Jakob lehnte sich seitlich an einen anderen Baum und betrachtete seinen Mentor noch einen weiteren Moment schweigend.
Filmriss.
Das Gefühl kannte er sogar inzwischen auch und er schwankte zwischen Mitgefühl und dem gleichen Unmut, den Jarel damals wohl gefühlt hatte. Wenn einem einfach Stunden fehlten und man keine Ahnung hatte, was man in der Zeit angerichtet hatte.
"Zumindest hast du niemanden umgebracht.", erwiderte der Knappe seufzend, zupfte ein Blatt ab und ließ es zwischen den Fingern kreiseln, den Blick darauf gerichtet.
"Meine Version.", begann er schließlich ohne aufzusehen. "Ich bin von einem dieser Träume aufgewacht, die mir zeigen, was du gerade erlebst. Der Inhalt war alarmierend, also bin ich los gezogen, dich zu suchen. Gefunden habe ich dich in einem Keller, in einem Boxring."
Erst jetzt hob er den Blick. "Betrunken." Aber das konnte sich Jarel anhand seines derzeitigen Zustandes wohl selbst zusammen reimen.
Jakob ließ das Blatt fallen und wies auf die Hütte. "Ich hab trinkbares Wasser da."
Wyzima - Straßen und Gassen
- Jakob von Nagall
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"Hrmpf..." Mit einer Mischung aus Verlegenheit und Erstaunen ließ Jarel diese Aussage in seinen Verstand sickern.
Sein Knappe konnte ihn empfangen. Das er in der Lage war Eindrücke und Gedanken zu übermitteln wusste er.
Das es Jakob war, zu dem er Kontakt aufnahm war auf den zweiten Blick durchaus verständlich.
Der Junge hatte feine Antennen und magische Begabung.
Jarel seufzte und richtete seinen Blick zum See.
"Trinken klingt gut... und ich sollte mich waschen."
Doch zuerst einmal war es der Durst das dringendste Problem.
"Und du hast mich da raus geholt?", fragte der Ältere, während er mit beiden Händen die Schale zu den Lippen hob und gierig trank, sich selbstverständlich vor Gier verschluckte und bellend und rollend hustete.
Er glaubte Jakob sofort und ohne die Spur eines Zweifels.
Zum einen würde sein Junge ihn nicht belügen, zum anderen schrie jede Faser seines Körpers die Wahrheit heraus.
Er war rückfällig geworden.
Verdammt.
Sein Knappe konnte ihn empfangen. Das er in der Lage war Eindrücke und Gedanken zu übermitteln wusste er.
Das es Jakob war, zu dem er Kontakt aufnahm war auf den zweiten Blick durchaus verständlich.
Der Junge hatte feine Antennen und magische Begabung.
Jarel seufzte und richtete seinen Blick zum See.
"Trinken klingt gut... und ich sollte mich waschen."
Doch zuerst einmal war es der Durst das dringendste Problem.
"Und du hast mich da raus geholt?", fragte der Ältere, während er mit beiden Händen die Schale zu den Lippen hob und gierig trank, sich selbstverständlich vor Gier verschluckte und bellend und rollend hustete.
Er glaubte Jakob sofort und ohne die Spur eines Zweifels.
Zum einen würde sein Junge ihn nicht belügen, zum anderen schrie jede Faser seines Körpers die Wahrheit heraus.
Er war rückfällig geworden.
Verdammt.
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Jakob war Jarel erneut gefolgt wie an einem Bändchen gezogen und stand nun in der Tür, während sein Mentor das Wasser buchstäblich einatmete. Auf das Husten hin, kam er heran und klopfte Jarel auf den Rücken, auch wenn die Geste nicht viel mehr war als das: eine Geste. Er war da und er suchte zumindest nicht aktiv die Distanz, wie sonst so oft. Die Schuldgefühle plagten ihn noch immer.
Seine Hand blieb auf Jarels zerschundenem Rücken liegen. Den Mantel hatte er verloren, als er so überstürzt nach draußen gekrochen war. Nun zog Jakob ihn wieder heran und legte ihn um Jarels Schultern. Sein eigenes Hemd zog er ebenfalls wieder an.
"Du bist zum Glück mitgekommen.", erwiderte er. "Nachdem ein Zwerg dich k.o. gehaun hat."
Seine Hand blieb auf Jarels zerschundenem Rücken liegen. Den Mantel hatte er verloren, als er so überstürzt nach draußen gekrochen war. Nun zog Jakob ihn wieder heran und legte ihn um Jarels Schultern. Sein eigenes Hemd zog er ebenfalls wieder an.
"Du bist zum Glück mitgekommen.", erwiderte er. "Nachdem ein Zwerg dich k.o. gehaun hat."
- Jarel Moore
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Der Ritter rang sich ein Lächeln ab und langsam schlich sich Schuldbewusstsein in seinen Blick.
Was sollte er sagen? Ohne Jakob wäre es vielleicht noch viel schlimmer gekommen.
"Danke...", war das einzige, was er heraus bekam, bevor er sich abermals mit schmerzerfülltem Gesicht streckte.
"Ich muss mich waschen.", erklärte er.
Er fror zwar - obwohl es im Grunde nicht kalt war - aber bei all dem, was ihm am Körper klebte und auch an seiner Seele, war es unumgänglich sich zu waschen, auch wenn er keine Seife bei sich trug.
Es sah etwas seltsam aus, aber Jakob begann in dem Mantel zu kramen, den Jarel nun trug und zog einen kleinen Beutel heraus. Viel hatte er auf seiner Pilgerfahrt nicht transportiert, aber bei dem Meister hatte der Schüler natürlich ein kleines Hygieneset dabei. Er drückte Jarel den ihm bekannten Beutel in die Hand - schließlich hatte er das Kleinod von ihm.
"Ich bleib in der Nähe. Oder brauchst du Hilfe?"
Auf Jarels Pranke wirkte das aus dem Beutel hervor gekramte Döschen noch kleiner als es eigentlich war. Etwas ungläubig starrte der Ritter darauf, hob dann den Blick und sah den Knappen seltsam an, bevor ein Rück durch seine Gestalt ging und er etwas tat, dass am Anfang der seltsamen Beziehung der beiden niemals funktioniert hätte.
Jarel zog Jakob in die Arme und legte seine Stirn auf der Schulter des Knappen ab.
Jakob ließ es geschehen, auch wenn er sich bei solchen Gesten noch immer unbeholfen fühlte. Iola hatte ihm viele Berührungsängste genommen und Jarel nahm sowieso eine besonderen Stelle ein.
Der Knappe hob eine Hand und legte sie seinem Rittervater zwischen die Schulterblätter. Er neigte sogar den Kopf leicht, sodass seine Wange ganz leicht Jarels neue Frisur berührte.
So saßen sie einen Moment, bis Jakob leise sagte: "Ist schon gut, Dad, wir haben bisher alles noch irgendwie hin gekriegt." Er verwendete diesmal den amerikanischen Begriff, fast wie ein Kosewort. Woher er all die Ruhe und Zuversicht nahm, hätte er selbst nicht erklären können.
Nur langsam sickerte die Tatsache, daß ihn Jake mit einem Kosenamen belegt hatte in Jarels Bewußtsein. Allein den Begriff kannte er nicht.
Nach einer kleinen Weile löste er sich von seinem Knappen und sah ihn mit einem leisen Lächeln fragend an.
"Was bedeutet 'Däd'?", lautete seine Frage, während er versuchte sich auf die Beine zu stemmen.
