Seine Schwertherrin hatte ihn gerufen, doch Zwerg und Söldner waren schneller.
So trat Jarel hinter Aria. Die Kleine sah aus als würde sie beim Anblick vom Blut gleich umkippen.
Oder lag es an dem halbnackten Jungen? War es Scham? Schüchternheit?
Was es auch immer war, sollte sie umfallen, würde er da sein.
Er lauschte den Ausführungen Thorbens und denen Slavas.
Verstanden hatte er die ausgespienen Worte des Menschenmannes nicht, obwohl sie in seinen Worten immer noch klang wie der der Sternenreisenden seiner Welt. Aber ein Fluch war es definitiv gewesen. Das verstand man in allen Sprachen. Und bei einer so hart gesprochenen wie der des Söldners war es besonders leicht.
Slava gab dem Jungen von seinen Medikamentenvorräten.
Sehr freigiebig, wenn man bedachte, dass Medikamente hier ein wahrlich rares Gut waren.
Das rückte den Menschen mit der ruppigen Ausstrahlung in ein völlig anderes Licht.
Kurz huschte Jarels Blick über den Russen. Zeit ihn neu zu bewerten.
Ob das Zeug jenes war, dass er nicht vertrug? In seiner Heimat wurde es umgangssprachlich ‚Sattelschleier‘ genannt und bekämpfte Infektionen, die den Körper sonst ausbrannten und im schlimmsten Fall umbrachten. Außer in seinem Fall. Da hätte ihn das Medikament selbst beinahe umgebracht und nur die Selbstheilungskräfte seines anderen selbst hatten ihn gerettet.
Während Thorben und Slava sich um Jake kümmerten, legte er Aria eine warme, schwere Hand auf die Schulter.
„Der Junge wird versorgt. Ihr seht müde aus Mylady. Habt ihr noch eine Decke in eurer Kutsche? Auf dem Fell ist noch genug Platz.“
Wenn sie sich schon bei seinem nackten Anblick so zierte, würde sie sicher nicht mit ihm unter einer Decke liegen wollen. Obwohl Jarel diese Einstellung nicht verstand. Körperwärme war ein wertvolles Gut in kalten Nächten.
Sollte sie keine Decke haben, wusste er eine Lösung. Allerdings eine, die er lieber für sich verwenden wollte. Einen riesigen Wollumhang mit Kapuze. Zum Schlafen eine wirklich effektive Lösung.
Die beiden Männer kehrten zurück ins Feuer. Jarel ging zurück zu seinem Sattel und platzierte diesen und die Satteldecke um. So saß er nun direkt neben dem Widderfell, auf dem Jake lag und auf den hoffentlich auch Aria zu liegen kam.
Er hakte einen weiteren Topf von seinem halben Hausstand los und stellte diesen ans Fußende des Widderfells. Aus dem großen Kessel goss er etwas in den Topf und ging mit dem gusseisernen Ding zum Feuer. Er stocherte ein wenig hier und schob ein wenig dort und stellte dann den Kessel mit dem restlichen Wasser in die Glut.
Ein weiterer Gang zum Sattel und er holte einen großen Lederbeutel, ein Brett und ein Haushalsmesser an seinen Platz. Vor dem Feuer kniend, das Brettchen auf dem Boden abgelegt begann er sein Werk.
Während er die Schlange häutete und zu filetierte, erinnerte er sich an Slavas Frage.
„Meine Welt?“ Er sah kurz zu Slava auf, damit dieser wusste, dass die Antwort ihm galt.
„Meine Welt ist dieser Recht ähnlich. Es gibt Menschen, Zwerge, Gnome und verschiedene Elfenvölker. Besonders die Gnome und Zwerge sind technisch sehr begabt. Es gibt vielerlei mechanische Hilfsmittel und noch mehr Waffen. Vor einigen Jahren stürzte sogar ein Sternenschiff in unsere Welt. Ein vertriebenes Volk strandete bei uns und wurde von den einen mehr, von den anderen weniger willkommen geheissen.“
Der Mensch schob die mundgerecht geschnittenen Stück der Schlange ins Wasser und zog den Beutel auf. Darin waren…weitere Beutel, Döschen, Phiolen. Aus einem Beutel schüttete er einige getrockneten Pilze auf das Brettchen und schnibbelte langsam weiter, als wäre es eine Art Meditation für ihn.
„Einige Jahre später entdeckten wir ein weiteres Land, dass sich vor den anderen verborgen gehalten hatte.“ Er grinste kurz bei den Gedanken.
„Dort leben zweibeinige Bären. Gemütlich, sehr spirituell und doch sehr schlagkräftig und schlau.“
Er malte mit der Messerspitze eine sehr bauchige Figur in die Luft, wobei ein Stückchen Pilz von der Klinge im hohen Bogen in die Glut flog und mit einem leisen Zischen verbrannte.
Er machte eine kurze Sprechause, während er weiter schnibbelte.
„Es gibt dort sogar Portale in andere Welten. Sogar lenkbar und gesteuert von den besten Magiern, Schamanen und Hexern. Was unsere Welt am einschneidensten unterscheidet ist die Magie. Fast jeder ist magiebegabt und wer es nicht von Natur aus ist, kann es bis zu einem gewissen Grad erlernen.“
So wie er. Auch wenn es in dieser Welt nur eingeschränkt funktionierte.
„Stellt euch eine Welt vor, in der auf den Marktplätzen Kinder ihre Spielzeuge mittels Magie in der Luft schweben lassen und denen Menschen wie ich…“, er deutete mit der Messerspitze auf seiner Brust, „…und ihr…“, er deutete auf Thorben und Slava, „…die Ausnahme sind und euer eiliger Hexer die Regel.“
Auch die Pilze landeten in der Suppe. Als nächstes waren einige Kräuter dran. Fast hätte man erwarten können, er hätte sogar Erdäpfel dabeigehabt, doch nein, diese fehlten.
„Ein begabter Heiler kann dort die Toten zurückholen, wenn der Körper noch nicht kalt ist und selbst wenn gibt es noch Möglichkeiten für ein zweites Leben.“ Angewidert verzog Jarel das Gesicht, nahm einen Holzlöffel und rührte um. Wobei sein Wiederwille nicht der Suppe galt, sondern dem Umstand, dass auf seiner Welt tatsächlich Tote in der Gegend herumliefen.
„Und es herrscht Krieg. Immer herrscht irgendwo Krieg. Und immer wird man an eine Front gerufen. Oder an zwei…oder drei…Frieden ist selten wie…“ Ihm fehlten einen langen Moment die Worte. „…wahre Liebe.“
Er stockte kurz.
„Was dort aber genauso ist…war…ist die Mauer zwischen den Rassen. Nur werden dort nicht die Elfen unterdrückt. Einige der Elfenvölker setzen sich höher als die anderen. Vor allem höher als die Menschen.“, brummte er und seine Laune verdüsterte sich einen Moment.
Zwei Mal tiefes Durchatmen, dann war sein Gesichtsausdruck wieder neutral.
Er überlegte, was er noch erzählen sollte. Vielleicht dass die gleichgeschlechtliche Liebe dort als normal galt? Nein. Das sollte er nicht thematisieren.
Es war ihm ohnehin selber unheimlich, warum er sich den dreien so offen zeigte. Elune würde wissen warum. Oder Malorne…oder die heilige Flamme oder sonst wer. Er zumindest wusste es nicht.
Als er seinen Monolog beendet hatte sah er zu Torben und deutete mit dem Löffel in die langsam zu duften beginnende Brühe.
„Die Dame und der Junge zuerst.“, schloss er schwach grinsend.
Die Strasse Richtung Nowigrad
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Sie nahm Slavas ruppige Art hin und dankte ihm. Irgendwie musste sie sich dafür noch erkenntlich zeigen in naher Zukunft. Thorben schien etwas gegen Wunden zu haben. Sie verstand die Forderung in seinen Worten und war dann froh Jarels warme Hand auf ihrer Schulter zu spüren. Es beruhigte sie sofort und lies sie stumm ans Werk gehen. Sie reinigte die Wunde so gut es ging und legte dann einen Verband an. Ihre Gedanken waren fern ab und sie bekam die anderen nur peripher mit. Was wenn Jake starb? Was wenn nicht? Dass sie ein bisschen in ihn verliebt war, hatte sie sich ja nun eingestanden. Verboten war es nicht aber was nutzte es wenn es nie möglich war…außer sie lies alle die sie noch liebte im Stich…das war keine Option.
Sie wirkte mechanisch in ihren Bewegungen. Getrennt vom Hier und Jetzt. So als wäre sie eine Hülle die vin der Seele verlassen worden war. Die innere Zerissenheit legte Trübsal auf das sonst strahlende Gesicht.
Sie verfolgte Jarel mit ihren Augen und nickte dann nur als er ihr den Schlafplatz neben Jake anriet.
Ihr schnürte sich die Kehle zu als sie so auf den jungen Mann sah. Was für eine Qual…neben dem zu liegen den ihr Herz wollte und davon zu kosten, was sie danach nie mehr haben könnte.
Kurz sah sie Jarel noch zu wie er die Suppe bereitete und trottete dann zu ihrer Kutsche um das allabendliche Ritual vor dem zu Bett gehen zu wiederholen.
In dem weißen Nachtgewand und ihrem warmen blauen Umhang, kam sie zurück und blieb neben dem Ritter stehen. Dass er ihr nicht an das Fleisch wollte hatte sie unbewusst schon gespürt. Sie fühlte sich bei ihm so sicher wie bei Rey. Nun legte sich ihre Hand Saft auf seine Schulter als sie seine Worte vernahm. Sacht strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht und blickte ihm verständnisvoll in die Augen. Nichts musste erklärt oder gesagt werden. Manchmal erkannten sich Herzen die in zwei waren und verbanden sich auf eine heilende oder zumindest stützende Weise.
„Ich bin dankbar dich bei mir zu wissen Jarel!“
Dann lies sie sich neben ihm nieder und blickte in den Topf. Es duftete gar nicht schlecht.
Langsam legte sich wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht „Schlange hatte ich zuletzt als ich noch ein Kind war und mein Bruder Ubbe gedacht hat, ich würde mich nicht trauen sie zu essen!“ sie lachte kurz in der Erinnerung auf und hielt dann eine kleine Holzschüssel hin.
„Ich werde erst Jake versuchen etwas einzuflößen…bitte esst vor mir…ich nehme dann das was übrig ist!“
Sie wirkte mechanisch in ihren Bewegungen. Getrennt vom Hier und Jetzt. So als wäre sie eine Hülle die vin der Seele verlassen worden war. Die innere Zerissenheit legte Trübsal auf das sonst strahlende Gesicht.
Sie verfolgte Jarel mit ihren Augen und nickte dann nur als er ihr den Schlafplatz neben Jake anriet.
Ihr schnürte sich die Kehle zu als sie so auf den jungen Mann sah. Was für eine Qual…neben dem zu liegen den ihr Herz wollte und davon zu kosten, was sie danach nie mehr haben könnte.
Kurz sah sie Jarel noch zu wie er die Suppe bereitete und trottete dann zu ihrer Kutsche um das allabendliche Ritual vor dem zu Bett gehen zu wiederholen.
In dem weißen Nachtgewand und ihrem warmen blauen Umhang, kam sie zurück und blieb neben dem Ritter stehen. Dass er ihr nicht an das Fleisch wollte hatte sie unbewusst schon gespürt. Sie fühlte sich bei ihm so sicher wie bei Rey. Nun legte sich ihre Hand Saft auf seine Schulter als sie seine Worte vernahm. Sacht strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht und blickte ihm verständnisvoll in die Augen. Nichts musste erklärt oder gesagt werden. Manchmal erkannten sich Herzen die in zwei waren und verbanden sich auf eine heilende oder zumindest stützende Weise.
„Ich bin dankbar dich bei mir zu wissen Jarel!“
Dann lies sie sich neben ihm nieder und blickte in den Topf. Es duftete gar nicht schlecht.
Langsam legte sich wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht „Schlange hatte ich zuletzt als ich noch ein Kind war und mein Bruder Ubbe gedacht hat, ich würde mich nicht trauen sie zu essen!“ sie lachte kurz in der Erinnerung auf und hielt dann eine kleine Holzschüssel hin.
„Ich werde erst Jake versuchen etwas einzuflößen…bitte esst vor mir…ich nehme dann das was übrig ist!“
- Thorben Denger
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- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Thorben blickte Slava skeptisch an. 'Die Waffe unserer Zeit ist das Geld' hatte er gesagt. Klar, in einer Welt fast ohne Monster und mit solch einem hohen, technischen Wissensstand, war es wohl nicht verwunderlich, wenn die Leute nicht mehr wussten, was sie mit ihrem Geld machen sollten. Aber gleich damit um sich werfen?
Wortwörtlich?!
Durch den Kopf des Zwergen rollten Katapulte und Trebuchets, über und über beladen mit Goldmünzen und Barren, die im Sonnenlicht ihre Ladungen, funkelndem Regen gleich, gegen Burgmauern prasseln ließen. Eine unglaublich dekadente Vorstellung. Und zugleich eine unglaublich faszinierende Vorstellung, die in der Hose des kleinen Mannes den großen Mann zum zucken brachte. Von einem Haufen Münzen und Geschmeide erschlagen zu werden, kam für Thorben wohl gleich nach dem Liebesakt auf Platz zwei der begehrenswertesten Todesarten.
"Aaaalso,..." begann er langsam und befeuchtete sich schmatzend die trocken gewordenen Lippen.
"Wenn du mal in deine Welt zurückkehrst, Kumpel,... versprich mir bitte, mich mit zu nehmen! Ich würde 'nen Arm und 'n Bein dafür geben, dein Zuhause und deine Kultur zu sehen. Nicht zwingend meinen Arm oder mein Bein, aber aus Bessie könnten wir 'ne feine Salami machen."
Er grinste breit über seinen Witz und schaute zu seiner treuen Mähre herüber. Die wiederum blickte zufällig ebenfalls in seine Richtung und Thorben hätte schwören können, dass er in der Finsternis abseits des Lagerfeuers ihre funkelnden Augen vorwurfsvoll auf sich ruhen spürte. Manchmal machte das Tier ihm geradezu Angst, wenn es so wirkte, als könnte es ihn verstehen.
Allerdings hielt die gute Laune des Zwergs nicht lange an, denn Slavas Frage traf ihn beinahe wie ein Hammer. Wie konnte ein Typ von einer Welt, in der es Techniken gab, von denen hier nie jemand nur geträumt hatte, einer dieser Flacherdigen sein? Oder wie hießen die nochmal?
"Die Welt eine Scheibe?" fragte er vorsichtig, als würde er mit einem Wahnsinnigen reden, der auf einem Haufen Kartätschen rauchte.
"Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, oder?"
Er schlug dem alten Soldaten mit der dicken Hand fest auf den Oberschenkel, so dass es regelrecht knallte. Dann lachte er herzhaft und schallend.
"Jetzt sag nicht, dass ihr in eurer Welt auch solche Torfköppe habt, die glauben, dass man auf 'nem Teller oder so lebt. Die gibt es hier auch gelegentlich mal. Vor allem, wenn mal wieder ausgelassen gefeiert wird, geben sie sich zu erkennen. Ihr Glück nur, dass die Bevölkerung des Kontinents, bis auf wenige Ausnahmen, strohdoof ist und sich für diese wissenschaftlichen Themen gar nicht interessiert."
Dann lauschten sie den Ausführungen Jarels, als er von seiner Welt erzählte. Arias Aura traf Thorben zwar nicht ganz so stark wie Slava, aber dennoch schaute er beim Zuhören immer wieder zur Kutsche, um einen Blick zu erhaschen, wie sie sich in ihr Nachthemd hüllte. Natürlich nur, um sie in Sicherheit zu wissen. Großes Pfadfinder-Ehrenwort!
Einige Dinge ließen Thorben aber hellhörig werden und die hübsche Prinzessin für einen Moment vergessen. Schließlich musste er ja hier und dort einen dummen Spruch einstreuen. Immerhin saßen sie an einem Lagerfeuer und tranken Alkohol!
"Wäre auch ne total bekackte Welt, wenn es in ihr keine Zwerge gäbe, oder?" gab er lachend von sich, als der Ritter die Aufzählung der Völker in seiner Welt beendet hatte.
"Und gut zu hören, dass sie dort bei euch auch Geschick im Umgang mit Technik und Schmiedekunst beherrschen. Unser aller Welten scheinen viele Gemeinsamkeiten zu besitzen."
Er erinnerte sich an Waffen aus Geld in Slavas Welt und korrigierte sich dann doch lieber.
"Naja,... mehr oder weniger. Zumindest das mit dem Krieg ist wohl unumgänglich. Wo ein Tier auch nur einen Funken Verstand entwickelt, wird es wohl auch Krieg geben. Und das ist es auch, was ich mir vorstelle, wenn jeder plötzlich magische Fähigkeiten besitzen würde, wie es in deiner Welt der Fall ist, Jarel."
Mit lautem Räuspern zog er einen dicken Schleimklumpen herauf und spuckte ihn ins Lagerfeuer, wo er zischend verging. Das war es, was er von dieser Idee hielt.
