Die Scherben | in den Straßen

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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von/nach: aus Ferneck durch die stadt...
Datum: 17. September 1277, später Nachmittag/früher Abend
betrifft: ggf. Dahlia, ansonsten wer will
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Er folgte zunächst der Richtung, die ihm die blasse Zauberin gewiesen hatte, ab und an fragte er nach einem großen weißen Hund, manche sahen ihn verwundert an, er hätte genauso gut nach einem violetten Einhorn fragen können. Dann allerdings kam er auf die Idee, die Kinder zu fragen, und da hatte er mehr Erfolg. Kinder viel der große Wolfshund eher auf, zwischenzeitlich nervte es ihn sogar ein wenig, die Jagd nach dem weißen Wolf, die Metaphorik daran vor allem. Dem Kater ist der weiße Wolf immer einen Schritt voraus. Wie er diesen Schnösel von einem Wolfshexer verabscheute.
Aber was konnte der Hund dafür? Wohl nichts.
Und trotzdem wurmte es ihn, glänzende Kinderaugen zu sehen, die von dem wunderschönen Tier schwärmten.
Er fluchte das eine oder andere Mal, so dass einmal sogar die Mutter des Kindes herbeigeeilt kam, dem kleinen die Ohren zuhielt und ihn von dem bösen Mann wegzog - sich dann aber aufrichtete und dabei blieb ihr Blick wohl den Bruchteil eines Augenblicks zu lange an einem Punkt seiner Kose hängen, so dass dann ihr Mann dazukam und wiederum sie wegzog und ihm mit der Faust drohte.
Er hatte einfach ein Talent, genau dort zu sein, wo irgendetwas eskalierte.
Wenn er nur Sindra rechtzeitig fand.
Allmählich hatte er auch das Gefühl, er lief im Kries. Entweder war der Hund so ziellos umher geirrt oder die Kinder irrten oder schickten ihn zum Spaß in die Irre.
Er kannte sich aus, er würde sich in der Stadt nicht verlaufen, aber er verlor wertvolle Zeit.
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Dahlia
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Lebenslauf:

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von/nach: aus dem Black Horseman
Datum: 17. September 1277, später Nachmittag/früher Abend
betrifft: Reuven, ansonsten wer will
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Dahlia war getrieben vom Haß und der Wut. Sie lief, vielmehr rannte die Straßen ab. Es war ihr egal was die Leute jetzt dachten. In ihren toten Kleid sah sie wie die fleischgewordene Rache aus. Nur der wahnsinnige Hass in ihren Augen strahlte noch heller.
Dann nach zehn Fehlversuchen sah sie jemanden der dem Hexer ähnlich sah.
Was genau sie vorhatte, wusste sie eigentlich selbst nicht. Einfach auf ihn drauf und zustechen. Ja das würde bestimmt klappen.
Sie packte den Mann an der Schulter, der drehte sich schnell um und holte schon zum Schlag aus als er sah, dass es nur eine Frau war die ihn nun erschrocken ansah.
Dahlia rannte weiter. Nochmal drei Abbiegungen.
„REUVEN!!!!“ schrie sie nun und drehte sich.
Sie entschied sich für eine der zwei Abbiegungen und da lief er. Es war ganz sicher er. Sie beschleunigte ihren Schritt und brüllte seinen Namen.
„REUVEN SOROKIN!!!“
Als der sich umdrehte sirrte das kleine Messer an ihm vorbei und verfehlte ihn nur ganz knapp (54/100).
Dahlia richtete sich auf und ging nun festen Schrittes auf ihn zu
„DU HAST IHN UMGEBRACHT OBWOHL ES NIXHG NÖTIG WAR!“
sie war komplett außer sich und zückte nun das Messer. Sie wollte es in ihn hineinrammen. Irgendwo. Sie wollte ihn bluten sehen.
Währenddessen liefen ihr die Tränen an den Wangen hinunter und benebelten ihr Blickfeld. Nun deutete sie mit dem Messer auf ihn.
„Und statt es mir zu sagen, bist du feiger Hund einfach nicht mehr zurück….ich bring dich um!“
Die stechend blauen Augen flackerten vor Wahnsinn und Zorn. Gleich würde sie mit dem Messer auf in springen.
Zuletzt geändert von Dahlia am Donnerstag 9. Juni 2022, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Reuven von Sorokin
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Er hörte , dass sie seinen Namen rief, es war laut genug und mit seinen Ohren war auch alles in Ordnung. Das bedeutete aber nicht, dass er wußte, wie er sich nun verhalten sollte. Vielleicht wussten es aber alle, deren Name nicht Reuven Sorokin waren, denn die wichen zurück bis sie ihn sehen konnte. Und sie war laut und wütend. Die Menschen bildeten ein Spalier und schlossen dieses hinter ihr zu einem Kreis. Es versprach spannend zu werden. Eine Frau, die einen Hexer angriff... auf wessen Seite wohl die Sympathie lag?
Dennoch, das Messer, das sie warf fing er im Reflex. Er war ein Hexer, er konnte vielleicht auch gar nicht anders. (64/100)
Aber sie hatte noch ein Messer und sie wusste es einzusetzen. Vielleicht hatte sie angenommen, er würde ausweichen, so wie er zuvor das Messer gefangen hatte, doch das tat er nicht. er blieb stehen.
Das Messer durchtrennt Muskeln, Blutgefäße, schnitt Schmerzhaft ins Fleisch, aber sie hatte nicht mit aller Kraft zugestochen, und wohl in dem Moment, als Blut floss verflog der Wahnsinn in ihrem Blick, vielleicht hatte sie selbst nicht damit gerechnet.