Was sollte er sagen? Ohne Jakob wäre es vielleicht noch viel schlimmer gekommen.
"Danke...", war das einzige, was er heraus bekam, bevor er sich abermals mit schmerzerfülltem Gesicht streckte.
"Ich muss mich waschen.", erklärte er.
Er fror zwar - obwohl es im Grunde nicht kalt war - aber bei all dem, was ihm am Körper klebte und auch an seiner Seele, war es unumgänglich sich zu waschen, auch wenn er keine Seife bei sich trug.
Es sah etwas seltsam aus, aber Jakob begann in dem Mantel zu kramen, den Jarel nun trug und zog einen kleinen Beutel heraus. Viel hatte er auf seiner Pilgerfahrt nicht transportiert, aber bei dem Meister hatte der Schüler natürlich ein kleines Hygieneset dabei. Er drückte Jarel den ihm bekannten Beutel in die Hand - schließlich hatte er das Kleinod von ihm.
"Ich bleib in der Nähe. Oder brauchst du Hilfe?"
Auf Jarels Pranke wirkte das aus dem Beutel hervor gekramte Döschen noch kleiner als es eigentlich war. Etwas ungläubig starrte der Ritter darauf, hob dann den Blick und sah den Knappen seltsam an, bevor ein Rück durch seine Gestalt ging und er etwas tat, dass am Anfang der seltsamen Beziehung der beiden niemals funktioniert hätte.
Jarel zog Jakob in die Arme und legte seine Stirn auf der Schulter des Knappen ab.
Jakob ließ es geschehen, auch wenn er sich bei solchen Gesten noch immer unbeholfen fühlte. Iola hatte ihm viele Berührungsängste genommen und Jarel nahm sowieso eine besonderen Stelle ein.
Der Knappe hob eine Hand und legte sie seinem Rittervater zwischen die Schulterblätter. Er neigte sogar den Kopf leicht, sodass seine Wange ganz leicht Jarels neue Frisur berührte.
So saßen sie einen Moment, bis Jakob leise sagte: "Ist schon gut, Dad, wir haben bisher alles noch irgendwie hin gekriegt." Er verwendete diesmal den amerikanischen Begriff, fast wie ein Kosewort. Woher er all die Ruhe und Zuversicht nahm, hätte er selbst nicht erklären können.
Nur langsam sickerte die Tatsache, daß ihn Jake mit einem Kosenamen belegt hatte in Jarels Bewußtsein. Allein den Begriff kannte er nicht.
Nach einer kleinen Weile löste er sich von seinem Knappen und sah ihn mit einem leisen Lächeln fragend an.
"Was bedeutet 'Däd'?", lautete seine Frage, während er versuchte sich auf die Beine zu stemmen.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob setzte sich auf sie Fersen zurück und betrachtete Jarel mit seinem seltsamen Ausdruck. Dann erhob er sich flexibel und half dem Älteren auf.
"Ein Wort aus meiner Sprache. Ein... enger männlicher Verwandter.", wich er aus, weil es ihm plötzlich doch kindisch vorkam. Es war ihm ein bisschen peinlich, wie sehr er inzwischen an Jarel hing und das nicht primär, weil der ihn zum Ritter machen sollte.
Zu spät fiel ihm ein, dass der Ältere nur Slava fragen musste und er flog auf.
Während Jarel sich der Körperpflege widmete, schlug Jakob Schilfgras und flocht daraus eine Wurfschlinge. Manchmal wenn er sich von außen zusah, wunderte er sich über sich selbst und darüber, wie viel ihm Jarel in der vergleichsweise kurzen Zeit, die sie sich kannten, beigebracht hatte. Manches war ihm sinnlos vorgekommen, doch auf seiner Pilgerreise, das erste Mal auf sich gestellt, hatte er festgestellt, dass alles seinen Zweck gehabt hatte und der war überleben. Leben durch Wissen und Können.
Er zog die Schlinge fest, sammelte Steine am Strand und entledigte sich vorsorglich seines Hemdes, bevor er auf Entenjagd ging. Hier lebten einige Vögel, leider ließ sein Talent mit der Wurfschlinge zu wünschen übrig. Und als er einem leicht benommenen Tier nachsetzte, landete er bäuchlings und einmal komplett im Uferschlick.
Ein warmes, dunkles Lachen von der Wasserseite ließ verlauten, dass sein Rittervaterseinen Versuch beobachtet hatte.
Und auch der Ältere versuchte es mit dem Fangen des üppigen Mittagessens.
Es kam wie es kommen musste:
Die Enten flohen und beide durften sich noch einmal von vorne Waschen.
Jakob spuckte Entengrütze und watete ins tiefere Wasser, um sich zu säubern.
Der Schattenläufer watete näher und reichte ihm belustigt lächelnd und erstaunlich entspannt die Seife.
Aus der Nähe betrachtet wurde der desaströse Zustand des Älteren sichtbar.
Der Aufenthalt im Tempel der Melitele war für beide eine Wohltat. Für Jakobs geschundene Seele ebenso wir für Jarels körperlichen Zustand.
"Wir versuchen es später noch einmal.", brummte Jarel.
Viel hätte er ohnehin nicht herunter bekommen. Dazu war ihm viel zu übel.
"Ich hab noch Beeren. Irgendwas solltest du essen." Jakob betrachtete Jarel skeptisch. Man konnte es nicht anders sagen: "Du siehst echt scheiße aus. Willst du dich noch mal hinlegen und ich besorge uns ein paar Sachen aus der Stadt?" Er klang nicht, als wolle er so bald zurück. Genaugenommen tat ihm die frische Luft nach dem Mief Wyzimas außerordentlich gut.
"Ein Wort aus meiner Sprache. Ein... enger männlicher Verwandter.", wich er aus, weil es ihm plötzlich doch kindisch vorkam. Es war ihm ein bisschen peinlich, wie sehr er inzwischen an Jarel hing und das nicht primär, weil der ihn zum Ritter machen sollte.
Zu spät fiel ihm ein, dass der Ältere nur Slava fragen musste und er flog auf.
Während Jarel sich der Körperpflege widmete, schlug Jakob Schilfgras und flocht daraus eine Wurfschlinge. Manchmal wenn er sich von außen zusah, wunderte er sich über sich selbst und darüber, wie viel ihm Jarel in der vergleichsweise kurzen Zeit, die sie sich kannten, beigebracht hatte. Manches war ihm sinnlos vorgekommen, doch auf seiner Pilgerreise, das erste Mal auf sich gestellt, hatte er festgestellt, dass alles seinen Zweck gehabt hatte und der war überleben. Leben durch Wissen und Können.
Er zog die Schlinge fest, sammelte Steine am Strand und entledigte sich vorsorglich seines Hemdes, bevor er auf Entenjagd ging. Hier lebten einige Vögel, leider ließ sein Talent mit der Wurfschlinge zu wünschen übrig. Und als er einem leicht benommenen Tier nachsetzte, landete er bäuchlings und einmal komplett im Uferschlick.
Ein warmes, dunkles Lachen von der Wasserseite ließ verlauten, dass sein Rittervaterseinen Versuch beobachtet hatte.
Und auch der Ältere versuchte es mit dem Fangen des üppigen Mittagessens.
Es kam wie es kommen musste:
Die Enten flohen und beide durften sich noch einmal von vorne Waschen.
Jakob spuckte Entengrütze und watete ins tiefere Wasser, um sich zu säubern.
