Das Haus der Melitele - Küche und Stube

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Iola
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Der Eintopf war deftig und reichhaltig. Geräucherte Mettwurst sorgte dafür, dass auch Energie zur Verfügung stand für einen langen Tag im Dienste der dreigesichtigen Göttin, die Kartoffeln und das Gemüse füllten den Magen ordentlich mit einem waremn Gefühl von Zuhause.

Das Iola Fini gehört hatte merkte man einzig daran, dass sie tatsächlich zu dem Tongefäß mit den Schwarzwurzeln ging und begann diese zu putzen.
Nicht einmal, als sich die Frauen leise in einer Sprache unterhielten, die ihr so gänzlich unbekannt war, sah Iola von ihrer Arbeit auf.
Sonst neugierig wie eine Katze und kontaktfreundlich wie ein Bienchen im Stock wirkte sie gerade, als wäre sie nicht richtig anwesend. Aber fleißig war sie. Die ganze Zeit.
Ansonsten reagierte das Mädchen nur mäßig. Desinteresse? Oder lag es daran, dass ihre Gedanken gerade Ruhe gaben und sich ihr Verstand in einer Art Leerlauf befand, der für das aufgebrachte Gemüt der werdenden Mutter eine Erholungsphase darstelle. Oder auch die Ruhe vor dem Sturm.
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Svettele Fini Banik
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Lebenslauf: Fini

Fini übte sich im Mutter sein, indem sie gleichzeitig auf zwei Töchterchen achtete.

Die Eine brauchte nach der Nacht Routine und schnippelte sich die Seele aus dem Leib.
Die Andere erzähle von ihren eben nicht erotischen Abenteuern. Ihre Schilderung klang etwas nach einem albernen Kammerspiel, in dem die sexuellen Andeutungen nur so durch die Gegend flogen und alle auf jeden eifersüchtig waren, nachdem ein Missverständnis nach dem anderem entstanden war. Am Ende kam der große Aufklärungskrach und je nach Kunstepoche waren dann entweder alle glücklich oder alle tot. Vielleicht sollte sie wirklich ins Schriftstellerinnengeschäft einsteigen: ein Knappe der Flammenrose, eine schwangere Priesterin der Melitele, eine tollpatschige Reisende. Noch ein, zwei mehr und die Komödie wäre perfekt.

Diese Gedanken ließ sie sich allerdings nicht anmerken, sondern nickte in den passenden Momenten verstehend. Den Hinweis, dass ihr Rat mit Gehirnerschütterung liegen zu bleiben trotz Dickkopf die richtige Entscheidung gewesen wäre, sparte Fini sich, das hatte Melanie selbst bemerkt. „Wie weit das Ausbleiben von Flüchen die Regenerationsfähigkeiten des Einzelnen beeinflusst, ist leider wenig erfasst und folgt wahrscheinlich keiner Regelmäßigkeit.“ Ein kurzes Grinsen. Fini war stolz, dass sie ihre Sprachgewandtheit auch im Japanischen gefunden hatte.
„Da sind ja ein paar unglückliche Zufälle zusammen gekommen. Aber, wenn ich fragen darf, gefällt Euch der junge Knappe denn überhaupt? Wenn nicht, fällt die Erklärung doch sehr viel leichter – auch als dritte Person. Ist Euch bekannt, dass die Mitglieder des Ordens Enthaltsamkeit geschworen habe. Auf der anderen Seite ist die junge Novizin gerade in einem sehr emotionalen Zustand, sodass ihre Handlungen nicht ganz rational sein müssen. Was sie heute ärgert, kann morgen schon wieder vergessen sein. Gerade ist sie sehr gefasst. Habt Ihr Erfahrungen mit Schwangerschaften?“ Fini dachte dabei weniger an eigene, sondern mehr an die von nahen Bekannten.
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Melanie Johnston
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Das Fini sich das anhörte beruhigte sie doch sehr. Und das sie es offenbar tat ohne gleich ein Urteil zu fällen half diesem Eindruck noch viel mehr. Das Melanie einen Moment am Abend Jakob als eine Möglichkeit für ihr Bett in Betracht gezogen hatte schien ihr eher belanglos. Denn zum einen hatte sie Iola auch in Gedanken dort eingeordnet und zum anderen war das eher eine Überlegung die die Möglichkeiten aufzählte und hatte nicht direkt was mit ihren bevorzugten Typen zutun. "Nein eigentlich nicht direkt mein Typ. Außerdem..." Sie brach den Satz ab, wie sollte sie das nun erklären ohne von Jakobs und Iolas Verbindung zu erzählen. Andererseits klang es so als wüsste Fini bereits davon. Aber Vermutungen lösten keine Versprechen ab. " Nein ich habe keinerlei derartiges Interesse an ihm. Er spricht eine Sprache die wir beide verstehen und es gibt Dinge über die wir reden müssen." Das war zwar nicht zu 100% das was sie eigentlich sagen wollte, aber es entsprach der Wahrheit und das konnte man durchaus hören und sehen.
Sie schaute Fini schlieslich einen Moment an und ihre Augen wurden etwas feucht, sie blinzelte einige Male um sich davon abzuhalten das eine Träne sich selbstständig machte. "Ich hatte selbst eine Tochter... Amber hieß sie. Sie war 2 Jahre alt." Noch ein Blinzeln und eine Träne befreite sich, rann ihre Wange hinab. Sie zwang sich schließlich zu einem kleinen aber durchaus ehrlichen Lächeln. "Du sprichst schon gut japanisch."
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Iola
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Ins Gespräch wurde sie nicht eingebunden und darüber war sie froh.
Nicht, weil ihr die Sprache so fremd war. Nicht, weil sie die eine Dame kaum und die andere garnicht kannte. Sie wollte nicht reden, nicht denken. Funktoíonieren war vollkommen in Ordnung.
Bald waren alle Körbe und Schalen leer. Und nun? Brot!
Brot war eine gute Idee. Also legte sie das Schälmesser weg und räumte sich ein Stück Arbeitsplatte frei, um Mehl darauf zu kippen und mit dem Teig zu beginnen.

