Stadtteil | Novigrader Docks

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

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von: Kerkerzelle
Datum: 09:27 Uhr, 15. August 1278, Sonntag
betrifft: Ion, Nahuela & Slava
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Auch Valeska, Valjan genoss es wieder draußen zu sein. Die Zelle war eng genug mit drei Personen. Noch dazu, wenn sie sich potenziell schaden wollten. Der Hafen hingegen war ihre Kinderstube gewesen. Ein kurzer Blick, aber das alte Regenfass, in dem sie einst Olga versteckt hatte gab es nicht mehr.

Sie hatte eine Schüssel mit Wasser besorgt, zu Nahuela gebracht und sie dann allein gelassen. Offenbar wollte diese nicht, dass jemand bei ihr wartete. Nicht einmal Valeska. Deshalb hatte sie in all dem ungewöhnlichen Trubel wieder Sokolov gesucht und sich bei ihm positioniert. Ein kurzer Blick verriet, dass sie ihm gerne irgendwas gesagt hätte, aber sie waren nicht allein. Außerdem schüttelte sie endgültig das Mädchen aus ihrer Haltung.

So war Valjan dem Freiherrn links hinter ihm gefolgt, zog die Hafenluft ein und beobachtete. Das Ha’Daja war wieder unter dem Kragen des Gambesons versteckt und der Helm saß mal auf dem Kopf.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Sollte sich irgendwann herausstellen, dass etwas an der Gefangenen oder in der Zelle übersehen worden war, es würden in jedem Fall Köpfe rollen. Derzeit aber ahnte noch niemand etwas von einem Versteck und alles lief nach Plan.
Allein Slava fiel auf, dass die Inhaftierte das Wasser jedenfalls nicht zur Reinigung verwendet hatte. Aber weil jede Misstrauensäußerung seinerseits das Vorhaben, die Kisten zu öffnen nur gefährdet hätte schweig er. Aber es war gewiss, dass man die Zelle durchsuchen würde, nachdem sie diese verlassen hatte.
Er gönnte ihr sogar den Moment in der Sonne, erinnerte sich an fast jede einzelne Entlassung aus Krankenhäusern und, ja auch aus der Haft. Er konnte es nachfühlen.
Dann aber ging es weiter. Zu Lange konnte ein ganzer Tross an Wachleuten nicht auf der Straße stehen bleiben ohne aufsehen zu erregen, nicht am Hafen, eigentlich nirgendwo. Die Erklärung an den zweiten Nilfgarder überließ er zunächst der Kapitänleutnant, er würde später seine Bedingungen hinzufügen.

Und so kamen sie schließlich bei dem Lagerhaus an, in dem die gesamt Fracht des aufgebrachten und geraubten Schiffes lagerte.
Sauber gestapelt und gut bewacht. Aber den Freiherrn ließ man ein und der wiederum ließ den beiden Gefangene den Vortritt und mit ihnen den Bewachern. Keiner der beiden Gefangenen hätte auch nur stolpern können. Nun fehlte nur noch Avarion, nach dem hatte er schicken lassen.
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Nahuela Mughwadi
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Lebenslauf:

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von/nach: Kerker --> Lagerhalle an den Docks
Datum: 15. August 1278
betrifft: Ion, Valjan & Slava
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Der Weg war nicht allzu lang, aber Nahuela nutzte die Zeit, um Rudvig ins Bild zu setzen. Auf Nilfgaardisch natürlich, was sie auch weit besser und nahezu akzentfrei sprach.
"Wir werden die Kisten für die Skorpione öffnen, dafür kommen du und die anderen frei."
"Und was wird aus Euch, Kapitän?"
"Man wird dich mit einer Nachricht zur Leviathan segeln lassen. Du kommst mit der Antwort zurück."
"Cyrrin wird Euch nicht zurück lassen "
"Cyrrin wird tun, was ich ihm befehle."
"Und wir lassen Euch hier auch nicht zurück."
"Du gehorchst. Mein Weg ist nicht deine Sorge, Rudvig."
"Aber..."

