Die Straßen von Oxenfurt - zur Akademiehalbinsel

Eine von den zwei freien Städten in Redanien. Oxenfurt liegt an den nördlichen Ufern des Pontar-Stroms. Die Stadt ist bekannt und berühmt für die Universität, die die größte Akademie der nördlichen Königreiche.
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Über die Akademie...

Inmitten der vor Leben pulsierenden Stadt Oxenfurt steht eine Bastion des Wissens und der Ausbildung: die Akademie von Oxenfurt. Der erste Rektor der Akademie war Nicodemus de Boot. Eine große Grünanlage verbindet die verschiedenen Lehrstühle des Universitätsgelände, unter anderem gibt es den Park der Denker und die Guildenstern-Brücke.
Viele Gelehrte haben hier studiert, unter anderem die Medizinerin Shani oder der Alchemist der Manufaktur. Shani hat hier ihr Magister in Medizin gemacht und wird später Dekanin der medizinischen Fakultät. Sogar der Poet Rittersporn war Absolvent der Universität Oxenfurts. Zunächst als Student der Sangeskünste und Dichtkunst und später gab er hier selbst Vorlesungen. Auch der Hexer Geralt von Riva nahm als Gasthörer an Vorlesungen am Lehrstuhl für übernatrürliche Erscheinungen teil.

Die Universität steht ebenfalls im Interesse der Geheimdienste, jedoch können Spitzel ihrer Arbeit hier nicht uneingeschränkt nachgehen. Das Gelände gilt als exterritorial, sodass Studenten und Dozenten dort Immunität genießen. Der redanische Geheimdienst hat Räume im obersten Stockwerk des Rektorats angemietet, die der Geheimdienstchef Dijkstra scherzhaft "Lehrstuhl der Neuesten Geschichte" nennt - Rittersporn jedoch Lehrstuhl für Vergleichende Spionage und Angewandte Diversion.

Aktuell ist die Akademie jedoch abgeriegelt, der Lehrstuhl, sämtliche Bücher und Archive werden noch immer durchsucht um verbotene Lehren und Hexereiinhalte auszumerzen. Vor den verschlossenen Toren stehen daher Wachen, und jeder, der Einlass will wird kontrolliert und in den meisten Fällen abgewiesen.
Wer Einlass erhält wird in ein Buch eingetragen. Vor dem Tor brennen vielleicht gerade noch all jene Bücher, die ausgesondert wurden, weil ihr Inhalt verboten worden war.
Studenten sind in diesen Zeiten keine mehr anzutreffen. Viele haben die Stadt verlassen, wenige treiben sich in den Straßen herum, nur die Gelehrten, die größtenteils in der Akademie wohnen, sind geblieben - oder mussten sogar bleiben weil ihre Lehren einer Überprüfung unterzogen werden.
Der Befehl stammt im Übrigen aus Nowigrad und von der Interimsregierung mit Sigismund Dijkstra an der Spitze.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

aus der Gaststätte.

Der Ritter nickte und lächelte
Slava fiel auf, das er sich oft umsah und die Personen in der Umgebung musterte. Sie setzten ihnen Weg fort, und als sie am Tor der Akademie angekommen waren, gab es sogar einen Grund für derartiges Misstrauen.
Zwei Männer, so unauffällig das es auffiel, folgten ihnen.
Den Ritter schien das nicht zu beunruhigen. Nur genervt wirkte er.
Am Tor angekommen mussten sie beiden sich in ein Buch eintragen.

