Stadtteil | Novigrader Docks

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Tatsächlich hatte der Hexer dem freien Bürgermonster nur halb zu gehört: „Wer soll wem einen blasen?“ Aber so lange es redete lief es nicht weg. Oder wenn es dabei weglief, musste er nicht einmal sehen wohin es lief, sondern konnte alleine mit den Ohren folgen. „Hast Du eigentlich einen? Also vermehrt sich deine Spezies so wie Säugetiere? Oder mehr so amphibisch? Drüber laichen und gut? Du… fühlst Dich schon als Männchen, oder? Wie war nochmal Dein Name?“
Von ihm aus konnte man gerne reden, er hatte hier nichts weiter vor, nachdem das Badehaus warten musste. Insgeheim war er froh, dass er nicht einmal richtig drohen musste, es einfach sitzen blieb und sogar noch Vorschläge machte wie man es aufhalten konnte. Crehwill saß neben der Wanne und nickte: „Ja, ich riech es auch… Dieser Gestank geht kaum aus dem Haaren raus, wenn der mal drin ist.“ Um das zu beweisen, zog er den Zopf hervor, um diesen Xoschnaw zu zeigen. „Sei froh, dass Du Dich damit nicht herumschlagen musst. Unter Wasser sehr unpraktisch und ich hab nicht so einen hübschen Kamm, sodass abrasieren nicht in Frage kommt. Dann sähe ich ja noch abgefuckter aus…“
Wobei so ein irrer Magier ihm mal erklärt hatte, dass man seinen Körper mit den passenden Mitteln bestimmt noch weiter mutieren könnte. Ein Monster in den Mixer und rein in den Hexer, damit dieser noch mehr konnte, aber dafür ihm sonst was wüchse. Crehwill hatte dankend abgelehnt, was der Zauberer nicht so wirklich akzeptierte. Blöde Geschichte, noch blöderes Ende.

Sein Gesprächspartner verdrückte sich, als die Kapitänin herantrat. Sie hatte eines dieser Drogenröllchen in der Hand, wie dieser… wie hieß er? Alexander von Rassija? Hm, der hatte ihn so nett über die Leiche angelächelt. Aber gesehen hatte man sich nicht wieder, schade eigentlich. Vielleicht läuft man sich ja nochmal über den Weg.

„Feuer?“ Hm, Barbie nickte. Er hatte verstanden und hob auch den linken Zeigefinger wie beim letzten Mal. Aber statt einem Flammenstrahl zeigte er nur nach oben: „Feuer. Decke. Ruh’ff?“ Kopfschütteln. Dann hätte man zwar ein Oberlicht, doch nicht so wie gewünscht. Aber der Hexer erhob sich leicht, um sich neben die Wanne zu setzen. Er winkte sie mit der einen Hand sie zu sich heran und mit der anderen Xoschnaw etwas weg: „Rutsch ein Stück“ Diesmal hielt er die Linke über die Wasseroberfläche, bevor er wieder dieses Zeichen in die Luft malte. Der Feuerstrahl ließ Pan gerade so viel Platz, dass man eine Zigarette entzünden könne und erhitze sonst das Wasser. Zumindest für zwei Herzschläge dann war der Spuck vorbei und eine warme Strömung trieb durch die Wanne: „Fühlt sich ein bisschen so an, als ob ich rein gepisst hätte, was?“
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Pandora
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"Whoohoohoo!" Spontaner Ausdruck von Begeisterung und etwas Bammel, fast wie in einer Achterbahn. Jordan beugte sich in die Wanne und die Zigarette flammte an. Blauer Rauch stieg ihr aus dem Rachen, während sie das glimmende Ende betrachtete. "Heiße Sache, Barbie.", kommentierte sie feixend und besah sich dann den Kobold in seiner Wanne genauer. "Hoffe doch, du kochst den kleinen Racker nicht. Am Ende wird es still hier drin und man kann sich auf seine eigenen Gedanken konzentrieren. Wäre ja noch schöner.", konstatierte sie entgegen aller Vernunft. Es verstand sie ja keiner. Sie überlegte, aber ihr fielen nicht genug Vokabeln ein, von dem wenigen, was sie bisher kannte, also klopfte sie Barbie nur auf die Schulter und fügte eine "Danke.", in der Gemeinsprache hinzu.