Nahuela blieb so abrupt stehen, das die ganze Kolonne kurz ins Stocken geriet. Sie sagte nichts, aber sie garte Rudvig mit einem Blick, der diesen die Kiefer mahlen und letztlich nur: "Aye, Kapitän.", hervor pressen ließ.
Dann ging es ebenso abrupt weiter.
Die Docks, daran ein Lagerhaus, gut bewacht. Das fiel ihr auf. Ebenso wie feine Risse im Holz, die aussahen, als hätte man von innen etwas heftig dagegen geworfen. Nahuela schloss daraus, dass man versucht hatte, ihre Fracht zu öffnen und gescheitert war. Sie sah nach oben. Ein Wunder, dass der Schuppen noch stand... Rudvig folgte ihrem Blick, schwieg sich aber aus. Er gehörte ohnehin nicht zur gesprächigen Sorte, aber wenn er was zu sagen hatte, lohnte es sich zuzuhören.
Das Lagerhaus wurde geöffnet und die Kapitänin trat ohne Zögern ins erneute Dunkel. Die Kisten, um die es ging, waren deutlich zu erkennen und standen etwas abseits. Wortlos hielt sie ihren Wächtern die gefesselten Hände hin. So viel Vertrauen forderte sie für sich und Rudvig ein, der es ihr sofort gleich tat.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

Nilfgaardisch. Valjan lauschte. Es klang schon ähnlich wie die ältere Rede, aber häufig gehört hatte sie es nicht. Dennoch wurde sie den Eindruck nicht los, dass man es leicht erlernen könnte, wenn sie mehr Zeit hätte einfach zu zuhören. Zumindest Cyrrin war ein Name, sowie die Leviathan und Rudvig natürlich, dessen Gesicht auch ohne Worte viel sagte. Aber viele verschiedene Vokabeln fielen eh nicht, schien es.

‚Warum heißt es Gemeinsprache, wenn die Nilfgaarder, Skelliger und Elfen alle einen Dialekt der älteren Rede sprechen? Sind das nicht mehr?‘
Hatte sie das ‚laut’ gedacht? Möglich. War Nahuela eine Art Lehrerin geworden? Die sie Sachen über die Welt weit außerhalb der nördlichen Königreiche fragen konnte? Und eine ehrliche Antwort bekam? Vielleicht.

Kurz kam Valjan der Gedanke, dass sich die Beziehung zu Nahuela genauso plötzlich umdrehen könnte, nicht, dass sie Nahuela etwas erklärte, sondern sie in ihrer Zelle saß und auf nilfgaarder Gnade hoffen musste. Eine sehr unangenehme Vorstellung, die sie lieber wegschob. Darüber grübeln konnte sie auch, wenn es soweit war. Wenn sie es überleben, behebe sie das Defizit bei ihren Kampfkünsten, hatte die Serrikanierin gesagt. Das könne sie ebenfalls in einem Gefangenenlager…

Der Feldwebel huschte mehr ins Lagerhaus, anstatt hinein zu schreiten. Bis jetzt hatte Valjan es noch nicht von Innen gesehen, genauso wenig wie diese ominösen Kisten. Leider hatte sie noch keinen Leuchtstein, um die Dunkelheit zu vertreiben und Kolja war getürmt.
Aber nun umsehen: Kisten, Lagerung, Spuren der letzten Entladung… man merkte, dass der Feldwebel nicht zu den Wächtern gehörte, viel zu neugierig nahm sie alles auf. Sah nach oben, nach unten, ging ein paar Schritte im Raum umher, um alles erfassen zu können.

