Händlerviertel | Süß- und Handelswaren Wenck

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Erzpriesterin Varelia
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Im Blickfeld des Großmeisters tauchten Varelias Hände auf, die sich über seine legten und das Spiel seiner Finger zur Ruhe brachten. Sie konnte zwar nicht nachfühlen, wie es sein musste, ein Kind verleugnen zu müssen, wohl aber wusste sie un die Sorge. Niemand bereitete einen darauf vor, welche Ängste man um diese kleinen Wesen entwickelte. Man hatte mehr Angst um sie, als um sich selbst. Zumindest als Mutter und sie zweifelte nicht, dass es auch vielen Vätern so ging. Sie nickte leicht, auch wenn Lothar nach unten sah.
"Ich werde ein Auge auf den Hof und seine Bewohner haben.", versprach sie. Noch zog sie sich nicht zurück, schien einen Moment in abwägenden Gedanken zu hängen, bis Lothar ihren Blick suchte.
"Wo wir gerade bei liebenden Eltern sind. Achte auf Jarels Jungen. Er wird noch gebraucht. Meine Seherin hat durch Melitele göttliche Botschaft erhalten und die Hand der Göttin hat ein Schicksal gefügt.", sie lächelte leicht. "Aber manchmal ist es besser, man verlässt sich nicht allein auf die Götter." Sie vermied einen Seitenblick auf von Alensbach und hoffte einfach, dass Lothar bei der Wahl seines Begleiters klug entschieden hatte.
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Lothar von Tretogor
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„Einmal nur in der Arm nehmen.“ Gerne wäre Lothar nun nur ein Ratsuchender gewesen. Ein Teil hatte gehofft, er könne seine Gedanken im Vertrauen aussprechen. Aber die Last seines Amt lag selbst jetzt schwer auf ihm. Der Großmeister des Ordens der Flammenrose drückte ein zweites Mal Varelias Finger „Danke, Varelia“, bevor er seine Hände wieder zu sich nahm. Wie er sich in auf seinem Platz zurück lehnte, kehrte ebenso seine Körperspannung zurück, um seine Position zu repräsentieren und um ihr in dieser zu antworten.

„Von Nagall, ja.“ Seine Stimme war kräftiger geworden, eine die es gewohnt war über ein Schlachtfeld zu brüllen. „Jarel hat mir in Deinem Tempel bereits ein ähnliches Versprechen abgenommen. Als ob er gewusst hätte was in der Nacht passieren würde.“ Das leichte Kopfschütteln verriet, dass er nicht daran glaubte Moore hätte etwas beabsichtigt. „Der Junge machte auf mich aber den Eindruck, als wäre er der Fürsorge von allen Seiten überdrüssig. Für ihn bin ich sein Vorgesetzter kaum sein Vertrauter. Ob das noch kommt liegt bei ihm. Ich kann auf ihn achten, soweit er es zulässt.“ Er nahm seinen Tee in beide Hände. „Hast Du seine Deutung über seine Heilung nach dem Sieg über diese magische Schlangenbestie, die auch mir und Ser von Alensbach begegnet ist, gehört?“ Dass der Knappe es ganz alleine war, bezweifelte Lothar. Zum einen hatte er sie schon auch gut verletzt - er konnte nicht leugnen, dass ein Teil von ihm sich darüber gefreut hatte es noch ‚drauf zu haben‘ – aber vor allem war es wohl eher die Geschichte, die man ihm erzählte. Denn weder die beiden Weißhaarigen irgendwas Elfenzaubernden noch der Freiherr waren ihm gegenüber geneigt zu offenbaren was sie alles konnten. Doch zurück zum Knappen. „Häresie könnte man sie nennen.“ Er machte nicht den Eindruck, dass er diese Meinung teilte oder sie Jakob übel nahm, während er den Rest seiner Süßspeise aß. „Teilst Du mir mit was Deine Seherin prophezeit hat? Vielleicht fällt es mir dann leichter ihn zu verstehen und… weiß er davon?“
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Erzpriesterin Varelia
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Einmal im Arm halten? Varelia stutzte und lehnte sich ebenfalls zurück, um Lothar dabei zuzusehen, wie er sich wieder in die Rolle des Großmeisters hievte. Sie schalt sich eine Närrin. Hatte sie doch wirklich kurz dem Reflex Raum gegeben, der jedem Bittsteller dieses Themenbereichs gerecht wurde. Unliebsame Bastardtochter soll möglichst nichts fordern und nichts verfängliches erzählen, also stecken wir sie in ein Kloster oder noch besser zu den Aussätzigen. Sofort fühlte Varelia sich schlecht, Lothar über diesen Kamm geschoren zu haben. Eigentlich kannte sie ihn besser und nun, da sie die Veränderung wahrnahm, wurde ihr bewusst, dass sein Anliegen aufrichtiger gewesen war, als sie es ihm zutraute.
Ihre Augen folgten seinen Händen, deren Haut bis auf die Unterarme zurück die Geschichte eines Kriegers erzählte. Lothar war nie ein Priester gewesen und er hatte ein Leben vor dem Orden gelebt. Natürlich. Manche behaupteten sogar, dieser Spross einer Trosshure sei ein Bastard des Großmeisters, aber da hatte Varelia ihre Zweifel. Das Mädchen von Linfarno allerdings... Diese Augen. Ja, man könnte auf die Idee kommen.
Sie nahm ihre Hände ebenfalls zurück zu sich und berührte leicht ihre Stirn. "Vergib einer alten Frau ihre Torheit. Dir liegt wirklich etwas an diesem Mädchen." Die Erzpriesterin schüttelte über sich selbst den Kopf. Vielleicht waren ihre Tage allmählich gezählt... Die Prophezeiung und der Häretiker mussten warten. Kurzentschlossen erhob sie sich und setzte sich auf den freien Stuhl neben Lothar, sodass er Liam würde den Rücken kehren müssen, wenn er sich entschied, sich Varelia zuzuwenden. Diese senkte nun doch ein wenig die Stimme. "Seit wann weißt du von ihr? Und wie alt ist das Mädchen?" Fast befürchtete sie völlig falsch zu liegen und dass es sich um einen Säugling oder Kleinkind handelte. Die Frau nicht Tochter sondern Mutter war. Das wäre fatal. Und traurig zugleich, dem Kind nicht beim Gedeihen zusehen zu können. Aber die Augen...
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Liam von Alensbach
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Liam war die ganze Zeit über vollkommen still und fast reglos auf seinem Posten verweilt und das tat er auch jetzt noch. Er sah aus wie einer, der es gewohnt war eine Leibwache zu sein. Der Mann konnte vermutlich den ganzen Tag stehen, denn er hatte das Gewicht von Rüstung und Körper auf einen guten Stand verteilt. Vermutlich konnte er in dieser Haltung gar schlafen, sogar mit offenen Augen - das sollen Wachen ja können. Den Becher mit Wasser, den er zuvor erhalten hatte, der steht nun neben ihm auf einem Tisch. Er ist leer und er hat abgewunken, als man ihn abermals füllen wollte. Wie ein Schatten war der Ordensbruder und doch sehr präsent, sowie manchmal Varelia und manchmal Lothar ihn angesehen hatten. Und das Thema, dass sie nun ansprachen, war ihm nicht fremd. Ganz und gar nicht fremd.
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Lothar von Tretogor
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Lothar konnte seine Überraschung nicht ganz verhindern, als sie doch aufstand, um sich neben ihn zu setzen. Er dachte nicht lange darüber nach, dass er somit Liam den Rücken zuwandte und setze sich leicht um. Diesem Ritter vertraute er blind.

