Der Mensch lachte. Über ihn oder zumindest etwas, was er gesagt hatte - Reynegh zog die Lefzen zurück, entblößte wieder die Fangzähne, die bei Angehörigen seines Clans zwar nicht so beeindruckend waren wie bei den nawel, aber doch schmerzhaft genug sein konnten. Überhaupt musste er immer wieder daran denken, wie viel Glück diese Leute - vor allem dieser da gerade vor ihm - hatten, dass sie es mit einem Naramianer vom Clan der rys zu tun hatten. Er war verhältnismäßig geduldig und Willens, sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen - und deren merkwürdigen Bezeichnungen.
"Wieso sollte man das so nennen?", entfuhr es ihm, doch die Erkenntnis, dass die beiden Menschlinge sich nur Obszönitäten um die Ohren geschlagen hatten, ließen die Spannung aus seiner Haltung weichen. Er setzte sich wieder neben Jake und kratzte sich am Backenbart. "Es gibt Gerüchte, dass ihr Menschen so ein Getue um eure Paarung macht, aber ich hatte nie geglaubt, dass das ernst gemeint sein könnte." Nackenbiss und zack. Dauerte keine zehn Sekunden - eine Paarung war Mittel zum Zweck. Reynegh wirkte nun mehr interessiert, als verärgert. Er wollte gerade nachhaken, da nannte der Mensch seinen ganzen Namen und forderte damit die gesamte Aufmerksamkeit des Naramianers.
"Viiacheslaf Anatolewitsch Sookolof.", versuchte er sich an dem Namen. Er würde ihn sich merken, ebenso den der Göttin Chernobyl. Er merkte sich sowohl die Namen von Freunden, als auch von Feinden - von letzteren allerdings nur, wenn sie ihm einen guten Kampf geliefert hatten, bevor sie gestorben waren. Und ihre Götter, um gute Feinde zu diesen entsenden zu können. Es war eine Sache des Respekts. Und so ließ sich Reynegh den Namen wiederholen, bis er ihn formulieren konnte und Thorben plötzlich neben ihrem Sitz auftauchte, um dem Welpen etwas von einem Brot oder dergleichen anzubieten. Und seltsame Worte sprach. Unwillkürlich witterte Reynegh an seinem Horn. War die Milch sauer geworden? Was redete der Zwerg da plötzlich für einen Unsinn?
Zumindest er selbst schien zufrieden damit und wanderte zu Aria weiter. Katze und Mensch tauschten einen Blick, sodass Reynegh sich fast sicher war, dass auch Jake keine Ahnung hatte, was Thorben da hatte ausdrücken wollen. Der Junge öffnete sogar kurz den Mund, doch Reynegh schüttelte schon den Kopf, bevor die Frage heraus war. Nein, keine Ahnung. Sie beide blickten ihm alsdann nach, ratlos, der Naramianer vielleicht einen Hauch amüsiert.
Bei Aria angekommen, schien die vorübergehende Störung dann schon wieder vorbei zu sein und Thorbens Sätze machten zumindest einigermaßen Sinn. Reynegh spitzte die Ohren. Es war also vielleicht kein Mangel an Ortskenntnis gewesen, der sie auf den falschen Weg gebracht hatte, sondern Vorsatz. Und sowohl Thorben als auch Slava boten ihr Hilfe bei ihrem weiteren Weg und Aufklärung an. Sicher besser, wenn sie weiter mit ihren eigenen Leuten reiste als mit einem - wie hatte der Elf gesagt? - Anderling? Er blickte zu ihr hinüber, beobachtete wie Slava ihren Puls prüfte. Wenn sie wirklich überlebte, wäre es für ihn wohl das Klügste, sich diesem Elf anzuschließen, bis er verstand, wie stark die Menschen hier wirklich waren und wie schwach diese Anderlinge, zu denen sie ihn offensichtlich zählte.
Im Grunde machte es für ihn keinen Unterschied, wem er sein Schwert lieh. Wenn die Menschen es nicht wollten, gab er es eben jemand anderem. Nur eines war von Belang: Überleben, bis er einen Weg zurück zu seinem Clan gefunden hatte und dazu brauchte er in dieser fremden Welt hier Verbündete. Er musste mir ihr sprechen, wenn sie erwachte.
Reyneghs Augen huschten hin und wieder zum Waldrand, Vendens Rückkehr erwartend. Er hatte keine Zweifel, dass sein Reittier Beute machen würde, aber dennoch blieb er für den Fall auf der Hut. Und dann fragte Slava nach Musik... Recht hatte der Mann! Zu Trank und Feuer gehörte Musik. Jake neben ihm brummte etwas, machte aber keine Anstalten, irgendwie tätig zu werden. Aber immerhin legte er endlich das Schwert beiseite und aß seine Ration, sowie das süße Brot von Thorben.
"Was auch immer eine Gitarre ist... - nein, aber..." Schon war er im dichten Schatten jenseits des Feuers verschwunden, um kurz darauf mit einem hohlen Baumstamm zurück zu kommen, der ihm zuvor schon aufgefallen war. Er setzte sich wieder und klopfte auf dem Stamm herum, prüfte die verschiedenen Töne, nahm einen weiteren Stock zu Hilfe. Dann begann er einen Rythmus zu schlagen. Der Stamm klang für seinen Geschmack nicht dunkel genug, aber er lieferte den Takt für einen kehligen Gesang, den Reynegh nach einigen Takten anstimmte.
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Stellt euch sowas ähnliches vor: Danheim - Domadagr; evtl etwas flotter
Im Sumpf
- Jakob von Nagall
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Jakob verstand nicht, was Slava sagte, sondern nur Reyneghs Erwiderungen, aber das reichte, um dem Kontext zu folgen. Es ging wirklich um Schwänze, als im vulgären Sinne. Er überlegte, aber so viel Alkohol konnte doch noch gar nicht geflossen sein. Dann schnappte er das Wort Chernobyl auf und interpretierte hinein, dass Slava wohl nun auch das Katzenwesen über seine Herkunft aufklärte. Wie falsch er lag würde er wohl nie erfahren. Und dann wieder dieser fürchterlich komplizierte, russische Name, den der Naramianer akribisch wiederholte, bis zumindest Jakob keinen Unterschied mehr hörte. Für sich beschloss er bei Slava zu bleiben, zu mehr war er nicht willens.
Der Unterhaltung konnte er dann allerdings nicht weiter folgen, den Thorben kam strahlend auf ihn zu, in der Hand eine Schale mit Kuchen, die er ihm feierlich anbot. Und dann redete er in einer vergewaltigten Version der melodischen Sprache mit ihm, die Aenye neben der Gemeinsprache verwendete. Oder besser reihte Worte aneinander, von denen Jakob auch nur die Hälfte verstand. Oder einfach definierte sich verhört zu haben. Irgendwie hatte er das Gefühl, der Kurze machte ihm ein unmoralisches Angebot, aber seine Mimik und Gestik sprachen so absolut dagegen, dass Jakob einfach alles auf die SPrachbarriere schob und nur eine Augenbraue hob. Er griff sich etwas von dem Kuchen, hob es dankend und murmelte "Ja, sicher. Danke.", in seinen nicht vorhandenen Bart, nur um dann einen Blick mit Reynegh zu tauschen, als Thorben zu Aria weiter schlenderte.
Das der Naramianer so ratlos war wie er, beruhigte Jakob ein wenig.
Die Gespräche gingen weiter und an ihm vorbei. Er hatte Slava beobachtet, wie er Aenyes Puls prüfte und nahm sich vor, später die weitere Wache anzubieten. Er konnte sowieso nicht schlafen - oder besser wollte nicht - und trinken würde er auch nichts mehr. Und er hatte eine grundlegende Ausbildung als Sanitäter. Sollte ja reichen.
Aber wieder kam er nicht dazu, sich entsprechend zu äußern, denn Slava forderte Musik und so murrte er nur "Hab mein Cello leider zu Hause stehen gelassen." Er schob sein Schwert zurück in die Scheide. Hatte eh keinen Wert sich hier auf irgendwas konzentrieren zu wollen, während um einen herum alle verrückt spielten. Die einen stritten sich über Schwänze, der andere stammelte was von Mösen und die Lady säuselte zum Dahinschmelzen, auch wenn er kein Wort verstand. Sicher sehr aristokratisch. Jake richtete sich etwas auf, blies die Backen auf und ließ die Luft entweichen, dann machte er sich endlich auch über sein Abendessen her.
Der Naramianer kramte derweil irgendwo einen alten Stamm her, den er recht effektiv als Trommel gebrauchte.
Der Unterhaltung konnte er dann allerdings nicht weiter folgen, den Thorben kam strahlend auf ihn zu, in der Hand eine Schale mit Kuchen, die er ihm feierlich anbot. Und dann redete er in einer vergewaltigten Version der melodischen Sprache mit ihm, die Aenye neben der Gemeinsprache verwendete. Oder besser reihte Worte aneinander, von denen Jakob auch nur die Hälfte verstand. Oder einfach definierte sich verhört zu haben. Irgendwie hatte er das Gefühl, der Kurze machte ihm ein unmoralisches Angebot, aber seine Mimik und Gestik sprachen so absolut dagegen, dass Jakob einfach alles auf die SPrachbarriere schob und nur eine Augenbraue hob. Er griff sich etwas von dem Kuchen, hob es dankend und murmelte "Ja, sicher. Danke.", in seinen nicht vorhandenen Bart, nur um dann einen Blick mit Reynegh zu tauschen, als Thorben zu Aria weiter schlenderte.
Das der Naramianer so ratlos war wie er, beruhigte Jakob ein wenig.
Die Gespräche gingen weiter und an ihm vorbei. Er hatte Slava beobachtet, wie er Aenyes Puls prüfte und nahm sich vor, später die weitere Wache anzubieten. Er konnte sowieso nicht schlafen - oder besser wollte nicht - und trinken würde er auch nichts mehr. Und er hatte eine grundlegende Ausbildung als Sanitäter. Sollte ja reichen.
Aber wieder kam er nicht dazu, sich entsprechend zu äußern, denn Slava forderte Musik und so murrte er nur "Hab mein Cello leider zu Hause stehen gelassen." Er schob sein Schwert zurück in die Scheide. Hatte eh keinen Wert sich hier auf irgendwas konzentrieren zu wollen, während um einen herum alle verrückt spielten. Die einen stritten sich über Schwänze, der andere stammelte was von Mösen und die Lady säuselte zum Dahinschmelzen, auch wenn er kein Wort verstand. Sicher sehr aristokratisch. Jake richtete sich etwas auf, blies die Backen auf und ließ die Luft entweichen, dann machte er sich endlich auch über sein Abendessen her.
Der Naramianer kramte derweil irgendwo einen alten Stamm her, den er recht effektiv als Trommel gebrauchte.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
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- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Thorben riss die Augenbrauen in die Höhe. Edelmütig? Das hatte noch nie jemand zu ihm gesagt. Das Wort, so an ihn gerichtet, erschien ihm zuerst so fremd, dass er seine Bedeutung hinterfragen musste, ob sie ihn vielleicht verspotten würde. Das hätte ihn nicht einmal wirklich gestört. Er war diese Reaktion von Frauen gewohnt. Er wusste, dass er selbst für einen Zwerg irgendwie seltsam war. Die Fassade der Selbstsicherheit und des Größenwahns, die er um seine Seltsamkeit über die Jahre hin aufgebaut hatte, war bereits zur zweiten Natur geworden und beherrschte sonst sein alltägliches Handeln sowie seine Gedanken. Aber sowohl das eine, wie auch das andere Extrem hatte nie zu großem Erfolg geführt, Freunde oder gar eine dauerhafte Geliebte zu finden.
Jetzt allerdings bröckelte die Fassade langsam um ihn herum fort, als Arias Worte sein Herz erwärmten, ihm Hoffnung schenkten, wo zuvor nur verbrannte Erde war und ihn ungewohnt sprachlos dasitzen ließen.
Dann kniff er die Augen zusammen. Was tat er hier eigentlich? War die junge Frau eine Zauberin? Ein Succubus? Etwas, das in seinen Geist eindrang und ihn willenlos machte? Klar, ... er liebte Willenlosigkeit. Zügellosigkeit. Und so viele anderen Losigkeiten. Dennoch musste er sich hier auf das Wesentliche konzentrieren. Nur so überlebte man in dieser Welt, die den Schwachen keine Chance ließ. Zumindest nicht auf Ruhm und Erfolg. Und dieser hübsche Fang dort neben ihm war einfach zu gut, um wahr zu sein.
Belohnung! Genau! Er würde sich darauf konzentrieren, für Arias sichere Rückkehr eine Belohnung von ihrem zukünftigen Ehemann - ein reicher Schnösel eines noch reicheren Handelshauses, wie er hoffte - zu bekommen. Liebe und so war eh nur Unfug. Etwas, das anderen Leuten passierte und überhaupt total spießerhaft. Mit dem aktuellen Auftrag und dem Geld einer Belohnung könnte er eine ganze Menge Liebe kaufen. Also,... Hände weg von der Ware, wie man so schön sagte. Vielleicht war sie noch eine Jungfer und ... gebraucht weniger wert.
Hätte es in dieser Welt so etwas, wie Engelchen und Teufelchen auf Schultern gegeben,... sie hätten sich auf Thorbens Schulter ein Duell auf Leben und Tod geliefert.
Gut, dass sich der Trubel im Lager wieder ein wenig normalisierte und den Zwergen ablenkte. Scheinbar hatte sich noch niemand gegenseitig etwas in den Leib gerammt,... weder Waffe, noch Schwanz, und das Flauschvieh kam sogar mit einem improvisierten Musikinstrument zurück. Ganz nach Thorbens Wohlgefallen!
Er tätschelte vorsichtig und eher väterlich als romantisch, Arias Schulter und raunte ihr aufmunternd zu.
"Wir kriegen das schon hin, meine blaubblütige Schönheit. Ich kenne eine Menge guter Verstecke in Novigrad, die wir nutzen können, bis wir deinen zukünftigen Freier gefunden haben. Nachricht kannst du postwendend nach Skellige schicken. Dauert seine Zeit, aber sofern du es im offiziellen novigrader Postamt machst, stehen die Chancen gut, dass die Nachricht auch deine Familie erreichen wird. Jetzt aber,... wird gefeiert! Huzzah!"
Er kramte in seiner Manteltasche herum, zog seine immens große Pfeife hervor und schüttelte den Kopf. Dann steckte er sie zurück und suchte in der gegenüberliegenden Tasche. Eine Maultrommel kam zum Vorschein, die er sich grinsend in den verkniffenen, noch immer krümelgesäumten Mund schob. Er hatte schon lange eins dieser modernen Harmonica-Dinger haben wollen, die seit Kurzem die Juweliere der Reichenviertel eroberten. Aber nunja,... das liebe Geld halt. Vielleicht nach dieser Sache.
Er begann ein paar beschwingte Töne auf der Maultrommel zu spielen, die erstaunlich gut auf Reyneghs Trommeln eingingen. Kurz legte er eine Pause ein, um mit Slava zu sprechen.
"In Novigrad gibt es eine Menge Historiker, Kumpel. Aber das sind meist reiche, arrogante Schnösel, die das ganze mehr als Hobby betrachten. Von Novigrad ist es nicht weit, bis Oxenfurt. Dort hat es eine Universität,... voller Eierköpfe, die ihr letztes Hemd für einen von Euch beiden Süssen geben würden. Da würde ich es an deiner Stelle zuerst versuchen."
Er warf einen Blick zu Aenye, aber sie schien mittlerweile eingeschlafen zu sein und wurde weder durch sein Geschrei, noch dem Spiel der Musikinstrumente wach. Scheinbar hatte ihr Körper endlich die Schleusen geöffnet, die die Müdigkeit und Erschöpfung von Tagen zurückgehalten hatten. Er gönnte es ihr und hoffte, dass sie nicht doch noch durch ihre ausgelassene Feierstimmung erwachen würde.
Er wollte grad die Maultrommel wieder an den Mund heben, als er sie wieder sinken ließ und an Slava gerichtet hinzufügte.
"Und jetzt tanz' endlich!"
Dann an die Runde gewandt und mit schallendem Gelächter.
"Und sag doch bitte mal jemand Jake, dass er nicht immer so ein Miesepeter sein soll! Habe schon Nekrophagen gesehen, die bessere Laune hatten, als er!"
Jetzt allerdings bröckelte die Fassade langsam um ihn herum fort, als Arias Worte sein Herz erwärmten, ihm Hoffnung schenkten, wo zuvor nur verbrannte Erde war und ihn ungewohnt sprachlos dasitzen ließen.
Dann kniff er die Augen zusammen. Was tat er hier eigentlich? War die junge Frau eine Zauberin? Ein Succubus? Etwas, das in seinen Geist eindrang und ihn willenlos machte? Klar, ... er liebte Willenlosigkeit. Zügellosigkeit. Und so viele anderen Losigkeiten. Dennoch musste er sich hier auf das Wesentliche konzentrieren. Nur so überlebte man in dieser Welt, die den Schwachen keine Chance ließ. Zumindest nicht auf Ruhm und Erfolg. Und dieser hübsche Fang dort neben ihm war einfach zu gut, um wahr zu sein.
Belohnung! Genau! Er würde sich darauf konzentrieren, für Arias sichere Rückkehr eine Belohnung von ihrem zukünftigen Ehemann - ein reicher Schnösel eines noch reicheren Handelshauses, wie er hoffte - zu bekommen. Liebe und so war eh nur Unfug. Etwas, das anderen Leuten passierte und überhaupt total spießerhaft. Mit dem aktuellen Auftrag und dem Geld einer Belohnung könnte er eine ganze Menge Liebe kaufen. Also,... Hände weg von der Ware, wie man so schön sagte. Vielleicht war sie noch eine Jungfer und ... gebraucht weniger wert.
Hätte es in dieser Welt so etwas, wie Engelchen und Teufelchen auf Schultern gegeben,... sie hätten sich auf Thorbens Schulter ein Duell auf Leben und Tod geliefert.
Gut, dass sich der Trubel im Lager wieder ein wenig normalisierte und den Zwergen ablenkte. Scheinbar hatte sich noch niemand gegenseitig etwas in den Leib gerammt,... weder Waffe, noch Schwanz, und das Flauschvieh kam sogar mit einem improvisierten Musikinstrument zurück. Ganz nach Thorbens Wohlgefallen!
Er tätschelte vorsichtig und eher väterlich als romantisch, Arias Schulter und raunte ihr aufmunternd zu.
"Wir kriegen das schon hin, meine blaubblütige Schönheit. Ich kenne eine Menge guter Verstecke in Novigrad, die wir nutzen können, bis wir deinen zukünftigen Freier gefunden haben. Nachricht kannst du postwendend nach Skellige schicken. Dauert seine Zeit, aber sofern du es im offiziellen novigrader Postamt machst, stehen die Chancen gut, dass die Nachricht auch deine Familie erreichen wird. Jetzt aber,... wird gefeiert! Huzzah!"
Er kramte in seiner Manteltasche herum, zog seine immens große Pfeife hervor und schüttelte den Kopf. Dann steckte er sie zurück und suchte in der gegenüberliegenden Tasche. Eine Maultrommel kam zum Vorschein, die er sich grinsend in den verkniffenen, noch immer krümelgesäumten Mund schob. Er hatte schon lange eins dieser modernen Harmonica-Dinger haben wollen, die seit Kurzem die Juweliere der Reichenviertel eroberten. Aber nunja,... das liebe Geld halt. Vielleicht nach dieser Sache.
Er begann ein paar beschwingte Töne auf der Maultrommel zu spielen, die erstaunlich gut auf Reyneghs Trommeln eingingen. Kurz legte er eine Pause ein, um mit Slava zu sprechen.
"In Novigrad gibt es eine Menge Historiker, Kumpel. Aber das sind meist reiche, arrogante Schnösel, die das ganze mehr als Hobby betrachten. Von Novigrad ist es nicht weit, bis Oxenfurt. Dort hat es eine Universität,... voller Eierköpfe, die ihr letztes Hemd für einen von Euch beiden Süssen geben würden. Da würde ich es an deiner Stelle zuerst versuchen."
Er warf einen Blick zu Aenye, aber sie schien mittlerweile eingeschlafen zu sein und wurde weder durch sein Geschrei, noch dem Spiel der Musikinstrumente wach. Scheinbar hatte ihr Körper endlich die Schleusen geöffnet, die die Müdigkeit und Erschöpfung von Tagen zurückgehalten hatten. Er gönnte es ihr und hoffte, dass sie nicht doch noch durch ihre ausgelassene Feierstimmung erwachen würde.
Er wollte grad die Maultrommel wieder an den Mund heben, als er sie wieder sinken ließ und an Slava gerichtet hinzufügte.
"Und jetzt tanz' endlich!"
Dann an die Runde gewandt und mit schallendem Gelächter.
"Und sag doch bitte mal jemand Jake, dass er nicht immer so ein Miesepeter sein soll! Habe schon Nekrophagen gesehen, die bessere Laune hatten, als er!"
Sie war sichtlich gerührt von dieser netten Geste von Thorben. Kurz fühlte es sich wirklich wie die Hand ihres Vaters an der sich beruhigte und ihr Mut zusprach. Sie war Thorben so dankbar für alles. Wer hätte gedacht, dass sie an einem Tag so viel erleben konnte. Dann wanderte ihr Blick fasziniert zu Rey. Sein kehliger Gesang drang ihr in jede Faser des Körpers. Es war manchen Gesängen ihres Volksstammes gar nicht so unähnlich. Kurz schloss sie die Augen und war zurück auf Skellige. Zu Hause…umgeben von ihrer Familie und allem was sie liebte. Sie erinnerte sich wie sie eine Handvoll Erde in die Hände genommen hatte und sie langsam in ihren Händen zerrieben hatte. Es war ein Abschiedsritual, wenn man nicht genau wusste, wann oder ob man zurückkehrte.
Langsam blinkten die Sterne am Himmel auf und der Abend verwandelte sich langsam in die Nacht. Aria spürte die erdrückende Last des gesamten Tages nun auf ihren Schultern. Sie blickte wieder zu Jake. Irgendwie beruhigte sie sein Anblick. Auch er war noch jung und schien mit der Gesamtsituation einfach nicht zufrieden zu sein und auch in ihm steckte etwas wie Heimweh…Sehnsucht. So fühlte sie sich weniger allein mit all den Gefühlen, die sie nun so beschäftigten.
Sie hörte Thorben eine Weile lächelnd zu und genoss den Klang der beiden Instrumente. Es ergänzte sich recht gut. Wäre sie nicht so erschöpft hätte sie jetzt wild um das Feuer getanzt. Doch sie musst sich auch erst an diese neue Freiheit gewöhnen. Normalerweise würde jetzt einer ihrer Bediensteten ihr aus dem Kleid helfen und ihre Haare bürsten, oder ein Bad vorbereiten. Aber hier war alles etwas schwieriger.
Sie sah sich um. Sie konnte in diesem Kleid nicht schlafen, das war etwas zu kühl und unbequem. Naja es musste wohl sein…Die anderen schienen abgelenkt durch die Musik und so stand sie langsam auf und ging zu ihrer Kutsche. Dort befanden sich in einer Truhe ein paar ihrer Kleider und „Kosmetika“. Sie blickte nochmal vorsichtig um den Wagen herum und versicherte sich, dass niemand schaute. Hinter der Kutsche entkleidete sie sich. Es dauerte eine Weile, da sie erst die Verschnürung vorne und an den Seiten öffnen musste. Endlich lösten sich die Schleifen. Es war etwas komplizierter, wenn man alleine war, aber nicht unmöglich. Der seidene Stoff glitt zu Boden und wurde schnell in die Truhe befördert. Nun stand sie einfach nackt im Wald hinter Kutsche. Ein aufregendes Gefühl.
Sie ließ die kühle Nachtluft an ihren Körper und genoss es für zwei Atemzüge. So frei würde sie wahrscheinlich nie wieder sein…
Dann warf sie sich das weiße, dünne Leinenkleid über. Auch dieses war edel geschnitten. Es sollte schließlich auch dem Zukünftigem gefallen. An den Armen und Brustbereich mit edler Spitze versehen, sodass die Haut durchschimmerte. Es war etwas lockerer als das andere Kleid, aber dennoch konnte man ihre Figur sehr gut wahrnehmen.
Nun kam sie wieder an die Vorderseite der Kutsche. Von weitem wirkte sie wie ein Geist mit roten langen Haaren.
Hier lehnte sie ihren kleinen Handspiegel an die Türe und benetzte ein kleines Tuch mit etwas Wasser aus einem der Wasserbeutel.
Sie entdeckte hier und da noch winzige Blutspritzer, die die entfernte, ehe sie begann ihre Haarpracht mit einer Bürste zu bändigen.