Die Kippe auf dem Zahn kehrte sie zurück zur Ge-Scha, um zu meditieren. So nannte sie das zumindest, wenn sie sich mit einem Sachverhalt, ob nun technischer oder menschlicher Natur, befasste. Und dabei brauchte sie in der Regel niemanden, der ihr rein laberte oder schon mal los pfuschte. Sie hatte gerne einen Plan, bevor sie zu Werke ging und dabei rauchte sie gern in Ruhe. Vadim schien das irgendwie akzeptieren zu können und machte sich seinerseits an das Thema Oberlicht. Ohne Feuerstrahl, aber vielleicht mit Hexer.
"He Hexer, hilf mir mal die Schindeln vom Dach holen. Du gehst rauf." In Klammern: Du heilst schneller, wenn du runter segelst. Während sie hinaus gingen, erklärte Vadim, was er von Jordans Hand-zu-Fuß-Ausführungen verstanden hatte. "In der Halle soll es mehr Licht geben. Wenn ich das richtig kapiert hab, meint sie so ne Art Fächer, den man auf und zu schieben kann. Reinregnen soll's ja wohl auch nich'." Er legte die Finger aneinander und öffnete und schloss die Abstände dazwischen demonstrativ. So wirklich eine Idee hatte er noch nicht, wie das werden sollte, aber Schritt eins war mal ein Loch machen.
Jordan blieb mit dem kleinen Fischkobold zurück, den irgendwann die Neugier aus seiner Wanne trieb und der patschend an sie heran schlich. Sie warf ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu, ließ ihn aber in ihrer Nähe zu, so lange er nichts anpackte.
Und dann fielen die ersten Sonnenstrahlen durch Lücken im Dach auf ihren Arbeitsplatz. Blinzelnd blickte sie nach oben, wo die Männer ihrer Anweisung gemäß eine Öffnung schufen. So konnte man doch gleich viel besser arbeiten. Zufrieden senkte sie den Blick wieder, um weiter rauchend einmal um den Karren samt Ge-Scha herum zu wandern, sich dann die Kippe wieder auf den Zahn zu klemmen und mit ruhigen, aber zielsicheren Handgriffen zu beginnen, jene Teile zu demontieren, die man auch ohne Werkzeug lösen konnte. Allen voran die Klappe an der Munitionskasette, die verbogen war und aus der ein Teil des Munitionsgurtes heraus lugte. Es patscherte wieder und der Kobold steckte die Nase über den Rand des improvisierten Arbeitstisches. Jordan zog eine Patrone aus der Halterung am Gurt und reichte sie nach kurzer Überlegung dem kleinen Wicht.
"Hier, aber stell nichts Blödes damit an." Dann ließ er sie vielleicht in Ruhe. Der Gurt musste eh raus und danach sollte sie sich der Frage widmen, wie man Nachschub erzeugte. Nach den Informationsfetzen, die sie bekommen hatte, könnte das nicht so einfach sein. Der Oberst hatte mit dem Kobold darüber gesprochen. Jordans Augen folgten diesem kurz. Der sollte sich da also drum kümmern? Dieses Fischding mit der großen Klappe. Hatte der überhaupt Daumen? Jordan schüttelte den Kopf, mehr um diesen frei zu bekommen, als um das ganze Gedenke vor sich selbst zu bewerten. Sollte sie machen. Sie hatte erstmal ein konkretes Problem und das war schon an der ersten Stelle zusammen gegammelt. Also warten auf den Hammer. Oder...
"Barbie?! Ich brauch nochmal Feuer!" Nur die Patronen vorher schön weit weg bringen.
