Gildorf | Das Krankenhaus (früher das Var'Attre Anwesen)

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Arvijd Kostjunari
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Hätte er gejammert, vermutlich hätte der Arzt es zum Anlass genommen ihm sofort klarzumachen, dass er noch eine Weile hierbleiben würde.
So gab er ihm Wasser, eine Karaffe stand bereit, ebenso Tonbecher. Arvijds Blick aber signalisiert, dass zum zweiten Halbsatz noch nicht alle Würfel gefallen waren.
"Zieh dich erst einmal an, dann sehen wir weiter."
Ging das schon schief... Dann hätte er auch Argumente, dass reiten ein Ding der Unmöglichkeit wäre.
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Jarel Moore
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Umziehen. Ja…das wäre schon mal ein Anfang.
Jarel bewege sich wie ein Hundertjähriger. Hundertjähriger Mensch. Leider nicht Elf.
Es dauerte eine Ewigkeit, aber da stand er, verschwitzt aber aufrecht. Fast wäre er stolz darauf gewesen, sich allein anziehen zu können, was dann eher wir ein vierjähriger als wie ein hundertjähriger gewirkt hätte.
Beides suboptimal, so verkniff der Ritter sich jeden Kommentar und rang sich zum Abschied ein Lächeln ab.
„Danke.“, brummte er. „Für alles.“
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Valjan Novka
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von: NGPD
Datum: 13:18 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: Arvijd, Jarel & Nikolavo und andere Kranke
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Es klopfte an der Haustür.

Ein bisschen bleich war der Feldwebel noch. Aber… ja. Nicht weiter darüber nachdenken. Ursprünglich hatte er nur ein Anliegen gehabt. Jetzt waren es mehr. Angefangen damit, dass er mit Vater und Sohn reden wollte, um sie besser kennenzulernen und zu wissen wen er da in die Stadt gelassen hat. Aber nun kam der Halbling dazwischen und er fragte sich warum er nicht schon eher auf die Idee gekommen war, die Haut zu entfernen auch wenn man das Tattoo nicht mehr entziffern konnte, war es ja noch irgendwie magisch aktiv. Und nun die Halbelfe dazu. Der Doktor konnte ihm bestimmt sagen, an welchen Stellen man sie genau verletzt hatte und er hatte vielleicht auch eine Idee warum. Neben perverser Scheiße. Und der Ohrring? Der wirkte recht schlicht. Er könnte einen Juwelier fragen, woher der kommt, woraus der ist. Oder die Hexer, was sie über solche Zauber wissen. Nikolavo behauptet auch ein Hexer zu sein, aber das glaubte ihm Valjan nicht. Vielleicht deshalb fragen?

Schon die Familiengeschichte mit der sterbenden Mutter passt nicht mit Hexer sammeln kleine Jungen ein zusammen. Der Mutter sagen, man kümmere sich um den Sohn und ihn dann den Hexern übergeben, konnte er sich bei Kostjunari nicht vorstellen. Auch wenn der wohl alt genug ist, dass es noch Hexerfestungen gegeben hatte. Was für zwei. Aber Slava hatte sie eingeladen also konnten sie nicht so schlimm sein oder hatten ihre Vorteile. Beim Herrn Doktor sah er die offensichtlich und der Ziehsohn? Kann man bestimmt vor eine Tür stellen, wenn man seine Ruhe haben will und er macht mit seinem Steinchen Licht im Dunkeln. Vielleicht doch wegen magischen Scheiß fragen…