"Schwert und Bogen schaffen es nicht, die Völker auszulöschen. Aber nimm genug Magie, und der ganze Kontinent endet als öde, verbrannte Glaswüste ohne jegliches Leben. Da bin ich mir ganz sicher. So ticken die Leute hier nunmal."
Er deutete auf Slavas Kalaschnikov und verzog das Gesicht, als plötzlich ethische Zweifel an den monitären Grundfesten seines Seins rüttelten.
"Vielleicht wäre die Verbreitung von den Dingern schon zuviel für die Bekloppten dieser Welt."
Dann lachte er leise und winkte mit einer Hand ab, als hätte er was völlig absurdes gesagt. Die Geldgier in ihm stand wieder triumphierend über der massakrierten Leiche der Ethik.
"Oh Mann,... ich glaube, der Alkohol steigt mir langsam doch zu Kopf, wenn ich so einen Schwachsinn daher schwurbel!"
Magenknurrend beäugte er die Suppe und sog ihren Geruch durch die Nase ein, was ihm sogleich das Wasser in den Mund schießen ließ. Roch tatsächlich gar nicht mal schlecht. Für Schlange! Nach etlichen Tagen der Reise mit Proviant, bestehend aus Trockenfleisch, Trockenobst, Trockenbrot und Trockenkuchen, kam ihm das würzige Nass, welches Jarel da zubereitet hatte, wie eine willkommene Abwechslung vor.
"Nix da Prinzessin!" wandte er sich freundlich lächelnd an Aria.
"Die Reihenfolge ist Kranker, Dame, Koch. Slava und ich prügeln uns dann um den Rest, nicht wahr, Kumpel?"
Wortwörtlich?!
Durch den Kopf des Zwergen rollten Katapulte und Trebuchets, über und über beladen mit Goldmünzen und Barren, die im Sonnenlicht ihre Ladungen, funkelndem Regen gleich, gegen Burgmauern prasseln ließen. Eine unglaublich dekadente Vorstellung. Und zugleich eine unglaublich faszinierende Vorstellung, die in der Hose des kleinen Mannes den großen Mann zum zucken brachte. Von einem Haufen Münzen und Geschmeide erschlagen zu werden, kam für Thorben wohl gleich nach dem Liebesakt auf Platz zwei der begehrenswertesten Todesarten.
"Aaaalso,..." begann er langsam und befeuchtete sich schmatzend die trocken gewordenen Lippen.
"Wenn du mal in deine Welt zurückkehrst, Kumpel,... versprich mir bitte, mich mit zu nehmen! Ich würde 'nen Arm und 'n Bein dafür geben, dein Zuhause und deine Kultur zu sehen. Nicht zwingend meinen Arm oder mein Bein, aber aus Bessie könnten wir 'ne feine Salami machen."
Er grinste breit über seinen Witz und schaute zu seiner treuen Mähre herüber. Die wiederum blickte zufällig ebenfalls in seine Richtung und Thorben hätte schwören können, dass er in der Finsternis abseits des Lagerfeuers ihre funkelnden Augen vorwurfsvoll auf sich ruhen spürte. Manchmal machte das Tier ihm geradezu Angst, wenn es so wirkte, als könnte es ihn verstehen.
Allerdings hielt die gute Laune des Zwergs nicht lange an, denn Slavas Frage traf ihn beinahe wie ein Hammer. Wie konnte ein Typ von einer Welt, in der es Techniken gab, von denen hier nie jemand nur geträumt hatte, einer dieser Flacherdigen sein? Oder wie hießen die nochmal?
"Die Welt eine Scheibe?" fragte er vorsichtig, als würde er mit einem Wahnsinnigen reden, der auf einem Haufen Kartätschen rauchte.
"Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, oder?"
Er schlug dem alten Soldaten mit der dicken Hand fest auf den Oberschenkel, so dass es regelrecht knallte. Dann lachte er herzhaft und schallend.
"Jetzt sag nicht, dass ihr in eurer Welt auch solche Torfköppe habt, die glauben, dass man auf 'nem Teller oder so lebt. Die gibt es hier auch gelegentlich mal. Vor allem, wenn mal wieder ausgelassen gefeiert wird, geben sie sich zu erkennen. Ihr Glück nur, dass die Bevölkerung des Kontinents, bis auf wenige Ausnahmen, strohdoof ist und sich für diese wissenschaftlichen Themen gar nicht interessiert."
Dann lauschten sie den Ausführungen Jarels, als er von seiner Welt erzählte. Arias Aura traf Thorben zwar nicht ganz so stark wie Slava, aber dennoch schaute er beim Zuhören immer wieder zur Kutsche, um einen Blick zu erhaschen, wie sie sich in ihr Nachthemd hüllte. Natürlich nur, um sie in Sicherheit zu wissen. Großes Pfadfinder-Ehrenwort!
Einige Dinge ließen Thorben aber hellhörig werden und die hübsche Prinzessin für einen Moment vergessen. Schließlich musste er ja hier und dort einen dummen Spruch einstreuen. Immerhin saßen sie an einem Lagerfeuer und tranken Alkohol!
"Wäre auch ne total bekackte Welt, wenn es in ihr keine Zwerge gäbe, oder?" gab er lachend von sich, als der Ritter die Aufzählung der Völker in seiner Welt beendet hatte.
"Und gut zu hören, dass sie dort bei euch auch Geschick im Umgang mit Technik und Schmiedekunst beherrschen. Unser aller Welten scheinen viele Gemeinsamkeiten zu besitzen."
Er erinnerte sich an Waffen aus Geld in Slavas Welt und korrigierte sich dann doch lieber.
"Naja,... mehr oder weniger. Zumindest das mit dem Krieg ist wohl unumgänglich. Wo ein Tier auch nur einen Funken Verstand entwickelt, wird es wohl auch Krieg geben. Und das ist es auch, was ich mir vorstelle, wenn jeder plötzlich magische Fähigkeiten besitzen würde, wie es in deiner Welt der Fall ist, Jarel."
Mit lautem Räuspern zog er einen dicken Schleimklumpen herauf und spuckte ihn ins Lagerfeuer, wo er zischend verging. Das war es, was er von dieser Idee hielt.
"Schwert und Bogen schaffen es nicht, die Völker auszulöschen. Aber nimm genug Magie, und der ganze Kontinent endet als öde, verbrannte Glaswüste ohne jegliches Leben. Da bin ich mir ganz sicher. So ticken die Leute hier nunmal."
Er deutete auf Slavas Kalaschnikov und verzog das Gesicht, als plötzlich ethische Zweifel an den monitären Grundfesten seines Seins rüttelten.
"Vielleicht wäre die Verbreitung von den Dingern schon zuviel für die Bekloppten dieser Welt."
Dann lachte er leise und winkte mit einer Hand ab, als hätte er was völlig absurdes gesagt. Die Geldgier in ihm stand wieder triumphierend über der massakrierten Leiche der Ethik.
"Oh Mann,... ich glaube, der Alkohol steigt mir langsam doch zu Kopf, wenn ich so einen Schwachsinn daher schwurbel!"
Magenknurrend beäugte er die Suppe und sog ihren Geruch durch die Nase ein, was ihm sogleich das Wasser in den Mund schießen ließ. Roch tatsächlich gar nicht mal schlecht. Für Schlange! Nach etlichen Tagen der Reise mit Proviant, bestehend aus Trockenfleisch, Trockenobst, Trockenbrot und Trockenkuchen, kam ihm das würzige Nass, welches Jarel da zubereitet hatte, wie eine willkommene Abwechslung vor.
"Nix da Prinzessin!" wandte er sich freundlich lächelnd an Aria.
"Die Reihenfolge ist Kranker, Dame, Koch. Slava und ich prügeln uns dann um den Rest, nicht wahr, Kumpel?"
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Sie saßen wieder am Feuer und die Unterhaltung setzte sich fort. Magie.
"Bis vor 15 Jahre hätte ich noch gesagt, auf unserer Welt gibt es keinerlei Magie, aber die Zone lehrt uns so langsam etwas anderes. Aber was ich mit Sicherheit sagen kann, dass es nur Menschen gibt. Und auch noch kaum Menschen, die Magie beherrschen. Aber vielleicht wird sich das in Zukunft ändern... wenn... dann hat es gerade erste begonnen. Aber es gibt bei uns keine Elfen, keine Zwerge, keine... Orks oder Drachen oder was auch immer ihr hier alles kennt... All das... und das ist interessant, gibt es aber bei uns in Geschichten, Märchen. Wie die Vorstellung davon auf unsere Welt gelangt ist... nun, das wundert mich jetzt kaum mehr. ...und nein, bei uns glaubt keiner mehr, dass die Welt eine Scheibe ist... aber vor der hm... Industrialisierung? ...keine Ahnung, wie ich das erklären soll... war der Glaube weit verbreitet. Ist aber bei uns schon ein paar Jahrhunderte her."
In seiner Vorstellungen waren immer wieder einmal einzelne Menschen aus so einer Welt auf die Erde gelangt, so wie er jetzt hierher, und vermutlich unerkannt geblieben, nur ihre Geschichten hatten sie überdauert und sich in Märchen niedergeschlagen.
Und wer ahnte schon von welchen Welten heutige visionäre Autoren stammten, die ganze Welten ersannen. JRR Tolkin, George Lukas, Dimitri Glukhovsky oder Sergej Lukianenko.
Wer ahnte schon, ob es deren Welten nicht wirklich in der in der einen oder anderen Form irgendwo dort draußen gab.
Sein Blick ruhte auf den Händen des Ritters und wie der erst die Schlange filetierte und dann die Pilze schnitt. Geschickte Hände. Geschickt mit einem Messer.
Er bereitete wie selbstverständlich eine Suppe zu. Es roch nicht schlecht, aber er stellte fest, dass er wenig Appetit hatte. Aber auch er würde essen müssen, trotzdem fiel es ihm leicht, den anderen den Vortritt zu lassen.
Aus irgendeinem Grund fiel ihm ein, dass er auch in der Zone schon Schlange gegessen hatte, allerdings unfachmännisch auf einen Stock gespießt und über Feuer gegrillt, ebenso wie Ratten und Hasen und etwas, von der er bis heute nicht genau wusste ob es eher ein Hund oder ein Dachs war.
Und einen Weile verglich er noch stumm was der Mann erzählte. Menschen waren wohl wirklich überall gleich. Aber die Portale gingen ihm nicht aus dem Kopf, er würde es sich aber für später merken.
Nur als er meinte, Frieden wäre selten wie die Liebe blickte er auf und ihn an, runzelte die Stirn.
Zum Glück sprach er nicht aus, was er noch dachte, Slava hätte sich wohl geneigt gefühlt die gleichgeschlechtliche Liebe auf schärfste zu verurteilen.
Statt dessen wanderte sein Blick weiter zu Aria, die sich umzog. Es war jedes Mal ein Spektakel und auch Thorben sah ihr zu. Sie zog einfach alle in ihren Bann, Jake vielleicht am meisten, aber auch ihn nicht unwesentlich, der Ritter schien auffällig immun. Er selbst hatte sich immer bewusst zu machen, dass es wohl eine Art Magie war und er brachte viel Konzentration auf um sich nicht vorzustellen, wie er sie sich einfach nahm.
Statt dessen nahm er einen kräftigen Schluck Vodka.
Thorben stellte klar, wer zuerst aß und er nickte dazu.
"Jake braucht dringend die Nährstoffe, du auch, Aria, Thorben und ich können uns um die Reste prügeln."
Dann ging er allerdings noch einmal auf das ein was Thorben sagte. Der Zwerg brachte ihn immer wieder zum Lachen.
"Ich nehme dich mit, wenn es einen Weg zurück gibt, aber beschwer dich nicht, wenn dich meine Leute bestenfalls einfangen und in ein Labor sperren..." sie würden ihn für einen Bürer halten... bestenfalls. Wenn sie nicht erst schossen und dann ihren Irrtum bedauerten.
"Und auch wenn es keine Zwerge gibt bei uns, wenn du sehen könntest, was sie bei uns aus Metall machen..." In diesem Sprachgemisch fehlten ihm die Begriffe um Industrieroboter und Baumaschinen zu beschreiben.
Zum Glück ahnte er nichts von Thorbens Vorstellung, er hätte erst Recht gelacht. statt dessen dacht er darüber nach wie man bei ihnen einen Menschen vernichtete, wie er bereits Frauen und Männer beseitigt hat, mit welchen perfiden Methoden. Aber es war besser, dass ihm ohnehin die Worte gefehlt hätten.
Und noch etwas gab ihm zu denken.
"In meiner Welt wurden bereits Waffensysteme entwickelt... Bomben von denen eine einzige oder wenig reichen würde, um die ganze Erde unbewohnbar zu machen auf Jahrzehnte. Wir haben das Potential, uns mehrfach selbst auszulöschen, einfach nur indem jemand auf einen Knopf drückt." Und er nickte zu zu Thorbens Worten, Es war gut, dass er es selbst begriff.
"Wenn die Munition dafür aus ist und ich nicht zurück kommen sollte ich sie wohl irgendwo vergraben und lernen mit einem Schwert umzugehen."
Er grinste etwas einseitig. Mit einem Messer war er gut und im Waffenlosen Kampf. Mit einem Schwert würde er sich wohl dämlicher stellen als jedes Kind dieser Welt.
"Bis vor 15 Jahre hätte ich noch gesagt, auf unserer Welt gibt es keinerlei Magie, aber die Zone lehrt uns so langsam etwas anderes. Aber was ich mit Sicherheit sagen kann, dass es nur Menschen gibt. Und auch noch kaum Menschen, die Magie beherrschen. Aber vielleicht wird sich das in Zukunft ändern... wenn... dann hat es gerade erste begonnen. Aber es gibt bei uns keine Elfen, keine Zwerge, keine... Orks oder Drachen oder was auch immer ihr hier alles kennt... All das... und das ist interessant, gibt es aber bei uns in Geschichten, Märchen. Wie die Vorstellung davon auf unsere Welt gelangt ist... nun, das wundert mich jetzt kaum mehr. ...und nein, bei uns glaubt keiner mehr, dass die Welt eine Scheibe ist... aber vor der hm... Industrialisierung? ...keine Ahnung, wie ich das erklären soll... war der Glaube weit verbreitet. Ist aber bei uns schon ein paar Jahrhunderte her."
In seiner Vorstellungen waren immer wieder einmal einzelne Menschen aus so einer Welt auf die Erde gelangt, so wie er jetzt hierher, und vermutlich unerkannt geblieben, nur ihre Geschichten hatten sie überdauert und sich in Märchen niedergeschlagen.
Und wer ahnte schon von welchen Welten heutige visionäre Autoren stammten, die ganze Welten ersannen. JRR Tolkin, George Lukas, Dimitri Glukhovsky oder Sergej Lukianenko.
Wer ahnte schon, ob es deren Welten nicht wirklich in der in der einen oder anderen Form irgendwo dort draußen gab.
Sein Blick ruhte auf den Händen des Ritters und wie der erst die Schlange filetierte und dann die Pilze schnitt. Geschickte Hände. Geschickt mit einem Messer.
Er bereitete wie selbstverständlich eine Suppe zu. Es roch nicht schlecht, aber er stellte fest, dass er wenig Appetit hatte. Aber auch er würde essen müssen, trotzdem fiel es ihm leicht, den anderen den Vortritt zu lassen.
Aus irgendeinem Grund fiel ihm ein, dass er auch in der Zone schon Schlange gegessen hatte, allerdings unfachmännisch auf einen Stock gespießt und über Feuer gegrillt, ebenso wie Ratten und Hasen und etwas, von der er bis heute nicht genau wusste ob es eher ein Hund oder ein Dachs war.
Und einen Weile verglich er noch stumm was der Mann erzählte. Menschen waren wohl wirklich überall gleich. Aber die Portale gingen ihm nicht aus dem Kopf, er würde es sich aber für später merken.
Nur als er meinte, Frieden wäre selten wie die Liebe blickte er auf und ihn an, runzelte die Stirn.
Zum Glück sprach er nicht aus, was er noch dachte, Slava hätte sich wohl geneigt gefühlt die gleichgeschlechtliche Liebe auf schärfste zu verurteilen.
Statt dessen wanderte sein Blick weiter zu Aria, die sich umzog. Es war jedes Mal ein Spektakel und auch Thorben sah ihr zu. Sie zog einfach alle in ihren Bann, Jake vielleicht am meisten, aber auch ihn nicht unwesentlich, der Ritter schien auffällig immun. Er selbst hatte sich immer bewusst zu machen, dass es wohl eine Art Magie war und er brachte viel Konzentration auf um sich nicht vorzustellen, wie er sie sich einfach nahm.
Statt dessen nahm er einen kräftigen Schluck Vodka.
Thorben stellte klar, wer zuerst aß und er nickte dazu.
"Jake braucht dringend die Nährstoffe, du auch, Aria, Thorben und ich können uns um die Reste prügeln."
Dann ging er allerdings noch einmal auf das ein was Thorben sagte. Der Zwerg brachte ihn immer wieder zum Lachen.
"Ich nehme dich mit, wenn es einen Weg zurück gibt, aber beschwer dich nicht, wenn dich meine Leute bestenfalls einfangen und in ein Labor sperren..." sie würden ihn für einen Bürer halten... bestenfalls. Wenn sie nicht erst schossen und dann ihren Irrtum bedauerten.