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Xoschnaw
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"Ich füüüüühle mich als Dämon, Hexer, wie fühlst du dich so?", maulte Xoschnaw. "Ich kenn' meinen Vater, der hat was penisartiges und genug Charisma, um eine Hexe zu schwängern - die nicht meine Mutter war, sondern die von meinem Halbbruder, der auch besser aussieht, zugegeben. Aber man kann nicht alles haben: er hat Muckis, ich hab Hirn. Meine Mutter war vermutlich weniger hübsch, so aus Menschensicht und entweder nicht sonderlich fürsorglich oder das Gesicht hier kann nicht mal eine Mutter lieben. Aber ich bin Nestflüchter, kein unnötiges Mitleid bitte. Was blasen und allgemein artübergreifende Kompatibilität angeht, muss ich dich enttäuschen. Ich hab aber auch noch keine Studien über die Vermehrung meiner Art anstellen können, weil ich bisher auf kein anderes Exemplar getroffen bin, also sterbe ich wohl einfach aus. Ich betrachte es so: die Physik eines Universums hält nur ein Genie meiner Größe aus und darum vermehrt sich ein Xoschnaw nicht." Was nur so halb stimmte. Er besaß oberhalb des Hüftknochens Einkerbungen, die in Taschen zwischen Bauchdecke und inneren Organen führten. Diese waren samtig weich ausgekleidet und machte ihm den Eindruck von etwas, in dem man Larven oder Jungtiere herum schleppen und auf die Art schützen konnte. Ähnlich wie bei Seepferdchen, nur das es zwei Schlitze dieser Art auf jeder Seite gab. Fast wie Jackentaschen im Leib, nur das Xoschnaw tunlichst vermied, die Hände dort hinein zu stecken. Das Gefühl war befremdlich und irgendwas hielt ihn davon ab. Vor langer Zeit hatte mal eine Taschendiebin die Finger da hinein gesteckt - das Erlebnis war für sie beide nicht sonderlich angenehm gewesen.
Aber das Gespräch verlor sich zwischen stinkenden Haaren und abgefuckten Visagen. Xoschnaw rückte, klappte den Kamm auf und zu, beobachtete die beiden Menschen und hielt tatsächlich einen Moment die Klappe, als das Feuer im Wasser verglomm und dieses erwärmte. Er blubberte etwas darin herum und als ihn der Hexer anfeixte, spuckte er diesem erstaunlich zielsicher eine Salve eben dieses pisswarmen Wassers ins Gesicht. Dann blieb er in seiner Wanne zurück und es wurde still. Unerträglich still.
Er paddelte hier hin und dann wieder dahin. Verrührte das warme Wasser mit dem Kalten, formte mit den Händen einen Hohlraum, aus dem er durch schnelles Zusammendrücken der Handflächen Wasser wie aus einem Springbrunnen nach oben schießen ließ. Dann legte er sich rückwärts in seinen Trog, ließ die Beine heraus baumeln und schaute durch das Wasser nach draußen in die dämmrige Halle. Spuckte Wasser. Drehte sich planschend wieder auf den Bauch und lugte über den Rand. Ihm war langweilig und er war hungrig. Sein Metabolismus war schnell und nach so einem Abenteuer wie heute Morgen verdampfte die Energie nur so in seinem Blut. Außerdem hatte Jupp nicht sonderlich vie eingebracht in der Nacht und sein Magen war schon auf Halbmast geschwungen, als er noch allein im Wasser unterwegs war.
Ablenken würde wie so oft am besten helfen. Er war es gewohnt zu hungern. Sein Körperbau erzählte genau das. An Xoschnaw war kein Gramm zu viel, die ledrige Haut spannte sich über sehnige Muskeln und Knochen. Alles davon auf Leichtheit, Wendigkeit und Zähigkeit ausgelegt. Er kletterte aus der Wanne und tapste im sicheren Abstand zu der Komischen Frau und der Kanone. Sie machte nichts, außer ihm einen Seitenblick zuzuwerfen, also wagte er sich noch etwas näher. Und wie sie schaute er nach oben, als das Dach plötzlich Licht herein ließ. Nur kniff Xoschnaw geblendet die lichtempfindlichen Augen zu. Er war an Nacht und dunkle Wasser angepasst - grelles Sonnenlicht hatte die Kraft, ihn bis zum Erblinden zu blenden, daher zog er sich auf die Schattenseite zurück, sah aber weiter zu. Und dann bekam er eine Patrone. Mit einem Kommentar, den er nicht verstand.