Er klopfte nochmal. Weil er keine Ahnung hatte, ob man einfach reinkommen konnte oder nicht. Wenn jemand einen Notfall hat, würde man vielleicht nicht artig warten.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Dienstag 15. August 2023, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Arvijd Kostjunari
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Der Arzt öffnete selbst.
Er hatte Jarel noch aufhalten wollen, hatte höflich "Keine Ursache." gemurmelt und noch überlegt mit welchen Argumenten er ihn zurück ins Bett komplimentieren konnte, als es klopfte.
Draussen stand der Feldwebel.
Etwas müde und abgespannt wirke er, aber unverletzt.
"Was kann ich für euch tun, Feldwebel?"
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Sindra
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Hinter den Beinen des Feldwebels drückte sich eine große graubraune Wolfshündin herum, in die der angeschlagene Ritter beinahe hinein gerannt wäre, weil das Tier sich genau in diesem Moment entschied doch neben den Feldwebel Platz zu nehmen, anstatt sich hinter ihm zu verstecken.
Es war Jarel, der mit einem Ausfallschritt auswich, den Feldwebel kurz angebunden grüßte, ihm dabei kaum in die Augen sah und gedankenverloren seines Weges gehen wollte.
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Valjan Novka
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„Melitele zum Gruße, Doktor“ Der Feldwebel salutierte höflich. „Hättet Ihr kurz oder länger für mich Zeit? Ich hab ein paar Fragen und Anliegen zu...“

Valjan zuckte kurz, als der Klingenmeister neben ihm in der Tür auftauchte. Der konnte für seine Masse verdammt leise sein. „Ser“, überrascht auf den Gruß. „Geht es Euch wieder besser?“ Von was genau allem hatte Valjan den Überblick verloren. Die Leiche war mal wahnsinnig wichtig und auch Nahuela, jetzt hätte der Feldwebel auch alles um sie zusammen zu bringen, aber Ritter Moore war in Eile. Dass er ihn dann nicht aufhalten konnte, das wusste er bereits...

„...aber rennt nicht wieder in einen Schlägertrupp“, kam es deshalb kleinlaut hinterher. Jarel drehte den Oberkörper reichlich steif in Richtung des Feldwebels, nickte zustimmend, zwinkerte ihr zu und eilte von dannen.

Novka seufzte und lächelte den Arzt an: „Darf ich reinkommen?“
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Arvijd Kostjunari
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Der Hund war auch wieder dabei. Auch das lenkte seinen Blick ab, und niemand hielt Jarel auf.
Er nickte dem Feldwebel zu.
"Hab ich, hab ich. Kommt rein."
Er öffnete die Türe ganz und sah Jarel zu, der in dem Moment entkam.
wären sie alleine gewesen, er hätte ihn vermutlich aufgehalten. Aber so dumm, dass er wirklich gleich losreiten konnte er doch nicht sein, oder so leichtsinnig?
Dass selbiger zumindest noch einen Zwischenstopp in der Stadt macht hätte ihn vielleicht auch beruhigt.
"Was gibt es denn?"
wollte er dann wissen als Feldwebel und Hund im Haus waren.
Waren Tiere in Krankenhäusern erlaubt? Das überlegte er kurz. Aber wo machte man die Grenze.
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Valjan Novka
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„Es wären drei Dinge, Ser… Doktor.“ Er räusperte sich, ihn richtig anzusprechen bekam er irgendwie nicht hin: „Bitte denkt Euch einfach Doktor, wenn ich ‚Ser‘ sage. Offenbar sind für mich medizinische Titel genauso wichtig wie Andere.“ Wenn nicht sogar wichtiger. Welcher Graf rettet schon ständig irgendjemand das Leben?

„Also zum Einen… wollte ich mich erkundigen, ob eine Miss Matea mit einer halbelfischen Patientin schon hier angekommen ist. Letztere war zuletzt bewusstlos, wurde misshandelt, missbraucht.“ Freude machte es ihm nicht darüber zureden, aber er versuchte sachlich zu blieben. Zumindest nahm es ihm mehr mit, als über einer zerfledderten Leiche gebeugt über deren Organe zu reden. „Mich interessiert Eure Meinung zu ihren Verletzungen, vor allem ob sie irgendwie zu mehr gedient haben könnten, als perverse Phantasien zu befriedigen.“ Valjan atmete ein, schloss kurz die Augen und eine Hand streichelte mehr sich selbst beruhigend den Kopf der Hündin.

„Dazu hätte ich ein… pata… pato… pathologisches Anliegen zu einem Verdächtigen. Ich würde ihn gerne entsorgen, aber… uhm einen Teil behalten. Ich dachte, Ihr wisst vielleicht am besten wie man das… teilt.“ Das Lächeln wurde etwas schüchtern. Ist vielleicht nicht das man so üblicherweise macht – zumindest nicht bei Personen. Bei toten Tieren machte das jede auf dem Esstisch.

