Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Cyron
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Slava hörte, wie jemand hereinkam. Er hörte, wie jemand seinen Namen rief. Er hörte, wie jemand die Treppe heraufkam.
Es war nicht Jarel. Es war der Elf mit einigen Pergamenten unter dem Arm.
„Oh Scheiße…“ Kaum hatte er seinen Gastgeber gesehen, ließ er die Pergamente fallen und stürzte zu ihm. „Verletzt? Kopfschmerzen? Symptome?“
Für den Heiler ganz klar: Der Mann brauchte Hilfe. Fragte sich nur, welche. Ganz automatisch wollte er Slava untersuchen.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava blickte nur müde auf.
Ja, er hatte Kopfschmerzen. Die Wirkung des Fisstech hatte nachgelassen, er hatte keine große Dosis genommen und danach folgte meist eine Depression, aber das war es nicht... Er öffnete einfach nur die Hand und ließ Cyron die Ringe sehen.
"Ich schätze mal... Ich bin verlobt."
Fast wollte er lachen, doch es wäre nur zu einem hysterischen Kichern geworden, also ließ er es. Es war alles irritierend genug.
Würde er ja sagen? Es war so absurd, so fremd...
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Cyron
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Auf dem Weg zu seinem Arbeitgeber hatte er sich um etwas völlig anderes gesorgt.
Er hatte sich gesorgt, ob er vielleicht die falsche Seite wählte in diesem seltsamen Spiel.
Er hatte Berichte geschrieben und ein ganzes Bataillon an Fragen im Magazin. Und nun fand er seinen Gastgeber so vor. Schmunzelnd aber besorgt setzte der Elf sich neben den Spion.
„Darf ich mal?“, fragte der Elf warm und hielt die Hand auf. Slava übergab ihm das Döschen stumm.
Cyron kippte sich die Ringe auf die Hand und betrachtete sie.
„Ja. Ganz sein Stil. Nur…das Silberdöschen passt nicht zu ihm.“ Der Heiler drehte erst den einen Ring, dann den anderen Ring zwischen den Fingern. Keine Gravur. Kein Verzierungen. Schlicht, unauffällig, massiv. Aber was hatte es mit dem Döschen auf sich? Holz. Er hätte mit etwas geschnitzten gerechnet. Etwas bildlichem. Vielleicht hatte der Schattenläufer die Zeit nicht gehabt.
Einem Instinkt folgend schnupperte der Heiler an dem Döschen. Oha. Was hatte das nun zu bedeuten? Mit nicht mehr ganz so warmen Lächeln legte er die Ringe in das Döschen zurück. Das Metall klang so hell, klar und rein. Welche Ironie…
„Ihr seht nicht glücklich aus…“ Cyron gab seinem Gastgeber das Döschen zurück und betrachtete ihn mit scharfer Aufmerksamkeit.
Eigentlich müsste besonders Jarel es besser wissen. Jeder Trip konnte sein letzter sein. Und irgendwann war er nicht zur Stelle um ihn zurück zu holen. Und dass nach so viel Mühe.
Cyron verbarg seine Wut hinter einem Lächeln. Das konnte er besonders gut. Nach außen Lächeln.
„Ihr wollt nicht?“, fragte er vorsichtig.
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Vyacheslav Sokolov
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"Es ist kompliziert..." begann er. Aber Cyron vertraute er, bis zu einem gewissen Grad zumindest. Von seinen Zweifeln hatte er keine Ahnung, aber selbst wenn, er hätte wohl geglaubt auch die entkräften zu können.
"Ich hatte eine Unterredung mit dem Großkomtur des Ordens, Jarels Rittervater. Es lief eigentlich gut, bis auf die Tatsache, dass ich wohl jede Regel gebrochen habe. Und ich hatte eine Scheiß angst vor dem Gespräch... deswegen hab ich ein kleines bisschen Fisstech genommen. Nur wenig... gegen die Nervosität. Und ich schätze er hat es gemerkt, denkt, ich bin rückfällig geworden... Dann muss er hier eingebrochen sein und hat die hinterlassen. Die Dose ist meine..."
Er seufzte. Vielleicht hatte er den fragenden Blick sogar bemerkt.
"Mit so einer Frage habe ich offen gestanden nicht gerechnet... eher dass er mir auflauert und mir eine Standpauke hält. Ich kenne die Antwort nicht... ich weiß nicht ob er die Frage wirklich stellen wollte oder ob er mir damit zu verstehen geben wollte, dass... ach was weiß ich."
Gerade fühlte sein Hirn sich wie Matsch an, das Denke wurde plötzlich zäh und überhaupt nicht mehr so scharf und klar wie noch Stunden zuvor. Er hatte schon geahnt, dass das geschehen würde, jetzt war die Versuchung umso größer, noch eine Dosis zu nehmen, deswegen hatte er es weggespült.