"Aha, für mich? So ein 'Verinigte Statsen von Amärrikka' Eigentum, ja? Und ich soll eins nachbauen, sagt der große Menschling. Und du sagst irgendwas auf Pottwalisch und ich hab keine Ahnung, was du meinst. ABER! Ich bin Technologe, Mechanikus Maximus und darum wird es mir gelingen aus DIESER,", er hob die Patrone wie einen Schatz ins Licht, "viel zu machen. Allein durch die Kraft meines Geistes." Er tippte sich mit der Spitze der Patrone an die Schläfe. "Wirst sehen." Er betrachtete das Kleinod und murmelte etwas von einer Säge, während er sich damit in eine schattigere Ecke der Halle zurück zog.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Obwohl er ein wenig sich in seinen Gedanken verlor, duckte Crehwill sich weg, sodass ihn der Wasserstrahl nur halb traf. Hexer und ihre Reflexe. Besonders dieser wollte ein hübsches Gesicht behalten. Leider klappte es nicht immer. Ein Finger fuhr über seine linke Wange und die Bolzennarbe.
„Missverstanden.“ So fühlte er sich. So wirklich lange nachgedacht, hatte Crehwill über diese Antwort nicht, sie kam einfach so raus und warum er ausgerechnet einen Dämon so antwortete, wusste er nicht. Ein Dämon mit Eltern. Das passte nicht in seine Welt, aber der Wannenbewohner war ja nicht vor hier. Immerhin wusste dieser von seinen Eltern im Gegensatz zu ihm. „Kein Nachwuchs, das kenne ich. Da haben wir was gemeinsam. Obwohl es für mich genügend Wesen gibt, die die nötige Kompatibilität aufwiesen.“
Wie Jordan. Die er aber leider kaum verstand und ihre Sprache nicht wirklich zuordnen konnte. Heiße Sache Barbie. Was auch immer das bedeuten sollte, aber er nickte. So Armeetypen fanden es immer gut, wenn man nickte. Außerdem hatte sie danke gesagt. „Bitte.“ Hatte sie vielleicht auch schon gehört. „Es war mir eine Ehre von Diensten sein zu dürfen.“ Das war übertrieben, aber er tat’s trotzdem. „Kapitän.“
Mit dem Rauchestäbchen verzog sie sich wieder zu dieser Waffe. Sie gefiel ihm nicht. Die Waffe nicht die Frau. Die selbstsichere Art empfand er auf ein gewisse Weise attraktiv. Das Xoschnaw begann sich in der Wanne zu beschäftigen, wie es jedes andere Kind tun würde. Kinder waren auch oft Genies. Es musste dünn lächeln, definitiv niedlicher als ein Nekker oder Ertrunkener.
Vadim hingehen nicht. Er hatte seit gestern Abend an Selbstvertrauen gewonnen oder er selbst an Schrecken. Gestern sind sie nach dem Ingi noch zusammen gezuckt und jetzt wird er mit ‚He Hexer‘ tituliert: „Das Kommando unter einer Frau tut Dir gut, hm?“
Ein Loch ins Dach, klar. Dächer haben im Laufe der Ausbildung ihren Schrecken verloren und hier geht es ja nicht einmal tief runter. Crehwill wünschte noch viel Spaß in der Wanne und folgte nach draußen. Wie der Hexer auf der Dachschräge herumsprang musste es auch ganz leicht sein. Nachdem man noch nicht wusste wie das Ganze wieder zugehen sollen, machte er vorerst lieber mehrere kleinere Löcher ins Dach, statt einem Großen. Da würde ebenso Licht hineinfallen, aber weniger Regen, sollte sich wieder ein Sommergewitter ankündigen.
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