknäuel mit sich. Erheitert ließ sie sich durch den Wald tragen, spürte den Wind auf ihrem Haar, die Blätter auf den Wangen und die frische Waldluft in ihrer Nase, als der Hirsch immer schneller und immer schneller wurde und springend durch den Wald tollte. Valeska quietschte, krallte sich fest oder probierte übermütig im Geweih herumzuklettern. Plötzlich blieb der Hirsch vor einem Bauchlauf stehen stehen und senkte den Kopf. Fennek purzelte die ins Nass, schüttelte das Wasser aus den Ohren und stupste lachend dem Rotwild auf die Nase, bevor sie wieder aufstieg. Diesmal lief sie über den Hals auf den Rücken, um sich dort fest an die Schultern zu drücken. Gemütlich ging es weiter bis der Hirsch sich im hohen Gras niederlegte. Fennek rutsche über das Fell dazu, rollte sich zusammen und kuschelte sich an den starke Flanke hier war sie sicher und Schura nicht so allein und er wusste wie man Slava blind folgte.
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Nahuela Mughwadi
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Eine ungewöhnlich große Katze stöberte den Hirsch auf und versetzte das Beutetier in Furcht. Er sprang auf und davon, während asad'hi fennek an einem großen Ohr zog. 'Aufwachen, sayiir fennek, die Pause ist vorbei.'
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Valjan Novka
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Ohr… warum immer das Ohr? Die Fennek schüttelte sich, blickte dem Hirsch nach, der gewandt durch den Wald sprang, um im Blätterwerk zu verschwinden und kam selbst auf alle Viere. Asad’hi. Aufwachen? Warum aufwachen, sie ist doch schon wach. Oder?

Valeska schlug die Augen auf. Sie war eingeschlafen, im Dienst. Schon wieder. Bloß nichts anmerken lassen. Die Geräusche des Hafens drangen wieder an ihre Ohren und Nahuela in ihren Verstand. Diesmal in Wirklichkeit. Oder? Ja, Wirklichkeit in ihrem Kopf. So wirklich wie magische Kommunikation eben ist. Ein Teelöffel mit Milch. Bei Schmerzen in den ersten Tagen. Hatte sie noch Schmerzen? Ihr Gefühl ging in den Bauch, nein, nicht wirklich. Das erste Ziepen war vorbei. Es kam nur wieder die Furcht auf, dass es jemand bemerken könnte: etwas sehen oder riechen. Aber was in die Milch? Wovon redet sie? Ach, wird sich noch zeigen… Langsam blickte sie über ihre Schulter zurück zum Lagerhaus. Die Männer des Regenten führten die Kapitänleutnant ab. Im ersten Moment wollte die Feldwebel aufstehen, blieb aber dann doch sitzen. Nein, Sokolov würde nach ihr schicken, wenn es soweit war… wenn überhaupt. Vorerst gab nichts zu tun. Zumindest hier nicht, in der Stube würde bestimmt Papierkram auf sie warten. Sie seufzte, setzte sich gerader hin, sah aufs Wasser und dann doch wieder zurück als einer der Männer eiligst das Lagerhaus verließ.

Valeska drehte sich ein wenig, um besser sehen zu können wie der Mann dem Wächter vor der Tür, der gerade in seine Auszognen beißen wollte, genau diese entriss und wieder nach Innen verschwand. Was war das nun wieder? Sie hatte Fragen, so viele Fragen. Sie wollte die Augen schließen, ließ es bleiben. Nicht dass sie wieder weg nickt oder nur kurz...

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