Was Jarel dann auch tat, wohl für sie beide. Slava sah ihm über die Schulter, die Schrift ähnelte zwar stark dem glagolitischen Alphabet, aber natürlich konnte er das weder schrieben noch lesen, obwohl es der Vorläufer des kyrillischen war. Nicht einmal seinen eigenen Namen konnte er entziffern... vorausgesetzt Jarel hatte den richtigen eingetragen.
"Nur damit es nachher nicht unangenehm wird... welchen Namen hast du für mich eingetragen?"
Er flüsterte, denn auch ihm waren natürlich die Männer aufgefallen, die sie schon seit einer Weile beschatteten. Auch wenn er hier nicht damit gerechnet hatte, es war bei ihm längst ein Grundsatzinstinkt auf soetwas vorbereitet zu sein und irgendwie hatte er ja tatsächlich die Aufmerksamkeit des hiesigen Geheimdienstes auf sich ziehen wollen. Nur, war es das? Oder spionierte noch eine andere Partei? Nicht ausgeschlossen. Er würde es wohl erfahren.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Je näher sie dem Akademiegelände kamen, desto weniger Zivilisten waren auf den Wegen zu sehen. Eigentlich genau das Gegenteil von dem, was Slava erwartet hätte.
Dafür war Militär unterwegs. Und das nicht zu knapp. Am Tor wurde ihnen sogar der Zutritt verwehrt.
Jarel warf sich in die Brust wie der Spatz in die Scheiße und fuhr die Person im Wachhäuschen dermaßen an, dass dem armen Mann – einem halbstarken Menschem mit karottenroten Haaren und Sommersprossen - die Haare aus der Stirn wehten.
Der Wappenrock über der breiten Brust und sein Gehabe verfehlten ihre Wirkung nicht.
Der Mann salutierte sogar und schob ihnen ein Buch hin. Jarel trug sie ein. Beide.
Die Wachen traten zurück und ließen sie durch.
Jarel sah kurz zu Slava und der Soldat entdeckte auf den Lippen des Ritters ein spitzbübisches, selbstzufriedenes Lächeln. Er hatte seinen Auftritt und die geglückte Wirkung genossen.
Als sie das Gelände betraten, fühlte sich Slava in eine Mischung aus Mantel und Degen Kino und Disneyland versetzt. Elegant gebaute kleine Gebäude mit schicken Vorgärten und pittoresk bepflanzten Beeten, breite Alleen mit sorgsam gestutzten Bäumen und bunten Steinchen als Bodenbelag, künstlich angelegte Bachläufe mit geschwungenen kleinen Brücken darüber. Parks mit Brunnen und Bänken, die zum Verweilen einluden. In einem der Bäume döste sogar ein großer Menschenaffe mit leuchtend orangefarbenem Fell, der ihnen scheel hinterhersah.
Nur eines fehlte. Studenten. Nur einige Magister beeilten sich hier und dort, von den Straßen zu kommen.
Dafür gab es Militär. Und Schergen die gerade Bücher auf einem großen Platz zusammentrugen.
Slava bemerkte, wie der Ritter blass wurde. In der Heimat des ehemaligen Schattenläufers waren Lehrbücher unersetzbar. Und hier würde er sie wahrscheinlich noch heute brennen sehen.
Zielsicher und beinahe mit Stechschritt überquerte Jarel den Platz und steuerte auf das große Gebäude auf der anderen Seite zu.
„Ich habe dich mit Gwain Faron eingetragen.“ Er grinste verschmitzt. „Das bedeutet ‚Blonder Jäger‘ in der Sprache der Quel´Dorei. Das kennt hier niemand.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Über die Akademie staunte er nicht schlecht, auch wenn das Areal nicht groß war hatte man allerhand darin untergebracht, kleine Parks und sogar exotische Tiere. Denen schenkte er allerdings weniger Beachtung.
Es war offensichtlich, dass hier irgendetwas im Gange war, Soldaten in Rüstungen patrouillierten in den Alleen, sie unterschieden sich aber von denen auf der Brücke, so gut wie alle trugen ein Adlerwappen, das der Stadt Oxenfurt hatte er bereits als Kreuz und Lilienartige Gebilde identifiziert. Er war kein Heraldiker, aber er konnte erkennen, dass das nicht die Stadtwache war, was der Miliz entsprochen hätte, sondern vermutlich auf Landesebene entschieden worden war.
Und sie verbrannten Bücher. Das warf kein besonders gutes Licht auf diese Seite der Grenze. Griff Nilfgard an, um solche Ausschreitungen zu unterbinden? Darauf würde er wohl so schnell keine Antwort bekommen. Jarel hatte einen Wachmann - der wiederum sehr wohl zur Stadtwache gehört hatte - dazu gebracht sie einzulassen, Slava folgte ihm im Moment nur unauffällig - soweit die möglich war.
In Kiew, Moskau oder einer der Metropolen gelang es ihm in der Regel nicht bemerkt zu werden, aber hier und derart auffällig gekleidet - da fehlte es ihm dann doch an Erfahrung. Ein wenig war all das wirklich wie im falschen Film.
"Gut zu wissen." Slava grinste. Die beiden Unauffälligen waren immerhin weit genug weg, um nichts mithören zu können, dessen war Slava sich sicher. Es sei denn, es gab da irgendetwas magisches - die Grenzen der Hörweite hatten sie seinerzeit in der Ausbildung ausgiebig ausgelotet.
"Dann bring uns mal zu deinem Freund."
Unterdessen beobachtete er aufmerksam alle Gesichter in der Umgebung. Beschatter wurden von Zeit zu Zeit ausgetauscht, die Professoren wohl nicht. Irgendwann waren vielleicht Männer dabei mit etwas mehr Erfahrung, er wollte darauf vorbereitet sein.
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Jarel Moore
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Jarel führte ihn in das große Gebäude an der Rückseite. Immerhin drei Geschosse. Und Türmchen. In dieser Welt schon bemerkenswert.
Die medizinische Abteilung befand sich im ersten Stock. Slava und Jarel wurden eingelassen.
Kaum durch die Türgetreten entspannte sich Jarel endlich. Das „großer strenger Ritter“ Gehabe verschwand. Als die Tür wieder geschlossen war, drehte er sich zu Slava und lächelte ein wenig. „Das hier ist die medizinische Abteilung. Ich habe mehrfach einem der Proffessoren als Personenschützer gedient.“, erklärte er leise. „Wir kommen miteinander klar.“
Dass das untertrieben war bemerkte er, als sich die Tür zu einem der Labore öffnete und DeWalde Jarel entdeckte.
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"Meister Moore beehrt mich hier!"