Wie lange wusste er von Dandelion? Lange genug. Leicht lächelte er in sich hinein. „Ein paar Wochen später? Noch bevor man den kleinen Bauch sieht. Da… kennst Du Dich besser aus.“ Bis zu diesem Zeitpunkt in seinem Leben hatte er sich dazu nicht so viele Gedanken gemacht, doch der leicht verträumte Blick konnte jemand wie Varelia sagen, dass es keine unangenehme Erinnerung war. „Das Mädchen sollte inzwischen… 22 sein.“ War es ihm oder seinem jungen Vergangenheits-Ich peinlich? Auf der anderen Seite wusste er nicht genau, wann sie geboren war. Er konnte an den Fingern neun Monate abzählen und kam so auf Frühjahr 1255, da war er noch keine 20 gewesen.
„Ich war Offiziersanwärter und sie zusammen mit ihrem Vater für die Versorgung der Pferde zuständig. Sie ist ein paar Jahre älter als ich…“ Womit er offensichtlich die Mutter seiner Tochter meinte. „…und brachte uns außerdem bei wie man Pferden umgeht.“ Auch das Reiten, aber dieses Verb wollte er in dem Zusammenhang lieber nicht erwähnen. Er hatte beide Arten von Reitstunden irgendwo genossen. Bevor seine Gedanken zu weit in eine Richtung schweiften nahm er lieber einen Schluck Tee.

