Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia hörte zu und wünschte sich nebenher einen Stuhl, denn ihr Rücken begann vom langen Stehen schon wieder zu Schmerzen. Und Jarel nannte sich einen alten Mann... Das Alter mochte Weisheit und dergleichen bringen, aber es brachte auch viele Nachteile mit sich. Die Spannungen zwischen Elf und Mensch nahm sie nicht wirklich wahr, dafür war sie einfach zu abgeschlagen und die Probleme, die sie nun zu überschauen hatte, gingen schlicht über persönliche Querelen hinaus. Sie hob wieder einen Arm vor ihre Mitte und stützte den anderen darauf, um sich kurz Augen und Nasenwurzel zu massieren. Jarels Erzählung muteten ihr äußerst fantastisch an, sodass sie sich immer wieder daran erinnern musste, dass er nicht von diesem Kontinent stammte. Hier hätte ihn wohl schon längst der Orden oder ein Hexenjäger geholt. Wo er herkam war mehr Normalität. Mochte sein, dass 'der Schwarze', wie er ihn nannte, sich gegen das Eingesperrtsein wehrte und die Gegebenheiten hier andere waren, sodass er leichter frei kam. Jarel hatte in den letzten Wochen mehr als eine seiner Grenzen überschritten, Körper und Geist waren weder stark noch im Einklang. Wirklich verwundert war Varelia daher nicht über die Entwicklung.
Die Erzpriesterin begegnete jarels Blick mit aller Ruhe, die sie aufbringen konnte, aber auch mit Aufrichtigkeit. "Ich würde lieber vertrauen, das weißt du, aber in Anbetracht der Umstände braucht es eine Form der Kontrolle darüber hinaus. Tut mir Leid." Ihr Blick driftete wieder zu Avarion. "Was braucht es für solch einen Eingriff, Ser DeSpaire und wer könnte ihn vornehmen?" Dann sah sie Jarel wieder an. "Und welche Risiken bestehen? Könnte der Eingriff ihn... wecken? Ihn wütend machen?" Für sie war die Situation wirklich schwer zu greifen und umso schwerer fiel es der Erzpriesterin, die richtige Entscheidung zu treffen.
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Avarion DeSpaire
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Die Worte von Jarel waren in erster Linie eines, viele! Ion lauschte und ein paar mal warf er Jarel einen bösen Blick zurück, als dieser in alten Wunden und Geschichten herum wühlte. Dinge die nur bedingt hier und jetzt interessant waren. Die Hände locker auf dem Rücken ineinandergelegt wartete er darauf, das der Mensch mit seiner Märchenstunde vom Guten Wolf fertig wurde. Dinge die Ion SO nicht einmal wusste. In seiner Erinnerung waren die Worgen, die wilden kranken Worgen alle für andere Humanoide, die sich nicht wehren konnten, tödlich. Ein Grund warum Ion die Geschichte, wie Jarel sie erzählte, nicht wirklich glauben konnte. Es stand ihm in diesem speziellen Vorfall aber nicht zu eine Entscheidung zu treffen.
Aber Varelia traf eine Entscheidung und Ion nickte zu dieser. "Der Eingriff geht schnell und in Jarels Fall würde ich sogar von eine Betäubung absehen. Wenn er es wünscht, kann ich seine Gedanken beeinflussen, dass er nichts merkt. Sollten Anzeichen einer Verwandlung bei dem Eingriff auftauchen, unterbinde ich diese mit einer Nadel. Dauerhaft ist die Nadel allerdings keine Lösung, durch die Spitze würde es einen dauerhaften Schmerz und Impuls geben. Unnötige Schmerzen und Entzündungen. Als Material würde ich einen dünnen Ring aus Gold bevorzugen. Es hat den Vorteil. das der Ring nicht wandert und man ihn schneller wieder findet zum entfernen. Als Ort für das Implantat würde ich eine Stelle wählen, an der sich die Haut weniger bewegt und so nicht direkt sehnen und Bänder drunter liegen." Ion hob seinen Arm und legte die Hand auf den Trizeps, die Rückseite des Arms. "Hier. Die Muskeln sich mäßig ausgebildet und die Region ist weit genug entfernt von Gelenken." Langsam ließ er den Arm wieder sinken. "Ich bräuchte starken Alkohol zum reinigen der Wunde, und natürlich einen Ring aus möglichst reinen Gold. Schließen würde ich die Wunde mit einem Zauber."
Abwartend sah er zu Jarel und Varelia.
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Jarel Moore
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Im Gegensatz zu dem Wortschwall vorher war Jarel abermals wortkarg.
Die Idee einen Fremdkörper eingepflanzt zu bekommen riss ihn hin und her. Ja, es würde die Verwandlung verhindern. Doch welche Nebenwirkungen konnte das mit sich ziehen? Würde seine Selbstheilungskräfte versiegen? Was war mit seinem Transplantat? Würde das eine das andere…
Der Schattenläufer würgte den Gedankengang ab und nickte.
„Keine Betäubung.“, stimmte er zu. „Und bleib ja aus meinem Kopf raus.“, fügte er in Ions Richtung hinzu.
Dann sah er in Varelias Richtung und wartete auf ihren Beschluß.
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Erzpriesterin Varelia
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Varelia kratzte die letzten Reste Energie zusammen und straffte ihre Haltung neu, nachdem sie allmählich in sich zusammen gesunken war. Der Magus schien eine sehr klare Vorstellung zu haben und wollte wohl selbst Hand anlegen. Jarel stimmte zu und die Erzpriesterin fühlte sowohl Erleichterung als auch Sorge. Ein Fremdkörper war niemals etwas, was ein Körper gerne ertrug und sie dachte dabei weniger an Nebenwirkungen wie fehlende Heilkraft. Eher an Wundbrand und Verkapselung. Ihr Blick kreuzte seinen, hielt ihn fest und suchte darin tatsächlich einen langen Moment etwaige Täuschung. Sie kannte ihn schon so lange...
Sie entschied sich, zu vertrauen. Jarel und über ihn dem Elfenmagier. Die Erzpriesterin küsste drei Finger ihrer rechten Hand, führte sie zum Herz und dann zu Jarels Stirn, ohne diese zu berühren. "Möge Melitele dich schützen und leiten." Dann trat sie an Avarion heran und wiederholte die Geste bei diesem. "Möge Melitele Eure Hand führen und Euch Kraft geben." Sie ließ die Hand sinken. "Ich werde Euch alles bringen lassen." Lieber wäre ihr der Behandlungsraum statt eines schmutzigen Torhauses gewesen, aber sie mussten alle Kompromisse akzeptieren. Den Ring würde sie aus ihrem eigenen Fundus stiften, alles weitere ließ sie von Mendel in einer der Taschen bringen, die die Heilerinnen für Hausbesuche benutzten.
"Braucht ihr meine Hilfe?" Sie war erschöpft, aber würde bleiben, wenn es notwendig war.