Aus der Truhe hatte sie einen dunkelblauen Umhang hervorgeholt den sie, als sie fertig war und die Sachen wieder verstaut hatte, nun zurück zum Lagerfeuer nahm und ihn als eine Art Decke über ihre Knie legte. Sie war sehr müde geworden und legte sich nun zwischen Thorben und Rey. Dort würde ihr nichts geschehen. Während ihre Augen immer schwerer wurden blickte sie in das Feuer und lies ihre Gedanken nun auch endlich frei. Mit dem Feuer tanzten sie nun um die Wette bevor der Schlaf Aria endgültig übermannte. Kein Geräusch würde sie nun mehr wecken können.
Langsam blinkten die Sterne am Himmel auf und der Abend verwandelte sich langsam in die Nacht. Aria spürte die erdrückende Last des gesamten Tages nun auf ihren Schultern. Sie blickte wieder zu Jake. Irgendwie beruhigte sie sein Anblick. Auch er war noch jung und schien mit der Gesamtsituation einfach nicht zufrieden zu sein und auch in ihm steckte etwas wie Heimweh…Sehnsucht. So fühlte sie sich weniger allein mit all den Gefühlen, die sie nun so beschäftigten.
Sie hörte Thorben eine Weile lächelnd zu und genoss den Klang der beiden Instrumente. Es ergänzte sich recht gut. Wäre sie nicht so erschöpft hätte sie jetzt wild um das Feuer getanzt. Doch sie musst sich auch erst an diese neue Freiheit gewöhnen. Normalerweise würde jetzt einer ihrer Bediensteten ihr aus dem Kleid helfen und ihre Haare bürsten, oder ein Bad vorbereiten. Aber hier war alles etwas schwieriger.
Sie sah sich um. Sie konnte in diesem Kleid nicht schlafen, das war etwas zu kühl und unbequem. Naja es musste wohl sein…Die anderen schienen abgelenkt durch die Musik und so stand sie langsam auf und ging zu ihrer Kutsche. Dort befanden sich in einer Truhe ein paar ihrer Kleider und „Kosmetika“. Sie blickte nochmal vorsichtig um den Wagen herum und versicherte sich, dass niemand schaute. Hinter der Kutsche entkleidete sie sich. Es dauerte eine Weile, da sie erst die Verschnürung vorne und an den Seiten öffnen musste. Endlich lösten sich die Schleifen. Es war etwas komplizierter, wenn man alleine war, aber nicht unmöglich. Der seidene Stoff glitt zu Boden und wurde schnell in die Truhe befördert. Nun stand sie einfach nackt im Wald hinter Kutsche. Ein aufregendes Gefühl.
Sie ließ die kühle Nachtluft an ihren Körper und genoss es für zwei Atemzüge. So frei würde sie wahrscheinlich nie wieder sein…
Dann warf sie sich das weiße, dünne Leinenkleid über. Auch dieses war edel geschnitten. Es sollte schließlich auch dem Zukünftigem gefallen. An den Armen und Brustbereich mit edler Spitze versehen, sodass die Haut durchschimmerte. Es war etwas lockerer als das andere Kleid, aber dennoch konnte man ihre Figur sehr gut wahrnehmen.
Nun kam sie wieder an die Vorderseite der Kutsche. Von weitem wirkte sie wie ein Geist mit roten langen Haaren.
Hier lehnte sie ihren kleinen Handspiegel an die Türe und benetzte ein kleines Tuch mit etwas Wasser aus einem der Wasserbeutel.
Sie entdeckte hier und da noch winzige Blutspritzer, die die entfernte, ehe sie begann ihre Haarpracht mit einer Bürste zu bändigen.
Aus der Truhe hatte sie einen dunkelblauen Umhang hervorgeholt den sie, als sie fertig war und die Sachen wieder verstaut hatte, nun zurück zum Lagerfeuer nahm und ihn als eine Art Decke über ihre Knie legte. Sie war sehr müde geworden und legte sich nun zwischen Thorben und Rey. Dort würde ihr nichts geschehen. Während ihre Augen immer schwerer wurden blickte sie in das Feuer und lies ihre Gedanken nun auch endlich frei. Mit dem Feuer tanzten sie nun um die Wette bevor der Schlaf Aria endgültig übermannte. Kein Geräusch würde sie nun mehr wecken können.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1262
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Dass er Glück gehabt hatte und ein anderer Vertreter dieser Katzenwesen vielleicht weniger gnädig mit ihm umgesprungen wäre war Slava absolut nicht bewusst. Die Welt aus der dieses Wesen kam war dann doch zu fremd um sie auch nur ansatzweise zu begreifen ohne es zu sehen. Und dass hier nun schon 4 Welten im Spiel waren machte es nicht leichter zu begreifen.
Da war die Frage umso verständlicher. Wieso sollte man das so nennen. Viel verwunderlicher war, dass diese Welt gerade ähnliche Metaphern kannte.
Er zuckte also nur mit den Schultern.
"Umgangssprache... Und viele Menschen machen echt Getue drum, ist richtig... ich würd es auch lieber einfach halten. Vögeln wenn einem danach ist.... Aber so sind die Menschen eben. Machen aus allem ein riesen Theater." Und es war immer eine Spur Ironie in seinen Worte, und Überheblichkeit wie er sich scheinbar so seiner eigenen Spezies distanzierte. Aber tatsächlich war das Leben seiner Ansicht nach tatsächlich kompliziert genug, warum sollte man nicht wenigstens die Dinge, die Spaß machten einfach halten.
Kompliziert... wie sein Name wohl...
Der Junge... Jake hatte bereits kapituliert und auch die merkwürdige Gedankenstimme des großen Katers brachte ein paar Anläufe, um ihn auszusprechen. Dabei fand er seinen Namen im europäischen Durchschnitt gar nicht so schlimm. Grzegorz zum Beispiel, ein Kontaktmann aus Polen, arbeitete für die Wächter. Mit diesem Namen hatten viele ihre liebe Not, dagegen war seiner echt einfach.
Und dann unterhielt sich Thorben lange, viel zu lange mit Aria. Er spürte fast etwas wie Eifersucht. Was zur verdammten Hölle war an dem Kind dran, dass sie alle so verrückt machte. Ein wenig glaubte er auch einen verträumten Ausdruck bei dem so zurückhaltenden Jake erkannt zu haben wenn er sie ansah.
Verdammt wie nannte man soetwas? Sirene?
Inzwischen beschaffte sich dieser Tiger eine improvisierte Trommel... Und Thorben packte eine Maultrommel aus. So etwas kannte er zumindest. Interessant, wie viele Parallelen es doch gab, und sie lieferten einen ganz passablen Sound. Seine Phantasie reicht leider nicht um noch etwas als Instrument umzufunktionieren. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er einen der PDAs beisteuern sollte, ein primitiver Mp3 Player war integriert und meist fand man auch ein paar Songs auf dem einen oder anderen, die Klassiker von Zoi, manchmal auch Alisa und Nau. Sogar Piknik hatte er schon gesehen. Und manchmal, wie um ihn zu ärgern auch 'Polkovnik' von BI2.
Aber ohne Kopfhörer war der Sound bemitleidenswert. Statt dessen forderte Thorben ihn auf zu tanzen.
Er überlegte einen Moment...
In seinen jungen Jahren hatte er tatsächlich einmal den Kasatschok gelernt, eindrucksvoll und ein gutes Training für die Sprungkraft, aber heute würden seine Knie wohl nicht mehr mitspielen, trotzdem. Da saß einfach ein vorpupertärer Angeber am Steuer und versuchen musste er es.
"So tanzt man bei uns..." wieder in dem wilden Gemisch an Gemeinsprache.
Er versuchte es, (33/100) ein paar Sprünge gelangen auch, dann meldete sich sein Knie zu Wort und versagte ihm so spontan die Mitarbeit so dass er unsanft auf dem Hinterteil landete. Der Erläuterung hatte es zumindest gedient.
"...das Alter..." grummelte er.
"Leider sieht es mit Bauchtanz auch nicht besser aus..."
Er ließ trotzdem ein wenig die Hüften kreisen, allerdings war Jakes Magenschwinger vom Vormittag immer noch zu spüren, so dass auch das Ergebnis mau ausfiel.
Lieber machte er ein paar anzügliche Gesten zu Aria, woraufhin die verschwand.
Er sah ihr kurz nach, war schon in Begriff ihr zu folgen, ließ es dann aber.
Dann erläuterte Thorben, dass es in Ochsenfurt die besseren Gelehrten gab.
Ochsenfurt... er fügte deutsche Auswanderer hinzu. Wobei es ja auch in Russland eine Zeit gegeben hatte, da viele deutsche Handwerker ins Land geholt wurden... Hatte der Austausch also vielleicht zur Zeit von Zar Peter dem Großen stattgefunden? Interessanter Ansatz. Und er verglich Jake mit einem... was... Totenfresser? Was auch immer diese Metapher bedeutet.
"Der taut schon noch auf..." über Jake "...ich kenn solche wie ihn. Ich denk der wird schon noch, lass ihm Zeit."
Jake schwieg immer noch, bis auf wenige einsilbige Antworten, nahm aber immerhin etwas von dem Kuchen. Er war offenbar keiner der sich besonders gut in Gruppen integrierte. Er würde später, wenn es ruhiger war noch einmal mit ihm reden. Er kann diese Art Schüler oder Rekruten. Oft steckte viel mehr in ihnen als in den vorlauten anderen Typen, doch es war ungleich schwerer, alles aus ihnen herauszuholen als den Vorlauten das nötigste an Feingefühl beizubringen.
Für seine Zwecke waren Jungs wie der hier meist ungeeignet gewesen, ein wenig an Dreistigkeit brauchte man dafür und die musste man mitbringen, das konnte man nicht lernen.
"Dann werd ich es in Ochsenfurt mal versuchen. Aber erst klären wir, was es damit auf sich hat..."
Und es war reines Glück dass er den Satz beendet hatte, denn als Aria in einem dünnen leineneren Hemdchen zurück kam verschlug es ihm doch die Sprache, so viel zu dem Vorpubertären an der Steuerung..
"Verdammte Scheiße, ich brauch ne kalte Dusche wenn's so weiter geht..."
Und ungeniert legte sie sich schlafen. Slava schüttelte den Kopf.
"Ist das normal bei euch? Die Kleine hat ja fast hypnotische Wirkung? Euch geht's auch so, oder? Es ist als hätte sie ein Schild umhängen: 'Fick mich!'"
Sprache er es direkt an, vor allem an Jake und Thorben adressiert.
Es waren nur noch Männer am Feuer, da sprach er ungeniert - ganz als wäre er noch in der Zone und in Gesellschaft der Männer dort.
Da war die Frage umso verständlicher. Wieso sollte man das so nennen. Viel verwunderlicher war, dass diese Welt gerade ähnliche Metaphern kannte.
Er zuckte also nur mit den Schultern.
"Umgangssprache... Und viele Menschen machen echt Getue drum, ist richtig... ich würd es auch lieber einfach halten. Vögeln wenn einem danach ist.... Aber so sind die Menschen eben. Machen aus allem ein riesen Theater." Und es war immer eine Spur Ironie in seinen Worte, und Überheblichkeit wie er sich scheinbar so seiner eigenen Spezies distanzierte. Aber tatsächlich war das Leben seiner Ansicht nach tatsächlich kompliziert genug, warum sollte man nicht wenigstens die Dinge, die Spaß machten einfach halten.
Kompliziert... wie sein Name wohl...
Der Junge... Jake hatte bereits kapituliert und auch die merkwürdige Gedankenstimme des großen Katers brachte ein paar Anläufe, um ihn auszusprechen. Dabei fand er seinen Namen im europäischen Durchschnitt gar nicht so schlimm. Grzegorz zum Beispiel, ein Kontaktmann aus Polen, arbeitete für die Wächter. Mit diesem Namen hatten viele ihre liebe Not, dagegen war seiner echt einfach.
Und dann unterhielt sich Thorben lange, viel zu lange mit Aria. Er spürte fast etwas wie Eifersucht. Was zur verdammten Hölle war an dem Kind dran, dass sie alle so verrückt machte. Ein wenig glaubte er auch einen verträumten Ausdruck bei dem so zurückhaltenden Jake erkannt zu haben wenn er sie ansah.
Verdammt wie nannte man soetwas? Sirene?
Inzwischen beschaffte sich dieser Tiger eine improvisierte Trommel... Und Thorben packte eine Maultrommel aus. So etwas kannte er zumindest. Interessant, wie viele Parallelen es doch gab, und sie lieferten einen ganz passablen Sound. Seine Phantasie reicht leider nicht um noch etwas als Instrument umzufunktionieren. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er einen der PDAs beisteuern sollte, ein primitiver Mp3 Player war integriert und meist fand man auch ein paar Songs auf dem einen oder anderen, die Klassiker von Zoi, manchmal auch Alisa und Nau. Sogar Piknik hatte er schon gesehen. Und manchmal, wie um ihn zu ärgern auch 'Polkovnik' von BI2.
Aber ohne Kopfhörer war der Sound bemitleidenswert. Statt dessen forderte Thorben ihn auf zu tanzen.
Er überlegte einen Moment...
In seinen jungen Jahren hatte er tatsächlich einmal den Kasatschok gelernt, eindrucksvoll und ein gutes Training für die Sprungkraft, aber heute würden seine Knie wohl nicht mehr mitspielen, trotzdem. Da saß einfach ein vorpupertärer Angeber am Steuer und versuchen musste er es.
"So tanzt man bei uns..." wieder in dem wilden Gemisch an Gemeinsprache.
Er versuchte es, (33/100) ein paar Sprünge gelangen auch, dann meldete sich sein Knie zu Wort und versagte ihm so spontan die Mitarbeit so dass er unsanft auf dem Hinterteil landete. Der Erläuterung hatte es zumindest gedient.
"...das Alter..." grummelte er.
"Leider sieht es mit Bauchtanz auch nicht besser aus..."
Er ließ trotzdem ein wenig die Hüften kreisen, allerdings war Jakes Magenschwinger vom Vormittag immer noch zu spüren, so dass auch das Ergebnis mau ausfiel.
Lieber machte er ein paar anzügliche Gesten zu Aria, woraufhin die verschwand.
Er sah ihr kurz nach, war schon in Begriff ihr zu folgen, ließ es dann aber.
Dann erläuterte Thorben, dass es in Ochsenfurt die besseren Gelehrten gab.
Ochsenfurt... er fügte deutsche Auswanderer hinzu. Wobei es ja auch in Russland eine Zeit gegeben hatte, da viele deutsche Handwerker ins Land geholt wurden... Hatte der Austausch also vielleicht zur Zeit von Zar Peter dem Großen stattgefunden? Interessanter Ansatz. Und er verglich Jake mit einem... was... Totenfresser? Was auch immer diese Metapher bedeutet.
"Der taut schon noch auf..." über Jake "...ich kenn solche wie ihn. Ich denk der wird schon noch, lass ihm Zeit."
Jake schwieg immer noch, bis auf wenige einsilbige Antworten, nahm aber immerhin etwas von dem Kuchen. Er war offenbar keiner der sich besonders gut in Gruppen integrierte. Er würde später, wenn es ruhiger war noch einmal mit ihm reden. Er kann diese Art Schüler oder Rekruten. Oft steckte viel mehr in ihnen als in den vorlauten anderen Typen, doch es war ungleich schwerer, alles aus ihnen herauszuholen als den Vorlauten das nötigste an Feingefühl beizubringen.
Für seine Zwecke waren Jungs wie der hier meist ungeeignet gewesen, ein wenig an Dreistigkeit brauchte man dafür und die musste man mitbringen, das konnte man nicht lernen.
"Dann werd ich es in Ochsenfurt mal versuchen. Aber erst klären wir, was es damit auf sich hat..."
Und es war reines Glück dass er den Satz beendet hatte, denn als Aria in einem dünnen leineneren Hemdchen zurück kam verschlug es ihm doch die Sprache, so viel zu dem Vorpubertären an der Steuerung..
"Verdammte Scheiße, ich brauch ne kalte Dusche wenn's so weiter geht..."
Und ungeniert legte sie sich schlafen. Slava schüttelte den Kopf.
"Ist das normal bei euch? Die Kleine hat ja fast hypnotische Wirkung? Euch geht's auch so, oder? Es ist als hätte sie ein Schild umhängen: 'Fick mich!'"
Sprache er es direkt an, vor allem an Jake und Thorben adressiert.
Es waren nur noch Männer am Feuer, da sprach er ungeniert - ganz als wäre er noch in der Zone und in Gesellschaft der Männer dort.
- Jakob von Nagall
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"Du sollst mit uns feiern.", informierte ihn der Naramianer, woraufhin Jakob eine Braue hob. Thorbens letzte Worte hatten sich also an ihn gerichtet, wobei Slava es abzuwiegeln schien. Hätte er geahnt - '...solche wie ihn...' - Es wäre wieder Zündstoff gewesen. Irgendein anderer Knappe hatte mal gesagt, dass eine Feier keine Feier wäre, wenn sie nicht mit einer Schlägerei enden würde. Dann hätte Reynegh doch gleich eine richtige Feier gehabt. Leider übersetzte der Kater Slavas Worte nicht auch - oder vielleicht zum Glück. Die Versuche des Soldaten, einen dieser komischen russischen Tänze aufzuführen, wobei er sich auf den Hosenboden setzte, ebnete die Wellen, die allein der Tonfall hatte schlagen wollen allerdings direkt wieder ein. Und im Bauchtanz war Slava auch nicht wesentlich besser. Vielleicht noch ein Grund, weshalb Jakob von Alkohol Abstand nahm: aus erwachsenen Männern wurden unter seinem Einfluss entweder alberne Kinder oder weinerliche Idioten. Manchmal in der Reihenfolge. Und manchmal kam irgendwo dazwischen noch ein tollwütiger Schläger dazu. Er sann noch über eine Erwiderung nach, da erhob sich die Prinzessin, sodass er kurz glaubte, sie wolle ebenfalls in den Tanz einfallen. Doch statt dessen verließ sie die Runde.
Auch Jakobs Blicke folgten unweigerlich Aria, als diese mit schwingenden Hüften zur Kutsche ging und dahinter verschwand. Unter der Kutsche war ihr Rocksaum zu erahnen und er staunte nicht schlecht, als das Kleid um ihre Füße fiel, nur um schlanke, nackte Waden zu präsentieren. Zwar kam er aus einer Welt, in der kurze Hosen und Miniröcke an der Tagesordnung und nicht erwähnenswert waren, aber hier überraschte es ihn dann doch. Und dann war bekanntlich das, was man >nicht< sah, genau das, was die Fantasie am meisten beflügelte. Zwar versteckte sie sich hinter Kutsche, aber das machte es fast schlimmer - der Gedanke an die kalte Luft und was diese mit gewissen Stellen ihres Körpers anstellen würde...
Aria erschien in einem hauchzarten Nachthemd und es verschlug ihm den Rest des Gedankens, verbarg das dünne Material doch kaum, was eben jene Kühle mit eben jenen Stellen so machte. Als sei der Wald ihr Schlafzimmer und die Kutsche ihr Schminktisch machte sie sich fertig für die Nacht, kämmte ihre roten Locken und tupfte in ihrem Gesicht herum. Er konnte so eben noch verhindern, dass ihm die Kinnlade herunter klappte. Zum Glück war der Rest ebenso gebannt von der Feenhaften Gestalt, sodass sein Starren nicht mehr so sehr ins Gewicht fiel. Nur Reynegh trommelte ungerührt weiter, versuchte sich an anderen Rhythmen und suchte nach Klängen auf dem Stamm.
Hätte Jakob nicht mit eigenen Auge gesehen, wie Aria im Sonnenlicht herum spaziert war, er hätte sie direkt zu Aenye in die Kategorie 'Vampir' gesteckt. Wobei Letztere da inzwischen auch nicht mehr weilte, eben aus dem selben Grund: sie war in der Sonne nicht zu Staub zerfallen. Doch die Wirkung, die sie auf ihre Umgebung hatte, konnte doch nicht normal sein.
Als Aria ihre Toilette beendet hatte und zurück kam, riss er den Blick gewaltsam von ihr los und konzentrierte sich angestrengt auf die Reste seines Abendessens. Zum Glück saß er mit Reynegh etwas vom Feuer entfernt, aber er hatte den Eindruck, seine Ohren müssten ebenso leuchten wie die glühenden Holzkohlen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Da wurde man jahrelang darauf trainiert, keinen körperlichen Reizen nachzugeben und dann kam so eine Fee daher, die das säuberliche Gebäude mit einem Blick zum Einsturz brachte.
Aria rollte sich unter ihrem Mantel zusammen, als schliefe sie täglich im Nachthemd unter Sternen und zwischen wildfremden Männern, und schien im Nu eingeschlafen.
Und Slava sprach seine Gedanken aus - dankenswerter Weise diesmal in beiden Sprachen. Kalte Dusche - ja, bitte. Oder gleich einen kalten Bach.
"Vampire tun das. Pheromone bis Oberkante Unterlippe, dazu drehen sie ein bisschen an den richtigen Rädern in deinem Kopf und schon liegst du in ihrem Bett, erlebst die Nacht der Nächte und wachst entweder nicht mehr auf oder bist ein Ghoul oder einer von ihnen.", erwiderte er leiser als Slava und weniger gespickt mit Obszönitäten. Er würde wohl auch noch blöde Witze mit diesem Ernst vortragen - das war einfach sein Naturell. Er blickte wieder zu der Schlafenden und hob die Schultern. "Aber sie spaziert hier im Sonnenlicht herum, also ist die Theorie wohl widerlegt. Der Nächste bitte.", schloss er die für ihn fast schon epische Rede und stopfte sich den Rest Kuchen in den Mund.
Dann ergriff Reynegh das Wort und Jakob zog sich in seine Muschelschale des Schweigens zurück.
Auch Jakobs Blicke folgten unweigerlich Aria, als diese mit schwingenden Hüften zur Kutsche ging und dahinter verschwand. Unter der Kutsche war ihr Rocksaum zu erahnen und er staunte nicht schlecht, als das Kleid um ihre Füße fiel, nur um schlanke, nackte Waden zu präsentieren. Zwar kam er aus einer Welt, in der kurze Hosen und Miniröcke an der Tagesordnung und nicht erwähnenswert waren, aber hier überraschte es ihn dann doch. Und dann war bekanntlich das, was man >nicht< sah, genau das, was die Fantasie am meisten beflügelte. Zwar versteckte sie sich hinter Kutsche, aber das machte es fast schlimmer - der Gedanke an die kalte Luft und was diese mit gewissen Stellen ihres Körpers anstellen würde...
Aria erschien in einem hauchzarten Nachthemd und es verschlug ihm den Rest des Gedankens, verbarg das dünne Material doch kaum, was eben jene Kühle mit eben jenen Stellen so machte. Als sei der Wald ihr Schlafzimmer und die Kutsche ihr Schminktisch machte sie sich fertig für die Nacht, kämmte ihre roten Locken und tupfte in ihrem Gesicht herum. Er konnte so eben noch verhindern, dass ihm die Kinnlade herunter klappte. Zum Glück war der Rest ebenso gebannt von der Feenhaften Gestalt, sodass sein Starren nicht mehr so sehr ins Gewicht fiel. Nur Reynegh trommelte ungerührt weiter, versuchte sich an anderen Rhythmen und suchte nach Klängen auf dem Stamm.
Hätte Jakob nicht mit eigenen Auge gesehen, wie Aria im Sonnenlicht herum spaziert war, er hätte sie direkt zu Aenye in die Kategorie 'Vampir' gesteckt. Wobei Letztere da inzwischen auch nicht mehr weilte, eben aus dem selben Grund: sie war in der Sonne nicht zu Staub zerfallen. Doch die Wirkung, die sie auf ihre Umgebung hatte, konnte doch nicht normal sein.
Als Aria ihre Toilette beendet hatte und zurück kam, riss er den Blick gewaltsam von ihr los und konzentrierte sich angestrengt auf die Reste seines Abendessens. Zum Glück saß er mit Reynegh etwas vom Feuer entfernt, aber er hatte den Eindruck, seine Ohren müssten ebenso leuchten wie die glühenden Holzkohlen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Da wurde man jahrelang darauf trainiert, keinen körperlichen Reizen nachzugeben und dann kam so eine Fee daher, die das säuberliche Gebäude mit einem Blick zum Einsturz brachte.
Aria rollte sich unter ihrem Mantel zusammen, als schliefe sie täglich im Nachthemd unter Sternen und zwischen wildfremden Männern, und schien im Nu eingeschlafen.
Und Slava sprach seine Gedanken aus - dankenswerter Weise diesmal in beiden Sprachen. Kalte Dusche - ja, bitte. Oder gleich einen kalten Bach.