Der alte Professor hatte sich schnell von seiner Überraschung über den seltenen Gast erholt und kam direkt auf ihn zu.
"Lass dich ansehen, Jungchen, siehst gut aus!" und er packte ihn, obwohl er ihn wohl leicht um einen Kopf überragte, an den Schultern und drehte ihn hin und her um ihn genau sehen zu können.
Der Mann, den Jarel als Prof. Dr. Herman DeWalde kannte war nciht groß, eher zierlich und nannte einen fadenscheinigen Haarkranz als Frisur sein eigen. Seine Hakennase war immer ein Stück vor ihm im Raum und der Abstand seiner Zähne hätte es ihm durchaus erlaubt, Spaghetti durch einen Tennisschläger zu essen. Wäre beides in dieser Zeit und Welt bekannt gewesen.
"Und wen hast du mir denn da mitgebracht? Erzähl, wie geht es dir? Du musst mir glich alles berichten... Ich muss nur noch.. ach was, kommt einfach rien, Jungs, ich mach uns einen Tee... für dich ohne Rum, ich weiß ja."
Er ließ den beiden kaum Zeit für Erwiederungen.
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Vyacheslav Sokolov
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Jarel machte eine Verwandlung nach der anderen durch.
Eben noch hatte er den Wachmann angeherrscht als wollte er ihm bei Zuwiderhandlung den Kopf abbeißen. Gut, er wäre dazu in der Lage, nur ahnte das ja das Wachmann nicht.
Kaum außer Sichtweite schwand diese Maske wieder wie Slava fasziniert feststellte. Er hielt sich zunächst zurück, überließ das Wort Jarel. Fasziniert beobachtete er auch den alten Arzt. imposant war er nicht und dass der Ritter 'mit ihm klar kam' war auch weit untertrieben. Er grinste nur verhalten, deutete eine dezente Verbeugung an. "Faron, Gwain Faron ist mein Name, werter Herr." Er sprach verständlich aber immer noch mit starkem Akzent.
Der alte Arzt runzelte darüber die Stirn und wollte nun ganz eindeutig von Jarel wissen wer das war und was es mit ihm auf sich hatte.
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Jarel Moore
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Ja, die beiden kannten sich. Der zunselige Professor durfte Jarel nicht nur anfassen, er drehte sich sogar mit leicht ausgebreiteten Armen für ihn, als wäre er ein Forschungsprojekt. Und er lächelte unentwegt.
‚Du siehst gut aus.‘ Typisch für den Professor. Die Hämatome und das Feilchen übersah er. Aber irgendwie hatte er recht. Der Ausflug auf vier Beinen hatte ihm sicher sieben Jahre geschenkt.
Völlig untypisch legte Jarel seinem Gegenüber schwer die Hände auf die Schultern.
„Schön dich zu sehen! Ist lange her.“ Der Ritter klopfte den Professor noch einmal auf die Schulter und ging dann zurück zur Tür, um seine Waffengurte abzulegen. Alle Waffengurte.
Der Ritter sah zu Slava. Er benutze tatsächlich den Namen, den Jarel gewählt hatte.
„Der Professor – Hermann – weiß woher ich stamme. Und ich vertraue ihm.“, erklärte Jarel Slava. Er klang ehrlich. Und wirkte entspannt.
Ja, der Ritter fühle sich sicher. Und wohl.
„Hermann…Gwain hier ist ebenfalls durch ein Portal angereist. Er macht gerade gesundheitlich einiges durch. Für ihn besser auch keinen Rum.“
Der Ritter nahm in einem der abgewetzten Ohrensesseln Platz und deutete Slava, sich ebenfalls zu setzen.
„Der Orden hat mich dazu verdonnert mir einen Knappen zu suchen.“ Der Ritter schmunzelte.
„Der Bengel raubt mir den letzten Nerv. Intelligent. Unglaublich stur. Impulsiv. Wird ein hervorragender Ritter. Kommt ebenfalls aus einer anderen Welt. Wie es scheint, treten die Portale gehäuft auf. Hast du mehr davon gehört?“ Wieder rieb sich der Ritter die Schläfe und verzog kurz das Gesicht. Nur Kopfschmerzen. Im schlimmsten Fall eine leichte Gehirnerschütterung.
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Der Professor lotste sie in den Raum. "DeWalde... Professor DeWalde... aber für euch Jungs einfach Hermann." Er ging ging zu einer Anrichte, auf der eine Kanne mit Wasser stand und einige Dosen. Er fühlte die Temperatur der Kanne, dann schmiss er ein paar Kräuter in eine Teetasse und goss sie direkt mit Rum auf statt auf heißes Wasser zu warten.
Währenddessen hörte er zu, nickte, machte 'mhm' und blickte von Zeit zu Zeit zu Jarel und dann zu dem anderen Mann, der sich als 'Gwain Faron' vorgestellt hatte und einen seltsamen Akzent zeigte. Also ein Reisender wie Jarel. Der Professor nickte als wüsste er schon Bescheid, doch das war trügerisch.
"Erinnert mich irgendwie an einen anderen Ritter..." murmelte er vor sich hin. "Ich habe Magier sagen gehört, dass eine neue Konjunktion ansteht... Die Sphären sind sich nahe und dann... wird irgendetwas rissig. Ich muss gestehen, ich habe es nicht zur Gänze durchdrungen. Das ist etwas für Magier und Astronomen. Ich muss ja zugeben, Jarel, mein Jungchen, ich habe lange gedacht, du wärst einfach nur ein wenig verrückt... Jetzt glaube ich dir, aber ich habe noch nie von anderen gehört. Stimmt es wirklich?"
Er wandte sich nun direkt an Slava... doch der antwortete nicht mehr wirklich...
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Vyacheslav Sokolov
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"In dem Fall... Vyacheslav Anatoljewitsch Sokolov." Slava ließ sich auf einen abgewetzten Sessel fallen, den der Professor ihm wies.
"...und Rum ist nicht mein Problem. Aber ich verzichte tatsächlich..." Aber viel mehr aus Rücksicht auf Jarel. Er hatte immer wieder getrunken auch während des letzten Entzuges und Alkohol war tatsächlich nicht sein Problem. Tatsächlich hatte er nciht einmal eine besonders hohe Disposition zur Sucht, nur wenn man ruhiggestellt war hatte man wenig Wahl und es fragte auch keiner, ob es vielleciht zuvor schon einmal Probleme mit Opioiden gegeben hatte. auch wenn man es meist nicht vermutete war Slava diszipliniert. Es war nur so, dass er oft einfach keine Lust dazu hatte.