Die Menge hielt für einen Moment den Atmen an.

Das Messer stak in seiner Schulter, seitlich in seinem Brustmuskel, schmerzhaft, aber nicht tödlich. (32/100) Es würde heilen. Vielleicht hatte er sie absichtlich treffen lassen, vielleicht war es auch nur die Ratlosigkeit gewesen. Was sollte er denn tun? Sie beschuldigte ihn, ein Mörder zu sein und es gab genug Schaulustige, die das Spektakel mit offenem Mund verfolgten, die nur darauf warteten, dass er einen falschen Schritt tat. Hätte er ihre Hand abgefangen, verteidigte er sich auch nur, sie waren bereit, sich auf ihn zu stürzen und dann musste er entweder ein Blutbad anrichten oder geriet selbst unter die Räder. Bestenfalls ging die Wache dazwischen und dann würde nachlanger Zeit mal wieder ein Hexer vor den Toren der Stadt brennen. So oder so, es konnte kein gutes Ende nehmen, also hielt er still, hoffte einfach der Sturm würde vorübergehen.

Noch war die Menge verhältnismäßig still, nur gelegentlich konnte er ein 'beschissener Mutant!' oder 'Jawoll, die Kleine zeigt's ihm jetzt!' und 'der hat's verdient! Trifft keinen falschen!' hören.

"Er hat sich verwandelt... es hatte nicht funktioniert. Wenn er wieder getötet hätte, das hätte ich nicht verantworten können." Erklärte er ihr, leise, was er auch Ljerka erklärte hatte. Er stand dabei ruhig da, während Blut über den Arm und seine Hand rann und schließlich zu Boden tropfte.
Allerdings kämpfte auch er mit der Beherrschung. Schmerzen machten ihn immer wütend, und erst recht das Gefühl in der Falle zu sitzen.
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Dahlia
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Er ließ sie. Er wehrte sich nicht. Stand einfach nur da und ertrug ihren Sturm. Damit hatte sie nicht gerechnet. Noch ruhte ihr Griff auf dem Messer dass nun in dem Hexer steckte. Ihre Atmung war heftig und sie zog kurz an dem Messer, lies dann aber los. Trat zurück. Noch hatten seine ruhigen Worte sie nicht erreicht. Sie stand einfach nur vor ihm und sah auf ihre Hände die zitterten. Was hatte sie da getan? Was war da in sie gefahren?
Wieso wehrte sich der Kerl nicht? Nun trafen sich ihre Blicke und dann musste dem Heyer klar werden, was die unbewusste Intention von Dahlia war. Sie wollte selbst sterben. Wollte das der Hexer ihr Leid beendete. Sie hatte gehofft, er würde sich wehren und einfach zustechen. Zwar hatte sie gerade Bärenkräfte entwickelt, aber als das Adrenalin nun langsam ihren Körper verließ, wurde deutlich, dass sie eigentlich Chancenlos gewesen wäre.
Die blauen Augen flackerten, flehten nun, dass er endlich zustach. Aber er tat es nicht. Dann endlich erreichten seine Worte sie, drangen endlich durch den Schleier der Wut und Trauer.
Er hatte sich verwandelt…wie gefährlich Seren dann war, hatte sie selbst schon erlebt.
Der Hexer sagte es hatte nicht funktioniert. Sie wischte sie die Tränen aus dem Gesicht und schmierte sich dabei das Blut des Hexers ins Gesicht. Sie merkte es nicht sondern sah ihn einfach nur an.
„Du….Du hast nicht getrödelt und alles wirklich ALLES getan um ihn zu retten?“
Erklang ihre Stimme nun zitternd, doch ihre Augen fixierten seine, genau wie zuvor Ljerka. Keine Lüge würde ihnen entgehen.
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Reuven von Sorokin
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"Ich habe alles getan was ich konnte."
Er würde nicht anfangen ihr zu erklären, dass er erst einen Hym hatte erledigen müssen um an die Tränen zu kommen, ihm waren unterwegs die Schwerter gestohlen worden, all das würde er nicht von sich aus in die Waagschale werfen.
"Es hat gedauert, alle Zutaten zu finden, die Verarbeitung ist schwer und es gibt nie eine Garantie."
Und dann sah er ein Gesicht in der Menge und ahnte, wie Dahlia darauf gekommen war, er hätte nicht alles getan und er hätte ihn umgebracht.