"Vampire tun das. Pheromone bis Oberkante Unterlippe, dazu drehen sie ein bisschen an den richtigen Rädern in deinem Kopf und schon liegst du in ihrem Bett, erlebst die Nacht der Nächte und wachst entweder nicht mehr auf oder bist ein Ghoul oder einer von ihnen.", erwiderte er leiser als Slava und weniger gespickt mit Obszönitäten. Er würde wohl auch noch blöde Witze mit diesem Ernst vortragen - das war einfach sein Naturell. Er blickte wieder zu der Schlafenden und hob die Schultern. "Aber sie spaziert hier im Sonnenlicht herum, also ist die Theorie wohl widerlegt. Der Nächste bitte.", schloss er die für ihn fast schon epische Rede und stopfte sich den Rest Kuchen in den Mund.
Dann ergriff Reynegh das Wort und Jakob zog sich in seine Muschelschale des Schweigens zurück.
Er versuchte dem improvisierten Instrument ein paar gute Töne zu entlocken, testete verschiedene Rhythmen und stellte fest, dass Thorbens Mundinstrument sehr gut mit der Musik seines Volkes harmonierte. Und dieser forderte den großen Menschen zum Tanz auf und bat darum, dem Welpen zu sagen, er solle mitfeiern. Was er denn auch zwischen den Strophen tat. Und er lachte schallend, als Slava sich bei dem Versuch eines Sprungtanzes auf den Hintern setzte. Reynegh hätte es ja auch versucht, aber wer sollte dann trommeln? Der Bauchtanz sah ebenfalls alles andere als elegant aus und der Naramianer konnte vor Lachen nicht mehr singen, also trommelte er nur noch, ließ den Rythmus anschwellen, flotter werden, trieb mit den dumpfen Tönen hinauf zu diesen fremden Sternen. Die Wolfsmilch hatte seinen Geist für die Nacht geöffnet, seine feinen Ohren nahmen noch über die Töne hinweg die Laute des Waldes wahr, seine Nase sog den Geruch der Feuchtigkeit auf, die vom Boden aufstieg, seine Schnurrhaare fingen die Schwingungen, in die seine Trommel die Luft versetzte. Die Götter waren auch hier, vielleicht nannte man sie anders, doch ihre Schöpfung wühlte sich in sein Fell, presste sich an seine Haut, während er mit halb geschlossenen Lidern trommelte. Zusammen mit der Milch in einen fast schon tranceartigen Zustand fallend.
Das Aria sich erhob nahm ein ferner Teil von ihm wahr, auch das alle Augen ihr folgten - außer die des Elfs und Seine natürlich. Dieser Teil blieb wachsam, doch niemand folgte ihr.
Mit einem Schlag beendete er seine Musik, als Aria sich zwischen ihm und Thorben in ihren Mantel gewickelt zum schlafen legte. Sie war so furchtbar dünn, dass er sicher war, jede Rippe zählen zu können, wenn er einen Blick unter das Hemd warf. Ein Hemd, das ihm im übrigen für eine Nacht im Wald mehr als unpassend erschien. Leinen wurde schnell nass und damit kalt. Frieren kostete wertvolle Energie - eine Nacht frieren konnte mehrere Tage Essen vernichten und sie hatte keinerlei Reserven. Er stellte den Stamm beiseite und zog seinen Mantel unter sich hervor, um die Prinzessin damit zuzudecken. Er war aus dick gewalkter Wolle, gemacht für den tiefen Winter seiner Heimat. Er selbst trug das Winterfell und ein dichtes Hemd. Hier am Feuer war ihm eher zu warm als zu kalt.
Den Menschen hörte er zu, wunderte sich vielleicht über die Wortwahl. Dachte noch einmal darüber nach, was Slava zu ihrem Paarungsverhalten gesagt hatte. Lauschte dann Jakes Worten zu einer Rasse namens 'Vampir', die er nicht kannte. Doch der junge Mensch erklärte seine Theorie gleich selbst für falsch und aß dann weiter. Reynegh sah ihn kurz an. Fragte sich, wieso er 'auftauen' musste - gerade sah er ziemlich erhitzt aus. Vermutlich wieder so ein Begriff, der nichts mit dem zu tun hatte, was er für ihn bedeutete.
Er nickte bedächtig. "Für einen Menschling ist sie wohl hübsch, denke ich.", überlegte er laut. "Sie hat etwas an sich, was zumindest dafür gesorgt hat, dass ich sie nicht als Proviant für Venden verpackt habe." Ob das ein Witz war, konnte man aus den Zügen der großen Katze schwer lesen, doch dass er zum Lachen fähig war, hatte er Minuten zuvor noch bewiesen. Dafür war er nun wohl doch etwas zu ernst.
Reynegh kratzte sich am Backenbart.
"Aber bei allen Göttern, erklärt mir eines: Wieso lasst ihr eure Frauen so hungern, dass man ihnen auf den Rippen musizieren könnte? Wie sollen sie ein Schwert halten? Wie ihre Anwärter prüfen oder die Kraft für einen Wurf haben, wenn sie so mager und schwach sind? Oder stimmt es doch, dass man die Menschenfrauen nach diesem Ritual, das ihr Heirat nennt, erst einmal fett füttert, bis sie ihren Männern gefallen?" Endlich hatte er die Gelegenheit solche Dinge zu ergründen, die an den Feuern seines Clans nur gemutmaßt werden konnten. Wer ging schon zu Menschen und fragte sie? Wenn sie gingen, dann um zu plündern und nicht um sie zu erforschen.
Plötzlich stelle Reynegh die Ohren auf. Etwas regte sich im Unterholz - rote Augen glühten am Waldrand auf, als Venden zwischen den Bäumen erschien. Er schleppte etwas in den Fängen und es hatte keinen Kopf mehr. Venden liebte Köpfe - die nagte er oft noch am Ort der Jagd auf, um an das Gehirn zu kommen. Den Rest schleppte er dann meistens zu Reynegh. Dieser hatte sich erhoben, um zu seinem Ereymiu zu gehen, bevor das zu nah heran kam. Die Pferde waren vom Blutgeruch bereits nervös genug. Venden hatte sich allerdings bereits nieder gelassen, seinen Fang zwischen den Klauen und riss Fetzen heraus. Reynegh besah sich das Ding, das er gefangen hatte: es hatte Glieder wie ein Mensch, aber seltsam gelbgraue Haut, Klauen und bläulich verfärbte Gliedmaßen. Und es stank erbärmlich, so als hätte es bis eben noch tot im Sumpf gelegen. Vielleicht Aas. Reynegh zog die Lefzen zurück, doch Venden schien zufrieden und so kehrte er einstweilen zum Feuer zurück. Sollte der Geruch herüber wehen, konnte er sein Reittier immer noch vertreiben.
Das Aria sich erhob nahm ein ferner Teil von ihm wahr, auch das alle Augen ihr folgten - außer die des Elfs und Seine natürlich. Dieser Teil blieb wachsam, doch niemand folgte ihr.
Mit einem Schlag beendete er seine Musik, als Aria sich zwischen ihm und Thorben in ihren Mantel gewickelt zum schlafen legte. Sie war so furchtbar dünn, dass er sicher war, jede Rippe zählen zu können, wenn er einen Blick unter das Hemd warf. Ein Hemd, das ihm im übrigen für eine Nacht im Wald mehr als unpassend erschien. Leinen wurde schnell nass und damit kalt. Frieren kostete wertvolle Energie - eine Nacht frieren konnte mehrere Tage Essen vernichten und sie hatte keinerlei Reserven. Er stellte den Stamm beiseite und zog seinen Mantel unter sich hervor, um die Prinzessin damit zuzudecken. Er war aus dick gewalkter Wolle, gemacht für den tiefen Winter seiner Heimat. Er selbst trug das Winterfell und ein dichtes Hemd. Hier am Feuer war ihm eher zu warm als zu kalt.
Den Menschen hörte er zu, wunderte sich vielleicht über die Wortwahl. Dachte noch einmal darüber nach, was Slava zu ihrem Paarungsverhalten gesagt hatte. Lauschte dann Jakes Worten zu einer Rasse namens 'Vampir', die er nicht kannte. Doch der junge Mensch erklärte seine Theorie gleich selbst für falsch und aß dann weiter. Reynegh sah ihn kurz an. Fragte sich, wieso er 'auftauen' musste - gerade sah er ziemlich erhitzt aus. Vermutlich wieder so ein Begriff, der nichts mit dem zu tun hatte, was er für ihn bedeutete.
Er nickte bedächtig. "Für einen Menschling ist sie wohl hübsch, denke ich.", überlegte er laut. "Sie hat etwas an sich, was zumindest dafür gesorgt hat, dass ich sie nicht als Proviant für Venden verpackt habe." Ob das ein Witz war, konnte man aus den Zügen der großen Katze schwer lesen, doch dass er zum Lachen fähig war, hatte er Minuten zuvor noch bewiesen. Dafür war er nun wohl doch etwas zu ernst.
Reynegh kratzte sich am Backenbart.
"Aber bei allen Göttern, erklärt mir eines: Wieso lasst ihr eure Frauen so hungern, dass man ihnen auf den Rippen musizieren könnte? Wie sollen sie ein Schwert halten? Wie ihre Anwärter prüfen oder die Kraft für einen Wurf haben, wenn sie so mager und schwach sind? Oder stimmt es doch, dass man die Menschenfrauen nach diesem Ritual, das ihr Heirat nennt, erst einmal fett füttert, bis sie ihren Männern gefallen?" Endlich hatte er die Gelegenheit solche Dinge zu ergründen, die an den Feuern seines Clans nur gemutmaßt werden konnten. Wer ging schon zu Menschen und fragte sie? Wenn sie gingen, dann um zu plündern und nicht um sie zu erforschen.
Plötzlich stelle Reynegh die Ohren auf. Etwas regte sich im Unterholz - rote Augen glühten am Waldrand auf, als Venden zwischen den Bäumen erschien. Er schleppte etwas in den Fängen und es hatte keinen Kopf mehr. Venden liebte Köpfe - die nagte er oft noch am Ort der Jagd auf, um an das Gehirn zu kommen. Den Rest schleppte er dann meistens zu Reynegh. Dieser hatte sich erhoben, um zu seinem Ereymiu zu gehen, bevor das zu nah heran kam. Die Pferde waren vom Blutgeruch bereits nervös genug. Venden hatte sich allerdings bereits nieder gelassen, seinen Fang zwischen den Klauen und riss Fetzen heraus. Reynegh besah sich das Ding, das er gefangen hatte: es hatte Glieder wie ein Mensch, aber seltsam gelbgraue Haut, Klauen und bläulich verfärbte Gliedmaßen. Und es stank erbärmlich, so als hätte es bis eben noch tot im Sumpf gelegen. Vielleicht Aas. Reynegh zog die Lefzen zurück, doch Venden schien zufrieden und so kehrte er einstweilen zum Feuer zurück. Sollte der Geruch herüber wehen, konnte er sein Reittier immer noch vertreiben.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Kurz hatte Thorben vor Lachen seinen Rhythmus verloren, als Slava sich daran machte, diese Tänze aufzuführen. Tänze von Betrunkenen schienen wohl in jeder Welt gleich zu sein, egal ob hinter Portalen oder auf dem Mond. Denn das, was der Mann da veranstaltete, erinnerte ihn an nahezu jedes andere gute Gelage, dem er bisher beiwohnen durfte.
Da das Thema zu den Verlockungen der Frauen gewechselt war, grinste Thorben breit und hätte beinahe die Maultrommel fallen gelassen. Ein klagend verzerrter Laut kam noch von dem Instrument, bevor er das Spiel ganz einstellte. Die beiden Männer sprachen wahre Worte mit ihren Libido-Bekundungen nach Arias perfektem Schlafensritual. Reyneghs Frage war ebenfalls durchaus berechtigt, denn an Zwergenfrauen war in der Regel viel mehr dran, als an den menschlichen. Aber eine Antwort konnte er der Katze nicht wirklich geben. Vielleicht würden die beiden Männer im Laufe des Abend noch die Frage der Katze beantworten können. Zwar hatte all die Zeit unter den Langbeinern und der eklatante Mangel an zwergischen Frauen außerhalb Mahakams ihn gelehrt, auch die Schönheit der Menschen zu schätzen, doch es ging nichts über eine pralle, flaumbehaftete Göttin des Schmiedefeuers, die mit der bloßen Kraft ihrer Schenkel Eisenbarren pressen konnte. Hach, trotz dessen, dass er ein moderner, aufgeschlossener Zwerg war, ging doch letztendlich nichts über gute, alte Traditionen. Und dazu gehörte auch,...
"Ein Lied!"
Verkündete er so voller Inbrunst, als hätte er soeben das Rad neu erfunden.
"Ein Zwergenlied!"
Mit noch mehr Überzeugung und falls die Frauen jetzt nich aufwachten, dann waren sie wohl soeben gestorben.
Er steckte die Maultrommel wieder ein und begann mit tiefer, rauer Stimme zu singen. Dazu muss gesagt werden, dass Thorben Denger vieles ist und kann, aber das Singen gehört eindeutig nicht dazu. Die richtigen Töne traf er nur mit Querschlägern und zu viele Jahre des Genusses von Pfeifenkraut sorgten dafür, dass er an den unpassendsten Stellen nach Luft schnappen musste. Dennoch fuhr er unbeirrt fort und gönnte den Kameraden eine Portion schlecht übersetzter Gesangskunst der Zwerge aus Mahakam, die vielleicht die ein oder andere Frage beantworten konnte. Gut,... sein wir ehrlich. Wohl eher nicht.
"Von den zwei Bergen steig' ich hinab,
die Gier nach Gold hält mich auf Trab.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Ihre roten Gipfel lieb' ich zwar sehr,
doch Perfektion, ich such noch mehr.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Voll Freud' eil' ich ins lichte Tal,
der Drang lässt mir so keine Wahl.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Die Erd' hier liebreiz'nd hell zu seh'n,
lässt mir nicht nur den Barte steh'n.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Die kleine Grube lockt mich sehr,
doch Perfektion, ich such noch mehr.
Hei-Ho! Hei-Ho!
So zieh' ich weiter gen Süd hinab,
der Kraft noch voll, ich mach' nicht schlapp.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Der dichte Wald nimmt mir die Sicht,
was er verbirgt, mich so erpicht.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Dort wartet in seiner vollen Pracht,
perfekter Stollen auf Zwergenmacht.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Ich stoß hinein, ich stoß hinaus,
immer fein der Sinne Schmaus.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Dieser Stollen ist wie gemacht,
werd' ihn füllen, dass es kracht.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Ermattet leg' ich mich nun zur Ruh',
hab' getan, was so gern' ich tu'.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Dieser Stollen bleibt nun mein,
mit ander'n Zwerg ich teile kein'.
Hei-Ho! Hei-Ho!
So hebt das Bier und sammelt Kraft,
der Stollen mich bald wieder schafft.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Hei-Ho! Hei-Ho!"
Schwer atmend holte er Luft, als er am Ende angekommen war und schaute breit grinsend in die Runde.
Als Venden mit seiner Beute zurückkehrte, ging für einen Moment eine Art Alarmbereitschaft durch die Gruppe. Doch Reyneghs besonnenes Verhalten sorgte dafür, dass niemand aufsprang oder panisch nach den Waffen griff. Ein wirklich interessantes Reittier. Beinahe, als wenn man einen Greifen oder sowas reiten würde. Kraftvoll, selbstversorgend und Eindruck schindend. So ein Tier hatte er noch nie gesehen und Thorben rühmte sich damit, viele seltsame Dinge in seinem Leben bereits gesehen zu haben.
"Das ist schon ein merkwürdiges Tier, Reynegh. Absolut beeindruckend, aber so etwas gibt es hier ... in dieser Welt? ... Auch nicht. Aber wo wir schonmal dabei sind,..."
Mit fragendem Blick wendete er sich an die ganze Gruppe.
"Was war das Seltsamste, das ihr jemals erlebt habt? In eurer jeweiligen Welt oder in dieser? Für mich war es eher eine Art Situationskomik. Kein grässliches Monster, keine Magie. Einfach nur ein so urkomischer Anblick, dass ich ihn wohl niemals vergessen kann. Es war in irgendeinem kleinen Kaff, südlich von Novigrad. Ich fuhr so mit meinem Karren durch diesen dreckigen, unscheinbaren Ort und schaute nach links und da sah ich diesen Typen. Langes, weißes Haar, raue Stimme, zwei Schwerter auf dem Rücken, also vermutlich so ein Hexer. Schaut mit in die Hüften gestemmten Händen nach oben auf ein Hausdach, wo ein kackbraunes Pferd steht. Ich hör' ihn nur ungläubig sowas sagen, wie 'Wie zur Hölle bist du da rauf gekommen, Plötze?' und schon war ich an ihnen vorbei. Auch ich frage mich bis heute, wie das Pferd da wohl raufgekommen sein mag und wie er es wohl wieder nach unten befördert hat."
Mit einem breiten Grinsen und einem mahnenden Zeigefinger blickte er in die Runde.
"Ich sage euch, das sind die wahren Mysterien des Lebens!"
Da das Thema zu den Verlockungen der Frauen gewechselt war, grinste Thorben breit und hätte beinahe die Maultrommel fallen gelassen. Ein klagend verzerrter Laut kam noch von dem Instrument, bevor er das Spiel ganz einstellte. Die beiden Männer sprachen wahre Worte mit ihren Libido-Bekundungen nach Arias perfektem Schlafensritual. Reyneghs Frage war ebenfalls durchaus berechtigt, denn an Zwergenfrauen war in der Regel viel mehr dran, als an den menschlichen. Aber eine Antwort konnte er der Katze nicht wirklich geben. Vielleicht würden die beiden Männer im Laufe des Abend noch die Frage der Katze beantworten können. Zwar hatte all die Zeit unter den Langbeinern und der eklatante Mangel an zwergischen Frauen außerhalb Mahakams ihn gelehrt, auch die Schönheit der Menschen zu schätzen, doch es ging nichts über eine pralle, flaumbehaftete Göttin des Schmiedefeuers, die mit der bloßen Kraft ihrer Schenkel Eisenbarren pressen konnte. Hach, trotz dessen, dass er ein moderner, aufgeschlossener Zwerg war, ging doch letztendlich nichts über gute, alte Traditionen. Und dazu gehörte auch,...
"Ein Lied!"
Verkündete er so voller Inbrunst, als hätte er soeben das Rad neu erfunden.
"Ein Zwergenlied!"
Mit noch mehr Überzeugung und falls die Frauen jetzt nich aufwachten, dann waren sie wohl soeben gestorben.
Er steckte die Maultrommel wieder ein und begann mit tiefer, rauer Stimme zu singen. Dazu muss gesagt werden, dass Thorben Denger vieles ist und kann, aber das Singen gehört eindeutig nicht dazu. Die richtigen Töne traf er nur mit Querschlägern und zu viele Jahre des Genusses von Pfeifenkraut sorgten dafür, dass er an den unpassendsten Stellen nach Luft schnappen musste. Dennoch fuhr er unbeirrt fort und gönnte den Kameraden eine Portion schlecht übersetzter Gesangskunst der Zwerge aus Mahakam, die vielleicht die ein oder andere Frage beantworten konnte. Gut,... sein wir ehrlich. Wohl eher nicht.
"Von den zwei Bergen steig' ich hinab,
die Gier nach Gold hält mich auf Trab.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Ihre roten Gipfel lieb' ich zwar sehr,
doch Perfektion, ich such noch mehr.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Voll Freud' eil' ich ins lichte Tal,
der Drang lässt mir so keine Wahl.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Die Erd' hier liebreiz'nd hell zu seh'n,
lässt mir nicht nur den Barte steh'n.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Die kleine Grube lockt mich sehr,
doch Perfektion, ich such noch mehr.
Hei-Ho! Hei-Ho!
So zieh' ich weiter gen Süd hinab,
der Kraft noch voll, ich mach' nicht schlapp.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Der dichte Wald nimmt mir die Sicht,
was er verbirgt, mich so erpicht.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Dort wartet in seiner vollen Pracht,
perfekter Stollen auf Zwergenmacht.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Ich stoß hinein, ich stoß hinaus,
immer fein der Sinne Schmaus.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Dieser Stollen ist wie gemacht,
werd' ihn füllen, dass es kracht.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Ermattet leg' ich mich nun zur Ruh',
hab' getan, was so gern' ich tu'.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Dieser Stollen bleibt nun mein,
mit ander'n Zwerg ich teile kein'.
Hei-Ho! Hei-Ho!
So hebt das Bier und sammelt Kraft,
der Stollen mich bald wieder schafft.
Hei-Ho! Hei-Ho!
Hei-Ho! Hei-Ho!"
Schwer atmend holte er Luft, als er am Ende angekommen war und schaute breit grinsend in die Runde.
Als Venden mit seiner Beute zurückkehrte, ging für einen Moment eine Art Alarmbereitschaft durch die Gruppe. Doch Reyneghs besonnenes Verhalten sorgte dafür, dass niemand aufsprang oder panisch nach den Waffen griff. Ein wirklich interessantes Reittier. Beinahe, als wenn man einen Greifen oder sowas reiten würde. Kraftvoll, selbstversorgend und Eindruck schindend. So ein Tier hatte er noch nie gesehen und Thorben rühmte sich damit, viele seltsame Dinge in seinem Leben bereits gesehen zu haben.
"Das ist schon ein merkwürdiges Tier, Reynegh. Absolut beeindruckend, aber so etwas gibt es hier ... in dieser Welt? ... Auch nicht. Aber wo wir schonmal dabei sind,..."
Mit fragendem Blick wendete er sich an die ganze Gruppe.
"Was war das Seltsamste, das ihr jemals erlebt habt? In eurer jeweiligen Welt oder in dieser? Für mich war es eher eine Art Situationskomik. Kein grässliches Monster, keine Magie. Einfach nur ein so urkomischer Anblick, dass ich ihn wohl niemals vergessen kann. Es war in irgendeinem kleinen Kaff, südlich von Novigrad. Ich fuhr so mit meinem Karren durch diesen dreckigen, unscheinbaren Ort und schaute nach links und da sah ich diesen Typen. Langes, weißes Haar, raue Stimme, zwei Schwerter auf dem Rücken, also vermutlich so ein Hexer. Schaut mit in die Hüften gestemmten Händen nach oben auf ein Hausdach, wo ein kackbraunes Pferd steht. Ich hör' ihn nur ungläubig sowas sagen, wie 'Wie zur Hölle bist du da rauf gekommen, Plötze?' und schon war ich an ihnen vorbei. Auch ich frage mich bis heute, wie das Pferd da wohl raufgekommen sein mag und wie er es wohl wieder nach unten befördert hat."
Mit einem breiten Grinsen und einem mahnenden Zeigefinger blickte er in die Runde.
"Ich sage euch, das sind die wahren Mysterien des Lebens!"
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1262
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Wie knapp er einer Schlägerei entging war Slava nicht bewusst, wohl aber, dass er sich zum Narren gemacht hatte.
Aber gut, es war immer besser unterschätzt zu werden, selbst hier. Und seine Einlage entspannte die Stimmung weiter.
So trank Slava weiter, doch er war weit davon entfernt ein tollwütiger Schläger zu werden, er würde auch volltrunken immer beherrscht bleiben, vorher hörte er auf. Die Grenze hatte er lernen müssen, das Training dazu war hart gewesen und würde heute jede Klage hinsichtlich Verstoß gegen die Menschenwürde vor einem internationalen Gericht gewinnen, nur vor einem russischen eben nicht. Aber so war jeder Rausch, den er an den Tag legte nur Vorwand.
Hellhörig hatte ihn allerdings Jakes Erwähnung von Vampiren werden lassen. Jake sprach davon, als wäre das vollkommen normal. Vampire... wie aus einem Roman. Vampire, die kein Sonnenlicht vertrugen... Er runzelte aber nur die Stirn, er würde später nachfragen. Doch was er erzählte gab ihm zu denken.
Genauso einen Eindruckt machten wahrscheinlich seine Schilderungen der Mutanten der Zone. Aber war das nicht etwas anderes?
Besser weiter trinken.
So hörte Slava trinkend dem Lied zu, was er verstand war witzig, manche Strophen begleitete er mit Klatschen, denn die Melodie war eingängig, sicher würde er später noch einen Ohrwurm davon haben. Er musste ohnehin zugeben, er mochte den Humor dieses kleinen stämmigen Mannes. Wenn das Zwerge waren, so passte der Zwergenhumor hervorragend zum russischen.
Und dann erzählte er wieder von einer männlichen Hexe. Er würde sich das am nächsten Tag erklären lassen müssen, was es damit auf sich hatte, immerhin hatte er auch Jake so betitelt.
Und ein Pferd auf einem Hausdach? Skurrile Situation, in der Tat. Wobei er sich das auch gut verstellen konnte. er hatte selbst die reetgedeckten flachen Hütten gesehen. War es da so verwunderlich wenn ein Pferd das Zeug fressen wollte?