"Ich hab es aber unter Kontrolle..."
Er musste das sagen obwohl er genau wusste, dass süchtige das immer dann behaupteten, wenn es außer Kontrolle zu geraten drohte. Aber gerade deshalb wußte er nciht was Jarel ihm sagen wollte.
"Ich versteh es nur nicht..."
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Cyron
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Der Spion war beim Orden gewesen? Das wäre so, als hätte Archimonde seinen blauen Arsch über die Schwelle der Manus gewuchtet.
So ganz richtig war der Spion nicht im Oberstübchen. Ob er das Zeug schon länger nahm? Nein…das hätte er bei den Untersuchungen gemerkt.
Die Sucht unter Kontrolle…
Ja natürlich. Innerlich verdrehte Cyron die Augen. Er selber hatte seine Sucht unter Kontrolle. Aber nur deswegen, weil er Heiler war und die Schäden am Körper selber reparieren konnte und auch den Entzug damit außer Kraft setze.
„Moore hat die Droge verschwinden lassen und euch stattdessen Ringe offeriert?“
Von dem pathetischen Arrangement auf dem Tisch wusste der Heiler nichts.
„Sollen wir zusammen überlegen, was das bedeuten konnte?“, versuchte Cyron Slava schmunzelnd aufzumuntern.
Er legte den Kopf schräg. „Darf ich nach euch sehen?“
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Vyacheslav Sokolov
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Slava schüttelte den Kopf, vielleicht wurde er langsam wieder klarer.
"Nein, den Rest der Droge habe ich weggeworfen. Er hat zwei Lines gezogen, auf dem Spiegel da und auch zwei Stroh... Silberhalme lagen da. sie sind immer noch auf dem Tisch. Ich habe alles weggespült weil ich das Zeug nicht nehmen will."
Er blickte jetzt Cyron an. Nachdenken helfen klang gut...
"Ihr kennt ihn besser... könnt ihn besser einschätzen. Ich wünschte ich könnte ihn selbst fragen. Ich... ich hab ihm den Ring zurück gegeben, weil ich ja jetzt euren habe, den zur Kommunikation... ich hoffe, das hat er nicht allzu falsch verstanden, wir hatten nicht viel Zeit. Es ist einfach viel geschehen..."
Er atmete tief durch, dann richtete er sich auf, zog sich am Tisch hoch.
"Sonst geht es mir gut."
Aber er ließ den Elfen dennoch gewähren.
"...ist nur die Psyche..."
Die sonst eigentlich seine große Stärke war.
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Cyron
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Immerhin. Wenn er das Zeug wirklich nicht mehr nehmen wollte, gab es noch Hoffnung.
„In meinen Augen könnte das zweierlei bedeuten. Er lässt euch die Wahl, zwischen den Drogen und ihm, oder aber er lässt euch wissen, dass er jeden Weg mit euch geht. Wie er die Rückgabe des Rings aufgefasst hat…sagen wir…er ist dran gewöhnt.“
Auch Cyron stand auf. Reichlich steif, selbst für seine Verhätnisse.
er sah Slava direkt an. „Schließt die Augen.“, verlangte er leise und verschwörerisch.
„Stellt ihn euch vor, wie er vor dem Tisch steht und euch dieses Bild malt. Jedes Detail. Was denkt er dabei? Was bezweckt er damit?“
So richtig wusste Cyron es auch nicht. Jarel konnte kaum das Debakel um den letzten Antrag wiederholen wollen. Und genau das riskierte er mit so einem Schnellschuss.
Andererseits konnte der Elf sich nicht vorstellen, dass er es nicht ernst meinte.
Die zwei waren beide irre. Jeder auf seine Art.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava tat wie befohlen. Er war sogar recht gut darin, zu visualisieren und auch jetzt verließ es ihn nicht. Vielleicht war es nur Vorstellungskraft, vielleicht aber auch etwas, das die Zone ihm mitgegeben hatte. Fast konnte er Jarel sehen, wie er einbrach, wie er da stand, hin und her gerissen zwischen Wut und Zuneigung, kurz davor selbst hier alles kurz und klein zu hauen, verzweifelt genug selbst trinken zu wollen. Getrieben von Sorge, vielleicht Angst, dass er sie beide in den Abgrund reißen konnte... Angst alleine zu sein? Angst sie alle zu verlieren, Jakob... einen langjährigen Freund... und zuletzt ihn. Und deshalb und aus einer Mischung aus Fatalismus und beinahe destruktiver Ehrlichkeit setzte er alles auf eine Karte.
Züge, die er nur zu gut von sich selbst kannte und... er mochte Wetten, die Jarel auch in Jakob sah.
Sie waren wirklich ein ganz besonderes Paar. Zwei Süchtige... Und er wußte wie Jarel es gemeint hatte.
