Fast war eine gute Unterhaltung entstanden, nach dem klassischen Aufbau: Einer sagte etwas, der andere gab Antwort in vollständigen Sätzen. Doch ehe es richtig Fahrt aufnehmen konnte fiel Jake in sein altes Schema zurück. Er schwieg, nahm einen Schluck Tee, blickte auf die Karte und schwieg weiter. Slava wollte schon tief seufzen, da trat jemand an ihren Tisch.
Er hatte einiges erwartet, jemanden mit einem Redanischen Adler auf der Brust, einen der unauffälligen Männer aus der Akademie oder sogar die Archäologin, aber mit diesem Burschen hatte er nicht gerechnet.
Wenigstens sah er nicht mehr ganz so heruntergekommen aus wie bei ihrer ersten Begegnung, stank auch nicht und trug ordentliche Kleidung, dennoch war ihm in seiner Gegenwart nicht ganz wohl. Er wusste immerhin, was er mit dem Willen eines Menschen machen konnte. Dass er sich revanchiert hatte änderte nicht viel daran, dass er ihm unsympathisch blieb.
Nur jetzt wirkte der Mann als wäre nichts gewesen.
Und er begrüßte Jake in dem, was Ältere Rede genannt wurde.
Und dieser wirkte interessanterweise deutlich freundlicher als er jemals prophezeit hätte, also nickte er nur wies auf die freien Plätze. Auch er war dann doch irgendwie neugierig.
Äußerlich sah er wie ein Mensch aus, kleiner als er, drahtig aber durchaus mit der Muskulatur eines schnellen Kämpfers, und bei etwas mehr Licht betrachtet als bei der Begegnung vor ein paar Tagen, mit einem noch umfangreicheren Sammelsurium an Narben ausgestattet als er selbst. Einige davon waren deutlich frischer und sicher keine paar Tage alt. Und er trug nun zwei Schwerter auf dem Rücken. Was aber am irritierendsten war, das waren die vertikal geschlitzten gelben Augen, die tatsächlich an die einer Katze erinnerten. Passend zu dem Amulett, das er trug und welches ihm bei einem erwachsenen Mann immer noch reichlich albern vorkam.
So war irgendwie alles an den beiden merkwürdig, auch das Mädchen, dem er zugegebenermaßen zuvor tatsächlich auch auf das Hinterteil gestiert hatte. Natürlich gefiel ihm ein knackiger Frauenarsch in einer engen Lederhose, aber der Rest davon war ihm doch zu jung, zu dünn. Bei ihr hätte er wirklich das Gefühl gehabt, ein halbes Kind vor sich zu haben und daran wollte er nicht einmal im Traum denken.
Dass er Jakes Meinung teilte - wie unpassend die rote Bluse mit dem einen offenen Knopf zuviel, für ein so junges Ding war - ihm wohl nicht in den Sinn gekommen.. Wer sie wohl für diesen Mann war? Lange zu raten brauchte er wohl nicht, und irgendwie trug die Antwort nciht dazu bei, dass er mehr Respekt vor ihm bekam, es widerte ihn irgendwie an.
Sie knickste höflich und begrüßte Jake ebenfalls in der Sprache, die Slava nicht verstand, aber als Begrüßung konnte er es trotzdem einordnen.
Als ahnte er, was ihm durch den Kopf ging wandte sich dieser Hexer nun an ihn:
"Ich werde keine Zeichen einsetzen. Waffenstillstand?" fragte er ihn in der Gemeinsprache.
Slava nickte. "Einverstanden. Dann kugel ich dir auch nicht mehr den Arm aus."
Er schien es mit Humor zu nehmen, grinste und setzte sich.
Und dann zu Jake:
"Ich spreche beide Sprachen... Nur die in der ihr euch zuvor unterhalten habt nicht. Was war das?" er grinste dazu. Slava suchte Hinweis auf Heimtücke, doch gerade wirkte er aufrichtig, als wäre es vollkommen normal.
"Ihr habt uns als belauscht?" stellte Slava fest. "Ihr wart nicht in Hörweite."
"Doch. Hexer haben bessere Sinne als Menschen."
"Seht ihr... Siehst du... Ach verdammt, dieser Pluralis Majestatis ist dermaßen albern."
"Ich bin Reuven. Mir ist egal, wie du mich ansprichst, aber deinen Namen weiß ich nicht mehr... Du warst... Jakob, oder? Das ist Sindra." stellte er das Mädchen vor. Auch kein 'sie ist meine Freundin, Tochter?' wobei er nicht an letzteres glaubte.
"Vyacheslav... kurz Slava."
"Grüss dich, Vyacheslav." er hatte kaum Probleme mit der Aussprache. Und er kannte beide Sprachen, vielleicht noch weitere, damit wäre er sogar in seiner Welt wenigstens als halbwegs gebildet durchgegangen. Trotzdem ein Unsympath.
Und er wandte sich nun direkt an Jake während er wie selbstverständlich von dem Gebäck naschte.
"Hast du dich von dem Hym erholt, Jakob?" wollte er von diesem wissen. "Diese Biester können Spätfolgen zurücklassen, aber du wirkst als wäre alles in Ordnung."
Auch wenn Slava nicht verstand, was er sagte, 'Hym' zumindest schein das gleiche Wort zu sein.
Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Das Mädchen nahm zwischen Reuven und Jakob Platz. Sie legte die Hände in den Schoß und sah Großteils verlegen dort hin. Nur hin und wieder huschte ihr Blick hoch wie ein scheuer Vogel, bevor er flugs erst zu Reuven und dann auf ihre Hände zurückkehrte. Mal huschte ihr Blick zu Jake, mal zu dem Gebäck. Den Blickkontakt zu Slava vermied sie tunlichst. Man sah ihr die Angst vor dem Soldaten regelrecht an.
Sie fühlte sich sehr unsicher. Zwar konnte sie auf Sebastiens Verhaltensweisen zurückgreifen und auch die von dem Mädchen, dessen Kleidung sie kopiert hatte, aber beides passte nicht.
so hörte sie einfach nur zu und wartete ab.
Sie fühlte sich sehr unsicher. Zwar konnte sie auf Sebastiens Verhaltensweisen zurückgreifen und auch die von dem Mädchen, dessen Kleidung sie kopiert hatte, aber beides passte nicht.
so hörte sie einfach nur zu und wartete ab.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Sindra. Sindra mit den großen blauen Augen und der Schüchternheit eines Kindes, obwohl sie gekleidet war wie... naja, wie ein eher leichtes Mädchen. Sie erwiderte seinen Gruß, knickste sogar und setzte sich dann zwischen ihn und Reuven. Ihre Blicke huschten unsicher zwischen ihren Händen und Reuven herum, streiften ab und an auch ihn, nur Slava vermied sie als sei er die Medusa. Wie alt mochte sie sein? Etwa wie Miriam gewesen war, als alles den Bach runter ging? Jünger? Und wieso verglich er eigentlich überhaupt immer alle Frauen gleich zwanghaft mit Miriam? Das tat er auch erst, seit er hier war. Seit die Vergangenheit ihn so eiskalt wieder überrollt hatte, obwohl er doch vergessen hatte - oder es sich zumindest eingeredet. Danke des Hym blubberte vieles davon zu den unpassendsten Gelegenheiten wieder hoch, zerrte anderes mit sich, bescherte ihm Träume.
Er merkte erst, dass er Sindra anstarrte, als man das Wort an ihn richtete und er etwas verzögert reagierte. Oder eigentlich nicht wirklich an ihn - Reuven sprach einfach doppelt, nur wenn Slava antwortete brachte das Jakob wiederum nicht weiter. Bis Reuven dieses Wort erwähnte - Wiedzmin. Man hatte ihn damit betitelt und damit hatte der Ärger angefangen, aber Reuven schien sich hier ganz normal unter Leute mischen zu können.
Der Hexer ahnte wohl, dass er noch nicht ganz frei war oder er hatte einfach seine Erfahrungen. Jakob wollte es nicht heraus finden - Reuven war ihm zwar nicht gänzlich unsympathisch, aber nur wegen eines Punktes überhaupt interessant. Die sicherlich freundliche gemeinte Frage tat er daher nur mit einem dumpfen "Ja.", ab. Wischte sie damit geradezu beiseite, denn sein Verstand klaubte Worte in einer ganz anderen Richtung zusammen. Er musterte Reuven auf die ihm eigene Art, von den seltsamen Augen, über die vielen Narben und die zwei Schwerter bis hin zu dem merkwürdigen Schmuckstück. Er fand nicht wirklich viele Parallelen. Gut, er hatte das Schwert auf dem Rücken getragen und fremd wirkende Kleidung, dazu seine Narben. Das Familiensiegel hing wie immer verborgen unter dem Hemd und es war bei weitem nicht so auffällig wie dieser Katzenkopf. Addierten die Leute den Rest einfach im Kopf dazu? Sehr gut möglich...
"Was ist das, ein Wiedzmin? Wieso werden die Leute wütend, wenn glauben, einer geht ihre Straße?", fragte er nach Abschluss seiner Sondierung also ziemlich direkt und ohne Einleitung, freundliche Floskeln oder sonst welche Schnörkel. Zielstrebig wie er war, wenn ihn tatsächlich mal etwas interessierte. Und offenkundig hatte er einen echten Hexer vor sich sitzen, also wieso mit Informationen von Dritten abgeben, wenn man sie aus erster Hand haben konnte.
Er merkte erst, dass er Sindra anstarrte, als man das Wort an ihn richtete und er etwas verzögert reagierte. Oder eigentlich nicht wirklich an ihn - Reuven sprach einfach doppelt, nur wenn Slava antwortete brachte das Jakob wiederum nicht weiter. Bis Reuven dieses Wort erwähnte - Wiedzmin. Man hatte ihn damit betitelt und damit hatte der Ärger angefangen, aber Reuven schien sich hier ganz normal unter Leute mischen zu können.
Der Hexer ahnte wohl, dass er noch nicht ganz frei war oder er hatte einfach seine Erfahrungen. Jakob wollte es nicht heraus finden - Reuven war ihm zwar nicht gänzlich unsympathisch, aber nur wegen eines Punktes überhaupt interessant. Die sicherlich freundliche gemeinte Frage tat er daher nur mit einem dumpfen "Ja.", ab. Wischte sie damit geradezu beiseite, denn sein Verstand klaubte Worte in einer ganz anderen Richtung zusammen. Er musterte Reuven auf die ihm eigene Art, von den seltsamen Augen, über die vielen Narben und die zwei Schwerter bis hin zu dem merkwürdigen Schmuckstück. Er fand nicht wirklich viele Parallelen. Gut, er hatte das Schwert auf dem Rücken getragen und fremd wirkende Kleidung, dazu seine Narben. Das Familiensiegel hing wie immer verborgen unter dem Hemd und es war bei weitem nicht so auffällig wie dieser Katzenkopf. Addierten die Leute den Rest einfach im Kopf dazu? Sehr gut möglich...
"Was ist das, ein Wiedzmin? Wieso werden die Leute wütend, wenn glauben, einer geht ihre Straße?", fragte er nach Abschluss seiner Sondierung also ziemlich direkt und ohne Einleitung, freundliche Floskeln oder sonst welche Schnörkel. Zielstrebig wie er war, wenn ihn tatsächlich mal etwas interessierte. Und offenkundig hatte er einen echten Hexer vor sich sitzen, also wieso mit Informationen von Dritten abgeben, wenn man sie aus erster Hand haben konnte.
- Reuven von Sorokin
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- Lebenslauf: Reuven
Nur ein 'Ja'. Immerhin war er nicht als sabberndes Stück Fleisch zurückgeblieben, dann konnte der Schaden nicht so groß sein. Unangenehme Erinnerungen, die wohl die beiden Männer quälten waren der geringste Tribut, den so ein Dämon fordern konnte.
Die Übrigen Fragen blieben unbeantwortet, auch die nach der Sprache. Schon klar.
Auch Slava gab keine Antwort. Er hatte sich damals allen als Soldat vorgestellt, aber an seinem Blick war abzulesen dass er sehr viel mehr war. Kein Befehlsempfänger. Auch wenn er keine Magie beherrschte, sein Amulett blieb ruhig, das macht ihn nicht weniger gefährlich, Sindra schien das ebenfalls zu spüren. Sie interessierte sich sehr für Jakob, mied aber den Blick des älrteren Menschen, was ihm sicher bald auffallen würde, und dann würde er versuchen sie aus ihrem Versteck zu zerren. Aber noch nicht. Statt dessen wollte Jakob wissen, was es mit den Wiedzmin, den Hexern auf sich hatte und mit den Vorurteilen. Kurz zuckte er mit den Schultern.
"Vorurteile." war seine ganze Antwort.
Einsilbig konnte er auch.
Dann platzte dem Älteren wohl der Kragen.
"Ach bitte, nicht gleich zwei solche Stimmungskanonen. Kannst wenigstens du in ganzen Sätzen antworten? Was sind Hexer und was war das für ein Trick?"
Reuven grinste.
"Dacht ich mir schon. ihr wisst echt nicht was wir sind, oder?"
Er war ja auch Sindra eine Antwort schuldig geblieben.
"Hexer waren einmal Menschen, wir wurden als Kinder angepasst mit Merkmalen der Bestien die wir bekämpfen sollen, wer die Mutation überlebt bekämpft was die Sphärenkonjunktion hierher gebracht hat. Aber das Wissen wie man uns herstellt ging vor langer Zeit verloren, ich gehöre zur letzten Generation."