„Ihr Vater hatte mir erwartungsgemäß die Ohren lang gezogen, aber sie… sie wollte sich alleine darum kümmern. Wollte nichts davon hören durchzubrennen. Der junge Adelige und das Stallmädchen was sollte das werden? - Ich glaube, sie hielt mich außerhalb meiner Kreise für lebensunfähig und wahrscheinlich hatte sie recht.“ Dennoch hatte er dann nie innerhalb seines Standes geheiratet, obwohl es seine Eltern durchaus probiert haben.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia faltete die Hände im Schoß und hörte der Geschichte zu, wie sie ihm Lauf der Zeiten wohl tausendfach geschah. Ob nun Schwärmerei oder Liebe, die Natur hatte es so eingerichtet, dass aus großer Anziehungskraft nicht selten recht bald neues Leben erblühte und selbst wenn sie sich bemühen würde, darin etwas schlechtes sehen zu wollen, sie war dazu nicht in der Lage. Wer das Gefühl kannte, bei einem anderen Menschen zu liegen und wer so oft die Liebe erlebte, wenn man einer Mutter ihr Kind in die Arme legte - oder oft genug auch einem Vater - der musste einfach die Absurdität in den Regularien sehen, die der Orden sich selbst auferlegte. Aber sie würde nicht wieder mit dieser Leier anfangen - Lothar kannte ihre Meinung in diesem Punkt. Statt dessen sah sie einen Moment zu einem der blühenden Büsche.
"Ich bin ihr dann wohl begegnet. Es war mir damals nicht so bewusst, aber diese Augen waren mir durchaus vertraut. Sie war mit Schwester Svettele im Tempel. Freundliches Kind." Dass es dabei angeblich um Fragen der Sexualität gegangen war, verschwieg sie dem liebenden Vater. Sie wandte Lothar dem Kopf wieder zu. "Es ließe sich sicher auch einrichten, dass sie ab und an unseren Tempel besucht." Sie hob die Schultern. "Junge Frauen ihres Alters tun das zuhauf. Und Ordensritter gehen in letzter Zeit auch erstaunlich oft bei uns ein und aus." Sie schmunzelte. Von ihrer Seite war das mit dem in den Arm nehmen, die leichteste Übung. Welches Bild sich den städtischen Beobachtern bieten würde, bliebe abzuwarten. Aus Varelias Sicht konnte es nur Gutes bewirken, wenn die Herren sich ab und an der Glaubensrealität eines anderen Ordens aussetzten. "Und schließlich ist unsere Bibliothek schon immer ein Quell des Wissens für alle Gläubigen gewesen." Am Mangel an Vorwänden sollte es nicht scheitern.
"Was ist mit ihrer Mutter? Weiß sie, wer du heute bist?" Es schwang kein Vorwurf mit. Varelia glaubte ihm, dass die Frau von damals so reagiert hatte, wie er es schilderte. Vermutlich hatte sie gut daran getan. Ein kleiner Laut entkam ihr. Als Frau eines Soldaten konnte man auch gleich den schwarzen Schleier zur Hochzeit tragen, so hieß es. Und die Wahrheit dahinter, kannte gerade Varelia nur allzu gut.
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Lothar von Tretogor
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Oh ja, Vorwände sich im Tempel zu treffen, gäbe es zu genüge. Nur: „Ich bin mir nur nicht sicher, ob sie das will.“ Der Tee des Großmeisters bekam plötzlich eine Menge Aufmerksamkeit von ihm. Die geformte Tasse, die gülden glänzende Flüssigkeit und wie nett man diese darin schwenken konnte. „Ich habe sie am See getroffen, konnte mir ihr reden.“ Seine Worte waren leise. Er war froh, dass sich die ehrwürdige Mutter so nahe gesetzt hatte. „Heute morgen hat sie Wyzima wieder verlassen. Hat mir Deine Schwester Svettele ausrichten lassen. Man bräuchte sie auf dem Gestüt und sie müsse erst… nachdenken. - Ein freundliches Kind, ja, und ihre Augen…“ Er sah seine zwar nicht so häufig, aber das war ihm aufgefallen und eines der wenigen Dinge, die er über sie wusste: ‚Sie hat Deine Augen, Lothar. Das wird mich immer an Dich erinnern.‘ Den Rest allerdings muss sie von ihrer Mutter haben, so eine hübsche Frau.

„Ihr Mutter… Ida…“ Wie er diese wenigen Buchstaben sagte, war es wohl mehr als nur eine Schwärmerei gewesen und ganz und gar nicht vergessen. „Ja, sie weiß, wohin es mich verschlagen hat.“