Was den Professor anging blieb er skeptisch, Jarel mochte ihm vertrauen, aber in seinen Augen musste es sich der alte Mann erst noch verdienen.
Er sah dem Professor zu wie er Tee zubereitete indem er sich ein paar Kräuter mit Alkohol aufgoss. Gut, wie er meinte. Schon seit einer Weile spürte er wie sich sein Herzschlag beschleunigt hatte, wieder stand ihm ein Schweißfilm auf der Stirn, das Sichtfeld begann sich zu verengen. Es war bald wieder so weit, noch hielt die hart erarbeitete Disziplin den nächsten Anfall in Schach, aber lange würde das nciht mehr möglich sein. War es hier wirklich sicher genug?
Deshalb bekam er nur halb mit, was der Mann über Konjunktionen und Risse sagte, andernfalls hätte es für ihn durchaus einen Sinn ergeben, denn es deckte sich durchaus mit seinen Theorien.
Und so bekam er auch nicht mehr wirklich mit, was Jarel über Jake sagte. Vielleicht hätte er sonst Genugtuung gespürt, vielleicht auch nicht, denn irgendwie erinnerte es ihn an jemanden.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Slava?“ Dem Ritter wäre vor lauter Plauderei beinahe entgangen was geschah.
„Slava?!“ Leise fluchend stand Jarel auf und ging zum Sessel, kniete sich vor den Russen.
„Slava?“, versuchte er es noch einmal und legte dem Soldaten eine Hand an die stopplige Wange, tätschelte ihn.
Er war weg. Der Ritter handelte, ohne auf die Reaktionen des Professors zu achten.
Er griff den Soldaten unter den Achseln und zog ihn aus dem Sessel. Ohne ein Wort – dafür erstaunlich vorsichtig – legte er ihn auf den abgetretenen Teppich.
Eilig hakte er seine Handschuhe los. Er hätte an einen Riemen denken sollen, aber gut, das ging auch. Den zusammengerollten Handschuh schob er dem Kranken zwischen die Zähne, kniete sich hinter ihn und zog ihn mit einer solchen Routine an sich, dass der Professor auch ohne Studium der Medizin erkannte, dass er das nicht zum ersten Mal tat.
Und mehr noch. Jarel sah zum Professor auf. Die Augen des gerade noch gut gelaunten Ritters waren dunkel vor Sorge und verhängt vom Mitgefühl. „Entzugsanfall.“, prophezeite der Ritter und tatsächlich. Es dauerte nicht lange, da begann dass, was der Ritter erwartet hatte. Slava Arme ruckten an seinen Körper heran, die Handgelenke seltsam verdreht, sein Körper spannte sich, zuckte, bebte, bog und wand sich.
Schnaufend hielt der ehemalige Schattenläufer den Soldaten fest, mühte sich ab den Mann, den er als Freund ansah zu schützen.
Minuten später ließen die Krämpfe nach. Jarel lockerte den Griff, ließ aber nicht los.
Slava war noch nicht wieder da. Ein schlechtes Zeichen? Oder war er einfach zu erschöpft.
Der Ritter sah aus verhangenen Augen zum Professor. „Hast du die Möglichkeit ihm zu helfen?“, fragte er heiser. „Es liegt mir etwas an ihm.“, fügte er völlig überflüssigerweise hinzu.
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Der Arzt konnte fast zusehen, wie sich dem zweiten Mann das Bewusstsein eintrübte und wie Jarel ihn vom Stuhl zog ehe die Krämpfe begannen. Entzugserscheinungen, was sonst. Da war dann auch die Frage beantwortet, weswegen Jarel ihn hergebracht hatte.
"Was du mir da immer anschleppst..." ein gutmütiger Tadel, als hätte er einen streunenden Hund angebracht. "...und dass ihr Kämpfer immer irgendetwas nehmen müsst... damit ich ihm helfen kann muss ich wissen was es ist? Alkohol wohl nicht, oder? Fisstech?"
Der Ritter handelte dafür sehr routiniert, verhinderte, dass er sich die Zähne ausbiss und den Schädel einschlug. DeWalde erinnerte sich, dass er selbst hinreichend Erfahrung damit hatte.
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Jarel Moore
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„Etwas aus seiner Heimat.“
Slavas Krampf nahm ab. Sachte legte der Ritter den bewusstlosen Soldaten auf dem Teppich ab, drehe ihn auf die Seite und musterte aufmerksam seine Züge. Der Soldat wirkte fast friedlich. Fast.
„Seine Ärzte haben es ihm gegeben. Wegen einer schweren Verletzung. Schusswunde, wenn ich das richtig verstanden habe. Gegen die Schmerzen.“
Der Ritter klaubte eines der kleinen bestickten Kissen vom Sessel und schob er Slava unter den Kopf.
„Bisher kam er nach einem Anfall immer schnell zu sich.“ Jarel stemmte sich hoch und drückte den Rücken durch, seufzte. Bei allen Schatten. Anstrengende Zeiten. „Manchmal etwas sehr schnell.“, murmelte er, grinste schief und deutete auf sein Veilchen.
„Könntest du ihn untersuchen? Ich sorge mich, weil er nicht aufwacht.“
Den Drang Slava in den Arm zu nehmen unterdrückte er geflissentlich.
„Nur solltest du dich zurückziehen, wenn er dabei wach wird.“, grinste Jarel frech.
Etwas unschlüssig bleib er stehen.
„Ich denke, sein Körper ist einfach am Ende.“ Der Ritter atmete durch, ließ sich in einen Sessel fallen und betrachtete Slava.
Wenn er noch blasser werden würde, würde das Muster des Teppichs bald durch ihn hindurch zu sehen sein.
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Ebenso routiniert beugte sich der Arzt über den noch bewusstlosen, die Warnungen vorerst ignorierend (3/100). Er fühlte den Puls, prüfte die Pupillen. ihm stand keine Lichtquelle zur Verfügung, aber er versuchte es zumindest.
"Gegen Schmerzen sagst du? Dann muss es Mohnsaft oder etwas ähnliches sein." Er hatte schon ein Bild.
"Er muss es wohl einfach aushalten, aber ich kann dir ein Rezept geben, das es ihm etwas leichter machen wird, und etwas gegen Krampfanfälle. Es verursacht zwar Übelkeit, aber immer noch besser als das."
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die Warnung war berechtig.
Aber seine Reaktion fiel dennoch mäßig aus. Sein Bewusstsein setzte dieses mal schneller ein als die Reflexe und er packte den alten Arzt nur am Kragen, ließ ihn aber auch schnell wieder los. Er rollte sich zur Seite und hustete.
"Verdammte verfickte Scheiße." fluchte er, zum Glück auf Russisch.
Er blieb zuerst auf dem Rücken liegen, rieb sich wieder das Gesicht.

