Wohnung der Novkas | In der Nähe der Docks

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Mila hatte zuerst Respekt vor der Hündin. Sie war groß und konnte sicher gefährlich werden, aber sie verhielt sich wie ein großes Schmusefellknäul. „Du bist aber eine Liebe. Vanja...“ fragend strich die Mutter Cat über den Kopf. „Ja, Du hast blaue Augen… wie meine kleine Tochter Vanja.“ Dass Valjan den Hund so genannt hatte überraschte sie deshalb nicht. „Hübsche Vanja und wie artig Du bist.“ Reflexartig nahm sie doch die rechte Pfote an und wuschelte Cat über den Kopf. „Passt Du mir gut auf… Valjan auf, ja? - Ja prima, guter Hund.“ Viel hat es nicht gebraucht, um die alte Dame für sich zu gewinnen.

Andrusch lächelte selig die junge Frau an: „Freut mich auch, Miss.“ Das Geheimnis sollte wohl gewahrt bleiben, aber der Vater zeigte nicht die üblichen Reaktionen, die kommen, wenn der Sohn eine neue Freundin mitbringt. Kein dümmliches Grinsen, keine albernen Worte. „Aber… ich mach mir nicht viel Hoffnung… Aber mei… die zwei...“ Fahrig zeigte seine Rechte auf Mila und den Feldwebel „…waren der Meinung, dass es nicht schaden kann.“ Die Skeptik stand ihm ins Gesicht geschrieben, vor allem weil er nicht ganz sicher war wie sein Kind das alles bezahlt hatte oder wenn es zu Geld kam, es doch für sich selbst ausgeben sollte.

„Der Ofen?“ Valjan sah etwas verlegen in die Küchenecke, als er die Steine wieder zurück bekam. Es war zwar Sommer und es wurde nicht viel geheizt, aber oft fehlte es an Brennstoff und man kochte lieber nur ein paar Mal etwas Warmes. Doch es kam ihm Mila dazwischen, die etwas in die Hocke gegangen war um den Hund weiter zu kraulen: „Oh, keine Sorge. Wir können ihn anschüren. Heute Mittag haben wir einen ganzen Sack Holzkohle bekommen! Stell Dir vor Val..., ein Bote hat den gebracht und sagte, er solle den hier her bringen. Aber wir wussten nichts von einer Lieferung. Dennoch hat der darauf bestanden den Sack hier zulassen, ohne dass wir ihm etwas geben mussten. Manchmal kommt der Segen Meliteles einfach ins Haus! Das wird den Winter so viel leichter machen. Also schür an, Kind.“
Der Feldwebel schien ein bisschen irritiert über diese Geschichte, machte dann aber Schulter zuckend, was Mutter und Francis wollten. Warm war der Stövchen tatsächlich noch und es fehlte nicht viel, um ihn zu entfachen und die Steine zu wärmen. Valjans Rücken zwickte sofort, als er sich an die eigene Behandlung vor ein paar Tagen erinnerte.
Sindra
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Vanja lauschte den Gesprächen halbwegs, genoss aber vor allem die Streicheleinheiten.
Valeska war also arm. Ihrem ursprünglichen alter Ego war das ganze Gehabe und Geld und Gold fremd, mit jeder assimilierten Bewusstsein verstand sie es jedoch besser. Arm war schlimm. Und so arm, nicht den Ofen betreiben zu können, war sehr schlimm.
Wer hinter der seltsamen Spende steckte ahnte sie schon. Warf ein ganz anderes Bild auf diesen Menschen. Darüber würde sie nachdenken. Später. Jetzt gab es vielleicht noch mehr Streicheeinheiten. Mal sehen, ob das Männchen genau so lieb zu ihr war wie das Weibchen. Und dann zurück zum Weibchen. Sie war sooo toll.
Vanja gab Mila einen nassen, quer über den Handrücken platzierten Kuss und trabte dann hinüber zu Andrusch. Der wirkte…zerbrechlich, also näherte sie sich wesentlich vorsichtiger.
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Francis Rose
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Zu arm um den Ofen entfachen zu können. Eine Vorstellung mit der Francis nicht im geringsten gerechnet hatte und was sie sich auch nie vorstellen können würde. Egal wie arm sie gewesen waren, Feuer hatte es immer gegeben. Sei es zum zubereiten von Nahrung oder um in der kalten Jahreszeit nicht zu erfrieren. Sie waren arm gewesen, sehr arm aber Feuer gab es immer. Wie sollte sie von Valjan eine Bezahlung annehmen können, unter diesen Bedingungen. Kurz war sie wie gelähmt. Und doch nickte und lächelte sie, sah sich selber nicken und lächeln, als betrachtete sie sich durch das Fenster ihrer Seele selber. Sie war Profi. „Das wäre sehr lieb.“
Bevor Valjan die Steine an sich nehmen konnte, sicherte sie eine Phiole und eine Schale mit Deckel. Langsam bewegte sie sich wieder zum Tisch und setzte sich dem Mann des Hauses gegenüber. Beides stellte sie vor Andrusch auf den Tisch. „Bitte. Erzählt mir etwas von euch. Ihr habt im Hafen gearbeitet?“
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Valjan Novka
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Da war ein seliges Lächeln in dem Gesicht des Mannes, als sich Francis zu Andrusch setzte. „Ja, am Hafen. Ich kam von Pietersburg in die große Stadt auf der Suche nach dem großen Glück. Gefunden hab ich’s.“ Damit meinte er seine Frau. Seine Augen drückten eine tiefe Zuneigung und Dankbarkeit aus., als er sie für einem Moment dabei beobachtete wie sie zusammen mit seiner Tochter den Ofen anheizte. „Am Hafen fand ich Arbeit, war mal ein kräftiger Kerl. Schauerleute brauchen sie immer und die Kinder hatten Hunger.“
Langsam hielt er der Hündin die Finger hin, damit sie daran schnuppern konnte und ebenso langsam begann er ihr über den Kopf streicheln. Nicht so eifrig wie seine Frau, aber ebenso erfreut, dass der Nachwuchs einen Aufpasser gefunden hatte. „Das ging gut bis ich irgendwann nicht mehr konnte. Ein harter Winter mit viel Krankheit, ich war nicht mehr so fit, ein Ausrutscher am Hafen, bin mit der Ladung ins Becken gefallen, konnte sie dann nicht bezahlen, ach…“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Irgendwann gings nicht mehr, mir tut es überall weh, früher konnte ich noch laufen, jetzt...“ Ach muss er das erzählen? „…jetzt füttern mich meine Zwei durch.“ Es gefiel ihm nicht, aber was sollte er machen? Er sollte der Ernährer der Familie sein und jetzt? War er ein Krüppel.