"Fuck..." er ahnte, was er sagen würde, wenn Jarel vor ihm stand, aber jetzt konnte er das nicht. Er war fast dankbar für die paar Stunden Vorsprung, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Vielleicht kannte Jarel ihn gut genug um ihm die Zeit zu lassen. Er wußte ja, was geschehen war als sich abzeichnete dass aus der Affäre mehr wurde.
Daran, wirklich zu heiraten war wohl nicht zu denken, aber verlobt... mit einem Mann... immer noch schräg, der Gedanke, aber er würde sich wohl daran gewöhnen. Keinesfalls wollte er ihn verlieren, das wäre schlimmer.
Er öffnete die Augen, blinzelte. Was Cyron mitbekommen hatte ahnte er nicht, aber er war bedeutend ruhiger.
"Ich habe es wirklich unter Kontrolle... Denke ich. Ich werde mich noch ne Weile scheiße fühlen, das ist klar. aber das passiert mir nie wieder."
Noch einmal tief durchatmen.
Ja, er wußte wie er antworten würde, aber nicht Cyron.
Er schluckte. doch, da war Panik, sich binden... andererseits, was gab es subversiveres als eine Homoehe. Das allein... Trotzdem die Panik wich nicht. Aber sie war nicht allein den Ringen geschuldet. Er hatte den Großkomtur unter druck gesetzt.
"Was hat euch eigentlich hierher geführt? Ihr seid doch nicht zufällig hier."
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Cyron
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Der Spion wechselte das Thema. Aber er schien sich von einem zum anderen Moment gefunden zu haben.
Einerseits gut. Andererseits war seine Neugier damit nicht gestillt. Ob er den Schurken wegen einer erneuten Abfuhr bald aufkratzen musste?
Er würde es erfahren. Hoffentlich rechtzeitig.
„Die Verhörberichte von gestern.“
Der Heiler sammelte die Unterlagen vom Boden auf und reichte sie dem Spion.
Es waren die Berichte der Verhöre.
Das erste Protokoll vom Zwerg Yarik Uerhs. Dieser hatte einiges erzählt, aber nichts, was wirklich weiterbrachte. Außer vielleicht, dass von einer Seherin die Rede war, die die Festnahme von Benno vorher gesehen hatte.
Das zweite Protokoll beschrieb das Verhör des 15 Winter alten Mischlings Pero aep Gwinleach, des Läufers der Truppe, dessen Hauptaufgabe die Übergabe von Mitteln und Nachrichten zwischen Novigrad, den Posten und Est Tayiar war, bevor er gefasst wurde.
Speziell befasste sich dieser Bericht mit den Erkenntnissen des Aufbaus im Lager. Mindestens sechs Kommandos, ein Lazarett, die Überwachung der Umgebung.
Und als besonderer Bonus folgte ein Bericht von einem Hexer, der im Lazarett von der Hexe zusammengeflickt worden war und der ihr zum Dank ein Schwert durch den Leib schob, um gemeinsam mit einem Mädchen zu entkommen.
Dafür, dass die ersten beiden Berichte so ausführlich und detailliert waren, fehlte zur dritten Person – der Elfe – alles. Kein Wort über sie. War da etwas schiefgelaufen?
Cyron wartete auf etwas. Offensichtlich darauf, dass er eben dieses erfragte.
Und er war dabei auf seltsame Weise unsicher und betroffen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die Verhöre, richtig.
Slava musterte den Elfen. Vielleicht ging ihm auf, womit er konfrontiert gewesen war. Er selbst dachte sich wenig dabei, er hatte Zuhause ja auch Menschen verhört, aber hier war das etwas anderes.
Cyron hatte noch weitere gute Ergebnisse erzielt, das wäre verwertbar, würde vielleicht Leben retten.
Er überflog die Berichte.
"Nicht schlecht... wirklich gut. Hervorragend..." Beim Elfen geizte er nciht mit Lob, anders als bei dem Korporal.
"Fuck, das sind viele... gut organisiert..."
Der Feind war sehr viel stärker als er angenommen hatte... was ihn in seiner wenn auch kurzfristig getroffenen Entscheidung bekräftigte, dass Flammenrose und Krone würden zusammenarbeiten müssen um dieser Bedrohung Herr zu werden. Er würde einiges davon in Abschrift Jarel mitgeben für den Großkomtur.
Eine Weile blieb er länger an dem Bericht über den Hexer hängen. Das war der letzte Beweis, dass dieser nicht gelogen hatte und dass die Hexe tatsächlich einen Trick beherrschte. auch wenn er eher noch an eine Manipulation der Wahrnehmung glaubte, das hatte er ja immerhin schon erlebt und schien ihm nicht abwegig. Den Tod zu besiegen dagegen schon.
