Nowigrad | Gildorf | das Var'Attre Anwesen, später das Krankenhaus

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Francis Rose
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Francis nickte schnell. „Oh natürlich.“ sagte sie und eilte schnell dem Schattenläufer Schrägstrich Leibwächter Schrägstrich Ritter hinterher. Das mit dem Rücken hatte sie bereits mitbekommen und konnte sich schon jetzt gut vorstellen wie vernünftig oder unvernünftig dieser Patient und wohl noch andere sein würden.
Sie deutete in die Richtung in die Jarel verschwunden war und musste sich auf dem Weg orientieren. Sie kannte das Gebäude noch nicht und hatte etwas Sorge in dieser jetzigen Situation überfordert zu sein. Zum Glück gab es nicht so viele verschiedene Räume im Erdgeschoss, dass sie sich verlaufen konnte.
Tatsächlich fand sie den Abort, klopfte an die Tür. „Wenn ihr Hilfe braucht sagte es bitte.“ dann trat sie einen Schritt zurück und wartete. „Ganz wichtig ist es, dass ihr Bescheid sagt, wenn euch schwindelig wird. Denn dann müsst ihr die Beine hochlegen damit das Blut nicht zu sehr in die Beine sackt.“ sie plapperte drauf los weil sie aufgeregt war. „Hättet ihr erwartet das mir der Doktor wirklich eine Arbeit anbietet. Ich freue mich und es ist ja nicht das erste mal das ich für einen Arzt gearbeitet habe.“ sie merkte, dass sie schwätze und hielt inne. „Verzeiht. Ich bin so aufgeregt. Geht es euch gut?“
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Jarel Moore
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Hinter der dünnen Bretterwand erstarrte der Ritter. War da gerade die Dame vom horizontalen Gewerbe, die ihn durch die Fugen im Holz zutextete?
„Ähhh….mir geht’s gut.“, brummte Jarel irritiert. „Ich brauch nur noch etwas …Zeit….“ ...und Privatsphäre...
Verflucht nochmal…wie sollte er hier in Ruhe ne Kupferstange abstellen, wenn draußen jemand…
„Ähhh…seid so gut, wartet an der Pumpe. Ich komme gleich rüber.“
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Francis Rose
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"Ja. Natürlich. Aber ihr ruft, wenn etwas ist. Ich möchte euch nicht mit Runter gelassener Hose vom Boden aufsammeln müssen." sagte sie und entfernte sich, mit Absicht auch deutlich laufend, das er es hören konnte. Sie war aufgeregt und in Gedanken überlegte sie, wie sie Miss Gwen beibrachte, dass sie das Bordell verlassen würde. Die Mädels würde sie vermissen und umgekehrt mit Sicherheit ebenso. Und dann kam ihr ein Gedanke, den sie bis jetzt nie laut ausgesprochen hatte. Der Spatz. Wenn sie nicht mehr im Nachtigall arbeitete, konnte sie etwas gegen die grausame Tradition bei den unberührten unternehmen. Sie suchte sich etwas zum drauf setzen und nahm Platz. Vorgebeugt saß sie da, die Ellenboden auf den Oberschenkeln abgestützt und den Kopf ruhend auf ihren Händen. Warten. Würde er in den nächsten paar Minuten kein Zeichen von sich geben, würde sie nachfragen.
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Jarel Moore
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Es dauerte zwar so lange, dass die Kurtisane bereits unruhig wurde, aber nicht so lange, dass sie wirklich einzugreifen gedachte.
Dann öffnete sich nun doch die Tür und der gescholtene Ritter trat hinaus. Die Haut ein wenig wächsern und verschwitzt, der Stand nicht ganz so gerade und steif wie sonst, aber aufrecht und auf eigenen Beinen. Mehr konnte man nicht erwarten.
Er steuerte auf die Pumpe zu, schenkte Franzis ein fahriges Lächeln und wollte schon den Schwengel betätigen, als er stockte. Das Zwickte doch recht fies…
Mit einem genervten Brummen trat er zurück.
„Wärt ihr so gut?“, bat er verlegen und deutete eine Verbeugung an.
„Ihr werdet also die Assistentin des Doktors?“, versuchte er ein Gespräch anzufangen.
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Francis Rose
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Für einen Moment hatte Francis tatsächlich den Impuls Jarel unter die Arme zu greifen ließ es aber bei seinem Anblick bleiben. Den Schwengel betätigte sie dagegen sofort und mit viel Elan. „Ihr duftet und das werden wir jetzt ändern.“ sie griff beherzt seine Hand und setzte ihn dort ab, wo sie bis gerade gesessen hatte. Den Eimer mit dem frischen Wasser stellte sie ihm zwischen die Füße. „Sitzen bleiben.“ sagte sie und eilte hinein um Seife und ein Tuch zu holen. Erst als sie wieder bei ihm war, antwortete sie auf seine Frage. „Ja. Und ich bin tatsächlich sehr sehr glücklich deswegen. Unser Nachbar war Arzt und hat mir ein wenig beigebracht. Leider starb er und niemand sonst war bereit mich in seine Dienste zu nehmen. Je länger ich sexarbeiterin war, um so weniger habe ich daran geglaubt das sich das noch mal ändern würde.“ sie kniete vor ihm nieder und sah zu Jarel auf. „Soll ich euch zur Hand gehen?“
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Jarel Moore
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Jarel brummte nur zustimmend. Egal wie unangenehm es war hilfsbedürftig zu sein, so zu stinken wie ein Iltis war schlimmer.
