Der Tempel des Ewigen Feuers | Lothars Büro

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Lothar von Tretogor
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Lothar hielt in seinen Bewegungen inne und verriet damit schon viel mehr als er sagen konnte. Ein paar Herzschläge hielt er eine Fibel, die er eben abgenommen hatte, in seinen Händen, bevor er sie in eine Schatulle legte. „Ja.“ Auch seine Stimme war nicht sonderlich laut, wobei er mit einem Schritt zu Liam den letzten Abstand zwischen ihnen nahm. „Del Grada war die Stallmeisterfamilie der redanischen Einheit, bei der ich meine Laufbahn zum Offizier begonnen habe. Das ist… sicher zwanzig Jahre her.“ Bei der Flamme war er da noch jung. Man konnte den Großmeister einatmen hören, als er an Liam vorbei schritt, dabei den letzten schweren Überwurf abstreifte und auf den Boden fallen ließ. „Komm mit.“

Lothar ging nach oben, eine Wendeltreppe in seine Privatgemächer. Beim Hinaufgehen warf er einen Blick über die linke Schulter in eine eher dunkle Ecke des Raums. Wahrscheinlich hatte ihm mal jemand gesagt, wenn ein Attentäter lauert dann dort im Schatten. Die Räumlichkeiten machten vor allem ein Schlafgemach und eine gemütliche Sitzecke aus, die Lothar ansteuerte. Unter einer Käseglocke lagen auf dem Tischchen ein paar Lebkuchen. „Setz Dich.“ Lothar nahm ebenfalls Platz und deutete in seine Nähe, offenbar hatte er wirklich Interesse leise zu reden: „Wen hat… Dandelion…“ Er sprach den Namen langsam aus, als würde er noch ausprobieren wie dieser auf seiner Zunge klang. „…alles gefragt? Und wo ist sie jetzt?“
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Liam von Alensbach
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Keinen Moment liess Liam seinen Grossmeister aus den Augen. Jede Regung, jede Mimik registrierte der Besucher und bemerkte, dass er mit seiner Vermutung weniger falsch lag, als er erhofft hatte. In dem Moment als Lothar an ihn heran trat, wusste der Flammenritter, dass er recht gehabt hatte. Und dieses Wissen gab ihm das Gefühl als würde eine Hand sein Herz umklammern. Lothar von Tretogor war noch erpressbarer geworden.

Ohne ein Wort, aber etwas schwerfällig, folgte Liam die Wendeltreppe empor. Sein Bein protestierte, die alte Verletzung war immer nahe. Genau wie der Grossmeister huschte des Ritters Blick durch den Raum, als hätte man es ihm eingeimpft immer auf der Hut zu sein. Da war nichts, so dass Liam sich erleichtert auf den angebotenen Platz setzte. Es schmerzte im Oberschenkel.

Um seine Stimme nicht unnötig erheben zu müssen, lehnte er sich Lothar entgegen. "Ich traf sie beim Tempel der Melitele, als sie sich bei Schwester Svettele entschuldigen wollte sie fast umgeritten zu haben. Wir unterhielten uns und schliesslich gab sie zu, nach einem Lothar zu suchen. In welcher Verbindung sie zu ihm steht, hat sie für sich behalten. Soweit ich weiss, Lothar, wissen das nur Schwester Svettele und ich. Scheinbar hält sich die junge Frau sehr bedeckt. Und das scheint gut zu sein, wie ich vermute. Als ich sie verliess um dich aufzusuchen, war sie noch im Tempel der Schwestern. Möglich, dass sie dort noch immer ist."
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Lothar von Tretogor
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Die Worte prasselten auf den schweigenden Lothar ein. Er hatte seine Arme auf den Oberschenkel abgelegt und starrte vor sich auf den Tisch. Ein Teil von ihm schien in Gedanken weit weg zu sein, während der andere Teil ordnete was er eben erfuhr. Dandelion. Löwenzahn. Er sah die gelben Blüten im Gras sowie ihr Gesicht im Sonnenschein des Frühlings noch vor sich als sei es gestern gewesen. Was für ein wundervoller Nachmittag. Leise räusperte sich der Großmeister des Ordens zur Flammenrose: „Und Schwester Svettele ist die Dame, mit welcher Du nach der Mittagsmesse in die Stadt geschlendert bist? So eine große Freche?“ Liam bemühte sich schon auch aktiv darum, dass die alten Gerüchte nicht verstummten. „Die mit der Du aus Ellander gekommen bist und die Du nach Nowigrad zu bringen gedenkst? Glaubst Du sie kann etwas für sich behalten?“ Wer weiß was passiert, wenn die Erzpriesterin so etwas erfährt? Er wollte lieber nicht daran denken. Er mag einer der mächtigsten Männer Wyzimas geworden sein, aber ihr gegenüber musste er sich sehr zusammenreißen sich nicht wieder wie ein kleiner Junge zu fühlen.