"Das dankwürdigste was ich je gesehen habe... war dabei leider auch nicht harmlos. Zwei Kontroller hatten jeder einen Stalker in seiner Gewalt und hetzten sie aufeinander und ließen sie gegeneinander kämpfen wie in einem..." er hatte 'Computerspiel' sagen wollen, etwas wie Mortal Combat 10, das war gerade erschienen und es hatte die übliche Killerspieldiskussion mit Ljuba gegeben, ob Artjom so etwas spielen durfte. Kurioserweise hatte sie wenig dagegen einzuwenden gehabt, denn alle Jungen in seiner Schule spielten es, und sie hatte keine Ahnung worum es da ging und keine Zeit und keine Lust, sich damit zu beschäftigen. Er hingegen kannte es und er war dagegen gewesen, weil er fürchtetet, dem Jungen fehle es an der nötigen Medienkompetenz, und weil er durchaus fürchtete, man könne sich auch an digitales Blut ein wenig zu sehr gewöhnen, und sie kenne sich zu wenig aus - und sie warf ihm vor ja gar nicht da zu sein... Aber das alles war nun hinfällig geworden.
Und er war froh, dass er nichts erwähnt hatte, Thorben hätte ohnehin nichts verstanden, und wenn Jake das Spiel kannte wusste er, dass er von einer anderen Zeit sprach. Aber wie ähnlich waren sich dann ihrer beider Welten? Vampire... wie lange gab es sie in deren Welt? Erst seit einer Katastrophe oder schon... immer? Wie beeinflusste das Vorhandensein von Vampiren die Popkultur?
Sein investigativer Geist fand hier mehr Futter als gut war für seinen Schlaf.
Er ergänzte noch:
"Wie bei einem Hahnenkampf? Gibt es hier so etwas? Controller sind Telepathen, sie verstehen die Menschen nicht und sind wohl in unserer Welt so fremd wie wir in eurer... und sie spielen mit den Menschen als wären es Figuren. Die beiden Männer haben sich am Ende gegenseitig umgebracht obwohl sie eigentlich Freunde gewesen waren. Das mit anzusehen war... erschreckend."
Er verschwieg, dass er beide gekannt hatte, dass sie auch seine Freunde, seine Kollegen gewesen waren und dass er nur noch lebte, weil er seine Waffen weggeworfen und sich wie Odysseus selbst gefesselt hatte. Mit Kabelbindern an ein Karussell. Damit war er uninteressant geworden.
Und sie hatten weiter Geschichten erzählt, geredet, er lernte die Sprache besser kennen, ordnete die richtigen Worte zu und wurde immer besser.
Und irgendwann hatten sich dann alle schlafen gelegt, sogar Thorben, der so gar nicht müde zu werden schien.
Slava hatte sich ans Feuer gelegt, unter die Plane nahe am Feuer. Besser als das meiste was er sonst in der Zone hatte. Und er war nahe bei der Elfe um immer mal wieder nach dem Rechten zu sehen. Wenn sie die Nacht überlebte hatte sie gute Karten.
Nach einer Weile bestand Jake darauf, ihn abzulösen.
Er nahm in dem Fall nu zu gerne an, auch er brauchte Schlaf und musste hier niemandem etwas beweisen.
So schlief auch er später einige Stunden, wachte immer wieder auf. Die ungewohnten Geräusche und seine Überlegungen ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
Aber die Gedanken musste er beiseite schieben, nur mit den Geräuschen ging das kaum. Ein Heulen, Krächzen und Schnaufen... war es das seltsame Reittier des Katers, der sogar die Ertrunkenen fraß? Manches davon vielleicht...
Und so wachte er auch im Morgengrauen auf, nur um mitzubekommen, wie Jake und der Kater sich zum morgendlichen Training trafen... Da schloss er die Augen noch einmal, auch wenn er kurz zusah und doch einräumen musste, dass er mit dem Schwert eine gewisse Kunstfertigkeit an den Tag legte, die hier sicherlich hilfreich sein konnte.
Aber ein wenig Schlaf tat auch ihm gut.
Als er sie das nächste mal öffnete war es Aria, die sich aus dem Lager wegschlich. Nun war er aber wach genug, um sich nahezu lautlos aus dem Lager zu schälen und ihr in gebührendem Abstand zu folgen.
Es hatte einen Vorteil, dass er hier wie in der Zone immer in seiner vollen Montur schlief. Es konnte jederzeit etwas Unvorhersehbares geschehen - wie zum Beispiel eine Nymphe die... baden ging?
Aber gut, es war immer besser unterschätzt zu werden, selbst hier. Und seine Einlage entspannte die Stimmung weiter.
So trank Slava weiter, doch er war weit davon entfernt ein tollwütiger Schläger zu werden, er würde auch volltrunken immer beherrscht bleiben, vorher hörte er auf. Die Grenze hatte er lernen müssen, das Training dazu war hart gewesen und würde heute jede Klage hinsichtlich Verstoß gegen die Menschenwürde vor einem internationalen Gericht gewinnen, nur vor einem russischen eben nicht. Aber so war jeder Rausch, den er an den Tag legte nur Vorwand.
Hellhörig hatte ihn allerdings Jakes Erwähnung von Vampiren werden lassen. Jake sprach davon, als wäre das vollkommen normal. Vampire... wie aus einem Roman. Vampire, die kein Sonnenlicht vertrugen... Er runzelte aber nur die Stirn, er würde später nachfragen. Doch was er erzählte gab ihm zu denken.
Genauso einen Eindruckt machten wahrscheinlich seine Schilderungen der Mutanten der Zone. Aber war das nicht etwas anderes?
Besser weiter trinken.
So hörte Slava trinkend dem Lied zu, was er verstand war witzig, manche Strophen begleitete er mit Klatschen, denn die Melodie war eingängig, sicher würde er später noch einen Ohrwurm davon haben. Er musste ohnehin zugeben, er mochte den Humor dieses kleinen stämmigen Mannes. Wenn das Zwerge waren, so passte der Zwergenhumor hervorragend zum russischen.
Und dann erzählte er wieder von einer männlichen Hexe. Er würde sich das am nächsten Tag erklären lassen müssen, was es damit auf sich hatte, immerhin hatte er auch Jake so betitelt.
Und ein Pferd auf einem Hausdach? Skurrile Situation, in der Tat. Wobei er sich das auch gut verstellen konnte. er hatte selbst die reetgedeckten flachen Hütten gesehen. War es da so verwunderlich wenn ein Pferd das Zeug fressen wollte?
"Das dankwürdigste was ich je gesehen habe... war dabei leider auch nicht harmlos. Zwei Kontroller hatten jeder einen Stalker in seiner Gewalt und hetzten sie aufeinander und ließen sie gegeneinander kämpfen wie in einem..." er hatte 'Computerspiel' sagen wollen, etwas wie Mortal Combat 10, das war gerade erschienen und es hatte die übliche Killerspieldiskussion mit Ljuba gegeben, ob Artjom so etwas spielen durfte. Kurioserweise hatte sie wenig dagegen einzuwenden gehabt, denn alle Jungen in seiner Schule spielten es, und sie hatte keine Ahnung worum es da ging und keine Zeit und keine Lust, sich damit zu beschäftigen. Er hingegen kannte es und er war dagegen gewesen, weil er fürchtetet, dem Jungen fehle es an der nötigen Medienkompetenz, und weil er durchaus fürchtete, man könne sich auch an digitales Blut ein wenig zu sehr gewöhnen, und sie kenne sich zu wenig aus - und sie warf ihm vor ja gar nicht da zu sein... Aber das alles war nun hinfällig geworden.
Und er war froh, dass er nichts erwähnt hatte, Thorben hätte ohnehin nichts verstanden, und wenn Jake das Spiel kannte wusste er, dass er von einer anderen Zeit sprach. Aber wie ähnlich waren sich dann ihrer beider Welten? Vampire... wie lange gab es sie in deren Welt? Erst seit einer Katastrophe oder schon... immer? Wie beeinflusste das Vorhandensein von Vampiren die Popkultur?
Sein investigativer Geist fand hier mehr Futter als gut war für seinen Schlaf.
Er ergänzte noch:
"Wie bei einem Hahnenkampf? Gibt es hier so etwas? Controller sind Telepathen, sie verstehen die Menschen nicht und sind wohl in unserer Welt so fremd wie wir in eurer... und sie spielen mit den Menschen als wären es Figuren. Die beiden Männer haben sich am Ende gegenseitig umgebracht obwohl sie eigentlich Freunde gewesen waren. Das mit anzusehen war... erschreckend."
Er verschwieg, dass er beide gekannt hatte, dass sie auch seine Freunde, seine Kollegen gewesen waren und dass er nur noch lebte, weil er seine Waffen weggeworfen und sich wie Odysseus selbst gefesselt hatte. Mit Kabelbindern an ein Karussell. Damit war er uninteressant geworden.
Und sie hatten weiter Geschichten erzählt, geredet, er lernte die Sprache besser kennen, ordnete die richtigen Worte zu und wurde immer besser.
Und irgendwann hatten sich dann alle schlafen gelegt, sogar Thorben, der so gar nicht müde zu werden schien.
Slava hatte sich ans Feuer gelegt, unter die Plane nahe am Feuer. Besser als das meiste was er sonst in der Zone hatte. Und er war nahe bei der Elfe um immer mal wieder nach dem Rechten zu sehen. Wenn sie die Nacht überlebte hatte sie gute Karten.
Nach einer Weile bestand Jake darauf, ihn abzulösen.
Er nahm in dem Fall nu zu gerne an, auch er brauchte Schlaf und musste hier niemandem etwas beweisen.
So schlief auch er später einige Stunden, wachte immer wieder auf. Die ungewohnten Geräusche und seine Überlegungen ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
Aber die Gedanken musste er beiseite schieben, nur mit den Geräuschen ging das kaum. Ein Heulen, Krächzen und Schnaufen... war es das seltsame Reittier des Katers, der sogar die Ertrunkenen fraß? Manches davon vielleicht...
Und so wachte er auch im Morgengrauen auf, nur um mitzubekommen, wie Jake und der Kater sich zum morgendlichen Training trafen... Da schloss er die Augen noch einmal, auch wenn er kurz zusah und doch einräumen musste, dass er mit dem Schwert eine gewisse Kunstfertigkeit an den Tag legte, die hier sicherlich hilfreich sein konnte.
Aber ein wenig Schlaf tat auch ihm gut.
Als er sie das nächste mal öffnete war es Aria, die sich aus dem Lager wegschlich. Nun war er aber wach genug, um sich nahezu lautlos aus dem Lager zu schälen und ihr in gebührendem Abstand zu folgen.
Es hatte einen Vorteil, dass er hier wie in der Zone immer in seiner vollen Montur schlief. Es konnte jederzeit etwas Unvorhersehbares geschehen - wie zum Beispiel eine Nymphe die... baden ging?
Aria schlief wunderbar. Die frische Luft, das wärmende Feuer und Reys kuschliger Mantel ließen sie so wohlig schlafen wie seit Wochen nicht mehr. Als sie ihre Augen öffnete hatten die Sonnenstrahlen den Boden noch nicht erreicht und die anderen schienen zu schlafen. Rey und Jake waren allerdings schon wach und trainierten miteinander. Sie sah ihnen interessiert zu und lächelte. Rey war ein ganz wunderbares Wesen fand sie. Er erinnerte sie an alle ihre Brüder. Allesamt furchtlose Krieger, die ein Herz aus Gold besaßen. Zumindest in Arias Augen…
Dann blieben ihre Augen auf Jake hängen und kurz fragte sie sich, wie er sie wohl fand. Er war so still und in sich gekehrt. Wirkte sie so auf ihn wie auf andere Männer? Doch warum fragte sie sich das eigentlich? Es durfte einfach keine Rolle spielen…
Lautlos erhob sie sich und streckte sich. Normalerweise kam jetzt eine Zofe, lies ihr ein Bad bereiten und kümmerte sich um ihre Haare. Aber hier war nichts dergleichen in Sicht…dann musste sie eben Wasser suchen und sich selbst darum kümmern. Wie aufregend!
Ja…was sowas anging war Aria einfach ein sehr unbedarftes Kind.
Leise und darauf bedacht absolut kein Geräusch zu machen, schlich sie sich kurz zu ihrer Kutsche, holte eine kleine Kerze und ein Tuch. Sie entzündete die Kerze am Feuer und stahl sich davon. Sie musste sich waschen, sie war zwar jetzt im Abenteuer ihres Lebens, aber sie musste ja nicht wie eine Barbarin riechen. Irgendwo musste sie ja Wasser finden.
Die Kerze vor sich halten stakste sie durch die Wildnis auf der Suche nach einem Wasserlauf oder Wasserloch.
Kurz drehte sie sich um, um nach den anderen zu sehen und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihr jemand folgte, doch sie sah nur das Feuer in etwa 20 Metern Entfernung. Also weiter.
Sie bog hinter einen Busch und ging noch ein paar Schritte dann fand sie endlich eine Wasserstelle. Es sah sauber aus. Es war auch kein stehendes Wasser, es plätscherte in einem kleinen Bachlauf über ein paar Steine und verlief sich dann. An einer Stelle hatte sich ein kleines, perfektes und sauberes Loch gebildet. Aria dankte den Göttern und platzierte die Kerze auf einem der Steine.
Sie fackelte nicht lange, sondern zog sich zügig das Nachthemd aus und schüttelte ihre Haare zurück.
Elegant stieg sie über die Steine in das Wasser. Es war eiskalt, aber Aria mochte es. Sie stand nun bis zur Hüfte im Wasser und versuchte ruhiger zu atmen, dann tauchte sie unter. Sie ließ sich auf den Grund sinken und verharrte einen Augenblick dort. Der ganze Schmutz und staub löste sich von ihr. Was für ein herrliches Gefühl. Sie stieß sich vom Boden ab und schoß wie eine Nixe aus dem Wasser. Sie warf ihr Haar über den Kopf und lachte leise. Herrlich. Sie wollte gerade wieder aus diesem kleinen Becken steigen als etwas ihre dünne Fessel packte und sie ruckartig wieder in das Wasser zog.
Dann blieben ihre Augen auf Jake hängen und kurz fragte sie sich, wie er sie wohl fand. Er war so still und in sich gekehrt. Wirkte sie so auf ihn wie auf andere Männer? Doch warum fragte sie sich das eigentlich? Es durfte einfach keine Rolle spielen…
Lautlos erhob sie sich und streckte sich. Normalerweise kam jetzt eine Zofe, lies ihr ein Bad bereiten und kümmerte sich um ihre Haare. Aber hier war nichts dergleichen in Sicht…dann musste sie eben Wasser suchen und sich selbst darum kümmern. Wie aufregend!
Ja…was sowas anging war Aria einfach ein sehr unbedarftes Kind.
Leise und darauf bedacht absolut kein Geräusch zu machen, schlich sie sich kurz zu ihrer Kutsche, holte eine kleine Kerze und ein Tuch. Sie entzündete die Kerze am Feuer und stahl sich davon. Sie musste sich waschen, sie war zwar jetzt im Abenteuer ihres Lebens, aber sie musste ja nicht wie eine Barbarin riechen. Irgendwo musste sie ja Wasser finden.
Die Kerze vor sich halten stakste sie durch die Wildnis auf der Suche nach einem Wasserlauf oder Wasserloch.
Kurz drehte sie sich um, um nach den anderen zu sehen und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihr jemand folgte, doch sie sah nur das Feuer in etwa 20 Metern Entfernung. Also weiter.
Sie bog hinter einen Busch und ging noch ein paar Schritte dann fand sie endlich eine Wasserstelle. Es sah sauber aus. Es war auch kein stehendes Wasser, es plätscherte in einem kleinen Bachlauf über ein paar Steine und verlief sich dann. An einer Stelle hatte sich ein kleines, perfektes und sauberes Loch gebildet. Aria dankte den Göttern und platzierte die Kerze auf einem der Steine.
Sie fackelte nicht lange, sondern zog sich zügig das Nachthemd aus und schüttelte ihre Haare zurück.
Elegant stieg sie über die Steine in das Wasser. Es war eiskalt, aber Aria mochte es. Sie stand nun bis zur Hüfte im Wasser und versuchte ruhiger zu atmen, dann tauchte sie unter. Sie ließ sich auf den Grund sinken und verharrte einen Augenblick dort. Der ganze Schmutz und staub löste sich von ihr. Was für ein herrliches Gefühl. Sie stieß sich vom Boden ab und schoß wie eine Nixe aus dem Wasser. Sie warf ihr Haar über den Kopf und lachte leise. Herrlich. Sie wollte gerade wieder aus diesem kleinen Becken steigen als etwas ihre dünne Fessel packte und sie ruckartig wieder in das Wasser zog.
Er hatte den Liedern und Geschichten gelauscht - fremd, alles wirklich fremd. Aber er hatte auch ein paar Antworten bekommen, die ihn ein wenig besser verstehen ließen. Auf Thorbens Frage nach der merkwürdigsten Begebenheit in seinem bisherigen Leben, hatte er die Lefzen zu einem Grinsen verzogen. "Vieles, was für mich normal ist, würde dir sehr merkwürdig erscheinen, Thorben Denger. Die schwebenden Berge im Reich der Abari, die gehörnten Wölfe der Fenen, der Gesang der Feuerläufer. Für mich ist dies hier merkwürdig genug." Er deutete auf ihre bunte Runde. Menschen an einem Feuer mit einem Jäger der rys, singend und tanzend - niemand würde ihm das zu Hause glauben. Aber er konnte hier viel lernen und das würde er.
Später, sehr viel später legten Thorben und Slava sich schlafen, während der Welpe ab und an nach dem Elf sah. Reynegh streifte noch eine Weile durch die Umgebung, sah nach Venden, der sein Mahl beendet hatte und den Kopf auf den Läufen zufrieden schnarchte. Die Reste schleppte der Naramianer in den Wald - sie stanken einfach zu entsetzlich, zumindest für seine Nase. Dann kundschaftete er noch ein wenig die Gegend aus, lauschte auf Tiere und andere Geschöpfe, witterte die fremden Gerüche. Was war Freund, was Feind? So wie sich diese Welt zeigte, gab es viel von Letzterem und wenig vom ersten. Er musste schnell lernen, doch seine Art war geschaffen, um sich schnell anzupassen und zu überleben.
Später dann hatte er sich gegen einen der Stämme nahe Venden gelehnt und die Augen geschlossen.
~*~
Er war früh auf den Läufen, trotz der langen und durchzechten Nacht. Denn wie sagte sein Vater und elukunya der rys so gerne: Wer saufen kann, muss auch mit Säbeln im Schädel tanzen können. Wobei Reynegh sich aktuell noch nicht nach Säbeln im Schädel fühlte - Gelage in naramianischen Clanhäusern waren von anderer Qualität als die kleine Feier des gestrigen Abends.
Er hatte sich am Waldrand erleichtert und dann zwei Stöcke aus dem Unterholz gezogen, noch nicht allzu trocken, mehr oder weniger gerade und von guter Länge. Er wollte wissen, was der Welpe konnte - immerhin war er der einzige weitere Nahkämpfer dieser Einheit und Reynegh musste einschätzen können, ob er auf sich gestellt war oder der Menschen an seiner Seite irgendeinen Wert hatte. Und dazu gab es nur ein probates Mittel. Immerhin war er früh wach wie Reynegh selbst und übte sich, was er ihm schon einmal als Pluspunkt anrechnete.
Er stieß Jake die Spitze eines der Stöcke zwischen die Schulterblätter und warf ihm diesen vor die Brust als er sich mit einem empörten Ausruf umwandte. Er selbst griff sein improvisiertes Trainingsschwert fest mit der Rechten und hob es auffordernd. Der junge Mensch wirkte einen Augenblick lang zwischen Wut und Irritation gefangen, packte dann auch den Stock - mit der Linken. Reynegh bleckte die Zähne. Das war interessant.
"Lass sehen.", knurrte er dem Knappen zu und der ließ sich nicht lange bitten, ganz als habe er auf eine Gelegenheit gewartet, Energie los zu werden. Schnelle Vorstöße, oben - unten - oben - unten. Reynegh parrierte sie alle, ließ sich auf den Rhythmus ein, beobachtete und versuchte sich auf das ungewohnte Gefühl einzustellen, einem Linkshänder gegenüber zu stehen. Der junge Mensch hatte einen starken Angriff, doch es lag wenig Kontrolle, dafür viel Wut darin. Reynegh fing einen Schlag mit dem unteren Ende seines Stabes ab, ließ Jakes Waffe an seiner entlang gleiten und drehte die Spitze seiner eigenen nach vorn, sodass sie Jakes Hals seitlich touchierte. Mit einer Klinge ein tödlicher Treffer. Zugleich drehte er sich aus ihrer Begegnung heraus und ging neu in Position.
"Nochmal.", schnarrte er. Seine Barthaare zuckte. Er spürte Jakes Wut, hörte sie in seinem Blut.
Ein paar Schläge lang ließ er Jake auf sich eintrommeln, dann bot er dem Welpen einen wirklichen Widerstand mit seinem Stab, sodass dieser mit seinem Stock wie gegen einen Baum prallte. Zugleich griff er unwirsch mit der freien Linken nach dem Kopf seines Gegners, hielt ihn auf Abstand. Seine Krallen zogen feine Wunden in die Haut an den Schläfen und unter dem Haar.
"Der Zorn des Kriegers ist gut, aber die Wut eines Kindes ist es nicht.", knurrte er. "Sei zornig. Aber sei nicht wütend."
Er stieß ihn mit der Hand von sich, sodass Jake fast das Gleichgewicht verlor und einige Schritte rückwärts stolperte, um sich zu fangen. Reynegh sah an seinen Kiefern, dass er mit den Zähnen knirschte. Er würde ihn wieder kopflos attackieren, dessen war er sich bereits bewusst, bevor der Mensch sein Shirt wegwarf und wieder auf ihn los ging.
Holz schlug hart auf Holz, während Reynegh sich aufs parieren verlegte und den Jungen immer wieder auflaufen ließ. Fast zu lässig ging er mal hier, mal dort durch die Deckung, verpasste ihm Schnüffe mit Spitze und Seite des Stockes, die allesamt unschöne Wunden geschlagen hätten, wäre dieser Kampf ein echter.
Wieder fing er Schwert und Körper des Menschen, diesmal indem er ihrer beiden Stöcke gekreuzt unter dem Kinn seines Gegners gegen dessen Kehlkopf presste, Jakes Hals wie in einem V gefangen. Reyneghs Reißzähne dich vor Jakes Gesicht. Dieser starrte ihn verbissen an und der Naramianer verzog erneut die Lefzen. Mut hatte der Kleine ja.
"Genug getobt. Schalte deinen Kopf wieder ein."
Es vergingen einige Herzschläge, dann endlich nutzte der Mensch den Vorteil, den er hatte, weil ihrer beider Waffen auf der gleichen Seite aufeinander trafen und wand sich mit wohl gesetzten Schritten und zugleich Druck gegen Reyneghs Stock aus der Falle. Etwas war geschehen - die Angriffe kamen präziser, ausgefeilter. Reynegh begann Spaß an dem kleinen Spiel zu finden.
Kurz nur pausierten sie, damit auch er sein Hemd ausziehen konnte, dann hagelte es wieder Schläge. Und langsam kristallisierte sich vor den Augen des Kriegers heraus, dass der Junge eine nicht ganz schlechte Schule hinter sich hatte. Er schien nur Mühe zu haben, sich dessen zu erinnern, wenn er allzu wütend war. Doch einmal fokussiert, trieben sie einander über die Wiese und auch wenn Reynegh deutlich mehr Erfahrung, Kraft und weniger Skrupel hatte, forderte Jake ihn nun durchaus heraus und er kam seltener durch. Dafür erntete er ebenfalls den ein oder anderen Treffer, meistens aufgrund des Umstandes, dass Jake mit Links angriff. Das musste er sich merken und gewinnbringend nutzen.
Irgendwann verkeilten sie sich wieder ineinander, sodass Reynegh zwar gewinnen könnte, indem er Jake mit den Klauen die Kehle aufriss, aber das sollte ja nicht Zweck der Übung sein. Der Mensch war deutlich außer Atem und auch Reynegh spürte einen leicht erhöhten Puls.
"Genug." Sie trennten die Stöcke. Reynegh zeigte das, was wohl einem Lächeln nahe kam und hängte Jake einen schweren, pelzigen Arm über die Schultern. "Zu zwei sind wir noch kein Schildwall, aber ich hatte schon schlechtere Schwertbrüder.", sagte er anerkennend. Gelogen, aber ein wenig Motivation war vielleicht nicht so schlecht. Für einen Menschen war er wirklich gar nicht so übel. Er musste ihn einfach jeden Morgen zum Üben zwingen und seine Stärken und Schwächen finden. Er knuffte Jake noch einmal grob gegen den Hinterkopf und machte sich dann daran, seine Sachen zu packen und Venden einzufangen.