Dass man Soldaten nicht heiraten wollte, wegen ihrer Berufswahl kam ihm eher nicht in den Sinn. Natürlich starb man im Feld, aber natürlich nur die Anderen. Ohne diese Grundeinstellung wäre man wohl verloren. Diese dufte man trotz all der Verluste um einen ebenso nicht verlieren.
„Eine Hand voll mal vielleicht, hatte ich das Gestüt besucht – nach Außen rein beruflich. Am Anfang mehr, aber Ida wollte keine Gerüchte. Zuletzt in den letzten Kriegswochen.“ Nicht mehr, seit er dem Orden beigetreten war, dessen Großmeister er nie werden wollte. „Ist wohl auch besser so. Ich denke, sie macht sich Sorgen. Ich mir auch. Ich will sie beide nicht in Gefahr bringen, weil irgendeiner meiner Nieder meint…“ Jetzt trank etwas vom Tee und warf einen raschen Schulterblick zu Liam. Der Flamme sei Dank musste er diesem nichts erklären.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia erlöste Lothar von ihrer Aufmerksamkeit und beobachtete einen kleinen Vogel, der eifrig in einem Busch herum arbeitete. Doch sie hörte sehr genau zu und sie konnte nachvollziehen oder hatte zumindest eine Ahnung, was geschehen sein musste. Sicher standen auch unterschwellige Vorwürfe im Raum - das taten sie immer, wenn Kinder feststellten, dass sie aus irgendwelchen Gründen, die sie nicht nachvollziehen konnten, auf die Seite gestellt wurden. Das sie die Menschen, die für ihre Existenz verantwortlich waren, um sich haben wollten und manchmal nicht verstehen konnten oder wollten, wenn das nicht möglich war. Sei es aus persönlichen oder höhergestellten Gründen. Nachdenken war da noch eine der besseren Reaktionen. Fast wollte sie schon etwas erwidern, doch da sprach Lothar schon weiter und in diesem einfachen Namen lag so viel mehr Information als in tausend Worten. Ihr Blick kehrte zu ihm zurück und blieb auf dem Profil des Mannes hängen, dessen Führung und Weisung dieser Stadt seit Jahren den fragilen Frieden erhielt. Dem die Leute mehr folgten als der Statthalterin, auch wenn niemand es je aussprechen würde. Eine Säule des Glaubens und er Stärke in stürmischen Zeiten, doch nun gerade ein Mann, dem wie jedem Herrscher eine kluge Frau gut zu Gesicht stehen würde. Eine Vertraute abseits der Neider und Gefolgsleute. Stallmagd hin oder her.
Varelia fühlte den alten Groll gegen die Ablehnung des Ordens gegen alles Weibliche in sich aufsteigen. Das Chaos hatte nicht alle Wesen in Männliche und Weibliche geteilt, wenn es dazu nicht einen triftigen Grund gäbe. Sie atemte einmal durch die Nase ein und besänftigte sich selbst damit - Lothar kannte ihre Meinung dazu. Sie hatten schon Diskussionen in einem ganz anderen Tonfall geführt. Und Varelia konnte sehr harsch werden. Gerade nur war diese Seite wohl fehl am Platze und sie folgte lieber nun doch dem Blick des Großmeisters zu von Alensbach. Dessen Leidensgeschichte kannte sie nur aus den vielen Versionen städtischen Tratsches, aber auch hier war eine Frau im Spiel. Angeblich. Auch angeblich eine Hexe und diese war auf dem Scheiterhaufen gelandet. Zumindest das war fundiert. Varelia verstand Lothars Sorge also durchaus und nahm sie als eine eigene an. Vorsicht war die Mutter des Zunderkistchens.
"Mehr als dem Mädchen den Wunsch erfüllen und ihr den Abstand zum Nachdenken zu lassen, kannst du nicht tun. Jedes Kind sehnt sich nach dem Zuspruch der eigenen Eltern, nach Wurzeln. Aber ich kann euch beide - Ida und dich - verstehen. Euch stehen Dogmen im Weg, die den Naturgesetzen widersprechen und die vor allem den Frauen gefährlich werden können." Entgegen dem göttlichen Willen, aber diesen Zusatz schluckte sie hinunter, sonst würde sie doch wieder ins religiöse Debattieren driften. Als sie weiter sprach, war ihre Stimme ruhiger. "Ich habe dich als jemanden kennengelernt, dessen Gespür ihm stets den richtigen Weg gewiesen hat. Sei es nun Feuer, Mutter oder gesunder Menschenverstand, der dir dies eingegeben hat. Und du hast den Orden schon einmal in eine neue Richtung bewegt. Welch besseren Grund könnte es geben, den Kurs einmal mehr zu überdenken? Zumal da eine Generation heranreift, die gespaltener nicht sein könnte." Es würde zum Konflikt im Orden kommen, dass spürte sie in den Knochen und dann wäre Lothar ohnehin gezwungen, einmal mehr Partei zu ergreifen. Aber sie war sich sicher, wenn der Großmeister seinem Gespür statt irgendwelchen verknöcherten Regeln folgte, würde er das Richtige tun. "In der Zwischenzeit werde ich ein Auge auf das Mädchen und seine Mutter haben. Was willst du, soll ich vermitteln, falls die Frage aufkommt? Wünschst du das Gespräch oder überwiegt die Sorge?" Es würde einiges an Fingerspitzengefühl benötigen, um hier keinen Fehler zu machen, der ihm das Genick brach, das war ihr klar. Noch bestand der Orden überwiegend aus alten, weißen Männern und Änderungen kamen vermutlich nur über die Generationen.
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Lothar von Tretogor
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„Sie kennenlernen wäre schön“ Doch auch der Großmeister nickte dazu, dass er nicht mehr machen kann, als seiner Tochter Abstand und Zeit zu geben. Bis dahin müsste er mit dem Leben was er von ihr bekommen hatte. Verglichen mit anderen Entbehrungen, mit denen er hatte umgehen müssen, eigentlich nichts. Eigentlich. „Mein Herz möchte es. Mein Verstand sagt etwas anderes. Sag Du mir, ob es passt, wann es passt. Sag Du mir, wenn sie etwas brauchen oder ich helfen kann. Ich vertrau Dir und dem Urteil der ehrwürdigen Mutter.“ Später von einem Unglück erfahren, dass er hätte verhindern könnte wollte er gar nicht. Und dann war doch ein heranziehender Krieg.