Während er sprach knabberte er weiter Hvorost.
"Die Menschen haben Angst vor uns, wegen dem bisschen Magie, das wir beherrschen, wie diesen Trick." Er bewegte nur kurz die Hand, führte aber kein Zeichen aus. "Und weil wir etwas schneller und etwas stärker sind als sie... Und vielleicht auch weil manche von und um zu überleben über Leichen gehen. Und sie werfen uns vor, dass wir ihre Kinder stehlen, dabei nehmen die Schulen nur Waisen von der Straße, oder wer ihnen gebracht wird."
Er sah sich kurz um.
"Will jemand Bier?" Slava schüttelte den Kopf, und er musterte kurz Jake, dann bestellte er.
"Es gibt noch drei Schulen. Katze Wolf und Schlange. Die Wölfe haben irgendwie den besten Ruf und wir Kater wohl den schlechtesten. Und jeder, der schwarzes Leder trägt und ein Schwert auf dem Rücken... Naja, viel wissen die Menschen nicht über uns, aber sie glauben alles zu wissen. Vorurteile eben. Die sind nur vom Tisch wenn sie uns brauchen, aber zur Zeit ist es wohl friedlich genug, dass wir zur Zielscheibe werden."
Eine recht lange Erzählung, auch wenn Reuven für einen Hexer durchaus gesprächig war, war das doch mehr als er anderen Menschen erzählt hatte. Aber die hier waren anders, auch er konnte das sehen, und diese drei hatten sich gefunden.
Als Reuven es in beiden Sprachen mit geringen Abweichungen erklärt hatte kam auch das Bier.
Er saß breitbeinig da und so richtig reingehalten konnte er sich auch nicht.
Die Übrigen Fragen blieben unbeantwortet, auch die nach der Sprache. Schon klar.
Auch Slava gab keine Antwort. Er hatte sich damals allen als Soldat vorgestellt, aber an seinem Blick war abzulesen dass er sehr viel mehr war. Kein Befehlsempfänger. Auch wenn er keine Magie beherrschte, sein Amulett blieb ruhig, das macht ihn nicht weniger gefährlich, Sindra schien das ebenfalls zu spüren. Sie interessierte sich sehr für Jakob, mied aber den Blick des älrteren Menschen, was ihm sicher bald auffallen würde, und dann würde er versuchen sie aus ihrem Versteck zu zerren. Aber noch nicht. Statt dessen wollte Jakob wissen, was es mit den Wiedzmin, den Hexern auf sich hatte und mit den Vorurteilen. Kurz zuckte er mit den Schultern.
"Vorurteile." war seine ganze Antwort.
Einsilbig konnte er auch.
Dann platzte dem Älteren wohl der Kragen.
"Ach bitte, nicht gleich zwei solche Stimmungskanonen. Kannst wenigstens du in ganzen Sätzen antworten? Was sind Hexer und was war das für ein Trick?"
Reuven grinste.
"Dacht ich mir schon. ihr wisst echt nicht was wir sind, oder?"
Er war ja auch Sindra eine Antwort schuldig geblieben.
"Hexer waren einmal Menschen, wir wurden als Kinder angepasst mit Merkmalen der Bestien die wir bekämpfen sollen, wer die Mutation überlebt bekämpft was die Sphärenkonjunktion hierher gebracht hat. Aber das Wissen wie man uns herstellt ging vor langer Zeit verloren, ich gehöre zur letzten Generation."
Während er sprach knabberte er weiter Hvorost.
"Die Menschen haben Angst vor uns, wegen dem bisschen Magie, das wir beherrschen, wie diesen Trick." Er bewegte nur kurz die Hand, führte aber kein Zeichen aus. "Und weil wir etwas schneller und etwas stärker sind als sie... Und vielleicht auch weil manche von und um zu überleben über Leichen gehen. Und sie werfen uns vor, dass wir ihre Kinder stehlen, dabei nehmen die Schulen nur Waisen von der Straße, oder wer ihnen gebracht wird."
Er sah sich kurz um.
"Will jemand Bier?" Slava schüttelte den Kopf, und er musterte kurz Jake, dann bestellte er.
"Es gibt noch drei Schulen. Katze Wolf und Schlange. Die Wölfe haben irgendwie den besten Ruf und wir Kater wohl den schlechtesten. Und jeder, der schwarzes Leder trägt und ein Schwert auf dem Rücken... Naja, viel wissen die Menschen nicht über uns, aber sie glauben alles zu wissen. Vorurteile eben. Die sind nur vom Tisch wenn sie uns brauchen, aber zur Zeit ist es wohl friedlich genug, dass wir zur Zielscheibe werden."
Eine recht lange Erzählung, auch wenn Reuven für einen Hexer durchaus gesprächig war, war das doch mehr als er anderen Menschen erzählt hatte. Aber die hier waren anders, auch er konnte das sehen, und diese drei hatten sich gefunden.
Als Reuven es in beiden Sprachen mit geringen Abweichungen erklärt hatte kam auch das Bier.
Er saß breitbeinig da und so richtig reingehalten konnte er sich auch nicht.
Zuletzt geändert von Reuven von Sorokin am Mittwoch 27. Juli 2022, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Slava schien nun ein wenig aufgetaut.
"Und was verschlägt dich hier her? In meine in diese Taverne... doch sicher nicht nur uns zu belauschen?"
"Nein, ich übernachte auch hier."
"Mhm."
Slava hätte jetzt gerne geraucht, statt dessen aß er weiter von dem süßen knusprigen Zeug. "Genetisch optimiert also... Wie geht das?" hakte er nach.
Ein Blick von Reuven sagte ihm, dass er zu viele Fragen stellte, aber noch blieb der andere geduldig.
"Magier sind dafür verantwortlich, sie haben Mutagene aus den Bestien extrahiert und sie mit dem Erbgut von Kindern verschmolzen. Aber die genaue Prozedur ging verloren."
"Kann man sie nicht wiederfinden?"
"Ich habe genug erzählt. Zeigt mal die Karte." Und er schnappte sie sich ohne lange zu warten. Aber auch er hatte sich zuvor die Finger mit einem Tuch abgewischt, dass er irgendwo aus der Hose gezogen hatte..
"Könnt ihr sie überhaupt lesen?" Er musterte Vyacheslav und Jakov kurz aufmerksam, aber er kannte ja die Antwort schon.
"Das ist eine gute Karte, wertvoll. Könnte eine Kopie von etwas sein, dass wir Hexer manchmal verwenden. Aber so vierzierte Ränder... das ist zuviel... wobei..."
Er schien nun die Kopulierenden entdeckt zu haben und drehte die Karte etwas um sie richtig herum sehen zu können und grinste etwas dabei.
"Ein wahres Meisterwerk." Und er gab sie zurück.
"Lernt die Schrift zu lesen... Da ist sogar eingemalt, wo oft besonders gefährliche Monster gewesen sind, sicher keine aktuelle Ausgabe, die bleiben selten lange an einem Ort, aber dass es hier noch einen Bies geben soll... beachtlich, sollte ich mir ansehen. Aber das ist tatsächlich Nekkergebiet, das stimmt... Die alte Krabspinne hier, die lebt nicht mehr. Aber sonst eine gute Karte. Wird euch helfen."
"Und die Erklärung zu all den Namen?"
"Ein anderes mal. Für heute hast du schon genug Antworten bekommen. Überlegt euch wen ihr ausfragt. Irgendwann bringt es euch sonst in Schwierigkeiten."
"Was denn?"
"Dass ihr nicht hier her gehört. Hier in diese Welt."
"Tragen wir es wie ein Schild im Gesicht?"
"Ja, ihr seid viel zu anders, auch wenn ihr jetzt passendere Kleidung habt. Euer Ritter ist etwas besser darin sich zu verstellen, aber er passt auch nicht zu seinem Orden. Seid einfach vorsichtiger."
Das kam nun einen Hieb in die Magengegend gleich: Ausgerechnet Slava vorzuhalten, er würde sich zu auffällig verhalten.
Aber vermutlich hatte der junge Mann sogar recht - Slavas Ansicht nach war er jünger war als er selbst - ihm einen solchen Rat zu erteilen war schwer zu schlucken. Andererseits musste er sich eingestehen, dass er eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt hatte. Er fühlte sich dieser mittelalterlichen Gesellschaft letztlich doch überlegen.
"Und du? Du willst uns nicht ausquetschen?"
"Ich habe keinen Auftrag für euch, da reicht mir was ich sehe. Einen guten Geschmack übrigens." er deutet auf das Gebäck.
"Und du, hast wohl schon Ärger bekommen?" wandte sich Reuven wieder an Jakob, er einte dessen Gesicht. Denn als er ihn bei der Gruppe angeliefert hatte war er noch intakt gewesen.
"Und wer bist du?" wandte sich Slava nun mit einer für ihn untypisch weichen Stimme an Sindra. "Warum begleitest du ausgerechnet einen Hexer? Bist du seine Geliebte?"
Ihm war wieder der Morgen eingefallen, als er kurz gedacht hatte, es wären Jake und Aria, die zu hören waren, aber das war wohl ein Irrtum gewesen. Und wenn Diese beiden auch hier nächtigten... Er wollte es sich gar nicht vorstellen.
"Und was verschlägt dich hier her? In meine in diese Taverne... doch sicher nicht nur uns zu belauschen?"
"Nein, ich übernachte auch hier."
"Mhm."
Slava hätte jetzt gerne geraucht, statt dessen aß er weiter von dem süßen knusprigen Zeug. "Genetisch optimiert also... Wie geht das?" hakte er nach.
Ein Blick von Reuven sagte ihm, dass er zu viele Fragen stellte, aber noch blieb der andere geduldig.
"Magier sind dafür verantwortlich, sie haben Mutagene aus den Bestien extrahiert und sie mit dem Erbgut von Kindern verschmolzen. Aber die genaue Prozedur ging verloren."
"Kann man sie nicht wiederfinden?"
"Ich habe genug erzählt. Zeigt mal die Karte." Und er schnappte sie sich ohne lange zu warten. Aber auch er hatte sich zuvor die Finger mit einem Tuch abgewischt, dass er irgendwo aus der Hose gezogen hatte..
"Könnt ihr sie überhaupt lesen?" Er musterte Vyacheslav und Jakov kurz aufmerksam, aber er kannte ja die Antwort schon.
"Das ist eine gute Karte, wertvoll. Könnte eine Kopie von etwas sein, dass wir Hexer manchmal verwenden. Aber so vierzierte Ränder... das ist zuviel... wobei..."
Er schien nun die Kopulierenden entdeckt zu haben und drehte die Karte etwas um sie richtig herum sehen zu können und grinste etwas dabei.
"Ein wahres Meisterwerk." Und er gab sie zurück.
"Lernt die Schrift zu lesen... Da ist sogar eingemalt, wo oft besonders gefährliche Monster gewesen sind, sicher keine aktuelle Ausgabe, die bleiben selten lange an einem Ort, aber dass es hier noch einen Bies geben soll... beachtlich, sollte ich mir ansehen. Aber das ist tatsächlich Nekkergebiet, das stimmt... Die alte Krabspinne hier, die lebt nicht mehr. Aber sonst eine gute Karte. Wird euch helfen."
"Und die Erklärung zu all den Namen?"
"Ein anderes mal. Für heute hast du schon genug Antworten bekommen. Überlegt euch wen ihr ausfragt. Irgendwann bringt es euch sonst in Schwierigkeiten."
"Was denn?"
"Dass ihr nicht hier her gehört. Hier in diese Welt."
"Tragen wir es wie ein Schild im Gesicht?"
"Ja, ihr seid viel zu anders, auch wenn ihr jetzt passendere Kleidung habt. Euer Ritter ist etwas besser darin sich zu verstellen, aber er passt auch nicht zu seinem Orden. Seid einfach vorsichtiger."
Das kam nun einen Hieb in die Magengegend gleich: Ausgerechnet Slava vorzuhalten, er würde sich zu auffällig verhalten.
Aber vermutlich hatte der junge Mann sogar recht - Slavas Ansicht nach war er jünger war als er selbst - ihm einen solchen Rat zu erteilen war schwer zu schlucken. Andererseits musste er sich eingestehen, dass er eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt hatte. Er fühlte sich dieser mittelalterlichen Gesellschaft letztlich doch überlegen.
"Und du? Du willst uns nicht ausquetschen?"
"Ich habe keinen Auftrag für euch, da reicht mir was ich sehe. Einen guten Geschmack übrigens." er deutet auf das Gebäck.
"Und du, hast wohl schon Ärger bekommen?" wandte sich Reuven wieder an Jakob, er einte dessen Gesicht. Denn als er ihn bei der Gruppe angeliefert hatte war er noch intakt gewesen.
"Und wer bist du?" wandte sich Slava nun mit einer für ihn untypisch weichen Stimme an Sindra. "Warum begleitest du ausgerechnet einen Hexer? Bist du seine Geliebte?"
Ihm war wieder der Morgen eingefallen, als er kurz gedacht hatte, es wären Jake und Aria, die zu hören waren, aber das war wohl ein Irrtum gewesen. Und wenn Diese beiden auch hier nächtigten... Er wollte es sich gar nicht vorstellen.
Erschrocken sah das Mädchen auf, als Slava sie ansprach, suchte nun endlich seinen Blick.