"Und auch wenn es keine Zwerge gibt bei uns, wenn du sehen könntest, was sie bei uns aus Metall machen..." In diesem Sprachgemisch fehlten ihm die Begriffe um Industrieroboter und Baumaschinen zu beschreiben.
Zum Glück ahnte er nichts von Thorbens Vorstellung, er hätte erst Recht gelacht. statt dessen dacht er darüber nach wie man bei ihnen einen Menschen vernichtete, wie er bereits Frauen und Männer beseitigt hat, mit welchen perfiden Methoden. Aber es war besser, dass ihm ohnehin die Worte gefehlt hätten.
Und noch etwas gab ihm zu denken.
"In meiner Welt wurden bereits Waffensysteme entwickelt... Bomben von denen eine einzige oder wenig reichen würde, um die ganze Erde unbewohnbar zu machen auf Jahrzehnte. Wir haben das Potential, uns mehrfach selbst auszulöschen, einfach nur indem jemand auf einen Knopf drückt." Und er nickte zu zu Thorbens Worten, Es war gut, dass er es selbst begriff.
"Wenn die Munition dafür aus ist und ich nicht zurück kommen sollte ich sie wohl irgendwo vergraben und lernen mit einem Schwert umzugehen."
Er grinste etwas einseitig. Mit einem Messer war er gut und im Waffenlosen Kampf. Mit einem Schwert würde er sich wohl dämlicher stellen als jedes Kind dieser Welt.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Bis vor 15 Jahren hatte der Söldner gesagt. Genau der Zeitraum, in der er hierher gelangt war.
Ob es da Zusammenhänge gab? Wahrscheinlich nicht.
Und er kannte Orks? Erstaunlich.
Später gab es noch genug Gelegenheit, über all das nachzudenken.
Bei der Bemerkung, der Zwerg könne in ein Labor gesperrt werden hielt Jarel in der Rührbewegung inne, starrte in die Suppe und zog düster die Augenbraue zusammen.
Allein der Gedanke an die Labore in Unterstadt, in denen ganze lebendige Körper in riesigen Glä-sern für Experimente am Leben gehalten wurden, hatte ihm immer Übelkeit verursacht.
Und das ausgerechnet diese Stadt vor dem Krieg seine Heimat gewesen war…
Wieder atmete er durch und blinzelte die Erinnerungen weg.
Da war Vergangenheit. Eine Ewigkeit her. Und nicht zurückzuholen.
Doch wirklich besser wurden die Themen nicht. Waffen, Bomben.
Schwertkunst. Besseres Thema.
„Wenn gewünscht, können wir gemeinsam trainieren.“, bot Jarel Slava an, bevor er sich an Aria wandte.
„Wartet Mylady, ich helfe euch.“
Der Ritter ließ den Löffel im Kessel stehen und deutete dann darauf, während er Slava ansah. „Wärt ihr so gut?“, bat er und stand auf.
Er erhob sich eine Spur steif und ging zum Fell hinüber.
Genauso steif ging er in die Knie und wickelte Jakes Waden und Handgelenke aus. Die Wollstreifen legte er in dem Topf mit Wasser neben dem Fell.
Dann wechselte er den Platz und kniete sich – schon eine Spur weniger steif – an Jakes Kopfende auf dem Fell.
Der Ritter schob sich so weit vor, dass Jake ihn sehen konnte, sollte er die Augen öffnen.
„Junge? Hörst du mich? Jake?“ Er tätschelte sachte die Wange des Jungen.
Dann sah er zu Aria. „Wenn er nicht bei Bewusstsein ist rate ich davon ab ihn zu füttern. Dann soll-tet ihr die Suppe besser selber essen.“
Ob es da Zusammenhänge gab? Wahrscheinlich nicht.
Und er kannte Orks? Erstaunlich.
Später gab es noch genug Gelegenheit, über all das nachzudenken.
Bei der Bemerkung, der Zwerg könne in ein Labor gesperrt werden hielt Jarel in der Rührbewegung inne, starrte in die Suppe und zog düster die Augenbraue zusammen.
Allein der Gedanke an die Labore in Unterstadt, in denen ganze lebendige Körper in riesigen Glä-sern für Experimente am Leben gehalten wurden, hatte ihm immer Übelkeit verursacht.
Und das ausgerechnet diese Stadt vor dem Krieg seine Heimat gewesen war…
Wieder atmete er durch und blinzelte die Erinnerungen weg.
Da war Vergangenheit. Eine Ewigkeit her. Und nicht zurückzuholen.
Doch wirklich besser wurden die Themen nicht. Waffen, Bomben.
Schwertkunst. Besseres Thema.
„Wenn gewünscht, können wir gemeinsam trainieren.“, bot Jarel Slava an, bevor er sich an Aria wandte.
„Wartet Mylady, ich helfe euch.“
Der Ritter ließ den Löffel im Kessel stehen und deutete dann darauf, während er Slava ansah. „Wärt ihr so gut?“, bat er und stand auf.
Er erhob sich eine Spur steif und ging zum Fell hinüber.
Genauso steif ging er in die Knie und wickelte Jakes Waden und Handgelenke aus. Die Wollstreifen legte er in dem Topf mit Wasser neben dem Fell.
Dann wechselte er den Platz und kniete sich – schon eine Spur weniger steif – an Jakes Kopfende auf dem Fell.
Der Ritter schob sich so weit vor, dass Jake ihn sehen konnte, sollte er die Augen öffnen.
„Junge? Hörst du mich? Jake?“ Er tätschelte sachte die Wange des Jungen.
Dann sah er zu Aria. „Wenn er nicht bei Bewusstsein ist rate ich davon ab ihn zu füttern. Dann soll-tet ihr die Suppe besser selber essen.“
- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob war in einen Zustand zwischen Schlafen und Wachen gefallen, hinein in finstere Träume, geboren aus Erinnerungen, die der Hym mit seinen Klauen frei gelegt hatte und die nun schmutzig bluteten. Hinein in seinen Schädel, seinen hilflosen Verstand und sein trostloses Herz. Manchmal glaubte er Stimmen zu vernehmen, aber da die Sprache dieser Welt nicht seine eigene war und nur Aria und Aenye mit ihm in etwas wie verschliffenem Latein zu kommunizieren im Stande waren, verlegte man sich wohl wieder auf die Gemeinsprache. Und damit war alles, was an sein Ohr drang nur Unsinn, selbst wenn er in der Lage gewesen wäre, konzentriert zuzuhören.
In seinem Traum war er zurück in einem ganz ähnlichen Zustand, doch der war geschaffen von Schmerzmitteln und den zuvor erlittenen Traumata an Körper und Seele. Er war wieder im Krankenhaus in Braunschweig, dämmerte wieder durch Stunden voller Agonie, während der man versuchte, seine zerstörte Haut und das Gewebe darunter irgendwie zu retten und zugleich die Infektionen, die sich über solche großen, offenen Flächen einschleichen wollten, im Rahmen zu halten. Jede Berührung ließ ihn zittern, weil auch die gesunde Haut überempfindlich auf alles reagierte, was in Kontakt zu ihr kam. Irgendwo da draußen zog ihm Aria seine Kleider aus und seine Muskeln bebten unter den kalten Umschlägen, die Jarel ihm anlegte. Der Junge im Krankenhaus wusste, er durfte sich nicht wehren, es war zu seinem Besten - alles, alles, so versicherten sie, war nur zu seinem Besten - aber er stöhnte leise, schmerzerfüllt von Phantomen, die längst vergangen waren. Doch seine Haut hatte nicht vergessen, sein Hirn hatte nicht vergessen und beide holten die Empfindungen von damals wieder für ihn hervor.
Ihm war heiß, dann war ihm wieder eiskalt und er zitterte unkontrolliert. Er erinnerte sich auch daran - an das unkontrollierte Zittern, jedes Mal, wenn er aufwachte von einer weiteren OP, die Haut von irgendwo transplantierte, um wieder Stellen zu schließen. An die fürchterliche Übelkeit, aber die fehlte jetzt zum Glück.
Etwas Kühles floss seine Kehle hinab.
Man ließ ihn wieder in Frieden, hörte auf ihn mit Berührungen zu quälen. So lange er sich nicht bewegte, war es erträglich - das Spannen, das Reißen. Den Schmerz betäubte eine ganze Batterie von Schmerzmitteln, von denen wohl die Hälfte gereicht hätte, einen Menschen lebenslang abhängig zu machen, wenn man sie nur noch ein wenig länger nahm. Also wurde getauscht und getauscht, manchmal verweigerte er, wollte sich wieder lebendig fühlen und wenn es nur mit Hilfe des Schmerzes war, bis ihn die Qualen überrannten.
Und immer wieder regten sich die Lippen des Knappen, doch die Worte, die darüber schwappten, waren samt und sonders in deutscher Sprache.
"Sie haben es gewusst... die Ritter waren draußen. Sie haben gewartet... Verräter. Vater, nein, bitte, lass mich nicht allein... Wo ist Miriam? Sie haben es gewusst... Mutter, hörst du? Es tut mir Leid. Ich hab sie nicht gesucht... Mutter?" Und so fort.
Seine Schulter pochte. Wieso die?
Und dann war er plötzlich in Flagstaff, kniete am Boden und seine Schulter schmerzte so heftig, dass ihm davon Sterne vor den Augen tanzten. Nein, er lag am Boden, wie ein Maikäfer auf dem Rücken und Alexej beugte sich über ihn. Gab ihm zwei schmerzhafte Ohrfeigen. Aufwachen, Junge. Ab ins Lazarett. Und komm mir heute nicht mehr unter die Augen.
"Sie gehören nicht zu uns. Hörst du, Alexej?", stammelte er. "Und solche wie du auch nicht."
Doch die Stimme, die er hörte, war nicht der raue Bass des Russen, der immer klang wie einen zu viel genommen. Auch waren die Worte wieder fremd, die Berührungen lösten wieder das Spannen und Reißen aus. Dieses Mal wich er aus, drehte die schweißnasse Stirn fort - fort vom Feuer und der Hitze, die von dort kam. Fort von der Hand an seinem Gesicht. All das war ihm plötzlich unterträglich. Seine Lider flatterten, doch sie blieben geschlossen, die Augen darunter in eiliger Bewegung entlang von Traumbildern, die sein übereiztes Gehirn zeichnete.
"Sie sind falsch. Sie gehören nicht zu uns... Non nobis Domine, non nobis ...", murmelte er leiser werdend.
In seinem Traum war er zurück in einem ganz ähnlichen Zustand, doch der war geschaffen von Schmerzmitteln und den zuvor erlittenen Traumata an Körper und Seele. Er war wieder im Krankenhaus in Braunschweig, dämmerte wieder durch Stunden voller Agonie, während der man versuchte, seine zerstörte Haut und das Gewebe darunter irgendwie zu retten und zugleich die Infektionen, die sich über solche großen, offenen Flächen einschleichen wollten, im Rahmen zu halten. Jede Berührung ließ ihn zittern, weil auch die gesunde Haut überempfindlich auf alles reagierte, was in Kontakt zu ihr kam. Irgendwo da draußen zog ihm Aria seine Kleider aus und seine Muskeln bebten unter den kalten Umschlägen, die Jarel ihm anlegte. Der Junge im Krankenhaus wusste, er durfte sich nicht wehren, es war zu seinem Besten - alles, alles, so versicherten sie, war nur zu seinem Besten - aber er stöhnte leise, schmerzerfüllt von Phantomen, die längst vergangen waren. Doch seine Haut hatte nicht vergessen, sein Hirn hatte nicht vergessen und beide holten die Empfindungen von damals wieder für ihn hervor.
Ihm war heiß, dann war ihm wieder eiskalt und er zitterte unkontrolliert. Er erinnerte sich auch daran - an das unkontrollierte Zittern, jedes Mal, wenn er aufwachte von einer weiteren OP, die Haut von irgendwo transplantierte, um wieder Stellen zu schließen. An die fürchterliche Übelkeit, aber die fehlte jetzt zum Glück.
Etwas Kühles floss seine Kehle hinab.
Man ließ ihn wieder in Frieden, hörte auf ihn mit Berührungen zu quälen. So lange er sich nicht bewegte, war es erträglich - das Spannen, das Reißen. Den Schmerz betäubte eine ganze Batterie von Schmerzmitteln, von denen wohl die Hälfte gereicht hätte, einen Menschen lebenslang abhängig zu machen, wenn man sie nur noch ein wenig länger nahm. Also wurde getauscht und getauscht, manchmal verweigerte er, wollte sich wieder lebendig fühlen und wenn es nur mit Hilfe des Schmerzes war, bis ihn die Qualen überrannten.
Und immer wieder regten sich die Lippen des Knappen, doch die Worte, die darüber schwappten, waren samt und sonders in deutscher Sprache.
"Sie haben es gewusst... die Ritter waren draußen. Sie haben gewartet... Verräter. Vater, nein, bitte, lass mich nicht allein... Wo ist Miriam? Sie haben es gewusst... Mutter, hörst du? Es tut mir Leid. Ich hab sie nicht gesucht... Mutter?" Und so fort.
Seine Schulter pochte. Wieso die?
Und dann war er plötzlich in Flagstaff, kniete am Boden und seine Schulter schmerzte so heftig, dass ihm davon Sterne vor den Augen tanzten. Nein, er lag am Boden, wie ein Maikäfer auf dem Rücken und Alexej beugte sich über ihn. Gab ihm zwei schmerzhafte Ohrfeigen. Aufwachen, Junge. Ab ins Lazarett. Und komm mir heute nicht mehr unter die Augen.
"Sie gehören nicht zu uns. Hörst du, Alexej?", stammelte er. "Und solche wie du auch nicht."
Doch die Stimme, die er hörte, war nicht der raue Bass des Russen, der immer klang wie einen zu viel genommen. Auch waren die Worte wieder fremd, die Berührungen lösten wieder das Spannen und Reißen aus. Dieses Mal wich er aus, drehte die schweißnasse Stirn fort - fort vom Feuer und der Hitze, die von dort kam. Fort von der Hand an seinem Gesicht. All das war ihm plötzlich unterträglich. Seine Lider flatterten, doch sie blieben geschlossen, die Augen darunter in eiliger Bewegung entlang von Traumbildern, die sein übereiztes Gehirn zeichnete.
"Sie sind falsch. Sie gehören nicht zu uns... Non nobis Domine, non nobis ...", murmelte er leiser werdend.
"Ausgezeichneter Schuss, Elf.", anerkannte Reynegh das Können Aenyes, die mit 3 Pfeilen einen der Keiler erlegt hatte. Der Rest der Rotte floh quiekend ins Unterholz und selbst die leitende Bache verzog sich angesichts von Vendens fauchenden Fängen ins dichtere Unterholz, sodass sie auf dem zerwühlten Stück Wald allein mit ihrer Beute zurück blieben. Das Ereymiu streckte bereits lüstern den Hals nach dem frischen Fleisch, doch Reynegh, der ihn fest am Zügel hatte, riss mit iner Gewalt an diesen, dass es einem um das Tier Leid tun wollte. Doch die harten Platten und Knorpel am Kopf Vendens machten gröbere Handgriffe notwendig, wenn man seinen Willen ersichtlich machen wollte. Das Tier fauchte ungehalten, hielt aber dann still.
Reynegh glitt aus dem Sattel und ging hinüber zu Aenyes Fang. Die drei Pfeile ragten dicht beeinander aus dem Leib des Tieres, schon der erste wäre tödlich gewesen, aber die zähen Viecher rannten gern noch weiter, wenn ihnen eigentlich schon das Leben aus den Gliedern wich. Also immer gut, nachzusetzen.
Er überließ es dem Elf, die Pfeile zu sichern, dann schnitt er dem Keiler flink die Ohren ab und warf sie Venden als Belohnung zu. Immerhin hatte er die Rotte aufgespürt. Dieser schnappte sie aus der Luft und verschlang sie am Stück. Nachdenklich lag der Blick des Naramianers auf Aenye.
"Mir scheint in dieser Welt sind es die Höheren Völker, die den Menschen fürchten und nicht umgekehrt. Es scheint mir also ratsam, mein Schwert für deine Sache zu erheben. Was du mir von den Menschen und diesem Ritterorden erzählst, klingt, als sei es an der Zeit, dass sie jemand zurück auf ihren Platz verweist." Er klang düster und ernst. Menschen sollten sich nicht zu wichtig nehmen. Sie waren das niederste aller Völker, allenfalls praktisch als Arbeitskräfte.
Er schnaubte und erhob sich. "Dieser Ritter ist mir feindlich, das spüre ich. Ich werde die Gruppe also verlassen, doch zuvor muss ich die Prinzessin bitten, mich aus meinem Eid zu entlassen. Sie hat nun sein Schwert, also bedarf sie meines nicht auch noch." Die Bernsteinaugen richteten sich wieder auf den Elf. "Was ist mit dir?"
Er wusste zwar noch nicht, wohin er gehen würde, aber er kam überall irgendwie zurecht. Jemanden dabei zu haben, der die Länderein kannte, machte es natürlich leichter, also lag die stumme Frage in seinen Worten.