Der Schattenläufer watete näher und reichte ihm belustigt lächelnd und erstaunlich entspannt die Seife.
Aus der Nähe betrachtet wurde der desaströse Zustand des Älteren sichtbar.
Der Aufenthalt im Tempel der Melitele war für beide eine Wohltat. Für Jakobs geschundene Seele ebenso wir für Jarels körperlichen Zustand.
"Wir versuchen es später noch einmal.", brummte Jarel.
Viel hätte er ohnehin nicht herunter bekommen. Dazu war ihm viel zu übel.
"Ich hab noch Beeren. Irgendwas solltest du essen." Jakob betrachtete Jarel skeptisch. Man konnte es nicht anders sagen: "Du siehst echt scheiße aus. Willst du dich noch mal hinlegen und ich besorge uns ein paar Sachen aus der Stadt?" Er klang nicht, als wolle er so bald zurück. Genaugenommen tat ihm die frische Luft nach dem Mief Wyzimas außerordentlich gut.
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Der Ritter legte den Kopf schief. Im Grunde ging es ihm gegen seinen Stolz, sich versorgen zu lassen, aber wenn er in sich hinein horchte...
Er hatte schon genug Mist gebaut. Wurde Zeit das Ruder rum zu reißen und auf die Beine zu kommen.
Er nickte. "Ja.", antwortete er ohne großes Federlesen und ging mit langsamen, schleppenden Schritten zurück zur Hütte.
Angekommen zog er zumindest die knielange Unterwäsche an, bevor er sich auf die 'Matratze' sinken ließ und dich mit dem Rücken an die Wand lehnte, ein Bein angezogen, das andere ausgestreckt, ein Handgelenk auf dem angewinkelten Knie abgelegt.
"Es...ich..." Er stockte.
Da war es wieder. Sein Problem die richtigen Worte zu finden.
"Verzeih."
Es folgte eine längere, dem Ritter unangenehme Pause. Ihm fehlen schlicht die Worte.
"Sauerbraten und Mari sind im Mietstall. Unser Gepäck habe ich im Tempel der Melitele gelassen.", erklärte Jarel und lehnte den Kopf zurück an das raue Holz der Hütte.
Er hatte schon genug Mist gebaut. Wurde Zeit das Ruder rum zu reißen und auf die Beine zu kommen.
Er nickte. "Ja.", antwortete er ohne großes Federlesen und ging mit langsamen, schleppenden Schritten zurück zur Hütte.
Angekommen zog er zumindest die knielange Unterwäsche an, bevor er sich auf die 'Matratze' sinken ließ und dich mit dem Rücken an die Wand lehnte, ein Bein angezogen, das andere ausgestreckt, ein Handgelenk auf dem angewinkelten Knie abgelegt.
"Es...ich..." Er stockte.
Da war es wieder. Sein Problem die richtigen Worte zu finden.
"Verzeih."
Es folgte eine längere, dem Ritter unangenehme Pause. Ihm fehlen schlicht die Worte.
"Sauerbraten und Mari sind im Mietstall. Unser Gepäck habe ich im Tempel der Melitele gelassen.", erklärte Jarel und lehnte den Kopf zurück an das raue Holz der Hütte.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob war in der Tür stehen geblieben und sah zu, wie Jarel sich auf dem provisorischen Lager nieder ließ. Das Feuer war zu einem Glutnest geschrumpft, aber der junge Mann fühlte keinerlei Verlangen, sich darum zu bemühen. Es zu entfachen hatte schon alle Überwindung für diese vierundzwanzig Stunden aufgezehrt. Er beobachtete seinen Rittervater und versuchte zu entscheiden, ob er ihn so allein lassen konnte oder besser noch ein wenig blieb. Jarels Worte halfen ein wenig bei der Entscheidung: mit einem der Pferde wäre er schneller unterwegs. Außerdem musste er sich endlich im Kloster melden. Sein Verschwinden war sicher nicht unbemerkt geblieben, immerhin betrachtete man ihn als eine Art Günstling des Großmeisters.
Er nickte, mehr zu sich selbst.
"Versuch dich auszuruhen und bleib einfach hier. Da hinten ist noch Brennholz und ich hol nochmal Wasser." Die Bitte um Verzeihung - was auch immer gemeint war - überging er. Als ob er je für alles, was er unter Jarels Obhut angestellt hatte, um Verzeihung gebeten hätte... Da wäre so einiges.
Der Knappe verschwand kurz und kehrte mit dem versprochenen Wasser zurück, das er in Jarels Reichweite abstellte. "Ich bin bald zurück... Dad.", versprach er, schaute noch einen längeren Moment in die Hütte und eilte dann davon, bevor er noch rote Ohren bekam.
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Er nickte, mehr zu sich selbst.
"Versuch dich auszuruhen und bleib einfach hier. Da hinten ist noch Brennholz und ich hol nochmal Wasser." Die Bitte um Verzeihung - was auch immer gemeint war - überging er. Als ob er je für alles, was er unter Jarels Obhut angestellt hatte, um Verzeihung gebeten hätte... Da wäre so einiges.
Der Knappe verschwand kurz und kehrte mit dem versprochenen Wasser zurück, das er in Jarels Reichweite abstellte. "Ich bin bald zurück... Dad.", versprach er, schaute noch einen längeren Moment in die Hütte und eilte dann davon, bevor er noch rote Ohren bekam.
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- Svettele Fini Banik
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- Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
- Lebenslauf: Fini
------------------------------------------------------------
vom: Tempel des ewigen Feuers
Datum: 13:24 Uhr, 29. August 1278, Sonntag
betrifft: Liam & Spaziergänger
-------------------------------------------------------------
…um sich dann doch sehr neugierig um zusehen. Wahrlich eine große Stadt. Die Priesterin der Melitele lief mit gesitteten Abstand bedächtig neben dem Flammenrosenritter her, hielt dabei ebenso andächtig ihre Kerze und machte große Augen. Auf dem Hinweg war sie etwas schneller gelaufen, aber nun hatte sie Zeit. Ebenso war das Trieben nach der Messe auf den Straßen mehr geworden. Hin und wieder zeigte sie auf ein Gebäude, um sich von ihrer Begleitung erklären zu lassen, was es sei. Es war schon ein bisschen so, als ob er mit einem Kind durch die Gassen liefe.
vom: Tempel des ewigen Feuers
Datum: 13:24 Uhr, 29. August 1278, Sonntag
betrifft: Liam & Spaziergänger
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…um sich dann doch sehr neugierig um zusehen. Wahrlich eine große Stadt. Die Priesterin der Melitele lief mit gesitteten Abstand bedächtig neben dem Flammenrosenritter her, hielt dabei ebenso andächtig ihre Kerze und machte große Augen. Auf dem Hinweg war sie etwas schneller gelaufen, aber nun hatte sie Zeit. Ebenso war das Trieben nach der Messe auf den Straßen mehr geworden. Hin und wieder zeigte sie auf ein Gebäude, um sich von ihrer Begleitung erklären zu lassen, was es sei. Es war schon ein bisschen so, als ob er mit einem Kind durch die Gassen liefe.
- Liam von Alensbach
- Spieler Level 3
- Beiträge: 298
- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
Liam hatte die Hände hinter den Rücken geführt, während er Fini über die Strassen und durch Gassen Wyzimas führte. Dabei erzählte er ihr verschiedenste Anekdoten aus der Stadt, die er einst so gut gekannt hatte. Sie schlenderten, denn obwohl er sich gewohnt war zackigen Schrittes zu gehen, hielt er sich nun zurück. Es fiel ihm nicht einfach, aber es war wie es nunmal war.... Liam hatte keine Eile.