In den Kulleraugen stand Furcht. Und noch etwas. Tiefer verborgen. Neugier vielleicht oder Abenteuerlust?
Bevor sie antwortete, sah sie kurz zu Reuven, als erwarte sie eine Erlaubnis.
„Der Herr Hexer hat mich vor einer Bande Deserteuren gerettet.“ Ihre Stimme war leise, fast ein Flüstern, dafür melodisch und trotz der fehlenden Lautstärke gut verständlich.
„Ich war mit meinem Bruder unterwegs. Die Deserteure…“, sie verstummte, wandte den nun verhangenen Blick ab, drehte das Gesicht zu Reuvens Schulter und rückte an ihn heran.
Was sie an Worten nicht heraus brachte, zeigte ihre Gestik mehr als deutlich.
Sie suchte Schutz. Sie trauerte. Sie hatte Angst.
Die Gefühle der Kleinen, die der Doppler kopiert hatte für das Wesen greifbar und sehr präsent. Fast als wären es die eigenen. Sie war Sindra. Sindra war sie.
In ihren früheren Formen hatte es diese Art Gefühle nicht gegeben. Es waren zugegebenermaßen nur wenige Humanoide dabei gewesen, was ihren Mangel an Erfahrung an den Umgangsformen erklärte.
Aber sie lernte schnell. Mit jedem Menschen oder Anderling den sie kopierte mehr.
In den Kulleraugen stand Furcht. Und noch etwas. Tiefer verborgen. Neugier vielleicht oder Abenteuerlust?
Bevor sie antwortete, sah sie kurz zu Reuven, als erwarte sie eine Erlaubnis.
„Der Herr Hexer hat mich vor einer Bande Deserteuren gerettet.“ Ihre Stimme war leise, fast ein Flüstern, dafür melodisch und trotz der fehlenden Lautstärke gut verständlich.
„Ich war mit meinem Bruder unterwegs. Die Deserteure…“, sie verstummte, wandte den nun verhangenen Blick ab, drehte das Gesicht zu Reuvens Schulter und rückte an ihn heran.
Was sie an Worten nicht heraus brachte, zeigte ihre Gestik mehr als deutlich.
Sie suchte Schutz. Sie trauerte. Sie hatte Angst.
Die Gefühle der Kleinen, die der Doppler kopiert hatte für das Wesen greifbar und sehr präsent. Fast als wären es die eigenen. Sie war Sindra. Sindra war sie.
In ihren früheren Formen hatte es diese Art Gefühle nicht gegeben. Es waren zugegebenermaßen nur wenige Humanoide dabei gewesen, was ihren Mangel an Erfahrung an den Umgangsformen erklärte.
Aber sie lernte schnell. Mit jedem Menschen oder Anderling den sie kopierte mehr.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Der Hexer zahlte in gleicher Währung, doch bevor Jakob es anders versuchen konnte, fuhr Slava Reuven an, offenkundig endgültig enerviert von Leuten, die keine vollständigen Sätze benutzten. Komisch, dass er so lange durchgehalten hatte - Jakob musste zugeben, dass er damit zuweilen provozieren wollte. Ausprobieren, wie lange das Gegenüber mitspielte bis es platzte. Das Reuven das bei Slava innerhalb von einer Minute schaffte, ließ in Jakobs sonst eher ausdruckslosem Gesicht eine Braue nach oben wandern. Sonst gab sich der Russe doch so selbstsicher, aber Reuven schien ihm irgendwie ein Dorn im Fleische und zwar seit ihrer ersten Begegnung. Und der Verlauf des Gesprächs schien diesen nur tiefer zu treiben. Irgendwas hatte der Hexer an sich, was Slava nicht gefiel. Jakobs Augen wanderten wie bei einem Tennismatch von einem zum anderen, während sie sich unterhielten. Nur Reuven war so freundlich, vieles in der Älteren Rede zu wiederholen, Slava musste er regelmäßig bitten, wenn ihn interessierte, was dieser antwortete. Aber irgendwie konnte er doch folgen.
Genetisch veränderte Menschen. Schräg. Das passte in diese Welt wie ein Ufo. Aber es erklärte, was er gesehen hatte - die unmenschliche Schnelligkeit, mit der Reuven sich bewegt hatte. Und es erklärte die seltsamen Augen und dass Menschen Furcht vor diesen Hexerwesen hatten. Nun begriff er auch, wieso die Frauen ihre Kinder von der Straße geholt hatten und wenn er sich Sindra ansah, wurde ihm auch klar, wieso manche Männer versucht hatten, ihre Frauen zu beschirmen.
Das Bier verneinte er ebenfalls.
Dann wies Reuven auf Jakobs Gesicht und die Blessuren darin.
"Vorurteile.", echote der sogleich. Reichte doch, wenn einer von ihnen hier das Kaffeekränzchen anführte, oder? Er erfuhr genug, ohne sich in das Gespräch einmischen zu müssen. Nur als Slava das Wort an Sindra richtete, wurde er etwas wacher und ließ sich deren Antwort übersetzen. Die Art wie das Mädchen sich dabei geradezu an Reuven klammerte, ließ Schlimmes ahnen. Krieg war wohl in jeder Welt schlimm, die Leidtragenden fast nie jene, die ihn führten, sondern jene, auf deren Rücken er geführt wurde. Jakobs Blick ruhte auf den schmalen Schultern des Mädchens und tatsächlich lag so etwas wie Mitgefühl in den sonst so schlangenkalten Augen.
Genetisch veränderte Menschen. Schräg. Das passte in diese Welt wie ein Ufo. Aber es erklärte, was er gesehen hatte - die unmenschliche Schnelligkeit, mit der Reuven sich bewegt hatte. Und es erklärte die seltsamen Augen und dass Menschen Furcht vor diesen Hexerwesen hatten. Nun begriff er auch, wieso die Frauen ihre Kinder von der Straße geholt hatten und wenn er sich Sindra ansah, wurde ihm auch klar, wieso manche Männer versucht hatten, ihre Frauen zu beschirmen.
Das Bier verneinte er ebenfalls.
Dann wies Reuven auf Jakobs Gesicht und die Blessuren darin.
"Vorurteile.", echote der sogleich. Reichte doch, wenn einer von ihnen hier das Kaffeekränzchen anführte, oder? Er erfuhr genug, ohne sich in das Gespräch einmischen zu müssen. Nur als Slava das Wort an Sindra richtete, wurde er etwas wacher und ließ sich deren Antwort übersetzen. Die Art wie das Mädchen sich dabei geradezu an Reuven klammerte, ließ Schlimmes ahnen. Krieg war wohl in jeder Welt schlimm, die Leidtragenden fast nie jene, die ihn führten, sondern jene, auf deren Rücken er geführt wurde. Jakobs Blick ruhte auf den schmalen Schultern des Mädchens und tatsächlich lag so etwas wie Mitgefühl in den sonst so schlangenkalten Augen.
- Reuven von Sorokin
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- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Auch bei ihm also die Vorurteile.
Nun war es Reuvens Blick, der zwischen dem jungen und dem alten Menschen hin und her wanderte, aber den Jungen fauchte der Soldaten nicht an, er möge doch bitte in ganzen Sätzen antworten, Entweder es störte ihn nicht oder bei ihm war er es gewöhnt. Die Dynamik durchschaute der Hexer nicht. Letztlich war es ihm aber auch egal. Er suchte hier keine Freunde, er war nur neugierig gewesen, vor allem weil Sindra sich für den jungen interessiert hatte. Nun aber saß sie da wie ein verschrecktes Reh und brachte fast keinen Ton raus.
Statt dessen übernahm es der Soldat, sie auszuquetschen und nun rückte sie heraus, mit Sindras Geschichte. Gut, sie war vorsichtig, sie spielte ihre Rolle perfekt. Allerdings wurde Reuven den Eindruck nicht los, dass sich der Mann erst recht daran festbeißen würde.
Sein Blick wurde nun streng und die Katzenaugen glühten vielleicht ein wenig im Dunkel, vielleicht reflektierten sie auch nur das Restlicht.
"Seit dem Krieg ziehen Soldaten beider Lager durch's Land. Die Armeen sind zurückgezogen, aufgelöst oder zerschlagen... aber die Soldaten, die einst in den Armeen waren sind noch da, etliche zumindest. Und auch sie wollen überleben. Seid auch da auf der Hut."
"Wir hatten schon das Vergnügen. Sie sind unvorsichtig und schlecht ausgebildet."
Und im nächsten Moment bereute Slava die Worte schon wieder.
"Ist das so? Gut, dann habt ihr eine Sorge weniger." Der Tonfall des Hexers verriet nicht, was er dabei dachte.
"Was ist mit dieser Sphärenkonjunktion? Wie funktioniert sie und wie bekannt ist diese... Tatsache?" bohrte der Ältere weiter.
"Hm..." Reuven überlegte eine Weile, trank Bier, blickte zu Sindra.
"Lest Nivelle wenn es euch wirklich interessiert. Adam Nivelle... Manches was er schreibt ist Bockmist, aber manches stimmt sicher aus. Die Konjunktion, das war eine gigantische Kollision mehrerer Paralleluniversen. Als Folge des Desasters saßen Kreaturen, die nicht in unsere Realität gehörten plötzlich hier fest. Nivellen schreibt, die erste fand vor rund anderthalb Jahrtausenden statt, und dann gab es noch eine zweite größere, vor weniger als 600 Jahren... und seitdem... Es kommt wohl immer wieder zu weiteren kleinen Überlagerungen, aber das wisst ihr ja selbst. Wer davon weiß... Hervorragende Frage... gern gleich die nächste... " Er machte Pause und trank. "Wir Hexer bekommen das beigebracht, weil es erklärt, woher die Monster kommen... Die Magier wissen es, manche Gelehrte... Es gibt Bücher, aber wie viele können schon lesen? Die meisten interessiert es auch einfach nicht."
Sein Blick ruhte bei seinen Erklärungen auffällig oft auf Sindra, das registrierte zumindest Slava.
Er las also Bücher und war unterrichtet worden. Trotzdem rief der Man Widerwillen in ihm wach. Und er nahm ihn beim Wort, Slava den Hexer.
"Gut, nächste Frage: Wo kann ich einen Magier finden, mit dem ich reden kann?"
"Hach. Keine Ahnung. ich versuch denen aus dem Weg zu gehen. Aber die meisten König halten sich Hofmagier." Er überlegte kurz ob er sie nach Nowigrad schicken sollte, zu Philippa Eilhart. Ein wenig Schadenfreue war schon dabei, andererseits wäre die Eilhart ihm am Ende noch dankbar, was er ihr da an interessantem Spielzeug geliefert hatte. Nein, das würde er nicht tun.
Er zuckte mit den Schultern.
"Allerdings haben wir gerade nicht mehr so viele Könige und viele Magier sind gelyncht worden oder sitzen in den Kerkern. Wird nicht leicht. Frag in Aretusa oder Ban Ard... Aber die Reise dauert ne Weile."
Er leerte sein Bier.
"So, genug geplaudert. Ich hab noch zu tun."
Er wollte eben aufstehen.
"Warte. Setz dich wieder." Slava schlug einen Ton an, der auch hätte sagen können: 'das Verhör ist noch nicht zuende'
"Ich habe noch ein paar Fragen. Verstehe ich es richtig, ihr Hexer verdient euer Geld damit Monster zu erlegen? So Etwas wie Ghule, komische Ertrunkene und Riesen Blutegel... Flatterer?"
Reuven's Geduld schien nun allmählich am Ende, er hatte sich widerstrebend noch einmal gesetzt, hörte dem Menschen ruhig zu, aber seine Körpersprache, angespannte Schultern und eine besondere Form der Ruhe zeugten davon, dass man es nicht weit treiben sollte.
"All dem seid ihr schon begegnet?"
"Sind wir."
"Ja, wenn es einen Auftrag gibt bekomme ich Geld."
"Wie für den Hym."
"Richtig."
"Und wenn es keinen Auftrag gibt nicht?"
"Richtig."
"Und wer vergibt Aufträge?"
"Unterschiedlich. eine Dorfgemeinschaft, die bedroht ist. Reich wird man jedenfalls nicht damit, falls du jetzt denkst, das wäre ein Job für dich."
Aber das dachte Slava nicht einmal.
"Wieviel kosten deine Dienste, wenn du... zum Beispiel eine Expedition begleitest?"
"Wie lange würde die Reise dauern?"
"Einige Monate."
"In dem Fall etwa 100 Kronen pro Tag, kommt auch noch auf die Umgebung an. Planst du etwas."
"Noch nicht, aber vielleicht bald. Wo finde ich dich, wenn ich deine Dienste brauche, oder einen deiner Zunft?"
Der Gesinnungswandel wunderte Reuven etwas, zur letzten Frage aber zuckte er mit den Schultern.
"Kommt drauf an, wo ich Aufträge finde, noch bin ich hier in der Gegend. Wenn du etwas vorbereitest werde ich es erfahren und ich finde dich."
Slava nickte erst einmal nur.
"Gut, und sie..." er deutete auf Sindra. "...nimmst du sie auch mit?"
"Warum interessiert dich das?"
"Weil sie viel zu zerbrechlich aussieht um dich bei so einer gefährlichen Arbeit zu begleiten."