Er hörte den Arzt nun fragen.
"Was war das für ein Medikament? Jarel meinte, es war gegen Schmerzen."
"Ja... ein Opioid. Wird aus..."
"...ja, aus Mohn hergestellt, das ist hier auch bekannt. Ich gebe Jarel ein Rezept, ich habe es ihm bereits gesagt. Willst du dich wieder hinsetzen?"
Slava nickte und zog sich wieder auf den Sessel, nahm einen Schluck Tee. Er fühlte sich gerädert, wohl weil es genau das war, was seiner Muskulatur geschah.
"Was ist das für eine Welt, aus er du kommst?" Wollte der Arzt nun wissen.
"Bei allem Respekt, Doc, ich würde jetzt lieber einfach nur meinen Tee trinken."
Er hatte keine Lust zu reden, er war erschöpft. Er würde seine Kraft noch brauchen um Informationen einzuholen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel beobachtete, wie Slava sich in den Sessel zog, handelte aber nicht. Das hätte den Soldaten nur verärgert. Der Ritter nickte. „Nicht heute, Hermann. Ich kann deinen Forscherdrang durchaus verstehen, aber wir versuchen hier etwas herauszufinden.“ Er wartete, bis Slava seinen Tee bekam. „Und ich wollte dich um eine kleine Untersuchung bitten. Es gab zwischenzeitlich leichte Schwierigkeiten.“ Er hob die linke Hand und spielte mit den Fingern. Der Heiler wusste gleich, was gemeint war. „Ins Labor?“, fragte Jarel ruhig.
DeWalde nickte. Das Labor war auch nicht weit, im Grund war es der gleich angrenzende Nebenraum, dort standen verschiedene Präparate, vor allem kurios verwachsene Organe eingelegt in Gläser. Er führte Jarel dorthin, wies auf einen Stuhl. "Wo fehlt's denn?" fing er an, aber so ganz konnte er es nicht lassen. "Hast du gesehen wie er ankam?"