Bei ihren Schmeicheleien, begann ein sanftes Lächeln, vielleicht ein bisschen spöttisch seine Lippen zu umspielen. Er kannte ihre Ansichten zur Lehrmeinung des Ordens und erinnerte sich an die religiösen Debatten, die er mit ihr geführt hatte, bestens. Wie gut er selbst Liebe oder gar Lust und Leidenschaft erlebt hatte, hatte er dabei stets verschwiegen, galt es doch einem bestimmten Bild zu entsprechen. Nun zog sie ihn vorsichtig auf ihre Seite, die Dogmen und den Kurs zu überdenken. „Hmmm, ja. Nur…“ Ein rascher Schluck Tee, um die Lippen zu befeuchten. „Selbst wenn es mir gelänge, die Brüder des Ordens in unbeugsame Familienväter oder auch -Mütter zu verwandeln, die die Liebe zu ihrer Familie oder gar Kindern als Bollwerk gegen das Böse nutzen und die Wärme in ihrer Brust zur ewigen Flamme machen. Würde mir meine Ida… den Vogel zeigen statt nur einen Fuß nach Wyzima zu setzen. Sie liebt ihre Unabhängigkeit.“ Stallmagd hin oder her. „Ihre Freiheit. Die Pferde. All das höfische Gehabe würde sie ankotzen.“ Ihn zu Weilen auch, aber er fügte sich.

Änderungen. Reformen. Wollte der Orden das? Fangen sie morgen damit an? „Und dann ist da noch Dein Kind Jakob… nein, das ist eigentlich meines.“ Aber so oft dieses Gespann Ritter Knappe nun im Melitele Tempel war. „Wir haben zu viele davon, Varelia.“
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Liam von Alensbach
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Dem aufmerksamen Zuhörer entging kaum etwas von dem, was da gesprochen wurde. Da war nichts, was ihn überraschte, schliesslich kannte er Lothar bereits viele Jahre und wusste auch um Tochter und Mutter. Und doch, als es um die Zukunft des Ordens ging, um Änderungen und Reformen, um die Frage ob der Orden das denn überhaupt wollte, da huschte der Blick, der bis anhin systematisch den Raum betrachtet hatte, zu den Sprechenden zurück. Eine Änderung des Ordens würde auch ihn betreffen und so ganz wusste Liam nicht, ob er sich dies wünschen sollte oder ob es nicht besser war es bei dem zu belassen, wie es nun eben war. Andererseits war da auch Jakob, der mit voller Innbrunst an eine Veränderung glaubte, an eine neue Zukunft. Jakob... einen jungen Mann dem Liam nur das Beste wünschte.

Wären Familienväter die Zukunft des Ordens? Würden sie vereinter dastehen als es nun der Fall war? Würden sie alle dies als Bollwerk gegen das Böse nutzen oder aber wären sie zu erschöpft von ihren familiären Pflichten um alles unter einen Hut zu bringen? Würden sie einfach ihre Familien verlassen können um gegen das Böse ins Feld zu ziehen?

Der Ritter veränderte für einen flüchtigen Moment seine Haltung.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia nickte. "Das werde ich."
Seine folgenden Worte entlockten ihr dann sogar einen kleinen Lacher, den sie mit den Fingerrücken zu kaschieren versuchte. Man lachte ja nicht über den Großmeister der Flammenrose. Dennoch konnte sie in gewisses Amüsement in der Stimme nicht unterdrücken. "Du denkst viel zu weit. Kleinere Schritte, mein Lieber. Unabhängigkeit ist ein schönes Stichwort." Sicher war es einfacher, Jungs zu indoktrinieren und ihre leicht formbaren Geister zu biegen oder notfalls zu brechen, bis sie das Regularium noch im Schlaf auskotzen konnten und dabei zu harten Männern wurden, die die eigene Mutter als Hexe verbrennen würden. "Ich will dir ganz sicher keinen Orden aus Familienvätern aufschwatzen. Ein paar mehr Freiheiten werden die Disziplin nicht gleich vor die Hunde gehen lassen, du musst nur aufpassen, dass die Ritterbrüder nicht am Ende anfangen, selbst zu denken." Die kleine Spitze konnte sie sich dann doch nicht verkneifen.
Lothar wechselte das Thema auf ein anderes Kind ihrer unfreiwilligen Ökumene und Varelia wurde wieder ernst. "Eines, was am liebsten keine elterliche Fürsorge mehr möchte, wie mir scheint." Sie hatte schon fast wieder vergessen, dass sie den Knappen angesprochen hatte. "Er braucht Weisung und Richtung, die Jarel ihm vielleicht nicht mehr geben kann. Was immer morgen geschieht, lasst ihn nicht aus den Augen. Er ist ein unsteter Geist.", schloss sie nun auch von Alensbach in das Gespräch mit ein. Sie hatte Jakob nun schon oft beobachtet und sah Dunkles unter der oft wild schäumenden oder auch kalt klaren Oberfläche.
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Lothar von Tretogor
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Vielleicht sollte man nicht über den Großmeister lachen, aber mit ihm? Außerdem: Lachte die strenge ehrwürdige Mutter Erzpriesterin des Melitele-Tempels überhaupt? Lothar schmunzelte über diesen kleinen Ausrutscher der Etikette. Wohin es mit dem Orden ging würde sich zeigen, faktisch waren seine Brüder weder alle Jungfrauen noch kinderlos. In wie weit sie selbst dachten, konnte er besser beobachten. Die Schlachten hatten ihm gezeigt, dass mal blinder Gehorsam und mal Verantwortung übernehmen zum Erfolg führt. So wollte man eigentlich auch beides. „Sie haben mich zum Großmeister gewählt. Welche Schlüsse man daraus auf ihre Denkfähigkeit zieht überlass ich jedem selbst.“ Der Orden wusste ja selbst nicht, ob es eine gute Idee war oder nicht und seine eigene Aufmerksamkeit wurde zu oft auf die ganze Stadt gezogen. Da gab es mehr zu ordnen, als ein paar Ritterbrüder.