Nun war es Reuvens Blick, der zwischen dem jungen und dem alten Menschen hin und her wanderte, aber den Jungen fauchte der Soldaten nicht an, er möge doch bitte in ganzen Sätzen antworten, Entweder es störte ihn nicht oder bei ihm war er es gewöhnt. Die Dynamik durchschaute der Hexer nicht. Letztlich war es ihm aber auch egal. Er suchte hier keine Freunde, er war nur neugierig gewesen, vor allem weil Sindra sich für den jungen interessiert hatte. Nun aber saß sie da wie ein verschrecktes Reh und brachte fast keinen Ton raus.
Statt dessen übernahm es der Soldat, sie auszuquetschen und nun rückte sie heraus, mit Sindras Geschichte. Gut, sie war vorsichtig, sie spielte ihre Rolle perfekt. Allerdings wurde Reuven den Eindruck nicht los, dass sich der Mann erst recht daran festbeißen würde.
Sein Blick wurde nun streng und die Katzenaugen glühten vielleicht ein wenig im Dunkel, vielleicht reflektierten sie auch nur das Restlicht.
"Seit dem Krieg ziehen Soldaten beider Lager durch's Land. Die Armeen sind zurückgezogen, aufgelöst oder zerschlagen... aber die Soldaten, die einst in den Armeen waren sind noch da, etliche zumindest. Und auch sie wollen überleben. Seid auch da auf der Hut."
"Wir hatten schon das Vergnügen. Sie sind unvorsichtig und schlecht ausgebildet."
Und im nächsten Moment bereute Slava die Worte schon wieder.
"Ist das so? Gut, dann habt ihr eine Sorge weniger." Der Tonfall des Hexers verriet nicht, was er dabei dachte.
"Was ist mit dieser Sphärenkonjunktion? Wie funktioniert sie und wie bekannt ist diese... Tatsache?" bohrte der Ältere weiter.
"Hm..." Reuven überlegte eine Weile, trank Bier, blickte zu Sindra.
"Lest Nivelle wenn es euch wirklich interessiert. Adam Nivelle... Manches was er schreibt ist Bockmist, aber manches stimmt sicher aus. Die Konjunktion, das war eine gigantische Kollision mehrerer Paralleluniversen. Als Folge des Desasters saßen Kreaturen, die nicht in unsere Realität gehörten plötzlich hier fest. Nivellen schreibt, die erste fand vor rund anderthalb Jahrtausenden statt, und dann gab es noch eine zweite größere, vor weniger als 600 Jahren... und seitdem... Es kommt wohl immer wieder zu weiteren kleinen Überlagerungen, aber das wisst ihr ja selbst. Wer davon weiß... Hervorragende Frage... gern gleich die nächste... " Er machte Pause und trank. "Wir Hexer bekommen das beigebracht, weil es erklärt, woher die Monster kommen... Die Magier wissen es, manche Gelehrte... Es gibt Bücher, aber wie viele können schon lesen? Die meisten interessiert es auch einfach nicht."
Sein Blick ruhte bei seinen Erklärungen auffällig oft auf Sindra, das registrierte zumindest Slava.
Er las also Bücher und war unterrichtet worden. Trotzdem rief der Man Widerwillen in ihm wach. Und er nahm ihn beim Wort, Slava den Hexer.
"Gut, nächste Frage: Wo kann ich einen Magier finden, mit dem ich reden kann?"
"Hach. Keine Ahnung. ich versuch denen aus dem Weg zu gehen. Aber die meisten König halten sich Hofmagier." Er überlegte kurz ob er sie nach Nowigrad schicken sollte, zu Philippa Eilhart. Ein wenig Schadenfreue war schon dabei, andererseits wäre die Eilhart ihm am Ende noch dankbar, was er ihr da an interessantem Spielzeug geliefert hatte. Nein, das würde er nicht tun.
Er zuckte mit den Schultern.
"Allerdings haben wir gerade nicht mehr so viele Könige und viele Magier sind gelyncht worden oder sitzen in den Kerkern. Wird nicht leicht. Frag in Aretusa oder Ban Ard... Aber die Reise dauert ne Weile."
Er leerte sein Bier.
"So, genug geplaudert. Ich hab noch zu tun."
Er wollte eben aufstehen.
"Warte. Setz dich wieder." Slava schlug einen Ton an, der auch hätte sagen können: 'das Verhör ist noch nicht zuende'
"Ich habe noch ein paar Fragen. Verstehe ich es richtig, ihr Hexer verdient euer Geld damit Monster zu erlegen? So Etwas wie Ghule, komische Ertrunkene und Riesen Blutegel... Flatterer?"
Reuven's Geduld schien nun allmählich am Ende, er hatte sich widerstrebend noch einmal gesetzt, hörte dem Menschen ruhig zu, aber seine Körpersprache, angespannte Schultern und eine besondere Form der Ruhe zeugten davon, dass man es nicht weit treiben sollte.
"All dem seid ihr schon begegnet?"
"Sind wir."
"Ja, wenn es einen Auftrag gibt bekomme ich Geld."
"Wie für den Hym."
"Richtig."
"Und wenn es keinen Auftrag gibt nicht?"
"Richtig."
"Und wer vergibt Aufträge?"
"Unterschiedlich. eine Dorfgemeinschaft, die bedroht ist. Reich wird man jedenfalls nicht damit, falls du jetzt denkst, das wäre ein Job für dich."
Aber das dachte Slava nicht einmal.
"Wieviel kosten deine Dienste, wenn du... zum Beispiel eine Expedition begleitest?"
"Wie lange würde die Reise dauern?"
"Einige Monate."
"In dem Fall etwa 100 Kronen pro Tag, kommt auch noch auf die Umgebung an. Planst du etwas."
"Noch nicht, aber vielleicht bald. Wo finde ich dich, wenn ich deine Dienste brauche, oder einen deiner Zunft?"
Der Gesinnungswandel wunderte Reuven etwas, zur letzten Frage aber zuckte er mit den Schultern.
"Kommt drauf an, wo ich Aufträge finde, noch bin ich hier in der Gegend. Wenn du etwas vorbereitest werde ich es erfahren und ich finde dich."
Slava nickte erst einmal nur.
"Gut, und sie..." er deutete auf Sindra. "...nimmst du sie auch mit?"
"Warum interessiert dich das?"
"Weil sie viel zu zerbrechlich aussieht um dich bei so einer gefährlichen Arbeit zu begleiten."
„Ich bin nicht zerbrechlich.“, quengelte Sindra. „Und ich werde kämpfen lernen. Wie mein Herr!“
Sie zog ein Schnütchen und sah Slava aus funkelnden Augen an. Für den Soldaten eine völlig absurde bemerkung.
Wie KONNTE er es WAGEN Reuven einzureden, sie zurück zu lassen.
Mit der Bemerkung hatte er sie aus der Reserve gelockt. Wenn der Mann wüsste…..
Er konnte ja auch nicht ahnen, dass die Kleine auch ihn kopieren konnte. Sogar den größten Teil seiner Fähigkeiten. Er sah nur das wirklich zerbrechlich wirkende, schüchterne Mädchen mit dem schlecht einzuschätzenden Alter.
Im Hintergrund trat jemand in den Schankraum. Noch ein wenig grün um die Nase, aber – wie seine nassen Haare zeigten – frisch gewaschen und auf den eigenen Beinen.
Als Jarel Reuven und die Kleine erspähte hielt er inne.
Siehe da. Der Hexer. Mit seinen Schwertern. Ob er sich dafür mit dem Hauptmann angelegt hatte?
Er war noch am Stück. Erstaunlich.
„Guten Abend.“ Jarel trag an den Tisch heran und wand sich an Sindra. „Die Dame.“ Er deutete eine Verbeugung an. Sindra erstarrte, fixierte den Ritter und rührte nicht einmal mehr eine Wimper.
Der Ritter blinzelte. Bei allen Schatten, diese Augen. Was hatte das Mädchen nur?
Er trug in der Taverne nicht einmal seinen Wappenrock.
Er hatte seine Mühe den Blick loszureißen und sich an Reuven zu wenden.
„Herr Hexer.“ Er beugte das Haupt zum Gruße. „Freut mich, dass ihr eure Schwerter wieder habt.“
Noch einmal sah er kurz zu Sindra. „Mit eurer Begleitung alles in Ordnung?“
Endlich schaffte Sindra es wegzusehen. Statt zu Jarel, sah sie nun erst auf ihre Hände, dann auf Jakes. Etwas dort schien sie zu beschäftigen.
Sie zog ein Schnütchen und sah Slava aus funkelnden Augen an. Für den Soldaten eine völlig absurde bemerkung.
Wie KONNTE er es WAGEN Reuven einzureden, sie zurück zu lassen.
Mit der Bemerkung hatte er sie aus der Reserve gelockt. Wenn der Mann wüsste…..
Er konnte ja auch nicht ahnen, dass die Kleine auch ihn kopieren konnte. Sogar den größten Teil seiner Fähigkeiten. Er sah nur das wirklich zerbrechlich wirkende, schüchterne Mädchen mit dem schlecht einzuschätzenden Alter.
Im Hintergrund trat jemand in den Schankraum. Noch ein wenig grün um die Nase, aber – wie seine nassen Haare zeigten – frisch gewaschen und auf den eigenen Beinen.
Als Jarel Reuven und die Kleine erspähte hielt er inne.
Siehe da. Der Hexer. Mit seinen Schwertern. Ob er sich dafür mit dem Hauptmann angelegt hatte?
Er war noch am Stück. Erstaunlich.
„Guten Abend.“ Jarel trag an den Tisch heran und wand sich an Sindra. „Die Dame.“ Er deutete eine Verbeugung an. Sindra erstarrte, fixierte den Ritter und rührte nicht einmal mehr eine Wimper.
Der Ritter blinzelte. Bei allen Schatten, diese Augen. Was hatte das Mädchen nur?
Er trug in der Taverne nicht einmal seinen Wappenrock.
Er hatte seine Mühe den Blick loszureißen und sich an Reuven zu wenden.
„Herr Hexer.“ Er beugte das Haupt zum Gruße. „Freut mich, dass ihr eure Schwerter wieder habt.“
Noch einmal sah er kurz zu Sindra. „Mit eurer Begleitung alles in Ordnung?“
Endlich schaffte Sindra es wegzusehen. Statt zu Jarel, sah sie nun erst auf ihre Hände, dann auf Jakes. Etwas dort schien sie zu beschäftigen.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob verlor relativ schnell das Interesse am Gespräch der beiden Männer, zumal es ihm zu anstrengend wurde, immer wieder um Übersetzungen zu betteln. Das Jarel nun auch noch dazu kam, machte die Situation nicht einfacher und die Üebrsetzung von drei Leuten abzuwarten, dazu fehlte ihm erst recht der Nerv. Statt dessen kramte er eine der kleinsten Münzen hervor, die in dem kleinen Beutel von Jarel war und verbarg sie in der Rechten. Als die drei Männer Sindra vorerst aus ihrem Fokus ließen, zischte er leise und sagte sehr milde ihren Namen. Ein Verhalten, wie es ihm von früher bekannt war, wenn zwei Kinder - er und seine Schwester - im Restaurant still sitzen mussten und er begann, sie zu beschäftigen. Als die blauen Augen sich auf ihn richteten, zeigte er ihr die Münze auf der ausgestreckten Handfläche, schloss dann die Faust und drehte sie, um sogleich die Finger wieder zu öffnen. Es fiel keine Münze heraus und auch als er die offene Hand wieder drehte, war sie leer. Dann schloss er die Faust wieder und plötzlich schob sich die Münze zwischen Zeige- und Mittelfinger wieder heraus. Er ließ sie über die Fingerrücken wandern, erst bis zum kleinen Finger, dann Richtung Daumen, wo sie in der Öffnung verschwand, die er zwischen Zeigefinger und Daumen entstehen ließ. dann öffnete er die Hand erneut ... Die Münze war weg.
Sindra reagierte, wie jeder Illusionist es sich wünschen würde. Sie beobachtete ihn aufmerksam, regelrecht fasziniert. Als die Münze das zweite Mal verschwand, zuckten sogar ihre Hände, als wollte sie nach seinen greifen. Mit großen Augen - und verdammt, wenn sie ihn so ansah, wirkte sie wie eine blauäugige Schleiereule - sah sie ihn mit vor Staunen geöffnetem Mund an. Und begann zu strahlen. "Nochmal...", formten ihre Lippen lautlos. Die Ablenkung war gelungen. Voll und ganz.
Jakob hatte die Arme vor sich auf der Tischplatte überkreuzt und ließ die Münze nun in der anderen Hand erscheinen. Bisher hatte er mit der Linken gespielt, jetzt wanderte die Münze über die narbige Rechte, der allerdings die Flinkheit abging und so warf er die Münze wieder in die Linke, wo sie erst verschwand und dann den gleichen Weg noch einmal ging. Er war noch nie gut gewesen in Smalltalk, aber solche Spielchen, die keinen störten und die Zeit tot schlugen, beherrschte er einige. Leider gab es weder Bierdeckel noch Servietten…
Dem Mädchen war nicht entgangen, dass mit Jakes rechten etwas nicht stimmte. Als er das nächste Mal die Rechte benutzte huschte nach kurzem Zögern ihre Hand zu seiner Hand und streifte in unschuldiger Neugier sanft mit den Fingern über die vernarbte Haut. Fragend und mit einer deutlichen Spur Sorge sah sie ihn an. Sie wühlte in den verfügbaren Erinnerungen. Verbrennungen. Das kam durch Feuer.. Das musste ihm furchtbare Schmerzen verursacht haben.
Ob es das immer noch tat?