Später, sehr viel später legten Thorben und Slava sich schlafen, während der Welpe ab und an nach dem Elf sah. Reynegh streifte noch eine Weile durch die Umgebung, sah nach Venden, der sein Mahl beendet hatte und den Kopf auf den Läufen zufrieden schnarchte. Die Reste schleppte der Naramianer in den Wald - sie stanken einfach zu entsetzlich, zumindest für seine Nase. Dann kundschaftete er noch ein wenig die Gegend aus, lauschte auf Tiere und andere Geschöpfe, witterte die fremden Gerüche. Was war Freund, was Feind? So wie sich diese Welt zeigte, gab es viel von Letzterem und wenig vom ersten. Er musste schnell lernen, doch seine Art war geschaffen, um sich schnell anzupassen und zu überleben.
Später dann hatte er sich gegen einen der Stämme nahe Venden gelehnt und die Augen geschlossen.
~*~
Er war früh auf den Läufen, trotz der langen und durchzechten Nacht. Denn wie sagte sein Vater und elukunya der rys so gerne: Wer saufen kann, muss auch mit Säbeln im Schädel tanzen können. Wobei Reynegh sich aktuell noch nicht nach Säbeln im Schädel fühlte - Gelage in naramianischen Clanhäusern waren von anderer Qualität als die kleine Feier des gestrigen Abends.
Er hatte sich am Waldrand erleichtert und dann zwei Stöcke aus dem Unterholz gezogen, noch nicht allzu trocken, mehr oder weniger gerade und von guter Länge. Er wollte wissen, was der Welpe konnte - immerhin war er der einzige weitere Nahkämpfer dieser Einheit und Reynegh musste einschätzen können, ob er auf sich gestellt war oder der Menschen an seiner Seite irgendeinen Wert hatte. Und dazu gab es nur ein probates Mittel. Immerhin war er früh wach wie Reynegh selbst und übte sich, was er ihm schon einmal als Pluspunkt anrechnete.
Er stieß Jake die Spitze eines der Stöcke zwischen die Schulterblätter und warf ihm diesen vor die Brust als er sich mit einem empörten Ausruf umwandte. Er selbst griff sein improvisiertes Trainingsschwert fest mit der Rechten und hob es auffordernd. Der junge Mensch wirkte einen Augenblick lang zwischen Wut und Irritation gefangen, packte dann auch den Stock - mit der Linken. Reynegh bleckte die Zähne. Das war interessant.
"Lass sehen.", knurrte er dem Knappen zu und der ließ sich nicht lange bitten, ganz als habe er auf eine Gelegenheit gewartet, Energie los zu werden. Schnelle Vorstöße, oben - unten - oben - unten. Reynegh parrierte sie alle, ließ sich auf den Rhythmus ein, beobachtete und versuchte sich auf das ungewohnte Gefühl einzustellen, einem Linkshänder gegenüber zu stehen. Der junge Mensch hatte einen starken Angriff, doch es lag wenig Kontrolle, dafür viel Wut darin. Reynegh fing einen Schlag mit dem unteren Ende seines Stabes ab, ließ Jakes Waffe an seiner entlang gleiten und drehte die Spitze seiner eigenen nach vorn, sodass sie Jakes Hals seitlich touchierte. Mit einer Klinge ein tödlicher Treffer. Zugleich drehte er sich aus ihrer Begegnung heraus und ging neu in Position.
"Nochmal.", schnarrte er. Seine Barthaare zuckte. Er spürte Jakes Wut, hörte sie in seinem Blut.
Ein paar Schläge lang ließ er Jake auf sich eintrommeln, dann bot er dem Welpen einen wirklichen Widerstand mit seinem Stab, sodass dieser mit seinem Stock wie gegen einen Baum prallte. Zugleich griff er unwirsch mit der freien Linken nach dem Kopf seines Gegners, hielt ihn auf Abstand. Seine Krallen zogen feine Wunden in die Haut an den Schläfen und unter dem Haar.
"Der Zorn des Kriegers ist gut, aber die Wut eines Kindes ist es nicht.", knurrte er. "Sei zornig. Aber sei nicht wütend."
Er stieß ihn mit der Hand von sich, sodass Jake fast das Gleichgewicht verlor und einige Schritte rückwärts stolperte, um sich zu fangen. Reynegh sah an seinen Kiefern, dass er mit den Zähnen knirschte. Er würde ihn wieder kopflos attackieren, dessen war er sich bereits bewusst, bevor der Mensch sein Shirt wegwarf und wieder auf ihn los ging.
Holz schlug hart auf Holz, während Reynegh sich aufs parieren verlegte und den Jungen immer wieder auflaufen ließ. Fast zu lässig ging er mal hier, mal dort durch die Deckung, verpasste ihm Schnüffe mit Spitze und Seite des Stockes, die allesamt unschöne Wunden geschlagen hätten, wäre dieser Kampf ein echter.
Wieder fing er Schwert und Körper des Menschen, diesmal indem er ihrer beiden Stöcke gekreuzt unter dem Kinn seines Gegners gegen dessen Kehlkopf presste, Jakes Hals wie in einem V gefangen. Reyneghs Reißzähne dich vor Jakes Gesicht. Dieser starrte ihn verbissen an und der Naramianer verzog erneut die Lefzen. Mut hatte der Kleine ja.
"Genug getobt. Schalte deinen Kopf wieder ein."
Es vergingen einige Herzschläge, dann endlich nutzte der Mensch den Vorteil, den er hatte, weil ihrer beider Waffen auf der gleichen Seite aufeinander trafen und wand sich mit wohl gesetzten Schritten und zugleich Druck gegen Reyneghs Stock aus der Falle. Etwas war geschehen - die Angriffe kamen präziser, ausgefeilter. Reynegh begann Spaß an dem kleinen Spiel zu finden.
Kurz nur pausierten sie, damit auch er sein Hemd ausziehen konnte, dann hagelte es wieder Schläge. Und langsam kristallisierte sich vor den Augen des Kriegers heraus, dass der Junge eine nicht ganz schlechte Schule hinter sich hatte. Er schien nur Mühe zu haben, sich dessen zu erinnern, wenn er allzu wütend war. Doch einmal fokussiert, trieben sie einander über die Wiese und auch wenn Reynegh deutlich mehr Erfahrung, Kraft und weniger Skrupel hatte, forderte Jake ihn nun durchaus heraus und er kam seltener durch. Dafür erntete er ebenfalls den ein oder anderen Treffer, meistens aufgrund des Umstandes, dass Jake mit Links angriff. Das musste er sich merken und gewinnbringend nutzen.
Irgendwann verkeilten sie sich wieder ineinander, sodass Reynegh zwar gewinnen könnte, indem er Jake mit den Klauen die Kehle aufriss, aber das sollte ja nicht Zweck der Übung sein. Der Mensch war deutlich außer Atem und auch Reynegh spürte einen leicht erhöhten Puls.
"Genug." Sie trennten die Stöcke. Reynegh zeigte das, was wohl einem Lächeln nahe kam und hängte Jake einen schweren, pelzigen Arm über die Schultern. "Zu zwei sind wir noch kein Schildwall, aber ich hatte schon schlechtere Schwertbrüder.", sagte er anerkennend. Gelogen, aber ein wenig Motivation war vielleicht nicht so schlecht. Für einen Menschen war er wirklich gar nicht so übel. Er musste ihn einfach jeden Morgen zum Üben zwingen und seine Stärken und Schwächen finden. Er knuffte Jake noch einmal grob gegen den Hinterkopf und machte sich dann daran, seine Sachen zu packen und Venden einzufangen.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 667
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
An den weiteren Gesprächen hatte er sich nicht mehr beteiligt, statt dessen den Flammen zugesehen. Feuer. Sein schlimmster Alptraum und doch so anziehend für den Blick. Hin und wieder war dieser Blick zu Arias schlafendem Gesicht geglitten und er fühlte sich schmerzhaft an Miriam erinnert - an ihr friedliches Gesicht, wenn sie mal wieder in sein Bett gekrochen war. Damals, vor so ewig langer Zeit. Als sie noch Kinder gewesen waren, unschuldig und ahnungslos. Und nun war sie nur noch eine ferne Erinnerung. Manchmal stellte er sogar fest, dass er ihr Gesicht vergessen hatte. Er erinnerte sich nur an den Geruch nach Seife in ihrem Haar und hörte manchmal ihr Kreischen, wenn er sie durch das alte Haus verfolgte, welches ihr Spielplatz gewesen war. Erinnerungen. Er wollte keine Erinnerungen.
Irgendwann hatte er sich auf dem Fell, das Aria bei ihnen platziert hatte, arrangiert und war in Yahuros Meditation gesunken.
Dann hatte er Slava irgendwann überredet, ihn nach Aenye sehen zu lassen, damit der Soldate selbst ein paar Stunden Schlaf bekam. Für Jake verging die Nacht ohnehin wie so oft in einem Halbschlaf, aus dem er ab und an aufschreckte und die Wachphase nutzte, um wie verprochen nach der Elfe zu sehen. Er fühlte ihren Puls und ihre Temperatur - Wie hoch durfte die bei einem Elf werden?, schoss es ihm durch sein müdes Gehirn - sorgte dafür, dass sie gut lag und zugedeckt blieb. Dann dämmerte er wieder weg, glitt in wirre Träume, die wie so oft durchzogen waren von Flammen und Rauch, bis er aufschreckte und feststellte, dass ein grauer Morgenschimmer den Himmel überzog. Wieder eine Nacht überstanden.
Er sah noch einmal nach Aenye, die seiner Meinung nach schon besser aussah als noch gestern Abend, dann erhob er sich leise und ging zum Wald, um sich zu erleichtern.
Tau hing frisch zwischen den Ästen der Bäume, die Luft roch so fremd und ursprünglich. Es war kühl - unvertraut nach den Jahren in der Wüste. Er wanderte ein Stück, ließ die Schultern kreisen - vorsichtig mit der verletzten Seite - und fing gewohnheitsmäßig an, ein paar Übungen zu machen. Muskeln lockern, Aufwärmen, dann eine Abfolge von Schritten und Schwüngen, die die Arbeit mit dem Schwert abbildeten. Ohne Waffe, fast schon meditativ.
Bis ihn ein Stoß zwischen die Schultern fast nach vorn warf.
Wut loderte sofort in seiner Brust auf, als er sich umwandte und die Katze vor sich sah. Er konnte nichts erwidern, hatte schon einen Stock vor der Brust und fing ihn gerade noch auf. Verdammter Idiot! Und dann kam er noch so überheblich daher - dem würde er schon das Fell sengen, mit seinem Stock. Mit solch einer Aufforderung stieß man bei Jakob nicht lange auf taube Ohren und schon kreuzten sie die improvisierten Waffen. Wie wenig es brauchte, um ihm den ersten Treffer beizubringen, befeuerte Jakobs sofort aufgeflammten Jähzorn gemeinsam mit dem Lehrmeisterton. Nochmal. Klar, sicher. Immer wieder. Wütend hieb er drauf los. Kassierte Treffer und wurde davon nur noch ungestümer.
Bis die Katze ihn packte. Schmerzhaft bohrten sich Krallen in seine Kopfhaut und seine Schläfen. Zwangen ihn zur Aufmerksamkeit und kam ihm mit Gesülze von Zorn und Wut. Dann stieß der Naramianer ihn so fest von sich, dass es Jakob fast hinten über warf. Ein kleiner Teil seines Verstandes registrierte, dass Reynegh körperlich eine andere Nummer war als er und selbst als Slava, allerdings war das dem emotionalen Teil ziemlich schnuppe. Der Knappe ging wieder zum Angriff über und hatte einige Schläge lang den Eindruck, Boden gut zu machen - wie er sich irrte.
Grob pressten sich die Stöcke gegen seinen Hals, das fremdartige Gesicht Reyneghs dicht vor seinem eigenen. Sein Herz schlug wild in seiner Kehle, doch er hielt dem Blick der goldenen Katzenaugen stand. Und er stellte fest, dass er diese Übung zu genießen begann. Mit der Erkenntnis legte sie die Wut und wie gefordert schaltete sein Kopf wieder zu. Ja, er genoss es mit jemandem zu fechten, der tatsächlich ein Schwertkämpfer war und nicht wie Alexej alle möglichen anderen Waffen anschleppte. Einfach nur ein Schwert und jemanden dahinter, der es benutzen konnte - und Reynegh war gut. Besser als er wohl je werden könnte, stellte Jakob einsichtig fest. Und damit war die Wut verflogen und er befreite sich mit ein paar schnellen Schritten.
Von diesem Punkt an wurde es ein wirklich interessantes Sparring, dass ihm den Schweiß auf die Haut trieb. Er zog sein Funktionsshirt aus, ließ die kühle Morgenluft seine erhitzte Haut kühlen. Das er dabei aller Welt seinen rechtsseitig von großflächigen Brandnarben verunstalten Oberkörper präsentierte, störte ihn dabei ganz und gar nicht. Sollte doch weg sehen, wem es nicht gefiel, wie er aussah. Äußerlichkeiten waren noch nie etwas gewesen, worauf er bei sich selbst Wert legte.
Jakob schlug sich so lange mit Reynegh, bis er glaubte, ihm müsse der Arm abfallen und die Lunge bersten. Und als würde der Naramianer auch das ahnen, beendete er das Training und hängte sich freundschaftlich schwer auf Jakobs Schulter. Sein Fell war nass vom Morgentau und derb - fast borstig.
"Schildwall... klar. Mir fehlt nur ein Schild.", erwiderte er und fast hätte er gelächelt. Aber nur fast.
Der Naramianer packte seine Sachen und Jakob kehrte ans kalte Feuer zurück, um sich einen Schluck aus dem Wasserschlauch zu gönnen. Ihm kam das alles so unwirklich vor. Vor zwei Tagen war er in seiner Zelle im Kloster aufgewacht und hatte sich von einem Ritter um das Kloster scheuchen lassen und nun focht er mit einer mannsgroßen Katze, der er nach einem Abend und einem Morgen mehr Willen zur Zusammenarbeit entgegen brachte als nach Monaten dem Ritter, der ihn ausbilden sollte.
Nachdenklich sah er sich um. Keine Aria. Kein Slava. Ein ungutes Gefühl überkam ihn. Jakob runzelte die Stirn, sah dann noch einmal nach Aenye, die schon viel besser aussah als noch am Abend zuvor. Er überlegte, ob er nach dem Soldaten und der Prinzessin suchen sollte, aber er hatte keinen Anhaltspunkt in welcher Richtung. Also trat er zu Reynegh.
"Hast du Slava weg gehen sehen? Oder Aria?"
"Nein, aber ihre Witterung verliert sich nach dort." Er wies in Richtung eines Wildpfads, der zwischen den Bäumen verschwand. Nun war Jakob wirklich alarmiert und machte sich auf, den beiden zu folgen. Zu gut hatte er noch Slavas Worte und seine schamlosen Blicke vom Vortag im Kopf.
Irgendwann hatte er sich auf dem Fell, das Aria bei ihnen platziert hatte, arrangiert und war in Yahuros Meditation gesunken.
Dann hatte er Slava irgendwann überredet, ihn nach Aenye sehen zu lassen, damit der Soldate selbst ein paar Stunden Schlaf bekam. Für Jake verging die Nacht ohnehin wie so oft in einem Halbschlaf, aus dem er ab und an aufschreckte und die Wachphase nutzte, um wie verprochen nach der Elfe zu sehen. Er fühlte ihren Puls und ihre Temperatur - Wie hoch durfte die bei einem Elf werden?, schoss es ihm durch sein müdes Gehirn - sorgte dafür, dass sie gut lag und zugedeckt blieb. Dann dämmerte er wieder weg, glitt in wirre Träume, die wie so oft durchzogen waren von Flammen und Rauch, bis er aufschreckte und feststellte, dass ein grauer Morgenschimmer den Himmel überzog. Wieder eine Nacht überstanden.
Er sah noch einmal nach Aenye, die seiner Meinung nach schon besser aussah als noch gestern Abend, dann erhob er sich leise und ging zum Wald, um sich zu erleichtern.
Tau hing frisch zwischen den Ästen der Bäume, die Luft roch so fremd und ursprünglich. Es war kühl - unvertraut nach den Jahren in der Wüste. Er wanderte ein Stück, ließ die Schultern kreisen - vorsichtig mit der verletzten Seite - und fing gewohnheitsmäßig an, ein paar Übungen zu machen. Muskeln lockern, Aufwärmen, dann eine Abfolge von Schritten und Schwüngen, die die Arbeit mit dem Schwert abbildeten. Ohne Waffe, fast schon meditativ.
Bis ihn ein Stoß zwischen die Schultern fast nach vorn warf.
Wut loderte sofort in seiner Brust auf, als er sich umwandte und die Katze vor sich sah. Er konnte nichts erwidern, hatte schon einen Stock vor der Brust und fing ihn gerade noch auf. Verdammter Idiot! Und dann kam er noch so überheblich daher - dem würde er schon das Fell sengen, mit seinem Stock. Mit solch einer Aufforderung stieß man bei Jakob nicht lange auf taube Ohren und schon kreuzten sie die improvisierten Waffen. Wie wenig es brauchte, um ihm den ersten Treffer beizubringen, befeuerte Jakobs sofort aufgeflammten Jähzorn gemeinsam mit dem Lehrmeisterton. Nochmal. Klar, sicher. Immer wieder. Wütend hieb er drauf los. Kassierte Treffer und wurde davon nur noch ungestümer.
Bis die Katze ihn packte. Schmerzhaft bohrten sich Krallen in seine Kopfhaut und seine Schläfen. Zwangen ihn zur Aufmerksamkeit und kam ihm mit Gesülze von Zorn und Wut. Dann stieß der Naramianer ihn so fest von sich, dass es Jakob fast hinten über warf. Ein kleiner Teil seines Verstandes registrierte, dass Reynegh körperlich eine andere Nummer war als er und selbst als Slava, allerdings war das dem emotionalen Teil ziemlich schnuppe. Der Knappe ging wieder zum Angriff über und hatte einige Schläge lang den Eindruck, Boden gut zu machen - wie er sich irrte.
Grob pressten sich die Stöcke gegen seinen Hals, das fremdartige Gesicht Reyneghs dicht vor seinem eigenen. Sein Herz schlug wild in seiner Kehle, doch er hielt dem Blick der goldenen Katzenaugen stand. Und er stellte fest, dass er diese Übung zu genießen begann. Mit der Erkenntnis legte sie die Wut und wie gefordert schaltete sein Kopf wieder zu. Ja, er genoss es mit jemandem zu fechten, der tatsächlich ein Schwertkämpfer war und nicht wie Alexej alle möglichen anderen Waffen anschleppte. Einfach nur ein Schwert und jemanden dahinter, der es benutzen konnte - und Reynegh war gut. Besser als er wohl je werden könnte, stellte Jakob einsichtig fest. Und damit war die Wut verflogen und er befreite sich mit ein paar schnellen Schritten.
Von diesem Punkt an wurde es ein wirklich interessantes Sparring, dass ihm den Schweiß auf die Haut trieb. Er zog sein Funktionsshirt aus, ließ die kühle Morgenluft seine erhitzte Haut kühlen. Das er dabei aller Welt seinen rechtsseitig von großflächigen Brandnarben verunstalten Oberkörper präsentierte, störte ihn dabei ganz und gar nicht. Sollte doch weg sehen, wem es nicht gefiel, wie er aussah. Äußerlichkeiten waren noch nie etwas gewesen, worauf er bei sich selbst Wert legte.
Jakob schlug sich so lange mit Reynegh, bis er glaubte, ihm müsse der Arm abfallen und die Lunge bersten. Und als würde der Naramianer auch das ahnen, beendete er das Training und hängte sich freundschaftlich schwer auf Jakobs Schulter. Sein Fell war nass vom Morgentau und derb - fast borstig.
"Schildwall... klar. Mir fehlt nur ein Schild.", erwiderte er und fast hätte er gelächelt. Aber nur fast.
Der Naramianer packte seine Sachen und Jakob kehrte ans kalte Feuer zurück, um sich einen Schluck aus dem Wasserschlauch zu gönnen. Ihm kam das alles so unwirklich vor. Vor zwei Tagen war er in seiner Zelle im Kloster aufgewacht und hatte sich von einem Ritter um das Kloster scheuchen lassen und nun focht er mit einer mannsgroßen Katze, der er nach einem Abend und einem Morgen mehr Willen zur Zusammenarbeit entgegen brachte als nach Monaten dem Ritter, der ihn ausbilden sollte.
Nachdenklich sah er sich um. Keine Aria. Kein Slava. Ein ungutes Gefühl überkam ihn. Jakob runzelte die Stirn, sah dann noch einmal nach Aenye, die schon viel besser aussah als noch am Abend zuvor. Er überlegte, ob er nach dem Soldaten und der Prinzessin suchen sollte, aber er hatte keinen Anhaltspunkt in welcher Richtung. Also trat er zu Reynegh.
"Hast du Slava weg gehen sehen? Oder Aria?"
"Nein, aber ihre Witterung verliert sich nach dort." Er wies in Richtung eines Wildpfads, der zwischen den Bäumen verschwand. Nun war Jakob wirklich alarmiert und machte sich auf, den beiden zu folgen. Zu gut hatte er noch Slavas Worte und seine schamlosen Blicke vom Vortag im Kopf.
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Mittwoch 26. Januar 2022, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
- Thorben Denger
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- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Thorben hatte sich nach den Geschichten, dem Tanz und Gesang und der allgemeinen Ausgelassenheit als letzter in sein Zelt zurück gezogen. Auch wenn man ihm das nicht hatte anmerken können, war er doch todmüde, denn schließlich war er bereits über 48 Stunden auf den kurzen Stummelbeinchen gewesen. Und der Alkohol - speziell die Wolfsmilch - tat ihr übriges. Als die erste Flasche Vodka von der Gruppe geleert worden war, hatte Thorben noch eine zweite hervor geholt und beinahe alleine ausgetrunken, was seinen Verstand ordentlich dämpfte. Normalerweise hätte er sein Lager noch mit Stolperdrähten, kleinen Glöckchen und anderen Fallen gesichert. Aber mit so vielen wackeren Kämpfern in seiner neuen Truppe, und besonders mit Reyneghs seltsamen Reittier, schien ihre Sicherheit in relativ guten Händen,... Hufen,... Klauen zu sein.
Kaum in seinem Zelt angekommen, ließ er sich zu Boden sinken und fiel sofort in einen tiefen, festen Schlaf. Einen tiefen, festen und sehr lauten Schlaf. Sein Geschnarche war legendär, wenn er gesoffen hatte und seine Gruppenmitglieder sollten sich am Morgen sicherlich wundern, dass im Umkreis die Bäume noch standen und nicht zu Sägemehl verarbeitet worden waren.
So war es jedenfalls nicht verwunderlich, dass Thorben nicht aufwachte, als Aria und Slava sich in den Wald schlichen und Jake und Reynegh ihr Übungsduell ausführten. Friedlich schnarchend schlummerte er einfach weiter, bis er entweder geweckt werden würde, oder sein Rausch ausgeschlafen war.
Kaum in seinem Zelt angekommen, ließ er sich zu Boden sinken und fiel sofort in einen tiefen, festen Schlaf. Einen tiefen, festen und sehr lauten Schlaf. Sein Geschnarche war legendär, wenn er gesoffen hatte und seine Gruppenmitglieder sollten sich am Morgen sicherlich wundern, dass im Umkreis die Bäume noch standen und nicht zu Sägemehl verarbeitet worden waren.
So war es jedenfalls nicht verwunderlich, dass Thorben nicht aufwachte, als Aria und Slava sich in den Wald schlichen und Jake und Reynegh ihr Übungsduell ausführten. Friedlich schnarchend schlummerte er einfach weiter, bis er entweder geweckt werden würde, oder sein Rausch ausgeschlafen war.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Slava folgte ihr, so unauffällig er konnte.
Er hatte einen Blick dafür, wann sich jemand umdrehte weil er oder sie es doch irgendwie spürte, aber im Sumpf war es verhältnismäßig leicht, schnell in Deckung zu gehen. (67/100)
Und so blieb er unentdeckt bis sie sich schließlich entkleidete und zum Bad in einen kleinen Tümpel stieg, der sich an einem Zufluss des Sumpfes gebildet hatte.
Slava hatte auch ein Bad nötig, und nun erst recht ein kaltes, aber er blieb in seinem Versteck. Ein morsches löchriges Boot. Möglicherweise hatte die Landschaft einst anders ausgesehen, vielleicht war der Bachlauf einmal breiter gewesen ehe er versumpfte. Die Reste des Bootes kündeten davon denn heute wäre es hier unnütz. Es sei denn als Sichtschutz.