Als die Kapitänin ihre gefesselten Hände hin hielt, dachte Valjan zu wenig nach, sondern trat schlicht an sie heran, um sie zu befreien. Erst sie diese raschelnd einsammelte, warf sie einen raschen Blick auf Sokolov, falls der doch anderer Meinung war. Aber dieser hielt sie nicht auf, also kam Rudvig ebenso dran, wobei sie ihn genauso neugierig musterte. So nah hatte sie noch keinen lebenden Nilfgaarder gesehen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die Unterhaltung hörte Slava mit.
Er tat unbeteiligt und war selbst fast ein wenig erstaunt, wie viel er doch verstand.
Die Sätze waren nicht komplex und wenn man ein wenig darauf achtete war es der älteren Rede tatsächlich ähnlich.
Die Leviathan und Cyrrin. Viel mehr war dennoch nicht herauszuhören, aber genug um zu erkennen, dass sie es wohl ernst meinte und kein doppeltes Spiel spielte.
Anmerken ließ er sich wiederum nichts.
Vor den Kisten angekommen nickte Slava. Die Fesseln würden abkommen. Sie waren ohnehin nur ein Symbol und zur Beruhigung der Wächter da. Wobei, irgendwie doch auch zu der seinen.
Man nahm die Handschellen ab, einmal Standardausführung einmal mit Dwimerit.
während sic Novka neugierig umsah standen die Männer, die der Regent ihm gestellt hatte wie Stauten hinter ihm, blickten stur geradeaus. Sie übten das vermutlich lange. Aber gut so. Neugier war zwar sinnvoll aber man sollte sie sich nicht zu sehr anmerken lassen.
"Wir warten noch auf meinen Berater in Sachen Magie." erklärte er.
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Avarion DeSpaire
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Ion klopfte an das Tor. Dieses Mal das richtige, was ihm die Anzahl an Wachen vor der Tür verriet. Seine Orientierung ließ noch etwas zu wünschen übrig und so kam er zu spät. Kein guter Einstieg als Angestellter eines Freiherrn. Er hatte die Gruppe von weiten gesehen und doch nicht den Anschluss gefunden. Jetzt ließ es sich aber nicht mehr ändern. Für den Termin hatte Ion sich in Schale geworfen. Er trug seine schwarze Robe mit den dunkelsilbernen Stickereien auf Schulter, am Saum und den Ärmeln. Dazu den Gürtel mit den Artefakten an den Kettchen. Ein Buch mit metallenen Beschlägen am Gürtel und die kleinen Sanduhren mit den violetten Kristallen drin. Um sich vor dem Wetter und neugierigen Blicken zu schützen, trug er einen grauen Mantel drüber, die Kapuze aufgesetzt um die weißen Haare und die spitzen Ohren zu verbergen.
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Nahuela Mughwadi
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'Die Arroganz des Nordens?', bot Nahuela spöttisch wie immer zur Antwort an. Natürlich hatte sie die Gedanken des Feldwebels aufgeschnappt und sich die gleiche Frage auch schon oft gestellt. Prozentual gesehen, waren die alten Dialekte in der Welt weit häufiger vertreten.
Die Kapitänin rieb sich die Handgelenke und atmete ein zweites Mal durch, diesmal eher geistig. Ihre Verbindung zu tana'nin flammte geradezu auf und das Flüstern der Geister war einen Moment lang so intensiv, dass sie die Augen schließen und sich konzentrieren musste, um sie weg zu schieben. Diese Zellen, diese Handschellen, waren wie ein Kerker für jenen sechsten Sinn.
Auf Sokolovs Worte hin öffnete sie die Augen und nickte. Sie löste den Schlüssel von ihrem Gürtel - gut sichtbar für alle, die es interessierte und wollte sich gerade Rudvig zuwenden, der sich ähnlich die Arme rieb wie sie, als jemand am Tor klopfte. Die zunächst stehende Wache steckte den Kopf hinaus, schien den Neuankömmling zu kennen und ließ ihn ein. Ein Mann in einer Robe - soweit, so unspektakulär. Was Nahuela allerdings erstarren ließ, war der geisterhafte Rabe auf seiner Schulter, den sie wahr nahm, als hätte sie zu viel getrunken. Verschwommen tauchte er auf und verschwand immer wieder, bis er mit einem Lidschlag ganz fort blieb. Cha'rab alba, ohne jeden Zweifel. Nahuelas Augen zuckten zu Sokolov. Was hatten die Geister sich nur dabei gedacht, ihren Weg mit dem jenes Mannes zu kreuzen? Er scharte die großen Mächte alter Geschichten um sich wie ein Kaiser seinen Hofstaat...
Sie sah cha'rab noch einmal an, dessen Züge in der Kapuze verborgen waren, dann straffte sie sich und wandte sich den Kisten zu. Nur ihre geistige Stimme zupfte an Valeska: 'Wer ist das?
Sein Magier. Sokolov hatte die Antwort selbst gegeben. Aber trotzdem nur halb.
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Valjan Novka
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Der Feldwebel verstaute die Fesseln und nahm seine Position ein. Wobei er keine Ahnung hatte ob es seine Position war. Zu viele Personen waren gerade anwesend und der kleine Fuchs suchte den Platz darin, den man von ihm erwartete – schräg links hinter Slava? Links. Schließlich war der Mann Linkshänder, aber seine rechte Hand war sicher jemand Wichtigeres – zumindest würden es die meisten Leute so sehen. Die Augen beobachteten das Geschehen, während sein Geist lauschte. ‚Arroganz? Bestimmt. Aber haben wir die nicht alle gemeinsam? Der Norden? Die Nilfgaarder? Die Elfen? Selbst die Serrikanierinnen?‘ Valeskas leichten Spott sah man nun in dem dünnen Lächeln, falls irgendjemand einen Blick darauf geworfen hätte. Aber es war viel spannender woher die Kapitänin nun einen Schlüssel hatte. Einer Gefangenen Gegenstände wie einen Schlüssel lassen? Bljad., wollte sie sagen, doch wurde von Ions Eintritt unterbrochen.

