Richtung Vegelbud Anwesen

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
Benutzeravatar
Cyron
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 262
Registriert: Montag 22. August 2022, 12:11
Lebenslauf:

„Es ist euch jemand her gefolgt? Das heißt, ihr seid in Gefahr?“
Und wenn sie in Gefahr war, waren sie es auch. Verdammt.
„Meine Geschichte erzähle ich euch gern. Wenn wir in der Taverne sind.“
Er fühlte sich nicht mehr sicher. Einen Schattenläufer hatte niemand gern im Rücken.
„Kommt, wir sollten zu unserer Begleitung aufschließen.“ Und erst jetzt fiel ihm auf, dass die Kleine weg war. „Oh Kacke. Das Mädchen ist weg…“
Benutzeravatar
Tara Luwa
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 45
Registriert: Dienstag 11. Oktober 2022, 12:47
Lebenslauf:

Sie nickte ihm zustimmend zu. Dann schaute sie sich um...
"Ist Sie mit ihm schon vorgegangen? Vielleicht sollten wir im Eisvogel nach ihr schauen?"
Benutzeravatar
Cyron
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 262
Registriert: Montag 22. August 2022, 12:11
Lebenslauf:

„Der Hexer wird sicher wissen, wo die Kleine abgebleiben ist.“
Plötzlich hatte der Elf es eilig zum Hexer aufzuschließen. Doch die beiden erreichten ihn erst, als er den Eisvogel bereits betrat.
Hier gehts weiter
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

2. August 1278 kurz vor Mittag
von hier
*******************************************************************

Außerhalb der Stadt verließ sich die Wölfshündin auf ihre Nase. Und wurde schon bald fündig.
Der andere Hexer stank so intensiv, dass sein Geruch sich wie ein fettes rotes Seil vor der Hundenase voran wand.
Noch bevor die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte, fand sie ihr Ziel.
Und sie versteckte sich nicht. Sindra verband nichts Böses mit einem Hexer. Ganz im Gegenteil. Ein Hexer schütze sie. Und dieser Hexer war irgendwie mit ihrem Hexer verbunden.
Sie verstand nur nicht, wie. Vielleicht würde er es ihr erklären.
Dass ihr Mangel an Lebenserfahrung und Umgang mit anderen Humanoiden sie Freiheit, Leben oder mehr kosten konnte, darauf kam sie nicht.

Hätte Reuven gewusst, dass sie nicht unter Menschen aufgewachsen war, sondern in einer Höhle im Gebirge zusammen mit zwei anderen Berglöwen und ihren vierbeinigen „Eltern“, hätte er gewusst, dass sie nur weggelaufen war, weil ihr „Bruder“ ein seltsames und aufdringliches Interesse an ihr gezeigt hätte, hätte er gewusst, dass er erst der vierte Mensch gewesen war, der ihr begegnet war, er hätte sie vielleicht anders gesehen. Hätte vielleicht ihr Unverständnis für menschliche Verhaltensweise verstanden.
Doch er wusste es nicht. Und er würde auch nicht verstehen, was sie nun tat.

Sie näherte sich dem anderen Hexer auf fünf Schritt, setze sich und wartete ab, sah ihn aus großen blauen Augen in Gestalt des Hundes an.
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

Der andere Hexer hatte die Nacht im Freien verbracht. Er schätzte die Gesellschaft von Menschen noch weniger als die aller anderen Wesen.
Das einzige was er derzeit in seiner Nähe duldete war ein Rehkitz. Allerdings schmorte es nackt über der Glut des verloschenen Feuers. Das Fell steckte unweit der Feuerstelle aufgespannt, er würde es vielleicht an einen Gerber verkaufen, ein paar Münzen brachte auch das.
Die zweite Gesellschaft war ein starker Kräuterschnaps. Dieser Hexer allerdings hatte nie die Intention gehabt, sich zu betrinken, aber der Schnaps hielt Nachts warm.
Er hatte Gaetan begleitet seit sie diesen schwer verletzt gefunden und beschützt hatten. Irgendwie war es dazu gekommen. Heute hatten die Kater weder eine Heimat noch einen Unterschlupf. Die Kater waren heimatlose Vagabunden geworden.