Einzig als Mel beinahe anfing zu weinen wäre sie fast zu den beiden gegangen. Aber wie sollte sie Trostspenden, wenn sie nicht wusste was los war?

Sie wusste nicht was los war.
Nicht im Gespräch der Frauen und auch nicht, was in dieser Nacht vorgefallen war.
Sie wusste auch nicht wo Jakob war, oder die Frau, mit der er.
Nicht nachdenken!
Energisch begann Iola die Zutaten zu vermengen und den Teig zu kneten.
Nicht denken. Funktionieren.
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Svettele Fini Banik
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Zwei Jahre. Ein bitteres Alter. Die Priesterin legte eine Hand auf Melanies, um sie leicht zu drücken und wortlos Trost zu schenken. Nur eine kleine Geste, um ihr Mitgefühl zu zeigen. Ihre eigene Tochter war nicht so alt geworden, vielleicht besser so.
„Hier sagt man, dass die gütige Göttin Melitele ihre Kinder wieder zu sich in ihren Schoss nimmt, aus dem wir alle kamen. Dem Ort voller Liebe und Wärme und der unvergleichbaren Gefühl der Geborgenheit des Mutterleibes. Dort warten sie auf uns. Alle, die wir so schmerzlich vermissen.“ Man merkte ihren Worten an, dass sie sie nicht nur so daher sagte. Es waren Worte, die sie sich selbst oft genug gesagt hatte, um ihren eigenen Trost daran zu finden. Ein bisschen ließ sie ihre Hand noch liegen, bevor sie sie wieder zurück zog.

„Danke. Das Sprechen und Hören einer Sprache hilft ungemein, um sie wieder ins Gedächtnis zu bekommen.“ Ein Kompliment, das sie ehrlich gerne annahm. Aber Finis Blick schweifte zu Iola, die nun auch die Topf Schwarzwurzeln geputzt hatte. Die anderen Novizinnen werden sie dafür mit Lobpreisungen überschütten. „Aber… ich muss sie nun mal etwas bremsen oder umlenken, sonst kommt noch die ganze Wochenplanung durcheinander.“ Brot backen das müssen wir jetzt nicht übertreiben.

„Tochter Viola?“ Schwester Svettele stand auf. „Ich könnte Deine Hilfe brauchen. Du weißt doch sicher, wo ich ein frisches Ornat finde? Und kannst mir eben bei den Haaren helfen? Jemand muss die Morgenmesse vorbereiten. Die ehrwürdige Mutter scheint noch beschäftigt. Magst Du mir dabei zur Hand gehen?“
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Melanie Johnston
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Melanie nickte bloß dankend. Denn dankbar war sie für die Geste, die Worte von Fini, egal wie ehrlich gemeint sie waren... für Melanie waren es die immer gleichen. Egal welcher Gottheit sie gewidmet waren, für Melanie waren es stets leere Worte.
Eigentlich war sie sehr gläubig, allerdings glaubte sie an Dinge die für sie greifbarer waren. Sie glaubte an das Gute in den Menschen. Sie glaubte an Entscheidungen. Ob sie nun gut oder schlecht waren, aber diese Dinge waren für sie immer schon wertvoller.
Man sollte meinen sie wäre religiöser, immerhin wurde sie in einen christlichen Waisenhaus groß, was aber daran lag das ihre Mutter dort arbeitete. Später wusste Melanie das viele Dinge an die die meisten Menschen glaubten, einfach nicht stimmten. Manchmal fragte sie sich was besser war, zu glauben oder zu wissen? Glaube konnte Hoffnung schenken, wissen konnte sie erschüttern. Aber genauso konnte es genau anders herum sein. Wie sooft war es eine Sache der Sichtweise und diese war für jeden unter Umständen ein ganz andere. Darum war es für sie das beste wenn sie jeden und jede das Glauben ließ was ihnen am meisten Kraft geben konmte.