Reynegh glitt aus dem Sattel und ging hinüber zu Aenyes Fang. Die drei Pfeile ragten dicht beeinander aus dem Leib des Tieres, schon der erste wäre tödlich gewesen, aber die zähen Viecher rannten gern noch weiter, wenn ihnen eigentlich schon das Leben aus den Gliedern wich. Also immer gut, nachzusetzen.
Er überließ es dem Elf, die Pfeile zu sichern, dann schnitt er dem Keiler flink die Ohren ab und warf sie Venden als Belohnung zu. Immerhin hatte er die Rotte aufgespürt. Dieser schnappte sie aus der Luft und verschlang sie am Stück. Nachdenklich lag der Blick des Naramianers auf Aenye.
"Mir scheint in dieser Welt sind es die Höheren Völker, die den Menschen fürchten und nicht umgekehrt. Es scheint mir also ratsam, mein Schwert für deine Sache zu erheben. Was du mir von den Menschen und diesem Ritterorden erzählst, klingt, als sei es an der Zeit, dass sie jemand zurück auf ihren Platz verweist." Er klang düster und ernst. Menschen sollten sich nicht zu wichtig nehmen. Sie waren das niederste aller Völker, allenfalls praktisch als Arbeitskräfte.
Er schnaubte und erhob sich. "Dieser Ritter ist mir feindlich, das spüre ich. Ich werde die Gruppe also verlassen, doch zuvor muss ich die Prinzessin bitten, mich aus meinem Eid zu entlassen. Sie hat nun sein Schwert, also bedarf sie meines nicht auch noch." Die Bernsteinaugen richteten sich wieder auf den Elf. "Was ist mit dir?"
Er wusste zwar noch nicht, wohin er gehen würde, aber er kam überall irgendwie zurecht. Jemanden dabei zu haben, der die Länderein kannte, machte es natürlich leichter, also lag die stumme Frage in seinen Worten.
Aria sah gerührt auf die Männer die ihr den Vortritt beim Essen ließen. Natürlich war das eigentlich Sitze aber sie empfand es nicht als selbstverständlich. Mit der gefüllten Schüssel setzte sie Wisch neben Jake und benetzte seine Lippen mit etwas Flüssigkeit. Diese sickerte langsam in seinen Mund. Sie ging ein paar mal so vor und passte auf, dass er sich nicht verschluckte. Ab und zu sah sie in den Wald. Sie vermisste Rey. Der Kater war ihr ungewöhnlich schnell ans Herz gewachsen. Sie wusste dass sie sich keine Sorgen machen musste, dennoch hätte sie ihn auch gern bei sich gewusst. Zumindest für eine gewisse Zeit. Alles war endlich…genau wie diese Zweisamkeit mit Jake. Wieder schluckte sie ein paar Tränen und nahm nur am Rande das laufende Gespräch war.
Weil die Herren drauf bestanden, aß sie nun selbst von der Suppe und kaute brav auf der Schlange. Es schmeckte nicht schlecht. Anerkennend lächelte sie Jarel an und klopfte ihm sachte auf seine Hand.
„Was für ein Glück euch bei mir zu haben…“
Danach sah sie wieder zu Jake. Der brabbelte im Fieber wieder vor sich hin. Sie verstand nichts. Sie gab ihm noch etwas Wasser, ließ ihn dann jedoch. Er brauchte Ruhe.
Sie legte sich neben ihn und deckte sich zu. Ihren Kopf platzierte sie auf ihren Händen und beobachtete Jake. Sie versuchte seine Worte zu verstehen, doch hörte sich nichts davon bekannt an. Wo war er nur in seinem Fiebertraum?
Weil die Herren drauf bestanden, aß sie nun selbst von der Suppe und kaute brav auf der Schlange. Es schmeckte nicht schlecht. Anerkennend lächelte sie Jarel an und klopfte ihm sachte auf seine Hand.
„Was für ein Glück euch bei mir zu haben…“
Danach sah sie wieder zu Jake. Der brabbelte im Fieber wieder vor sich hin. Sie verstand nichts. Sie gab ihm noch etwas Wasser, ließ ihn dann jedoch. Er brauchte Ruhe.
Sie legte sich neben ihn und deckte sich zu. Ihren Kopf platzierte sie auf ihren Händen und beobachtete Jake. Sie versuchte seine Worte zu verstehen, doch hörte sich nichts davon bekannt an. Wo war er nur in seinem Fiebertraum?
- Aenye an Invaerne
- Spieler Level 1
- Beiträge: 43
- Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
- Lebenslauf:
bezogen nur auf Reynegh's Zug.
Aenye nickte zu dem Lob. notwendig war es nicht, sie wusste, dass sie gut war, aber sie hatte von den Menschen gelernt, dass sie oft unnütze Bemerkungen machten, und dieses Wesen schien genauso daran zu leiden, er versuchte sich anzupassen, wo es eigentlich nichts anzupassen gab.
Sie sprang vom Rücken des Reitwyverns und sammelte die Pfeile wieder ein, griff sie weit vorne um sie nicht abzubrechen und zog sie aus dem toten Körper. Kurz prüfte sie die spitzen und auch den Schaft, schlug das Blut ab und so vergewissert, dass sie mindestens noch einen Schuss mitmachen würden wanderten sie zurück in den Köcher, an eine Position am Rand. Sie kannte jeden einzelnen Pfeil genau, wusste, wie oft welcher verschossen war. Mit guter Munition musste man haushalten.
"Die Menschen sind in unser Land gekommen, das Land der Gnome, der Zwerge und der Elfen, der Älteren Völker. Wir haben sie gastfreundlich aufgenommen und an unseren Tisch gelassen und nun haben sie uns aus unserem eigenen Haus vertreiben. Es wird zeit, dass wir sie zurück ins Meer jagen über das sie gekommen sind. Und die von der Flammenrose sind die Speerspitzen, die die Menschen in zivilen Zeiten in unsere Flanke rammen."
Aenyes Augen funkelten.
"Du hast echt, sie braucht dich nicht. Die Älteren Völker aber könnten einen Kämpfer wie dich brauchen. Wir sind wenige geworden und nicht mehr alle sind bereit zu kämpfen, viele versuchen sich zu arrangieren, aber das bedeutet, aufzugeben, arrangieren heißt vermischen und unser Erbe wird in dem der Menschen einfach aufgehen wie ein Tropfen Wein im Meer. Von uns wird nichts bleiben wenn wir nicht kämpfen. Zusammen können wir viel erreichen." Sie hatte die stumme Frage verstanden, definitiv. Es war sogar fast, dass sie genau darauf gewartet hatte.
<weiter Reynegh>
Aenye nickte zu dem Lob. notwendig war es nicht, sie wusste, dass sie gut war, aber sie hatte von den Menschen gelernt, dass sie oft unnütze Bemerkungen machten, und dieses Wesen schien genauso daran zu leiden, er versuchte sich anzupassen, wo es eigentlich nichts anzupassen gab.
Sie sprang vom Rücken des Reitwyverns und sammelte die Pfeile wieder ein, griff sie weit vorne um sie nicht abzubrechen und zog sie aus dem toten Körper. Kurz prüfte sie die spitzen und auch den Schaft, schlug das Blut ab und so vergewissert, dass sie mindestens noch einen Schuss mitmachen würden wanderten sie zurück in den Köcher, an eine Position am Rand. Sie kannte jeden einzelnen Pfeil genau, wusste, wie oft welcher verschossen war. Mit guter Munition musste man haushalten.
"Die Menschen sind in unser Land gekommen, das Land der Gnome, der Zwerge und der Elfen, der Älteren Völker. Wir haben sie gastfreundlich aufgenommen und an unseren Tisch gelassen und nun haben sie uns aus unserem eigenen Haus vertreiben. Es wird zeit, dass wir sie zurück ins Meer jagen über das sie gekommen sind. Und die von der Flammenrose sind die Speerspitzen, die die Menschen in zivilen Zeiten in unsere Flanke rammen."
Aenyes Augen funkelten.
"Du hast echt, sie braucht dich nicht. Die Älteren Völker aber könnten einen Kämpfer wie dich brauchen. Wir sind wenige geworden und nicht mehr alle sind bereit zu kämpfen, viele versuchen sich zu arrangieren, aber das bedeutet, aufzugeben, arrangieren heißt vermischen und unser Erbe wird in dem der Menschen einfach aufgehen wie ein Tropfen Wein im Meer. Von uns wird nichts bleiben wenn wir nicht kämpfen. Zusammen können wir viel erreichen." Sie hatte die stumme Frage verstanden, definitiv. Es war sogar fast, dass sie genau darauf gewartet hatte.
<weiter Reynegh>
Jedes Wesen lechzte nach Anerkennung seines Könnens, selbst im abgebrühtesten Krieger lauerte ein Kind darauf, gelobt zu werden. Man lernte es, diesen Drang zu verbergen, je älter man wurde, desto sicherer war man, kein Lob zu brauchen. Aenye war sicher schon älter, als sie aussah - Elf eben - aber Reynegh glaubte ihr keine Sekunde lang, dass nicht auch in ihr irgendwo versteckt dieses Kind lauerte. Blass und schemenhaft vielleicht, aber es würde nach dem Lob angeln, weil es in der Natur aller intelligenten Wesen lag. Seine Mutter hatte ihm das beigebracht und die harte Schule seiner Lehrmeister, die nie ein gutes Wort für ihre Schüler übrig hatten. Nicht eines, bis man die Prüfung bestanden hatte. Erst dann existierte man als Naramianer wirklich und erst dann wurde man selbst und das, was man zu tun im Stande war, anerkannt. Das Lob blieb spärlich, doch ein jeder von ihnen klaubte die wenigen Bröckchen auf, die ihnen die Ausbilder zuwarfen. Und so hatte er es übernommen: er erkannte an, wenn etwas wirklich gut war. Sparsam zwar, aber er vergaß es nie. Dass sie es als Anpassung missdeutete, hätte ihn wohl zum Lachen gebracht.
Er beobachtete sie, wie sie geschickt ihre Pfeile einsammelte. Ihn hatte man zur leichten Reiterei eingeteilt, entsprechend waren seine Künste mit dem Bogen eher rudimentär: er wusste, wie rum man ihn hielt und wie man zielte und löste. Aber solche Treffsicherheit würde er niemals erreichen - er konnte Reiten wie ein Teufel und wie eine eben solcher mit dem Schwert wüten. Das war genug.
Er lauschte aufmerksam. Die Höheren Völker dieser Welt hatten also den Fehler gemacht, die Menschen empor kommen zu lassen und selbst jetzt schienen nicht alle ihre Rechte erstreiten zu wollen. Reynegh verstand dies nicht. Für ihn stand das Volk der Naramianer an oberster Stelle und jedes Volk, dass sich seiner selbst nicht ebenso bewusst war und mit Schwert und Schild seine Rechte verteidigte, war in seinen Augen nicht wert, einen zweiten Blick darauf zu verschwenden. Beute, mehr nicht. Seine Leute hatten drei Grenzen, doch nur zwei davon erkannten sie wirklich an, denn die Völker jenseits dieser Grenzen waren hart gesotten wie die Naramianer selbst. Ihre Festungen waren trutzig und ihre Krieger mächtig - niemand, den man leichtfertig anging. Das dritte Reich war eines der Menschen und dort ließ sich immer reiche Beute machen, zumal dieses ameisenhafte Volk immer wieder emsig alles aufbaute und sich vermehrte, so als bereite man den kriegerischen Nachbarn gerne ein Bankett.
Er nickte.
"Ein Volk sollte für sich kämpfen. Alles andere ist Schwäche." Sein Tonfall machte deutlich, das er diese Art Schwäche geringschätzte. "Zeig es mir. Ich werde zusehen und hinhören. Dann werde ich entscheiden, ob deine Leute es wert sind, dass ich mein Schwert für ihre Sache erhebe." Deutlich blieb der Hochmut eines Wesens in seinem Ausdruck, das sich und die Seinen als den meisten anderen Völkern übergeordnet ansah. Doch damit, dass er Aenyes Kunst mit dem Bogen anerkannt hatte, war für seine Verhältnisse schon ein großer Schritt getan.
Er beugte sich nieder, packte den Eber bei den Läufen und warf sich das schwere Tier über die Schultern, um es zu Venden zu tragen und dann hinter dem Sattel über dessen Kruppe zu werfen. Mit zwei Lederriemen war die Beute schnell am Sattel fixiert und er stieg auf, bevor er dem Elf wieder eine helfende Hand reichte.
"Kehren wir zu den anderen zurück? Oder willst du hier auf mich warten? Ich muss mich von der Prinzessin los sagen, dann reiten wir." Und natürlich würde er einen Teil der Beute als Wegzehrung einstreichen, selbstredend.
Er beobachtete sie, wie sie geschickt ihre Pfeile einsammelte. Ihn hatte man zur leichten Reiterei eingeteilt, entsprechend waren seine Künste mit dem Bogen eher rudimentär: er wusste, wie rum man ihn hielt und wie man zielte und löste. Aber solche Treffsicherheit würde er niemals erreichen - er konnte Reiten wie ein Teufel und wie eine eben solcher mit dem Schwert wüten. Das war genug.
Er lauschte aufmerksam. Die Höheren Völker dieser Welt hatten also den Fehler gemacht, die Menschen empor kommen zu lassen und selbst jetzt schienen nicht alle ihre Rechte erstreiten zu wollen. Reynegh verstand dies nicht. Für ihn stand das Volk der Naramianer an oberster Stelle und jedes Volk, dass sich seiner selbst nicht ebenso bewusst war und mit Schwert und Schild seine Rechte verteidigte, war in seinen Augen nicht wert, einen zweiten Blick darauf zu verschwenden. Beute, mehr nicht. Seine Leute hatten drei Grenzen, doch nur zwei davon erkannten sie wirklich an, denn die Völker jenseits dieser Grenzen waren hart gesotten wie die Naramianer selbst. Ihre Festungen waren trutzig und ihre Krieger mächtig - niemand, den man leichtfertig anging. Das dritte Reich war eines der Menschen und dort ließ sich immer reiche Beute machen, zumal dieses ameisenhafte Volk immer wieder emsig alles aufbaute und sich vermehrte, so als bereite man den kriegerischen Nachbarn gerne ein Bankett.
Er nickte.
"Ein Volk sollte für sich kämpfen. Alles andere ist Schwäche." Sein Tonfall machte deutlich, das er diese Art Schwäche geringschätzte. "Zeig es mir. Ich werde zusehen und hinhören. Dann werde ich entscheiden, ob deine Leute es wert sind, dass ich mein Schwert für ihre Sache erhebe." Deutlich blieb der Hochmut eines Wesens in seinem Ausdruck, das sich und die Seinen als den meisten anderen Völkern übergeordnet ansah. Doch damit, dass er Aenyes Kunst mit dem Bogen anerkannt hatte, war für seine Verhältnisse schon ein großer Schritt getan.
Er beugte sich nieder, packte den Eber bei den Läufen und warf sich das schwere Tier über die Schultern, um es zu Venden zu tragen und dann hinter dem Sattel über dessen Kruppe zu werfen. Mit zwei Lederriemen war die Beute schnell am Sattel fixiert und er stieg auf, bevor er dem Elf wieder eine helfende Hand reichte.
"Kehren wir zu den anderen zurück? Oder willst du hier auf mich warten? Ich muss mich von der Prinzessin los sagen, dann reiten wir." Und natürlich würde er einen Teil der Beute als Wegzehrung einstreichen, selbstredend.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Die Leute auf Slavas Welt würden ihn also einsperren und an ihm herum experimentieren? Das klang irgendwie richtig, wenn man bedachte, dass es nur Menschen auf der Welt des Soldaten gab und keine Anderlinge mehr, die ihnen wenigstens ab und an mal ein wenig Verstand eintrichtern konnten. Zwar gefiel Thorben der Gedanke, so völlig im Mittelpunkt zu stehen und die Faszination der Leute bei seinem Anblick zu sehen. Dennoch hakte er dieses 'Erforscht-werden' mal für einen späteren Zeitpunkt ab.
Der Gedanke an Waffen, die mit einem Knopfdruck die ganze Welt vernichten konnten, war für die Vorstellungskraft des Zwergen allerdings zuviel. Und verdammt, hatte er davon eigentlich viel. Aber warum sollte irgendjemand solche Waffen bauen? Welchen Sinn hatte es, sich selbst mit dem Feind untergehen zu lassen? Und dazu noch jeden, der irgendjemand anderem lieb und teuer war. War das eine abgefuckte Version von Rache bis zum bitteren Ende? Oder eine Art ehrenhafte Selbstaufopferung?
Je mehr er über die Begebenheiten von Slavas Welt hörte, desto sicherer war er sich, dass es keine gute Idee war, ihr nachzusetzen. Und so beschissen Thorbens eigene Welt auch war, so überzeugter war er davon, dass noch nicht Hopfen und Malz für sie verloren war.
"Typisch Menschen! Keine Anderlinge zum unterdrücken, keine Monster, die einem das Leben schwer machen, und sofort erfindet ihr Wege, jemandem das Leben schwer zu machen, oder es zu beenden. Und wenn es aus Langeweile euer eigenes ist. Ich werde euch Langbeiner nie verstehen. Echt jetzt!"