Nun war es morgen geworden, über die Nacht hatte er das Kitz schmoren lassen und meditiert. Gegen morgen hatte er es dann fast zur Gänze aufgegessen. Nun waren nur noch einzelne Knochen übrig. Und dann saß da plötzlich dieser Wolfshund. Auf den ersten blick sah er aus wie ein Streuner. Aber er kam nciht näher, blieb auf Abstand.
Dimitar warf ihm wortlos ein paar der Langknochen hin, ein wenig Fleisch hing noch daran, vor allem an den Gelenken konnte das Gebiss eines Hundes durchaus noch etwas herausholen.
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Das Tier reagierte seltsam. Äußerst seltsam.
Im ersten Moment ließ der Hund den Hexer nicht aus den Augen. Erst nach Minuten sah es auf die Knochen, wieder zu ihm auf, dann wieder auf die Knochen.
Und erst dann legte es sich lang hin und begann zu fressen. Es verschlang nicht nur das Fleisch, es zermalmte mit den kraftvollen Kiefern krachend alles, restlos alles war er ihm hingeworfen hatte. Beeindruckend.
Einige Moment blieb es noch liegen, dann setzte es sich auf, rülpste gehaltvoll und leckte sich mit der langen Zunge über die Schnauze.
In Ordnung. Der Hexer war in Ordnung.
Vor den gelben, wimpernlosen Augen seines Gegenübers streckte sich der Hund, stellte sich auf die Hinterbeine. Fell verschwand, verwandelte sich in glatte, milchweiße Haut. Eine Schnauze schrumpfte und wurde zu einem jungen, harmlos wirkenden Gesicht.
Einen Moment stand eine nackte junge Frau vor Dimitar, bis dem Mädchen kniehohe Stiefel, eine hautenge Lederhose und ein geknotetes rotes Hemd „wuchsen“.
Und so näherte sie sich ihm, ohne Scheu und nahm ihm gegenüber an den Resten des Feuers Platz.
„Danke.“, war das einzige Wort, dass sie sagte.
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

Ob es ihn beeindruckt zu sehen, dass sich der Hund in ein Mädchen verwandelte zeigte er nicht. Er nahm alles sehr leidenschaftslos.
Allerdings blickte er von der Glut auf, beobachtete die Verwandlung sehr genau.
"Glück gehabt... Wärst du ein Hund geblieben hätt ich dich als nächstes gegrillt."
Ob es ein böser Witz war oder ob er es ernst meinte war nicht klar. Er konnte durchaus zu denen gehören die humorlos waren und tatsächlich Hunde aßen, oder er hatte wie sein einstiger Schützling eine Sinn für Humor.
"Ein Doppler also. Weiß der Hohlkopf was du bist?"
Eigentlich hätte er es sich denken können, aber er wollte es hören.
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Sie nickte.
„Er ist kein Hohlkopf. Er ist schlau.“ Sie nahm sich einen Stock und stocherte in der Glut herum.
„Wer war Gaetan?“, wollte sie wissen und sah ihn mit ihren großen wasserblauen Kulleraugen fragend an.
Sie wusste nicht recht, was sie fragen sollte. Auch nicht wie. Sie wusste eigentlich nicht einmal, warum sie hier war.
Sie wollte verstehen. Die Trauer. Die Abweisung.
Sie wollte verstehen, was in dem Mann vorging, der nicht mit ihr reden wollte.
Und dann entscheiden, ob sie bei ihm bleiben oder in die Wildnis zurückkehren würde.
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