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Zuletzt geändert von Erzpriesterin Varelia am Freitag 26. April 2024, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Avarion DeSpaire
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Die Risiken waren Ion durchaus bekannt und er wusste es sehr zu schätzen, das Erzpriesterin Varelia ihm das vertrauen schenkte. Die Prozedur würde schnell gehen, nicht von Dauer sein und Gold war eines der Metalle die nicht oxidierten. Wäre er in seiner Heimat gewesen, wäre seine Wahl auf etwas anderes gefallen, aber das war er nicht.
Als sie den Segen sprach hielt er lediglich kurz die Luft an und schmunzelte bei dem Gedanken wie Toralar in der letzten Ecke seines Körpers in Deckung ging um von dem nichts ab zu bekommen. "Ich danke euch vielmals. Ruht euch aus. Wir kommen alleine zurecht. Lasst mir einfach alles bringen und ich informiere euch über alles, wenn wir fertig sind." er deutete eine Verbeugung an. "Wenn es erledigt ist, wird dann eine Bewachung und ein Hausarrest in diesem Raum weiter von Nöten sein, oder können wir in die Quartiere zurück kehren?" Auch wenn man der Erzpriesterin die Müdigkeit deutlicher ansah, so waren sie wohl alle am Limit und brauchten Ruhe. Und in Anbetracht der Tatsache, dass er für heute noch ein Portal öffnen sollte, damit sie sicher nach Nowigrad zurück kehren konnten, war es unerlässlich zu schlafen. Aber erst die Arbeit. "Ich müsste ein Feuer entzünden, um den Ring zu reinigen und sehr starken Alkohol." Bevor sie widersprechen konnte fügte er schnell noch ein: "Nicht zum trinken." hinzu.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel schmunzelte bei Ions Bemerkung zum Alkohol.
Obwohl der Elf im Grunde Recht hatte. In diesem Moment war der Drang etwas zu trinken schon…heftig.
Mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete er Varelia und nahm wieder auf dem Boden Platz.
Sie waren alle müde, aber die ehrwürdige Mutter sah wirklich furchtbar aus.
Gedankenverloren lümmelte sich Jarel auf den Boden, lehnte sich an eine Wand und wartete.
Nicht lange, dann wurde die Tür wieder geöffnet und Mendel trat ein.
Der Schattenläufer überließ es Ion, das Tablett mit den Operationsuntensilien entgegenzunehmen denn ganz offensichtlich hatte die Tempelwache eine gewisse…Ehrfurcht vor ihm entwickelt.