Zu Jakob konnte er nur nicken. In dem Alter ist man so: meint man wäre jetzt wirklich erwachsen, nachdem man festgestellt hat, dass man es mit 17 doch nicht war. Und er selbst bezweifelte, dass Jarel morgen Abend noch Rittervater ist. „Du wolltest mir von einer Prophezeiung erzählen. - Seit der junge Mann hier ist, verheimlicht er mir irgendwas. Geht aus dem Weg, schlägt Finten.“
Lothar zuckte mit dem Schultern. Er konnte ihn nicht zwingen, Vertrauen anzunehmen. Das hatte er vorhin schon gesagt. Der Knappe war am Zug.
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Erzpriesterin Varelia
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Nun ließ sie das Lachen zu. Wenn Lothar schon Scherze auf seine Kosten machte. Varelia hielt die Wahl für eine Gute, auch wenn einige der Stimmberechtigten inzwischen vielleicht bereuten. Lothar hatte in den Zeitgeist gepasst und nun mussten sie damit leben, dass er auf dem Thron saß bis er starb oder jemand nachhalf. Ein biterer Gedanke, der sie wieder ernst werden ließ. "Und so kommt man wie die Jungfrau zum Kinde." Ihr war es ja ganz ähnlich ergangen, nur waren die Gepflogenheiten im Meliteleorden andere.
Dann schwenkte Lothar auf die Prophezeiung und den Knappen, den Varelia selbst angesprochen hatte. Und plötzlich wünschte sie, sie hätte den Mund gehalten. Einen Moment schwieg die Erzpriesterin nachdenklich. "Jakob, ja. Als ich ihn das erste mal kennenlernte, glaubte ich, er sei schwachsinnig und des Sprechens nicht fähig.", urteilte sie nüchtern und quittierte damit Lothars Ansicht, der Junge verheimliche etwas. Sicher tat er das, aber er schwieg auch, wenn er nichts zu verheimlichen hatte. Stumm wie Iola unter ihrem Gelübde war er gewesen, als er mit Jarel das erste Mal nach Wyzima gekommen war. Sie glaubte sofort, dass Lothar ihm jedes Wort aus der Nase ziehen musste, vor allem jetzt. Sie setzte sich etwas zurecht. "Das Medium, durch das die Göttn spricht, ist Schwester Violetta. Jarels Mündel. Normalerweise treffen wir Vorkehrungen und verbinden die Weissagung mit einer Anrufung. Aber an diesem Morgen kam die Stimme Meliteles ganz unvorbereitet über Schwester Violetta und sie sprach in der Vergessenen Sprache." Lothar gegenüber sprach sie solche Dinge entspannt aus und da er Liam vertraute, hatte sie beschlossen, dies ebenfalls zu tun. Anderen Rittern des Ordens würden diese Worte allein reichen, Iola als Hexe zu verbrennen.
Sie hob die Hände, die bis eben in ihrem Schoß geruht hatten, zu einer nach oben offenen Geste. "Die Stimme der Göttin prphezeite eine Zeitenwende, eingeläutet von den Geschöpfen der neuen Konjunktion. Es wird ein Kind zweier Welten kommen und dieses Kind wird unser Schicksal neu formen. Das Zeichen des Kindes wird das flammende Herz sein und unter seinen Händen wird ein Königreich erblühen." Sie ließ die Hände wieder sinken und sah Lothar an, während die Worte einsinken konnten. So vergessen war die Vergessene Sprache nicht, nur waren die Werke dazu selten und fast alle im Turm von Ellander beheimatet. "Jakobs Familienwappen enthält ein flammendes Herz. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht nicht. Ich werde befürworten, dass er mit dir spricht. Ohne Finten. Aber versprechen kann ich nichts - auf mich hört er vermutlich so wenig, wie einst meine Söhne auf mich hörten." Sie lächelte und würde zu dem Thema nun nichts mehr sagen. Alles weitere oblag dem Willen des Knappen. Helfen konnte nur, wessen Hilfe auch gewollt war.
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Lothar von Tretogor
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Nein, Lothar würde Iola nicht sofort als Hexe verbrennen oder noch ihr nachmittägliches Bedürfnis nach Trost in seinen Armen als weibliches Hexenwerk dazu legen, aber so richtig gefielen ihm die Worte nicht. Nackenhaare, die sich sträubten, wenn er an unkontrollierte Zauberei dachte, gepaart mit der Erinnerung an den Geruch von verbrannten Fleisch, der sich wieder in seiner Nase schob. Bilder von verkohlter Kavaliere, bei der man Ross und Reiter nicht mehr unterscheiden konnte.
Der Geschmack des Tees lenkte ihn ab, verbrühte Kamille roch besser und er zwang seine Gedanken wieder ins Jetzt zu Jakob und… einem Kind. „Hat er… ?“