„Aber eigentlich wollte ich mit Euch und… eurem Sohn über die Sicherheit der Stadt reden und ein paar eher… persönliche Fragen stellen, um mir weniger Gedanken machen zu müssen. Wenn ihr gestattet, Ser?“ Ein bisschen neigte er den Kopf, um den Arzt ein wenig von unten anzusehen.

„Womit können wir anfangen?“ Auch wenn die letzte Sache vielleicht etwas in Befragung durch die Ordnungsmacht rutschte, war der Ton eher so, dass der Feldwebel lieber bei einer vertraulichen Sache bleiben würde statt anders.
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Sindra
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Der Hund verhielt sich erstaunlich. Er stromerte nicht im Krankenhaus herum, schnupperte nirgends, hob nicht das Bein…
Die hagere struppige Hündin bleib immer direkt neben Valjan, als wüsste sie, dass sie hier eigentlich nicht hingehörte.
Nur als Arvijd einmal nah genug war, stubste sie ihn mit der kaltfeuchten Nase am Handrücken, um hier um Streicheleinheiten zu betteln.
Ansonsten war Tier wirklich erstaunlich brav und aufmerksam.
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Arvijd Kostjunari
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Viele Fragen auf einmal. Der Arzt hörte erst einmal geduldig zu und nickte von Zeit zu Zeit. Die Hände hielt er dabei mit verschränkten Fingern etwa auf Bauchhöhe. Eine alte Angewohnheit, so blieben die Hände sauberer währen der Arbeit, denn auch sie mit Alkohol abzureiben brachte keine absolute Sicherheit.
Hunde streicheln gehört daher nicht zu den Dingen, die er sich erlaubte, auch wenn noch kein Betrieb herrschte. Angewohnheiten blieben Angewohnheiten.
Die drei Themen wog er ab.
"Bisher war noch niemand hier mit einem misshandelten Mädchen, aber wenn sie kommt... ich werde sie mir natürlich ansehen, wenn sie das zulässt. Erst dann kann ich sagen, welche Rückschlüsse ihre Verletzungen erlauben. Aber auch das nur wenn sie erlaubt, euch diese mitzuteilen. In erster Linie bin ich den Patienten verpflichtet."
Und das galt auch wenn die Wache zuerst eintraf und Fragen stellte. Hier galt nicht, dass zuerst mahlte wer zuerst kam. Es blieb ruhig, er hatte sie nicht gesehen, aber auch ihm missfiel die Vorstellung und auch für ihn war es leichter, mit beiden Händen in einer Leiche zu stecken, als eine Misshandlung zu dokumentieren.
Also gleich zum nächsten Anliegen. Einen Verdächtigen teilweise behalten... Seltsame Frage.
"Es ist nicht unüblich in der Pathologie, Organe, die Aufschluss über Erkrankungen oder auch Verbrechen geben können, gesondert aufzubewahren. Die meisten Organe lassen sich verhältnismäßig leicht entnehmen und auch konservieren." Derzeit vermutete er, dass es ich womöglich sogar um die Geschlechtsorgane handelte, so wie der junge Mensch herumdruckste. Vielleicht stand es sogar in Verbindung zu dem ersten Fall.
Und dann ging es um Nikolavo. War der Rest nur ein Vorwand? Nein, dazu klang es doch zu ernst. Oder hatte der Feldwebel gesammelt?
"Über die Organentnahme sollten wir in der Wache reden, ich nehme an, dort liegt auch der Leichnam. Über das Mädchen können wir erst sprechen wenn sie da war und ich mehr weiß. Es bleibt aalso nur die letzte Frage. Was wollt ihr denn wissen?"
Er war sich nun halbwegs sicher dass selbiger nicht weit weg auf der Treppe saß. er hatte ein leises Knarren gehört. Für seine Größe war der Dämon erstaunlich leise, aber der Hund witterte ihn vermutlich.
Er ging dazu vor in sein Arbeitszimmer.
"Wollt ihr einen Tee?"
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Valjan Novka
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„Einen Tee, sehr gerne, Ser“ Doktor. Valjan seufzte, aber Kostjunari hat hoffentlich Verständnis. Genauso gerne folgte er ins Arbeitszimmer, nahm ebenso dankbar Platz, wenn man ihm einen anbot.