„Im Tempel gibt es eine magische Heilerin. Fini heißt sie. Willst du sie holen lassen?“, fragte Jarel Ion, während Mendel noch im Raum war.
Dem gefallen Ritter wäre eine Heilerin doch wesentlich lieber als ein umgeschulter Hexenmeister.
Die meisten Zauber, die bei Ion einen grünen Schein erzeugten hatten mehr mit Feuer als mit Heilung zu tun.
Das fand der Patient dann doch beunruhigend.
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Avarion DeSpaire
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Die Erzpriesterin verabschiedete sich und verließ das Gebäude. So viele schwere Entscheidungen hatte sie treffen müssen. Entscheidungen für die Ion ihr sehr dankbar war. Und er wusste dass sie sich für jede mehrmals würde rechtfertigen müssen. Bis Mendel kam blieb er stehen und betrachtete dann die mitgebrachten Utensilien. Er nahm das Tablett an sich und stellte es, mangels Mobiliar auf den Boden. Weit weg vom Eingang und Leuten, die versehentlich Dreck aufwirbeln konnten. "Bitte bringt mir noch eine Gusseiserne Schale und eine Karaffe Wasser. Am besten einen Eimer und Seife, dann kann Jarel sich Waschen."
Die Frage Jarels zeigte ihm wieder einmal das dieser seinen Fähigkeiten nicht traute. Er nickte nur zu dem Wunsch. Bevor Mendel verschwinden konnte rief Ion ihm noch nach. "Und Jarel möchte die Heilerin hier haben."

Ion ging mental in sich und er überlegte ob die Entscheidungen die richtigen waren. Unterm Strich war der Plan suboptimal das Material nicht perfekt, die medizinischen Gegebenheiten nicht gut in Ausrüstung, Ort, von Hygiene ganz zu schweigen. Eine wirkliche Wahl hatten sie nicht. Auch während Mendel die Restlichen Utensilien besorgte sagte Ion zu Jarel kein Wort. Er bereitete das Feuer in der Feuerstelle vor, welches bereits brannte, als die fehlenden Sachen gebracht wurden. "Geht jetzt." wies er Mendel an.
Die Schale schob er ins Feuer und füllte sie halb mit Wasser hinein. Den Ring legte er in das Wasser. Sollte er ruhig anfangen zu kochen. dann war er wenigstens sauber. Auch das Messer reinigte Ion, allerdings indem er es ins Feuer legte. Scharf genug war es zum Glück. Nun hieß es warten. Jarel konnte sich Reinigen und sie gemeinsam auf die Heilerin warten.
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Svettele Fini Banik
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vom: Kräutergarten
Datum: 8:30, 31. August 1278, Diensttag
betrifft: Ion, Jarel
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Schwester Svettele oder Fini wie sie von den Kindern im Waisenhaus schon nach so kurzer Zeit genannt wurde, betrat etwas verwirrt den kleinen Raum im Torhaus und Mendel war schneller wieder verschwunden, als sie hätte fragen können was eigentlich genau los war. Aber als ihr Ritter Moore gewahr wurde, verstand sie auch warum man sich lieber schneller wieder verpisste. Er war also zurück gekehrt: heil, zumindest körperlich. Sein Gesicht sagte etwas anderes.
Finis Blick schwenkte zwischen den beiden Männern hin und her. Die beiden waren ähnlich groß fiel ihr dabei auf, hatten aber sonst wenig gemein. Der Eine schlank und hell. Der Andere eher bullig und dunkel.