"Du willst reden... meinetwegen... Schnaps?"
Er bot ihr die Flasche an, nahm aber selbst erst einen großen Schluck.
"Die letzte Generation... 13 Jungen. Wir haben sie der Kräuterprobe unterzogen, den Mutationen. Zwei haben überlebt. Das war das letzte mal, dass wir es gemacht haben. Zwei haben sie überlebt. Eine extrem schlechte Quote. Die Überelbenden waren Gaetan und Reuven. Gaetan hatte Pech, ihn hat es verändert, Reuven hat die Mutationen ohne jeden Schaden überstanden... das ist extrem selten. Aber Gaetan war immer der klügere und scharfsinnigere. Reuven..."
Dimitar zuckte mit den Schultern.
"Mehr Glück als Verstand würde ich sagen. Und nun, was willst du mit erklären?"
Er blickte sie an.
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Sie nahm die Flasche und schielte neugierig durch den Hals in die Flasche hinein.
„Ich will nichts erklären. Ich will verstehen.“
Sie nahm einen Schluck und hustete augenblicklich los, starrte die Flasche angewidert an.
„Der andere und Reuven sind…waren Geschwister? Sindra hatte auch einen Bruder. Und der war nicht nett. Wieso ist Reuven so traurig?“
Sie nahm noch einen Schluck und verzog das Gesicht abermals zu einer irgendwie lustigen Grimasse und reichte ihm die Flasche zurück.
Ihr Magen rebellierte, aber zwischen den Ohren war es irgendwie…lustig. Vielleicht würde sie später noch einen Schluck nehmen. Wenn ihr Magen nicht mehr so motzig versuchte alles Retour zu schicken.
Zumindest lockerte das Zeug die Zunge. „Ich verstehe das alles nicht. Ich bin noch nicht lange…“Ja, was war sie eigentlich noch nicht lange? „…Mensch. Warum will er mich, wenn er zufrieden ist und wenn er traurig ist, nimmt er sich eine andere Frau? Und warum ist er traurig? Und warum seid ihr so wütend? Reuven hat seinen Bruder doch gar nichts getan.“
Sie sah ihn an und blinzelte. War der Mann vorher schon so unscharf gewesen?
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

"...du weißt so wenig über uns Hexer wie die Menschen über euch..."
Stellte er fest.
"Verstehen willst du also. Da gibt es nichts... zu verstehen. Sie waren so etwas wie Brüder. Aber sie waren nie verwandt. Wir Hexer sind steril... Wir nehme Jungen, von der Straße, Waisen oder was uns angeboten wird. Man darf nicht wählerisch sein. Die verändern wir, machen sie Stück für Stück zu Hexern. Aber es überleben nur wenige. Einer oder zwei von 10. Die, die es zusammen überleben sind hinterher wie Brüder."
Er nahm die Flasche wieder und verschloss sie.
"Du lässt dich also von ihm vögeln? Hm... Hexer gehen keine Partnerschaften ein, Hexer brauchen niemanden und ein Hexer läßt es auch nicht zu, dass ein anderer ihn braucht. Häng dich nicht zu sehr an ihn, irgendwann ist er weg. Und ich werfe ihm vor, dass er fahrlässig gehandelt hat. Er hatte offenbar einen Auftrag für diese Hexe, aber er hat seine Arbeit schlecht gemacht und deshalb ist nun Gaetan tot."
Er blickte sie aus gelben Augen an, seine hatten eine irritierende Glut in sich, ein langes Hexerleben und oft gewirkte Magie riefen solche Effekte hervor. Vermutlich kannte einer wie er noch mehr Hexerzeichen als nur die fünf, die jeder kannte.
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Durch gemeinsames Leid zusammengeschweißt.
Sindra ahnte, was das bedeutete, begann zu verstehen. Doch sie stand mit all dem ganz am Anfang.
Zwei von Dreizehn. In der Wildnis normal. Für Menschen allem Anschein nach nicht.
Sie streckte die zarten Finger nach der Flasche aus und der Hexer gab sie ihr. Sie zog den Korken mit den Zähnen, spie ihn neben sich ins Gras und nahm einen weiteren, großzügigen Schluck.
Das Zeug war widerlich, aber es machte aus dem Chaos in ihrem Kopf ein anderes Chaos. Ein angenehmeres. Dann drehten sich ihre Gedanken in kleineren, wirbelnden Kreisen und verliefen sich wie das Meer, dass sich in der Ebbe zurückzog.
Und es tat weniger weh. Sie zog die Knie an und ließ die halbleere Flasche dazwischen baumeln, gab sie nicht zurück.
„Er vögelt gut.“, maulte sie halblaut. „Und er hat der Hexe das Schwert hier durch den Körper gestoßen.“ Sie tippte sich mit dem Zeigefinger der Hand, in der sie die Flasche hielt auf Höhe des Herzens auf die Brust, bevor sie noch einen Schluck nahm. „Hat das Schwert ganz durch sie durch geschoben. Und dann mussten wir weglaufen. Die Eichhörnchen waren böse auf uns.“
Sie starrte wieder in die Glut. „Wusste nicht, dass ein Mensch ein Schwert da drin überleben kann.“
Die Kleine sah traurig aus. Ihr Blick auf seltsame weise leer.
Irgendwann war er weg. Sie zweifelte nicht daran. Dann lieber selber aus freien Stücken gehen als darauf warten, verlassen zu werden.
Sie setzte die Flasche an und…leerte sie.
„Danke.“, murmelte sie, reichte ihm die leere Flasche zurück und erhob sich.
„Ich geh dann mal.“, sprachs und ging eins…zwei…drei Schritte weit, bevor sie einen Ausfallschritt nach links, einen nach rechts machte und dann lang auf die Futterluke knallte.
„Eh!“, lallte sie erbost. „Wer hat die Welt umgeschubst?!“
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