Doch der Großmeister unterbrach sich, denn er kannte dieses Gesicht der Erzpriesterin zu genüge. Sie würde dazu nichts mehr sagen. Aber er dachte noch einmal über all die Dinge nach, die ihm zugetragen wurden, über all die Worte, die gesprochen wurden oder eben nicht sowie die vielen Entscheidungen, die aus Gründen getroffen worden waren. Ein paar Einzelheiten ergaben unter dieses Licht betrachtet doch erschreckend viel Sinn. Lothar lächelte in sich hinein und schob die Teetasse schick zurück an ihren Platz. „Lass es mich wissen, wenn der Tempel demnächst Unterstützung im Waisenhaus braucht.“ Im Frühjahr dann?

„Aber nein, schwachsinnig ist er nicht. Dafür sind die Augen zu wach.“ Vielleicht hatte der alte Veteran schon zu viele wahrhaft Schwachsinnige unter sich gesehen. „Ich habe es wohl auch Elise zu verdankten, dass er bei unserem Aufeinandertreffen zutraulicher geworden ist. Musik ist… so Vielseitig.“ Dass man Harfen so schlecht mitnehmen konnte ärgerte ihn durchaus. „Ich hoffe Miss Rovinsky kann sich im Tempel mit einbringen und ist keine zu große Last?“ Ein Themenwechsel zu weit weniger Verfänglichen.
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Liam von Alensbach
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Die Prophezeiung. Liam's Blick beendete seine Wanderschaft und fand den Grossmeister und Varelia wieder. Grau und stechend und dabei auch so kalt wie der überziehende Frost im tiefsten Winter. Nicht weil er es wollte, aber das Grau war nun einmal eines, welches die kalte Jahreszeit hervor brachte. Und dann war ja da noch Violetta, ein Medium also? Er hatte Jakob und Iola, Violetta, bereits miteinander umgehen sehen und war sich sicher, dass ihre Beziehung tiefer ging als reine Freundschaft. Der alte Liam hätte sie mit der Klinge gerichtet, er hätte den Hass in seinem Herzen gespürt, denn alles was mit Zauberei zu tun hatte, war Böse. Diese Lehre hatte er Tag für Tag, Stunde um Stunde, eingebläut bekommen. Er hatte sie so oft wiederholt, dass seine Träume verschwanden und er gar im Schlaf an nichts anderes mehr denken konnte. So erzog man eben einen Bluthund. Der Liam von heute nahm es gelassener, weil er wusste, dass Zauberei und Hexen nicht per se Böse waren. Schliesslich wurde ihm bereits mehr als einmal das Leben gerettet, durch eine Zauberin. Durch eine Hexe. Wie auch immer.

Für einen flüchtigen Moment hob er die Brauen, als Varelia von einem Kind zweier Welten sprach und er erinnerte sich an den Moment, als Iola und er in der Tür zu Varelias Zimmer eine kurze Bekanntschaft miteinander gemacht hatten. An das blasse Gesicht, an.... Konnte das sein? Er beschloss, die Fragen erstmal beiseite zu schieben. Vielleicht würde er Jakob eines Tages darauf ansprechen.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia hob ebenso die Brauen und sah Lothar mit perfekt gespiegelter Verblüffung an. "Wie kommst du darauf, dass die Große Mutter nicht von ihm selbst spricht?" So weit zu den möglichen Deutungen ihrer Worte. Es war schon bezeichnend, dass der Großmeister direkt davon ausging, dass seine Ritter und Burschen sich allesamt nicht an ihr Gelübde der Keuschheit hielten. Immerhin gelang es ihr, nicht die Augen zu verdrehen. Sei es wie...
"Eine beliebte Strafe..." Das Waisenhaus. Sie schmunzelte und leerte ihren Tee. Entspannt zurück gelehnt verweilte sie einen Augenblick im Moment, lauschte den Blättern und dem Zirpen einer Grille.
"Das Harfenspiel bei der Handarbeit werden wir vermissen, wenn der Junge abgereist ist. Es wäre mir eine Freude, wenn die Sera ab und an die Zeit fände für uns zu spielen. Oder du.", nahm sie den Themenwechsel mit einem Zwinkern auf, nur um gleich wieder abzuweichen. "Wann soll ich mich morgen einfinden?", womit sie auch schon die Verabschiedung einleitete. So schön dieses Gespräch in aller Ruhe und Abgeschiedenheit auch war, auf sie beide warteten Pflichten.
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Lothar von Tretogor
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„Och.“ Der Großmeister strich sich über den Bart, wie kommt er darauf, dass nicht Jakob selbst gemeint sein könnte? Vielleicht weil ihm noch andere Sachen zu Ohren gekommen waren? Liam hatte ihm ein paar Sachen erzählt. Aber davon abgesehen: „Er ist... kein Kind zweier Welten?“
Natürlich müssen diese zwei Welten nicht zwei Sphären sein, sondern nur zwei Welten wie zwischen arm und reich oder Nilfgaard und Nördliche Königreiche. Oder Mann und Frau.