Er zog das Messer aus der Wunde. Es wäre besser gewesen, es dort zu lassen, es stoppte die Blutung, bis er die Schwalbe trinken konnte.
Verdammt, er hatte keine Schwalbe mehr. Er hatte sie dem Untoten gegeben.
Das war dumm gewesen... Andererseits, verbluten würde er schon nicht.
Einen Moment lang überlegte er, ob er sie mit Axii überzeugen sollte, er war gut darin, aber zu viele Augenpaare ruhten auf ihnen, würde er jetzt ein magischen Zeichen wirken um sie zu beeinflussen, sie würden ihn vielleicht dafür schon steinigen.
"Es stimmt, er hatte einen klaren Moment, kurz bevor oder in dem Moment, in dem ich ihn getötet habe. Aber es gibt nie die Gewissheit, dass das anhält. Vielleicht hätte er eine Stunde lang die Kontrolle behalten und bei Vollmond wieder getötet... Vielleicht als nächstes dich. Es gab keine Alternative und er wusste es."
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Dahlia
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Das Geräusch, als er das Messer herauszog, war fast widerlich. Klirrend fiel das Messer zweischen sie auf den Boden. Blut floss aus seiner Wunde. Aber das alles lenkte nur unnötig ab.
Der Hexer sprach und Dahlia untersuchte seine Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt. Wort für Wort, Mimik und Tonfall wog sie ab. Es sprach die Wahrheit. Diese Erkenntnis traf sie fast genauso wie die Botschaft zuvor. Die Menge um sie herum sah angespannt zwischen ihnen hin und her. Langsam hob Dahlia das Messer auf, ließ den Hexer aber zu keiner Zeit aus den Augen. „JETZT STECH IHN SCHON AB!!!“ schrie einer aus der Menge.
Ein bisschen Restwut war noch in ihr und dieser letzte Rest Zorn richtete sich nun gegen den Mann. Ihr Blick war so angsteinflößend, dass die Menge ihr den Weg zu ihm frei machte. Sie kam entschlossen auf ihn zu und ohrfeigte ihn. „Wen ich wann absteche entscheide ich selbst du Tölpel!“ Der Mann war so entsetzt dass er nicht schnell genug reagieren konnte. Die Menge lachte los und begann sich an den Rändern schon wieder aufzulösen. Wieder zurück bei Reuven blickte sie auf das was sie angerichtet hatte.
„Ich….glaube dir…ich melde mich jetzt selbst bei der Stadtwache und werde für das was ich die angetan habe bezahlen! Schick die Rechnung und deine Forderung für den Schaden in den Horseman…“ nun entdeckte sie den riesigen weißen Hund der mit Reuven unterwegs war. Irgendwas an ihm war ungewöhnlich. Nun war das Band zwischen ihnen zerschnitten. Reuven und Dahlia würden wohl nicht mehr zusammen arbeiten.
Ihr letzter Blick galt nur der tiefen Wunde die sie verursacht hatte. So gesehen waren sie nun quitt. Eine tiefe Wunde für einen Riss im Herzen. Dann ging Dahlia. Sie wollte sich nun verhaften lassen und den Vorfall der Stadtwache melden, bevor es ein anderer tat. Sie verabschiedete sich nicht und drehte sich auch nicht mehr um. Das Blut besudelte nun auch ihre Kleid, da es nun vom Messer auf ihr Kleid tropfte.


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Reuven von Sorokin
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Einzelne aus der Menge wurden frecher, sie waren es nun, die Blut sehen wollten, und das bisschen, das er vergoss reichte ihnen nicht.
So wie sie den Mann anherrschte war der Hexer fast froh, nur ein Messer abbekommen zu haben.