Gedankenverloren schaute er Aria und Jarel dabei zu, wie sie versuchten den jungen Jake wieder aufzupeppeln. Dieser sprach im Fieberwahn Dinge, die Thorben nicht verstand und denen er auch keine wirkliche Bedeutung schenkte. Die Sorge um das Wohlergehen des Jungen war Aria deutlich ins Gesicht geschrieben. Hier war mehr im Spiel, als einfach nur die Angst um einen Weggefährten. Zwischen diesen beiden Menschen funkte es. Und bei der komplizierten Geschichte der beiden würde das Pulverfass, auf dem sie beide dadurch saßen, irgendwann in die Luft fliegen. Thorben wollte dann auf keinen Fall dabei sein, um zu sehen, was das Schicksal als Bestrafung für die beiden im Sinn hatte. Vielleicht war es das Beste, sie wirklich so schnell wie möglich nach Novigrad zu befördern. Aus den Augen, aus dem Sinn, auch wenn er die Gesellschaft und Andersartigkeit dieser Truppe durchaus genoß. Aber sie hatte auch einen schlechten Einfluss auf ihn. Die stetige Diskussion über Rassismus und Unterdrückung machte es schwer, die eigentlich so gut unterdrückten Gefühle nach Rache und Blutlust im Zaum zu halten. Und Slavas Geschichten weckten ungeahnte, ethische Konflikte in dem verschrobenen Hirn des Zwergen, die sich völlig gegen die geschäftliche Professionalität richteten, die er sich im Laufe der Jahre zugelegt hatte und die Teil seiner selbst und seines Berufs geworden war.
"Bleh!" spuckte er noch einmal ins Feuer und stand auf.
"Dieses ganze rührselige Gequatsche macht mich total depressiv!"
Er leerte seine Flasche bis auf wenige Schluck, reichte sie an Slava weiter und entfernte sich vom Feuer.
"Zeit für die Heia! Morgen sieht die Welt sicher wieder ganz anders aus. Wahrscheinlich sitzt mir nur noch dieser Geist im Nacken."
Mit einem fleischigen Finger deutete er auf Slava.
"Kannst ruhig meinen Teil der Suppe haben, Kumpel. Wenn du dafür die erste Wache übernimmst."
Ohne eine Bestätigung abzuwarten, verschwand er in sein Zelt und es dauerte keine fünf Minuten, da hallte lautes Geschnarche über die Feuerstelle.
Der Gedanke an Waffen, die mit einem Knopfdruck die ganze Welt vernichten konnten, war für die Vorstellungskraft des Zwergen allerdings zuviel. Und verdammt, hatte er davon eigentlich viel. Aber warum sollte irgendjemand solche Waffen bauen? Welchen Sinn hatte es, sich selbst mit dem Feind untergehen zu lassen? Und dazu noch jeden, der irgendjemand anderem lieb und teuer war. War das eine abgefuckte Version von Rache bis zum bitteren Ende? Oder eine Art ehrenhafte Selbstaufopferung?
Je mehr er über die Begebenheiten von Slavas Welt hörte, desto sicherer war er sich, dass es keine gute Idee war, ihr nachzusetzen. Und so beschissen Thorbens eigene Welt auch war, so überzeugter war er davon, dass noch nicht Hopfen und Malz für sie verloren war.
"Typisch Menschen! Keine Anderlinge zum unterdrücken, keine Monster, die einem das Leben schwer machen, und sofort erfindet ihr Wege, jemandem das Leben schwer zu machen, oder es zu beenden. Und wenn es aus Langeweile euer eigenes ist. Ich werde euch Langbeiner nie verstehen. Echt jetzt!"
Gedankenverloren schaute er Aria und Jarel dabei zu, wie sie versuchten den jungen Jake wieder aufzupeppeln. Dieser sprach im Fieberwahn Dinge, die Thorben nicht verstand und denen er auch keine wirkliche Bedeutung schenkte. Die Sorge um das Wohlergehen des Jungen war Aria deutlich ins Gesicht geschrieben. Hier war mehr im Spiel, als einfach nur die Angst um einen Weggefährten. Zwischen diesen beiden Menschen funkte es. Und bei der komplizierten Geschichte der beiden würde das Pulverfass, auf dem sie beide dadurch saßen, irgendwann in die Luft fliegen. Thorben wollte dann auf keinen Fall dabei sein, um zu sehen, was das Schicksal als Bestrafung für die beiden im Sinn hatte. Vielleicht war es das Beste, sie wirklich so schnell wie möglich nach Novigrad zu befördern. Aus den Augen, aus dem Sinn, auch wenn er die Gesellschaft und Andersartigkeit dieser Truppe durchaus genoß. Aber sie hatte auch einen schlechten Einfluss auf ihn. Die stetige Diskussion über Rassismus und Unterdrückung machte es schwer, die eigentlich so gut unterdrückten Gefühle nach Rache und Blutlust im Zaum zu halten. Und Slavas Geschichten weckten ungeahnte, ethische Konflikte in dem verschrobenen Hirn des Zwergen, die sich völlig gegen die geschäftliche Professionalität richteten, die er sich im Laufe der Jahre zugelegt hatte und die Teil seiner selbst und seines Berufs geworden war.
"Bleh!" spuckte er noch einmal ins Feuer und stand auf.
"Dieses ganze rührselige Gequatsche macht mich total depressiv!"
Er leerte seine Flasche bis auf wenige Schluck, reichte sie an Slava weiter und entfernte sich vom Feuer.
"Zeit für die Heia! Morgen sieht die Welt sicher wieder ganz anders aus. Wahrscheinlich sitzt mir nur noch dieser Geist im Nacken."
Mit einem fleischigen Finger deutete er auf Slava.
"Kannst ruhig meinen Teil der Suppe haben, Kumpel. Wenn du dafür die erste Wache übernimmst."
Ohne eine Bestätigung abzuwarten, verschwand er in sein Zelt und es dauerte keine fünf Minuten, da hallte lautes Geschnarche über die Feuerstelle.
- Aenye an Invaerne
- Spieler Level 1
- Beiträge: 43
- Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
- Lebenslauf:
bezogen nur auf Reynegh's Zug.
Vielleicht suchte auch Aenye nach Anerkennung, doch nicht für die selbstverständlichen Dinge, wie einen Bogen zu spannen und Pfeile in einen Eber zu versenken. Genauso gut hätte man anfangen können, für richtiges Atmen zu loben. Sie strebte nach mehr. Vielleicht stellte sie sich manchmal vor, wie die Elfen wieder über die Menschen triumphierten, wie die weiße Stadt Shaerrawedd wieder auferstand, in altem Glanz erstrahlte, weil sie die Rettung gebracht hatte. Vielleicht sah sie auch schon, wie man ihr dort ein Standbild errichtete und sie in Liedern besang wie einst Falka, für derartige Heldentaten wünschte sie sich Anerkennung, für nicht weniger als die Rettung ihrer Welt... nicht für einen Schuss.
Aber prinzipiell stimmte Aenye dem Kater zu, hätte er seine Gedanken ausgesprochen, hätte sie es vielleicht auch erklärt. Zumindest wenn es darum ging, für sich zu kämpfen. Doch zum einen wurde der Krieg längst an vielen Fronten ausgetragen und es war komplex geworden. Sie hatten bereits einen kleinen Sieg errungen, Dol Blathanna gehörte wieder ihnen, eine der fruchtbarsten Regionen des Kontinents. Aber sie hatten einen hohen Blutzoll dafür entrichtet und den offenen Krieg, wie der den Nilfgard begonnen hatte, den konnten sie nur verlieren. Starb nur ein Elfe, schwächte es die Streitkraft merklich, denn es würde wohl 100 Jahre dauern, bis wieder ein Kind nachkam. Starb ein Mensch machte er nur Platz für 5 von seines gleichen. Jede Menschenfrau konnte in kürzester Zeit duzende von Nachkommen werfen. Von den wenigen weiblichen Elfen, die sie kannte trug kaum eine ein Kind von ihresgleichen, nicht in den letzten 100 Jahren.
Dennoch sah sie eine Chance.
Eine winzige, eine komplizierte, eine riskante, aber für beides - die Erklärung über die Zeugungsfähigkeit und jene Chance, dazu musste sie ihm mehr vertrauen, viel mehr. Wegen der Erklärung, weil sie diese für sehr privat hielt, wegen der Chance, weil ein einzelner Schwerthieb reichte, um diese für immer zu vernichten.
"Ich warte hier."
Gab sie bekannt. Diese Katze war ein stolzer Krieger, nicht zerfressen von Selbstzweifel und wohl kaum bescheiden zu nennen. Ganz so gefiel es ihr. Es erinnerte sie an den Wissenden, an die Aen Elle. Er würde wieder zurückkommen, gemeinsam konnte sie vieles bewegen.
Eine weile überlegte sie noch, ob sie ihm folgen und die Gruppe um ein Pferd erleichtern sollte, aber sein Reitwyvern war um so viel agiler und beeindruckender, was sollte sie da mit einem langsamen Kutschpferd?
Also wartete sie, dazu kletterte sie auf einen Baum, um nicht von irgendetwas oder irgendwem überrascht werden zu können.
<weiter Reynegh>
Vielleicht suchte auch Aenye nach Anerkennung, doch nicht für die selbstverständlichen Dinge, wie einen Bogen zu spannen und Pfeile in einen Eber zu versenken. Genauso gut hätte man anfangen können, für richtiges Atmen zu loben. Sie strebte nach mehr. Vielleicht stellte sie sich manchmal vor, wie die Elfen wieder über die Menschen triumphierten, wie die weiße Stadt Shaerrawedd wieder auferstand, in altem Glanz erstrahlte, weil sie die Rettung gebracht hatte. Vielleicht sah sie auch schon, wie man ihr dort ein Standbild errichtete und sie in Liedern besang wie einst Falka, für derartige Heldentaten wünschte sie sich Anerkennung, für nicht weniger als die Rettung ihrer Welt... nicht für einen Schuss.
Aber prinzipiell stimmte Aenye dem Kater zu, hätte er seine Gedanken ausgesprochen, hätte sie es vielleicht auch erklärt. Zumindest wenn es darum ging, für sich zu kämpfen. Doch zum einen wurde der Krieg längst an vielen Fronten ausgetragen und es war komplex geworden. Sie hatten bereits einen kleinen Sieg errungen, Dol Blathanna gehörte wieder ihnen, eine der fruchtbarsten Regionen des Kontinents. Aber sie hatten einen hohen Blutzoll dafür entrichtet und den offenen Krieg, wie der den Nilfgard begonnen hatte, den konnten sie nur verlieren. Starb nur ein Elfe, schwächte es die Streitkraft merklich, denn es würde wohl 100 Jahre dauern, bis wieder ein Kind nachkam. Starb ein Mensch machte er nur Platz für 5 von seines gleichen. Jede Menschenfrau konnte in kürzester Zeit duzende von Nachkommen werfen. Von den wenigen weiblichen Elfen, die sie kannte trug kaum eine ein Kind von ihresgleichen, nicht in den letzten 100 Jahren.
Dennoch sah sie eine Chance.
Eine winzige, eine komplizierte, eine riskante, aber für beides - die Erklärung über die Zeugungsfähigkeit und jene Chance, dazu musste sie ihm mehr vertrauen, viel mehr. Wegen der Erklärung, weil sie diese für sehr privat hielt, wegen der Chance, weil ein einzelner Schwerthieb reichte, um diese für immer zu vernichten.
"Ich warte hier."
Gab sie bekannt. Diese Katze war ein stolzer Krieger, nicht zerfressen von Selbstzweifel und wohl kaum bescheiden zu nennen. Ganz so gefiel es ihr. Es erinnerte sie an den Wissenden, an die Aen Elle. Er würde wieder zurückkommen, gemeinsam konnte sie vieles bewegen.
Eine weile überlegte sie noch, ob sie ihm folgen und die Gruppe um ein Pferd erleichtern sollte, aber sein Reitwyvern war um so viel agiler und beeindruckender, was sollte sie da mit einem langsamen Kutschpferd?
Also wartete sie, dazu kletterte sie auf einen Baum, um nicht von irgendetwas oder irgendwem überrascht werden zu können.
<weiter Reynegh>
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Er bekam nur am Rande mit, dass Jake noch nicht bei Bewusstsein war. Er würde ihn in ruhe lassen, an dem Jungen zerrten schon genug Leute herum.
Der Ritter hatte jedoch angeboten, ihn im Schwertkampf zu unterrichten, dazu hatte er genickt. "Ich werde darauf zurückkommen." Auch wenn er sich sicher war, dass er sich so dumm anstellen würde wie nie. Gab man ihm ein Messer war der Gegner so gut wie tot. Warf er das Messer weg ebenso. Aber mit etwas so unhandlichem wie einem Schwert konnte er einfach nichts anfangen, geschweige denn sah er etwas anderes darin als eine Filmrequisite. Aber er würde es wohl lernen müssen.
"Danke." murmelte er nur, dann war der Ritter bei der Prinzessin.
Dass der Junge im Fieber redete und zwar auf Deutsch realisierte er zunächst nicht. Er war müde, auch er wollte schlafen.
aber er war der einzige, der den Jungen zu verstehen schien, was er murmelte.
eine weile hörte er zu.
Verräter, die etwas gewusst hatten, Ritter? Sein Vater und eine Miriam. Bedauern. Er wollte schon nicht mehr zuhören, entgegen seiner Art, alles zu registrieren um es bei Gelegenheit zu verwenden, dann fiel ein russischer Name. Alexej. Hatte er es deshalb so leicht gehabt, ihn zu reizen? ein Landsmann hatte den Jungen gegen sich aufgebracht. 'Solche wie du' was meinte der Deutsche? war etwas spezielles an diesem Alexej, oder meinte er alle Russen?
Irgendwie traf ihn das mehr als er wollte.
Es war ihm vollkommen egal, verurteilt zu werden, weil er zuweilen aussah wie der letzte Obdachlose, gerade wenn er aus der Zone kam. Es war ihm egal, wenn man Witze über Rotblonde machte und ihn mit einem Mehlwurm verglich, aber er hatte sein Land immer geliebt und verurteilt zu werden, für den Ort an dem er geboren war. Vielleicht gab es doch die eine oder andere Schwachstelle. Nur ein winziger Stich, aber ein Stich.
Aber keiner erkannte sie und der Junge hatte eben noch ein paar mehr offenbart. Doch er schwieg, er sammelte die Informationen, vielleicht würde er Jakob darauf ansprechen, aber er würde nicht übersetzen.
Dafür sprach ihm der Zwerg wieder aus der Seele.
"Menschen sind überall gleich, schätze ich. wir setzen alles daran, uns selbst zu vernichten. ...ein Wunder, dass es uns noch nicht gelungen ist. Weder hier noch dort. Irgendwie scheint es uns überall zu geben." ...dann verabschiedete sich der Zwerg in sein Zelt, nur um schon kurz darauf zu schnarchen.
Slava blieb alleine zurück.
Er hatte weder Appetit auf Suppe noch Lust, die Wache zu übernehmen, aber er würde sich zusammenreißen. Er war alleine am Feuer zurückgeblieben und nun drehte er sich, rückte ein wenig davon weg, so dass weder sein Blick durch die Flammen zu sehr an Nachtsicht einbüßte und er sich auch nicht zu gut als dunkle Silhouette vor den Flammen abzeichnete.
So starrten seine Augen in die Dunkelheit, er lauschte jedem Rascheln.
Später nahm er eine Tasse voll von der Suppe entgegen, er leiß sich seine Blechtasse füllen, umfasste sie dann mit beiden Händen um sich daran ein wenig zu wärmen und trank sie Gedankenverloren aus.
Die dritte Nacht in dieser fremden Welt, die doch gar nicht soo fremd war. Eine mittelalterliche slavische Welt. Die alles entscheidende Frage war... konnte er sich vorstellen hier heimisch zu werden wenn er nicht mehr wegkam - was wahrscheinlich war.
Noch konnte er nicht die ganze Tragweite an Unterschieden erfassen, das würde sich erst nach und nach zeigen.
Eigentlich hatte er sich immer so eingeschätzt dass er sich an alles anpassen konnte. Er hatte jeden noch so sonderbaren Auftrag angenommen, hatte sein Leben riskiert, hatte fremde Identitäten angenommen, aber immer in dem Wissen, dass er spätestens nach einigen Wochen wieder in seine vertraute Welt kam, ein Hotelzimmer in Kiew mit einem Fernseher, die Wohnung in Pripyat mit seinen Kameraden.
Nun war beides fern. Wie fern war schwer zu sagen.
Der Ritter hatte jedoch angeboten, ihn im Schwertkampf zu unterrichten, dazu hatte er genickt. "Ich werde darauf zurückkommen." Auch wenn er sich sicher war, dass er sich so dumm anstellen würde wie nie. Gab man ihm ein Messer war der Gegner so gut wie tot. Warf er das Messer weg ebenso. Aber mit etwas so unhandlichem wie einem Schwert konnte er einfach nichts anfangen, geschweige denn sah er etwas anderes darin als eine Filmrequisite. Aber er würde es wohl lernen müssen.
"Danke." murmelte er nur, dann war der Ritter bei der Prinzessin.