„Ich weiß nicht, ob das Mädchen - Dharka mit Namen - geistig in der Lage ist ihre Einwilligung zu geben. Sie machte mehr den Eindruck, als ob eine Menge in der letzten Zeit getan wurde, dass sie keinen eigenen Willen mehr hat. Ein Stück Fleisch für...“ Der Gedanke gefiel ihm nicht, weshalb er ihn nicht aussprach. „Ich würde gerne den Täter finden und dafür wäre mir jede Information wichtig. Ich... will nur helfen. Aber... ich werde Euch nicht in Eure Regeln oder Gepflogenheiten reinreden, Se...r.“ Flamme! Warum war das so schwer? Aber egal. Vielleicht ändert der Doktor auch seine Meinung, wenn er sie gesehen hat. Abwarten.

„Organentnahme... ja... es geht um ein Stück Haut... Die Haut ist auch ein Organ, oder?“ Hatte er mal gelesen, vielleicht. Es gab eine Zeit da wurde alles gelesen, was bei Jamal im Laden verfügbar war. Auch wenn das alles sehr theoretisch war und wild durcheinander. Manchmal grub es das Unterbewusstsein, aber wieder aus und warf es vor. „Aber ja, ich bringe Euch zur Wache, sobald ihr Zeit habt.“

Sein ganzes Verhalten deutete nicht daraufhin, dass es alles nur ein Vorwand war. Oder er groß gesammelt hätte. Nikolavo kannte er erst seit gestern. Also, was will er über die zwei wissen? Valjan dachte einen Moment nach, wobei er mit der freien Hand Cat ausgiebig streichelte. „Alles...“ Neugieriger Fuchs. „...ich meine vor allem in wie weit ich Euch oder eher Eurem Sohn vertrauen kann. - Ist er hier? Ich würde gerne mit ihm, nicht über ihn reden.“
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Arvijd Kostjunari
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Der Arzte setzte Tee auf. Er hatte es nicht eilig, gerade noch nicht.
Er nickte nur zu den weiteren Erklärungen. Er würde schon sehen was er sehen würde. An erster Stelle würde ohnehin ihre Gesundheit stehen.

Das Teewasser kochte und kurze Zeit später stand heißer Tee auf seinem Schreibtisch.
"Die Haut ist das größte organ eines Menschen. Sie hat viele Funktionen. Und sie von einem Toten zu entnehmen ist verhältnismäßig leicht."
Dann ging es wohl um etwas, was die Haut verriet.
"Verletzungen auf der Haut können allerdings nciht konserviert werden. Tätowierungen wohl schon. Es gibt eine Flüssigkeit, Methanal, darin kann man Organe für sehr lange Zeit aufbewahren, ohne dass diese verwesen. Ich müsste die Alchemistin anweisen, wie man diese herstellt..."
Im Grund überlegte er laut und wäre fast wieder ins Dozieren abgerutscht.

Aber die wichtigere Frage stand im Raum, die nach Nikolavo.
"Er ist heir..."
"...ja ist er."
Bestätigte selbiger und zeigte wieder einmal, wie lautlos er sich bewegen konnte.
Er erschien einfach in der Türe, trug eine Brille mit dunklen Gläsern, sonst aber lockere Hauskleidung, im skelliger Stil.
Wenn er genau überlegte, dann hatte er zuvor schon etwas im Flur und auf der Treppe gehört, aber das Knarren als die normalen Geräusche des Hauses ignoriert.
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Valjan Novka
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„Die Tätowierung ist irgendwie verzaubert. Vielleicht verhindert das auch eine Verwesung?“

Valjan mochte den dozierenden Ton des Medikus und er hätte gerne weiter über Methanal und anderes gelauscht. Jedes Mal wenn der Doktor ins Reden kam wurden Valjans Augen und Ohren größer. Soviel Wissen. Wie konnte Kostjunari sich das alles merken? Eine gewisse Bewunderung gegenüber des Doktors konnte Valjan nicht verbergen, auch weil dieser so bereitwillig seine Überlegungen teilte. Wäre ein gewisser Ziehsohn nicht beinahe plötzlich aufgetaucht, hätte Valjan noch länger an den Lippen des anderen gehangen.