„Ritter Moore“, trotz ihres Besenverlusts war sie immer noch vertrauensselig genug, sich ihm wenige Schritte zu nähern. Hm ja, die Augen waren schon irgendwie dieselben und das Haar genauso schwarz. „Schön Euch so munter wieder zu sehen.“ In ihrer Rechten hielt sie eine Holzstatue der Göttin, die zerkratzt war. Das diese gestern noch in Jarels Zimmer gestanden hatte war leicht zu Schluss folgern.

„Ihr braucht meine Hilfe bei einer Heilung?“ Verletzt war offenbar keiner, aber was auch immer sie hier vorbereitet hatten, sah sehr nach dummer Jungenstreich aus: scharfe Messer, Feuer, kochendes Wasser, Desinfektionsmittel... „Was soll das werden, Ju... Sers? Wenn ich fragen darf?“
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Jarel Moore
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Jarel rang sich ein schiefes Lächeln ab.
Immerhin konnte er sie aus beiden Augen ansehen und hatte auch sonst nicht einen Kratzer.
Er war gerade mit dem Waschen fertig geworden, als die Meliteleschwester das Torhäuschen betrat.
Etwas umständlich mit den Handfesseln und auch aus dem nicht mehr wirklich sauberem Hemd kam er nicht heraus, aber zu fragen ob die Fesseln abgelegt werden konnten wagte er nicht.
„Ich hörte, wir haben euch bedroht. Das tut mir ausnehmend leid.“
Keine Verletzten. Sie hatten niemanden verletzt. Es hätte alles viel schlimmer kommen. Viel schlimmer.
„Um zu verhindern, dass dies wieder…jemals wieder…geschieht wird mir ein Fremdkörper implantiert. Dies unterbindet die Verwandlung. Das Einsetzen übernimmt der Herr Magus, trotzdem er wegen meines Fluches so in Schwierigkeiten geraten ist.“
Kurz sah Jarel verlegen zu Boden. Schwierigkeiten. Wie weit diese gingen – für sie beide – war längst noch nicht ersichtlich.
Der Schattenläufer atmete tief durch und versuchte sich die trockenen Lippen mit der Zungenspitze zu befeuchten.
„Und da ihr Liam mittels Magie gerettet habt wäre meine Frage, ob ihr nach dem Eingriff die Wunde verschließen könntet.“
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Avarion DeSpaire
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"Guten Morgen Schwester." begrüßte Ion sie, als sie herein kam und deutete mit dem Kopf eine erhabene Verbeugung an. "Danke das ihr gekommen seid." Er war froh, dass sie keine Scheu gegenüber Jarel hegte und bereit war sich sein Anliegen wenigstens anzuhören. Worum es ging hatte Jarel sehr schnell auf den Punkt gebracht. Mittlerweile war ihm das sogar ganz recht, würde es ihm keine Energie kosten. Davon hatte er schon zu viel verbraucht und machte sich in leichten Gliederschmerzen bemerkbar.
Ion trat an Jarel heran. "Ich habe an diese Stelle gedacht." sagte er ruhig und zeigte der Schwester alles. "Der Schnitt wird nur so groß, wie der Ring im Durchmesser breit ist." Er deutete auf die Feuerstelle. "Ich bereite gerade alles vor. Wenn ihr euch einen Überblick verschaffen wollt." Seine eigenen Hände desinfizierte er anders. Er kippte sich etwas von dem Alkohol über die Hände, rieb sie gut ein und hielt sie danach einfach ins Feuer. Es flammte geräuschvoll auf und brannte lichterloh auf seiner Haut. Schmerzen schien er keine zu haben. Mit ein zwei schnellen Bewegungen schlug er das Feuer aus und atmete kurz durch. Das Wasser kochte und mit diesem der Ring darin. Auch die Klinge glühte rötlich in der Glut. Das Messer nahm er schon mal an sich. Die Wunde musste er nicht direkt kauterisieren. Mit der Spitze der Klinge fischte er den Ring aus dem kochenden Wasser und legte ihn auf ein mit Alkohol getränkten flachen Teller. Noch ein bisschen abkühlen lassen.
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Svettele Fini Banik
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„Einen Fremdkörper implantieren?“ Die Priesterin rümpfte leicht die Nase. Für eine gute Idee hielt sie es offenbar nicht. „Und ich nehme an ein Ohrring, Goldzahn oder… Dildoähnliches ist nicht ausreichend?“ Das vorhandene Werkzeug sprach zumindest dagegen und wenn es so einfach möglich wäre, hätten sie es sicher in Betracht gezogen. Aber trotzdem lieber nachfragen, nicht dass man vor lauter Eifer nicht daran gedacht hatte.

