Haus der Melitele - Zellen der Einkehr
- Melanie Johnston
- Spieler Level 3
- Beiträge: 254
- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Es war nicht so das Melanie solche Situationen fremd waren, schon oft genug hatte sie um ein Leben kämpfen müssen. Das waren aber eher physische Kämpfe gewesen, nicht so etwas wo es nötig war mit medizinischen Mitteln oder Praktiken um ein Leben zu kämpfen. Besorgt beobachtete sie das Handeln der anderen Leute im Raum. Sie merkte das Jakob Jarels Leben sehr am Herzen lag und genau so war es bei Iola. Bei dem Mann der auch vorher schon bei Jarel war, das war irgendwie anders, es dauerte einige Momente bis sie verstand worum es ging dabei. Auch sie hatte so um ihren Jacob gekämpft, nur war es bei ihr nicht so gewesen das ein Kampf in dem Fall möglich gewesen wäre. Bei ihrem Jacob war es entgültig gewesen. Ein Schuss, ein Abpraller, ein Querschläger der sein Leben beendet und ihres so grundlegend verändert hatte. Sie bemerkte das sich etwas änderte in der Haltung der anderen irgendwie fiel ein großer Anteil an Anspannung von ihnen ab und sie gingen, immernoch entschlossen, aber mit weniger Sorge ihren Bemühungen nach. Und als der große zu Iola und ihr an die Tür kam bemerkte sie, auch wenn sie kein Wort verstand das hier gewechselt wurde, das es sich entspannt hatte und das Lebens von. Jarel wieder näher im Hier und Jetzt war als das es irgendwo in der Schwebe hängte. Den Blick den Ion ihr vorher zugeworfen hatte hatte sie zwar bemerkt, aber nicht irgendeine Bedeutung gegeben. Zu sehr war sie sich in diesem Moment auch dessen bewusst geworden, daß sie jetzt in einer Welt war wo ein Schnupfen eventuell den Tod bedeuten konnte.
Iola sah erst auf, als sie die Hände des Magus auf den Schultern spürte.
Ihr Gesicht war nass von den immer noch laufenden Tränen und ihr ganzer Körper bebte unter Ions Berührung.
Einen Moment sah sie ihn entgeistert an, dann erwiderte sie das Lächeln schwach, auch wenn immer noch Angst in ihren Augen stand.
Es dauerte weitere Sekunden, bis sie begriff. Aber dann…
Das Mädchen nickte mit Feuereifer, sprang mit einem Elan auf, das Slava nur neidisch werden konnte, und rannte sofort los.
Sie flog regelrecht die Gänge hinunter zu den Quartieren.
Sie würde nach wenigen Minuten zurückkehren, mit so vielen Decken auf den Armen, dass sie kaum sehen konnte wohin sie lief, glücklich darüber dass ihr Ziehvater es schaffen konnte.
Die Göttin war auf ihrer Seite.
Ihr Gesicht war nass von den immer noch laufenden Tränen und ihr ganzer Körper bebte unter Ions Berührung.
Einen Moment sah sie ihn entgeistert an, dann erwiderte sie das Lächeln schwach, auch wenn immer noch Angst in ihren Augen stand.
Es dauerte weitere Sekunden, bis sie begriff. Aber dann…
Das Mädchen nickte mit Feuereifer, sprang mit einem Elan auf, das Slava nur neidisch werden konnte, und rannte sofort los.
Sie flog regelrecht die Gänge hinunter zu den Quartieren.
Sie würde nach wenigen Minuten zurückkehren, mit so vielen Decken auf den Armen, dass sie kaum sehen konnte wohin sie lief, glücklich darüber dass ihr Ziehvater es schaffen konnte.
Die Göttin war auf ihrer Seite.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Glaube war etwas sehr wirkliches für die Erzpriesterin - etwas, das Halt gab in diesen Zeiten des Krieges und vor Resignation bewahrte. Ohne ihren Glauben hätte sie keine Heilerinnen mit Zuversicht versehen auf die Schlachtfelder dieser Welt aussenden können, wissend, dass sie vielleicht Schlimmeres erwartete als nur der Tod. Glaube hielt sie aufrecht. Auch in Momenten wie diesen.
Der Körper vor ihr begann sich mit dem Hauch des Lebens zu füllen - kaum sichtbar und doch eindeutig. Für Varelia klar ein Verdienst der Helfer, doch das diese rechtzeitig den Weg gefunden hatten - ja, dass Arvijd dereinst den Weg fand und sie mit Wissen ausstattete - klar die Handschrift der dreifaltigen Göttin.
Das der fremde Mann Befehle bellte, nahm sie hin. Den Aufruhr in seinem Inneren konnte sie etwa einschätzen und seine Anweisungen machten Sinn. Sie würde nur intervenieren, wenn es zu dreist oder zu laut zuging. Und irgendwann würde sie ihre Kompetenzen zurück fordern, ebenso den Respekt, der ihr hier gebührte. Sie strich Jarel über die klamme Stirn, rührte sich aber sonst nicht, denn Iola stürzte schon davon. Statt dessen blickte sie zu Jakob, dem sie sogleich den sich abzeichnenden Unfrieden an der Nasenspitze ansah und diesen unterband: "Bruder Jakob, lauf, hilf Iola und sag ihr, sie soll meine Tasche holen. Und Philippa soll eine Kohlepfanne fertig machen." Dabei klang ihre Stimme tadeln, ohne dass die Worte es waren.