Der alte Hexer schüttelte den Kopf.
"Bleib sitzen. So machst du irgendetwas Dummes und die Menschen sehen was du bist. Das geht nicht gut."
Er stocherte in der Glut.
"Menschen überleben das nciht, aber Hexen... sie sind wie Magier."
Durch's Herz... das sollte auch ein Magier nicht heilen können, dazu fehlte die Zeit. Trotzdem.
"Er hätte sich besser vorbereiten müsse."
Beharrte er auf seinem Standpunkt.
"Er ist immer schon losgerannt und hat damit alles nur schlimmer gemacht. Er denkt nicht nach und hat das in den 80 Jahren, die er Hexer ist auch nicht gelernt. Deswegen hab ich Gaetan geschätzt. Er hat erst die Gedanken zuende geführt ehe er gehandelt hat."
Und dann musterte er sie aufmerksam.
"Wie alt bist du? Nicht als Mensch meine ich."
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

„Weiß ich nicht.“, erklärte sie lallend und rollte sich auf der Seite liegend zusammen.
„Als ich aufgewachsen bin, haben wir keine Zeit gezählt. Wir haben gejagt, gefressen, geschlafen, uns geputzt. Die anderen haben sich vermehrt. Ich wusste nie, warum ich nicht richtig dazu gehört hab. Ich gehör nirgendwo richtig dazu.“
Sie drehte sich weg, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte.
„Kennst du noch andere wie mich?“ Sie schniefte. „Oder bin ich wirklich die letzte?“
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

"Bleib hier bis du wieder nüchtern bist. Ich werd dich nicht fressen."
Er musterte sie immer noch.
Sie mochte keine 10 Jahre alt sein, eher jünger, so vermutete er. Natürlich konnte er nicht sagen ob ihre Eltern noch lebten. Aber er wußte zumindest, dass sie nicht die letzte war.
"Einen Doppler haben sie vor 3 Jahren verbrannt, die von der Flammenrose, aber es gibt noch einen weiteren in Nowigrad von dem ich weiß, er hat sich eine Weile als Cousin von Dainty Biberfeldt ausgegeben. Such nach dem, dann wirst du auch deinen Artverwandten finden. Es gibt auch sonst schon noch ein paar... die meisten wachsen als Kuckukskinder auf wie du. Wechselbälger... Sie verstecken sich in den Städten nahe bei den Menschen."
Er musterte sie noch immer.
Der Hohlkopf vögelte also gut. Das war es nicht was ihn interessiert hatte.
Wo er sie gefunden hatte interessierte ihn schon gar nicht mehr, aber er wußte, was er wissen wollte.
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