Als sie plötzlich nach seiner Hand griff, zuckte Jakob im ersten Moment instinktiv zurück, dann verharrte er und ließ sie die Narben untersuchen. Ihr Blick fragte stumm und er schüttelte kaum merklich den Kopf. Alles gut. Die Münze war nun zwischen Zeigefinger und Daumen der Linken und er hielt sie ihr vor die Nase. Ein leichtes Wippen mit dem Kinn in ihre Richtung. "Du versuchst?" Dann ließ er das kleine Stück Metall noch einmal demonstrativ auf seinen Fingern tanzen.
Sie führte ihre Linke an ihre Lippen und knabberte kurz unschlüssig an ihren Nägeln. Dann streckte sie sie aus und griff ganz vorsichtig mit spitzen Fingern nach der Münze, als könnte diese sie plötzlich beißen.
So fremdelnd Jakob sich bisher allem und jedem gegenüber gegeben hatte, Sindra weckte den großen Bruder in ihm. Der gleiche Impuls, der ihn Arias Haare hatte einflechten lassen, sorgte nun dafür, dass er ohne weitere Berührungsangst ihre Rechte in seine nahm, die Münze zwischen Zeigefinger und Mittelfinger steckte und ihr zeigte, wie sie diese mit einem kleinen Impuls zum Umschlagen brachte.
Das Mädchen zog konzentriert die Unterlippe zwischen die Zähne und versuchte es. Langsam....ganz langsam wanderte die Münze über ihren Finger und....fiel ihr aus der Hand. Leicht verlegen sah sie ihn an. Falsch gemacht. Ob er jetzt böse war, wie ihr Bruder, wenn sie etwas nicht konnte? Sie schluckte. Corbin hätte sie jetzt gerügt. Oder geschlagen.
akob fing die Münze, bevor sie noch auf den Tisch oder den Boden fallen konnte, dann erst sah er Sindra wieder an... und wunderte sich ein wenig über ihren Blick. Sie sah fast aus, als erwarte sie nun irgendetwas böses. Aber es war nur ein Spiel. Und dann geschah etwas, was vermutlich zumindest zwei Leute am Tisch vom Glauben - so sie einen besaßen - abfallen ließ. Er lächelte. Kurz, aber unumstößlich ein Lächeln. Dann nahm er ihre Hand und legte die Münze hinein. "Üben.", flüsterte er, um das andere Gespräch am Tisch nicht zu stören.
Sie schloss die Finger der Rechten um die Münze, zog sie an die Brust, legte die Finger der linken um die Faust und hielt einen Moment inne, als hätte sie einen Schatz geborgen. Sie erwiderte kurz das Lächeln, bevor sie den Blick nieder schlug, die Hand öffnete, die Münze daraus klaubte und tatsächlich zu üben begann.
Sindra reagierte, wie jeder Illusionist es sich wünschen würde. Sie beobachtete ihn aufmerksam, regelrecht fasziniert. Als die Münze das zweite Mal verschwand, zuckten sogar ihre Hände, als wollte sie nach seinen greifen. Mit großen Augen - und verdammt, wenn sie ihn so ansah, wirkte sie wie eine blauäugige Schleiereule - sah sie ihn mit vor Staunen geöffnetem Mund an. Und begann zu strahlen. "Nochmal...", formten ihre Lippen lautlos. Die Ablenkung war gelungen. Voll und ganz.
Jakob hatte die Arme vor sich auf der Tischplatte überkreuzt und ließ die Münze nun in der anderen Hand erscheinen. Bisher hatte er mit der Linken gespielt, jetzt wanderte die Münze über die narbige Rechte, der allerdings die Flinkheit abging und so warf er die Münze wieder in die Linke, wo sie erst verschwand und dann den gleichen Weg noch einmal ging. Er war noch nie gut gewesen in Smalltalk, aber solche Spielchen, die keinen störten und die Zeit tot schlugen, beherrschte er einige. Leider gab es weder Bierdeckel noch Servietten…
Dem Mädchen war nicht entgangen, dass mit Jakes rechten etwas nicht stimmte. Als er das nächste Mal die Rechte benutzte huschte nach kurzem Zögern ihre Hand zu seiner Hand und streifte in unschuldiger Neugier sanft mit den Fingern über die vernarbte Haut. Fragend und mit einer deutlichen Spur Sorge sah sie ihn an. Sie wühlte in den verfügbaren Erinnerungen. Verbrennungen. Das kam durch Feuer.. Das musste ihm furchtbare Schmerzen verursacht haben.
Ob es das immer noch tat?
Als sie plötzlich nach seiner Hand griff, zuckte Jakob im ersten Moment instinktiv zurück, dann verharrte er und ließ sie die Narben untersuchen. Ihr Blick fragte stumm und er schüttelte kaum merklich den Kopf. Alles gut. Die Münze war nun zwischen Zeigefinger und Daumen der Linken und er hielt sie ihr vor die Nase. Ein leichtes Wippen mit dem Kinn in ihre Richtung. "Du versuchst?" Dann ließ er das kleine Stück Metall noch einmal demonstrativ auf seinen Fingern tanzen.
Sie führte ihre Linke an ihre Lippen und knabberte kurz unschlüssig an ihren Nägeln. Dann streckte sie sie aus und griff ganz vorsichtig mit spitzen Fingern nach der Münze, als könnte diese sie plötzlich beißen.
So fremdelnd Jakob sich bisher allem und jedem gegenüber gegeben hatte, Sindra weckte den großen Bruder in ihm. Der gleiche Impuls, der ihn Arias Haare hatte einflechten lassen, sorgte nun dafür, dass er ohne weitere Berührungsangst ihre Rechte in seine nahm, die Münze zwischen Zeigefinger und Mittelfinger steckte und ihr zeigte, wie sie diese mit einem kleinen Impuls zum Umschlagen brachte.
Das Mädchen zog konzentriert die Unterlippe zwischen die Zähne und versuchte es. Langsam....ganz langsam wanderte die Münze über ihren Finger und....fiel ihr aus der Hand. Leicht verlegen sah sie ihn an. Falsch gemacht. Ob er jetzt böse war, wie ihr Bruder, wenn sie etwas nicht konnte? Sie schluckte. Corbin hätte sie jetzt gerügt. Oder geschlagen.
akob fing die Münze, bevor sie noch auf den Tisch oder den Boden fallen konnte, dann erst sah er Sindra wieder an... und wunderte sich ein wenig über ihren Blick. Sie sah fast aus, als erwarte sie nun irgendetwas böses. Aber es war nur ein Spiel. Und dann geschah etwas, was vermutlich zumindest zwei Leute am Tisch vom Glauben - so sie einen besaßen - abfallen ließ. Er lächelte. Kurz, aber unumstößlich ein Lächeln. Dann nahm er ihre Hand und legte die Münze hinein. "Üben.", flüsterte er, um das andere Gespräch am Tisch nicht zu stören.
Sie schloss die Finger der Rechten um die Münze, zog sie an die Brust, legte die Finger der linken um die Faust und hielt einen Moment inne, als hätte sie einen Schatz geborgen. Sie erwiderte kurz das Lächeln, bevor sie den Blick nieder schlug, die Hand öffnete, die Münze daraus klaubte und tatsächlich zu üben begann.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
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- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Reuven wollte lachen, aber irgendwie hatte der Mensch den Nagel auf den Kopf getroffen. Sindra war zerbrechlich, selbst wenn man wusste was sie war. Zerbrechlich und wertvoll. vielleicht konnte sie sich gut gegen Tiere behaupten, aber was geschah, wenn wirklich ein Monster sie angriff? Wenn Ghule oder Endriagen auf sie losgingen? Brachte sie die Bösartigkeit auf, ein Schwert in die Hand zu nehmen und das Biest von unten nach oben aufzuschlitzen, selbst wenn es nur sein Gelege verteidigte?
Die Armebit als Hexer war manchmal keine schöne Sache. Und schaffte sie es, einen menschlichen Gegner zu töten? Was wenn die Flammenrose sie in die Finger bekam, oder Magier? Und es ging nicht einfach nur um Anderlinge sondern um die Angst der Menschen vor etwas, dass ihre Grundfeste erschütterte weil es jede Form annehmen konnte und man nie sicher sein konnte, ob der gegenüber der war den man erwartete.
"Noch habe ich den Auftrag ja nicht. Wenn es so weit ist und wenn du bezahlen kannst, dann reden wir weiter." beruhigte er auf der einen Seite sindra. Dann konnte er sich auch nicht vorstellen, woher dieser Menschen das Geld nehmen sollte um ihn zu bezahlen.
Indessen tauchte tatsächlich der Ritter wieder auf.
Er hatte die Schritte bereits gehört, den Atem des Mannes. Er schien in keiner besonders guten Verfassung zu sein aber er hatte die Zeit gefunden, sich zu waschen. Etwas, wozu ein Hexer nur selten kam und er war auch an diesem Tag eher zufällig sauber. Oder dank Sindra.
"Der Hauptmann war recht einsichtig als ich ihm meine Argumente darlegte." ein kurzes Grinsen, aber das verflog schnell wieder als er Sindras erschrockenen Blick sah.
Er trug das Wappen nicht, aber sie reagierte trotzdem. Dieses mal sprang er ihr bei.
"Sie hat in Wyzima durch eure Ordensmitglieder Familienangehörige verloren. Sehr es ihr nach, wenn sie euch fürchtet." entgegnete er etwas bissig.
"Ist denn mit euch denn alles in Ordnung?"
zu deutlich hörte er dass sein Atem schwerer ging, sein Herz etwas zu schnell schlug.
Und während er sah, das Jakob begann Sindra abzulenken war er fast dankbar. Sie wirkte begeistert und ihm schien es ebenfalls Spaß zu machen.
Auch jetzt war da keine Eifersucht, er war einfach froh, sie in Sicherheit zu wissen.
Die Armebit als Hexer war manchmal keine schöne Sache. Und schaffte sie es, einen menschlichen Gegner zu töten? Was wenn die Flammenrose sie in die Finger bekam, oder Magier? Und es ging nicht einfach nur um Anderlinge sondern um die Angst der Menschen vor etwas, dass ihre Grundfeste erschütterte weil es jede Form annehmen konnte und man nie sicher sein konnte, ob der gegenüber der war den man erwartete.
"Noch habe ich den Auftrag ja nicht. Wenn es so weit ist und wenn du bezahlen kannst, dann reden wir weiter." beruhigte er auf der einen Seite sindra. Dann konnte er sich auch nicht vorstellen, woher dieser Menschen das Geld nehmen sollte um ihn zu bezahlen.
Indessen tauchte tatsächlich der Ritter wieder auf.
Er hatte die Schritte bereits gehört, den Atem des Mannes. Er schien in keiner besonders guten Verfassung zu sein aber er hatte die Zeit gefunden, sich zu waschen. Etwas, wozu ein Hexer nur selten kam und er war auch an diesem Tag eher zufällig sauber. Oder dank Sindra.
"Der Hauptmann war recht einsichtig als ich ihm meine Argumente darlegte." ein kurzes Grinsen, aber das verflog schnell wieder als er Sindras erschrockenen Blick sah.
Er trug das Wappen nicht, aber sie reagierte trotzdem. Dieses mal sprang er ihr bei.
"Sie hat in Wyzima durch eure Ordensmitglieder Familienangehörige verloren. Sehr es ihr nach, wenn sie euch fürchtet." entgegnete er etwas bissig.
"Ist denn mit euch denn alles in Ordnung?"
zu deutlich hörte er dass sein Atem schwerer ging, sein Herz etwas zu schnell schlug.
Und während er sah, das Jakob begann Sindra abzulenken war er fast dankbar. Sie wirkte begeistert und ihm schien es ebenfalls Spaß zu machen.
Auch jetzt war da keine Eifersucht, er war einfach froh, sie in Sicherheit zu wissen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Und dann tauchte Jarel auf. Die Zeit war schnell verflogen.
Die Karte, das Geplänkel mit Jake, der Hexer und noch mehr Geplänkel...Ja, er freute sich tatsächlich ihn zu sehen und begrüßte ihn. Mit Jake war Konversation nur schleppen möglich und es fehlte ihm einfach an Geduld und Motivation, es zu versuchen und der Hexer war zwar kommunikativer, aber bei ihm hatte er permanent das Gefühl, er würde nichts und niemanden ernst nehmen. Dennoch hatte er sich mittlerweile dazu durchgerungen, ihn als nützlich zu betrachten, immerhin schin er einiges zu wissen über diese Sphärenkonjunktion, diese Welt. Wenn er noch herausfand wie er tickte und wie man ihn kontrollierte konnte man vielleicht etwas mit ihm anfangen. Diese Sindra, auch sie war interessant. Er ahnte, dass hinter ihr mehr steckte als nur ein verängstigtes Mädchen, auch wenn er nicht den blassesten Schimmer hatte was.
Einen Gestaltwandler konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, aber dass sie vielleicht ebenfalls magisch begabt war und deshalb interessant für den Hexer - von dem abgesehen was sich zwischen ihren Beinen abspielte - daran hatte er kaum Zweifel. Dass sich Jake nun mit Sindra beschäftigte registrierte er am Rande und so hätte er auch fast übersehen, wie er lächelte. einen spitzen Kommentar verbiss er sich aber.