Sie war wirklich jung und schon im nächsten Moment verfluchte er sich. Was wollte er hier?
Was stelle er alter perverser Knacker diesem jungen Mädchen nach? Aber wie es der Süchtige auch trotz besseren Wissens nicht hinbekam, die Finger von seiner Droge zu lassen, so konnte er sich beim besten Willen nicht davon abhalten einer Frau die ihm gefiel... was? Nachzustellen?
Und in einem Anflug von Ironie: Er war schließlich ein Stalker, was sollte er denn sonst tun?
Und so genoss er eine Weile den Anblick ihrer jugendlichen Formen, der gerade erblühten Weiblichkeit, der zarten rosigen Haut. Lieber würde er sie mit den Händen erforschen als nur mit Blicken...
Und dann zog irgendetwas sie sehr plötzlich unter Wasser. Zu schnell um freiwillig gewesen zu sein. Und statt dessen tauchte etwas wie eine narbige Tentakel auf.
Er dachte nicht lange nach, fluchte und stürzte sich ins Wasser.
"Job twaju mat!" *
...sicher würde sie später eine Erklärung verlangen, aber das war jetzt egal.
Seine AK hatte er nicht dabei, die hatte er im Lager gelassen, wäre auch zu sperrig geworden, Aber er hatte ein Messer und die Tokarev.
Er sprang zu ihr in das Loch, es war tiefer als gedacht und er war sofort bis über die Hüften im Wasser. Und sie hatte zusammen mit was auch immer sie gegriffen hatte viel Schlamm aufgewirbelt. Er griff einfach mal ins Trübe in der Hoffnung, das Mädchen zu fassen zu bekommen, (9/100)) allerdings war es etwas schwammiges, pickeliges raues... widerwärtig. Er zerrte es dennoch aus dem Wasser... was es auch war, es war nur ein Teil dessen, was das Mädchen gepackt hatte. Etwas wie eine Flosse aber unförmig. Also stach er zu, mit dem Messer, in der Hoffnung, selbst wenn er nur eine Flosse erwischt hatte, wenn es Schmerzen spürte würde sicher auch irgendwo ein Kopf auftauchen. Und das geschah auch.
Ein Röhrenförmiges Ding, kleiner als gedacht und offenbar ohne Augen, dafür mit einer Art Saugmaul wie bei einem Putzerfisch nur deutlich größer und mit deutlich mehr spitzen Zähnen. Und mit dem Blick für Details, den man unter Adrenalin entwickelte fiel ihm auch auf dass die Zähne wie Wiederhacken geformt waren und rum um etwas wie ein lochförmiges Maul saßen. Saugte es seine Opfer einfach aus? Er wollte es sich gar nicht weiter vorstellen.
Er hieb einfach mit dem Messer darauf ein, doch das Messer blieb in der dicken Haut einfach stecken, und verschwand damit wieder unter Wasser. Ehe es jedoch abtauchte hinterließ es eine stinkende Wolke. Er war jedoch hinter dem Kopf gewesen (71/100) so verfehlte es ihn, doch er ahnte, dass es wohl betäubende Wirkung haben würde. Noch einmal griff er nach dem Kopf.
Er musste schnell sein, das Mädchen war schon viel zu lange unter Wasser. Auch wenn es tatsächlich nur Augenblicke gewesen waren, diese dehnten sich unter Adrenalin.
Er zog die Tokarev, betete zu allen Mächten der Zone, dass sie noch ging und feuerte dem Biest ins Maul, ein halbes Magazin.
Mittlerweile machte er genug Lärm, als dass wohl das ganze Lager wach war und angerückt kommen würde, zumindest die Trainierenden.
Scheiß egal, er erlegte gerade ein Monster.
Und tatsächlich, das Biest wurde schlapp und rührte sich nicht mehr. (94/100)
Er griff erneut in die schlammige Brühe und (65/100) und bekam sie dieses mal zu fassen. Ein Arm... Er musste sich einstemmen um sie unter dem massigen Körper des Biestes hervorzuziehen, und eine Flosse oder Pfote oder was auch immer hatte sich noch um ihr Bein geschlossen und gab nur widerwillig nach obwohl der Rest schon tot war. Größtenteils zumindest. Aber sich darüber Gedanken machen, ob es mit den Oktopoden verwandt war bei denen die Arme autonom agierten, dazu war nun der falsche Zeitpunkt.
Er zerrte sie an Land, begutachtet ihre Haut... Nein, das Biest hatte nicht angefangen zu fressen. War es ein Vorwand, sie zu berühren? Vielleicht. Und vielleicht berührten seine Hände auch ein wenig aus Versehen ihre Brust und sei es nur um zu sehen, ob sie atmete. Und er musste wirklich wissen, womit er es zu tun hatte.
Das Biest lag nur zum Teil an Land aber man konnte den massigen Leib sehen, etwa die Größe eines Walrossbullen, so schätze er. Die Arme ein wenig wie die Pfoten eines Frosches, ein Schwanz wie eine Kaulquappe und der winzige zigarrenförmige Kopf mit den vor Geifer triefenden Zähnen.
Das war fast noch widerlicher als alles was die Zone zu bieten hatte.
"Bljad... Hey, Mädchen, lebst du?"
Sie atmete, schade eigentlich, Beatmung war nicht nötig... sie wirkte benommen, war aber bei Bewusstsein.
In etwa sowas war das.
Quelle: https://i.pinimg.com/736x/9e/47/e8/9e47 ... c55f77.jpg
____________________________
* Übersetzt: F** deine Mutter.
Er hatte einen Blick dafür, wann sich jemand umdrehte weil er oder sie es doch irgendwie spürte, aber im Sumpf war es verhältnismäßig leicht, schnell in Deckung zu gehen. (67/100)
Und so blieb er unentdeckt bis sie sich schließlich entkleidete und zum Bad in einen kleinen Tümpel stieg, der sich an einem Zufluss des Sumpfes gebildet hatte.
Slava hatte auch ein Bad nötig, und nun erst recht ein kaltes, aber er blieb in seinem Versteck. Ein morsches löchriges Boot. Möglicherweise hatte die Landschaft einst anders ausgesehen, vielleicht war der Bachlauf einmal breiter gewesen ehe er versumpfte. Die Reste des Bootes kündeten davon denn heute wäre es hier unnütz. Es sei denn als Sichtschutz.
Sie war wirklich jung und schon im nächsten Moment verfluchte er sich. Was wollte er hier?
Was stelle er alter perverser Knacker diesem jungen Mädchen nach? Aber wie es der Süchtige auch trotz besseren Wissens nicht hinbekam, die Finger von seiner Droge zu lassen, so konnte er sich beim besten Willen nicht davon abhalten einer Frau die ihm gefiel... was? Nachzustellen?
Und in einem Anflug von Ironie: Er war schließlich ein Stalker, was sollte er denn sonst tun?
Und so genoss er eine Weile den Anblick ihrer jugendlichen Formen, der gerade erblühten Weiblichkeit, der zarten rosigen Haut. Lieber würde er sie mit den Händen erforschen als nur mit Blicken...
Und dann zog irgendetwas sie sehr plötzlich unter Wasser. Zu schnell um freiwillig gewesen zu sein. Und statt dessen tauchte etwas wie eine narbige Tentakel auf.
Er dachte nicht lange nach, fluchte und stürzte sich ins Wasser.
"Job twaju mat!" *
...sicher würde sie später eine Erklärung verlangen, aber das war jetzt egal.
Seine AK hatte er nicht dabei, die hatte er im Lager gelassen, wäre auch zu sperrig geworden, Aber er hatte ein Messer und die Tokarev.
Er sprang zu ihr in das Loch, es war tiefer als gedacht und er war sofort bis über die Hüften im Wasser. Und sie hatte zusammen mit was auch immer sie gegriffen hatte viel Schlamm aufgewirbelt. Er griff einfach mal ins Trübe in der Hoffnung, das Mädchen zu fassen zu bekommen, (9/100)) allerdings war es etwas schwammiges, pickeliges raues... widerwärtig. Er zerrte es dennoch aus dem Wasser... was es auch war, es war nur ein Teil dessen, was das Mädchen gepackt hatte. Etwas wie eine Flosse aber unförmig. Also stach er zu, mit dem Messer, in der Hoffnung, selbst wenn er nur eine Flosse erwischt hatte, wenn es Schmerzen spürte würde sicher auch irgendwo ein Kopf auftauchen. Und das geschah auch.
Ein Röhrenförmiges Ding, kleiner als gedacht und offenbar ohne Augen, dafür mit einer Art Saugmaul wie bei einem Putzerfisch nur deutlich größer und mit deutlich mehr spitzen Zähnen. Und mit dem Blick für Details, den man unter Adrenalin entwickelte fiel ihm auch auf dass die Zähne wie Wiederhacken geformt waren und rum um etwas wie ein lochförmiges Maul saßen. Saugte es seine Opfer einfach aus? Er wollte es sich gar nicht weiter vorstellen.
Er hieb einfach mit dem Messer darauf ein, doch das Messer blieb in der dicken Haut einfach stecken, und verschwand damit wieder unter Wasser. Ehe es jedoch abtauchte hinterließ es eine stinkende Wolke. Er war jedoch hinter dem Kopf gewesen (71/100) so verfehlte es ihn, doch er ahnte, dass es wohl betäubende Wirkung haben würde. Noch einmal griff er nach dem Kopf.
Er musste schnell sein, das Mädchen war schon viel zu lange unter Wasser. Auch wenn es tatsächlich nur Augenblicke gewesen waren, diese dehnten sich unter Adrenalin.
Er zog die Tokarev, betete zu allen Mächten der Zone, dass sie noch ging und feuerte dem Biest ins Maul, ein halbes Magazin.
Mittlerweile machte er genug Lärm, als dass wohl das ganze Lager wach war und angerückt kommen würde, zumindest die Trainierenden.
Scheiß egal, er erlegte gerade ein Monster.
Und tatsächlich, das Biest wurde schlapp und rührte sich nicht mehr. (94/100)
Er griff erneut in die schlammige Brühe und (65/100) und bekam sie dieses mal zu fassen. Ein Arm... Er musste sich einstemmen um sie unter dem massigen Körper des Biestes hervorzuziehen, und eine Flosse oder Pfote oder was auch immer hatte sich noch um ihr Bein geschlossen und gab nur widerwillig nach obwohl der Rest schon tot war. Größtenteils zumindest. Aber sich darüber Gedanken machen, ob es mit den Oktopoden verwandt war bei denen die Arme autonom agierten, dazu war nun der falsche Zeitpunkt.
Er zerrte sie an Land, begutachtet ihre Haut... Nein, das Biest hatte nicht angefangen zu fressen. War es ein Vorwand, sie zu berühren? Vielleicht. Und vielleicht berührten seine Hände auch ein wenig aus Versehen ihre Brust und sei es nur um zu sehen, ob sie atmete. Und er musste wirklich wissen, womit er es zu tun hatte.
Das Biest lag nur zum Teil an Land aber man konnte den massigen Leib sehen, etwa die Größe eines Walrossbullen, so schätze er. Die Arme ein wenig wie die Pfoten eines Frosches, ein Schwanz wie eine Kaulquappe und der winzige zigarrenförmige Kopf mit den vor Geifer triefenden Zähnen.
Das war fast noch widerlicher als alles was die Zone zu bieten hatte.
"Bljad... Hey, Mädchen, lebst du?"
Sie atmete, schade eigentlich, Beatmung war nicht nötig... sie wirkte benommen, war aber bei Bewusstsein.
In etwa sowas war das.
Quelle: https://i.pinimg.com/736x/9e/47/e8/9e47 ... c55f77.jpg
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* Übersetzt: F** deine Mutter.
Ein Tentakelartiger Arm zog sie ruckartig nach unten. Durch den Schreck schluckte sie Wasser. In Panik trat sie um sich, was noch mehr Schlamm aufwirbelte. Jetzt war es soweit. Sie würde sterben, gerade mal am Anfang ihres Lebens und dieses Abenteuers.
Es zog kräftiger an ihr und sie klatschte gegen einen massigen Körper. Bei den Göttern…was für ein schrecklicher Tod. Sie wand sich und fast entfuhr ihr ein Schrei, dann sprang jemand ins Wasser. Jemand oder etwas? Sie sah noch etwas Silbernes aufblitzen, bis ihr endgültig die Luft wegblieb und sie in die Dunkelheit driftete.
Es fühlte sich an wie als würde sie fallen. Alles schwarz. Sie fühlte nichts, sie war nichts…dort war nur diese Dunkelheit, in die sie immer mehr hineinfiel. Bis sie nach oben gezogen wurde.
Slava war zu ihrer Rettung geeilt. Heldenhaft erledigte er das Monster, er schien nichts zu fürchten.
Sie hörte dumpf und weit entfernt seine Stimme. Ihre Augen flackerten. Suchten nach ihm. Dann sog ihre Lunge mit einem Mal wieder Luft ein. Es brannte fürchterlich. Ruckartig schoss sie nach oben und drehte sich von Slava weg. Sie erbrach all das geschluckte Wasser. Vollkommen geschockt legte sie ihre Hand auf ihren Mund und endlich klärte sich wieder ihr Sichtfeld. Das sie komplett nackt vor ihm war, realisierte sie in diesem Moment noch nicht.
Noch ein Schwall Wasser kam aus ihr heraus, ehe sie sich ihm zuwandte.
Es war dieser Slava. Er hatte ihr gerade das Leben gerettet. Würde sie jetzt jeden Tag gerettet werden müssen? War die Welt wirklich so gefährlich?
In ihren Augen wechselten sich Schock und Verwirrtheit ab.
„Slava?...“ Krächzte sie ihn an. „Was? Was ist passiert?“ Der Schock ergriff nun ihren zarten Köper und ließ sie gewaltsam erzittern. Sie blickte auf den Tümpel in dem nun das tote, riesige Vieh schwamm. Seine Glieder zuckten kurz auf und das ließ Arias Kehle einen krächzenden Schrei entfahren. Sie wich zurück und wollte aufstehen, doch ihre Beine wackelten zu sehr. Sie stolperte und hatte nun den Wald im Rücken. Man könnte meinen sie wich vor Slava zurück, wenn man aus dieser Richtung kam.
Nun realisierte sie auch endlich dass sie nackt war, bedeckte ihre Brüste mit ihren Armen und zog die glatten langen Beine an sich heran.
Es zog kräftiger an ihr und sie klatschte gegen einen massigen Körper. Bei den Göttern…was für ein schrecklicher Tod. Sie wand sich und fast entfuhr ihr ein Schrei, dann sprang jemand ins Wasser. Jemand oder etwas? Sie sah noch etwas Silbernes aufblitzen, bis ihr endgültig die Luft wegblieb und sie in die Dunkelheit driftete.
Es fühlte sich an wie als würde sie fallen. Alles schwarz. Sie fühlte nichts, sie war nichts…dort war nur diese Dunkelheit, in die sie immer mehr hineinfiel. Bis sie nach oben gezogen wurde.
Slava war zu ihrer Rettung geeilt. Heldenhaft erledigte er das Monster, er schien nichts zu fürchten.
Sie hörte dumpf und weit entfernt seine Stimme. Ihre Augen flackerten. Suchten nach ihm. Dann sog ihre Lunge mit einem Mal wieder Luft ein. Es brannte fürchterlich. Ruckartig schoss sie nach oben und drehte sich von Slava weg. Sie erbrach all das geschluckte Wasser. Vollkommen geschockt legte sie ihre Hand auf ihren Mund und endlich klärte sich wieder ihr Sichtfeld. Das sie komplett nackt vor ihm war, realisierte sie in diesem Moment noch nicht.
Noch ein Schwall Wasser kam aus ihr heraus, ehe sie sich ihm zuwandte.
Es war dieser Slava. Er hatte ihr gerade das Leben gerettet. Würde sie jetzt jeden Tag gerettet werden müssen? War die Welt wirklich so gefährlich?
In ihren Augen wechselten sich Schock und Verwirrtheit ab.
„Slava?...“ Krächzte sie ihn an. „Was? Was ist passiert?“ Der Schock ergriff nun ihren zarten Köper und ließ sie gewaltsam erzittern. Sie blickte auf den Tümpel in dem nun das tote, riesige Vieh schwamm. Seine Glieder zuckten kurz auf und das ließ Arias Kehle einen krächzenden Schrei entfahren. Sie wich zurück und wollte aufstehen, doch ihre Beine wackelten zu sehr. Sie stolperte und hatte nun den Wald im Rücken. Man könnte meinen sie wich vor Slava zurück, wenn man aus dieser Richtung kam.
Nun realisierte sie auch endlich dass sie nackt war, bedeckte ihre Brüste mit ihren Armen und zog die glatten langen Beine an sich heran.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 667
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Er ging langsam durch den vom Morgentau feuchten Wald, lauschte immer wieder auf Geräusche, die hier von der Luft nicht so weit getragen wurden wie in der Wüste. Oder sie kamen irritierend aus verschiedenen Richtungen, sodass er sich immer wieder im Kreis drehte, nach oben blickte. Als Mensch musste man gerade das letzte erst lernen, vor allem wenn man Vampire jagte. Sie kommen von oben. Sie greifen dich von hinten. Üblicherweise achtete man als Mensch nicht so sehr auf das, was über einem war, sondern eher auf die Dinge in Augenhöhe. Jakob schon, aber er sah nur Vögel, Eichhörnchen und sich im leichten Wind bewegende Blätter. Einige färbten sich bunt, andere waren noch grün. Die Sonne schimmerte durch die Stämme - eigentlich hätte es sehr friedlich sein können, wenn ihn nicht dieses nagende Gefühl der Unruhe vorwärts treiben würde. Wo waren sie nur? So weit konnten sie doch unmöglich gegangen sein! Hatte er den Weg verloren? Er blieb stehen, lauschte wieder.
Dann hörte er einen Schuss. Unwillkürlich fuhr seine Hand an seine Seite und er fluchte leise - das Schwertgehänge war noch im Lager. Er hatte es für seine Übungen abgelegt und war zu kopflos los gegangen. Idiot! Trotzdem setzte er sich in Bewegung, begann zu rennen. Er war wohl wirklich vom Weg abgekommen, also rannte er jetzt einfach quer feldein, auf den Ort zu, von dem er die Geräusche gehört hatte. Ein weiterer Schuss. Etwas links. Er korrigierte seine Richtung, zog im Lauf den Revolver aus seinem Holster - immerhin den hatte er nicht vom Gürtel gelöst. Sechs Schuss und ein gezielter Wurf - besser als nichts. Seine Gedanken rasten - Schüsse. Wieso Schüsse, wenn Slava der jungen Dame nur nachstellte? War sie doch irgendetwas anderes und versuchte ihn zum Frühstück zu verspeisen? Hier war ja alles möglich.
Als er sich dem Rand zum ehemaligen Flusstal hin näherte, verlangsamte er seine Schritte etwas, bemüht auch seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Schießen während man japste wie ein Fisch auf dem Trockenen war selten von Erfolg gekrönt, es sei denn, man wollte das Ziel nur erschrecken. Er spannte den Hahn, drückte sich gegen einen rauen Stamm und spähte ins helle Morgenlicht. Die Borke kratzte über die Haut seines Rückens, der gesammelte Tau vermischte sich mit Schweiß auf seinem nackten Oberkörper. Ihm würde schnell kalt werden - wieso war er nur so unbedacht los gezogen?
Er blinzelte. Blinzelte nochmal.
Ach ja.
Aria. Für einen atemlosen Moment konnte er sie nur ansehen. Weiße Haut, fast blendend im Licht. Das nasse rote Haar klebte auf ihren Schultern und bildete einen heftigen Kontrast zum Weiß ihres Körpers. Die langen Beine...
Noch ein Blinzeln, ein Kopfschütteln. Fokus! Angestrengt versuchte er die Situation zu überblickten. Nackt wie Eva hockte die Prinzessin am Boden und kroch von Slava weg, der ebenfalls am Boden kniete und - was tat? Tun wollte? Jakobs Blick verfinsterte sich. Verdammter alter Mann! Er fackelte nicht weiter, trat aus dem Wald und richtete den Revolver auf Slava.
"Schön auf den Knien bleiben und Hände da hin, wo ich sie sehen kann!" Sein scharfer Tonfall hatte nichts mehr mit dem stillen jungen Mann gemein, den er sonst vor sich her trug. In diesem Moment war es der Knappe an der Schwelle zum Ritter, der die Kontrolle übernommen hatte und auch wenn er einem Kodex folgte, dass er keinen Menschen töten durfte, so würde er nicht zögern und den Soldaten zumindest handlungsunfähig schießen. Dazu war er in der Lage, das wusste er. Seine Hand zitterte nicht, auch wenn seine Brust sich vom schnellen Lauf noch stark hob und senkte. Die hellen Augen fixierten den Älteren mit ihrem stechenden Blick. Auch weil er sich damit zwingen konnte, nicht die nackte Schönheit anzustarren, die nun versuchte notdürftig ihre Blöße zu bedecken.
Wieso nur geriet er immer wieder an diese Typen, die einen Scheißdreck auf Ehre und Ritterlichkeit gaben?! Klar, der da war keiner von ihnen, aber Alexej war einer von ihnen gewesen und auch er hatte keinerlei Skrupel, wenn es um das andere Geschlecht ging. Fest presste er die Zähne aufeinander und seltsamerweise kamen ihm Reyneghs Worte in den Sinn - Zorn, aber nicht Wut. Ja, er war zornig auf sie alle, aber er schaffte es, seine Gedanken beisammen zu halten. Sonst hätte er wohl ohne weiter zu fragen einfach abgedrückt.
Dann hörte er einen Schuss. Unwillkürlich fuhr seine Hand an seine Seite und er fluchte leise - das Schwertgehänge war noch im Lager. Er hatte es für seine Übungen abgelegt und war zu kopflos los gegangen. Idiot! Trotzdem setzte er sich in Bewegung, begann zu rennen. Er war wohl wirklich vom Weg abgekommen, also rannte er jetzt einfach quer feldein, auf den Ort zu, von dem er die Geräusche gehört hatte. Ein weiterer Schuss. Etwas links. Er korrigierte seine Richtung, zog im Lauf den Revolver aus seinem Holster - immerhin den hatte er nicht vom Gürtel gelöst. Sechs Schuss und ein gezielter Wurf - besser als nichts. Seine Gedanken rasten - Schüsse. Wieso Schüsse, wenn Slava der jungen Dame nur nachstellte? War sie doch irgendetwas anderes und versuchte ihn zum Frühstück zu verspeisen? Hier war ja alles möglich.
Als er sich dem Rand zum ehemaligen Flusstal hin näherte, verlangsamte er seine Schritte etwas, bemüht auch seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Schießen während man japste wie ein Fisch auf dem Trockenen war selten von Erfolg gekrönt, es sei denn, man wollte das Ziel nur erschrecken. Er spannte den Hahn, drückte sich gegen einen rauen Stamm und spähte ins helle Morgenlicht. Die Borke kratzte über die Haut seines Rückens, der gesammelte Tau vermischte sich mit Schweiß auf seinem nackten Oberkörper. Ihm würde schnell kalt werden - wieso war er nur so unbedacht los gezogen?
Er blinzelte. Blinzelte nochmal.
Ach ja.
Aria. Für einen atemlosen Moment konnte er sie nur ansehen. Weiße Haut, fast blendend im Licht. Das nasse rote Haar klebte auf ihren Schultern und bildete einen heftigen Kontrast zum Weiß ihres Körpers. Die langen Beine...
Noch ein Blinzeln, ein Kopfschütteln. Fokus! Angestrengt versuchte er die Situation zu überblickten. Nackt wie Eva hockte die Prinzessin am Boden und kroch von Slava weg, der ebenfalls am Boden kniete und - was tat? Tun wollte? Jakobs Blick verfinsterte sich. Verdammter alter Mann! Er fackelte nicht weiter, trat aus dem Wald und richtete den Revolver auf Slava.
"Schön auf den Knien bleiben und Hände da hin, wo ich sie sehen kann!" Sein scharfer Tonfall hatte nichts mehr mit dem stillen jungen Mann gemein, den er sonst vor sich her trug. In diesem Moment war es der Knappe an der Schwelle zum Ritter, der die Kontrolle übernommen hatte und auch wenn er einem Kodex folgte, dass er keinen Menschen töten durfte, so würde er nicht zögern und den Soldaten zumindest handlungsunfähig schießen. Dazu war er in der Lage, das wusste er. Seine Hand zitterte nicht, auch wenn seine Brust sich vom schnellen Lauf noch stark hob und senkte. Die hellen Augen fixierten den Älteren mit ihrem stechenden Blick. Auch weil er sich damit zwingen konnte, nicht die nackte Schönheit anzustarren, die nun versuchte notdürftig ihre Blöße zu bedecken.