Fini ließ sich von Ion alles zeigen, sie hatte eine gute medizinische Ausbildung, besser als man es von dieser rückständigen Welt erwarten könnte und stelle detaillierte Nachfragen wohin genau, die anatomisches Wissen voraussetzen. Sie würde ihm bei der Operation assistieren können. Aber…

„Meine Magie oder die Gabe Meliteles - wie ich sie lieber nenne - wirkt eher langsam. Es ist kein Zaubertrick, der in Augenblicken alles zusammen wachsen lässt, sondern gibt stetig zurück was Euch fehlt. Sie wird Euch umschließen wie der Leib Euer Mutter, der Euch Nahrung und Wärme schenkte. Ich werde die Wunde versorgen und dabei die Göttin bitten mir zu helfen – wie sie Liam…“ Ein Räuspern. Offiziell waren sie und der Ritter sich nicht so dicke, wie es sich auf der Reise ergeben hatte. „von Alensbach half und…“ sie zuckte zusammen, als die Hände des Magus in Flammen aufgingen. Den Sinn von Hitze und Alkohol verstand sie durchaus, so kannte sie es allerdings nicht.

„Ein feuerfester Elfenmagier wird dem Orden nicht gefallen.“ Eine trockene Feststellung. Weder Vorwurf, Erschrecken noch Verwunderung. Sie hätte besser nichts sagen sollen, aber dafür war ihr Mundwerk zu schnell. Ja, Kind. Woher sollst Du auch wissen, was Du denkst, bevor Du gehört hast, was Du sagst?, hatte ihr Mutter Nenneke einst an den Kopf geworfen und damit recht behalten.

Zurück zum Patienten, den sie nun doch mal neugierig musterte, diese Ritter waren schon ein stattlicher Anblick. Schade, dass sie das Waschen verpasst hatte. Doch weiter nicht ablenken lassen, sie war alt genug: „Ein gemeinsames Gebet ist vielleicht für Euch ebenso eine Möglichkeit mit Euren Geist nach dieser Nacht zur Ruhe zu kommen, um die Gedanken zu ordnen und wieder zu sich zu finden – müssen die Ketten bleiben?“

Die Priesterin stellte die kleine Göttinstatue in der Nähe ab. Sie würde dort nicht stören, aber ihr den nötigen Halt geben. Zauberer hatten alle ihre Gesten oder Formeln so auch die Priesterin. Ein entzündetes Räucherstäbchen mit einem leichten Duft, das sie aus ihren Rocktaschen holte, rundete den provisorischen Schrein ab. Es würde reichen.

Sie nickte Magus DeSpaire zu, sie war bereit und schob die Ärmel des Gewandes hoch, die bei der üblichen Tracht der Priesterinnen genau dafür geeignet waren. Beim Hände desinfizieren beließ sie es allerdings bei warmen abgekochten Wasser für den gröbsten Schmutz und dem Alkohol. Soweit sie wusste, war sie nicht feuerresistent.
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