Während die Steine warm wurden, setzte sich Mila wieder auf den Teppich und klopfte neben sich, damit Vanja dort Platz nehmen konnte. „Komm Vanja, mach es Dir auch gemütlich. Ich zeig Dir was“ Grinsend holte sie unter einem Kissen etwas hervor. Ein Stofftier. Es sah aus wie ein tailliertes Kissen mit abgenähten Ecken für die Ohren auf der einen Seite und Schwanz aus Wolle auf der anderen. Jemand hatte ein Gesicht darauf gestickt, sodass es eine entfernte Ähnlichkeit mit einer Katze hatte. „Das ist Pflutschi, Valjan hat sie überall mit hingenommen.“ Pflutschi war etwas zerzaust, sah geliebt aus und roch nach Valeska und Mila. Aber Cat konnte eine ganze Fülle an Gerüchen aufnehmen: sie roch Spuren von Speisen und Schweiß, aber genauso ihre Wärme, Nähe und Geborgenheit. Es roch nach Zuhause.
Sindra
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Cat gehorchte und legte sich neben Mila hin, ganz flach, um noch harmloser zu wirken als ohnehin schon. Und dann bekam sie ein Abenteuer überreicht. Ganz vorsichtig nahm sie es aus Milas Hand, legte es vor sich ab und beschnupperte es ausgiebige. Soooo viele Gerüche.
Mit einem tiefen Hundeseufzen legte sie ihren Kopf auf das Kissen und sog all diese Aromen ein.
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Francis Rose
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Francis hörte den Worten des vom Leben gezeichneten Mannes und lächelte leicht. Sie konnte die Worte so gut nachvollziehen. Ihrer Mutter erging es genauso. Erst war der Mann verschwunden, dann musste ihre Mutter für sie beide alleine sorgen und als Krankheit und mangelnde Gesundheit arbeiten unmöglich gemacht hatten, lag es an Francis sie zu ernähren. Und dann war ihre Mutter von heute auf morgen verschwunden.
Sie betrachtete den Mann des Hauses, seine Haltung und seine Bewegungen. Wo die Probleme im Detail steckten, konnte sie natürlich so nicht sehen, aber eine Ahnung hatte sie bereits. Nicht zuletzt weil Valjan schon gesagte hatte, das die meisten Sorgen im Rücken waren.
"Habt ihr euch damals schwer verletzt?" fragte sie nach, als er den Unfall erwähnte. "Und wurde es damals behandelt?"
Langsam wurde ihr im inneren des Hauses warm und sie öffnete ihren Umhang, zog diesen aus und legte ihn mit zwei schnellen Bewegungen zusammengelegt auf ihren Schoß.
"Welche Bewegungen machen euch am meisten zu schaffen? oder anders herum gefragt. Was seid ihr noch in der Lage selber zu machen?" aus einer Rocktasche nahm sie sich ein kleines Büchlein und einen Kohlstift um sich ein paar Notizen für später machen zu können. "Ich würde mir gerne ein zwei Sachen dazu aufschreiben, für spätere Termine und damit ich mit dem Arzt im Krankenhaus sprechen kann. Vielleicht hat er dann auch noch Heilungsansätze. Und bitte macht euch keine Sorgen um die Bezahlung. Valjan hat mir sehr geholfen und wir sind uns bereits einig geworden."
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Valjan Novka
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Mila lächelte über die Hündin, streichelte ihr noch einmal liebevoll über den Kopf „Du bist so eine Brave“ und begann wieder mit ihrer Näh- oder Stickarbeit. Allerdings langsam, denn das Tageslicht wurde weniger und die Augen im Alter nicht besser.