So zuckte der Feldwebel leicht zusammen: „Herr... Vaclav.“ Die Augen musterten den Neuankömmling, die Größe, Brille, Haare, Muskulatur, Haut... Haut? Valjan schluckte kaum merklich.
„Danke, dass Ihr für mich Zeit findet.“ Versuchte er seine Sicherheit wieder zu finden. „Ich... möchte nicht unhöflich erscheinen. Aber... ich würde euch gerne ein paar Fragen stellen, wenn es gestattet ist.“ Ja, sein Blick ging ebenso auf den Doktor, der eine gewisse Frage schon einmal übergangen hatte.

„Ich...“ räusperte sich der kleine Feldwebel, während er nach weiteren Worten suchte. „...ich möchte keine Umstände machen, Sers, aber ich mache mir Sorgen. Ihr seid beide... nicht gewöhnlich, aber...“ Er atmete ein und nahm Haltung an: „Ich habe Euch ohne viel Nachzufragen in diese Stadt gelassen. Nun seid Ihr innerhalb der Mauern und steht damit unter meinem Schutz. Ich möchte mich vergewissern, dass es... das richtige ist.“ Seine Augen versuchten hinter diese Brille zusehen, den Ziehsohn irgendwie zu verstehen. „Ihr seid kein Hexer, oder? Die sind... anders.“
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Donnerstag 17. August 2023, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Arvijd Kostjunari
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Die letzte Frage hatte er nicht beantworten können, Kolja war dazwischen gekommen. Aber er dachte darüber nach. Konnte man ihnen vertrauen?
Ihm selbst, ja. Sicher.
Aber er erinnerte sich plötzlich wieder an den Vorfall, weswegen Kolja damals aus Soreska verbannt worden war. Das Gemetzel im Schlachterviertel. Sicher, er war erpresst worden, von einem Wächter. Aber hatte man nicht immer eine Wahl? Blut trinken und ein Massaker veranstalten, und sei es nur an Kriminellen, dass war in seinen Augen nicht die richtige.
"Ich bin Arzt, und ich bin, ehe ich herkam, im Tempel der Melitele in Wyzima meiner Profession nachgegangen, schickt Boten dorthin, wenn ihr mir nicht glaubt."
Verzauberte tätowierte Haut, er war schon wieder mitten rein geraten. Wäre er doch besser in Wyzima geblieben "Nicht ausgeschlossen, dass Magie die Verwesung verhindert, es gibt allerdings auch Substanzen, die das tun, allerdings müsste man sie schon in großer Menge einbringen und bei einem Lebenden Wesen führen diese zu Vergiftungen. Ich werde es mir gerne ansehen, nur zu Magie bin ich leider nicht in der Lage, das ist Koljas... also Nikolavo's Metier."
Den Nachnamen wollte er nicht aussprechen, und wenn man genau hingesehen hatte war er bei dessen Erwähnung leicht zusammengezuckt. Der Dämon verwendete ihn normalerweise nicht, warum er ihn hier zu Protokoll gegeben hatte wußte der Arzt nicht. Vielleicht weil es hier keine Geschichten über den bösen Blutmagier Mieszko Vaclav gab, der Seelen stahl und Unschuldige zu Bluttaten verführte.
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Nikolavo Vaclav
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"Dort wo ich herkomme hab ich Monster getötet, für Geld. Und einfache Magie gewirkt, für Geld. Ist das nicht die Stellenbeschreibung eines Hexers?"
antwortete er mit rauer Stimme, die manchmal den Eindruck erweckte als wäre sein Kehlkopf nicht wirklich zum Sprechen gemacht worden.
"Ich war die letzten 7 Jahre auf Skellige." schloss er sich nun eindeutig Arvijds Argumentation an. "Könnt gerne auch dahin nen Boten schicken. Ich hab mir dort ein Haus gebaut und gelebt und gelesen und Monster verjagt. Das einzige was ich mir zu Schulden habe kommen lassen war, dass ich Mäussack seine Bücher nicht gleich zurückgebracht habe." und er grinste. Ein Blick ging auch in Richtung seines Ziehvaters, er wollte auch dass dieser ihm glaubte.
Sein Akzent stammt auch eindeutig von den Inseln und schienen seine Worte bestätigen zu wollen.
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Valjan Novka
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Kolja, wie der Vater seinen Sohn genannt hatte, grinste. Ein… interessantes Grinsen. Novka betrachtete es mit gemischten Gefühlen und ihm wurde mehr bewusst, dass die zwei ihn wahrscheinlich jeder Zeit los werden könnten, wenn sie das nur wollten. Aber genau deshalb war er hier, sich davon überzeugen, dass sie es nicht tun. Er räusperte sich.