Und jetzt brauchte er eigentlich einen Schnaps, nur war der unten verräumt. „Wahrscheinlich hast Du Fragen?“ Lothar sah zu Liam auf. Dass die Flamme ihn ausgerechnet jetzt wieder zu ihm gebracht hat. Es muss seine Gründe haben.
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Liam von Alensbach
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"Ja, das ist sie." Der Ritter sah Tretogor mit ernstem Blick an. "Sind die Schwestern der Melitele nicht auch der Verschwiegenheit verpflichtet? Ich schätze sie so ein, dass sie schweigen wird, Lothar." Mit einem leisen Schnauben liess Liam sich zurück sinken. "Ja, die habe ich. Aber andererseits, Lothar, ist es auch dein gutes Recht darüber zu schweigen. Ich wollte dir diese Kunde bringen, noch ehe es andere tun. Damit du vorbereitet bist. Mehr hatte ich nicht im Sinn." Ein kurzes innehalten. "Wenn du allerdings erzählen möchtest, dann höre ich dir zu. Was auch immer du sagen wirst, ich werde es sicher verwahren."
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Lothar von Tretogor
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Ob die Schwestern zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, wusste Lothar nicht genau und zuckte deshalb leicht mit den Schultern. Aber er ging davon aus, dass sie Probleme mit denen sich die Gläubigen ihnen anvertrauen nicht herumerzählten. Nur war es am Ende vielleicht doch eine Frage der Loyalität und er hatte jetzt die Position, die er eben hatte. Er musterte Liam. Eigentlich war es eh egal. Der Ordensburder schien ihr soweit zu vertrauen, das beruhigte ihn mehr. Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Großmeisters. Er musste der ewigen Flamme danken, dass der alte Weggefährte genau jetzt hier ist.

„Möchte ich erzählen?“ Leicht schüttelte Lothar den Kopf. „Nein,… ich habe nichts Ungewöhnliches getan.“ Der Adel war voll mit Bastardkindern und war er verdammt jung. Ähnlich jung wie Jarels Knappe. „Aber ich möchte Deine Fragen hören, Liam. Ich möchte wissen, was durch Deinen Kopf geht. Vielleicht weil das Gedanken seien mögen worauf ich mich wohl vorbereiten muss. Aber vor allem… weil es Deine sind. Du kennst den Orden länger als ich. Du kennst mich besser als viele andere und… wir haben schon das ein oder andere erlebt. Also… frag.“
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Liam von Alensbach
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Der Ritter entspannte sich, so sah es jedenfalls äusserlich aus. Lothar wusste aber, dass der Schein trügte. Liam war immer vorbereitet, das hatte er bis zur Perfektion getrieben. Der erste Moment war immer der wichtigste, davon war von Allensbach überzeugt. Wer diesen Moment zu nutzen wusste, hatte weitaus bessere Chancen zu überleben.