Egal auf welches Gebäude sie zeigte, der Ritter erklärte ihr geduldig was und wer sich darin befand oder mal befunden hatte. Manche der Gebäude konnten betreten werden und wer sich hinein wagte, konnte so manchen Schatz entdecken. Da waren Wand- und Deckenmalereien, kunstvolle Holzschnitze oder besondere architektonische Spielereien. Wieder draussen auf den Strassen, näherten sie sich dem Kaufmannsviertel. Obschon auf den Strassen ein kunterbuntes Treiben war, fanden Liam und seine Begleitung ohne Zwischenfälle zu ihrem Ziel. Im Kaufmannsviertel wurde sofort klar, dass hier die höhergestellten Bürger der Stadt lebten. Die Häuser waren solider gebaut, die Holz- und Steinarbeiten von Meisterhand geschaffen. Es war sauberer, die Luft weniger drückend, die Strassen eben und gut mit Karren zu befahren. Hier musste man weniger aufpassen, dass jemand aus einer Seitengasse heraus etwas unlauteres wollte. Auch wenn Diebe hier ebenso zugegen waren. "Das da vorne ist das Ratshaus." Liam deutete auf ein prunkvolles Gebäude in massivem Fachwerkbau, hübsch verputzten Wänden dazwischen und einem grossen Tor ins Innere. Buntglasfenster schmückten die Fassade, hinter denen vermutlich schwere Gardinen hingen. "Man kann hinein gehen, es hatte gar eine kleine Bibliothek sofern dies für Euch von Interesse ist? Obwohl ich nicht weiss, ob es diese noch gibt." Er runzelte die Stirn als er bemerkte, wie selten er diese Stadt in den letzten Jahren besucht hatte und wenn... war er nur kurz bei Lothar eingekehrt.
Egal auf welches Gebäude sie zeigte, der Ritter erklärte ihr geduldig was und wer sich darin befand oder mal befunden hatte. Manche der Gebäude konnten betreten werden und wer sich hinein wagte, konnte so manchen Schatz entdecken. Da waren Wand- und Deckenmalereien, kunstvolle Holzschnitze oder besondere architektonische Spielereien. Wieder draussen auf den Strassen, näherten sie sich dem Kaufmannsviertel. Obschon auf den Strassen ein kunterbuntes Treiben war, fanden Liam und seine Begleitung ohne Zwischenfälle zu ihrem Ziel. Im Kaufmannsviertel wurde sofort klar, dass hier die höhergestellten Bürger der Stadt lebten. Die Häuser waren solider gebaut, die Holz- und Steinarbeiten von Meisterhand geschaffen. Es war sauberer, die Luft weniger drückend, die Strassen eben und gut mit Karren zu befahren. Hier musste man weniger aufpassen, dass jemand aus einer Seitengasse heraus etwas unlauteres wollte. Auch wenn Diebe hier ebenso zugegen waren. "Das da vorne ist das Ratshaus." Liam deutete auf ein prunkvolles Gebäude in massivem Fachwerkbau, hübsch verputzten Wänden dazwischen und einem grossen Tor ins Innere. Buntglasfenster schmückten die Fassade, hinter denen vermutlich schwere Gardinen hingen. "Man kann hinein gehen, es hatte gar eine kleine Bibliothek sofern dies für Euch von Interesse ist? Obwohl ich nicht weiss, ob es diese noch gibt." Er runzelte die Stirn als er bemerkte, wie selten er diese Stadt in den letzten Jahren besucht hatte und wenn... war er nur kurz bei Lothar eingekehrt.
- Svettele Fini Banik
- Spieler Level 2
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- Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
- Lebenslauf: Fini
Die Priesterin der Melitele war schon beeindruckt. Natürlich hatte sie ebenso mal Ellander besucht, aber das hier war doch eine Ecke größer. Aber sie ließ sich neugierig eine Menge erklären und machte dabei große Augen. Die unschönen Stellen oder Personen schien sie dabei zu übersehen oder sie nicht wahrnehmen zu wollen. Außerdem kamen sie bald ins bessere Viertel und Fini war erstaunt, wie viel es dort zu sehen gab wie glatte, gerade Straßen, über die die Karren nur so polterten.
Vor dem Rathaus blieb sie beeindruckt stehen. „Eine Bibliothek?“ Ihr Gesicht sagte deutlich, dass sie damit etwas anfangen könnte. „Die würde ich nur zu gerne besuchen, aber ich habe offenes Feuer bei mir. Nichts was ich in eine Bibliothek tragen möchte.“ Dass der Orden auch gerne mal Bücher verbrannte kam ihr zwar in den Sinn, aber sie erwähnte es mal nicht. „Außerdem… verliere ich mich dort in den nächsten Stunden nur und wir verpassen den Mittagsschoppen…“ Womit sie den Flammenrosenritter dann doch bei der Hand oder Unterarm nahm und versuchte ihn in die richtige Richtung zum erwähnten Gasthof zu ziehen. Zum Glück war er willig.
<geht hier weiter>
Vor dem Rathaus blieb sie beeindruckt stehen. „Eine Bibliothek?“ Ihr Gesicht sagte deutlich, dass sie damit etwas anfangen könnte. „Die würde ich nur zu gerne besuchen, aber ich habe offenes Feuer bei mir. Nichts was ich in eine Bibliothek tragen möchte.“ Dass der Orden auch gerne mal Bücher verbrannte kam ihr zwar in den Sinn, aber sie erwähnte es mal nicht. „Außerdem… verliere ich mich dort in den nächsten Stunden nur und wir verpassen den Mittagsschoppen…“ Womit sie den Flammenrosenritter dann doch bei der Hand oder Unterarm nahm und versuchte ihn in die richtige Richtung zum erwähnten Gasthof zu ziehen. Zum Glück war er willig.
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- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach: Tempel des Ewigen Feuers --> Außerhalb Wyzimas
Datum: 28. August 1278
betrifft: Jarel
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Endlich entlassen, eilte Jakob in den Melitele-Tempel und informierte Iola, dass er ein paar Tage nicht würde kommen können. Auf die Frage weshalb, bat er sie einfach, nicht zu fragen. Es sei alles in Ordnung. In Jarels Gästezimmer durchwühlte er dessen Gepäck und packte ein kleineres Bündel nur mit dem Nötigsten: Medikamente, Wasserschlauch, saubere Kleidung, das geliebte Kochmesser...
Dann ging es zum Mietstall. Entgegen besseren Wissens wählte er Sauerbraten und packte ihn. Dann ritt er ins Händlerviertel und kaufte ein paar Vorräte. Immerhin war ihr Jagderfolg eher mäßig gewesen und er konnte nicht einschätzen, wie lange sie in dieser "Klausur" bleiben würden. Überhaupt konnte er sie ganze Situation nicht einschätzen - er tat einfach, was er für richtig hielt. Jade hatte zwar mal gesagt: um eine Sucht zu besiegen, muss man erstmal fallen und alle verlieren, die einen stützen, aber Jarel war schon so lange trocken - er musste ihn kennen, diesen Punkt, der einen entweder umbrachte oder zur Umkehr zwang.