‚Das ist…‘ Umsehen mit geschlossenen Augen? Valeska wusste nicht genau, warum jetzt. Aber sie bemühte sich darum, was Nahuela ihr vorgestern gezeigt hatte, was sie in der Zelle wie ein Huschen im Augenwinkel wahrgenommen hatte. Die unsichtbare Welt. Ihre Sicht verschwand in Dunkelheit und plötzlich war da Slavas Cobra zur Rechten. Das wusste sie schon, doch der Schneider ist: ‚...cha'rab alba.‘

Die Stimme klang ein wenig Stolz, aber auch Sorge. Sie hatte die Frage bestimmt richtig beantwortet, als wäre es ein Test oder eine weitere Lektion gewesen, oder?
‚Oder Avarion DeSpaire: Schneider, Elfenmagier und brauchbarer Liebhaber. Letzteres hab ich nicht persönlich getestet und will es auch nicht. Bei seinem Anblick regen sich bei mir auf eine unangenehme Art die Nackenhaare. Einer der Elfen, die am Stadttor glauben ihr Elfsein lässt sich unter einen Hut verstecken. Sein Alter wollte er mir nicht verraten, deshalb denke ich an über Hundert. Hat sich heute aber hübsch gemacht.‘
Am Tonfall konnte man die militärische Ausbildung bemerkten: ein Bericht, eine Zusammenfassung möglichst kurz und präzise. Damit die Offizierin in Bilde ist. ‚Und er dringt ungefragt in Träume ein?‘ Eben hatte er zumindest geklopft, aber sicher ein nützliches Werkzeug für den Freiherrn.
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Avarion DeSpaire
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Slava begrüßte Ion mit einem Nicken. Vom Rest der Unterhaltung hatte er nichts mitbekommen.
"Wir können loslegen."