Andrusch konnte wenig von dem Glauben was Francis sagte. Weitere Termine, ein Arzt, Krankenhaus und Valjan hätte das alles schon bezahlt oder man war sich einig geworden. Er wusste wo man sich kennengelernt hatte und so ganz konnte er es sich nicht zusammen reimen, wie man sich dort einig geworden war. Egal wie er es dachte ergab es keinen so rechten Sinn. Aber sie war hier und lächelte ihn an. Valjan… hatte ihr geholfen. Zumindest das konnte er sich vorstellen. Beim Helfen konnte man sie kaum bremsen: seine Kleine nun in Rüstung… Aber.

„Ach… ich kann gar nichts mehr, Miss“, begann er schnaubend. „Ich kann hier sitzen und zum Fenster raus sehen. Bin froh, dass meine Frau mich nicht füttern muss. Jeden Morgen hilft sie mir vom Bett hier her und am Abend wieder zurück. Ich geh nicht mehr raus, würde nie wieder hier hoch kommen.“ Man konnte die Bitterkeit in seiner Stimmte hören. „Mir ist damals irgendwas an der Schulter passiert, seitdem konnte ich sie nicht mehr so richtig bewegen und dann…“ Da war etwas, was ihm schwer fiel zu sagen. Francis konnte sehen wie sich seine Lippen zusammen zogen. Die Augen noch einmal suchten, bevor er sich wohl ein Herz fasste: „Wir konnten den Verlust nicht begleichen. Das heißt Schulden, ich sollte in den Kerker oder eine Leibesstrafe. Deshalb… bekam ich… Stockhiebe… mehr, weil… ich… weil ich mich geweigert habe, dass er stattdessen meine kleine Tochter… “ Er stockte. „Ist dann irgendwie nie wieder ganz richtig geworden. Behandelt hat das niemand.“

Man hatte hören können, dass der Feldwebel sein tun am Ofen einstellte, sich dem Vater zuwandte und Luft holte…
„Nein, Kind… reg Dich nicht auf. Es ist lange her“, ging Mila ruhig dazwischen. „Setz Dich zu mir und streichel den Hund.“
Valjan blies die Luft aus und tat was ihr gesagt wurde, aber sie schluckte das sicher nur vorerst runter.
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Francis Rose
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„Wir werden euch bestimmt wieder etwas beweglicher bekommen.“ sagte sie zuversichtlich und lächelte den Mann des Hauses an. „Ich werde mir in erst einmal einen Eindruck machen von eurem Rücken und der Beweglichkeit.“ sie stellte die Phiole vor ihm auf den Tisch und die Schale daneben. „Es wird sich für euch bestimmt anstrengend anfühlen. Auch werdet ihr Muskelkater bekommen und leichteSchmerzen verspüren für ein zwei Tage. Danach wird es aber besser. Ich möchte nur das ihr das wisst und es wäre mir sehr wichtig, dass ihr mir genau sagt was ihr fühlt.“
Sie sah zu Mila und danach zu valjan. „Wollen wir hier anfangen oder möchtet ihr euch hinlegen?“ sie machte eine kurze Pause. „Ich weiß das es viel verlangt ist, es würde die Sachen aber sehr vereinfachen.“ Sie wusste was sie verlangte und würde im Zweifelsfall auch hier in der Stube arbeiten können.
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Valjan Novka
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Valjan hatte es gut getan neben ihrer Mutter, Vanja und Pflutschi in ihrer Kinderstube zu sitzen, um ihren Ärger wieder zu verstauen. Sie hatte gedacht sie kenne all das Leid ihres Vaters, doch es kam immer wieder etwas dazu. Aber sie war hier das zu ändern.