Während seiner Besorgungen und Wege grübelte Jakob immer wieder darüber nach, wie er damit umgehen, wie agieren sollte, doch letzten Endes kam er zu dem Schluss, dass er mit Jarel würde darüber reden müssen, denn er hatte schlicht keine Ahnung. Jade war damals unberechenbar gewesen, unfair und uneinsichtig wie ein Kind. Aber das war Heroin gewesen, nicht Alkohol. Machte es einen Unterschied, wovon man abhing? Er mit seinem Drang nach mehr Tempo, mehr Risiko, mehr Schmerz war doch auch nur ein Süchtiger.
Tief in Gedanken trabte er auf Sauerbratens Rücken wieder aus der Stadt hinaus und am Seeufer entlang. Die Hütte lag friedlich vor ihm in der späten Nachmittagssonne, nichts rührte sich, aber etwas knurrte. Jakob saß ab, sattelte Sauerbraten ab und fesselte ihm die Beine. Dann schob er die Tür zur Hütte auf.
Im Halbdämmer sah er einen Berg aus Mantel und Überwurf, der sich hob und senkte und dabei geräuschvoll atmete. Erstaunlich. Jarel schnarchte normalerweise nie - er schlief sonst stumm und reglos wie ein Toter. Diese Laute waren neu...
Jakob schleppte alles in die Hütte, warf noch eine weitere Decke über den Schlafenden und richtete dann ein Lager für sich selbst ein, auf dem er sich ausstreckte und eine Weile an die Holzdecke starrte. Auch er war müde, aber Jarels Schnarchen hielt ihn erfolgreich wach.
Es dauerte noch eine geraume Zeit, als das Schnarchen auf einmal verstummte.
Dunkel wie es in der Zwischenzeit war, war das Gefühl beobachtet zu werden das einzige Indiz dafür, dass Jarel erwacht war, unterstrichen von einem gepressten Stöhnen in der Dunkelheit.
Jakob war tatsächlich etwas weg gedämmert und nun, da das Schnarchen verstummte, wurde er wach, weil etwas fehlte. Sofort richtete er sich auf. Es war dunkel, die Feuerstelle kalt.
Scheiße.
Etwas Raschelte, als der Ritter sich aufsetze. Jakob wusste, dem Schattenläufer machte die Dunkelheit keinerlei Schwierigkeiten.
"Bleib liegen.", hörte er die raue Stimme des Älteren und ein weiteres Ächzen, als dieser sich erhob.
"Ich bin gleich wieder da." Schon spürte er, wie eine der Decken um seine Schultern gelegt wurde und hörte schleifende Schritte in Richtung der Tür.
Es wurde leise in der Hütte.
Jarel hatte die die grob zusammengezimmerten vier Wände verlassen und bewegte sich unsicher auf eine Reihe Föhren zu, um sich dort zu erleichtern.
Die rechte am Schaft, die linke auf Höhe des Magens auf den Körper gedrückt.
Scheiße, er hätte Jakob bitten sollen, seine Medikamente mitzubringen.
Die Einnahme war in diesem Moment wichtiger denn je. Hoffentlich hatte er sich mit dem nächtlichen Ausraster nicht vorzeitig ins Aus katapultiert.
Das hatte der Junge wirklich nicht verdient.
Erst geraume Zeit später kehrte Jarel zurück und betrachtete Jakob im Dunkeln.
Als hätte er Jarels Gedanken gelesen, sagte Jakob, kaum das Jarels Silhouette in der Tür erschien: "Ich hab deine Medikamente dabei."
"Den Schatten sei Dank....", murmelte der Ritter und sah sich um. "Wo?"
"Meine Satteltaschen. Eine davon..." Er blieb sitzen und verließ sich auf Jarels ausgezeichnete Nachtsicht. Da war er keine Hilfe. "Kann ich was tun?", fragte er dennoch.
von/nach: Tempel des Ewigen Feuers --> Außerhalb Wyzimas
Datum: 28. August 1278
betrifft: Jarel
-------------------------------------------------------------
Endlich entlassen, eilte Jakob in den Melitele-Tempel und informierte Iola, dass er ein paar Tage nicht würde kommen können. Auf die Frage weshalb, bat er sie einfach, nicht zu fragen. Es sei alles in Ordnung. In Jarels Gästezimmer durchwühlte er dessen Gepäck und packte ein kleineres Bündel nur mit dem Nötigsten: Medikamente, Wasserschlauch, saubere Kleidung, das geliebte Kochmesser...
Dann ging es zum Mietstall. Entgegen besseren Wissens wählte er Sauerbraten und packte ihn. Dann ritt er ins Händlerviertel und kaufte ein paar Vorräte. Immerhin war ihr Jagderfolg eher mäßig gewesen und er konnte nicht einschätzen, wie lange sie in dieser "Klausur" bleiben würden. Überhaupt konnte er sie ganze Situation nicht einschätzen - er tat einfach, was er für richtig hielt. Jade hatte zwar mal gesagt: um eine Sucht zu besiegen, muss man erstmal fallen und alle verlieren, die einen stützen, aber Jarel war schon so lange trocken - er musste ihn kennen, diesen Punkt, der einen entweder umbrachte oder zur Umkehr zwang.
Während seiner Besorgungen und Wege grübelte Jakob immer wieder darüber nach, wie er damit umgehen, wie agieren sollte, doch letzten Endes kam er zu dem Schluss, dass er mit Jarel würde darüber reden müssen, denn er hatte schlicht keine Ahnung. Jade war damals unberechenbar gewesen, unfair und uneinsichtig wie ein Kind. Aber das war Heroin gewesen, nicht Alkohol. Machte es einen Unterschied, wovon man abhing? Er mit seinem Drang nach mehr Tempo, mehr Risiko, mehr Schmerz war doch auch nur ein Süchtiger.
Tief in Gedanken trabte er auf Sauerbratens Rücken wieder aus der Stadt hinaus und am Seeufer entlang. Die Hütte lag friedlich vor ihm in der späten Nachmittagssonne, nichts rührte sich, aber etwas knurrte. Jakob saß ab, sattelte Sauerbraten ab und fesselte ihm die Beine. Dann schob er die Tür zur Hütte auf.
Im Halbdämmer sah er einen Berg aus Mantel und Überwurf, der sich hob und senkte und dabei geräuschvoll atmete. Erstaunlich. Jarel schnarchte normalerweise nie - er schlief sonst stumm und reglos wie ein Toter. Diese Laute waren neu...
Jakob schleppte alles in die Hütte, warf noch eine weitere Decke über den Schlafenden und richtete dann ein Lager für sich selbst ein, auf dem er sich ausstreckte und eine Weile an die Holzdecke starrte. Auch er war müde, aber Jarels Schnarchen hielt ihn erfolgreich wach.
Es dauerte noch eine geraume Zeit, als das Schnarchen auf einmal verstummte.
Dunkel wie es in der Zwischenzeit war, war das Gefühl beobachtet zu werden das einzige Indiz dafür, dass Jarel erwacht war, unterstrichen von einem gepressten Stöhnen in der Dunkelheit.
Jakob war tatsächlich etwas weg gedämmert und nun, da das Schnarchen verstummte, wurde er wach, weil etwas fehlte. Sofort richtete er sich auf. Es war dunkel, die Feuerstelle kalt.
Scheiße.
Etwas Raschelte, als der Ritter sich aufsetze. Jakob wusste, dem Schattenläufer machte die Dunkelheit keinerlei Schwierigkeiten.
"Bleib liegen.", hörte er die raue Stimme des Älteren und ein weiteres Ächzen, als dieser sich erhob.