Da waren sie nun und es war sein erster Auftritt als Magier des Freiherrn Sokolov. Bei dem Vornamen brach er sich regelmäßig die Zunge, was ihn dazu brachte Slava einfach mit Sir oder Freiherr anzusprechen. Langsam schritt er zu dem Menschen, schlug die Kapuze beim Gehen zurück und gesellte sich an dessen Seite. Da der kleine Feldwebel links stand nahm Ion den rechten Platz ein. Er nickte Slava zu, so wie dieser es auch getan hatte und verschaffte sich einen kurzen Überblick.
Ein Lagerraum. Schlicht und ergreifend. Mehrere Kisten sauber abgestellt. Mehrere Leute teilweise gerade von den Fesseln befreit. Dem Mann schenkte Ion nur kurz seine Aufmerksamkeit, obwohl dieser ein komisches Gefühl bei ihm auslöste. Und dann war Sie da. Ihr Gesicht hatte er noch nicht gesehen und doch erkannte er sie. Es muss die Ausstrahlung gewesen sein, oder die Art wie sie ihm kurz betrachtet hatte. Ein kurzes kaum merkliches schmunzeln huschte über seine Lippen. Er nahm seine Filigrane silberne Brille von der Nase und prüfte ob sie auch wirklich sauber war. Den Kopf leicht nach unten geneigt sah er trotzdem zu ihr hoch und musterte sie mit seinen blauen Augen.
Dann setzte er die Brille wieder auf und schloss die Augen. Tief atmete er ein und aus und streckte nur die Finger leicht und unmerklich aus, um in dem Lagerraum nach Magie zu fühlen.
Auf dem ersten Blick nichts ungewöhnliches. Er spürte die Energien die sich an diesem Ort bewegten. Leicht neigte er den Kopf und spürte das da noch mehr war. Langsam wie bei einer Mondphase änderte sich die Farbe seines linken Auges von Aquamarinblau zu violett. Sein Blick ging zu der Kiste die Nahuela am nächsten stand. Dann wanderte sein Blick zu dem Mann bei ihr. die magische Aura konnte er deutlich spüren und wahrscheinlich ging es ihm genauso. Ion beugte sich leicht zu Slava herüber und sprach leise in dessen Ohr. "Es ist Magie an der Fracht zu spüren und der Mann hat etwas magisches an sich. Vielleicht ist er Zauberer oder er trägt ein Artefakt bei sich. Ich bleibe aufmerksam."
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Vyacheslav Sokolov
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Slava nickte abermals und der Tag gehörte definitiv zu denen, die seine Abneigung gegen Magie zementierten. Auch spürte er vielleicht dass in der Stille zuvor in der sich alle nur angeblickt hatten statt etwas zu sagen stellte sich schnell das Gefühl ein, dass da etwas im Hintergrund lief. Etwas, das er nicht kannte und nicht kontrollieren konnte und deshalb ablehnte.
"Worauf warten wir?"
Dennoch blieb seine Stimme ruhig.
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Nahuela Mughwadi
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So..., war alles, was Nahuela erwiderte. Vielleicht aus Intuition oder dem simplen Umstand, dass sie Kooperation versprochen hatte, stellte sie die Kommunikation auf dieser Metaebene ein. Zudem musste sie sich diesen weißen Raben in schwarzer Robe selbst erst einmal näher ansehen. Auf den ersten Blick glich er dem Wesen Toralar, das sich in ihren Traum geschlichen hatte, doch auf den zweiten waren da durchaus Unterschiede. Der Blick der Serrikanierin ging von Magus zu Freiherr und zurück, der Zug um die dunklen Lippen wie so oft nicht ganz ernst.
"Bis eben auf den Herrn Magier.", erwiderte sie trocken mit ihrem serrikanischen Akzent und auf dessen Bemerkung hin - asad'his Ohren waren ausgezeichnet - erklärte sie bereitwillig: "Die Kisten sind aus zweierlei Gründen doppelt gesichert: magisch und mechanisch. Zum einen, der offensichtliche Grund, dass sie niemand unbefugt öffnet. Zum anderen aber, und das ist weit essenzieller, damit der Inhalt unter Kontrolle ist und bleibt. Es bedarf zweier Schlüssel: diesen und ihn." Sie hielt ihren Schlüssel empor und wies danach auf Rudvig. "Rudvig ist nur schwach magisch begabt, aber es reicht, um das Schloss auf sein - wie würdet Ihr sagen? - magisches Feld zu... einzustellen." Wie sie es hasste, wenn ihr eine Sprache nicht die richtigen Worte lieferte. Besagter stand derweil betont uninteressiert herum mit den Händen vor sich gefaltet, die Augen auf seine Vorgesetzte gerichtet. Wie ein Fußballspieler in der Mauer, aber diesen Vergleich konnte höchstens Slava ziehen.
"Sollte ihm etwas zustoßen, kann das Schloss durch die Kunden entschärft werden, die auch einen magischen Schlüssel haben. Einen zweiten mechanischen Schlüssel gibt es natürlich auch, aber nicht beim Kunden." Das Wort 'Kunde' benutzte sie unwillig, aber ein besseres stand ihr nicht zur Verfügung.
Sie schaute noch einmal von einem zum anderen, wartete auf Einwände. "Wir öffnen also nun die Siegel. Ich empfehle lieber die Kiste im magischen Auge zu behalten, cha'rab alba." Sokolov und Valeska kannten Nahuelas Manier, den Leuten ihre eigene Bezeichnung zu geben, ohne Achtung von Name oder Rang, bereits zur Genüge. Sie streifte den Magus mit einem Blick, während dem ihr Kinn leicht nach oben zuckte, wie seines bei der Prüfung der Brille nach unten gewandert war.
Dann wandte sich die Kapitänin ab.
Auf Nilfgaardisch sagte sie zu Rudvig: "Dann wollen wir mal. Immer dran denken: wie die Igel."
Rudvig grinste. "Gaaanz vorsichtig."
Sie gingen beide vor der vordersten Kiste in die Knie und während Nahuela den Schlüssel in ein seitlich angebrachtes Schloss schob, legte Rudvig zwei Finger in entsprechende Vertiefungen auf der anderen Seite. Nahuela drehte den Schlüssel, Rudvig tat scheinbar nichts, doch es war deutlich zu hören, dass Mechanik in Gang kam.
Ein prüfender Blick zu ihrem Bootsmann, dann legte Nahuela beide Hände um zwei massive Griffe und stemmte beherzt den schweren Deckel auf.
Grünes Licht tauchte ihre Züge in einen geisterhaften Schimmer und malte Schatten an die Wände der Lagerhalle. Quelle dieses Lichtes waren Gebilde, die an überdimensionale Zäpfchen erinnerten. Sie pulsierten leicht und man musste kein Magier sein, um die konzentrierte Kraft zu spüren, die von ihnen ausging.
Vor ihnen lagen die Meisterwerke serrikanischer Alchemisten und Waffenschmiede. Je sechs pro Lage, vier Lagen je Kiste. Die Munition für die gefürchteten serrikanischen Feuerskorpione: grünes Feuer. Der Alptraum einer jeden belagerten Stadt.
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