"Warst du bereits Anwärter im Order, als du auf diese Frau getroffen bist oder war das noch vor der Zeit? Wer wusste um die Verbindung zwischen dir und dieser Frau? Und wie wichtig ist sie dir, Lothar? Sie beide. Du wirst erpressbar, wenn sie dir mehr am Herzen liegt als nur eine flüchtige Randnotiz und das werden sie - ich muss dir das nicht sagen - ausnutzen. All diejenigen, die gegen dich vorgehen wollen oder denen du ein Dorn im Auge bist. Wäre ich jemand, der dich vom Thron stossen will, dann würde ich rausfinden wie du zu ihnen stehst, wann Dandelion gezeugt wurde. Wie wichtig dir diese Familie ist. Man könnte dir genauso gut Kaltherzigkeit vorwerfen, sollten jemand ihnen was antun und du zuckst nur mit den Schultern. Stell dir vor, was die Bürger darüber denken?" Der Ritter fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. "Mit del Grada steckst du ganz schön in der Scheisse, Lothar, das sag ich dir. Egal wie du es drehen und wenden willst, wenn jemand dich loshaben oder deine Position schwächen will, dann hat er damit etwas gegen dich in der Hand. Unsere Ordensbrüder sind nicht besser, auch hier herrscht Neid und böse Zungen die Flüstern. Es wird immer jemanden geben der behauptet, du hättest dieses Mädchen gezeugt als du bereits im Orden warst und diese Stimme, die wird nie verstummen. Findest du Dokumente - und die sollten wirklich hieb und stichfest sein - die Bezeugen, dass dieses Mädchen vor deinem Beitritt zum Orden geboren wurde oder es sieht ziemlich schwarz für dich aus. Mit den Dokumenten hättest du immerhin eine Sache aus der Welt geschafft, aber auch da... der bittere Nachgeschmack bleibt." Liam benetzte seine Lippen mit der Zungenspitze und verriet damit umso mehr, wie sehr er in Sorge um seinen alten Kameraden war.
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Lothar von Tretogor
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„Ida“, alleine wie der Großmeister den Namen aussprach, sagte Liam bereits wie wichtig ihm diese Frau immer noch war und Lothar tat es gut, dies nicht vor ihm verstecken zu müssen oder auch zu wollen. „Es war im Mai 1256. Lange bevor es diesen Orden gab, lange bevor ich irgendwas mit Religion anfangen konnte. Als sie mir erzählt hat, dass sie schwanger sei, hatte ich darüber nachgedacht sie zu ehelichen. Aber sie war da bodenständiger als ich und dagegen. Sie wusste, dass dies mit unserem Standesunterschied nicht gut gehen würde. Womit sie recht hatte, meine Eltern hätten dem nie zu gestimmt und am Ende war es besser sie nicht einmal gefragt zu haben. Ihr Vater hingegen… weiß davon.“ Spätestens nachdem er sie dabei erwischt hatte. „Ich… lass dem Gestüt Del Garda, wenn es möglich ist über meine Schwester und den Banken Geld zukommen. Von meinem Privatvermögen.“ Bestimmt nicht aus dem Orden oder so. „Hildi weiß es nicht direkt, aber sie ist nicht blöd und fragt deshalb nicht weiter nach.“

Steckt er jetzt mehr in der Scheiße als vorher? Verdammt er brauchte einen Schluck, aber in Ermangelung dessen griff er nach einem Lebkuchen und schnaubte leicht verächtlich. „Soll man mir vorwerfen mit kaum Zwanzig eine schöne Frau gefickt zu haben? Dazu gibt es keine Dokumente. Offiziell hat sie keinen Vater. Ida war bei der Armee als Stallmeisterin und trat wegen Schwangerschaft wieder aus. Soll vorkommen. Dem Orden bin erst nach dem letzten Krieg 1271 beigetreten und bei Meliteles schönen Schenkeln, Du hast mich während der anderen Kriege erlebt.“ Zölibatär war etwas anders. „Seitdem Beitritt kann man mir in dem Punkt nichts vorwerfen, besonders nachdem sie mir diese Großmeisterroben angezogen haben. Übergangsweise.“ Ein bitteres Lachen, bevor er sich noch einen Bissen Lebkuchen gönnte und nachdenklich darauf herumkaute.