"Ich bin gleich wieder da." Schon spürte er, wie eine der Decken um seine Schultern gelegt wurde und hörte schleifende Schritte in Richtung der Tür.
Es wurde leise in der Hütte.
Jarel hatte die die grob zusammengezimmerten vier Wände verlassen und bewegte sich unsicher auf eine Reihe Föhren zu, um sich dort zu erleichtern.
Die rechte am Schaft, die linke auf Höhe des Magens auf den Körper gedrückt.
Scheiße, er hätte Jakob bitten sollen, seine Medikamente mitzubringen.
Die Einnahme war in diesem Moment wichtiger denn je. Hoffentlich hatte er sich mit dem nächtlichen Ausraster nicht vorzeitig ins Aus katapultiert.
Das hatte der Junge wirklich nicht verdient.
Erst geraume Zeit später kehrte Jarel zurück und betrachtete Jakob im Dunkeln.
Als hätte er Jarels Gedanken gelesen, sagte Jakob, kaum das Jarels Silhouette in der Tür erschien: "Ich hab deine Medikamente dabei."
"Den Schatten sei Dank....", murmelte der Ritter und sah sich um. "Wo?"
"Meine Satteltaschen. Eine davon..." Er blieb sitzen und verließ sich auf Jarels ausgezeichnete Nachtsicht. Da war er keine Hilfe. "Kann ich was tun?", fragte er dennoch.
- Jarel Moore
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"Das hast du schon." Das Klirren der Phiolen zeigte an, dass er das Benötigte gefunden habe.
Jarel zog sich auf das Lager zurück.
"Das hast du schon so oft." Jarels Stimme klang müde, melancholisch und doch dankbar.
"Weißt du, dass ich deine Nachricht immer bei mir trage? Und...bis auf dieses eine Mal hat sich mich immer davon abgehalten zu fallen. So oft schon..."
"Nachricht?" Jakob stand auf dem Schlauch, auch wenn er im Schneidersitz auf seinem Lager saß.
"Die du mir hinterlassen hast, zusammen mit der Rumflasche. Dein Name...Iolas..." Er verstummte verlegen.
Es hatte geholfen ein Ziel zu haben. Es hatte geholfen sich an der Verantwortung festzuhalten. An den Gedanken gebraucht zu werden. Einen Wert für jemanden zu haben. Wann war ihm das entglitten?
Er schluckte, entkorkte die Phiole und kippte die übliche Menge hinunter.
Das Zeug war furchtbar und krempelte seinen Magen - ebenfalls wie üblich - auf links.
Jarel zog sich auf das Lager zurück.
"Das hast du schon so oft." Jarels Stimme klang müde, melancholisch und doch dankbar.
"Weißt du, dass ich deine Nachricht immer bei mir trage? Und...bis auf dieses eine Mal hat sich mich immer davon abgehalten zu fallen. So oft schon..."
"Nachricht?" Jakob stand auf dem Schlauch, auch wenn er im Schneidersitz auf seinem Lager saß.
"Die du mir hinterlassen hast, zusammen mit der Rumflasche. Dein Name...Iolas..." Er verstummte verlegen.
Es hatte geholfen ein Ziel zu haben. Es hatte geholfen sich an der Verantwortung festzuhalten. An den Gedanken gebraucht zu werden. Einen Wert für jemanden zu haben. Wann war ihm das entglitten?
Er schluckte, entkorkte die Phiole und kippte die übliche Menge hinunter.
Das Zeug war furchtbar und krempelte seinen Magen - ebenfalls wie üblich - auf links.
- Jakob von Nagall
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Jakobs Hand glitt unwillkürlich zum Anhänger, der jetzt viel mehr ein Symbol seiner Verbindung mit Iola war, als seiner Verbindung zum Glauben. Den Zettel hatte er schon wieder fast vergessen und er hatte nicht geahnt, was er damit auslöste. Sein Blick fiel im Dunkel auf den Boden vor seinem Lager.
"Warte...", aber zu spät. Jarel hatte bereits getrunken. Jakob seufzte. "Ich wünsche mir einfach, dass du für Miriam da sein wirst, wie du für mich da warst. Und für Iola. Das du sie auf die Welt kommen und wachsen siehst, auch wenn wir immer nur wie Zaungäste sein werden..." Er schluckte, ließ den Anhänger los und stand auf, um Jarel die Decke zurück zu bringen. Er hatte seine und er Ältere brauchte die Wärme, wenn ihn die Droge gleich von den Füßen putzte.
"Warte...", aber zu spät. Jarel hatte bereits getrunken. Jakob seufzte. "Ich wünsche mir einfach, dass du für Miriam da sein wirst, wie du für mich da warst. Und für Iola. Das du sie auf die Welt kommen und wachsen siehst, auch wenn wir immer nur wie Zaungäste sein werden..." Er schluckte, ließ den Anhänger los und stand auf, um Jarel die Decke zurück zu bringen. Er hatte seine und er Ältere brauchte die Wärme, wenn ihn die Droge gleich von den Füßen putzte.
- Jarel Moore
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"Es ist schwer...", erklärte Jarel und etwas seltsam kraftloses hatte sich in seine Stimme geschlichen. Er sah Jakob direkt an, auch wenn er wusste, der Junge tappte im Dunkeln. Zumindest von der Sicht her. Bei allem anderen war er erstaunlich hell.
Dankbar zog er die Decke um die Schultern.
"Es ist schwer, nie genug zu sein."
Erst dann begriff er das kleine Wort am Anfang, vor dem Satz, der so viel aussagte. Warten? Verflixt…Jakob wollte reden und er würde gleich wegdriften. Es sei denn, er erbrach das Medikament augenblicklich wieder oder…er konnte versuchen sich zusammenzureißen.
Er würde letzteres versuchen.
Dankbar zog er die Decke um die Schultern.
"Es ist schwer, nie genug zu sein."
Erst dann begriff er das kleine Wort am Anfang, vor dem Satz, der so viel aussagte. Warten? Verflixt…Jakob wollte reden und er würde gleich wegdriften. Es sei denn, er erbrach das Medikament augenblicklich wieder oder…er konnte versuchen sich zusammenzureißen.
Er würde letzteres versuchen.
- Jakob von Nagall
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Treffer.
Jakob fühlte sofort sein Herz in den Magen sacken und konnte im ersten Moment nur schweigen, weil ihm die Worte weg blieben. Jarel hatte den Finger auf den Punkt gelegt und Jakob konnte sich nicht von Mittäterschaft frei sprechen. Er hockte vor Jarel, wünschte sich, er könnte ihn so einfach und unbefangen in die Arme nehmen, wie dieser es mit ihm tat und blieb dennoch steif und stumm.
Verdammt.
Das "Bett" raschelte, als er sich schließlich neben Jarel setzte. Dann hörte er ein weiteres Rascheln und spürte wie der Ritter ihm einen Arm um die Schultern legte.
"Lass uns morgen weiter reden. Mach dir nicht so viele Sorgen. Du hast schon genug um die Ohren."
Was ihm raus gerutscht war, konnte er nicht zurücknehmen. Aber vielleicht schaffte er es etwas von der Schärfe seiner Worte zu schleifen.
Jakob schüttelte den Kopf, auch wenn es inzwischen stockdunkel war. Der Arm um seine Schultern war schwer und irgendwie tröstlich, trotz allem, daher ließ er ihn gewähren. Er würde - mal wieder - Zeit zum Nachdenken brauchen, aber die Nacht war ja noch jung. Das Gespräch war vielleicht längst überfällig...