"Ich bin gleich wieder da.", erklärte er Slava und ging dem Mediziner nach, nahm auf dem Stuhl Platz und begann seine Haare zu bändigen, um den Blick auf seine Problemstelle freizulegen. "Leider nein.", antwortete er auf die Frage. "Aber er hatte noch einen Reisenden dabei. Der Junge, den ich als Knappen genommen habe. Ihre Welt ähnelt sich." Jarel sah DeWalde erst an. "Und er sagt unserer Welt ähnelt der seinen. Vor neunhundert Jahren."

"Vor neunhundert Jahren? Das ist beachtlich." Der Arzt war interessiert. Währenddessen tastete er den Nacken ab und was rund um das Brandmal lag. "Was für Beschwerden hast du denn? Und die Medizin dort... dort sind vielleicht Wunder möglich..."
"Wenn ich mir Slava ansehe... ich weiß nicht."
Jarel fuhr kurz zusammen, als Hermann eine bestimmte Stelle berührte. DerRitter hob die linke Hand. "Immer wieder kurzzeitige Taubheit. Fängt im Daumen an. Verschwindet nach ein paar Minuten."
Wieder dachte er über Slavas Welt nach. "Er sagt es gibt Bomben, die die ganze Welt auslöschen können, so eine Art Bücher, die auf Karten zeigen können wo man ist. Oder Lieder singen. Und gleichzeitig können sie eine Schusswunde nicht heilen, ohne den Patienten von Opiaten abhängig zu machen. Und es gab lange keine Magie in ihrer Welt. Die ist erst vor Kurzem aufgetaucht. Denkst du, dass könnte mit den Grenzen zwischen den Welten zu tun haben?"
Der Arzt tastete weiter, bewegte dann Jarel Kopf etwas hin und her. Einmal knirschte es. "Es ist alles in Ordnung. Du klemmst dir den Nerv ein, wenn das passiert, bewege den Kopf so..." er zeigte es ihm noch einmal. "Und ich schriebe die noch ein Rezept für eine Salbe." er tastete noch einmal die Narbe ab, befand sie für gut verheilt ohne Verhärtungen. "Magie ist nicht mein Fachgebiet... da solltet ihr mit einem Spezialisten sprechen, einem Magier vielleicht. Aber denkbar wäre es, warum nicht... Bomben, die die ganze Welt vernichten... lasst das niemanden erfahren."
Jarel wiederholte die Bewegung nochmal. "Danke.", brummte er. "Und nein. Natürlich nicht. Er möchte versuchen herauszufinden, ob schon einmal etwas durch die Portale in seiner Welt hier gelandet ist. Ich weiß, wir müssen mit den Fragen vorsichtig sein. Denkst du, wir könnten Miss Duchamp darauf ansprechen?" Er band seine Haare wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen und erhob sich.
Der Arzt nickte und schrieb etwas auf. "Das hier sind die Rezepte. Ja, frag sie. Ich weiß nicht ob sie helfen kann, aber sie wird es sicher gerne versuchen."
Die Rezepte gab er Jarel. "Hat mich sehr gefreut, dich mal wieder zu sehen, und ich freu mich, dass es dir zu gut geht. Auf dein Auge... du hättest es kühlen sollen. Ein Stück rohes Fleisch zum Beispiel hätte Wunder gewirkt." Er zwinkerte noch.
Der ehemalige Schattenläufer grinste eine Spur verlegen. "Ich war wohl in Gedanken." Er steckte die Rezepte ein, ging zur Tür und öffnete sie. "Wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, bringe ich den Jungen mit. Du wirst ihn mögen.", sagte er über die Schulter nach hinten. Dann sprach er Slava an.
"Denkst du, du kannst aufstehen?"
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava blieb im Sessel hängen wie ein nasser Waschlappen. so ähnlich fühlte er sich auch. Schmerzen pochten hinter seiner Stirn, etwas summte in seinen Ohren. Untrügliche Zeichen, dass seine Körperchemie massiv durcheinandergeraten war. Wie bescheuert zu meinen, man könne einen Entzug so einfach durchstehen, in so einer Welt, ohne Substitute. Beim ersten mal in der Zone hatte es auch nur funktioniert, weil Wolodja ihn unterstützt hatte. Jetzt versuchte es Jarel, aber ohne Zugriff auf moderne Apotheken... Damals hatte es Wochen gedauert. Und nun? Vielleicht ging es schneller wenn keine Medikamente für eine Verlängerung sorgten, vielleicht aber biss er auch einfach nur schneller ins Gras.