Dann musterte er Cyron. Irgendetwas stimmte nicht, so wie er dreinblickte.
Dass ein Bericht fehlet fiel ihm gar nicht einmal als erstes auf, er wusste ja nicht wie viele man ihm zum Verhör gelassen hatte.
"Was ist passiert? Ist irgendetwas schief gegangen? Ist jemand gestorben?"
Er war hier, also hatte man den Elfen zumindest nicht verhaftet weil er die Gefangenen umlegte, aber trotzdem konnte einiges falsch gelaufen sein. Erst dann fiel ihm auf dass eine dritte Person erwähnt wurde.
"Was ist mit ihr?"
Er blickte Cyron direkt in die Augen, nicht tadelnd, nun war er besorgt. Natürlich würden die Eichhörnchen versuchen, ihn um den Finger zu wickeln, und er hatte nicht angenommen, dass es ihnen gelingen könnte. Aber war das wirklich so abwegig?
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Cyron
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„Es ist niemand ums Leben gekommen.“, erklärte Cyron nüchtern.
„Ich habe mit der Elfe gesprochen.“ Das besprechen wir am besten bei einem Tee. Ich gehe mal runter und bereite einen zu.“
Außerdem brauchte er ein paar Minuten sich zu ordnen und etwas gegen seine bohrenden Kopfschmerzen. Und seinem Gastgeber würden ein paar Minuten des Innehaltens auch nicht schaden. Der Mann war weiß wie ein Leinentuch.
Der Heiler schlurfte die Treppe runter und begann mit den Kräutern zu hantieren, die er seit Tagen immer wieder anschleppte. Und etwas zu essen würde auch nicht schaden.
Heute kein Rührei. Der Heiler hatte die Reise vom Drogenrausch zurück auf den Boden zu oft selber mitgemacht und wusste genau, dass etwas Herzhaftes vielleicht im ersten Moment das Richtige war, aber im zweiten böse aufstoßen konnte. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Also stand bald eine dampfende Kanne Kräutertee mit schmerzunterdrückender Wirkung und zwei Becher Hafergrütze auf dem Tisch. Warm, leicht gesüßt und mit ein paar Fruchtstücken.
Gut verdaulich und obendrein gut für die Nerven. Das konnten sie beide brauchen.
Als Slava zu ihm stieß, nahm das Spitzohr erst einmal einen großen Schluck Tee und schloss die Augen, um sich den vergangenen Tag in Erinnerung zu rufen.

Es dauerte etwas, bis er die Augen wieder aufschlug und Slava mit seltsam traurigem Blick ansah.
Beim zweiten der Delinquenten handelte es sich um eine elfische Magierin, Aevne Faoiltiarna.“ Er zögerte ein wenig, nahm einen weiteren Schluck Tee.
„Alte Seele, begabt im Umgang mit magischer Energie.“ Das ‚und wunderschön‘ sparte er sich. Auch die Bemerkung, dass sie etwas in ihm bewegt und in Unruhe versetzt hatte ließ er aus. Das gehörte einfach nicht hierher.
„Ich wollte in ihren Geist sehen. Doch sie fing meinen. Ohne große Mühe. Sie…“
Er stockte wieder.
Sie zeigte mir die Wurzeln ihrer Welt. Was die Menschen den Elfen angetan haben. All die Kriege und gebrochenen Verträge, all die Verluste. Sie zeigte mit ihre Heimat, ihre Kultur. Es war unglaublich.“
Ein weiteres Schlucken folgte. Und der Elf lächelte nicht. Seit so langer Zeit starrte er das erste Mal nachdenklich in seinen Tee.
„Es war ein langes Gespräch auf einer Ebene, fern ab von allem weltlichen. Sie zeigte mit auch ihr Lager und die Hexe und die Hexe selber.“
Kurz presste Cyron die Lippen zu einem Strich aufeinander.
„Es hat mich verändert. Aevne hat mich verändert.“ Er sah langsam auf und suchte Slavas Blick.
Das würde der Mensch nie verstehen. Aber er würde es aussprechen. Ganz offen.
„Ich möchte mit Aevne das Lager aufsuchen. Mit der Hexe reden, die Personen dort kennenlernen. Nur weiß ich nicht, ob das wirklich mein Wunsch ist, oder ob die Maga mir diesen Samen in den Kopf gepflanzt hat, um von den Folgen zu partizipieren.“
Die Kiefer des Elfen mahlten.
Ich frage ganz offen. Wenn ich das Lager aufsuchen will um als Unterhändler des Friedens mit den Aufständischen zu reden, wird mir das erlaubt?“
Ihm war klar, dass die Möglichkeit, aus dieser Sache heil oder zumindest lebend heraus zu kommen verschwindend gering war. Aber war es das nicht wert?
Er war sich selbst nicht sicher.
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