„Wo ist das, wo Ihr herkommt?“ Es fühlte sich zumindest so an, dass sie ihn nicht belügen wollten. Ganz ähnlich wie am Tor, aber alles erzählen taten sie ebenfalls nicht: „Seit ein paar Tagen ist mir bewusst, dass es mehr gibt als diese…“ Welt. Aber das brachte er nicht über die Lippen, doch noch zu weit weg – auch wenn auf der Trauerfeier recht offen darüber gesprochen wurde. „…n Kontinent. Dass die Menschen selbst von irgendwo herkamen, worüber sich die Elfen immer noch ärgern. Kommt ihr von soweit?“ Die Frage richtete sich an beide, bestimmt waren sie auf den Inseln oder in Wyzima gewesen. Warum auch nicht? Sie hatten ja eine Menge Zeit gehabt. „Irgendwo müssen die... hundertfünfundzwanzig Jahre stecken…?“

Valjans Blick ging vorsichtig von Kolja zu Arvijd und wieder zurück. Er wusste nicht warum er dieser Altersangabe glaubte, aber Nikolavo war da so bemüht gewesen nichts falsch zu machen. „Ich hab kein Geld für Boten weder nach Wyzima noch nach Skellige. Wie Ihr das hier macht, weiß ich eh nicht, Ser Doktor. Ich komme mit Wünschen und Bitten, aber eine Bezahlung erwähnt ihr nicht. Eher, dass Ihr mir nichts über eine Patientin erzählt, die ich Euch schicken lasse, weil es mich möglicherweise nichts angeht. Wie geht das?“