Wieso nur geriet er immer wieder an diese Typen, die einen Scheißdreck auf Ehre und Ritterlichkeit gaben?! Klar, der da war keiner von ihnen, aber Alexej war einer von ihnen gewesen und auch er hatte keinerlei Skrupel, wenn es um das andere Geschlecht ging. Fest presste er die Zähne aufeinander und seltsamerweise kamen ihm Reyneghs Worte in den Sinn - Zorn, aber nicht Wut. Ja, er war zornig auf sie alle, aber er schaffte es, seine Gedanken beisammen zu halten. Sonst hätte er wohl ohne weiter zu fragen einfach abgedrückt.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1262
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Sie hatten wohl großes Glück, dass die Tokarev den schwammigen Körper ausreichend perforiert hatte - dass diese Egel dazu neigten zu platzen und so ihre Säure zu verspritzen ahnte keiner der Anwesenden auch nur im entferntesten. So troff das stinkende Sekret nur aus dem zerschossenen Maul und Hals.
Doch Slava war ohnehin abgelenkt.
"Ich habe keine Ahnung, was das war... Ich bin dir nur nach um..." in der zusammengebastelten Allgemeinsprache... Sein Blick glitt jedoch immer wieder weg von dem widerwärtigen Wesen hin zu einem deutlich erfreulicheren Anblick.
Er konnte nicht anders als die glatte helle Haut des Mädchens anzustarren, und der Blick wanderte entlang der Beine zu dem was dazwischen war und so ging auch verloren was er noch hatte sagen wollen, oder eben nicht sagen wollte.
Und er musste sich wohl erst daran gewöhnen, dass die Damenwelt hier nicht so klinisch rasiert war wie zuhause heutzutage üblich. Aber immerhin konnte er bestätigen, dass sie eine echte rothaarige war. Bei Mädchen war das hübsch, ein Porzellanweisser Teint - bei Jungs führte das in der Regel zu einem eher verweichlichten und teigigen Aussehen, und davon konnte er ein Lied singen. Er hatten ihn in seiner Jugend schier endlose Zeit in Training und eine komplette Nahrungsumstellung investiert um eine halbwegs ansehnliche Körpertextur zu bekommen. Wirklich übergewichtig war er nie, aber was Unterhautfettgewebe anging hatte es die Natur zu gut gemeint mit ihm. Was damals aber das Training nicht wegbekommen hatte hatte nun allerdings das Alter geschafft. Und vom roten Haarschopf war dafür nicht viel übrig geblieben außer den nur mäßig pigmentierten Brauen.
Er hätte es ihr nur zu gern gezeigt. Jacke und Shirt ausgezogen und... Immerhin war auch er ein echter rothaariger...
Sein Blick wanderte statt dessen hoch zu den perfekten kleinen Brüsten...
Verdammt, was machte sie nur mit ihm? Was war das? Ein Übermaß an Pheromonen?
Die Disziplin, die Slava praktizierte unterschied sich vollkommen von der eines Tempelritters und hätte er auch nur geahnt dass es die gab und das Jake einer war, er hätte ihm die Unterschiede wohl noch deutlicher erörtert, so lebte er sie nur. Er ließ sich einfach gehen, so gute es ging - doch auch für ihn gab es immer einen Punkt, bis zu dem er gehen würde und nicht weiter. Alles dazwischen war gewissermaßen sein Forschungsfeld. In diesem Fall ein sehr ansehnliches.
Dabei lag aber seine Schmerzgrenze in der Regel weit... sehr weit unter der aller anderen.
Wer die meiste Zeit verdeckt arbeitete durfte gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen er sei ein Soldat oder Ermittler und wenn dann maximal ein in Ungnade gefallener. Persönliche Skrupel waren da fehl am Platz. Und diese Rolle hatte Slava perfektioniert.
Nach außen zeigte er also konsequent jedes Laster das er finden konnte, ließ sich gehen, probierte meist auch jede Droge, die man ihm anbot - doch dahinter stand immer der harte Kern, der Informationen sammelte und und Fallstricke auslegte. Er würde dem Mädchen also nichts tun, was sie nicht wollte... was aber nicht bedeutete, dass er es nach außen nicht vielleicht so stehen ließ, und sei es nur um herauszufinden, was sie so anziehend machte.
Wie Jake in der Zwischenzeit herangekommen war hatte er nicht gehört... allerdings damit gerechnet.
"Schön auf den Knien bleiben und Hände da hin, wo ich sie sehen kann!"
betont langsam und entspannt kam er der Abforderung nach, zumindest nach der mit den Händen.
Der Junge blühte in der Rolle so richtig auf. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Allerdings mochte er es nicht mit den Händen hinter dem Kopf zu knien. Das erinnerte ihn daran, wie er einmal so vor Markin gekniet war: Einmal hätte ihn sein späterer Chef fast erschossen... Er hatte seine Rolle etwas zu gut gespielt - und dass er ihn gefragt hatte, ob er ihm jetzt einen blasen sollte war nicht hilfreich gewesen - und der andere hatte immer schon ein Auge auf seinen Posten geworfen. Damals hatten sie eine Übereinkunft getroffen, den genaugenommen wollten sie ja beide das gleiche, jeweils den Job des Anderen.
Was Jake dagegen wollte konnte er nur ahnen. Hätte er dabei die Ritterlichkeit auch nur erwähnt, Slava hätte sich vielleicht totgelacht.
Er pfiff seit je her auf Ehre und Ritterlichkeit. Er - und wer wie er ausgebildet worden war.
Ein Geschichtslehrer hatte einmal erzählt, wie Dareios I. versucht hatte das Land der Skythen zu erobern. Der Perserkönig war, wie zu der Zeit üblich, mit einem schönen glänzenden Heer in einer Übermacht einmarschiert und hatte angenommen und ebenso auch an die Ehre der Angegriffenen appelliert: Die gegnerische Armee sollte nun auch brav zur Schlacht erscheinen und sich zum Kampf stellen.
Taten die aber nicht.
Sie erschienen einfach nicht und griffen statt dessen in kurzen schnellen Attacken berittener Bogenschützen an und rieben so die Gegner auf.
Er hatte das später nachgelesen, ganz so war die Schilderung von Herodot doch nicht gewesen, aber egal, die Geschichte hatte sich eingeprägt und genau so sollten sie vorgehen. Scheiß auf Ehre und Ritterlichkeit, nutze die Mittel die du hast um zu erreichen was du kannst.
Er musste sich also einen Vorteil verschaffen. Ehrenvoll sitzenbleiben und hoffen, das Jacke vernünftiger war als er selbst war dabei eine blöde Idee.
Außerdem schmerzten seine Knie.
Langsam stand er auf, nicht einmal um zu provozieren, sondern weil es Knie und Schlamm nicht anders zuließen, und er würde nicht vor dem Jungen am Boden bleiben.
"Und jetzt? Willst du mich erschießen um dir selbst die Prinzessin zu schnappen?" wieder auf englisch.
"Mach ruhig. Erschieß mich, standrechtlich... kein Prozess, einfach so. Aber sag mir wenigstens vorher warum."
Er redete, Ablenkung...
Die Tokarev (3/100) hatte er dummerweise wieder ins Holster gesteckt - verdammt... die Gewohnheit - und das Messer (38/100) steckte noch immer in der dicken Haut des Monsters... die Idee mit wenigen schnellen Schritten die Distanz zu überwinden konnte er auch knicken, der Boden war nass und uneben, er würde nur peinlich einsinken (17/100) aber eine Handvoll Schlamm könnte Wunder wirken... wenn er fest genug wäre um zu werfen (30/100). Ihm blieb also nur zu tun was der Junge wollte und auf eine günstige Gelegenheit zu hoffen - und die würde sich bieten.
Als er sich umgedreht hatte sah er Jake auch... er hatte sich nach dem Training wohl ausgezogen... oder schon um sich als nächstes auf die Prinzessin zu stürzen? Die Brandnarben waren beachtlich. Vorerst taxierte er ihn aber nur mit Blicken.
Doch Slava war ohnehin abgelenkt.
"Ich habe keine Ahnung, was das war... Ich bin dir nur nach um..." in der zusammengebastelten Allgemeinsprache... Sein Blick glitt jedoch immer wieder weg von dem widerwärtigen Wesen hin zu einem deutlich erfreulicheren Anblick.
Er konnte nicht anders als die glatte helle Haut des Mädchens anzustarren, und der Blick wanderte entlang der Beine zu dem was dazwischen war und so ging auch verloren was er noch hatte sagen wollen, oder eben nicht sagen wollte.
Und er musste sich wohl erst daran gewöhnen, dass die Damenwelt hier nicht so klinisch rasiert war wie zuhause heutzutage üblich. Aber immerhin konnte er bestätigen, dass sie eine echte rothaarige war. Bei Mädchen war das hübsch, ein Porzellanweisser Teint - bei Jungs führte das in der Regel zu einem eher verweichlichten und teigigen Aussehen, und davon konnte er ein Lied singen. Er hatten ihn in seiner Jugend schier endlose Zeit in Training und eine komplette Nahrungsumstellung investiert um eine halbwegs ansehnliche Körpertextur zu bekommen. Wirklich übergewichtig war er nie, aber was Unterhautfettgewebe anging hatte es die Natur zu gut gemeint mit ihm. Was damals aber das Training nicht wegbekommen hatte hatte nun allerdings das Alter geschafft. Und vom roten Haarschopf war dafür nicht viel übrig geblieben außer den nur mäßig pigmentierten Brauen.
Er hätte es ihr nur zu gern gezeigt. Jacke und Shirt ausgezogen und... Immerhin war auch er ein echter rothaariger...
Sein Blick wanderte statt dessen hoch zu den perfekten kleinen Brüsten...
Verdammt, was machte sie nur mit ihm? Was war das? Ein Übermaß an Pheromonen?
Die Disziplin, die Slava praktizierte unterschied sich vollkommen von der eines Tempelritters und hätte er auch nur geahnt dass es die gab und das Jake einer war, er hätte ihm die Unterschiede wohl noch deutlicher erörtert, so lebte er sie nur. Er ließ sich einfach gehen, so gute es ging - doch auch für ihn gab es immer einen Punkt, bis zu dem er gehen würde und nicht weiter. Alles dazwischen war gewissermaßen sein Forschungsfeld. In diesem Fall ein sehr ansehnliches.
Dabei lag aber seine Schmerzgrenze in der Regel weit... sehr weit unter der aller anderen.
Wer die meiste Zeit verdeckt arbeitete durfte gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen er sei ein Soldat oder Ermittler und wenn dann maximal ein in Ungnade gefallener. Persönliche Skrupel waren da fehl am Platz. Und diese Rolle hatte Slava perfektioniert.
Nach außen zeigte er also konsequent jedes Laster das er finden konnte, ließ sich gehen, probierte meist auch jede Droge, die man ihm anbot - doch dahinter stand immer der harte Kern, der Informationen sammelte und und Fallstricke auslegte. Er würde dem Mädchen also nichts tun, was sie nicht wollte... was aber nicht bedeutete, dass er es nach außen nicht vielleicht so stehen ließ, und sei es nur um herauszufinden, was sie so anziehend machte.
Wie Jake in der Zwischenzeit herangekommen war hatte er nicht gehört... allerdings damit gerechnet.
"Schön auf den Knien bleiben und Hände da hin, wo ich sie sehen kann!"
betont langsam und entspannt kam er der Abforderung nach, zumindest nach der mit den Händen.
Der Junge blühte in der Rolle so richtig auf. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Allerdings mochte er es nicht mit den Händen hinter dem Kopf zu knien. Das erinnerte ihn daran, wie er einmal so vor Markin gekniet war: Einmal hätte ihn sein späterer Chef fast erschossen... Er hatte seine Rolle etwas zu gut gespielt - und dass er ihn gefragt hatte, ob er ihm jetzt einen blasen sollte war nicht hilfreich gewesen - und der andere hatte immer schon ein Auge auf seinen Posten geworfen. Damals hatten sie eine Übereinkunft getroffen, den genaugenommen wollten sie ja beide das gleiche, jeweils den Job des Anderen.
Was Jake dagegen wollte konnte er nur ahnen. Hätte er dabei die Ritterlichkeit auch nur erwähnt, Slava hätte sich vielleicht totgelacht.
Er pfiff seit je her auf Ehre und Ritterlichkeit. Er - und wer wie er ausgebildet worden war.
Ein Geschichtslehrer hatte einmal erzählt, wie Dareios I. versucht hatte das Land der Skythen zu erobern. Der Perserkönig war, wie zu der Zeit üblich, mit einem schönen glänzenden Heer in einer Übermacht einmarschiert und hatte angenommen und ebenso auch an die Ehre der Angegriffenen appelliert: Die gegnerische Armee sollte nun auch brav zur Schlacht erscheinen und sich zum Kampf stellen.
Taten die aber nicht.
Sie erschienen einfach nicht und griffen statt dessen in kurzen schnellen Attacken berittener Bogenschützen an und rieben so die Gegner auf.
Er hatte das später nachgelesen, ganz so war die Schilderung von Herodot doch nicht gewesen, aber egal, die Geschichte hatte sich eingeprägt und genau so sollten sie vorgehen. Scheiß auf Ehre und Ritterlichkeit, nutze die Mittel die du hast um zu erreichen was du kannst.
Er musste sich also einen Vorteil verschaffen. Ehrenvoll sitzenbleiben und hoffen, das Jacke vernünftiger war als er selbst war dabei eine blöde Idee.
Außerdem schmerzten seine Knie.
Langsam stand er auf, nicht einmal um zu provozieren, sondern weil es Knie und Schlamm nicht anders zuließen, und er würde nicht vor dem Jungen am Boden bleiben.
"Und jetzt? Willst du mich erschießen um dir selbst die Prinzessin zu schnappen?" wieder auf englisch.
"Mach ruhig. Erschieß mich, standrechtlich... kein Prozess, einfach so. Aber sag mir wenigstens vorher warum."
Er redete, Ablenkung...
Die Tokarev (3/100) hatte er dummerweise wieder ins Holster gesteckt - verdammt... die Gewohnheit - und das Messer (38/100) steckte noch immer in der dicken Haut des Monsters... die Idee mit wenigen schnellen Schritten die Distanz zu überwinden konnte er auch knicken, der Boden war nass und uneben, er würde nur peinlich einsinken (17/100) aber eine Handvoll Schlamm könnte Wunder wirken... wenn er fest genug wäre um zu werfen (30/100). Ihm blieb also nur zu tun was der Junge wollte und auf eine günstige Gelegenheit zu hoffen - und die würde sich bieten.
Als er sich umgedreht hatte sah er Jake auch... er hatte sich nach dem Training wohl ausgezogen... oder schon um sich als nächstes auf die Prinzessin zu stürzen? Die Brandnarben waren beachtlich. Vorerst taxierte er ihn aber nur mit Blicken.
Slavas Augen wanderten über ihren Körper. Sie spürte es, sah dieses Funkeln in seinen Augen blitzen. Sie gefiel ihm aber sie gefiel fast jedem…Aria war sich ihrer Wirkung bewusst. Mit etwa 16 Jahren dachte sie zum ersten Mal darüber nach was das eigentlich für ihr Leben bedeuten würde. Sie interessierte sich für einen der Kämpfer. Ein Freund ihrer Brüder, Grima. Vorher spielte dieser Zauber, der wohl auf ihr lag, nur beiläufig eine Rolle in ihrer Gedankenwelt. Ihre Eltern brachten ihr bei, dass sie wohl anders war als andere Mädchen. Nicht nur in Hinblick auf ihren Status, sondern eben auch was ihr Aussehen betraf. Dies wurde ihr durch einige Entführungsversuche auch deutlich. Keiner wusste danach ob es nun ein Segen oder ein Fluch war. Man wusste nur, dass Aria nicht so frei sein konnte wie die Jungs. Ihrer Mutter war das Potenzial bewusst. Aria konnte ohne Probleme an jemanden verheiratet werden der noch mehr Einfluss und Macht für ihren Clan bringen würde. Denn Nein würde keiner zu ihr sagen.
Für Aria lagen diese Pläne doch eigentlich immer in weiter Ferne und sie war zudem kein aufmüpfiges Kind. Eher fügsam und auf Harmonie aus. Sie stellte ihre eigenen Bedürfnisse weit hinter die der anderen.
Als aber dieser Grima ihr Interesse weckte, wurde sie mit der Problematik konfrontiert, die ihr Liebesleben wohl zeitlebens beherrschen würde. Aria konnte sich nie sicher sein, ob jemand einfach nur diesem Zauber verfallen war oder wirkliches Interesse an ihr hatte. War die Liebe echt oder nur Resultat ihres Aussehens?
Bitter war diese Erkenntnis, so sehr, dass sie sich noch mehr distanzierte und für eine Weile sogar die Liebe ihrer Eltern und Brüder in Frage stellte. Waren sie alle nur verzaubert? War sie am Ende in Wirklichkeit ein furchtbarer oder gar hässlicher Mensch? Verdiente sie deren Liebe?
Es brauchte Zeit und viele Gespräche mit verschiedenen Gelehrten, bis sie zu dem Schluss kam, dass zumindest ihre Familie sie wirklich liebte, egal wie sie aussah. Bei anderen würde sie sich nie sicher sein können.
Slava war auf keinen Fall hässlich in ihren Augen. So war der Fakt, das er sie nun komplett nackt gesehen hatte, nicht allzu schlimm für sie. Das mag oberflächlich klingen, doch für sie wäre es wesentlich unangenehmer gewesen, wenn er ein alter, stinkender, hässlicher Kautz gewesen wäre. Zudem hatte er sie gerettet…und erfahren würde hiervon sowieso niemand. Jedenfalls, wenn es nach Aria ging.
Dann erklang Jakes Stimme. Sie verstand kein Wort und blickte nun erschrocken zwischen Slava und Jake hin und her. Was hielt Jake in der Hand? Eine Waffe? Sie ging davon aus, denn sein Blick war zornig. Das Blut pulsierte durch seine Adern, sein Körper dampfte förmlich. Nun war Aria gebannt und vergaß für einen Moment vollkommen was gerade passiert war. Jake war oberkörperfrei. Ihre Augen weiteten sich und fuhren über seinen trainierten Körper. Er sah umwerfend aus. Jeder Muskel zeichnete sich unter der Haut ab. Doch dort waren auch Narben. Einige…was war geschehen? Wer hatte ihm das angetan? Oder war er, wie ihre Brüder, Krieger? Aria schluckte und legte ihren Kopf fast schon träumerisch schief. Was für ein Mann!
Slava entgegnete ihm irgendwas, was Aria wieder nicht verstand und die Luft war so voller Spannung dass wahrscheinlich gleich Funken fliegen würden.
Slavas Worte holte sie zurück in die Wirklichkeit, unauffällig versuchte sie noch etwas zurückzuweichen und gelang an ihr Tuch.
Blitzschnell schlang sie es um sich. Ihr klitschnasser Körper tränkte das Tuch jedoch schnell, sodass sich ihre Form schnell wieder abzeichnete. Ihre Brüste wurden ganz steif von der Kälte.
Da sie immer noch wacklig auf den Beinen war und ihr Hals immer noch brannte, konnte sie nur gebannt auf die beiden starren.
„Jake…“ Krächzte sie jedoch endlich und deutete auf auf den Tümpel. Sie kam langsam auf sie zu, denn nun war sie sicher, dass Jake Slava bedrohte. Es war ein Missverständnis. Ihr Plan war es sich vor Slava zu stellen und Jake irgendwie klarzumachen dass es nicht so war wie er dachte. Sie hustete fürchterlich und ihr Leib zitterte nun nicht mehr vor Schock, sondern vor Kälte.
Für Aria lagen diese Pläne doch eigentlich immer in weiter Ferne und sie war zudem kein aufmüpfiges Kind. Eher fügsam und auf Harmonie aus. Sie stellte ihre eigenen Bedürfnisse weit hinter die der anderen.
Als aber dieser Grima ihr Interesse weckte, wurde sie mit der Problematik konfrontiert, die ihr Liebesleben wohl zeitlebens beherrschen würde. Aria konnte sich nie sicher sein, ob jemand einfach nur diesem Zauber verfallen war oder wirkliches Interesse an ihr hatte. War die Liebe echt oder nur Resultat ihres Aussehens?
Bitter war diese Erkenntnis, so sehr, dass sie sich noch mehr distanzierte und für eine Weile sogar die Liebe ihrer Eltern und Brüder in Frage stellte. Waren sie alle nur verzaubert? War sie am Ende in Wirklichkeit ein furchtbarer oder gar hässlicher Mensch? Verdiente sie deren Liebe?
Es brauchte Zeit und viele Gespräche mit verschiedenen Gelehrten, bis sie zu dem Schluss kam, dass zumindest ihre Familie sie wirklich liebte, egal wie sie aussah. Bei anderen würde sie sich nie sicher sein können.
Slava war auf keinen Fall hässlich in ihren Augen. So war der Fakt, das er sie nun komplett nackt gesehen hatte, nicht allzu schlimm für sie. Das mag oberflächlich klingen, doch für sie wäre es wesentlich unangenehmer gewesen, wenn er ein alter, stinkender, hässlicher Kautz gewesen wäre. Zudem hatte er sie gerettet…und erfahren würde hiervon sowieso niemand. Jedenfalls, wenn es nach Aria ging.
Dann erklang Jakes Stimme. Sie verstand kein Wort und blickte nun erschrocken zwischen Slava und Jake hin und her. Was hielt Jake in der Hand? Eine Waffe? Sie ging davon aus, denn sein Blick war zornig. Das Blut pulsierte durch seine Adern, sein Körper dampfte förmlich. Nun war Aria gebannt und vergaß für einen Moment vollkommen was gerade passiert war. Jake war oberkörperfrei. Ihre Augen weiteten sich und fuhren über seinen trainierten Körper. Er sah umwerfend aus. Jeder Muskel zeichnete sich unter der Haut ab. Doch dort waren auch Narben. Einige…was war geschehen? Wer hatte ihm das angetan? Oder war er, wie ihre Brüder, Krieger? Aria schluckte und legte ihren Kopf fast schon träumerisch schief. Was für ein Mann!
Slava entgegnete ihm irgendwas, was Aria wieder nicht verstand und die Luft war so voller Spannung dass wahrscheinlich gleich Funken fliegen würden.
Slavas Worte holte sie zurück in die Wirklichkeit, unauffällig versuchte sie noch etwas zurückzuweichen und gelang an ihr Tuch.
Blitzschnell schlang sie es um sich. Ihr klitschnasser Körper tränkte das Tuch jedoch schnell, sodass sich ihre Form schnell wieder abzeichnete. Ihre Brüste wurden ganz steif von der Kälte.
Da sie immer noch wacklig auf den Beinen war und ihr Hals immer noch brannte, konnte sie nur gebannt auf die beiden starren.
„Jake…“ Krächzte sie jedoch endlich und deutete auf auf den Tümpel. Sie kam langsam auf sie zu, denn nun war sie sicher, dass Jake Slava bedrohte. Es war ein Missverständnis. Ihr Plan war es sich vor Slava zu stellen und Jake irgendwie klarzumachen dass es nicht so war wie er dachte. Sie hustete fürchterlich und ihr Leib zitterte nun nicht mehr vor Schock, sondern vor Kälte.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 667
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Hätte Jakob auch nur im Ansatz geahnt, was für eine Art Mann er da bedrohte, er hätte es wohl entweder gelassen oder tatsächlich ohne zu zögern in ein Knie oder den Oberschenkel geschossen. Die Möglichkeiten, die jemandem mit Slavas Ausbildung zur Verfügung standen, waren einfach jenseits von allem, was Jakob jemals können oder auch nur verstehen könnte. Die Welt des Soldaten war Jakob allerdings so fremd wie diesem wohl die Welt des Tempelritters, daher konnte er sich all das nicht vorstellen. Daher stand im Vordergrund, dass er eigentlich gar nicht auf ihn schießen wollte, was er allerdings tunlichst vermied zu zeigen. Das Slava sich entgegen seiner Forderung trotzdem erhob, war schon fast eine Einladung, ihm zumindest eine Warnung zwischen dei Füße zu setzen.
Sechs Kugeln. Kein Raum für Warnungen.
Er schoss nicht, ließ den Soldaten sich umwenden, hörte seine Worte. Schnaubte abfällig, aber der Moment in dem er einfach abgedrückt hätte, war vorbei. Psychospielchen. Schon wieder.
"Vielleicht versuch' ich es erstmal mit Aenyes Vorschlag." Allerdings senkte er die Waffe nicht von Slavas Stirn auf dessen Gemächt, sodass die Worte wenig Bedeutung hatten.