„Ich will sie treffen, Liam. Wenn sie schon mal da ist…“ Und vielleicht würde sie dann wieder still werden. „Wann siehst Du sie wieder?“
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Liam von Alensbach
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Seine Aufmerksamkeit war ganz bei Lothar und dem was er zu erzählen hatte. "Du weisst, dass man dir alles vorwerfen kann, Lothar. Alles..." Er verzog kaum merklich die Lippen. "Ihre Augen sind die deinen. Mag sein, dass keiner von diesem Kind wusste, aber ihre Augen verraten dich. Für jemanden der etwas gegen dich hat, ist das der erste Hinweis. - Morgen. Um 10 Uhr vor der Stadt. Aber es wäre der falsche Ort für ein Treffen. Dort sind zuviele Augen." Sein Gesicht spiegelte die grübelnden Gedanken. "Gibt es einen Ort der sicher genug ist, dass es niemandem auffallen wird?"
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Lothar von Tretogor
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„Es fällt mir schwer selbst in meinem Schlafzimmer allein zu sein…“ So wie eben, wobei Lothar nicht alleine war. „Bernard wird gerade unruhig im Gang hin und her stiefeln, darauf warten, dass er endlich wieder rein darf. Er würde zwar die Klappe halten und mir Loyalität zeigen, aber am Ende gerät der Junge noch ins Kreuzfeuer. In der Masse verstecken wird nicht klappen, wenn Du meinst unsere Augen sind zu auffällig…“ Der Großmeister fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über die Stirn. „Kannst Du ihr sagen, dass sie irgendwo außerhalb warten soll? Vielleicht am See? Eine der verlassenen Fischerhütten, oder so? Und meiner Leibwache erkläre ich, dass Du ausreichest?“

Es ist schon so schwer, sich von hier abzuseilen und Thywth wird jammern. All die außergewöhnlichen Ereignisse werden ihn ankotzen. Und morgen Nachmittag will er auch noch zu Jarel und Jakob.
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Liam von Alensbach
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"Was ein beschissenes Leben." stellte der Ordensbruder nüchtern fest, dann aber nickte er. "Natürlich. Wann? Dann kann ich die Schwester und Eli bereits losschicken und wir kommen nach." Kurz zuckte ein Mundwinkel. "Die werden sich nicht freuen, dich mit mir gehen zu lassen. Das weisst du aber, hm?"
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Lothar von Tretogor
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Ein bisschen grübelte der Großmeister. „Wir kommen nach, ne halbe Stunde oder so. Südlich von Wyzima am Seeufer wird sich schon ein Fleckchen finden lassen. Vielleicht eine der alten Fischerhütten, vielleicht auch nicht. Wenn wir zwei uns mit zwei jungen Damen in einer Hütte treffen, ist es vielleicht auch unpraktisch. Oder eine Bucht?“ Wann war er eigentlich zum letzten Mal ausreiten? So zum Spaß?

„Ja, möglich“, ist es ein beschissenes Leben. Aber auch ein Leben, in dem man Zuckerguss von den Fingern schlecken konnte wie jetzt. „Die werden sich gar nicht freuen, aber Du wirst schon genug für meine Sicherheit sorgen, nicht wahr? So ganz war eine Bedrohung ebenso nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn Jakob ihm mehr zugesetzt hatte als erwartet, war er selbst genauso im Stande sich zu verteidigen. Aber irgendwelche Attentäter werden ihn nicht zum Duell stellen. „Weißt Du, dass ich vor allem wegen Urtheds frechen Mundwerk diesen Posten habe?“ Und dessen freches Grinsen.