Auch er leerte den Tee, seine zweite Tasse. „Ich bin mir sicher, dass Sera Rovinsky dieser Bitte gerne nachkommt. Oder ich... wenn sie nicht da ist, sonst korrigiert sie mich nur.“ Er schmunzelte. Da war wieder der kleine Junge, als der er sie einst kennengelernt hatte. Doch zurück zu anderen Vorantwortungen.
„Nach der Mittagsmesse, werden wir uns zurückziehen. Ritter Moore kann dieser gerne beiwohnen. Erwartet wird er erst später.“ Lothar schloss die Augen und zog die Luft ein, noch einmal durchatmen, bevor es wieder raus ging. Aber natürlich ließ er der Dame den Vortritt.
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Ein sanftes Nicken, nachdenklich vielleicht, dazu ein Heben der Brauen. Aber sie schwieg, sagte nichts mehr zum Thema und schmunzelte über die Bemerkung zur Harfenlehrmeisterin. Ja, so waren die Lehrer - meistens nicht besser als Eltern. Man konnte so groß werden, wie man wollte, sie würden ihre Rolle niemals abstreifen und man blieb immer Schüler. Oder Kind. Sie genoss den Gedanken, dass der Großmeister des Ordens der Flammenrose an winterlichen Abenden einfach so in den Tempel der Melitele kam, um die Fauen bei ihren Handarbeiten mit Harfenspiel zu unterhalten. Wie friedlicher wäre die Welt, wenn sie nur mit Musik gefüllt wäre, anstatt mit dem Klingen von Metall? "Es würde mich sehr freuen.", hörte sie sich sagen und es klang so ehrlich, wie es gemeint war.
Varelia zog ihr Schultertuch fester und erhob sich. Nach den Mittagsmessen also. Sie würde ihre im Tempel halten und dann zum Kloster des Ordens kommen, mit oder nach Jarel. Welcher Messer - oder ob überhaupt einer - dieser beiwohnen wollte, blieb offenkundig ihm überlassen. Sie strich ihre Röcke glatt und reichte Lothar die Hand. "Lass uns das bald wiederholen. Vielleicht unter weniger düsteren Wolken.", dann wandte sie sich zum Gehen, blieb aber noch kurz bei von Alensbach stehen, um ihn ebenfalls zu verabschieden. "Auf bald, Ser von Alensbach. Passt mir auf ihn auf, er ist einer von den Guten." Ein Schmunzeln über die Schulter, dann verließ sie den Garten. Drinnen hörte man sie nach Sera Wenck rufen, denn sie wollte ja noch nach Natascha sehen.
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Lothar von Tretogor
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Lebenslauf: Lothar

Einer von den Guten? Aha. Da hatte sie ihm schon anderes an den Kopf geworfen, meist vor mehr Zuschauern. Alles zu seiner Zeit. Zum Abschied hatte der Großmeister sich ebenfalls erhoben und galant die gereichte Hand geküsst. Eine sonnigere Gelegenheit würde sich finden. „Die Wärme der Flamme mit euch.“ Ob er wieder die förmliche Anrede wählte oder Varelia und ihre Vertrauten meinte wurde nicht ganz klar.

Nachdem die Erzpriesterin den kleinen Hof verlassen hatte, wandte sich auch Lothar an seinen Aushilfsleibwächter und deutete auf Tee und Gebäck: „Magst Du was?“ Bernard nahm solche Gelegenheiten gern mal wahr. Süßspeisen lagen zwar auch in Lothars Büro herum, aber der Tee war im Kloster doch eher von funktionalen Charakter als eine Krönung der Kochkunst wie hier. Außerdem konnte man die Zeit noch für ungestörten Austauschen nutzen, bevor man wieder zurück kam. Ein paar Florin landeten als Bezahlung auf den Tisch. Die Bäckerleute hatten gegenüber Liam zwar gesagt, dass dieser, der Retter ihrer Natascha würde alles bekommen, aber so viel Kuchen wie das Leben einer Tochter wert ist konnte auch Lothar nicht essen.
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Liam von Alensbach
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Liam verabschiedete Varelia mit dem Zeichen der Flamme. "Ich tue mein Bestes, Ehrwürdige Mutter," sprach er und sah ihrer Gestalt nach, bis er sie aus den Augen verlor. Erst dann fasste der Ritter den Grossmeister in seinen Blick, der zu Tee und Gebäck huschte und ihm ein kurzes Schmunzeln auf den Mund strich. "Man soll nichts zurücklassen." Lebensmittelverschwendung kannte man auf Reisen nicht und weil Liam nicht so oft zu Tee und Gebäck kam, sagte er nicht nein zur Einladung. Er richtete die Klinge so, dass er sich setzen konnte und eine Tasse Tee fand sich schneller vor seiner Nase, als er blinzeln konnte. So fühlte es sich also an, ein Held zu sein. Aber er war da ja kein alleiniger Held gewesen und so dankte er Jakob im Stillen für die beherzte Hilfe an jenem Abend. "Und? Bist du zufrieden mit dem Ausgang des Gesprächs?" Liam fragte dies sehr offen, nachdem er sich versichert hatte, dass niemand im Hof war und dennoch blieb seine Stimme gedämpft.
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