Dann unterhielten sich der Hexer und Jarel und Slava hatte sich indes in das Studium der Karte vertieft. Wenn das eine Oxenfurt war und das andere Nowigrad... dann war das hier ein B... und er fand auch Ban Ard. Und wahrscheinlich auch Aretusa... Wysima allerdings nicht, zu viele unbekannte Buchstaben, aber er würde lernen sie zu lesen. Allerdings waren beide Ort - überschlug der die Entfernung die zwischen Nowigrad und Oxenfurt lag - wohl eine Reise von Monaten entfernt.
"Fuck... das ist zu weit."
Die Karte, das Geplänkel mit Jake, der Hexer und noch mehr Geplänkel...Ja, er freute sich tatsächlich ihn zu sehen und begrüßte ihn. Mit Jake war Konversation nur schleppen möglich und es fehlte ihm einfach an Geduld und Motivation, es zu versuchen und der Hexer war zwar kommunikativer, aber bei ihm hatte er permanent das Gefühl, er würde nichts und niemanden ernst nehmen. Dennoch hatte er sich mittlerweile dazu durchgerungen, ihn als nützlich zu betrachten, immerhin schin er einiges zu wissen über diese Sphärenkonjunktion, diese Welt. Wenn er noch herausfand wie er tickte und wie man ihn kontrollierte konnte man vielleicht etwas mit ihm anfangen. Diese Sindra, auch sie war interessant. Er ahnte, dass hinter ihr mehr steckte als nur ein verängstigtes Mädchen, auch wenn er nicht den blassesten Schimmer hatte was.
Einen Gestaltwandler konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, aber dass sie vielleicht ebenfalls magisch begabt war und deshalb interessant für den Hexer - von dem abgesehen was sich zwischen ihren Beinen abspielte - daran hatte er kaum Zweifel. Dass sich Jake nun mit Sindra beschäftigte registrierte er am Rande und so hätte er auch fast übersehen, wie er lächelte. einen spitzen Kommentar verbiss er sich aber.
Dann unterhielten sich der Hexer und Jarel und Slava hatte sich indes in das Studium der Karte vertieft. Wenn das eine Oxenfurt war und das andere Nowigrad... dann war das hier ein B... und er fand auch Ban Ard. Und wahrscheinlich auch Aretusa... Wysima allerdings nicht, zu viele unbekannte Buchstaben, aber er würde lernen sie zu lesen. Allerdings waren beide Ort - überschlug der die Entfernung die zwischen Nowigrad und Oxenfurt lag - wohl eine Reise von Monaten entfernt.
"Fuck... das ist zu weit."
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Jarel schluckte. Familienangehörige verloren. Er glaubte Reuven sofort. Warum auch nicht. Es gab genug Fanatiker in den Reihen seines Ordens. Kein Wunder, dass sie so verstört war. Sie war traumatisiert. Wen sie wohl verloren hatte? Eltern? Geschwister? Beides? Wahrscheinlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Was für eine schreckliche Vorstellung.
Der alte Mann beobachtete, wie Jakob die Kleine auf andere Gedanken brachte.
Jake lächelte. Bei allen Schatten, sah sich einer DAS an! Für einige Sekunden wanderte Jarels linke Augenbraue bis hoch zum Haaransatz, bevor er sich wieder in den Griff bekam.
Während Sindra übte, sprach Jarel sie an. „Deine Erfahrungen tun mir sehr leid, Kind. Sei versichert, nicht alle Brüder sind so. Von mir hast du nichts zu befürchten.“ Er schluckte. Er räusperte sich und wand sich an Reuven. „Ihr habt sie als euer Mündel aufgenommen?“
Wie alt die Kleine wohl war? Erwachsen? Kind? Zu jung auf jeden Fall. Siedend heiß fiel ihm die Lautuntermalung der letzten Nacht aus dem Nachbarzimmer ein. Scharf atmete der Ritter ein und aus. Ihm war ohnehin noch übel. So fiel das sicher nicht einmal auf.
„Darf ich nach eurem Alter fragen, junge Dame?“, fragte der Ritter den Doppler.
„Neunzehn.“, kam es ganz leise zurück. Danach sah sie nicht aus. Ob sie log? Ob der Hexer ihr eingebläut hatte das zu sagen? Ging ihn das etwas an? Sie schien glücklich an Reuvens Seite. Und wenn es magisch erzwungenes Glück war? Machte es etwas aus, wenn es magisch erzwungenes Glück war? Um diesen Gedankengang zu verfolgen, fehlte ihm jedoch die Konzentration. Der Hexer hatte Recht. Er war noch nicht wieder bei vollen Kräften. Weder körperlich, noch im Oberstübchen.
Es dauerte einige Sekunden, bis er Reuven auf die Frage nach seinem Befinden antwortete.
„Ein altes Leiden.“, ein leichtes, entschuldigendes Lächeln huschte über seine Lippen.
„Es ist unter Kontrolle.“
Dann richtete er sein Wort an Jakob. „Möchtest du dich ausruhen?“, fragte er neutral. Sicher wollte sein Knappe nichts verpassen. Und die Kleine nicht allein lassen.
Hilf suchend sah er zu Slava, der sein Augenmerk jedoch auf die Karte richtete.
Ja. Die Karte. Ein Wink des Schicksals. Und auch wenn die Karte Slava von ihm trennte, er würde nicht im Wege stehen.
Noch ein tiefes durchatmen, dann orderte der Ritter noch einen Tee und gesellte sich zum Soldaten.
Der alte Mann beobachtete, wie Jakob die Kleine auf andere Gedanken brachte.
Jake lächelte. Bei allen Schatten, sah sich einer DAS an! Für einige Sekunden wanderte Jarels linke Augenbraue bis hoch zum Haaransatz, bevor er sich wieder in den Griff bekam.
Während Sindra übte, sprach Jarel sie an. „Deine Erfahrungen tun mir sehr leid, Kind. Sei versichert, nicht alle Brüder sind so. Von mir hast du nichts zu befürchten.“ Er schluckte. Er räusperte sich und wand sich an Reuven. „Ihr habt sie als euer Mündel aufgenommen?“
Wie alt die Kleine wohl war? Erwachsen? Kind? Zu jung auf jeden Fall. Siedend heiß fiel ihm die Lautuntermalung der letzten Nacht aus dem Nachbarzimmer ein. Scharf atmete der Ritter ein und aus. Ihm war ohnehin noch übel. So fiel das sicher nicht einmal auf.
„Darf ich nach eurem Alter fragen, junge Dame?“, fragte der Ritter den Doppler.
„Neunzehn.“, kam es ganz leise zurück. Danach sah sie nicht aus. Ob sie log? Ob der Hexer ihr eingebläut hatte das zu sagen? Ging ihn das etwas an? Sie schien glücklich an Reuvens Seite. Und wenn es magisch erzwungenes Glück war? Machte es etwas aus, wenn es magisch erzwungenes Glück war? Um diesen Gedankengang zu verfolgen, fehlte ihm jedoch die Konzentration. Der Hexer hatte Recht. Er war noch nicht wieder bei vollen Kräften. Weder körperlich, noch im Oberstübchen.
Es dauerte einige Sekunden, bis er Reuven auf die Frage nach seinem Befinden antwortete.
„Ein altes Leiden.“, ein leichtes, entschuldigendes Lächeln huschte über seine Lippen.
„Es ist unter Kontrolle.“
Dann richtete er sein Wort an Jakob. „Möchtest du dich ausruhen?“, fragte er neutral. Sicher wollte sein Knappe nichts verpassen. Und die Kleine nicht allein lassen.
Hilf suchend sah er zu Slava, der sein Augenmerk jedoch auf die Karte richtete.
Ja. Die Karte. Ein Wink des Schicksals. Und auch wenn die Karte Slava von ihm trennte, er würde nicht im Wege stehen.
Noch ein tiefes durchatmen, dann orderte der Ritter noch einen Tee und gesellte sich zum Soldaten.
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob sah Sindra zu, wie sie mit der Münze spielte und fing diese nur ab und zu auf, wenn sie vom Tisch zu rollen drohte, um sie ihr dann zurück zu reichen. Was Jarel und das Mädchen sprachen, verstand er einmal mehr nicht, aber es trübte ihre Stimmung wieder ein. Und so leise wie sie antwortete, schüchterte der Ritter sie ordentlich ein, was die 'großer-Bruder-Gene' in seinem Blut gleich weiter triggerte. Er richtete sich etwas auf, wollte nun doch wissen, was zwischen den beiden gesprochen wurde. Als Jarel es ihm auf seine Bitte hin in die Ältere Rede übersetzte, wirkte er mit einem Mal wieder völlig in sich gekehrt. Sicher hatte er in den ersten Gesprächen mit dem Ritter schon heraus gehört, dass der Orden, dem er angehörte, teilweise sehr radikale Ansichten pflegte. Damit so direkt konfrontiert zu werden, brachte ihn dennoch ins Schwimmen.
Jarel schien es zu bemerken, fragte, ob er sich ausruhe wollte und zunächst wusste er nicht, was er wollte. Gehen, bleiben... Müde war er nicht mehr, da war er inzwischen drüber und der Tee hatte ihn aufgekratzt. Dann war da noch das eben Gehörte, über das er sowieso nicht würde schlafen können und für das er erst einmal einen Weg suchen musste, es für sich selbst zu verarbeiten. Ein zweischneidiges Schwert, dieser Orden - ganz wie die Templer zu Zeiten der Kreuzzüge.
"Nein. Aber brauche eine Minute frische Luft.", erwiderte er, erhob sich und verschwand Richtung Tür.
Jarel schien es zu bemerken, fragte, ob er sich ausruhe wollte und zunächst wusste er nicht, was er wollte. Gehen, bleiben... Müde war er nicht mehr, da war er inzwischen drüber und der Tee hatte ihn aufgekratzt. Dann war da noch das eben Gehörte, über das er sowieso nicht würde schlafen können und für das er erst einmal einen Weg suchen musste, es für sich selbst zu verarbeiten. Ein zweischneidiges Schwert, dieser Orden - ganz wie die Templer zu Zeiten der Kreuzzüge.
"Nein. Aber brauche eine Minute frische Luft.", erwiderte er, erhob sich und verschwand Richtung Tür.
Sindra sah Jake hinterher, dann mit fragendem Blick zu Reuven, zurück zu der Tür, durch die der Knappe verschwunden war, und wieder zu Reuven.
„Geh ruhig. Du kannst gehen, wohin du willst.“, bemerkte der Hexer in ihre Richtung.
Einerseits gefiel Sindra die Antwort. Andererseits klang es, als wolle er sie fortschicken.
Das Mädchen zögerte einen Moment. Dann überwog doch die Neugier. Sie schloss die Faust um die Münze, sah noch einmal hoch zu Reuven und huschte dann wie ein Lufthauch hinaus, geschickt unter dem Arm eines Betrunkenen abtauchend, der nach dem hübschen jungen Ding grabschen wollte.
Der Ritter sah der Kleinen kurz hinterher, dann zu Reuven. Egal wie seltsam er die – wie auch immer geartete- Beziehung der beiden fand. Der Hexer machte den Eindruck, gut auf das Mädchen aufzupassen. Hätte der Betrunkene sie erwischt, wäre er an mehr als einen Gegner geraten.
Sich selber zu verteidigen, das traute Jarel Sindra nicht zu.
Draußen sah Sindra sich um. Ob sie den Jungen fand?
Sie fand ihn. Er kickte gerade einen kleinen Stein über das Pflaster.
„Jakob?“, fragte sie leise und hielt ihm die Hand hin. „Deine Münze.“
„Geh ruhig. Du kannst gehen, wohin du willst.“, bemerkte der Hexer in ihre Richtung.
Einerseits gefiel Sindra die Antwort. Andererseits klang es, als wolle er sie fortschicken.
Das Mädchen zögerte einen Moment. Dann überwog doch die Neugier. Sie schloss die Faust um die Münze, sah noch einmal hoch zu Reuven und huschte dann wie ein Lufthauch hinaus, geschickt unter dem Arm eines Betrunkenen abtauchend, der nach dem hübschen jungen Ding grabschen wollte.
Der Ritter sah der Kleinen kurz hinterher, dann zu Reuven. Egal wie seltsam er die – wie auch immer geartete- Beziehung der beiden fand. Der Hexer machte den Eindruck, gut auf das Mädchen aufzupassen. Hätte der Betrunkene sie erwischt, wäre er an mehr als einen Gegner geraten.
Sich selber zu verteidigen, das traute Jarel Sindra nicht zu.
Draußen sah Sindra sich um. Ob sie den Jungen fand?
Sie fand ihn. Er kickte gerade einen kleinen Stein über das Pflaster.
„Jakob?“, fragte sie leise und hielt ihm die Hand hin. „Deine Münze.“
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Slava rollte die Karte ein und verstaute sie wieder in dem Lederköcher. Nun war der Tisch ohnehin voll und kaum Platz mehr dafür. Auch er bestellte noch Tee, und wechselte einen langen Blick mit Jarel. Er nahm an, sie dachten in der Hinsicht wohl das gleiche. Etwas an der Konstellation mit dem Hexer gefiel ihm nicht und Jarels Blick entnahm er, dass es ihm ähnlich ging.
Und e lag auch nicht daran, dass er es dem Mann neidete. Er war einigermaßen froh, dass er in der Lage war, sich in der Hinsicht ernsthaft selbst zu hinterfragen. Natürlich wäre auch er gerne einmal wieder auf seine Kosten gekommen, aber jetzt war der falsche Zeitpunkt undn seiner Vorstellung war die Frau dann kein Kind. Noch war kein Platz in seinem Denken, sich auch tatsächlich einen Mann vorzustellen, selbst wenn es trotzdem geschehen konnte.