Die Spannung in Jakobs Körper konnte Jarel kaum entgehen. Nein, er konnte nicht warten. "Ich würde vorher gern über ein paar Dinge reden."
Jarel atmete durch. Und nickte.
Jakob begann mit dem Teil, der ihm tatsächlich leichter fiel, auch wenn es ihn eben hart erwischt hatte.
"Ich will dich um Verzeihung bitten. Ich habe meinen persönlichen Erfolg an deine Stellung geknüpft und es für selbstverständlich erachtet, dass du mich wie den Thronprinzen mit durch die Ordenshierarchie ziehst. Ich hab dich das spüren lassen, ohne zu begreifen, dass ich selbstverantwortlich werden und sein muss. Ich konnte meine Moral nicht von deiner trennen und auch das habe ich dich spüren lassen. Das tut mir alles Leid, aber ist nicht mehr zu ändern. Ich liebe dich wie einen Vater; Jarel, und das wird sich so schnell nicht mehr ändern, egal in welche Ecke du dich manövrierst."
Jakob fühlte sofort sein Herz in den Magen sacken und konnte im ersten Moment nur schweigen, weil ihm die Worte weg blieben. Jarel hatte den Finger auf den Punkt gelegt und Jakob konnte sich nicht von Mittäterschaft frei sprechen. Er hockte vor Jarel, wünschte sich, er könnte ihn so einfach und unbefangen in die Arme nehmen, wie dieser es mit ihm tat und blieb dennoch steif und stumm.
Verdammt.
Das "Bett" raschelte, als er sich schließlich neben Jarel setzte. Dann hörte er ein weiteres Rascheln und spürte wie der Ritter ihm einen Arm um die Schultern legte.
"Lass uns morgen weiter reden. Mach dir nicht so viele Sorgen. Du hast schon genug um die Ohren."
Was ihm raus gerutscht war, konnte er nicht zurücknehmen. Aber vielleicht schaffte er es etwas von der Schärfe seiner Worte zu schleifen.
Jakob schüttelte den Kopf, auch wenn es inzwischen stockdunkel war. Der Arm um seine Schultern war schwer und irgendwie tröstlich, trotz allem, daher ließ er ihn gewähren. Er würde - mal wieder - Zeit zum Nachdenken brauchen, aber die Nacht war ja noch jung. Das Gespräch war vielleicht längst überfällig...
Die Spannung in Jakobs Körper konnte Jarel kaum entgehen. Nein, er konnte nicht warten. "Ich würde vorher gern über ein paar Dinge reden."
Jarel atmete durch. Und nickte.
Jakob begann mit dem Teil, der ihm tatsächlich leichter fiel, auch wenn es ihn eben hart erwischt hatte.
"Ich will dich um Verzeihung bitten. Ich habe meinen persönlichen Erfolg an deine Stellung geknüpft und es für selbstverständlich erachtet, dass du mich wie den Thronprinzen mit durch die Ordenshierarchie ziehst. Ich hab dich das spüren lassen, ohne zu begreifen, dass ich selbstverantwortlich werden und sein muss. Ich konnte meine Moral nicht von deiner trennen und auch das habe ich dich spüren lassen. Das tut mir alles Leid, aber ist nicht mehr zu ändern. Ich liebe dich wie einen Vater; Jarel, und das wird sich so schnell nicht mehr ändern, egal in welche Ecke du dich manövrierst."
- Jarel Moore
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Die Augenbrauen des Älteren wanderten hoch bis zum Haaransatz. Hatte Jakob sich...gerade entschuldigt? Und ihm seine Zuneigung erklärt?
Mit allem hatte er gerechnet. Aber damit sicher nicht. Jarel schluckte mehrfach schwer. Es war Jakobs Recht, von ihm zu verlangen, dass er ihm den Weg bereitete. Doch das zu erklären fehlte ihm in diesem Moment die Kraft.
„Ich bin dankbar dafür, dich meinen Knappen nennen zu dürfen. Meinen Knappen… meinen Sohn.“ Er lächelte matt.
„Du wirst es auch ohne meine Hilfe schaffen.“, erklärte er im Brustton der Überzeugung.
Das ‚Ich bin stolz auf dich.‘, sparte er sich in diesem Moment.
Das wusste Jakob sicherlich auch ohne dass er es sagte.
Mit allem hatte er gerechnet. Aber damit sicher nicht. Jarel schluckte mehrfach schwer. Es war Jakobs Recht, von ihm zu verlangen, dass er ihm den Weg bereitete. Doch das zu erklären fehlte ihm in diesem Moment die Kraft.
„Ich bin dankbar dafür, dich meinen Knappen nennen zu dürfen. Meinen Knappen… meinen Sohn.“ Er lächelte matt.
„Du wirst es auch ohne meine Hilfe schaffen.“, erklärte er im Brustton der Überzeugung.
Das ‚Ich bin stolz auf dich.‘, sparte er sich in diesem Moment.
Das wusste Jakob sicherlich auch ohne dass er es sagte.
- Jakob von Nagall
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Sohn.
Lothar hatte nach seinem Vater gefragt... Wie viel wusste der Großmeister, was er - Jakob - bisher nicht kapiert hatte? Oder nicht hatte begreifen wollen? Jarel und Lothar standen irgendwie eng beieinander, aber wie eng würde er heute wohl nicht mehr erfahren. Dennoch...
Sohn. Knappe. Egal wie, er würde nicht aufhören, um Jarel zu kämpfen. Wie auch immer das Gefühl hieß, das ihn dazu trieb.
Der Knappe lächelte schmal ins Dunkel, atmete durch, bevor er den Mut verlor. "Was mich zum eigentlichen Punkt bringt."
Jakob drehte einen Grashalm in den Fingern, der Blick der klaren Augen war stechend wie so oft, als sie sich auf seinen Rittervater richteten und auch in der Finsternis fanden sie ihr Ziel. "Wenn es nach mir ginge, ließe ich dich hier nicht raus, bevor ich nicht den Eindruck habe, ich kann es verantworten. Leider geht es das nicht. Großmeister von Tretogor weiß, dass du in Wyzima bist und dass ich dich decke. Er will so bald als möglich mit dir reden. Ich hab ihn vertröstet, weil ich dir die Zeit geben möchte, wieder auf die Beine zu kommen und dich nicht morgen wieder aus dieser oder einer anderen Spelunke schleppen und in ein paar Wochen der Ewigen Flamme übergeben will."
Harte Worte, geballt und so kurz vor dem Einschlafen bittere Medizin, aber nur so würde er den Mut behalten und es nicht ausschleichen lassen.
Lothar hatte nach seinem Vater gefragt... Wie viel wusste der Großmeister, was er - Jakob - bisher nicht kapiert hatte? Oder nicht hatte begreifen wollen? Jarel und Lothar standen irgendwie eng beieinander, aber wie eng würde er heute wohl nicht mehr erfahren. Dennoch...
Sohn. Knappe. Egal wie, er würde nicht aufhören, um Jarel zu kämpfen. Wie auch immer das Gefühl hieß, das ihn dazu trieb.
Der Knappe lächelte schmal ins Dunkel, atmete durch, bevor er den Mut verlor. "Was mich zum eigentlichen Punkt bringt."