Dass der Junge im Fieber redete und zwar auf Deutsch realisierte er zunächst nicht. Er war müde, auch er wollte schlafen.
aber er war der einzige, der den Jungen zu verstehen schien, was er murmelte.
eine weile hörte er zu.
Verräter, die etwas gewusst hatten, Ritter? Sein Vater und eine Miriam. Bedauern. Er wollte schon nicht mehr zuhören, entgegen seiner Art, alles zu registrieren um es bei Gelegenheit zu verwenden, dann fiel ein russischer Name. Alexej. Hatte er es deshalb so leicht gehabt, ihn zu reizen? ein Landsmann hatte den Jungen gegen sich aufgebracht. 'Solche wie du' was meinte der Deutsche? war etwas spezielles an diesem Alexej, oder meinte er alle Russen?
Irgendwie traf ihn das mehr als er wollte.
Es war ihm vollkommen egal, verurteilt zu werden, weil er zuweilen aussah wie der letzte Obdachlose, gerade wenn er aus der Zone kam. Es war ihm egal, wenn man Witze über Rotblonde machte und ihn mit einem Mehlwurm verglich, aber er hatte sein Land immer geliebt und verurteilt zu werden, für den Ort an dem er geboren war. Vielleicht gab es doch die eine oder andere Schwachstelle. Nur ein winziger Stich, aber ein Stich.
Aber keiner erkannte sie und der Junge hatte eben noch ein paar mehr offenbart. Doch er schwieg, er sammelte die Informationen, vielleicht würde er Jakob darauf ansprechen, aber er würde nicht übersetzen.
Dafür sprach ihm der Zwerg wieder aus der Seele.
"Menschen sind überall gleich, schätze ich. wir setzen alles daran, uns selbst zu vernichten. ...ein Wunder, dass es uns noch nicht gelungen ist. Weder hier noch dort. Irgendwie scheint es uns überall zu geben." ...dann verabschiedete sich der Zwerg in sein Zelt, nur um schon kurz darauf zu schnarchen.
Slava blieb alleine zurück.
Er hatte weder Appetit auf Suppe noch Lust, die Wache zu übernehmen, aber er würde sich zusammenreißen. Er war alleine am Feuer zurückgeblieben und nun drehte er sich, rückte ein wenig davon weg, so dass weder sein Blick durch die Flammen zu sehr an Nachtsicht einbüßte und er sich auch nicht zu gut als dunkle Silhouette vor den Flammen abzeichnete.
So starrten seine Augen in die Dunkelheit, er lauschte jedem Rascheln.
Später nahm er eine Tasse voll von der Suppe entgegen, er leiß sich seine Blechtasse füllen, umfasste sie dann mit beiden Händen um sich daran ein wenig zu wärmen und trank sie Gedankenverloren aus.
Die dritte Nacht in dieser fremden Welt, die doch gar nicht soo fremd war. Eine mittelalterliche slavische Welt. Die alles entscheidende Frage war... konnte er sich vorstellen hier heimisch zu werden wenn er nicht mehr wegkam - was wahrscheinlich war.
Noch konnte er nicht die ganze Tragweite an Unterschieden erfassen, das würde sich erst nach und nach zeigen.
Eigentlich hatte er sich immer so eingeschätzt dass er sich an alles anpassen konnte. Er hatte jeden noch so sonderbaren Auftrag angenommen, hatte sein Leben riskiert, hatte fremde Identitäten angenommen, aber immer in dem Wissen, dass er spätestens nach einigen Wochen wieder in seine vertraute Welt kam, ein Hotelzimmer in Kiew mit einem Fernseher, die Wohnung in Pripyat mit seinen Kameraden.
Nun war beides fern. Wie fern war schwer zu sagen.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Der Junge war nicht wach genug, um zu essen. Aria tat ihm leid. Sie schien ein gutes Mädchen zu sein und es tat gut, dass sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck brachte.
Zu oft hatte er einem holden Fräulein von Adel den zarten Hintern gerettet und im Anschluss noch Vorwürfe wegen Flecken im Kleid an den Kopf geworfen bekommen.
Der Feuerkopf war anders. Bodenständig. Freundlich.
Und sie verlor fast den Verstand aus Angst um den Jungen. Jarel beobachtete sie, wie sie sich kümmerte.
Slava hatte seinem Angebot zu unterrichten zugestimmt.
„Wir können gleich morgen anfangen.“, entgegnete der dem Söldner und kniete sich auf das Fell, um die Wadenwickeln zu wechseln.
Die Gespräche der anderen beiden bekam er kaum mit, er konzentrierte zu sehr auf den Jungen.
Jake sprach im Fieberwahn. Die ersten Worte verstand er nicht, doch kurz bevor er verstummte und wegdriftete hörte er sie wieder: Die Worte, die in ihm die Sicherheit verschafft hatten das diese Welt denselben Ursprung haben musste wie die, die er verlassen hatte.
„Ganz ruhig, Junge.“, sprach er ganz leise in der alten Sprache. Und im Gegensatz zur Gemeinsprache waren diese Worte akzentfrei und sauber ausgesprochen. „Du bist in Sicherheit. Wir passen auf dich auf. Ruh dich aus.“
Als er fertig war achtete er darauf, dass sowohl Jake als auch Aria gut zugedeckt waren, bevor er sich an Slava wendete und ihm Suppe in eine Blechtasse einschenkte.
„Ihr übernehmt die erste Wache? Wärt ihr so gut auch den Wadenwickeln gelegentlich zu wechseln? In drei Stunden übernehme ich dann die nächste.“
Dass er nach der Einnahme seiner Medikamente kaum wach zu bekommen war verschwieg er in der Hoffnung, niemand würde seine Schwäche bemerken.
Der Söldner murrte, stimmte aber letztendlich zu.
„Danke.“ Der Hauch eines Lächelns, bevor Jarel sich abwand. Kurz verschwand der Ritter noch im Wald, bevor er sich aus einer der unendlichen Packtaschen einen Umhang und eine kleine Phiole griff.
Mit einem Zug leerte er die Phiole, legte sich dann den Umhang um und machte es sich an seinem Sattel sitzend bequem. Wenig später war er eingeschlafen. Eine eingewickelte Person mit der Kapuze so tief im Gesicht, dass nichts mehr von ihm zu sehen war. Oder zu hören.
Zu oft hatte er einem holden Fräulein von Adel den zarten Hintern gerettet und im Anschluss noch Vorwürfe wegen Flecken im Kleid an den Kopf geworfen bekommen.
Der Feuerkopf war anders. Bodenständig. Freundlich.
Und sie verlor fast den Verstand aus Angst um den Jungen. Jarel beobachtete sie, wie sie sich kümmerte.
Slava hatte seinem Angebot zu unterrichten zugestimmt.
„Wir können gleich morgen anfangen.“, entgegnete der dem Söldner und kniete sich auf das Fell, um die Wadenwickeln zu wechseln.
Die Gespräche der anderen beiden bekam er kaum mit, er konzentrierte zu sehr auf den Jungen.
Jake sprach im Fieberwahn. Die ersten Worte verstand er nicht, doch kurz bevor er verstummte und wegdriftete hörte er sie wieder: Die Worte, die in ihm die Sicherheit verschafft hatten das diese Welt denselben Ursprung haben musste wie die, die er verlassen hatte.
„Ganz ruhig, Junge.“, sprach er ganz leise in der alten Sprache. Und im Gegensatz zur Gemeinsprache waren diese Worte akzentfrei und sauber ausgesprochen. „Du bist in Sicherheit. Wir passen auf dich auf. Ruh dich aus.“
Als er fertig war achtete er darauf, dass sowohl Jake als auch Aria gut zugedeckt waren, bevor er sich an Slava wendete und ihm Suppe in eine Blechtasse einschenkte.
„Ihr übernehmt die erste Wache? Wärt ihr so gut auch den Wadenwickeln gelegentlich zu wechseln? In drei Stunden übernehme ich dann die nächste.“
Dass er nach der Einnahme seiner Medikamente kaum wach zu bekommen war verschwieg er in der Hoffnung, niemand würde seine Schwäche bemerken.
Der Söldner murrte, stimmte aber letztendlich zu.
„Danke.“ Der Hauch eines Lächelns, bevor Jarel sich abwand. Kurz verschwand der Ritter noch im Wald, bevor er sich aus einer der unendlichen Packtaschen einen Umhang und eine kleine Phiole griff.
Mit einem Zug leerte er die Phiole, legte sich dann den Umhang um und machte es sich an seinem Sattel sitzend bequem. Wenig später war er eingeschlafen. Eine eingewickelte Person mit der Kapuze so tief im Gesicht, dass nichts mehr von ihm zu sehen war. Oder zu hören.
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Freitag 29. April 2022, 00:42, insgesamt 2-mal geändert.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Jarel träumte.
Wild rollten seine Augen unter den geschlossenen Liedern. Es schien ein anstrengender Traum und hier und dort zuckte sogar ein Muskel.
Trotzdem machte der alte Mann einen zufriedenen, ja sogar tiefgehend glücklichen Eindruck, was unter der Kapuze jedoch niemand zu sehen bekam.
Er spürte die Kraft in seinen Gliedern. Wilde, unbändige Kraft. Seine Muskeln arbeiten im Takt mit seinem Herzen. Sein Atem floss mit seinen Bewegungen, seine Tatzen berührten nach den langen Sätzen nicht ganz lautlos den Boden, doch das spielte keine Rolle. Er musste nicht lauern. Diese Phase war längst vorbei. Er hetzte.
Sein Körper war voller Adrenalin und sein Instinkt voller Mordlust.
Vor ihm rannte und sprang ein Hirsch. Ein junger. Kein mächtiges altes Tier, sondern ein Sechsender.
Das Tier in der Blüte seiner Jahre hielt ordentlich durch, ebenso wie Jarel.
Doch der Paarhufer wusste etwas nicht. Das seine Flucht sinnlos war. Links und rechts tauchten die ersten Felswände auf und keine Minute später lief der Bock auf eine Felsformation zu.
Sackgasse. Ende. Das Fluchttier fuhr herum, doch sein Fluchtweg war versperrt.
Der Wolf Jarel, groß wie ein kleines Pferd, näherte sich langsam dem in die Ecke gedrängtem Tier.
Ein massiger, muskulöser Körper gehüllt in ein glänzend tiefschwarzes Fell und mit pechschwarzen Augen.
In seiner Panik versuchte der Hirsch die Felswand zu erspringen. Verzweiflung. Todesangst. Doch das Tier würde nicht mehr lange leiden.
Ein weiteres obsidianschwarzes Tier erschien auf der Bildfläche. Oder besser: Es fiel regelrecht vom Himmel, direkt in den Rücken des Opfers. Krallen und Zähne zerteilten Fleisch, Sehnen, Gefäße und Knochen. Ein Röcheln, dann war die Jagd vorbei.
Der Worg grollte dunkel, die riesige schwarze Raubkatze zeigte zwei Reihen messerscharfer Zähne und fauchte, doch statt einander zu bekämpfen, begannen sie in trauter Einigkeit das Opfer zu zerreißen.
Die Nacht verging und am Morgen lagen ein Mensch und ein Elf nebeneinander im trockenen Laub und betrachteten ineinander verschlungen die verdämmernden Sterne.
Nach ihrem blutigen Mahl hatte der Panther sich als erstes zurückverwandelt. Die Verwandlung vom Raubtier zum humanoiden war für den jungen Elfenmann problemlos. Doch er wusste, für seinen Gefährten war es nicht so. Der Rückweg aus den Tiefen der niederen Instinkte verlief bei ihm anders. Der Weg war weiter, die Verbindung zu seinem Verstand ein dünner, hochgradig gespannter Faden.
Trotzdem taten die beiden es bei Vollmond häufiger. Es tat dem Menschen gut, half ihm mit sich selber ins Reine zu kommen und hielten die sonst auftretenden Emotionsschübe im Zaum.
Und so war es die Aufgabe des Elfen, den Menschen den Weg zurück zu weisen.
Und er wusste wie, wusste, wie er das Tier beruhigte und mit welchen Worten er den Menschen aus den Klauen der Bestie befreien konnte.
Es fiel ihm nicht schwer, denn die beiden liebten sich über die Grenzen der Rassen und des Glaubens hinaus.
So genossen die beiden das Morgengrauen, bevor sie in eine Welt zurückkehrten, in der sie ihre Beziehung einen Tag länger geheim halten mussten.
„nin garaf…“ Mein Wolf. Sein Kosename auf den Lippen seines Geliebten und ein federleichter Kuss begleiteten ihn zurück ins Hier und Jetzt.
Wild rollten seine Augen unter den geschlossenen Liedern. Es schien ein anstrengender Traum und hier und dort zuckte sogar ein Muskel.
Trotzdem machte der alte Mann einen zufriedenen, ja sogar tiefgehend glücklichen Eindruck, was unter der Kapuze jedoch niemand zu sehen bekam.
Er spürte die Kraft in seinen Gliedern. Wilde, unbändige Kraft. Seine Muskeln arbeiten im Takt mit seinem Herzen. Sein Atem floss mit seinen Bewegungen, seine Tatzen berührten nach den langen Sätzen nicht ganz lautlos den Boden, doch das spielte keine Rolle. Er musste nicht lauern. Diese Phase war längst vorbei. Er hetzte.
Sein Körper war voller Adrenalin und sein Instinkt voller Mordlust.
Vor ihm rannte und sprang ein Hirsch. Ein junger. Kein mächtiges altes Tier, sondern ein Sechsender.
Das Tier in der Blüte seiner Jahre hielt ordentlich durch, ebenso wie Jarel.
Doch der Paarhufer wusste etwas nicht. Das seine Flucht sinnlos war. Links und rechts tauchten die ersten Felswände auf und keine Minute später lief der Bock auf eine Felsformation zu.
Sackgasse. Ende. Das Fluchttier fuhr herum, doch sein Fluchtweg war versperrt.
Der Wolf Jarel, groß wie ein kleines Pferd, näherte sich langsam dem in die Ecke gedrängtem Tier.
Ein massiger, muskulöser Körper gehüllt in ein glänzend tiefschwarzes Fell und mit pechschwarzen Augen.
In seiner Panik versuchte der Hirsch die Felswand zu erspringen. Verzweiflung. Todesangst. Doch das Tier würde nicht mehr lange leiden.
Ein weiteres obsidianschwarzes Tier erschien auf der Bildfläche. Oder besser: Es fiel regelrecht vom Himmel, direkt in den Rücken des Opfers. Krallen und Zähne zerteilten Fleisch, Sehnen, Gefäße und Knochen. Ein Röcheln, dann war die Jagd vorbei.
Der Worg grollte dunkel, die riesige schwarze Raubkatze zeigte zwei Reihen messerscharfer Zähne und fauchte, doch statt einander zu bekämpfen, begannen sie in trauter Einigkeit das Opfer zu zerreißen.
Die Nacht verging und am Morgen lagen ein Mensch und ein Elf nebeneinander im trockenen Laub und betrachteten ineinander verschlungen die verdämmernden Sterne.
Nach ihrem blutigen Mahl hatte der Panther sich als erstes zurückverwandelt. Die Verwandlung vom Raubtier zum humanoiden war für den jungen Elfenmann problemlos. Doch er wusste, für seinen Gefährten war es nicht so. Der Rückweg aus den Tiefen der niederen Instinkte verlief bei ihm anders. Der Weg war weiter, die Verbindung zu seinem Verstand ein dünner, hochgradig gespannter Faden.
Trotzdem taten die beiden es bei Vollmond häufiger. Es tat dem Menschen gut, half ihm mit sich selber ins Reine zu kommen und hielten die sonst auftretenden Emotionsschübe im Zaum.
Und so war es die Aufgabe des Elfen, den Menschen den Weg zurück zu weisen.
Und er wusste wie, wusste, wie er das Tier beruhigte und mit welchen Worten er den Menschen aus den Klauen der Bestie befreien konnte.
Es fiel ihm nicht schwer, denn die beiden liebten sich über die Grenzen der Rassen und des Glaubens hinaus.
So genossen die beiden das Morgengrauen, bevor sie in eine Welt zurückkehrten, in der sie ihre Beziehung einen Tag länger geheim halten mussten.
„nin garaf…“ Mein Wolf. Sein Kosename auf den Lippen seines Geliebten und ein federleichter Kuss begleiteten ihn zurück ins Hier und Jetzt.
Sie wollte warten. Reynegh nickte und zog Venden herum, um mit ihm zurück zu Lager zu reiten und sich zu empfehlen. Zumindest dieser ELf gefiel ihm - nicht eines dieser Geschöpfe, die glaubten, ihre Weisheit sei alles, was die Welt zusammen hielt und die dann überrascht feststellten, dass ihr Blut genauso rot war wie das aller, die man mit einem Schwert halbierte. Das sie nicht unantastbar waren, nur weil sie alt und klug waren, alles mögliche studierten und hübsch katalogisierten. Dieser Elf war anders. Mit ihm konnte er sich arrangieren.