Und dann war da Bewegung am Rand seines Sichtfeldes, die seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Er zwang sich fast schon gewaltsam, weiter Slava anzustarren. Bloß nicht ablenken lassen, allerdings schob sie diese Ablenkung nun unübersehbar in sein Sicht- und damit Schussfeld. Aria, gehüllt in ein durchweichtes Tuch, dass mehr zeigte als es verbarg.
Herr im Himmel, gib mir Kraft.
Ihre Stimme zitterte, doch er erkannte seinen Namen und sie wollte ihm etwas zeigen. Doch dafür müsste er den Fokus von Slava nehmen und dann könnte er auch gleich die Waffe senken. Aria nahm ihm die Entscheidung ab, denn nun stand sie zwischen ihnen. Er richtete den Lauf zum Himmel, entspannte den Hahn allerdings noch nicht und folgte dann mit den Augen ihrem ausgestreckten Arm. Sie wies auf einen Tümpel und aus dessen schlammigem Wasser ragte ein - Ding? Schon wieder eine Ausgeburt dieser absonderlichen Welt? Was sollte er nun wieder daraus machen?
Arias Nachtgewand lag unweit des Tümpels im Gras. Hatte sie allen Ernstes da baden wollen?
Jakob schüttelte resignierend den Kopf. Verstehe einer die Frauen. Und der Alte war ihr nachgeschlichen... Er gab es auf, winkte zwar nicht ab, sah aber so aus, als wollte er allzu gern genau das tun.
Langsam ging Jakob zu dem Ding am Tümpel, stieß es mit dem Fuß an. Grünliches Soße sabberte aus den zwei Schusswunden - damit hatte er zumindest die Erklärung für die Schüsse, die er gehört hatte. Wo das Zeug den Boden berührte, verwelkte das Gras fast augenblicklich, also vermied er es lieber, es zu berühren. Statt dessen zog er mit einem Ruck das Messer aus dem schwieligen Leib und schwenkte die Klinge kurz im sumpfigen Wasser.
"Du bist ihr natürlich aus reiner Sorge gefolgt.", murrte er, während er eher aus Gewohnheit mit dem Daumen die Schärfe der Klinge prüfte. Notgeiler alter Sack, stellte er derweil im Geiste hinten an, aber er war schon nicht mehr auf Krawall aus. Vielleicht hatte Aria diese Wirkung auf ihn, vielleicht hatte er auch beim Training mit Reynegh genug Energie verpulvert. Er steckte letzten Endes den wieder gesicherten Revolver weg und hob statt dessen Arias Nachtkleid auf. Das Messer ließ er geschickt knapp über seiner Hand wirbeln und fing es an der Klinge auf. Könnte sowieso mal einen Schliff vertragen. Wieder bei den beiden angekommen, reichte er Aria das Gewand und Slava das Messer Heft voraus.
Er blickte eisig zu dem größeren Mann hoch. "Ich hab nur noch sechs Kugeln und eigentlich nicht vor, sie zu verschwenden. Aber ich werd's tun, wenn du sie nochmal belästigst." Das er Slava beim Gehen mit der Schulter anrempelte, war genauso vorpubertäres Geplänkel wie dessen Gehabe gestern am Feuer. Jakob nahm Aria, die sich in der Zwischenzeit ihr Hemdchen übergestülpt hatte, beim Ellenbogen und schickte sich an, sie von der Lichtung zu führen. Zurück zum wärmenden Feuer.
Sechs Kugeln. Kein Raum für Warnungen.
Er schoss nicht, ließ den Soldaten sich umwenden, hörte seine Worte. Schnaubte abfällig, aber der Moment in dem er einfach abgedrückt hätte, war vorbei. Psychospielchen. Schon wieder.
"Vielleicht versuch' ich es erstmal mit Aenyes Vorschlag." Allerdings senkte er die Waffe nicht von Slavas Stirn auf dessen Gemächt, sodass die Worte wenig Bedeutung hatten.
Und dann war da Bewegung am Rand seines Sichtfeldes, die seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Er zwang sich fast schon gewaltsam, weiter Slava anzustarren. Bloß nicht ablenken lassen, allerdings schob sie diese Ablenkung nun unübersehbar in sein Sicht- und damit Schussfeld. Aria, gehüllt in ein durchweichtes Tuch, dass mehr zeigte als es verbarg.
Herr im Himmel, gib mir Kraft.
Ihre Stimme zitterte, doch er erkannte seinen Namen und sie wollte ihm etwas zeigen. Doch dafür müsste er den Fokus von Slava nehmen und dann könnte er auch gleich die Waffe senken. Aria nahm ihm die Entscheidung ab, denn nun stand sie zwischen ihnen. Er richtete den Lauf zum Himmel, entspannte den Hahn allerdings noch nicht und folgte dann mit den Augen ihrem ausgestreckten Arm. Sie wies auf einen Tümpel und aus dessen schlammigem Wasser ragte ein - Ding? Schon wieder eine Ausgeburt dieser absonderlichen Welt? Was sollte er nun wieder daraus machen?
Arias Nachtgewand lag unweit des Tümpels im Gras. Hatte sie allen Ernstes da baden wollen?
Jakob schüttelte resignierend den Kopf. Verstehe einer die Frauen. Und der Alte war ihr nachgeschlichen... Er gab es auf, winkte zwar nicht ab, sah aber so aus, als wollte er allzu gern genau das tun.
Langsam ging Jakob zu dem Ding am Tümpel, stieß es mit dem Fuß an. Grünliches Soße sabberte aus den zwei Schusswunden - damit hatte er zumindest die Erklärung für die Schüsse, die er gehört hatte. Wo das Zeug den Boden berührte, verwelkte das Gras fast augenblicklich, also vermied er es lieber, es zu berühren. Statt dessen zog er mit einem Ruck das Messer aus dem schwieligen Leib und schwenkte die Klinge kurz im sumpfigen Wasser.
"Du bist ihr natürlich aus reiner Sorge gefolgt.", murrte er, während er eher aus Gewohnheit mit dem Daumen die Schärfe der Klinge prüfte. Notgeiler alter Sack, stellte er derweil im Geiste hinten an, aber er war schon nicht mehr auf Krawall aus. Vielleicht hatte Aria diese Wirkung auf ihn, vielleicht hatte er auch beim Training mit Reynegh genug Energie verpulvert. Er steckte letzten Endes den wieder gesicherten Revolver weg und hob statt dessen Arias Nachtkleid auf. Das Messer ließ er geschickt knapp über seiner Hand wirbeln und fing es an der Klinge auf. Könnte sowieso mal einen Schliff vertragen. Wieder bei den beiden angekommen, reichte er Aria das Gewand und Slava das Messer Heft voraus.
Er blickte eisig zu dem größeren Mann hoch. "Ich hab nur noch sechs Kugeln und eigentlich nicht vor, sie zu verschwenden. Aber ich werd's tun, wenn du sie nochmal belästigst." Das er Slava beim Gehen mit der Schulter anrempelte, war genauso vorpubertäres Geplänkel wie dessen Gehabe gestern am Feuer. Jakob nahm Aria, die sich in der Zwischenzeit ihr Hemdchen übergestülpt hatte, beim Ellenbogen und schickte sich an, sie von der Lichtung zu führen. Zurück zum wärmenden Feuer.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1262
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Dass man sich Gedanken darüber machen konnte, dass Schönheit ein Problem war hätte er wohl gerade einfach mit einem verächtlichen Blick weggewischt. Er hätte es als Affektiertheit abgetan. Zumindest in seiner Rolle als Soldat, als Stalker und wohl auch in der als Mann.
Was allerdings viele nicht wussten und jene, die es wussten vergaßen es ganz schnell wieder, denn es passt so gar nicht zu ihm: Er hatte seinerzeit auch einen Abschluss in Psychologie erworben. Um die Offizierslaufbahn im GRU einzuschlagen waren zwei Studienabschlüsse nötig, der andere war Medienwissenschaft und Journalismus gewesen. Er fand beides wichtig, denn ihm ging es ja darum öffentliche Meinungen zu beeinflussen. Seine Kenntnisse waren schon mehr als einmal nützlich gewesen, nicht zuletzt seit die Sozialen Medien immer mehr an Bedeutung gewonnen hatten - doch das wiederum war eine gänzlich andere Geschichte und sollte eigentlich auch ein andermal besser nicht erzählt werden.
Also rang er sich dazu durch, das alles aus psychologischer Sicht zu betrachten, hätte er es wohl sogar nachvollziehen könnten. Nahm er den Blickwinkel ein, kam er auch bei sich selbst immer recht schnell zu einer recht eindeutigen und nicht gerade hilfreichen Diagnose, deshalb wählte er diese Betrachtungsweise auch nur äußerst selten und verwendete sein Wissen statt zu helfen viel eher um den größt möglichen Schaden anzurichten, zumindest mochte es so scheinen.
Aber um es abzukürzen, er hätte es wohl verstehen können, dennoch gehörte definitiv zu denen, die Aria nur aufgrund ihrer Anziehungskraft flachlegen wollten, der keinerlei Interesse an ihrem Charakter hatte, ihr ja sogar wohl ob ihrer Jugend Charakter gänzlich abgesprochen hätte.
All das mochte sich in dem Blick widerspiegeln, den er ihr zuletzt zuwarf, aber zur Entschlüsselung wäre sicherlich eine ordentliche Portion Intuition nötig gewesen.
Slava sah auch wie Arias Blick über Jakes bloßen Oberkörper wanderte, und wie ihr Ausdruck etwas träumerisches bekam. Da sahen sie wohl beide gänzlich unterschiedliche Dinge.
Für ihn war das ein vielleicht drahtiger aber doch etwas zu dünner Junge mit einer fürchterlichen Brandwunde - und hier kam selbst er nicht um seine Spiegelneurone herum, dazu hatte er selbst schon zu viel erlebt, wenn er das sah fühlte er selbst fast körperlich den Schmerz - aber er sah auch den atrophierten Arm und die Beeinträchtigung durch die Verletzung. Anziehend war anders.
Und dazu kam dieser winzig kleine Stich der Eifersucht. Nicht dass er ernsthaft an Aria interessiert gewesen wäre...
Das hatten wir doch schon alles einmal gehabt, nicht wahr, Oleg?
Es wurmte ihn einfach zu verlieren. Er konnte es nicht leiden, vor allem bei einer Frau gegen einen anderen Mann zu verlieren, vor allem nicht wenn er nicht einmal einen ganzen Mann in ihm sah. Sei es nun Jake mit seinen Verletzungen oder damals Oleg, der deutlich massiger gewesen war als er aber auch immer ein wenig begriffsstutzig. Sie hatten damals um Ljuba gekämpft... Und er hatte gewonnen, aber zu welchem Preis?
Atrjom war von ihm, daran bestand kein Zweifel, zahlen durfte er, aber letzten Endes war doch Oleg mit ihr zusammen.
Und obwohl er wusste, woher diese irrationale Haltung kam. Das machte es nicht besser.
Jake zögerte, er hätte schießen können, hätte schießen müssen, wären sie wirklich Feinde gewesen, aber er wusste sehr gut, dass es Zivilisten immer schwer fiel, dieses einen Schritt zu tun. Zum Glück, die Hemmschwelle wirklich abzudrücken war hoch, hatte man sie einmal überwunden...
Statt dessen senkte er die Waffe und zielte auf seine Eier.
Sicher, ins Gesicht zu schießen hatte noch einmal eine andere Qualität. Aber er ging auch jetzt davon aus, dass der Junge nur drohte. In dem Fall war es wohl eher Größenwahn als Überlegenheit, denn einer Kugel konnte selbst Slava nicht ausweichen, was er auch schon Eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte.
"Sie wollte mir die Eier nicht wegschießen, sondern den Schwanz abreißen, darin besteht ein Unterschied. Ihren Vorschlag stelle ich mir am Anfang sogar recht spaßig vor. Das Angebot gilt aber auch für dich, auch wenn ich natürlich zarte Frauenhände vorziehe.
Er sah wohin Jakes Blick wanderte und sein Grinsen wurde breiter und irgendwie auch widerlicher.
"Und du? Du bist natürlich auch aus reiner Sorge hier Und frag sie ruhig, ob ich sie auch nur irgendwie belästigt habe."
Aber er blieb ruhig. Er hatte Jake nun überwältigen können, statt dessen nahm er einfach sein Messer wieder an sich. Der Junge war nicht ungeschickt, wie er natürlich demonstrieren musste. Er protokollierte alles, was seinen Gegner ausmachte, irgendwann würde er zuschlagen...
Er wog das Messer in der Hand, steckte es aber nicht gleich weg.
Auch ein Sowjetrelikt. Seiner Ausrüstung sah man wirklich nicht einmal das Jahrhundert an aus dem er kam.
Er ließ zu, dass Jake das Mädchen wegführte. Sie passten tatsächlich besser zusammen das sah er schon ein, aber wie bereits festgestellt, er verlor nicht gerne. Aber er war auch Profi genug zu wissen, wann man sich besser zurückhielt.. Er war keine 20 mehr, und auch keine 30. Und auch die 40 lagen schon ein bisschen zurück. Er ging auf die 50 zu, das musste er sich eingestehen, ein Alter in dem seine Kollegen längst das Feld verlassen hatte und sich ihre dicken Ärsche hinter Schreibtischen platt saßen, hoch dekoriert mit Mütze und vielen Balken an der Jacke. Dagegen hatte er sich immer gesträubt. Auch wenn ebenso über Balken und sogar einen Stern verfügte, er wusste längst, dass er mit dem zivilen Leben nicht mehr klarkommen würde, dass entweder ein schneller Tod auf der Straße oder Knast auf ihn warteten. Die Zone war seine Insel, seine Therapie. Aber auch das würde nicht ewig gut gehen... sein Körper war nicht mehr so fit wie mit 30.
Ja, vor 10 Jahren hätte er Jake einfach überrannt, noch ehe der den Entschluss fassen konnte zu zielen wäre er mit zwei Sprüngen bei ihm gewesen, hätte ihm den komischen Revolver weggenommen und ihm das Gesicht in den Schlamm gedrückt. Das russische Nahkampfsystem stand den asiatischen in nichts nach, war nur nicht ganz so bekannt, vielleicht auch nicht ganz so schön, aber effizient und gemein und er war gut darin... gewesen.
Lange her.
Er ließ Jake gehen, mit Aria.
Diese Runde ging an ihn.
Er nahm auch den Rempler einfach hin.
Allein das durfte Jake jedoch eine Warnung sein, ein einfacher Soldat hätte sich sicher provozieren lassen und wenigstens gebrüllt. Slava lächelte nur.
Er untersuchte statt einer Retourkutsche lieber noch was er erlegt hatte, das seltsame Maul, wie bei diesen Parasitären Fischen. Nur die Arme passten nichts ins Bild. Ein gigantischer Blutegel, aber mit einem Amphibien Skelett... Hausten die in solchen Löchern? Ein Messer richtete jedenfalls nicht viel aus. Er hieb noch einmal mit aller Kraft zu, testete wie weit er die Klinge versenken konnte. Nicht weit genug jedenfalls. Also Schusswaffengebrauch notwendig, und zwar am besten durchs Maul. Notierte er in seinem eigenen aktuell noch virtuellen Bestiarium.
Vielleicht war diese Welt seine Rettung, vielleicht sein Untergang, das würde sich noch zeigen, aber er würde klarkommen.
Ziviles Leben ohne die lästige zivilen Regeln...
Er folgte Jake deutlich später zurück ins Lager, nachdem er sich auch noch gewaschen hatte. Im gleichen Tümpel, der nun Zeit gehabt hatte, den Schlamm etwas abzusetzen.
Die Tokarev hatte Griffbereit gelegen, falls noch ein Biest angegriffen hätte.
So kam Slava nun auch zum Lager zurück, ebenfalls Oberkörperfrei, nur in Unterhose und Stiefeln.
Den Rest hatte er gewaschen - nass war es ja ohnehin bereits gewesen.
So konnte man auch seine beachtliche Sammlung an Narben und vor allem Nähten erkennen.
Vieles war arthroskopisch geflickt worden, aber die älteren Verletzungen zeigten auch lange Nähte. Die frischesten waren die Einschusslöcher am Bauch, aber Schultergelenke, Ellbogen und Knie zeigten deutlich seinen Lebenswandel.
Was allerdings viele nicht wussten und jene, die es wussten vergaßen es ganz schnell wieder, denn es passt so gar nicht zu ihm: Er hatte seinerzeit auch einen Abschluss in Psychologie erworben. Um die Offizierslaufbahn im GRU einzuschlagen waren zwei Studienabschlüsse nötig, der andere war Medienwissenschaft und Journalismus gewesen. Er fand beides wichtig, denn ihm ging es ja darum öffentliche Meinungen zu beeinflussen. Seine Kenntnisse waren schon mehr als einmal nützlich gewesen, nicht zuletzt seit die Sozialen Medien immer mehr an Bedeutung gewonnen hatten - doch das wiederum war eine gänzlich andere Geschichte und sollte eigentlich auch ein andermal besser nicht erzählt werden.
Also rang er sich dazu durch, das alles aus psychologischer Sicht zu betrachten, hätte er es wohl sogar nachvollziehen könnten. Nahm er den Blickwinkel ein, kam er auch bei sich selbst immer recht schnell zu einer recht eindeutigen und nicht gerade hilfreichen Diagnose, deshalb wählte er diese Betrachtungsweise auch nur äußerst selten und verwendete sein Wissen statt zu helfen viel eher um den größt möglichen Schaden anzurichten, zumindest mochte es so scheinen.
Aber um es abzukürzen, er hätte es wohl verstehen können, dennoch gehörte definitiv zu denen, die Aria nur aufgrund ihrer Anziehungskraft flachlegen wollten, der keinerlei Interesse an ihrem Charakter hatte, ihr ja sogar wohl ob ihrer Jugend Charakter gänzlich abgesprochen hätte.
All das mochte sich in dem Blick widerspiegeln, den er ihr zuletzt zuwarf, aber zur Entschlüsselung wäre sicherlich eine ordentliche Portion Intuition nötig gewesen.
Slava sah auch wie Arias Blick über Jakes bloßen Oberkörper wanderte, und wie ihr Ausdruck etwas träumerisches bekam. Da sahen sie wohl beide gänzlich unterschiedliche Dinge.
Für ihn war das ein vielleicht drahtiger aber doch etwas zu dünner Junge mit einer fürchterlichen Brandwunde - und hier kam selbst er nicht um seine Spiegelneurone herum, dazu hatte er selbst schon zu viel erlebt, wenn er das sah fühlte er selbst fast körperlich den Schmerz - aber er sah auch den atrophierten Arm und die Beeinträchtigung durch die Verletzung. Anziehend war anders.
Und dazu kam dieser winzig kleine Stich der Eifersucht. Nicht dass er ernsthaft an Aria interessiert gewesen wäre...
Das hatten wir doch schon alles einmal gehabt, nicht wahr, Oleg?
Es wurmte ihn einfach zu verlieren. Er konnte es nicht leiden, vor allem bei einer Frau gegen einen anderen Mann zu verlieren, vor allem nicht wenn er nicht einmal einen ganzen Mann in ihm sah. Sei es nun Jake mit seinen Verletzungen oder damals Oleg, der deutlich massiger gewesen war als er aber auch immer ein wenig begriffsstutzig. Sie hatten damals um Ljuba gekämpft... Und er hatte gewonnen, aber zu welchem Preis?
Atrjom war von ihm, daran bestand kein Zweifel, zahlen durfte er, aber letzten Endes war doch Oleg mit ihr zusammen.
Und obwohl er wusste, woher diese irrationale Haltung kam. Das machte es nicht besser.
Jake zögerte, er hätte schießen können, hätte schießen müssen, wären sie wirklich Feinde gewesen, aber er wusste sehr gut, dass es Zivilisten immer schwer fiel, dieses einen Schritt zu tun. Zum Glück, die Hemmschwelle wirklich abzudrücken war hoch, hatte man sie einmal überwunden...
Statt dessen senkte er die Waffe und zielte auf seine Eier.
Sicher, ins Gesicht zu schießen hatte noch einmal eine andere Qualität. Aber er ging auch jetzt davon aus, dass der Junge nur drohte. In dem Fall war es wohl eher Größenwahn als Überlegenheit, denn einer Kugel konnte selbst Slava nicht ausweichen, was er auch schon Eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte.
"Sie wollte mir die Eier nicht wegschießen, sondern den Schwanz abreißen, darin besteht ein Unterschied. Ihren Vorschlag stelle ich mir am Anfang sogar recht spaßig vor. Das Angebot gilt aber auch für dich, auch wenn ich natürlich zarte Frauenhände vorziehe.
Er sah wohin Jakes Blick wanderte und sein Grinsen wurde breiter und irgendwie auch widerlicher.
"Und du? Du bist natürlich auch aus reiner Sorge hier Und frag sie ruhig, ob ich sie auch nur irgendwie belästigt habe."
Aber er blieb ruhig. Er hatte Jake nun überwältigen können, statt dessen nahm er einfach sein Messer wieder an sich. Der Junge war nicht ungeschickt, wie er natürlich demonstrieren musste. Er protokollierte alles, was seinen Gegner ausmachte, irgendwann würde er zuschlagen...
Er wog das Messer in der Hand, steckte es aber nicht gleich weg.
Auch ein Sowjetrelikt. Seiner Ausrüstung sah man wirklich nicht einmal das Jahrhundert an aus dem er kam.
Er ließ zu, dass Jake das Mädchen wegführte. Sie passten tatsächlich besser zusammen das sah er schon ein, aber wie bereits festgestellt, er verlor nicht gerne. Aber er war auch Profi genug zu wissen, wann man sich besser zurückhielt.. Er war keine 20 mehr, und auch keine 30. Und auch die 40 lagen schon ein bisschen zurück. Er ging auf die 50 zu, das musste er sich eingestehen, ein Alter in dem seine Kollegen längst das Feld verlassen hatte und sich ihre dicken Ärsche hinter Schreibtischen platt saßen, hoch dekoriert mit Mütze und vielen Balken an der Jacke. Dagegen hatte er sich immer gesträubt. Auch wenn ebenso über Balken und sogar einen Stern verfügte, er wusste längst, dass er mit dem zivilen Leben nicht mehr klarkommen würde, dass entweder ein schneller Tod auf der Straße oder Knast auf ihn warteten. Die Zone war seine Insel, seine Therapie. Aber auch das würde nicht ewig gut gehen... sein Körper war nicht mehr so fit wie mit 30.
Ja, vor 10 Jahren hätte er Jake einfach überrannt, noch ehe der den Entschluss fassen konnte zu zielen wäre er mit zwei Sprüngen bei ihm gewesen, hätte ihm den komischen Revolver weggenommen und ihm das Gesicht in den Schlamm gedrückt. Das russische Nahkampfsystem stand den asiatischen in nichts nach, war nur nicht ganz so bekannt, vielleicht auch nicht ganz so schön, aber effizient und gemein und er war gut darin... gewesen.
Lange her.
Er ließ Jake gehen, mit Aria.
Diese Runde ging an ihn.
Er nahm auch den Rempler einfach hin.
Allein das durfte Jake jedoch eine Warnung sein, ein einfacher Soldat hätte sich sicher provozieren lassen und wenigstens gebrüllt. Slava lächelte nur.
Er untersuchte statt einer Retourkutsche lieber noch was er erlegt hatte, das seltsame Maul, wie bei diesen Parasitären Fischen. Nur die Arme passten nichts ins Bild. Ein gigantischer Blutegel, aber mit einem Amphibien Skelett... Hausten die in solchen Löchern? Ein Messer richtete jedenfalls nicht viel aus. Er hieb noch einmal mit aller Kraft zu, testete wie weit er die Klinge versenken konnte. Nicht weit genug jedenfalls. Also Schusswaffengebrauch notwendig, und zwar am besten durchs Maul. Notierte er in seinem eigenen aktuell noch virtuellen Bestiarium.
Vielleicht war diese Welt seine Rettung, vielleicht sein Untergang, das würde sich noch zeigen, aber er würde klarkommen.
Ziviles Leben ohne die lästige zivilen Regeln...
Er folgte Jake deutlich später zurück ins Lager, nachdem er sich auch noch gewaschen hatte. Im gleichen Tümpel, der nun Zeit gehabt hatte, den Schlamm etwas abzusetzen.
Die Tokarev hatte Griffbereit gelegen, falls noch ein Biest angegriffen hätte.
So kam Slava nun auch zum Lager zurück, ebenfalls Oberkörperfrei, nur in Unterhose und Stiefeln.
Den Rest hatte er gewaschen - nass war es ja ohnehin bereits gewesen.
So konnte man auch seine beachtliche Sammlung an Narben und vor allem Nähten erkennen.
Vieles war arthroskopisch geflickt worden, aber die älteren Verletzungen zeigten auch lange Nähte. Die frischesten waren die Einschusslöcher am Bauch, aber Schultergelenke, Ellbogen und Knie zeigten deutlich seinen Lebenswandel.