„Es gibt noch andere?“ Sie rollte sich noch einmal herum und sah ihn erstaunt an. „Es gibt noch andere!“ Ihre Augen begannen zu funkeln. Neugier. Hoffnung!
„Helft ihr mir sie zu suchen?“ Sie hob den Kopf und sah ihn mit großen Kulleraugen an. Noch wusste sie nicht, dass das auf den Hexer nicht die Spur eines Eindrucks machte.
Sie konnte an nichts anderes mehr denken als daran, irgendwo zugehörig zu sein. Irgendjemand zu finden, der nicht einfach verschwand und sie zurückließ.
Vielleicht würde sie die Sache mit der Familie dann verstehen.
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

Noch eine Weile musterte er den Doppler, der sich wie ein Tier zusammenrollte und einschlief.
"Ja, ich helfe dir bei der Suche." hatte er ihr versichert.
Es waren nicht die großen Augen, die ließen den Hexer kalt. Es waren tatsächlich zwei ganz andere Überlegungen, und in der Hinsicht hätte er vielleicht sogar einem gewissen Menschen das Wasser reichen können - auch wenn er es zweifellos andersherum gesehen hätte.
Die eine Überlegung war:
Dieses Wesen war mit Sicherheit noch nicht alt. Es war gut, wenn noch Doppler geboren wurden, zum einen weil es nie gute war wenn eine Art ausstarb, und das galt seiner Ansicht nach besonders für jene, die die Menschen gemeinhin als gefährlich ansahen. Wären die Hexer zu erfolgreich in der Bekämpfung dieser Arten, sie machten sich schnell selbst arbeitslos. Es musste Nachschub und Nachwuchs geben um sich in der Waage halten.
Und er hatte durchaus auch schon Aufträge für Doppler angenommen, damals, als sie noch häufiger waren und die Menschen Angst gehabt hatten vor Wechselbälgern. Kamen wieder neue Doppler nach würde auch diese Einnahmequelle wieder entstehen.
Zwar waren die Kater und so auch er, der lange bei den Schlangen untergekommen war, längst auch darauf verlegt menschliche Probleme zu beseitigen und hatten damit auch zugelassen, dass man sie in Politik verwickelte, aber anders konnte man eben nciht überleben in dieser Welt der Menschen.
Er konnte sich auch an andere Zeiten erinnern. Zu behaupten, damals wäre alles besser gewesen wäre auch ein Fehler, es war anders. Anders kompliziert.
Dass nun Reuven einen unverzeihlichen Fehler gemacht hatte blieb allerdings seine Einschätzung, daran konnte auch die Fürsprache eines Dopplers nichts ändern. Er hatte die Hexe unterschätzt, war schlecht vorbereitet gewesen und hatte sich, darin war er sicher, von Gefühlen leiten lassen statt von kalter Vernunft. Auch wenn er nicht wußte was genau geschehen war, aber dass dieser Doppler den jungen Hexer in dieser Gestalt begleitete konnte nur eines bedeuten...
Und das nun war die zweite Überlegung.
Er mußte ihm den Gefallen tun und ihn von diesem anhänglichen Wesen befreien, damit er wieder klar denken und seine Arbeit tun konnte. Gelang es ihm, den Doppler zu ihresgleichen zu bringen konnte er vielleicht auch aus Reuven einen brauchbaren Hexer machen, aber dies würde nur alleine gehen.
Insofern hätte er nun wohl dem Schicksal gedankt, dass dieses Wesen zu ihm geführt hatte. Hätte... denn er glaubte nicht an Schicksal und nicht an Vorsehung.
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