Obwohl sie sich bedeckt hielten war es doch sehr viel, was sie ihm sagten. Einen Mäussack kannte Valjan nicht, nur dass der Bücher verliehen hatte. Nicht sofort zurück geben, kann er verstehen und er lächelte verständlich dazu, bevor der Feldwebel in seinen Tee blickte: „Seid Ihr genauso gebildet, wie Euer Vater, den man nur neugierig fragen muss und das Wissen nur so aus ihm heraus sprudelt, sodass man Angst hat es sich nicht alles merken zu können? Es muss toll sein all die Zeit so einen Lehrer zu haben und… Magie ja?“ Der Blick ging vorsichtig von Tasse zur Brille des Dämons. „Wie dieser scheißpraktische Leuchtstein? Hab Ihr den gemacht? Und… könnt Ihr so etwas auch… an… analisieren? Lysieren?“
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Arvijd Kostjunari
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Er konnte sehen, dass Kolja schon auf die Frage, woher sie kamen sofort mit 'Skellige' antworten wollte aber er unterbrach ihn noch vor dem ersten Buchstaben mit einem Blick und der Feldweben sprach weiter. Arvijd nickte sehr verständig. Er hatte es sich schon gedacht, der Feldwebel beim Freiherrn zu Gast, also wußte er wohl Bescheid. Es gab da diesen Kreis an Leuten, die sich irgendwie sammelten und die allesamt Reisende waren, und einige wenige aus der Stadt, die ihnen halfen. Dabei war die Welt aus der der Freiherr und seine Leute kamen deutlich exotischer als seine, So weit waren diese Welt und Ataris nicht voneinander entfernt.
"Wir kommen tatsächlich von weiter her. Aus einer Stadt namens Soreska... Nikolavo lebte aber seit einer Weile schon in einer anderen Stadt, in Genea. Unsere Welt ist Ataris..."
Er atmete tief durch. Sein Alter und das Koljas. Er hatte da einen Fehler gemacht und sich verraten.
"Nikolavo lebte über 7 Jahre auf Skellige, ich war die letzten 4 Jahre in Wyzima..."
Er wollte fortfahren mit 'aber das erklärt wohl die Jahre nicht...' Wie sollte man das ausdrücken, er suchte nach Worten ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, aber der Feldwebel fuhr fort.
"Ich bin es nicht anders gewöhnt. Wobei, nein, ganz richtig ist das nicht... auch in meiner Welt war es noch nicht normal dass die medizinische Versorgung für alle frei war, aber das sollte es, und es brach auch gerade ein Wandel an... Dann riss mich das Portal weg."
Wie sollte er sagen, dass er die Entwicklung schon sehr lange beobachtete?
"Dort hatte ich Besitztümer, ein Anwesen, das meines war... Ein gut gefülltes Bankkonto. Ich hatte begonnen, ein Krankenhaus aufzubauen... Ich hatte in Soreska an der Hochschule Medizin gelehrt, ich hatte Apparate, eine Bibliothek mit den wichtigsten Werken letzten Jahrhunderte, meine eigenen Aufzeichnungen... Das ist nun alles verloren. Hier beginne ich von vorne. Dass der Freiherr mein Vorhaben so sehr unterstützt ist ein Glücksfall., kann aber nicht wiederbringen was verloren ist."
Wieder das Alter, er wollte die Frage nicht unbeantwortet lassen.
"Das alles erklärt aber den Altersunterschied nicht, wie ihr richtig bemerkt habt. Ich sehe schon, dass ihr kein Mann seid, der einen leichtfertig auf den Scheiterhaufen stellt... Ich bin tatsächlich älter als ich aussehe. Sehr viel älter. Ich bin nun sage und schriebe 328, aber ich bin ein Mensch. Wie es dazu kam ist eine ganz andere Geschichte, aber damit dürfte erklärt sein, wie ein Dämon mit fast 140 Jahren mein Ziehsohn sein kann."
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Nikolavo Vaclav
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Der Dämon schwieg sofort, wenn ein anderer redete, erst recht wenn der andere Arvijd war. Er sprach einfach nicht gerne und wenn jemand anderer den Part übernahm ließ er das nur zu bereitwillig zu. Nur bedeutet das nicht automatisch, dass er auch konzentriert zuhörte.
Deshalb überhörte er die an ihn gerichtete Frage fast. War er gebildet?
"Ja." lautete die ausführliche Version seiner Antwort. Und damit auch die auf die Frage, ob das Wissen aus ihm herausgesprudelt kam. Er hob nur fragend eine Augenbraue und Arvijd lachte.
"Nein, Nikolavo wird kaum lange dozieren, so wie ich es vermag. Er kann einen bis zum Wahnsinnigwerden anschweigen."
Und es war klar, wer die Stille mit Reden füllte.
"Sowas kann ich herstellen." Wie den Leuchtstein. "Analysieren kann ich auch." erläuterte der Dämon aber dann doch.
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Valjan Novka
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Dreihundertachtundzwanzig. Logisch. Es ergab Sinn. Aber trotzdem das ist… unvorstellbar alt. Falls Valjan noch nicht saß, tat er es jetzt und hielt sich an seiner Teetasse fest. „Fuck.“ Mal wieder lauschte er dem Doktor mit großen Augen und mal wieder konnte jener sehen, mit welcher Neugier der Jugend der Feldwebel alles aufzog und versuchte die neuen Informationen irgendwie zu sortieren. War sonst aber sehr froh, dass er das Eis hat brechen können - zumindest ein wenig. Ein Dämon und ein Mensch, der sehr alt wird. Letzteres konnte er mal so hinnehmen, Zaubernde und Hexer sterben auch nicht einfach so. In seiner Welt konnte er das alles irgendwie in den Topf namens Magie werfen und mehr wird sich zeigen, denn kontrollieren oder überprüfen konnte er dies eh nicht.