"Warte." er wäre wohl kein Hexer, wenn es ihm nicht gelungen wäre, sie noch einmal einzuholen, verletzt oder nicht.
"Wir sind quitt. Das hier..." seine recht drückte jetzt auf die Wunde. "...Berufsrisiko. Damit werde ich fertig. Du gehst nicht zur Wache. Geh nach Hause, deine Brüder brauchen dich. Das Gasthaus braucht dich."
Vor allem hatte er auch keine Lust, sich mit irgendwelchen Aussagen zu belasten und ein Hexer bei der Wache... Es gab sicher mindestens einen Witz, und keiner würde gut enden für ihn. Er war der festen Überzeugung, dass eher er hinter Gittern endete als dass irgendetwas gutes für ihn dabei herumkam.
"Ich meine es ernst. Ich will mit der Wache auch gar nichts zu tun haben."
formulierte er noch einmal eindringlicher.
Auch er dachte mit etwas Bedauern an das, was nun in Scherben lag. Ein warmes Zimmer, eine feste Anstellung... Aber wie hieß es doch: Etwas endet, etwas beginnt.
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Dahlia
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Die beiden sahen richtig fürchterlich aus. Blutbeschmiert und aufgebracht. Er setzte ihr nach, gut einen Moment hätte man denken können, Reuven spitzte zum Angriff hinterrücks an doch was nun folgte war eher sanft.
Sie wären quitt. Dahlia starrte auf die blutige Wunde und schüttelte den Kopf. Ihr schien nicht klar zu sein, wie wenig die Wache darauf geben würde. Nun beobachtete sie fast keiner mehr. Die Leute gingen ihren Geschäften nach. Einige schienen irgendwie beflügelt von dem Ereignis und eilten herum um es den anderen zu erzählen. Dahlia rollre mit den Augen.
„Meinst du wirklich ich kann das machen? Man kennt mich! Du weist doch selbst wie das jetzt läuft!“
Sie sah ihn genervt an. „Erst hab ich nur den Hexer abgestochen und eine Ohrfeige verteilt. Morgen habe ich dann einen unschuldigen niedergestochen und Kinder geschlagen!“ Ja die Leute waren und und die Gerüchteküche brodelte ohnehin. Immer in der Stadt.
„Nein! Ich gehe da jetzt hin und sag den Lum… der Wache gleich wie es gewesen ist…die kommen sonst noch während der Öffnungszeiten in den Horseman und verhaften mich vor allen!“
Reuven hatte doch keine Ahnung. Wieder wand sie sich zum Gehen ab und bahnte sich den Weg Richtung der Hauptwache.
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Reuven von Sorokin
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Und noch einmal holte Reuven sie ein. Er vermied es allerdings tunlichst, sie zu berühren, um sie anzuhalten, auch das aus guten Grund.
"Du sagtest es doch... du hast einen Hexer abgestochen..."
Nun war es Reuven der lachte. Fast, es war ein bitteres Lachen.
"Der Held in der Geschichte bist du. Die Wachen werden dir nicht glauben, sie werden mich dann suchen und verhören und wissen wollen, was ich dir angetan habe, um das da verdienen. Wahrscheinlich denken sie sogar ich hätte dich zu irgendetwas gezwungen... dir Gewalt angetan... Genauso sehen es auch die Leute. Frag einen... er wird dir sagen, es geschähe mir recht. Und sie werden sich etwas ausdenken... Ich will einfach keinen Ärger."
Er meinte es erst, zu ernst wie zuvor. Er wusste zu gut, wer am Ende der Geschichte der Schuldige war. Erst recht wenn jemand das Katzenamulett richtig interpretierte. Nicht jeder war so tolerant und unvoreingenommen wie diese blonde Frau vor ihm, erst recht nicht bei der Wache.
"Und der Kerl da... der wird es auch nie zugeben, dass ihm eine frau eine runtergehauen hat. Lass es auf sich beruhen. Aber wenn du willst bring ich ihn dazu, es zu vergessen..."
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Dahlia
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Jetzt war sie richtig genervt. Doch sich an ihm vorbeizudrücken ging nicht. Sie wusste wie stark der Hexer war. Immernoch floss Blut aus seiner Wunde. Ob sie nun wollte oder nicht- es stellte sich langsam ein furchtbares Schuldgefühl ein. Jetzt realisierte sie einmal mehr, dass sie die kopflose Furie war, die jemanden abstechen wollte der es gar nicht verdient hatte. War sie nun eigentlich schlimmer als der Hexer selbst? Wahrscheinlich. Ein Grund mehr sich der Wache zu stellen doch nun hörte sie die Worte von Reuven. Dahlia zögerte. Er hatte recht. Nun sackten ihre Schultern nach unten und sie sah zu Boden.
„Es tut mir leid!“ schmerzerfüllt sah sie zu ihm auf und biss sich hart auf die Lippen um ihr Schluchzen zurück zu halten.
„Nein…du hast recht…in allem…“
Das frustrierte sie wider und sie sah zur Seite.
„Lass mich wenigstens die Flickerei zahlen oder ein neues Hemd! Bitte! Ich kann nicht mit noch mehr Schuld leben…“.
Natürlich würde das nicht wieder gut machen, was sie gerade zerstört hatte, aber zumindest linderte es ihr Schuldgefühl.
Sie deutete dabei auf sein aufgeschlitztes Hemd und besah sich immer entsetzter die Tiefe der Wunde. Wie stark dieser Mann war, dass er immer noch stand. Viele lägen nach so einem Stich regungslos auf dem Boden.
Sie ertrug es nicht mehr. Sie musste nach Hause. Jetzt sofort.
Sie nickte ihm knapp zu und lief dann festen Schrittes zurück zum Horseman.