Die leise gesetzten Klauen Vendens führten sie aus dem Wald und zurück auf die Straße. Das aufgeschlagene Lager war nicht allzu schwer zu finden - für Reyneghs Geschmack viel zu leicht, viel zu auffällig. Man sah das Feuer schon weit, roch die Pferde und Menschen. Und man hörte Thorben. Etwas wie ein Grinsen verzog die Lefzen des Naramianers, als er sich daran erinnerte, wie der Zwerg ihm hatte erklären wollen, dass dies eine besondere Form der Feindesabwehr sei. Für ihn hörte es sich eher an, als sei da leichte Beute zu holen. Er glitt lautlos von Vendens Rücken und löste die Riemen, die den Keiler fest hielten, um sich diesen wieder auf den Rücken zu laden. Sicher wachte jemand über den Schlaf der anderen und so bemühte sich der rys, wenigstens hier und da ein Geräusch zu machen, um nicht unversehens von einem der seltsamen kleinen Bolzen oder einem Schwert erledigt zu werden, während er beide Hände voll hatte. Es wäre sehr unrühmlich, mit einer toten Sau im Nacken statt einem Schwert in Händen zu sterben.
Slava war es, der Wache hatte. "Ich bin es.", brummte er diesem also zu, trat dann in den Lichtkreis des Feuers, wo er den Keiler ablegte. Er sah sich um - die Welpen lagen beieinander auf einem riesigen Fell, der fremde Ritter unweit in seinen Mantel gehüllt gegen den Sattel gelehnt. Reynegh betrachtete ihn eine Weile aus im Feuer glühenden Augen, lauschte, witterte. Doch der Eindruck von Feindseligkeit war gewichen, jetzt da er tief zu schlafen schien. Nicht aber das ungute Gefühl, was er in dem Naramianer auslöste. Als schleiche man durch die Höhle eines Monsters, sicher, einen sehr harten Tag zu haben, wenn man es weckte.
"Der Elf und ich werden euch verlassen.", informierte er Slava, während er neben dem Keiler in die Hocke ging und mit geschickten Messerschnitten den Schinken auslöste. Ein Dreh, ein widerliches Knirschen und das Hüftgelenk löste sich aus der Pfanne. Noch ein paar Schnitte durch Sehnen und das Bein war abgetrennt. Er holte die Packrolle und die Taschen, die bisher bei Aria mitgefahren waren, kramte einen Moment und schlug die Keule schließlich in ein Wachstuch ein, das er aus den Untiefen seines Gepäcks holte. So eingepackt verstaute er sie in einer der Taschen, verschnürte alles und stellte es dicht beieinander am Rand des Lagers ab. Dann wandte er sich den beiden Welpen zu. Vorsichtig ging er neben Aria in die Hocke und berührte sie an der Schulter. Sie war sofort wach, als habe sie nur sehr leicht und unruhig geschlafen. Der Junge war blass, sein Gesicht schweißbedckt und er roch äußerst unangenehm. Wenn diese Menschlinge jetzt noch Krankheiten ausbrüteten, war es wirklich besser, sie zu verlassen.
"Herrin Aria, ich bitte Euch, mich von meinem Schwur Euch gegenüber zu entbinden. Ihr habt nun einen Menschenritter zum Geleit und wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich Euch ohnehin nicht in diese Stadt Nowigrad folgen. Ich werde also mit dem Elf ziehen. Sprecht Ihr mich frei?"
Die leise gesetzten Klauen Vendens führten sie aus dem Wald und zurück auf die Straße. Das aufgeschlagene Lager war nicht allzu schwer zu finden - für Reyneghs Geschmack viel zu leicht, viel zu auffällig. Man sah das Feuer schon weit, roch die Pferde und Menschen. Und man hörte Thorben. Etwas wie ein Grinsen verzog die Lefzen des Naramianers, als er sich daran erinnerte, wie der Zwerg ihm hatte erklären wollen, dass dies eine besondere Form der Feindesabwehr sei. Für ihn hörte es sich eher an, als sei da leichte Beute zu holen. Er glitt lautlos von Vendens Rücken und löste die Riemen, die den Keiler fest hielten, um sich diesen wieder auf den Rücken zu laden. Sicher wachte jemand über den Schlaf der anderen und so bemühte sich der rys, wenigstens hier und da ein Geräusch zu machen, um nicht unversehens von einem der seltsamen kleinen Bolzen oder einem Schwert erledigt zu werden, während er beide Hände voll hatte. Es wäre sehr unrühmlich, mit einer toten Sau im Nacken statt einem Schwert in Händen zu sterben.
Slava war es, der Wache hatte. "Ich bin es.", brummte er diesem also zu, trat dann in den Lichtkreis des Feuers, wo er den Keiler ablegte. Er sah sich um - die Welpen lagen beieinander auf einem riesigen Fell, der fremde Ritter unweit in seinen Mantel gehüllt gegen den Sattel gelehnt. Reynegh betrachtete ihn eine Weile aus im Feuer glühenden Augen, lauschte, witterte. Doch der Eindruck von Feindseligkeit war gewichen, jetzt da er tief zu schlafen schien. Nicht aber das ungute Gefühl, was er in dem Naramianer auslöste. Als schleiche man durch die Höhle eines Monsters, sicher, einen sehr harten Tag zu haben, wenn man es weckte.
"Der Elf und ich werden euch verlassen.", informierte er Slava, während er neben dem Keiler in die Hocke ging und mit geschickten Messerschnitten den Schinken auslöste. Ein Dreh, ein widerliches Knirschen und das Hüftgelenk löste sich aus der Pfanne. Noch ein paar Schnitte durch Sehnen und das Bein war abgetrennt. Er holte die Packrolle und die Taschen, die bisher bei Aria mitgefahren waren, kramte einen Moment und schlug die Keule schließlich in ein Wachstuch ein, das er aus den Untiefen seines Gepäcks holte. So eingepackt verstaute er sie in einer der Taschen, verschnürte alles und stellte es dicht beieinander am Rand des Lagers ab. Dann wandte er sich den beiden Welpen zu. Vorsichtig ging er neben Aria in die Hocke und berührte sie an der Schulter. Sie war sofort wach, als habe sie nur sehr leicht und unruhig geschlafen. Der Junge war blass, sein Gesicht schweißbedckt und er roch äußerst unangenehm. Wenn diese Menschlinge jetzt noch Krankheiten ausbrüteten, war es wirklich besser, sie zu verlassen.
"Herrin Aria, ich bitte Euch, mich von meinem Schwur Euch gegenüber zu entbinden. Ihr habt nun einen Menschenritter zum Geleit und wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich Euch ohnehin nicht in diese Stadt Nowigrad folgen. Ich werde also mit dem Elf ziehen. Sprecht Ihr mich frei?"
Aria blickte die ganze Zeit zu Jake und langsam wanderte ihre Hand zu seiner, bis sie neben ihm lag. Sie spürte die Wäre seiner Hand, doch sie berührte sie nicht. Ihm ging es so schlecht und da fühlte es sich zu übergriffig an.
Die Müdigkeit übermannte sie jedoch sehr bald und das Säuseln der tiefen Männerstimmen wog sie sacht in den Schlaf. Dann wurde sie von Rey geweckt. Sie erschrak nicht, sondern wachte sehr sanft auf. Seine große Hand lag warm auf ihrer Schulter.
Galant richtete sie sich auf und strich vorsichtig über seine Hand um ihm zu zeigen, dass sie sich freute ihn zu sehen. Er wollte sie verlassen. Sie wusste dass dieser Moment kommen würde. Wusste dass es anders kaum möglich war. Wusste auch dass sie kein Anrecht auf seine Anwesenheit hatte.
Dennoch traf es sie jetzt, in dem Moment in welchem er es aussprach. Sie schluckte und sah ihm wohl für ein letztes Mal in die Augen. Prägte sich alles an ihm genau ein.
„Natürlich…“ sie nickte und legte dann noch ein Lächeln auf.
„Rey….ich danke dir von ganzem Herzen! Ich stehe in deiner Schuld bitte zögere nie dich an mich zu wenden! Egal was es ist!“
Kurz senkte sie das Haupt um ihre Worte zu bekräftigen ehe sie ihn wieder, fast schon liebevoll, ansah.
„Sollte dein Weg dich nach Skellige führen dann such meine Familie auf Svanrige, Aslaug, Ubbe, Ivar und Björn…wenn du ihnen erzählst, was vorgefallen ist werden sie dich belohnen und dir bei allem helfen!“
Sie stand nun doch auf und ging zur Kutsche, nachdem sie ihm bedeutet hatte noch kurz zu warten. Sie räumte etwas herum ehe die Feder, Tintenfass und Papier hervorgekramt hatte. Nach einigen Augenblicken kam sie zu Rey mit einem verschlossenen Kuvert zurück und hielt es ihm hin.
„Hier…falls ihr in meine Heimat zieht, dann verleiht dies deiner Geschichte das nötige Gewicht damit man dir glaubt.“
Dann trat sie einen Schritt zurück und ließ ihre Augen ein letztes Mal über eine mächtige Gestalt wandern.
Die Müdigkeit übermannte sie jedoch sehr bald und das Säuseln der tiefen Männerstimmen wog sie sacht in den Schlaf. Dann wurde sie von Rey geweckt. Sie erschrak nicht, sondern wachte sehr sanft auf. Seine große Hand lag warm auf ihrer Schulter.
Galant richtete sie sich auf und strich vorsichtig über seine Hand um ihm zu zeigen, dass sie sich freute ihn zu sehen. Er wollte sie verlassen. Sie wusste dass dieser Moment kommen würde. Wusste dass es anders kaum möglich war. Wusste auch dass sie kein Anrecht auf seine Anwesenheit hatte.
Dennoch traf es sie jetzt, in dem Moment in welchem er es aussprach. Sie schluckte und sah ihm wohl für ein letztes Mal in die Augen. Prägte sich alles an ihm genau ein.
„Natürlich…“ sie nickte und legte dann noch ein Lächeln auf.
„Rey….ich danke dir von ganzem Herzen! Ich stehe in deiner Schuld bitte zögere nie dich an mich zu wenden! Egal was es ist!“
Kurz senkte sie das Haupt um ihre Worte zu bekräftigen ehe sie ihn wieder, fast schon liebevoll, ansah.
„Sollte dein Weg dich nach Skellige führen dann such meine Familie auf Svanrige, Aslaug, Ubbe, Ivar und Björn…wenn du ihnen erzählst, was vorgefallen ist werden sie dich belohnen und dir bei allem helfen!“
Sie stand nun doch auf und ging zur Kutsche, nachdem sie ihm bedeutet hatte noch kurz zu warten. Sie räumte etwas herum ehe die Feder, Tintenfass und Papier hervorgekramt hatte. Nach einigen Augenblicken kam sie zu Rey mit einem verschlossenen Kuvert zurück und hielt es ihm hin.
„Hier…falls ihr in meine Heimat zieht, dann verleiht dies deiner Geschichte das nötige Gewicht damit man dir glaubt.“
Dann trat sie einen Schritt zurück und ließ ihre Augen ein letztes Mal über eine mächtige Gestalt wandern.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Der Ritter legte sich auch schlafen. er verschwand noch einmal kurz austreten. Zumindest nahm Slava das an. jeder musste irgendwann pissen, auch Zwerge und Ritter, oder? Stalker auf jeden Fall. Solange der Ritter och wach gewesen war hatte er das erledigt, halbwegs unbeachtet von allen anderen.
Und seinem stets wachen Blick entging nicht, dass sich der Alte Mann irgendein Medikament zu Gemüte führte. Medikament oder Droge? Das würde sich zeigen.
Danach legte er sich schlafen.
Er hatte dem Schwertunterricht zugestimmt, am nächsten morgen.
Und er sollte die Wadenwickel des Jungen wechseln.
Jake schien sich etwas beruhigt zu haben, zugedeckt und in Arias Nähe.
Slava hatte genickt, zugestimmt.
Begeistert war er nicht, aber es war notwendig - natürlich tat er was notwendig war um ein Leben u erhalten.
Der Zwerg schnarchte dafür als gäbe es kein Morgen.
Dann kam ein unerwarteter Gast, der Kater.
Er machte sich rechtzeitig bemerkbar, aber Slava zweifelte nicht daran, dass das, was für ihn gerade noch hörbar war schon für ihn selbst ohrenbetäubendes Getrampel darstellte.
Er erklärte kurz und sachlich, dass er sich verabschieden würde, wieder in dieser Stimme im Kopf, der der reale klang fehlte. Daran würde er sich nie gewöhnen.
Er nickte. sie waren keine Freunde geworden, er respektierte ihn, auch wenn das riesige Katzenwesen immer noch befremdlich war. Eine seltsame Welt.
Dann erklärte er Aria, dass er ohnehin nicht in die Stadt gehen konnte - sie waren also nahe genug. Er nahm zur Kenntnis was er hörte, auch wie die Prinzessin ihn gehen ließ, widerstrebend, aber sie gab ihn frei. Auch das nahm er nur zur Kenntnis. Dafür ließ der Kater Fleisch zurück, rohes Fleisch. Auch das registrierte er gerade ohne großes Interesse. Er hätte sich etwas davon braten können... aber so ganz ohne Gewürze?
Irgendwann schliefen alle. Bei Thorben hörte man das sogar.
Die Katze war im Wald verschwunden und Slava überlegte, wie die Menschen hier die Zeit maßen.
Er konnte auf einen PDA sehen.
Aber was wenn man keinen hatte?
Keine Sonne?
Gab es Sanduhren? Die musste man umdrehen. Er hatte auch von Kerzen mit einer festen Brenndauer gehört, aber was wenn man vergaß sie anzuzünden?
Schon war man aus der absoluten in einer relativen Chronologie.
Er würde es wohl sehen, irgendwann.
Der PDA zeigt noch immer das alte Datum. den 9. Oktober 2019. Das Ding war alt und bezog die zeit nicht aus dem Netzwerk, er rechnete einfach nach einem internen Kalender.
20:45 zeigte die Digitaluhr.
Nachdenklich starrte er eine Weile darauf. Sah den Sekunden und Minuten beim verrinnen zu. Nur eine Illusion aus einer anderen Welt.
Und wo er den PDA schon einmal in der Hand hatte...
Er scrollte durch die Musik. Von Lube "Soldat" - keines seiner Lieblingstücke aber auf bizarre Weise passend. Er hoffte nur, dass die Lieder nicht wieder beginnen würden prophetische Wirkung zu entfalten.
Lube, Nikolai Rastorgujew, ein persönlicher Freund des Präsidenten. Er hätte ihn treffen können, hätte er gewollt... aber andere Bands lagen ihm mehr, aber gerade dieses Lied war irgendwann zu einer Doku über Veteranen der Zone gelaufen und seit dem auf einigen PDAs zu finden. BI2 erfreute sich nicht ganz so großer Beliebtheit, Kino fand man dagegen am häufigsten.
Er startete und lauschte eine Weile, sehr leise gedreht - allein um Akku zu sparen.
"Drei Tage über Stock und Stein, durch Regen und Wind
Im Morgengrauen geht’ s ins Gefecht, der Tag beginnt gleich mit Kampf.
Drei Tage über Stock und Stein,
wer weiß schon, was uns erwartet dann.
Drei Tage über Stock und Stein, der neue Tag bricht bald an."
Und ein Gefecht im Morgengrauen. Er hoffte wirklich inständig, dass sich das Lied irrte.
Aber "Polkovnik" hatte ihn fast in den Wahnsinn getrieben.
Und irgendwann zeigte die Digitaluhr 1 Uhr. Ob die Uhrzeit zur aktuellen Zeit passte konnte er nicht genau sagen, es schien ihm schon etwas später zu sein.
Wo war die Zeit geblieben?
Es war seinen Gedanken nachgehangen, hattes ins Feuer gestarrt, sich noch ein wenig in Selbstmitleid gesuhlt, aber was brachte das, wenn man alleine war, also hatte er es aufgegeben.
Irgendwann hatte er dann tatsächlich die Wadenwickel des jungen gewechselt. Er hatte weitergeschlafen, in Arias Nähe war er ruhiger geworden, auch das Fieber ging zurück. Ob sie sich unter der Decke des Ritters umarmten konnte er nicht sehen, aber er wollte auch nicht nachsehen. So deckte er nur die Beine ab, entfernte die alten Wickel und tränkte sie neu um sie dann wieder zu befestigen. Verbinden hatte ihn die Zone gelehrt. sie waren bei der Wundversorgung meist auf die altertümlichen Mittel angewiesen, Binden abkochen, Wundauflagen im dampf sterilisieren.
Wieder sagte er sich, wenn jemand auf dieses Leben vor berietet war, dann er. Trotzdem hatte er keine Lust darauf, er hatte sein altes Leben gemocht.
Irgendwann weckte er dann den Ritter für die zweite Wache. Er war müde, musste selbst Kräfte tanken, wenn er am nächsten Tag noch von Nutzen sein wollte.
Es dauerte etwas, bis er den alten Mann wach bekam, er schien ihn aus einem tiefen Traum gerissen zu haben. Und als er ihn so rüttelte hatte er nciht den Eindruck, an dem gebrechlichen Körper eines alten Mannes zu rütteln. Er wollte offenbar, dass man sich an ihm verschätzte.
Und seinem stets wachen Blick entging nicht, dass sich der Alte Mann irgendein Medikament zu Gemüte führte. Medikament oder Droge? Das würde sich zeigen.
Danach legte er sich schlafen.