„Und hättest doch auf den Feldscher warten sollen statt mich Dein Bein versorgen zu lassen…“
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Liam von Alensbach
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"Vielleicht sollten wir mindestens eine Stunde Weg zwischen uns und diese Stadt bringen. " Je weiter weg desto besser. Liam dachte nach, schwieg dabei. "Ich schlage vor, wir verlassen Wyzima in der Tracht des Ordens. Wenn wir weit genug sind, kleiden wir uns als einfache Reisende. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Reisende sich kurz ausruhen und ins plaudern kommen. So sind wir wenigstens von weitem nicht als Ritter des Ordens zu erkennen und in einer Bucht werden wir rasch sehen falls sich uns jemand nähert. Es gibt da eine, die ist durch einen Felsen geteilt. Der erste Teil ist von der Strasse zu erreichen, dann muss der Felsen durch's Wasser umrundet werden - das geht problemlos zu Foss oder per Pferd- dahinter befindet sich noch eine winzige Ausbuchtung die schlecht einsehbar ist. Geht dorthin, Schwester Svettele und ich werden zusehen, dass man Euch nicht stören wird."

"Ich werde für dich sterben wenn es notwendig ist, Lothar." sagte Liam ernst. Kurz verzog er den Mundwinkel. "Dann wäre ich nicht mehr hier, sondern elendig auf dem Schlachtfeld verblutet. Dank dir habe ich noch ein Bein und mein Leben. Dafür stehe ich bis an mein Lebensende in deiner Schuld." Nur ungern erinnerte er sich an jenen Moment zurück, den er meist erfolgreich ganz weit nach hinten drängen konnte. "Ach? Erzähl mir mehr..."forderte er den Kameraden und Grossmeister auf.
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Lothar von Tretogor
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„Ja, ich kenne diese Buchten dort...“ Der Orden sollte da mal hin reiten, weil jemand Sirenen gesichtet haben wollte. „Aber nein, wir verlassen dieses Haus inkognito. Alleine durch die Stadt reiten gäbe schon Gerede, wohin der Großmeister mit dem dunkelgrauen Schaf geritten ist und warum? Und wer ist dieses Schaf überhaupt? Dass ich mal privat den Tempel verlasse, kennt meine Leibwache schon.“ Sogar, dass Bernard neuerdings die Harfe spielte, um den Eindruck zu erwecken, der Großmeister wäre in seinem Büro. Wie ernst er es mit seinem Instrument nahm wussten ja alle. Ach, Finten über Finten. Wobei es sich der blonde Nilfgaarder schon verdient hatte seine Finger an Elise zu legen.

Zur Nachfrage nach der Großmeisterwahl, musste Lothar in sich hinein grinsen: „Sie hatten schon den ganzen Tag herum diskutiert, wer den Posten des Großmeisters übernehmen soll, als Urthed ein bisschen ungehalten herum gemault hat wie lange der Zirkus noch gehen solle. Zur Rede gestellt für sein ungezogenes Verhalten meinte mein damaliger Knappe, wenn sie sich nicht auf einen Kandidaten einigen können, könnten sie genauso seinen Rittvater also mich nehmen. So nahm die Sache ihren Lauf. Keine Ahnung was sie sich gedacht haben? Jung, beeinflussbar, von Adel, kann zumindest ein bisschen mit dem Schwert umgehen, hat Militärischen Hintergrund, können wir später immer noch absägen. Zumindest haben sich die Meister und Komture nach ein bisschen hin und her auf mich geeinigt.“ Natürlich hatte er auch ein paar nette Worte auf seine ungewöhnliche Kandidatur gesagt, über sich, über die erlebten Kriege, über den Glauben und die Aufnahme, die er hier gefunden hatte. Er war wohl überzeugend genug, sodass man es mit ihm als Interimkomtur versuchte. Seitdem hatte Lothar von Tretegor allerdings keine Lust wegen ordeninternen Intrigenspielchen den Kopf zu verlieren, sodass er den Posten lieber behielt und aufräumte.