19. Hätte er alleine mit ihr sprechen können, er hätte sie vielleicht zum reden gebracht. Eine grobe Ahnung hatte er. Glaubte er zumindest. Vielleicht wäre er für die echte Sindra sogar richtig gelegen, aber nicht für einen Doppler.
"Ich bleibe auf jeden Fall." Erklärte er. Sollte Jake schlafen wenn er müde war, er ahnte, solange er hier saß ging es ihm gut und alles war unter Kontrolle. Sich jetzt hinzulegen und zu entspannen... Dann würde es wieder anfangen, noch wer es nicht überstanden, aber zumindest konnte man das Ende bereits sehen.
Die Erklärung des Hexers hatte er erst gar nicht beachtet, erst als Jake meinte, er brauche frische Luft, dachte er noch einmal darüber nach.
Jarels Orden war für den Tod ihrer Familie verantwortlich. Er hatte es ja angedeutet, eine blütenweiße Weste trug er nicht, auch wenn er sie jetzt gar nicht trug, das blutrot passte wohl tatsächlich besser. Er konnte es verzeihen, er war schließlich nicht selbst beteiligt gewesen, und wer war er schon, hier ein Urteil zu fällen.
Hätte Jake gewusst, was er schon alles getan hatte, er hätte ihn wohl einfach mit seinem Schwert erschlagen und jeder im Westen hätte dafür wohl noch geklatscht. Seine Regierung aber hatte ihn dafür mit einem Stern ausgezeichnet. Blickwinkel. Es gab sicher auch einen Grund, weswegen der Orden gehandelt hatte wie er es wohl getan hatte, aber darüber würde er später mit Jarel sprechen. Jetzt war der falsche Zeitpunkt.
Die Bemerkung des Hexers hatte jedenfalls die Rund gesprengt.
Und dann folgte auch noch Sindra Jake. Aber das war vielleicht besser so, die beiden passten besser zusammen.
Die devote Art mit der sie den Mann fragte ob sie gehen dürfte... Auch wenn er es ihr letztlich erlaubte, allein dass sie fragte, fragen musste...
Langsam dämmerte ihm, was er so widerwärtig fand.
Sie verhielt sich wie eine Sklavin.
Und auch wenn er sich an seine eigenen Ausflüge in die Grenzwelten der Sexualität noch gut erinnerte, so war da immer ein Einvernehmen gewesen. Es blieb immer ein Spiel gelangweilter Bürger einer gewissen Oberschickt. Hier war der Eindruck allerdings ein ganz anderer und das machte ihn einfach wütend.
"Was hast du mit ihr angestellt?"
Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte ihn am Kragen gepackt und über den Tisch gezogen, aber auch verbal bekam er den gleichen Effekt ganz gut hin.
Und e lag auch nicht daran, dass er es dem Mann neidete. Er war einigermaßen froh, dass er in der Lage war, sich in der Hinsicht ernsthaft selbst zu hinterfragen. Natürlich wäre auch er gerne einmal wieder auf seine Kosten gekommen, aber jetzt war der falsche Zeitpunkt undn seiner Vorstellung war die Frau dann kein Kind. Noch war kein Platz in seinem Denken, sich auch tatsächlich einen Mann vorzustellen, selbst wenn es trotzdem geschehen konnte.
19. Hätte er alleine mit ihr sprechen können, er hätte sie vielleicht zum reden gebracht. Eine grobe Ahnung hatte er. Glaubte er zumindest. Vielleicht wäre er für die echte Sindra sogar richtig gelegen, aber nicht für einen Doppler.
"Ich bleibe auf jeden Fall." Erklärte er. Sollte Jake schlafen wenn er müde war, er ahnte, solange er hier saß ging es ihm gut und alles war unter Kontrolle. Sich jetzt hinzulegen und zu entspannen... Dann würde es wieder anfangen, noch wer es nicht überstanden, aber zumindest konnte man das Ende bereits sehen.
Die Erklärung des Hexers hatte er erst gar nicht beachtet, erst als Jake meinte, er brauche frische Luft, dachte er noch einmal darüber nach.
Jarels Orden war für den Tod ihrer Familie verantwortlich. Er hatte es ja angedeutet, eine blütenweiße Weste trug er nicht, auch wenn er sie jetzt gar nicht trug, das blutrot passte wohl tatsächlich besser. Er konnte es verzeihen, er war schließlich nicht selbst beteiligt gewesen, und wer war er schon, hier ein Urteil zu fällen.
Hätte Jake gewusst, was er schon alles getan hatte, er hätte ihn wohl einfach mit seinem Schwert erschlagen und jeder im Westen hätte dafür wohl noch geklatscht. Seine Regierung aber hatte ihn dafür mit einem Stern ausgezeichnet. Blickwinkel. Es gab sicher auch einen Grund, weswegen der Orden gehandelt hatte wie er es wohl getan hatte, aber darüber würde er später mit Jarel sprechen. Jetzt war der falsche Zeitpunkt.
Die Bemerkung des Hexers hatte jedenfalls die Rund gesprengt.
Und dann folgte auch noch Sindra Jake. Aber das war vielleicht besser so, die beiden passten besser zusammen.
Die devote Art mit der sie den Mann fragte ob sie gehen dürfte... Auch wenn er es ihr letztlich erlaubte, allein dass sie fragte, fragen musste...
Langsam dämmerte ihm, was er so widerwärtig fand.
Sie verhielt sich wie eine Sklavin.
Und auch wenn er sich an seine eigenen Ausflüge in die Grenzwelten der Sexualität noch gut erinnerte, so war da immer ein Einvernehmen gewesen. Es blieb immer ein Spiel gelangweilter Bürger einer gewissen Oberschickt. Hier war der Eindruck allerdings ein ganz anderer und das machte ihn einfach wütend.
"Was hast du mit ihr angestellt?"
Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte ihn am Kragen gepackt und über den Tisch gezogen, aber auch verbal bekam er den gleichen Effekt ganz gut hin.
Während die Männer sich beharkten stand der Betrunkene, dem Sinda so geschickt ausgewichen war, schwankend im Raum und sah unter seiner Achsel durch dem Mädchen nach.
Hübsches Ding. Hilfloses Ding. Ein Ding, in das er SEIN Ding…
Er richtete sich auf, begann dümmlich zu grinsen, fuhr mit schlenkernden Armen herum und stolperte Sindra hinterher, die ihm zur Verfügung stehende Breite des Raumes effektiv nutzend.
Hübsches Ding. Hilfloses Ding. Ein Ding, in das er SEIN Ding…
Er richtete sich auf, begann dümmlich zu grinsen, fuhr mit schlenkernden Armen herum und stolperte Sindra hinterher, die ihm zur Verfügung stehende Breite des Raumes effektiv nutzend.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob ließ sich von der kalten Nachtluft umarmen und atemte nach dem stickigen Mief der Taverne tief durch. Die Stadt trug ihre ganz eigenen Gerüche, aber wenigstens waren sie durchsetzt mit deutlich mehr Sauerstoff und das weckte seine Lebensgeister. Das Orden wie der Seine und der Jarels eine doppelte Moral pflegten, war auch Jakob klar, aber so direkt damit konfrontiert, schreckte er dennoch davor zurück. Sich ergab es immer Argumente, ein richtig und ein falsch, eine Lehre, zu der eine andere nicht passte. Er maß mit seinem Maß, seiner Ethik, aber diese Welt hatte sicher ihre ganz eigenen Wertvorstellungen, die sich mit seinen nicht unbedingt decken mussten. Nicht decken würden. Was ihm blieb, war seine eigenen Werte zu erhalten und zu prüfen, inwiefern er eine Schnittmenge mit Jarel fand. Bisher schien ihm da eine Menge Potential, auch wenn er dazu neigte, sich vielleicht was schön zu reden, weil der den Ritter mochte. Tatsächlich mochte. Nichts, was er diesem auf die Nase binden würde - nicht so bald jedenfalls. Aber etwas, was ihn dazu brachte, sich für dessen Lebensansichten zu interessieren und dazu gehörte eben auch der Orden und der Glaube an diese Ewige Flamme. Soweit er das verstanden hatte, taten sie auch Dienst an den Menschen - nur die Schattenseiten hatte Jarel bisher irgendwie ausgelassen. Er würde sicher Gelegenheit haben, diese Lücke zu schließen.
Als er die Tür der Taverne hörte, glaubte er kurz, der Ritter wäre ihm schon wieder auf den Fersen. Aber dann hörte er leichte Schritte und seinen Namen aus einer definitv weiblichen Kehle. Jakob wandte sich um. "Sindra.", stellte er unnützer Weise fest. Sie wollte ihm seine Münze zurück geben. Jakob hatte keine Ahnung, welchen Wert er ihr da überhaupt hinterlassen hatte - es war um das Spiel gegangen.
Er versuchte zu Lächeln, aber es gelang ihm nicht. Nicht mal Ansatzweise. Aber der Versuch ließ seine bis eben düsteren Züge milder werden - immerhin. Wie sie so vor ihm stand, wirkte sie noch zierlicher als im Schatten des Hexers. Vor allem da ihre schlanke Silhouette so überdeutlich durch ihre Kleidung betont wurde. Wäre sie wirklich seine Schwester, er hätte so lange an den Klamotten herum gespottet, bis sie sich in was vernünftiges gekleidet hätte. Miriam war so gewesen, stur wie er - Rüge brachte rein gar nichts. Man musste lästern, dass sich die Balken bogen, wenn man etwas bewirken wollte. Aber sie war Sindra, eigentlich eine Fremde und trotzdem ein Wesen, dass man einfach beschützen wollen musste. Ging gar nicht anders, bei diesen Augen.
"Schon fertig mit üben?", fragte er ähnlich leise wie sie, als befürchtete er sie zu vertreiben, wenn er zu laut sprach. Er machte keine Anstalten, die Münze zu nehmen und wünschte sich zum wiederholten Male Hosentaschen, um die Hände darin vergraben zu können.
Als er die Tür der Taverne hörte, glaubte er kurz, der Ritter wäre ihm schon wieder auf den Fersen. Aber dann hörte er leichte Schritte und seinen Namen aus einer definitv weiblichen Kehle. Jakob wandte sich um. "Sindra.", stellte er unnützer Weise fest. Sie wollte ihm seine Münze zurück geben. Jakob hatte keine Ahnung, welchen Wert er ihr da überhaupt hinterlassen hatte - es war um das Spiel gegangen.
Er versuchte zu Lächeln, aber es gelang ihm nicht. Nicht mal Ansatzweise. Aber der Versuch ließ seine bis eben düsteren Züge milder werden - immerhin. Wie sie so vor ihm stand, wirkte sie noch zierlicher als im Schatten des Hexers. Vor allem da ihre schlanke Silhouette so überdeutlich durch ihre Kleidung betont wurde. Wäre sie wirklich seine Schwester, er hätte so lange an den Klamotten herum gespottet, bis sie sich in was vernünftiges gekleidet hätte. Miriam war so gewesen, stur wie er - Rüge brachte rein gar nichts. Man musste lästern, dass sich die Balken bogen, wenn man etwas bewirken wollte. Aber sie war Sindra, eigentlich eine Fremde und trotzdem ein Wesen, dass man einfach beschützen wollen musste. Ging gar nicht anders, bei diesen Augen.
"Schon fertig mit üben?", fragte er ähnlich leise wie sie, als befürchtete er sie zu vertreiben, wenn er zu laut sprach. Er machte keine Anstalten, die Münze zu nehmen und wünschte sich zum wiederholten Male Hosentaschen, um die Hände darin vergraben zu können.
Die kleine sah auf die Münze. „Ich bekomme es nicht hin, kannst du es mir…“
Den Rest bekam Jake nicht mehr mit, denn die Tür wurde aufgerissen und jemand stand schwankend darin. Ein großer, klobiger Kerl mit schwieligen Händen wie Schaufeln und Unterarmen wie Jakes Oberschenkel. Vielleicht sogar noch mehr.
Breite, muskelbepackte Schultern, kaum ein Hals, seltsam vorgebeugte Körperhaltung, überlange Arme, schwarzes fettiges Haar. Selbst am oberen Rand der Tunika lugten Büchel von Körperbehaarung hervor. Dümmlicher Gesichtsausruck und ein Gestank nach Harnstoff, nassem Haar und Leder vervollständigten das Bild. Am Gürtel trug er ein seltsames Messer. Ein wuchtiger Griff, die kurze Klinge unten breit und in einem Bogen nach vorne Spitz zulaufend. Der Griff war sogar länger als die Klinge. Doch wirkte die Waffe nicht harmlos. Man ahnte, wie scharf das Ding war.
Halb drinnen, halb draußen drehte er sich um. Der Hexer hatte seine Absichten bemerkt. So´n Mist.
Den Rest bekam Jake nicht mehr mit, denn die Tür wurde aufgerissen und jemand stand schwankend darin. Ein großer, klobiger Kerl mit schwieligen Händen wie Schaufeln und Unterarmen wie Jakes Oberschenkel. Vielleicht sogar noch mehr.