Weiter im Horseman
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Reuven von Sorokin
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Reuven sah Dahlia nach. Er mochte sie, ja.
Selten hatte er Menschen erlebt, die dermaßen rechtschaffen und aufrichtig waren. Und ausgerechnet ihr hatte er Seren erschlagen müssen. Er drehte und wendete das Bild wieder vor sich. Ja, doch, er mochte vernünftig geworden sein, für den einen Moment. Aber es gab nie eine Garantie, dass das auch anhielt. Fakt war, er hatte sich trotz allem verwandelt.
Es gab zwar den Legenden nach wohl Wölfe, die in einer Halbgestalt geblieben waren...
Als erriet sie seine Gedanken stand plötzlich die Alchemistin vor ihm. Er hatte ja bereits erraten, dass er es ihr zu verdanken hatte.
"Ihr wisst, dass es falsch war ihn zu töten?" Sie stand vor ihm während er sich nun langsam auf ein altes Fass sinken ließ. Die rechte Hand presste er auf die Wunde, sein linker Arm schmerzte und kribbelte, er wollte nun eigentlich nur seine Ruhe haben, nicht diskutieren.
"Das war es nicht, ihr haltet immer noch daran fest?" Steine Stimme war noch kratziger als sonst.
Vielleicht hatten alle Hexer raue Stimmen, vielleicht ging das mit den Veränderungen einher.
"Ja. Ich habe seine Augen gesehen. Ich bin davon überzeugt, dass er ein Mensch war." Sie wollte nicht locker lassen.
"Wir haben doch beide das gleiche gesehen? Er hatte sich verwandelt."
"Haben wir... Aber doch nur sein Körper."
"Und das kannst du garantieren?"
Nun zögerte Ljerka doch. "Nein... aber nur weil es keine Garantie gibt..."
"Doch, ganz genau deswegen. Ich musste mir absolut sicher sein, dass er nie wieder einen Menschen tötet. Nur dann war es ein Erfolg."
"Ein Mensch muss sterben weil es keine Garantie gibt?"
"Nein, ein Mörder muss sterben wenn es keine Garantie gibt. Er hatte bereits getötet und nicht nur einmal, er kannte den Geschmack von Blut. Und wenn ich ihn hätte leben lassen und er hätte wieder getötet... sein nächstes Opfer gewesen. Wolltet ihr dafür die Verantwortung übernehmen?"
"Nein..."
"Eben und ich auch nicht. Aber ich wäre verantwortlich gewesen."
"Aber ich habe seine Augen gesehen..."
"Wenn ich immer nur die Augen sehen würde wenn ich töte... Fast jeder macht ein friedliches Gesicht, wenn er gerade stirbt. Ich bin ein Hexer, ich muss darüber hinaus sehen, ich muss sehen was geschehen wird wenn ich nicht handle. Mein einziger Daseinszweck ist es, das zu sehen und Monster zu beseitigen. Und spar dir die nächsten Worte! Geh einfach. Du hättest dich nicht einmischen sollen."
Er konnte ihr ansehen, dass sie seine Antwort nicht akzeptieren wollte, aber er wollte die Diskussion wirklich nicht fortsetzen.
Sie musterte ihn noch, natürlich musste sie das Blut sehen, natürlich ahnte sie, wie es zu der Wunde kam. Sie hatte Dahlia aufgestachelt. Doch es war besser, wenn sie einfach ging, jedes Hilfsangebot wäre nur falsch gewesen.

Der Hexer blieb sitzen bis auch sie in der Menge verschwunden war, und noch eine Weile.
Als er sich eben aufrichten wollt zupfte ihn ein Junge an der Hose. Er war klein und dreckig, aber in seinen Augen blitzte ein wacher Verstand.
"Meister Hexer, ihr sucht doch einen großen weißen Hund... Ich habe ihn gesehen."
"Tatsächlich? Und das soll ich glauben?"
"Ja. Wenn ich euch hinbringe... bekomme ich dann ein 20 Kronen?"
"5 Kronen gebe ich dir."
"Einverstanden aber machst du mich auch zum Hexer?"
"Das kann ich nicht. Niemand kann das mehr."
"Wirklich? Schade... nagut, dann muss ich Kopfgeldjäger werden, die sind auch beeindruckend... Kommt mit, ich zeig euch wo der Hund ist... dort habe ich auch einen Mann gesehen, der war wie ein Bär!"
Der Junge schwärmte, während er recht munter vor ihm her hüpfte.

weiter dann ein wenig später hier.
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Reuven von Sorokin
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Von hier.

Sie traten zurück auf die Straße. hier ließ Reuven Sindra nun los.
"Nein, das war nicht wegen dir... ich bin selbst schuld. Ich habe einen Werwolf getötet... Ich denke noch immer, dass ich keine Wahl hatte, aber er hatte eine Freundin, sie nimmt es mir wohl übel... aber es ist nicht tief, es hat schon aufgehört zu bluten."
Er nahm seine blutige Hand von der Wunde, die tatsächlich mittlerweile zumindest verklebt war. So schnell heilten selbst die Wunden eines Hexers nicht, aber eine Messerwunde klaffte nun einmal kaum.
"Aber ich könnte ein Bad vertragen... und frische Kleidung. Suchen wir uns lieber ein Badehaus... Was wolltest du denn in einem Bordell?"
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Sindra
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Sindra sah Reuven besorgt an.
„Ich wollte etwas…Abwechslung für euch lernen, Herr.“, sie lächelte schief, aber voller Eifer.
„Den Hund hab ich mir auch gut eingeprägt. Der kann gut neben einem Pferd laufen. Aber Mädchen konnte ich mir nicht so genau ansehen. Und die Hausherrin…ich weiß nicht. Ich glaube die kann ich nicht.“, erklärte sie und sah wieder auf die Wunde.
„Sollen wir nicht zurück zur Heilerin damit?“, fragte sie unsicher, fuhr aber gleich fort.
„ich war noch nie in einem Badehaus. Es heißt, das Wasser ist da …warm?“
Erstaunlich, aber all ihre – nennen wir es vielschichteigen – Erfahrungen beinhalteten nur das Baden in Seen und Trögen. Nichts beheiztes.
Ohnehin hatte sie – seidem sie dem Hexer begegnet war – mehr erlebt als ihr ganz es Leben zuvor.
Und dabei war sie erst so kurz bei ihm.
Was sie noch erwartete…konnte sie sich nicht ausmalen.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Zuerst schüttelte der Hexer nur den Kopf.
"Ich brauche keine Abwechslung. Gut, der Hund ist nützlich, da gebe ich dir recht. Aber für alles andere... Mir gefällt der Körper, den du jetzt hast. Und das... " er meinte die Wunde. Sie wohl auch. "Das wächst schon wieder zusammen. Und vielleicht lässt sich eine Nadel und etwas faden auftreiben. Ersteinmal..." und nun grinste er. "Erst einmal entspannen... Warmes Wasser kostet extra, aber ich kann dafür sorgen, dass kaltes Wasser warm wird."
Er hob eine Hand als würde das reichen. Er würde sehr aufpassen müssen. Ob er sich selbst die Nüsse dünstete oder noch ein fremdes Wesen in Gefahr brachte, das war ein Unterschied.
Dann aber fiel ihm etwas ein. Fast hätte er es überhört, aber zwei Dinge gingen nicht zusammen.
"Die Hausherrin... war sie denn kein Mensch?"
Er erinnerte sich, dass das Medaillon vibriert hatte, aber da war wieder so viel los gewesen, er hatte kaum darauf geachtet.