Sie sah auf, als Francis ihre Aufmerksamkeit suchte und nickte: „Ich helfe Dir ihn rüber zu bringen.“
Andrusch verzog etwas wehleidig das Gesicht: sich von dem Schutzbefohlenen helfen zu lassen, ein Muskelkater, zwei Tage Schmerzen... aber es half alles nichts. Schwerfällig stand er auf und drückte sich von der knarzenden Tischplatte ab. Mit Valjan an der eine Seite und einen Gehstock auf die anderen ging es in den Nebenraum. Nicht mehr als eine Kammer mit Teppichen sowie ein paar Decken. Das was man über die Jahre zum Schlafen zusammen getragen hatte. Valjan setzte ihren Vater ab, bevor sie fragend zu Francis schaute, wie genau sie es denn gerne hätte.
„Und Du sagst mir, wann ich Dir die Steine holen soll?“
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Francis Rose
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„die Steine dürfen nicht zu heiß sein. Sehr angenehm warm. Am besten fühlst du ein paar mal wie warm sie sind.“ sagte sie zu Valjan.
Dann folgte Francis, bereit zugreifen zu können, sollte es erforderlich sein. Ihre Habseligkeiten hatte sie mitgenommen um sie griffbereit zu haben, sowie auch das Büchlein und den Stift. Das Andrusch, wenn auch mit Hilfe, noch in der Lage war zu laufen, machte ihr Hoffnung. Vielleicht konnte sie ihm wirklich helfen.
Der nächste Schreck ließ nicht lange auf sich warten. Nicht einmal ein richtiges Bett. Zumindest keines mit Gestell. Eine höhere Position würde ihm das Leben vereinfachen, in Bezug auf aufstehen und hinlegen. Für ihre Arbeit machte das kaum einen unterschied. Es war lediglich viel bequemer auf einer vernünftigen Höhe zu hantieren.
Sie wartete bis er auf dem Nachtlager saß. „möchtet ihr das wir alleine arbeiten?“ fragte sie ihn. „Dann helfe ich euch gleich beim ausziehen des Hemdes.“ zwar glaubte sie nicht, dass er Geheimnisse vor seiner Frau oder seiner Tochter hatte, aber manchmal waren sie dann doch etwas befangen. „Ich frage vorher. Könnt ihr noch auf dem Bauch liegen? Oder sollen wir ein Kissen unter legen, damit der Rücken nicht so gerade gestreckt wird?“
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Valjan Novka
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Valjan nickte zu den Anweisungen. Dem Vater lächelte sie nochmals zuversichtlich zu und drückte mit einer Hand auf seine Schulter, der nur belustigt selbige zuckte, als Francis ihre Frage stellte. Alleine mit ihr arbeiten. Dass seine Tochter diese Bekanntschaft im Hurenhaus aufgetrieben hatte, wollte ihm bei dieser Bemerkung nicht aus dem Kopf. Die alten Zeiten mit den Jungs am Hafen: Schauermänner, Seeleuten und das Gerede über die leichten Mädchen. Reden, denn jemanden wie sie hatte er sich nie leisten können. Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht. Aber nein, er hatte keine solche Scheu vor seiner Familie. Vielleicht gab es die mal, als man noch der starke Beschützer sein musste, aber das hatte er vor langer Zeit abgelegt.

„Ja, ein Kissen… wäre gut, Miss.“ Andrusch griff in eine Richtung, hielt dabei doch inne. „Leska sei so gut, reich’s mir… Du weißt welches.“ Valjan zog ein größeres, ehemals blaues Kissen hervor, legt es neben ihn und sah dann nach den Steinen.

Der Vater war ein braver Patient und ließ Francis machen und versuchte zu unterstützen wo er konnte. Sein Rücken, sein Körper hatte viel erlebt und war mitgenommen. Ein paar Narben vielleicht noch von den Stockhieben oder die ein oder andere Stelle, an der er sich doch hin und wieder wund liegt.
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