Am Ende nickte Valjan dennoch wissend: „Also über hundert Jahre reichen nicht, dass die Eltern aufhören Fragen zu beantworten, die ihren Kindern gestellt wurden. Meine machen das auch immer.“ Sein Blick ging grinsend auf Nikolavo, als ob man hier ein gemeinsames Leiden hätte, richtete dann seine Worte wieder an beide: „Es tut mir leid zu hören, dass ihr euer Zuhause verloren habt und ich hoffe ihr findet hier ein Neues. Diese Krankenhaussache klingt… toll. Auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen kann wie es funktionieren soll. Oder der Freiherr alles bezahlen kann. Alleine mir fallen schon so viele Leute ein, die Eure Hilfe brauchen könnten. - Aber ja, ich möchte nicht, dass jemand in dieser Stadt Unrecht passiert nur weil er oder sie etwas anderes aussieht.“ Ja, damit meinte der Feldwebel ziemlich sicher den Sohn, den er nochmal sehr eindringlich, wenn auch nicht aufdringlich musterte. „Der Orden ist da… übereifrig und die meisten haben Angst, vor dem was sie nicht kennen, aber… das wisst ihr bestimmt.“ 328 Jahre. „Ich tue was ich kann.“

Er trank einen Schluck Tee. Natürlich interessierte ihn die Geschichte, wie man so alt wird. Diese Suche nach der Unsterblichkeit war doch irgendwie verbreitet, doch beim Doktor klang es mehr nach einem Unfall, als der Wunsch lange zu leben, um Macht und Vermögen anzuhäufen. Aber der Feldwebel nickte es nur ab, die Frage danach lag auf seiner Zunge, das sah man ihm an, aber er würde nicht weiter nachfragen. Sie sollten selbst entscheiden, was sie darüber erzählen wollten und was nicht. Sie waren nicht beim Verhör.

Eher beim… Jahrmarktszauberer. Ein kindliche Faszination legte sich in Valjans Blick, als er hörte Kolja hätte diesen Laternenstein selbst gebastelt: „Ist das… schwer? Habt Ihr… mehr davon?“ Licht für die dunklen Gassen wäre ja so hilfreich, aber er räusperte sich und versuchte von Kind wieder zu Stadtwache zu finden.
„Ich hab…“ Er stellte den Tee wieder ab und holte etwas aus seinen zahlreichen Gürteltaschen hervor, einen kleineren Beutel in dem ein Schmuckstück steckte. „Das ist ein Ohrring. Dharka die Halbelfe von der ich Eurem Vater erzählt habe und die hier hoffentlich noch auftaucht, hatte ihn getragen. Ihr Peiniger soll diesen irgendwie als magische Ortungshilfe genutzt haben. Möglicherweise ist er damit aber… verbraucht? Könnt Ihr mir mehr dazu sagen? Vielleicht sogar woher die Magie kam?“ Vertrauensvoll hielt der Feldwebel dem Dämon das Schmuckstück entgegen.
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Nikolavo Vaclav
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"Ich kann mehr machen, ist nicht schwer, muss nur viel Essen." als Erklärung zu den Steinen. ER sah sich suchend um. "Ion kann noch bessere." Keine der Laternen war gerade in Griffweite, sie standen vermutlich im Keller.
"Meine gehn nach ner Weile aus, seine nicht." Und sie waren heller und leichter zu bedienen. "Bring mir nen großen Stein, Basalt am besten. Dann mach ich dir einen. Und... ein Gas Honig."
Er nahm den Ohrring, drehte ihn in der Hand.
"Brauch etwas Zeit. Kann ich ihn behalten, dann seh ich was ich findn kann."
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