Breite, muskelbepackte Schultern, kaum ein Hals, seltsam vorgebeugte Körperhaltung, überlange Arme, schwarzes fettiges Haar. Selbst am oberen Rand der Tunika lugten Büchel von Körperbehaarung hervor. Dümmlicher Gesichtsausruck und ein Gestank nach Harnstoff, nassem Haar und Leder vervollständigten das Bild. Am Gürtel trug er ein seltsames Messer. Ein wuchtiger Griff, die kurze Klinge unten breit und in einem Bogen nach vorne Spitz zulaufend. Der Griff war sogar länger als die Klinge. Doch wirkte die Waffe nicht harmlos. Man ahnte, wie scharf das Ding war.
Halb drinnen, halb draußen drehte er sich um. Der Hexer hatte seine Absichten bemerkt. So´n Mist.
Zuletzt geändert von ERZÄHLER am Donnerstag 28. Juli 2022, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Es war keine Lüge gewesen, so wenige Doppler wie es noch gab, es war nicht einmal ausgeschlossen, dass sie mit demjenigen verwandte gewesen war, den sie als Chappelle verbrannt hatten.
Wahrscheinlich erinnerte der Ritter sich sogar daran. Es war nur etwa zwei oder drei Jahre her und hatte Wellen geschlagen, doch er würrde ihn nie dannach fragen, denn damit hätte er auch verraten was Sindra war.
Er hatte damals auch nur so viel in Erfahrung bringen können, dass wohl ein Doppler den Platz von Chappelle eingenommen hatte. eEr war über lange Jahre der Statthalter für Sicherheitsfragen in Novigrad gewesen und außerdem Leiter des Novigrader Geheimdienstes und das Oberhaupt der Kirche des Ewigen Feuers. Zweifellos einer der mächtigsten Männer der Stadt. Heute war dass ein anderer, mit dem er auch schon glaubte Bekanntschaft gemacht zu haben.
Es war damals aufgefallen, dass sich Chappelle verändert hatte. Er hatte sich plötzlich einsichtiger gezeigt Anderlingen gegenüber, hatte begnadigt und war aus seiner Sicht plötzlich 'gerecht' gewesen, wo er bis dahin ein Fanatiker gewesen war. Bis dann der Orden den Skandal aufdeckte: Ein Doppler habe ihn heimtückisch ermordet um seinen Platz einzunehmen. Und der Dopple wurde noch im Eilverfahren auf den Scheiterhaufen gebracht. Zu groß war die Angst, er könne jemand anderen kopieren.
Er selbst war wenige Wochen später in der Stadt eingetroffen und hatte die Reste noch sehen können. Man hatte ihm erklärt wie erleichterte man war dass der Spuk nun ein Ende hätte... und ab dann hatte es wieder angefangen, die Hetzte gegen alles andere. Dabei war er sicher, dass ein Doppler nicht zu so einem feigen Mord in der Lage war. Aber wenn ein Doppler so etwas zustande brachte, wozu waren dann erst Elfen fähig? Und Zwerge und Gnome und Hexer?
Es würde wohl nie ein Ende nehmen.
Und dem Ritter tat es leid.
Ja, sicher.
Er quetschte Sindra weiter aus, wollte ihr Alter wissen. Er ahnte schon wohin das führte, er sah doch die Blicke der beiden Männer. Sie dachten, sie wäre zu jung für ihn. Klar, war sie wohl auch, wie alt mochten Doppler werden? Sie war vielleicht erst ein knappes duzend an Jahren in dieser Welt. Aber es war ihre Entscheidung, wen sie kopierte und nicht an ihm, sich dafür zu rechtfertigen, dass er ein wenig Spaß aus der Sache zog, sie zu schützen.
Der Junge war ihm von allen der anwesenden Menschen noch der sympathischste, aber er ging, und Sindra folgte ihm. Dass sie ihn um seine Erlaubnis fragte machte die Sache nicht besser, das wusste er schon. Sie musste das nicht und was sich die Männer dabei dachte konnte er an ihren Gesichtern ablesen.
Sein Instinkt sagte ihm was nun kommen würde.
Verdammt.
Das konnte kein gutes Ende nehmen.
Auch dass sich nun der Soldat an ihn wandte. Dass nicht viel gefehlt hätte und er hätte ihn am Kragen gepackt, das spürte der Hexer mit dem Instinkt für Konflikte. Aber er war noch bemüht zu deeskalieren, dass würde er auch später betonen und man musste es auch sehen. Er blieb ruhig, legte die Hände auf den Tisch, wo jeder sie sehen konnte.
Keine Zeichen, keine Waffen.
"Ich habe nichts mit ihr getan. Es ist ihre freie Entscheidung."
Und dann nahm das Unglück seinen Lauf.
Er hatte gesehen wie der Betrunkene nach ihr gegrapscht hatte. Sie wich ihm aus, verließ die Taverne, doch der Mann schien sich etwas in den Kopf gesetzt zu haben. Reuven konnte buchstäblich sehen wie sich der Entschluss in seinem Gesicht abzeichnete. Ein lüsterner Ausdruck, der genau verriet was er nun plante und mit wem. Er war nur zu betrunken um den direkten Weg zu nehmen. Das gab ihm Zeit, sein Bier auszutrinken, denn er ahnte schon, dass nachher keine Zeit mehr wäre. Er fand auch noch die Zeit, eine Münze auf den Tisch zu legen, genug für das Bier und auch für Tee und Gebäck.
Er sah noch wie der Soldat die Stirn runzelte ehe auch er begriff was sich abzeichnete war der Hexer aber schon unterwegs.
Er atmete tief durch, vermied es, seine Schwerter auch nur anzufassen. Er war klug genug um keine Klinge gegen einen Unbewaffneten zu erheben, es reichte, wenn ein Hexer einen Mann angriff.
Aber er musste es versuchen, ehe es eskalierte.
"Bleib in der Taverne, guter Mann. Du handelst dir nur Ärger ein."
Sprach er den Betrunkenen an.
"Wiije retest'tu mid mia, Freundschen?" maulte der ihn an, aber Reuven stellte sich ihm in den Weg.
"Ge mia uas'm weg du Pissa, sonst hau ich dir eene..."
weiter kam er nicht, Reuven wollte ihn mit Axii beruhigen, doch in einem Gastraum randvoll mit Leuten war das nicht so einfach. Auch wenn ihm der Mann glaubte, dass er müde wäre und nun lieber nach Hause gehen sollte (71/100) so hatte doch der halbe Gastraum gesehen was er getan hatte (13/100).
"He, habt ihr gesehen? Er hat ihn verhext!"
"Da ist er ja wieder, der Scheißkerl!"
Wurden sofort Stimmen laut und der angetrunkenen Stimmung war es anzulasten, dass nach dem ersten Satz auch schon gleich die erste Faust flog. Sie hätte den Hexer mitten ins Gesicht getroffen, hätte der sie nicht abgefangen und den Mann der dranhing zu Fall gebracht. Er war redlich bemüht, niemanden ernsthaft zu verletzen, einer aber stolperte über einen anderen und schlug hart mit dem Kopf auf einer Bank auf und schon floss Blut. Und es dauerte nur Augenblicke ehe sich der Rest auf ihn stürzte, als hätten sie nur auf einen Auslöser gewartet. Vielleicht war es auch so. Und auch wenn er stark war und schnell, so einer übermacht hatte auch ein Hexer wenig entgegenzusetzen (17/100).
Wahrscheinlich erinnerte der Ritter sich sogar daran. Es war nur etwa zwei oder drei Jahre her und hatte Wellen geschlagen, doch er würrde ihn nie dannach fragen, denn damit hätte er auch verraten was Sindra war.
Er hatte damals auch nur so viel in Erfahrung bringen können, dass wohl ein Doppler den Platz von Chappelle eingenommen hatte. eEr war über lange Jahre der Statthalter für Sicherheitsfragen in Novigrad gewesen und außerdem Leiter des Novigrader Geheimdienstes und das Oberhaupt der Kirche des Ewigen Feuers. Zweifellos einer der mächtigsten Männer der Stadt. Heute war dass ein anderer, mit dem er auch schon glaubte Bekanntschaft gemacht zu haben.
Es war damals aufgefallen, dass sich Chappelle verändert hatte. Er hatte sich plötzlich einsichtiger gezeigt Anderlingen gegenüber, hatte begnadigt und war aus seiner Sicht plötzlich 'gerecht' gewesen, wo er bis dahin ein Fanatiker gewesen war. Bis dann der Orden den Skandal aufdeckte: Ein Doppler habe ihn heimtückisch ermordet um seinen Platz einzunehmen. Und der Dopple wurde noch im Eilverfahren auf den Scheiterhaufen gebracht. Zu groß war die Angst, er könne jemand anderen kopieren.
Er selbst war wenige Wochen später in der Stadt eingetroffen und hatte die Reste noch sehen können. Man hatte ihm erklärt wie erleichterte man war dass der Spuk nun ein Ende hätte... und ab dann hatte es wieder angefangen, die Hetzte gegen alles andere. Dabei war er sicher, dass ein Doppler nicht zu so einem feigen Mord in der Lage war. Aber wenn ein Doppler so etwas zustande brachte, wozu waren dann erst Elfen fähig? Und Zwerge und Gnome und Hexer?
Es würde wohl nie ein Ende nehmen.
Und dem Ritter tat es leid.
Ja, sicher.
Er quetschte Sindra weiter aus, wollte ihr Alter wissen. Er ahnte schon wohin das führte, er sah doch die Blicke der beiden Männer. Sie dachten, sie wäre zu jung für ihn. Klar, war sie wohl auch, wie alt mochten Doppler werden? Sie war vielleicht erst ein knappes duzend an Jahren in dieser Welt. Aber es war ihre Entscheidung, wen sie kopierte und nicht an ihm, sich dafür zu rechtfertigen, dass er ein wenig Spaß aus der Sache zog, sie zu schützen.
Der Junge war ihm von allen der anwesenden Menschen noch der sympathischste, aber er ging, und Sindra folgte ihm. Dass sie ihn um seine Erlaubnis fragte machte die Sache nicht besser, das wusste er schon. Sie musste das nicht und was sich die Männer dabei dachte konnte er an ihren Gesichtern ablesen.
Sein Instinkt sagte ihm was nun kommen würde.
Verdammt.
Das konnte kein gutes Ende nehmen.
Auch dass sich nun der Soldat an ihn wandte. Dass nicht viel gefehlt hätte und er hätte ihn am Kragen gepackt, das spürte der Hexer mit dem Instinkt für Konflikte. Aber er war noch bemüht zu deeskalieren, dass würde er auch später betonen und man musste es auch sehen. Er blieb ruhig, legte die Hände auf den Tisch, wo jeder sie sehen konnte.
Keine Zeichen, keine Waffen.
"Ich habe nichts mit ihr getan. Es ist ihre freie Entscheidung."
Und dann nahm das Unglück seinen Lauf.
Er hatte gesehen wie der Betrunkene nach ihr gegrapscht hatte. Sie wich ihm aus, verließ die Taverne, doch der Mann schien sich etwas in den Kopf gesetzt zu haben. Reuven konnte buchstäblich sehen wie sich der Entschluss in seinem Gesicht abzeichnete. Ein lüsterner Ausdruck, der genau verriet was er nun plante und mit wem. Er war nur zu betrunken um den direkten Weg zu nehmen. Das gab ihm Zeit, sein Bier auszutrinken, denn er ahnte schon, dass nachher keine Zeit mehr wäre. Er fand auch noch die Zeit, eine Münze auf den Tisch zu legen, genug für das Bier und auch für Tee und Gebäck.
Er sah noch wie der Soldat die Stirn runzelte ehe auch er begriff was sich abzeichnete war der Hexer aber schon unterwegs.
Er atmete tief durch, vermied es, seine Schwerter auch nur anzufassen. Er war klug genug um keine Klinge gegen einen Unbewaffneten zu erheben, es reichte, wenn ein Hexer einen Mann angriff.
Aber er musste es versuchen, ehe es eskalierte.
"Bleib in der Taverne, guter Mann. Du handelst dir nur Ärger ein."
Sprach er den Betrunkenen an.
"Wiije retest'tu mid mia, Freundschen?" maulte der ihn an, aber Reuven stellte sich ihm in den Weg.
"Ge mia uas'm weg du Pissa, sonst hau ich dir eene..."
weiter kam er nicht, Reuven wollte ihn mit Axii beruhigen, doch in einem Gastraum randvoll mit Leuten war das nicht so einfach. Auch wenn ihm der Mann glaubte, dass er müde wäre und nun lieber nach Hause gehen sollte (71/100) so hatte doch der halbe Gastraum gesehen was er getan hatte (13/100).
"He, habt ihr gesehen? Er hat ihn verhext!"
"Da ist er ja wieder, der Scheißkerl!"
Wurden sofort Stimmen laut und der angetrunkenen Stimmung war es anzulasten, dass nach dem ersten Satz auch schon gleich die erste Faust flog. Sie hätte den Hexer mitten ins Gesicht getroffen, hätte der sie nicht abgefangen und den Mann der dranhing zu Fall gebracht. Er war redlich bemüht, niemanden ernsthaft zu verletzen, einer aber stolperte über einen anderen und schlug hart mit dem Kopf auf einer Bank auf und schon floss Blut. Und es dauerte nur Augenblicke ehe sich der Rest auf ihn stürzte, als hätten sie nur auf einen Auslöser gewartet. Vielleicht war es auch so. Und auch wenn er stark war und schnell, so einer übermacht hatte auch ein Hexer wenig entgegenzusetzen (17/100).