„Aber, Liam“ Der Großmeister lehnte sich auf seiner Sitzgelegenheit zurück und blickte ernst: „Du musst nicht für mich sterben. Das haben bei all den Schlachten schon genug getan, sodass ich mich frage, ob ich das überhaupt wert bin. So viele Leben, damit ich weiter machen konnte. Weiter in den Kampf ziehen, weiter Temerien verteidigen, weiter gut zu reden, dass man den Tag überlebt… und ich dachte im Glauben fände ich etwas Ruhe.“ Er seufzte.
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Liam von Alensbach
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"Ach? Ich dachte nicht, dass du ab und an auch Privat unterwegs bist." Er hob einen Mundwinkel an. "Gut, ist mir sowieso lieber. Nimmst du mein Pferd und ich besorge mir einen Mietgaul? Meines kennt kaum jemand auf den Strassen und du kannst ja einfach sagen, du hättest ein neues Pferd ausprobiert."

Der Rosenritter schnaubte. "Du sässest nicht auf diesem Posten wenn du es nicht wert bist, Lothar. Deine Ruhe kannst du dann haben, wenn du nicht mehr unter uns weilst. Bis dahin, gib es zu, kannst du doch gar nicht anders."
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Lothar von Tretogor
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„Pferde sollten ein paar im Stall sein, aber ich kann gerne Deines reiten. Sonst nehme ich den kleinen Tinker.“ Offenbar glaubte der Großmeister, dass man genügend unbekannte oder unscheinbare Pferde im Stall hätte. Vielleicht machte er sich da zu wenig Sorgen. „Ich würde hier noch wahnsinnig werden, wenn ich nicht auch mal privat raus komme… alle Welt scheint zu glauben, bin ich in diesen Roben auf die Welt gekommen.“

Auf Liams Schnauben schüttelte Lothar nur leicht den Kopf, wahrscheinlich kann er nicht einmal in Ruhe sterben. „Das kann ich nicht zugeben, Liam. Ich hatte nie Gelegenheit es auszuprobieren - meine Ruhe zu haben. Alleine Urthed war ständig um mich herum. Und kaum im Orden? Will mich jemand umbringen.“ Ein Finger zeigte auf die Narbe am Hals. „Aus Versehen. Hatte mich verwechselt. Wollte jemand anderen erwischen. Aber schon war ich mittendrin in den Ordensumschwüngen und Intrigen und Machtwünschen. Denn leider konnte man den Attentäter nicht mehr befragen. Nur um dann genau hier zu landen.“ Vielleicht will das Feuer ihn auch einfach nur verarschen. Er sollte den Morgen im Gebet verbringen für Jarel und Jakob und Ida… und Dandelion. „Sie ist groß geworden, oder?“
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Liam von Alensbach
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"Du nimmst meinen. Den Fuchs kennt keiner so wirklich und mit dir drauf schon gar nicht. Ich werd noch ein paar Abzeichen hinzutun, dann weiss keiner wo er her kommt." So unauffällig wie möglich, denn dem Plan ging ein Risiko voraus. "Und dich wundert es, dass die so denken? Sie glauben auch, ein Ritter würde nie Scheissen und ein Priester sich nie betrinken." Der grosse Ritter seufzte leise.

"Verdammt, verwechselt um abgestochen zu werden." Endlich greift Liam zu einem der Lebkuchen und bricht ihn. Die zweite Hälfte steckt er ein, wie schon beim letzten Mal. "Mh, nun... sie ist eine junge Frau geworden, also ja. Ganz hübsch, hast du gut gemacht." Der Schalk trat in das Augengrau des Mannes und er biss in den Lebkuchen.
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Lothar von Tretogor
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Auf den Schalk bekam der Ritter ein schiefes Grinsen und er schüttelte den Kopf. „Kann nicht sein.“ Er soll eine hübsche Tochter haben. Bei dem Gedanken spürte er ein leichtes Ziehen um Bauch. Eine Tochter. Seine Tochter. Verdammt. Natürlich wusste er, dass es sie gab. So in der Theorie. Getroffen hatte er sie nicht wirklich und wenn er ehrlich war sich nicht so viele Gedanken um sie gemacht. Er hatte selten Ruhe und immer die Angst, dass die Geschichte irgendwie blöd ausgehen konnte. „Hat sie alles von der Mutter.“