Sie schlugen den Weg zum Hafen ein, dort gab es auch Badehäuser, zumindest wusste er von einem. sicher gab es auch noch welche in der Oberstadt, aber die wurden dann von den Privilegierten frequentiert, jemandem wie ihn wollte man dort wohl nicht sehen und erst recht würde er es sich nicht leisten können. Mit den wenigen Münzen, die ihm noch geblieben waren würde es ohnehin knapp werden. Und hungrig war er auch noch. Aber es würde sich eine Lösung finden.
Das Haus das er nun ansteuerte rekrutierte seine Kundschaft hauptsächlich aus den Seeleuten, und Händlern die nach langer Fahrt nicht stinkend zum nächsten Geschäft eilen wollte oder einfach nur Entspannung suchten.
Dort hätte man wohl auch keine Einwände, wenn er eine Frau mitbrachte, auch wenn es sicherlich lieber gesehen wurde, nahm man die Dienstleistungen des Hauses in Anspruch, aber sicherlich würde man ihn dafür nicht rauswerfen.

weiter dann in einem Badehaus am Hafen.
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Reuven von Sorokin
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von/nach: Platz des Hierarchen -> Badehaus -> ein Hinterhof in der Nähe der Bank Vivaldi
Datum: 17. September 1277, Nacht
betrifft: Sindra/Sebastien - oder wer will
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Dem Hexer gingen noch eine ganze Weile lang die Worte des großen hinkenden Mannes im Kopf umher. Er hatte einen Verdacht, mit wem er gesprochen hatte, dann würde alles gesagte Sinn ergeben, aber dann war der Auftrag weitaus gefährlicher als es zunächst den Anschein hatte. Aber darauf deutete alles hin.
Eine Hexe jagen... Wenn man ihr gesiegelte Handschellen angelegt hatte musst sie gefährlich sein. Dann war es vielleicht Glück, dass er gerade jetzt einen hohen Vampir an seiner Seite hatte, wobei ihm irgendetwas sagte, dass auch das Potential bot, ihm den Kopf zu kosten. Andererseits, den Fluss würde er durchqueren, wenn er dort angelangt war. Ein Schritt nach dem anderen, sonst brach nur Chaos los.
Zuerst nach Oxenfurt und die Schwerter holen. Dann weiterdenken.
Und so versenkte er sich tief in die Meditation, und als er die Augen wieder aufschlug ging bereits die Sonne auf.