„Ja, bitte geht mir zur Hand. Und erzählt mir von der Ausbildung, die ihr bisher erhalten habt.“, erklärte der Ritter ungewöhnlich zahm und versuchte das Hemd abzustreifen. Und danach würde er sich freiwillig wieder hinlegen. Schlafend waren die Schmerzen nicht so nervig.
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Francis Rose
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Francis nickte und stand wieder auf, um ihm beim ausziehen zu helfen. Da der Verband noch frisch war, würde sie sich auf die freien Körperregionen konzentrieren. Sie tauchte das Tuch einmal ins Wasser und befeuchtete systematisch den freien Oberkörper. Dann folgte sie Seife. Einmal eingetaucht schäumte Francis die Seite in der Hand auf und rieb, nein massierte regelrecht, dann erst die Arme und die Schultern ein. Besonders Gründlich ging sie mit den Körperstellen um, wo Haut auf Haut lag und Geruch sich richtig wohl fühle. Zum Glück blieben die Wolken noch aus und die Sonne spendete Licht und Wärme, so das Jarel nicht anfangen würde zu frieren. Sie half ihm auch die Unterbekleidung aus zu ziehen und reinigte ihn ohne Scham und Scheu. Dank ihrer Vorgeschichte gab es nichts, was sie nicht schon gesehen hatte. Auch die Körpermitte bekam eine Extraportion Wäsche zu spüren. Leider eine Region die sehr schnell Schweiß produzierte und Geburtsort so mancher Duftnote war. Während sie ihn sehr gründlich reinigte erzählte sie von ihren Lehrstunden beim Nachbararzt. Angefangen beim Lesen, Schreiben und rechnen. Weiter zur Anatomie. "Der Körper ist bis auf die Knochen weich. Fühlt sich etwas nicht weich an ist es nicht in Ordnung." Sie berichtete vom Aufbau des Skeletts, soweit sie es gelernt hatte und wie sie ihm bei Behandlungen Werkzeug, Salben und Mull gereicht hatte.
Als sie endete blinzelte sie und betrachtete Jarel. "Für einen Mann seid ihr recht reinlich, eure Haut war sauber und nicht verschorft oder verkrustet. Der Schweiß war frisch. Ich bringe euch ein Hemd zum über ziehen und wasche eure Kleidung durch, dann braucht ihr nicht wieder in die schmutzigen Sachen rein." Gesagt getan. Sie eilte hinein, fand aber auf die Schnell nichts zum überziehen. also nahm sie eine Decke. "Ihr müsst euch leider einwickeln, ich habe nichts passendes Gefunden."
Beide Hände hielt sie ihm hin, damit er unterstützt aufstehen konnte und nicht Gefahr lief direkt wieder umzufallen. Auch beim Einwickeln ging sie ihm kurz zur Hand. "Gibt es noch etwas was ich wissen muss?" Mit einem freundlichen Lächeln sah sie ihn an.
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Jarel Moore
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Schweigend, aber interessiert und aufmerksam folgte Jarel Francis Ausführungen.
Das Mädchen machte einen aufgeweckten und wissbegierigen Eindruck. Und sie wirkte intelligent.
Was wohl aus ihr geworden wäre, wäre sie in eine andere Umgebung hinein geboren worden als in diese Welt, in der ein Weibchen weniger Wert war und das Schulsystem faktisch nicht vorhanden?
Was wäre, wenn sie eine Schülerin Darlarans gewesen wäre? Oder einer der großen Tempel?
Ein kleines Lächeln huscht über die Lippen des Ritters. Kein Wunder, dass Slava Kunde bei ihr war.
Intelligent, hübsch, attraktiv…und äußerst geschickte mit den Händen. Jarel genoss die körperliche Zuwendung, davon gab es im Moment weniger als gewünscht. Fünfzehn Jahre war er ohne ausgekommen, doch nach einigen Monaten einer ‚frischen‘ Beziehung fehlte ihm die Körperlichkeit nun doch. Sehr.
Vielleicht sollten Slava und er die Dame einmal gemeinsam aufsuchen. Ob dem Spion das gefiel?
Zum ‚Glück‘ schoss dem Schattenläufer nach einer falschen Bewegung gerade wieder brennende Speere vom Rücken in den Körper und wischten die Regungen, die sich sonst sicherlich aufgebaut hätten, in einem einzigen Moment weg.
Ihre Komplimente gefielen ihm fast so sehr wie die der Rest der Zuwendung und erstaunlich entspannt ließ er sich aufhelfen und einwickeln.