Er hörte wie die beiden in einen Nebenraum gingen und sich leise unterhielten. Er wollte Jarel schon rügen, nicht zu viel zu verraten, er mochte dem alten Mann vertrauen, aber nur ein Gerücht, ein unbedachtes Wort... und er war sich sicher, einem Verhörspezialisten gegenüber oder gar unter Folter würde der alles preisgeben. Aber seine Beine verweigerten ihm den Dienst. Er blieb sitzen und konnte nur hoffen, dass der Arzt dicht hielt.
Dann kam Jarel irgendwann zurück. Das Pfeifen hatte bereits nachgelassen und das Hämmern in seinem Schädel hatte sich immerhin von der Kategorie Presslufthammer in Richtung Zimmermannshammer reduziert.

"Ja, ich kann aufstehen." Er trank noch den Tee aus und lieferte den Beweis. Auch wenn ihn nur der Wille zusammenhielt, so hatte er das Gefühl, aber immerhin war er mit einer besonderen Sturheit gesegnet,
Der Arzt, schon schien es, beobachtete ihn besonders aufmerksam, als studiere er ein interessantes Insekt. Vielleicht war er das auch.
"Gehabt euch wohl." verabschiedete er sich.
Der Arzt lächelte. "Ich hätte gerne noch ein wenig Zeit zum Plaudern gehabt... Melitele mit euch. Ihr braucht sie. Und natürlich das ewige Feuer." Er winkte ihnen fast noch zum Abschied nach.
"Bei Gelegenheit musst du mir noch erklären wie man hier begrüßt und verabschiedet... das Feuer habe ich verstanden, das ist dein 'Gott'... und wer ist Melitele?"
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Jarel Moore
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Jarel musterte Slava besorgt.
Verwunderlich, dass er sich noch auf den Beinen hielt. Das seine ‚Abwesenheit‘ länger wurde, war kein gutes Zeichen.
Was hatte er sich nur dabei gedacht, ihm den Fußmarsch hierher zuzumuten? Der Mann gehörte ins Bett. Oder eher noch in ein Lazarett. Aber das war problematisch. Wenn er dort auffiel, würde er ihn nie wiedersehen. Bei dem Gedanken versteinerte sich das Gesicht des Ritters einen Moment.

Jarel ging hinter Slava, auf den Treppen immer vor ihm.
Melitele ist die Muttergöttin. Jungfrau, Mutter und alte Vettel. Göttin der Heilkunst. Schutzpatronin der Kinder. Viele Heiler beten zu ihr.“
Immerhin fand er den Weg nach Draußen sofort. Das sprach dafür, dass er noch relativ klar im Kopf war.
„Bei uns hieß sie Elune. Göttin des Mondes.“ Einen Moment erstauntes es den Ritter selber, dass er Azeroth noch immer mit ‚bei uns‘ bezeichnete.
„Gibt es die auf der ‚Erde‘ auch?“
Statt ins nächste Gebäude zu gehen, steuerte er in dem kleinen Park eine Bank an.
Bitte setzt dich.“, murmelte er, band den von Jakob gebrachten Beutel los, setzte sich in einigem Abstand von Slava ebenfalls hin, legte den ledernen Behälter zwischen ihnen ab und zog ihn dann los.
„Du brauchst eine Pause. Und komm nicht auf die Idee das zu leugnen.“ Jarels Stimme war ruhig und freundlich. Nur weit unten, unter der Fassade, bemerkte Slava etwas. Etwas Aufgebrachtes. Sorge? Wut? Oder doch etwas völlig anderes?

„Ich rate dir dazu zurückzukehren und dich auszuruhen. Du siehst Scheiße aus. Richtig Scheiße. Die Akademie ist noch da, wenn du den Entzug überstanden hast.“ Wieder freundlich und ruhig, aber gleichzeitig auch müde und resigniert. Er wusste, dazu würde er Slava nicht überredet bekommen.
Der Ritter atmete durch und betrachtete das Fresspaket, welches Jakob ihm mitgegeben hatte.
Guter Junge.
„Man grüßt hier oft 'Grüß Gott'. Oder etwas deinem jeweiligen Glauen angepasstes. 'Der Segen der Melitele mit dir.' oder so.“,
Ein kurzes Lächeln huschte über Jarels Lippen. Er senkte die Stimme. "Meine Schwester hatte immer einen sehr speziellen Gruß. 'Möge das Licht stets zwei Schritt hinter dir gehen.' " fuhr der ehemalige Schattenläufer fort, während er oberflächlich gedankenverloren die Personen beobachtete, die hier umherwuselten.
Und wieder waren da am Rande des Sehfeldes diese besonders unauffälligen beiden Männer, die an einer der Brücken standen und sich ‚unterhielten‘.
Verdammt. Der Ritter gab einen unwilligen Knurrlaut von sich.
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Vyacheslav Sokolov
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Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
Lebenslauf: Slava