*** 18. September, morgens ***

Es war noch früh und eine Weile betrachtete er den schlafenden Doppler, jetzt ein junger Mann, noch vor wenigen Stunden ein Mädchen. Ein wenig musste er sich an den Gedanken gewöhnen, weniger, dass sein Reisebegleiter jetzt plötzlich männlich war als vielmehr dass er zu den wenigen Spezimen gehörte, die einem Hexer haushoch überlegen waren, von einzelnen Berufszweigen wie Zauberern, Magiern und Hexen einmal angesehen. Alles andere wäre vielleicht keine ganz neue Erfahrung, aber durchaus interessant. Aber ersteres beunruhigte ihn dabei am meisten.
Selbst ein Bies oder einen Hym konnte er besiegen, man benötigte nur einen kühlen Kopf und ausreichend Vorbereitung. Aber einem Zauberkundigen war kaum beizukommen. Er hatte vom Aufstand in Thanedd gehört, der einige zivile Opfer unter den Wachleuten gefordert hatte. Sie waren chancenlos gewesen. Und er wusste auch welcher Hexer damals fast draufgegangen wäre. Und vor Vampiren hatte er den gleichen Respekt. Sicher, man konnte mit ihnen reden, und je nachdem ließen sie sich überzeugen aber in der Regel vertraten sie vollkommen zurecht den Standpunkt, die überlegene Art zu sein und schätzen den Menschen mit seiner geringen Lebensspanne nicht höher ein als Vieh. Und ein Schwein schlachtete man eben wenn man hungrig war.
Wie viel von seiner Vorlage übernahm ein Doppler? Dass es Wissen, Stärke, Gestik und Mimik waren hatte er ja schon beurteilen können.
Er musste sich wieder schwarzes Blut besorgen, nur zur Sicherheit.
Was ihn wieder darauf brachte... der Werwolf... Dahlia... die Alchemistin...
Er stand auf, strick sich die Hose glatt und sah nach dem Pferd, das friedlich in der Wiese graste.
Wenigstens einer von ihnen hatte eine entspannte Nacht gehabt.
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Sebastien
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Ein leises Seufzen zeugte davon, dass der Doppler erwachte. Der junge Mann setzte sich auf, reckte sich ausgiebig und sprang regelrecht auf die Beine. Reuven schenkte er ein entspanntes, offenherziges Lächeln, mit dem man so manch einem Mädchen problemlos den Kopf verdrehen konnte.
„Konntet ihr euch etwas erholen, Herr?“, fragte er und klopfte sich Staub von der Kleidung, die im nächsten Moment knitter- und fleckenfrei umhüllten, als wären hätte er nie eine Nacht im Freien verbracht.
Das Wesen war gut gelaunt und abenteuerlustig, aber auch aufgeregt. Er würde etwas unrechtes tun.
Das erste Mal, dass es vorsätzlich ein Verbrechen begehen würde. Es traf keinen Armen. Den Vampir würde es wahrscheinlich nicht einmal jucken, wenn ihm der angestrebte Betrag fehlte.
Und wenn doch… Konnte das bedeuten, dass er sie jagen würde. Wenn er denn Spuren fand. Vielleicht sollte er diese Gestalt nicht zu lange kopieren.
Nun aber erst einmal zur Bank.
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Reuven von Sorokin
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"Ja, das habe ich gebraucht." Er lockerte Schultern und Nacken, es knackte vernehmlich. "Also los..." Im Gegensatz zum Doppler sah man dem Hexer durchaus an, dass er die Nacht im Freien verbracht hatte. Auch wenn es für ihn durchaus eine Gewohnheit war. Man sah ihm auch an, dass er die zunächst saubere Kleidung in noch halb nassem Zustand angezogen hatte, sie hatte Flecken. Zwar war das Hemd wieder sauber geflickt, das zumindest hatte die Matrone des Badehaues noch vollbracht, ehe sie der Verhaftung zugesehen hatte.

Er führte Vanja, während Sebastien neben ihm her spazierte, als wäre es das natürlichste in dieser Welt, dass ein Aristokrat, für den man ihn zweifellos hielt, neben einem vagabundierenden Hexer her spazierte.
Und was ihm noch auffiel... Er hatte die Augenklappe verloren und sah gar nicht einmal so schlecht das Bild war wieder fast dreidimensional, nur ein wenig unscharf noch auf dem einen Auge. Es hatte also tatsächlich geholfen... Es fehlte nicht viel. Vielleicht sollte er sich doch dieser einen letzten Behandlung noch unterziehen...
Und dann standen sie bereits vor der Bank.
"Ich warte draußen... Ich denke es schadet eher deinem Auftreten, wenn ich dich begleite."
Er wusste durchaus wie man ihn wahrnahm, aber es war ihm trotzdem egal. 'Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.' hatte Dimitar einmal gesagt, und irgendwie hatte er auch recht.
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Sebastien
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Registriert: Samstag 11. Juni 2022, 22:23
Lebenslauf:

Sebastien nickte zustimmend. „Abgesehen davon solltet ihr den Zwergen nicht als der in Erinnerung bleiben, der von einem ihrer ältesten Kunden einen enormen Betrag erpresst hat. Glaubt mir, Vimme hat ein Gedächtnis wie ein Elefant.“
Die Vampir- Kopie näherte sich und für den Bruchteil eines Liedschlages sah es so aus, als würde der Doppler den Hexer küssen, doch er bekam rechtzeitig die Kurve.
Beschwingten Schrittes betrat der Doppler die Band.
Etwas mehr als eine halbe Stunde später verließ der junge Mann die Bank wieder, begleitet von zwei Zwergen, die offenbar die Aufgabe der Wachen übernommen hatten.>
Sie katzbuckelten von ihm - auf Zwergenart und etwas ruppig – und ließen ihn dann unter Beobachtung gehen. Sebastien ging auf Reuven zu und an ihm vorbei, die Nase leicht erhoben und ohne ihn auch nur anzusehen. Er trug eine Art Quersack auf dem Rücken, der verdammt schwer wirkte.
Erst als der junge Aristrokrat um eine Ecke verschwand, ließen ihn die Wachen aus den Augen.
Hinter dieser Ecke wartete der Doppler, bis Reuven gefolgt war und verschwand dann in eine Seitengasse.
Als der Hexer auch hier gefolgt war erwartete das Wesen ihn lässig an eine Wand gelehnt, zu seinen Füßen der Quersack, den er aufhob und Reuven lachend zuwarf.
Der Doppler war übermütig. Gut gelaunt. Regelrecht überdreht. So ein Abenteuer hatte es noch nie erlebt.
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Reuven von Sorokin
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Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Fast hätte der junge Mann ihn geküsst.
Einen Moment war ihm unwohl, dieses mal nicht weil es ein Mann war und nicht einmal weil der Mann ein Vampir war... Dieses Mal lag es daran, dass diese Geste etwas viel zu vertrautes hatte. Waren sie denn bereist ein Paar? Kurz runzelte er die Stirn, sah ihm nach.
Aber vorerst wartete er ruhig draußen, lässig an die Wand gelehnt und beobachtete in der langsam kräftiger werdenden Herbstsonne die vorüberziehenden Menschen.
Jeder war geschäftig irgendwohin unterwegs. Sie eilten von hier nach da, kauften und handelten irgendetwas aus, zerrten Kinder durch die Gegend. Ein sesshaftes Leben... Einen Moment versuchte er sich vorzustellen, ob er dafür geeignet war. Jad hatte sich zur Ruhe gesetzt, hatte geheiratet und Kinder adoptiert. Nein, undenkbar. Dann jagte er doch lieber Hexen.
Und es dauerte auch nciht lange, bis Sebastien zurück war. Er hatte noch die Situation von eben im Kopf, der Dopplers war geistesgegenwärtig genug, ließ an ihm vorbei, denn zwei Angestellte der Bank eskortierten ihn nach draußen. Der riesige schwere Sack verhieß reiche Beute.
Und Reuven verstand, er ließ den Doppler einfach vorbeigehen, beachtete ihn zuerst nicht weiter. Erst als die Zwerge wieder in der Bank verschwunden waren folgte er. Um die nächste Gasse wartet der Vampir, übermütig.
Er warf ihm den Sack mit einer derartigen Leichtigkeit zu, dass Reuven sic täuschen ließ. Es kamen mehrere Kilo geflogen und fegten ihn fast von den Beinen. Die Wand bremste sein Rückwärtstaumeln. "Verdammt..." brachte er heraus.
"Das ist eine Menge. Weg, ehe sie doch noch Fragen stellen. Weißt du auch zufällig wo man ein gutes Pferd bekommt, nicht zu teuer?" Er zwinkerte. Ein Pferd beurteilen konnte er, aber dieser neue Körper brachte offenkundig so viele nützliche Erinnerungen und Wissen über die Stadt mir sich, davon musste man profitieren ehe ein weiterer Wechsel nötig war.
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Sebastien
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Registriert: Samstag 11. Juni 2022, 22:23
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„Nicht zu teuer…“ Der Doppler lachte laut und melodisch. „So etwas kennt er…kenne ich kaum. Aber ich denke, ich kenne die passende Adresse.“ Wieder ging Sebastien vor, schwungvoller Gang, wurde begafft und antwortete auf die Blicke mit einem Lächeln. Vor allem das holde Weibsvolk schielte ihm hinterher und schlug errötend den Blick kichernd nieder, wenn er den Blick mit diesem umwerfenden Charme erwiderte. Der Doppler genoss es. In vollen Zügen. Gesehen werden. Immer war es unsichtbar gewesen. Und das bisher immer mit Absicht. Und nun war es sichtbar. Auch mit Absicht. In einem wunderschönen, kräftigen und ewig jungen Körper. Es berauschte sich an dem Gefühl.
Es galt zu hoffen, dass es ihm nicht zu sehr zu Kopfe stieg und es unvorsichtig wurde.
Sebastien überließ Reuven den schweren Rucksack. Er steuerte auf einen Stall in der Nähe eine der Stadttore zu und nahm, kurz bevor er auf den Stall zuging, den Quersack wieder an sich.
Sebastien rief den Namen einer Person, die gerade vorbei ging. Ein kräftig gebauter Mensch mit Stirnglatze, einem Rest blonder Haare, derber Kleidung und einer sehr festen Lederschürze, die sich über einem mehr als prallem Bauch spannte.
Reuvens empfindliche Nase nahm Rauch, Kohle, Graphit und Eisen wahr.
Sebastien unterhielt sich kurz mit dem Mann, der sich als Besitzer des Stalls und gleichzeitig als Hufschmied herausstellte.
Der feiste Menschenmann kannte den Vampir und katzbuckelte wie die Bankangestellten. Und der Doppler genoss auch dies sichtlich.
Der Schmied brüllte nach einem Burschen und schickte diesen in den Stall. Offenbar kannte er den Geschmack des Vampirs so gut, dass er wusste, welches Tier ihm gefallen würde.
Der Bursche rannte regelrecht los und kam wenig später mit einem eleganten, leicht unruhigen Rappen zurück. Sebastien umrundete das Tier, maß es mit aufmerksamem Blick. Und das Tier beruhigte sich augenblicklich. Praktisch, diese Eigenschaft.
Die Vampir- Kopie begann zu verhandeln. Münzen wechselten den Besitzer und wenig später führte der Doppler einen wunderschönen, gesattelten Hengst zurück auf die Straße, auf dem der Hexer wartete.
Das Wesen grinste. Es war das Grinsen eines Haifisches. Das Geld und die Macht waren ihm offensichtlich zu Kopf gestiegen. Reuven spürte den Blick des Dopplers regelrecht körperlich.
Es fehlte nicht viel und das Wesen würde ihn entweder fressen…oder…
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