Den Pferdeplan nickte der Großmeister ab, froh manche Dinge delegieren zu können. Der morgige Tag würde interessant werden. „Dann lass ich mal Bernard rein und Du erklärst ihm, dass wir morgen einen Ausflug machen – um… der alten Zeit willen.“ Reinlassen bedeutete, dass Lothar sich erhob, um an einer der Kordeln zu ziehen, die von der Decke hingen und wahrscheinlich irgendwo ein Glöckchen zum klingen brachten.
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Liam von Alensbach
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"Na sicher hat sie das." schmunzelte Liam, der sich dann über den Rest seiner Lebkuchenhälfte hermachte und auf Bernard wartete. "Du vertraust Bernard?" fragte der Ritter nach einem Moment des knuspernden Schweigens.

Der alten Zeit wille... Sie waren beide alt geworden und noch immer am Leben. Aber zu welchem Preis? Der Flammenritter sah nachdenklich zu, wie Lothar an dem Glöckchen zog.
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Lothar von Tretogor
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„Blind.“ Diese Antwort kam prompt. „Wenn ich meiner Leibwache nicht vertrauen kann, wem dann?“ Es klang eine gewisse Ernüchterung in seiner Stimme mit. „Außerdem hast Du ihn schon mal getroffen, da war er ungefähr sooo groß.“ Lothar deutete etwas über seine Kniehöhe. „Vielleicht erinnerst Du Dich.“

Inzwischen war der Junge mit Ende Zwanzig Lothar ein wenig über den Kopf gewachsen. Die Schritte des Leibwächters waren kräftig, als er die Wendeltreppe nach oben kam und auch dieser warf einen raschen Blick durch den Raum. Nachdem er Lothar ausgemacht hatte, verbeugte er sich in dessen Richtung „Exzellenz.“ und wäre wohl auch auf ein Knie gegangen, wenn eine Geste Lothars dies nicht unterbunden hätte.

„Bernard, das ist Liam von Alensbach. Wir wollen morgen einen privaten Ausritt machen und brauchen dafür Dein Talent.“ Eine Hand deutete auf den Ritter. „Liam, darf ich Dir Bernard aep Corvlani vorstellen? Ihr kennt Euch…“ Doch Liam musste tief in seinen Gedanken kramen, obwohl ihm der blonde Wuschelkopf mit den blauen Augen half sich an diesen Jungen zu erinnern, der nach der Schlacht von Sodden an seiner Mutter, einer Trosshure der Nilfgaarder hing. Ähnlich wie während der Schlacht hatte Lothar die Verlassenen zusammen gesammelt und einige ungewollte Flüchtlinge mit nach Dreiberg genommen. Dieser Junge und seine Mutter müssen unter ihnen gewesen sein.

Bernard hingegen hatte Mühe Liam zuzuordnen. Natürlich hatte er ihn heute morgen und vorhin an der Tür bemerkt, aber vorher? Er entschied sich vorerst für einem mit einem „Ser“ gewürzten Gruß der Flamme. Den privaten Ausritt hatte er zur Kenntnis genommen und war davon nicht sehr begeistert.
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Liam von Alensbach
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Blind also. Liam nickte schwach und musste Lothars Worten vertrauen, doch in seinen Erinnerungen musste der Ritter dann ziemlich tief graben. Als das Gesicht des jungen Mannes erschien, keimte kein Erkennen in ihm auf. Höflich wie der Ritter war, erhob sich Liam aus dem Sessel und grüsste den Jüngeren mit dem Gruss der Flamme.

"Erfreut Eure Bekanntschaft zu machen." Wir kennen uns? Wieder suchte er nach dem Bild des Jungen. "Aber ja..." sagte er unvermittelt. "...Dreiberg, nicht wahr?" Er nahm es Bernard nicht übel, dass er ihn nicht erkannte. Es war viele Jahre her und der Flammenrosenritter hatte sich durchaus verändert. Abgesehen davon, dass er nun einen Bart trug. Das tat er früher nie.
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