Er hatte dem Schwertunterricht zugestimmt, am nächsten morgen.
Und er sollte die Wadenwickel des Jungen wechseln.
Jake schien sich etwas beruhigt zu haben, zugedeckt und in Arias Nähe.
Slava hatte genickt, zugestimmt.
Begeistert war er nicht, aber es war notwendig - natürlich tat er was notwendig war um ein Leben u erhalten.
Der Zwerg schnarchte dafür als gäbe es kein Morgen.
Dann kam ein unerwarteter Gast, der Kater.
Er machte sich rechtzeitig bemerkbar, aber Slava zweifelte nicht daran, dass das, was für ihn gerade noch hörbar war schon für ihn selbst ohrenbetäubendes Getrampel darstellte.
Er erklärte kurz und sachlich, dass er sich verabschieden würde, wieder in dieser Stimme im Kopf, der der reale klang fehlte. Daran würde er sich nie gewöhnen.
Er nickte. sie waren keine Freunde geworden, er respektierte ihn, auch wenn das riesige Katzenwesen immer noch befremdlich war. Eine seltsame Welt.
Dann erklärte er Aria, dass er ohnehin nicht in die Stadt gehen konnte - sie waren also nahe genug. Er nahm zur Kenntnis was er hörte, auch wie die Prinzessin ihn gehen ließ, widerstrebend, aber sie gab ihn frei. Auch das nahm er nur zur Kenntnis. Dafür ließ der Kater Fleisch zurück, rohes Fleisch. Auch das registrierte er gerade ohne großes Interesse. Er hätte sich etwas davon braten können... aber so ganz ohne Gewürze?
Irgendwann schliefen alle. Bei Thorben hörte man das sogar.
Die Katze war im Wald verschwunden und Slava überlegte, wie die Menschen hier die Zeit maßen.
Er konnte auf einen PDA sehen.
Aber was wenn man keinen hatte?
Keine Sonne?
Gab es Sanduhren? Die musste man umdrehen. Er hatte auch von Kerzen mit einer festen Brenndauer gehört, aber was wenn man vergaß sie anzuzünden?
Schon war man aus der absoluten in einer relativen Chronologie.
Er würde es wohl sehen, irgendwann.
Der PDA zeigt noch immer das alte Datum. den 9. Oktober 2019. Das Ding war alt und bezog die zeit nicht aus dem Netzwerk, er rechnete einfach nach einem internen Kalender.
20:45 zeigte die Digitaluhr.
Nachdenklich starrte er eine Weile darauf. Sah den Sekunden und Minuten beim verrinnen zu. Nur eine Illusion aus einer anderen Welt.
Und wo er den PDA schon einmal in der Hand hatte...
Er scrollte durch die Musik. Von Lube "Soldat" - keines seiner Lieblingstücke aber auf bizarre Weise passend. Er hoffte nur, dass die Lieder nicht wieder beginnen würden prophetische Wirkung zu entfalten.
Lube, Nikolai Rastorgujew, ein persönlicher Freund des Präsidenten. Er hätte ihn treffen können, hätte er gewollt... aber andere Bands lagen ihm mehr, aber gerade dieses Lied war irgendwann zu einer Doku über Veteranen der Zone gelaufen und seit dem auf einigen PDAs zu finden. BI2 erfreute sich nicht ganz so großer Beliebtheit, Kino fand man dagegen am häufigsten.
Er startete und lauschte eine Weile, sehr leise gedreht - allein um Akku zu sparen.
"Drei Tage über Stock und Stein, durch Regen und Wind
Im Morgengrauen geht’ s ins Gefecht, der Tag beginnt gleich mit Kampf.
Drei Tage über Stock und Stein,
wer weiß schon, was uns erwartet dann.
Drei Tage über Stock und Stein, der neue Tag bricht bald an."
Und ein Gefecht im Morgengrauen. Er hoffte wirklich inständig, dass sich das Lied irrte.
Aber "Polkovnik" hatte ihn fast in den Wahnsinn getrieben.
Und irgendwann zeigte die Digitaluhr 1 Uhr. Ob die Uhrzeit zur aktuellen Zeit passte konnte er nicht genau sagen, es schien ihm schon etwas später zu sein.
Wo war die Zeit geblieben?
Es war seinen Gedanken nachgehangen, hattes ins Feuer gestarrt, sich noch ein wenig in Selbstmitleid gesuhlt, aber was brachte das, wenn man alleine war, also hatte er es aufgegeben.
Irgendwann hatte er dann tatsächlich die Wadenwickel des jungen gewechselt. Er hatte weitergeschlafen, in Arias Nähe war er ruhiger geworden, auch das Fieber ging zurück. Ob sie sich unter der Decke des Ritters umarmten konnte er nicht sehen, aber er wollte auch nicht nachsehen. So deckte er nur die Beine ab, entfernte die alten Wickel und tränkte sie neu um sie dann wieder zu befestigen. Verbinden hatte ihn die Zone gelehrt. sie waren bei der Wundversorgung meist auf die altertümlichen Mittel angewiesen, Binden abkochen, Wundauflagen im dampf sterilisieren.
Wieder sagte er sich, wenn jemand auf dieses Leben vor berietet war, dann er. Trotzdem hatte er keine Lust darauf, er hatte sein altes Leben gemocht.
Irgendwann weckte er dann den Ritter für die zweite Wache. Er war müde, musste selbst Kräfte tanken, wenn er am nächsten Tag noch von Nutzen sein wollte.
Es dauerte etwas, bis er den alten Mann wach bekam, er schien ihn aus einem tiefen Traum gerissen zu haben. Und als er ihn so rüttelte hatte er nciht den Eindruck, an dem gebrechlichen Körper eines alten Mannes zu rütteln. Er wollte offenbar, dass man sich an ihm verschätzte.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Slavas Verdacht verdichtete sich bei der Art, wie der - ach so gebrechliche – alte Mann erwachte.
Einen Liedschlag lang tief schlafend, im nächsten sahen ihn Augen so dunkel wie die Nacht und ebenso kalt und durchdringend an. Die Pupille hatte die Iris vollständig verdrängt.
Ein Blinzeln und der Eindruck war fort.
Ruhige, braune Augen sahen ihn an. Der Alte lächelte entschuldigend.
„Slava….verzeihung…“, raunte er und hob langsam den linken Arm in einer beschwichtigenden Geste, schlug damit den Umhang, in dem er gerade noch eingewickelt war, zurück.
Wofür er sich entschuldigte war noch seltsamer als der kalte Blick, den er beim ersten Liedschlag gezeigt hatte. Jarel steckte langsam den Parierdolch weg.
Wie auch immer er das geschafft hatte, die Klinge hatte von unten direkt auf den linken Rippenbogen des Söldners gezeigt. Eine ruckartiges Bewegung nach oben und seine Lunge und sein Herz mit wären mit ungünstigen Belüftungslöchern versehen worden. Nicht einmal die Zeit zu schreien wäre ihm geblieben. Lautlos. Tödlich. Das war nicht die Vorgehensweise eines Ritters.
"Verdammte Scheisse... Job twaju mat!" Fluchte er - allerdings war er ein Stück zu ruhig für einen einfachen Soldaten oder Söldner, der auf diese Weise überrascht worden war.
Es war richtig, er hatte es nicht kommen sehen, wäre er ein Gegner gewesen, er wäre nun Geschichte. Unter dem Mantel hatte der alte Mann bewiesen, wie schnell er war. Oder hatte es, wie er sagte mit Magie zu tun? Er wollte es gerne glauben. Er hatte es nicht gerne zuzugeben, dass man ihn überrumpeln konnte, denn gerade auf seinen Instinkt und seine guten Reaktionen im Nahkampf hielt er hohe Stücke. Aber das galt für seine Zeit, seine zivilisierte Welt. Er ahnte, dass in dieser rauen Welt keineswegs einer der härteren und besseren war sondern allenfalls ein kleines Licht, und seine Ausbildung half ihm hier einen Dreck. Nur darin, dass er nicht die Nerven verlor und nur ruhig nickte, als hätte man ihn beim Schach geschlagen. "Beachtlich." rang er sich noch ab, ehe er zur Sache kam. "Deine Schicht, Ritter."
Der Grauhaarige nickte. „Danke.“, sagte er und erhob sich. Und wieder war es ein völliger Gegensatz zu dem, was vor Sekunden geschehen war. Jarel zog sich am Sattel hoch und wieder knackten Gelenke.
Als er stand griff sich in den Rücken und bog das Rückgrad durch, lockerte sich hier, streckte sich dort. „Ich hole noch kurz Wasser. Wenn ihr dann ausgeruht seid, können wir mit dem Training beginnen.“ Er rang sich ein verlegenes Lächeln ab. Er zweifelte daran, dass der Söldner das Angebot annehmen würde.
Jarel zweifelte daran, dass der Söldner ihm weiter traute, als er sein Schwert werfen konnte.
Der Ritter verschwand mit einem großen Lederbeutel erst einmal in die Büsche. Gähnend schlug er sich durchs Unterholz.
Einige Minuten später kam er zurück und nickte Slava zu als Zeichen, dass er sich nun ausruhen konnte. Den prall gefüllten Beutel hängte er in einem Baum und öffnete ein Verschluss, um sich im Rinnsal, der aus dem Beutel rann zu waschen. Sogar die Zähne putze er sich und kümmerte sich um seine Haare. Eine gewisse Eitelkeit konnte er nicht leugnen. Immerhin gestand er seinem Alter das graue Haar zu und färbte diese nicht mehr.
Er verschloss den Beutel wieder und ging damit zurück zum Widderfell.
Einen weiteren Teil des Wassers aus dem Beutel tauschte er das Wasser im Topf aus, der neben dem Fell stand und begann damit, Jakes Wickeln zu wechseln.
Während er den Jungen versorgte und das Fieber prüfte, hing er seinen Gedanken nach.
Das Ziehen des Dolches war ein Reflex gewesen. Ein Rest einer Fähigkeit aus einem Leben, das lang hinter ihm lag. Sehr lang.
Trotzdem war es vielleicht Zeit auch seine alten Fähigkeiten wieder zu trainieren. Schwert gut und schön, aber die Klingen die seiner Natur entsprachen waren kürzer. Und werfbar.
Der Junge war versorgt. Die Kleine schlief noch. Der Zwerg zersägte Wälder.
Den letzten Rest des Wassers goss er in eine Kanne, stocherte in der Glut herum und stellte das Gefäs dann einfach hinein.
Den Zeitraum, den das Wasser brauchte um zu kochen nutze er mit seiner Stute zu reden.
Mit dem Tier redete er mehr als mit manch anderem Humanoiden.
Wenig später saß Jarel mit untergeschlagenen Beinen am Feuer, eine dampfende Tasse Tee in der Hand und starrte in die Flammen.
Einen Liedschlag lang tief schlafend, im nächsten sahen ihn Augen so dunkel wie die Nacht und ebenso kalt und durchdringend an. Die Pupille hatte die Iris vollständig verdrängt.
Ein Blinzeln und der Eindruck war fort.
Ruhige, braune Augen sahen ihn an. Der Alte lächelte entschuldigend.
„Slava….verzeihung…“, raunte er und hob langsam den linken Arm in einer beschwichtigenden Geste, schlug damit den Umhang, in dem er gerade noch eingewickelt war, zurück.
Wofür er sich entschuldigte war noch seltsamer als der kalte Blick, den er beim ersten Liedschlag gezeigt hatte. Jarel steckte langsam den Parierdolch weg.
Wie auch immer er das geschafft hatte, die Klinge hatte von unten direkt auf den linken Rippenbogen des Söldners gezeigt. Eine ruckartiges Bewegung nach oben und seine Lunge und sein Herz mit wären mit ungünstigen Belüftungslöchern versehen worden. Nicht einmal die Zeit zu schreien wäre ihm geblieben. Lautlos. Tödlich. Das war nicht die Vorgehensweise eines Ritters.
"Verdammte Scheisse... Job twaju mat!" Fluchte er - allerdings war er ein Stück zu ruhig für einen einfachen Soldaten oder Söldner, der auf diese Weise überrascht worden war.
Es war richtig, er hatte es nicht kommen sehen, wäre er ein Gegner gewesen, er wäre nun Geschichte. Unter dem Mantel hatte der alte Mann bewiesen, wie schnell er war. Oder hatte es, wie er sagte mit Magie zu tun? Er wollte es gerne glauben. Er hatte es nicht gerne zuzugeben, dass man ihn überrumpeln konnte, denn gerade auf seinen Instinkt und seine guten Reaktionen im Nahkampf hielt er hohe Stücke. Aber das galt für seine Zeit, seine zivilisierte Welt. Er ahnte, dass in dieser rauen Welt keineswegs einer der härteren und besseren war sondern allenfalls ein kleines Licht, und seine Ausbildung half ihm hier einen Dreck. Nur darin, dass er nicht die Nerven verlor und nur ruhig nickte, als hätte man ihn beim Schach geschlagen. "Beachtlich." rang er sich noch ab, ehe er zur Sache kam. "Deine Schicht, Ritter."
Der Grauhaarige nickte. „Danke.“, sagte er und erhob sich. Und wieder war es ein völliger Gegensatz zu dem, was vor Sekunden geschehen war. Jarel zog sich am Sattel hoch und wieder knackten Gelenke.
Als er stand griff sich in den Rücken und bog das Rückgrad durch, lockerte sich hier, streckte sich dort. „Ich hole noch kurz Wasser. Wenn ihr dann ausgeruht seid, können wir mit dem Training beginnen.“ Er rang sich ein verlegenes Lächeln ab. Er zweifelte daran, dass der Söldner das Angebot annehmen würde.
Jarel zweifelte daran, dass der Söldner ihm weiter traute, als er sein Schwert werfen konnte.
Der Ritter verschwand mit einem großen Lederbeutel erst einmal in die Büsche. Gähnend schlug er sich durchs Unterholz.
Einige Minuten später kam er zurück und nickte Slava zu als Zeichen, dass er sich nun ausruhen konnte. Den prall gefüllten Beutel hängte er in einem Baum und öffnete ein Verschluss, um sich im Rinnsal, der aus dem Beutel rann zu waschen. Sogar die Zähne putze er sich und kümmerte sich um seine Haare. Eine gewisse Eitelkeit konnte er nicht leugnen. Immerhin gestand er seinem Alter das graue Haar zu und färbte diese nicht mehr.
Er verschloss den Beutel wieder und ging damit zurück zum Widderfell.
Einen weiteren Teil des Wassers aus dem Beutel tauschte er das Wasser im Topf aus, der neben dem Fell stand und begann damit, Jakes Wickeln zu wechseln.
Während er den Jungen versorgte und das Fieber prüfte, hing er seinen Gedanken nach.
Das Ziehen des Dolches war ein Reflex gewesen. Ein Rest einer Fähigkeit aus einem Leben, das lang hinter ihm lag. Sehr lang.
Trotzdem war es vielleicht Zeit auch seine alten Fähigkeiten wieder zu trainieren. Schwert gut und schön, aber die Klingen die seiner Natur entsprachen waren kürzer. Und werfbar.
Der Junge war versorgt. Die Kleine schlief noch. Der Zwerg zersägte Wälder.
Den letzten Rest des Wassers goss er in eine Kanne, stocherte in der Glut herum und stellte das Gefäs dann einfach hinein.
Den Zeitraum, den das Wasser brauchte um zu kochen nutze er mit seiner Stute zu reden.
Mit dem Tier redete er mehr als mit manch anderem Humanoiden.
Wenig später saß Jarel mit untergeschlagenen Beinen am Feuer, eine dampfende Tasse Tee in der Hand und starrte in die Flammen.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Mehr als zwei weitere Stunden später zog ein würziger Geruch durch das Lager.
Der Ritter hatte den beachtlichen Rest der Wildsau zerlegt. Die einzelnen Teile hingen wie ein bizarrer Baumschmuck in den umliegenden Bäumen.
Auf dem frisch geschürten Feuer stand wieder der Kessel und darin blubberte ein zähes, dunkelbraunes etwas.
Wildragout. Seine Spezialität. Leider hatte er nur noch wenige Zwiebeln, die Kartoffeln fehlten ganz und auch die Kräuter gingen ihm langsam aus.
Aber für ein Feldlager würde es gehen.
Zufrieden sah er dem blubbernden Zeug zu. Für ihn hatte das immer etwas Hypnotisierendes.
Mühsam riss er seinen Blick los. Es wurde Zeit nach dem Jungen zu sehen.
Der Ritter hatte den beachtlichen Rest der Wildsau zerlegt. Die einzelnen Teile hingen wie ein bizarrer Baumschmuck in den umliegenden Bäumen.
Auf dem frisch geschürten Feuer stand wieder der Kessel und darin blubberte ein zähes, dunkelbraunes etwas.
Wildragout. Seine Spezialität. Leider hatte er nur noch wenige Zwiebeln, die Kartoffeln fehlten ganz und auch die Kräuter gingen ihm langsam aus.
Aber für ein Feldlager würde es gehen.
Zufrieden sah er dem blubbernden Zeug zu. Für ihn hatte das immer etwas Hypnotisierendes.
Mühsam riss er seinen Blick los. Es wurde Zeit nach dem Jungen zu sehen.