Melanie saß, nachdem Fini wieder zu Iola gegangen war, noch ruhig da, sie as in Ruhe ihren Eintopf und wirkte als spendete ihr der warm gefüllte Magen im Moment am meisten das was sie im Moment brauchte. Frieden.
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Iola
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Iola sah von noch nicht fertig geknetetem Teig auf ihre klebrigen Finger und dann zu Fini.
War es richtig, hiermit einfach aufzuhören?
Verwirrt sah sie abermals zur Arbeitsplatte und wieder zurück zu Fini.
Dann nickte sie, ging zum Spülstein und pumpte mit der Schwengelpumpe frisches Wasser in eine Schüssel. Hingebungsvoll schrubbte sie mit einer Wurzelbüste die Fingernägel, bevor sie sich die Hände an ihrem Kittelkleid abwischte, zur Tür ging und Fini deutete ihr zu folgen. Im Waschraum waren immer ein paar Kleidungsstücke. Die würden der Schwester sicher passen.
Immerhin waren Flur und eines der Zimmer nun blitzblank, so dass niemand sich mit nackten Füßen Splitter in die Fußsohlen ziehen konnte.
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Svettele Fini Banik
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Melaniesan fand den Trost in ihrem Eintopf. Soviel verstand auch Fini. Diese Reisenden waren alle auf ihre Art ein wenig seltsam, aber sie wüsste wahrscheinlich selbst nicht, was sie soweit von Zuhause entfernt tun würde und fragte sich gleichzeitig wo sie selbst denn eigentlich Zuhause war? Ihr Heimatdorf? Ellander? Würde Nowigrad es werden? Auch für sie?

Aber für solche Gedanken war nun nicht die Zeit. Fini half Iola noch mit dem angefangen Brotteig. So liegen lassen konnte man ihn auf keinen Fall und formte aus einer Laune heraus keinen runden Laib, sondern einen Herzförmigen. Zumindest machte sie an einer Seite eine kleine Delle und zog die Gegenüberliegende etwas spitzer. Es würde ein sehr pummeliges Herz werden, aber vielleicht würde jemand darüber lächeln.

Erst dann machte sie sich auf, um sich mit der Hilfe der Novizin endlich Tag fertig zu machen. So langsam würde der Tempel wieder erwachen und auch ihre Erzpriesterin wieder auftauchen.
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Iola
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Das die Schwester aus dem Teig ein Herz geformt hatte, nahm Iola irgendwie nicht wahr.
Aber sie kannte sich selbstverständlich im Schlaf im Tempel aus, wusste wo passende Kleidung lag, sogar Fußwickeln gab es. Sie erwärmte Wasser, damit die neue Schwester sich angenehm Waschen konnte, brachte Seife, Tücher, half beim Einkleiden.
Sie funktionierte und etwas zu tun zu haben tat gut.
Nicht denken müssen tat gut.
Alles war in Ordnung.
In allerbester Ordnung.
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Melanie Johnston
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Melanie saß ihren Eintopf noch bis auf den letzten Rest auf und betrachtete die anderen beiden Frauen. Sie schienen nun ziemlich geschäftig. Auch wenn sie sie jetzt im Moment nicht verstand sah sie ihnen doch an das es nun etwas zu tun gab. Und wenn es etwas zutun gab hielt sie sich eh etwas zurück, sie mochte das selbst nicht wenn sie bei, ihr wichtigen Dingen, gestört wurde. Als Fini erstmal kurz verschwunden war stand sie auf, den Bereich um ihre Schüssel ab zuspülen war problemlos gefunden. Schnell war ihre und auch Finis Schüssel samt Löffel abgewaschen. Sie legte beides geordnet hin und setzte sich erstmal wieder hin um abzu warten. Andererseits musste sie ihre Waffen ja auch wieder wegbringen. Erstmal wartete sie aber ab.
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Svettele Fini Banik
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Fini schloss sich dem Funktionieren an und ließ sich von Iola helfen: Kleidung, Haare, ein paar Sandalen. Sie lief nicht extra in ihre Kammer, sondern bediente sich mit in der Waschküche. Später würde sie alles sortieren können. Schließlich war sie fertig, warf noch einen fragenden Blick auf Melanie, huschte dann aber ins Heiligtum. Jemand müsste die Kerzen entzünden.

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