Der Doppler rührte sich beim Schlafen nicht. Fest eingerollt und beinahe lautlos pennte sie bis zum späten Nachmittag.
Und nicht nur da verhielt sie sich etwas wie ein Tier. Gerade erwacht ging sie erst einmal in den Vierfüßlerstand und machte einen Buckel, um ihren Rücken gleich auch in die andere Richtung durchzubiegen. Erst dann stand sie auf und bog sich erst in die eine, dann in die andere Richtung. Zumindest war sie beweglich. Äußerst beweglich.
„Mein Kopf tut weh. Ich hab Hunger und Durst.“
Sie betrachtete Dimitar mit fragendem Blick. „Ist das normal, dass der Kopf weh tut?“, fragte sie und rieb sich blinzelnd den Nacken.
Sie vermisste ihren Hexer. Ob er auch helfen würde zu suchen? Oder war es schon vorbei mit dem auf sie aufpassen? Sie würde ihn einfach fragen.
„Kommt ihr mit zur Taverne? Dann können wir zusammen suchen. Zumindest, wenn der böse Mann gefangen ist, der hinter der Rothaarigen her ist. Und die Hexe…die ist jetzt bestimmt auch hinter uns her.“
Feinde. Sie hatte Feinde. Totfeinde sogar. Das Gefühl war unangenehm. Und noch fiel unangenehmer war der Gedanken, dass sie nur die Wahl hatte, die Feinde zu beseitigen oder selber zu sterben.
Ob sie es überhaupt konnte? Ein Leben nehmen? Jemandem schaden? Eine Waffe gegen ein anderes Lebewesen erheben?
Ja, als Katze hatte sie Beute gerissen und gefressen, aber das war etwas anderes. Oder nicht?
Der Doppler zog ein Schnütchen und schaute belämmert drein.
Benutzeravatar
Dimitar Laslev
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 41
Registriert: Donnerstag 13. Oktober 2022, 17:06
Lebenslauf: Dimitar

Dass bei der Suche helfen auch bedeutete, die Stadt zu betreten... Nun, notfalls würde er. Wichtig war nur, dass sie nicht wieder an dem Versager hing.
Dass auch er Gaetan nicht hatte helfen können machte ihn dabei nur umso wütender, dass er nicht verstand was genau vorgefallen war noch mehr.
Er starrte den Turm des ewigen Feuers auf der Tempelinsel, man konnte ihn von hier aus immer noch sehen.
Er war wütend über die Dummheit der Menschen die so vieles um so viel Schwieriger machte, aber auch auf die Borniertheit der Elfen und der anderen Völker, die die willens waren, sich anzupassen, statt dessen mit dem Schicksal haderten bis es zu spät war. Er war ganz sicher kein Freund der Eichhörnchen, aber er war auch kein Freund der Menschen. Dimitar war niemandes Freund.
Er saß sehr ruhig, das Feuer war niedergebrannt und der Doppler schlief wohl seinen Rausch aus. Und ein vorwitziges Eichhörnchen lugte um einen nahem Baumstamm herum. Der Tier, kein Elf.
Trotzdem nagelte er es am Baum fest. Er hatte, wie es die Gewohnheit der Schlangenschule war immer einen Satz Wurfmesser dabei und eines davon bohrte sich nun durch Tier und Baumstamm. Es war nicht viel dran, aber eine Kleinigkeit zu Essen war es trotzdem. Mit einer fließenden Bewegung war er auf den Beinen und holt die Beute, und während er sie aus dem Fell schnitt, heizte er das Feuer wieder an um das Fleisch zu braten.
Der Doppler schlief tief und fest.
Erst als das Fleisch durch war, bewegte sie sich wieder, streckte sich.
Es war bereits Nachmittag, und der Hexer zog das magere gebratene Fleisch von den dünnen Rippen des Tieres.
Wortlos war er Sindra den Wasserschlauch zu.
"Ist normal, wenn man so säuft." Er deutete auf die leere Flasche, die er wieder eingesammelt hatte.
Bei diesem Hexer wirkte es immer als habe er einen gar nicht gehört, die meiste Zeit ignorierte er den Rest der Welt und nur was ihn wirklich interessierte ließ er durchdringen. So gehörte das kokettieren des sehr jungen Dopplers ganz sicher nicht dazu.
Aber Böser Mann und rothaarige... das klang nach einem Auftrag. Sicher, auch die Hexe war rothaarig, aber es war klar, dass sie die nicht meinte. Er ließ sich nicht in die Irre führen. Vielleicht ging er doch in die Stadt.
"Was weißt du?"
Benutzeravatar
Sindra
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 312
Registriert: Donnerstag 9. Juni 2022, 11:16
Lebenslauf:

„ich trink nie wieder Alkohol.“, beteuerte der Doppler reumütig und trank gierig das Wasser, verschluckte sich, hustete, bis ihr das Wasser durch die Nase wieder herausschoss.
„Bääähhhh…“, machte sie und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen, trank aber weiter.
„Was ich weiß?“, fragte Sindra, als sie den Wasserschlauch fast geleert hatte und nur deswegen zurückgab, weil es sich so gehörte. Viel hatte sie über die Sitten und Gebräuche der Menschen noch nicht gelernt, aber man gab nie etwas leer zurück. „Über die Hexe?“, hakte sie nach und schielte nach dem duftenden – naja, eher fast verbranntem – Fleisch des Eichhörnchens.
"Der 'böse' Mann der die rothaarige jagt... und auch die Hexe.", antwortete der Hexer und reichte dem Doppler die Reste des Eichhörnchens. Mit großem Hunger verschwanden alle verwertbaren Teile im Doppler. Auch der Knorpel und einige der kleinen Knochen.
„Gestern waren wir mit dem Elfen mit den alten Augen unterwegs, damit der Elf das Zaubern wieder können kann.“, erklärte sie, während sie knirschend auf etwas herum kaute, was Dimitar ganz sicher nicht gegessen hätte. „Wir waren an einem Stein der Macht.“ Nicht ganz der Richtige Ausdruck, aber der Hexer verstand trotzdem.
Auf dem Rückweg fanden wir eine Rothaarige. War in eine Falle getreten. Der Elf hat sie geheilt. Sie sagte, ein böser Mann sei hinter ihr her. Dann trafen wir dich. Wir gingen in die Taverne und Reuven hat gesoffen und die Rothaarige gefickt. Ich hab nicht verstanden warum er so traurig war. Reuven hat nicht geredet. Da wollte ich dich fragen. Und da bin ich.“ Die Stimme des Dopplermädchens klang nicht vorwurfsvoll oder beleidigt. Eher verwirrt und eine Spur traurig. Hauptsächlich jedoch verwirrt.
Als Katze war alles einfacher gewesen. Jagen, Fressen, Schlafen, Putzen, Spielen. Fertig.
Sie fischte sich einen Knochen, den sie einfach nicht zerbissen bekam zwischen den Zähne hervor und warf ihn ins Feuer.
„Die Hexe….die ist ganz furchtbar.“, berichtete sie ohne großartige Pause.
Sie breitete die Arme aus und vollführte mit sich bewegenden Fingern eine umfassende Geste.
Die hockt wie eine Spinne auf tausend Fäden in den Elfenruinen und alle hören auf sie. Sie muss nicht mal rufen. Die Elfhörnchen hören sie trotzdem. Erst hat sie Reuven geheilt. So halb. Ein Bies hat ihn Durchlöchert. Hat viel Blut verloren. Ist fast gestorben. Ich musste ihn doch irgendwo hinbringen. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob zur Hexe richtig war. Aber sie war total lieb zu mir. Ich hab sie gemocht. Aber irgendwie war das nicht richtig.“
Sindra tippte sich an die Schläfe. „Die war da drin.“
„Reuven hat ihr das Schwert durch Herz gestoßen. Wir sind geflohen.“
Das Mädchen sah den Hexer fragend an. „Wieso ist sie noch am Leben?“
Die Kleine hatte eine wirklich verwirrende Art zu berichten. Nicht besonders präzise, nicht wirklich eloquent. Aber dafür sehr direkt und ehrlich. Ob es ihr an Intelligenz mangelte, oder einfach nur an Erfahrung?
Antworten