Auf die Frage hin antwortete er auch endlich „Meinen aufrichtigen Dank.“, sagte er warm und mit einem langsamen Augenaufschlag, der sicherlich Frauenherzen schmelzen könnte. Zumindest die der Frauen, die nicht wussten, dass er ein der Enthaltsamkeit angeschworener Ritter war und zudem frisch verliebt – in einen Mann…
„Ja. Da ist noch etwas. Ich bräuchte mein Medikament. Die sind noch im Keller…“ Jarel beschrieb wo die Kiste stand und wie die Phiolen aussah. „Wärt ihr so gut, mir eine davon zu holen?“
Seinen Beschluss, noch an diesen Tag abzureisen hatte er gerade über Bord geworfen.
Nein…das würde schief gehen und vermutlich würde er nach kurzer Zeit von Mariposas Rücken kippen, da hatte Arvid recht. Und ein Tag länger mit der Abreise zu warten würde den Braten nicht fett machen.
Vielleicht könnte er Slava noch einmal sehen…
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Francis Rose
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Sie betrachtete ihn und lächelte, wie sie es bis zur Perfektion beherrschte. Und dann ... flirtete er mit ihr? Den Augenaufschlag erkannte und kannte sie auf dem ersten Millimetern, beherrschte sie selber diesen ebenfalls und hatte schon so manchen Mann damit den Kopf verdreht um das Trinkgeld etwas üppiger ausfallen zu lassen. Amüsiert schüttete sie den Kopf und begleitete ihn hinein und zurück zu der Liege auf der er gelegen hatte. "Ich bringe euch eure Medikamente. Bitte legt euch hin."
Francis wartete bis er ihrer Anweisung folge geleistet hatte und legte ihm das Kissen zurecht. "Ein wenig Geduld." damit eilte sie noch einmal hinaus, entsorgte das Wasser, brachte die Seife zurück und hing sich das feuchte Tuch über den Arm, mangels Wissen wohin damit. Dann suchte sie den Weg in den Keller und fand diesen nach ein paar mal hilflos herum laufen.
Während sie langsam die Stufen herunter stieg staunte sie nicht schlecht, welche Größe dieser hatte. Und es war hell. Irgendwo leuchtete eine Lampe, nur schwach, aber ausreichend um nicht zu stürzen. Neugierig betrachtete sie die Laterne und staunte ein weitetes mal, als sie erkannte, das es kein Feuer war, welches darin brannte. Neugierig nahm sie die Lampe in die Hand und hob sie bis auf Augenhöhe an. Ihre Augen erinnerten an ein Kind, das ein Wunder in den Händen hielt und beinahe hätte sie vergessen, warum sie überhaupt herunter gekommen war. Sie stellte die Lampe zurück und sah sich um.
Die Tasche des Schneiders erkannte sie sofort und auch die Kiste von Jarel fand sie. Das Medikament war ebenso leicht zu finden und mit der kleinen Phiole kehrte sie zurück nach oben. Sie kam zu Jarel und hielt die Phiole in den Händen. "Darf ich fragen, was ihr für eine Krankheit habt, das ihr das nehmen müsst?"
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Arvijd Kostjunari
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Der Patient war zurück und auch die neue Helferin. Er hatte in der Zwischenzeit weiter auf und eingeräumt, hier wurde man wohl nie fertig. In der Zeit war sie auch in den Keller geflitzt, sein "Was sucht ihr...?" und dann "Genau die Tür..." war wohl ungehört verhallt.
Und nun wollte sie wissen was Jarel hatte. Er mischte sich nicht ein, war aber da um ihm notfalls beizuspringen.
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Avarion DeSpaire
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Ion war in seinem Element. Er ließ die Hände arbeiten und den Kopf treiben. Ein solides Handwerk und gerade jetzt kam ihm die gründliche Ausbildung zu Gute. Die Teile des neuen alten Kleides umsäumte er, damit später beim tragen die Nähte nicht so schnell wieder aufgehen konnten.
Teil für Teil bereitete er so vor und legte alles in einer festen Reihenfolge aufeinander. Jarel kam zwischenzeitlich wieder zurück und Ion betrachtete halb aus dem Augenwinkel und mit einem sichtbaren schmunzeln wie Francis um ihn herum schwirrte. Dabei bemerkte er die Decke um den Körper gewickelt. Er legte den Kopf etwas schief und hielt in seinem Tun inne.
Bei der manus hatten sie für die Patienten die blieben Nachthemden zum überziehen. Weit geschnitten das man im Notfall schnell überall dran kam. Ob der Doktor das hier auch gebrauchen könnte?
Etwas steif von der in sich zusammengesunkenen Haltung kletterte Ion von der liege herunter und legte das Nähzeug gründlich sortiert ans Fußende. Er musste sich strecken und gähnen und ein trockenes knacken im Rücken verriet, dass dieser die Haltung weniger toll fand. Noch ein zwei Mal recken und die Lebensgeister kehrten in die eingeschlafenen Körperregionen zurück.
Er trottete etwas verkatert drein schauend zu Arvijd und deutete auf Jarel. „habt ihr Nachtwäsche für Patienten oder gibt es bedarf an dergleichen?“
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