Jakob drehte einen Grashalm in den Fingern, der Blick der klaren Augen war stechend wie so oft, als sie sich auf seinen Rittervater richteten und auch in der Finsternis fanden sie ihr Ziel. "Wenn es nach mir ginge, ließe ich dich hier nicht raus, bevor ich nicht den Eindruck habe, ich kann es verantworten. Leider geht es das nicht. Großmeister von Tretogor weiß, dass du in Wyzima bist und dass ich dich decke. Er will so bald als möglich mit dir reden. Ich hab ihn vertröstet, weil ich dir die Zeit geben möchte, wieder auf die Beine zu kommen und dich nicht morgen wieder aus dieser oder einer anderen Spelunke schleppen und in ein paar Wochen der Ewigen Flamme übergeben will."
Harte Worte, geballt und so kurz vor dem Einschlafen bittere Medizin, aber nur so würde er den Mut behalten und es nicht ausschleichen lassen.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Vielleicht lag es an der zunehmenden Übelkeit, daran, dass das Medikament seinen Verstand herunter bremste…
Oder daran, dass es sich gut anfühlte so offen und ehrlich mit seinem Nachwuchs zu reden.
"Ja, du hast möglicherweise Recht. Den letzten Entzug hab ich nicht aus eigenen Kräften durchgestanden. Sie mussten mich wegsperren. Ich habe zwar Hoffnung, es dieses Mal ohne diese Maßnahme zu schaffen...sicher bin ich mir nicht."
Er atmete tief durch und schloss einen Moment die Augen, um gegen die Übelkeit anzukommen.
„Wir gehen morgen zum Tempel, ich reiße mich zusammen und danach…nun…entweder Lothar durchschaut uns und er sperrt mich eigenhändig weg, oder wir kehren hierher zurück und ziehen den Entzug hier durch.“
Jarel suchte Jakobs Blick, denn so langsam aber sicher schwamm sein Verstand den Fluss des Medikamentes herunter und ließ ihn annähernd mittellos zurück.
„Wenn du Lothars …Wunsch…nicht nachkommst, wird er persönlich herkommen und…ähm…und…“
Jarel rieb sich die Stirn. Was wollte er noch sagen?
„Unterschätze nie von Tretogor. Egal wie harmlos er sich gibt…er hat einen messer…messer…“
Und nun verlor er tatsächlich den Faden.
Oder daran, dass es sich gut anfühlte so offen und ehrlich mit seinem Nachwuchs zu reden.
"Ja, du hast möglicherweise Recht. Den letzten Entzug hab ich nicht aus eigenen Kräften durchgestanden. Sie mussten mich wegsperren. Ich habe zwar Hoffnung, es dieses Mal ohne diese Maßnahme zu schaffen...sicher bin ich mir nicht."
Er atmete tief durch und schloss einen Moment die Augen, um gegen die Übelkeit anzukommen.
„Wir gehen morgen zum Tempel, ich reiße mich zusammen und danach…nun…entweder Lothar durchschaut uns und er sperrt mich eigenhändig weg, oder wir kehren hierher zurück und ziehen den Entzug hier durch.“
Jarel suchte Jakobs Blick, denn so langsam aber sicher schwamm sein Verstand den Fluss des Medikamentes herunter und ließ ihn annähernd mittellos zurück.
„Wenn du Lothars …Wunsch…nicht nachkommst, wird er persönlich herkommen und…ähm…und…“
Jarel rieb sich die Stirn. Was wollte er noch sagen?
„Unterschätze nie von Tretogor. Egal wie harmlos er sich gibt…er hat einen messer…messer…“
Und nun verlor er tatsächlich den Faden.
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jarel wurde zusehends müde und Jakob wollte ihn nicht weiter quälen. Was Lothar anging... "Lass Lothar mal meine Sorge sein. Vorerst will er nur meinen Bericht. Warten wir mal morgen ab und sehen, wie ea läuft, ja?"
Der Knappe wartete das Brummen kaum ab, welches die Antwort war, sondern half Jarel, sich in eine halbwegs gute Position für den Medikamentenachlaf zu bringen. Er rückte die Decke zurecht, rollte den Ritter geradezu darin ein.
"Schlaf. Ich mach das Feuer nochmal an.", murmelte Jakob und löste sich schließlich von Jarel, um in der Dunkelheit nach Holz und Birkenzunder zu tasten. Da er wusste, wo er alles gelagert hatte, gingen die Handgriffe trotz Blindheit recht gut von der Hand und um das Unbehangen zu vertreiben - das wegen der letzte Worte und auch wegen des Feuers - begann der Knappe tatsächlich zu singen. Leise, doch klar, in seiner fast schon sanften Tenorstimme. Ein Lied* aus seiner Welt, das er in der Klausur nach der Strafe wegen der Sache mit Henselt in die Gemeinsprache übersetzt hatte - in zwei Versionen. Eine tauglich für den Orden, die andere Original. Jetzt sang er das Original und unterbrach sich nur, um den Funken anzufachen.
------------------------
* Hallelujah
Der Knappe wartete das Brummen kaum ab, welches die Antwort war, sondern half Jarel, sich in eine halbwegs gute Position für den Medikamentenachlaf zu bringen. Er rückte die Decke zurecht, rollte den Ritter geradezu darin ein.
"Schlaf. Ich mach das Feuer nochmal an.", murmelte Jakob und löste sich schließlich von Jarel, um in der Dunkelheit nach Holz und Birkenzunder zu tasten. Da er wusste, wo er alles gelagert hatte, gingen die Handgriffe trotz Blindheit recht gut von der Hand und um das Unbehangen zu vertreiben - das wegen der letzte Worte und auch wegen des Feuers - begann der Knappe tatsächlich zu singen. Leise, doch klar, in seiner fast schon sanften Tenorstimme. Ein Lied* aus seiner Welt, das er in der Klausur nach der Strafe wegen der Sache mit Henselt in die Gemeinsprache übersetzt hatte - in zwei Versionen. Eine tauglich für den Orden, die andere Original. Jetzt sang er das Original und unterbrach sich nur, um den Funken anzufachen.
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* Hallelujah
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Der Text und die Melodie waren ihm vollkommen fremd…und doch gleichzeitig so seltsam bekannt.
Die Sehnsucht in dem Lied konnte er nachfühlen. Bis ins letzte Detail nachfühlen, bis ganz tief hinunter. Und gleichzeitig war er froh, dass genau der Mann, nach dem er sich so verzehrte nicht hier war, um ihn so zu sehen.
Noch ein letztes Mal zwang Jarel seine Lieder zu einem Blinzeln auseinander, um Jakob zu betrachten.
Guter Junge.
Sein Junge.
Mit ihm an seiner Seite würde alles gut werden.
Sekunden später ließ er tatsächlich los. Das mit Jakobs angenehmer Stimme gesungene Lied geleitete den gefallenen Ritter hinüber in den von den Medikamenten forcierten Schlaf.
Die Sehnsucht in dem Lied konnte er nachfühlen. Bis ins letzte Detail nachfühlen, bis ganz tief hinunter. Und gleichzeitig war er froh, dass genau der Mann, nach dem er sich so verzehrte nicht hier war, um ihn so zu sehen.
Noch ein letztes Mal zwang Jarel seine Lieder zu einem Blinzeln auseinander, um Jakob zu betrachten.
Guter Junge.
Sein Junge.
Mit ihm an seiner Seite würde alles gut werden.
Sekunden später ließ er tatsächlich los. Das mit Jakobs angenehmer Stimme gesungene Lied geleitete den gefallenen Ritter hinüber in den von den Medikamenten forcierten Schlaf.