Slava seufzte. Er wollte es wirklich leugnen. Er hatte schon schlimmeres ausgehalten in der Zone... andererseits war es da auch fast 10 Jahre jünger gewesen. Er ließ sich zu einer Bank lotsen.
"Auf der Erde wir in den meisten westlichen Ländern ein Gott angebetet von dem die Menschen behaupten, es wäre der eine einzige und wahre Gott. Tatsächlich hat er auch noch nen Sohn der als Prophet verehrt wird, dessen jungfräuliche Mutter..." dabei tippte er sich leicht ans Hirn. "...und noch nen Heiligen Geist... Das gilt als Weltreligion, aber daneben gibt es noch ein paar weitere, die meisten sind aber untereinander verwandt und beten einfach unterschiedliche Personen unter verschiedenen Namen an. Und dann gibt es noch ein paar, die aber ihre Grenzen weit weniger aggressiv ausgedehnt haben. Mein Land hat lange jede Religion abgelehnt und sogar verboten, dann kam eine Revolution und wieder ist alles anders. Aber tatsächlich... Tatsächlich glaubt meine Welt an das Geld. Das hat längst alles andere ersetzt. Der fest Glauben mit Geld alles erreichen zu können. Götter sind nur noch Beiwerk. Solche Mutergottheiten gab es auch bei uns immer wieder, in der Vergangenheit vor allem. Scheint so ein Archetypus zu sein, den die Menschen brauchen. Und was ich lustig fand... deine Flammenrose ähnelt in der Darstellung der Symbolik dieser jungfräulichen Mutter und dem Gottessohn. meist ist ein Herz mit Flammen und etwas, das wie Stacheldraht aussieht, sollen aber wohl Dornenranken sein... und Rosen."
Er hatte sich gesetzt, atmete tief durch.
"Nein, wir ziehen das jetzt durch. Ich habe schon zu viele Tage verloren auf dem Weg hier her. Ich werde nicht Wochen warten, bis alles vorbei ist. Auch Slava griff nach dem Beutel. Es waren ein paar Herbstäpfel dabei, wieso waren ihm die vorher nicht aufgefallen? So einen schnappte er sich. Andere Zucker wären ihm lieber gewesen, aber daran herrschte wohl ein gewisser Mangel. Dann noch ein Brot, Wurst, etwas Käse. Essen war das wichtigste.
"Ich halte das aus. Ich hab schon schlimmeres überstanden."
Und dann fiel ihm wieder ein, was er bei dem Arzt hatte sagen wollen.
"Du solltest nicht so offen sein... Auch wenn du diesem DeWalde vertraust... er selbst mag nichts ausplaudern, aber wie gut hält er dicht, wenn man ihn unter Druck setzt? Er hat Familie... Erzähl besser keinem woher ich komme, du bringst nur die in Gefahr, denen du es erzählst..."
Wieder oder noch immer waren die beiden unauffälligen Herren in der Nähe, einer stand mit dem Rücken zu ihnen, scheinbar ins Gespräch mit dem anderen vertieft, aber Slava fühlte den Blick auf sich ruhen. Er würde nicht hinsehen, der Profi in der Runde war er. Nur war er auch nicht in der Lage, etwas zu unternehmen.
"Sieh nicht immer hin, die zwei, sie verfolgen uns seit wir reingekommen sind... Redanischer Geheimdienst? Was, wenn sie als nächstes zu DeWalde gehen und ein freundliches Gespräch mit ihm führen?"
Slava hatte genug Phantasie um sich vorstellen zu können, was er in dieser Situation tun würde.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter hörte aufmerksam zu, nahm sich aber erst einmal nichts von dem Essen.
Interessant, wie viele Parallelen es zwischen den Welt-Religionen gab.
Auch auf der Erde gab es die Jungfrau und Mutter. Und auch dort war es die Rose, die als Symbol herhalten musste.
Wenn er mal mehr Zeit dafür hatte und etwas klarer im Kopf war, würde er darüber nachdenken.
Vielleicht würde das mal ein abendfüllendes Gespräch am Feuer. Wenn Slava denn bei ihnen blieb.

Nicht so offen sein. Slava hatte Recht. Auch wenn er nicht alles wusste.
„Das Gebiet hier ist…“ Er suchte nach Worten. Fünfzehn Jahre hier und doch fielen ihm bestimmte Ausdrücke schwer. „…nennen wir es politisch neutral. Eine Botschaft aller Länder. Kein Dozent, Angestellter oder Student darf befragt werden.“
Trotzdem nickte er zustimmend. Auch wenn es bisher immer glatt lief… sicher verschwanden trotzdem mal Personen, wenn das Interesse nur groß genug war.
„Aber du hast Recht. Ich rede zu viel. Vor allem in letzter Zeit.“
Er drängte Slava nicht, sondern warte bis dieser zu verstehen gab, dass es weitergehen sollte.
Langsamen Schrittes suchte er erst den Lehrstuhl für Alchemie auf und gab die Rezepte ab. Sowohl sein Wappenrock aus auch die Unterschrift des Doktors sorgten dafür, dass sich gleich jemand an die Arbeit machte. Der Ritter nickte zufrieden. Er unterhielt sich kurz mit der Dame, die die Schriftstücke entgegengenommen hatte und deutete dann Slave, den Gang hinunter zu gehen.
„Zum Lehrbereich für angewandte Archäologie ist es nicht weit. Auf dem Rückweg können wir das Zeug, das DeWalde aufgeschrieben hat, abholen.“
Im Gebäude war von den Spionen nichts mehr zu sehen. Der Ritter versuchte sich unauffällig Slavas Tempo anzupassen und darauf zu achten, ob er eine Pause brauchte.
„Woher wusstest du, dass es Redanier sind?“
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