Der Körper vor ihr begann sich mit dem Hauch des Lebens zu füllen - kaum sichtbar und doch eindeutig. Für Varelia klar ein Verdienst der Helfer, doch das diese rechtzeitig den Weg gefunden hatten - ja, dass Arvijd dereinst den Weg fand und sie mit Wissen ausstattete - klar die Handschrift der dreifaltigen Göttin.
Das der fremde Mann Befehle bellte, nahm sie hin. Den Aufruhr in seinem Inneren konnte sie etwa einschätzen und seine Anweisungen machten Sinn. Sie würde nur intervenieren, wenn es zu dreist oder zu laut zuging. Und irgendwann würde sie ihre Kompetenzen zurück fordern, ebenso den Respekt, der ihr hier gebührte. Sie strich Jarel über die klamme Stirn, rührte sich aber sonst nicht, denn Iola stürzte schon davon. Statt dessen blickte sie zu Jakob, dem sie sogleich den sich abzeichnenden Unfrieden an der Nasenspitze ansah und diesen unterband: "Bruder Jakob, lauf, hilf Iola und sag ihr, sie soll meine Tasche holen. Und Philippa soll eine Kohlepfanne fertig machen." Dabei klang ihre Stimme tadeln, ohne dass die Worte es waren.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 667
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob ließ seine Stirn noch kurz ganz leicht auf Jarels Brust liegen, die Augen geschlossen. Er konnte die Bewegungen spüren, das angestrengte Heben und Senken, dem er möglichst keine Last durch seinen Kopf auferlegte. Stumm dankte er Gott und allen Heiligen, der Flamme, Melitele - einfach allem Göttlichen. Langsam drang der Schmerz in seinen Schultern, Armen und Beinen zu ihm durch, ebenso die Erschöpfung und das Zittern nachdem das Adrenalin langsam abklang.
Slavas scharfer Ton weckte ihn und sorgte dafür, dass er sich aufrichtete. Stimmt. Slava war hier. Wie auch immer er das so schnell geschafft hatte. Manchmal war ihm der Mann unheimlich und nicht nur das. Langsam kroch die Realität wieder seinen Nacken herauf und mit ihr der Ärger, denn so sehr er davon überzeugt war, Schuld an der speziellen Situation gerade zu sein, so sicher war er sich, dass Slava die Generalschuld trug. Wäre er nicht, wäre die ganze Misere nicht entstanden. Jarel wäre nicht in Ungnade gefallen und stünde letzten Endes nicht so auf der mentalen Kippe.
Entsprechend sammelte sich ein ungutes Gefühl in seinen Eingeweiden, je länger er das Profil des Russen musterte. Und als hätte Varelia die dunkle Wolke gesehen, kommandierte sie den Knappen ab. Ihr Ton ließ ihn tatsächlich zusammenfahren, so vertieft war er in seinen Strudel aus Argumenten und Anschuldigungen. Er presste die Zähne aufeinander, nickte nach kurzer Verzögerung und kam mit der Elastizität der Jugend auf die Beine, blieb aber noch stehen, um eisig auf Slava herab zu blicken.
"Daran bist nur du schuld.", warf er dem Älteren an den Kopf.
"Jakob von Nagall! Deine Pflicht ist gerade weder Wertung noch Urteil.", schnitt Varelias Stimme sofort scharf und bestimmt dazwischen noch bevor Slava antworten konnte. Jakobs Blick zuckte zu ihr und man konnte deutlich sehen, dass es in ihm stritt. Diese Frau war ihm in keiner Weise vorgesetzt oder weisungsbefugt, aber sie besetzte offensichtlich einen Posten, der auch dem Knappen Respekt abnötigte. Auch wenn es eine Sekunde brauchte, aber dann machte er Kehrt und eilte Iola nach.
An der Tür wich er Melanie noch aus, streifte aber dafür den Magus unsanft, obwohl dieser elegant auswich und so einer härteren Kollision entging. Mit flammenden Adern sprang er die Treppe hinunter und holte Iola bei den Quartieren ein, wo sie gerade Decken stapelte.
"Ich mach das. Mutter Varelia braucht ihre Tasche und Philippa soll eine Kohlepfanne fertig machen." Er unterdrückte das Beben der Wut in seiner Stimme so gut es ging, aber Iola war wohl zu sensibel, um es nicht zu bemerken.
Slavas scharfer Ton weckte ihn und sorgte dafür, dass er sich aufrichtete. Stimmt. Slava war hier. Wie auch immer er das so schnell geschafft hatte. Manchmal war ihm der Mann unheimlich und nicht nur das. Langsam kroch die Realität wieder seinen Nacken herauf und mit ihr der Ärger, denn so sehr er davon überzeugt war, Schuld an der speziellen Situation gerade zu sein, so sicher war er sich, dass Slava die Generalschuld trug. Wäre er nicht, wäre die ganze Misere nicht entstanden. Jarel wäre nicht in Ungnade gefallen und stünde letzten Endes nicht so auf der mentalen Kippe.
Entsprechend sammelte sich ein ungutes Gefühl in seinen Eingeweiden, je länger er das Profil des Russen musterte. Und als hätte Varelia die dunkle Wolke gesehen, kommandierte sie den Knappen ab. Ihr Ton ließ ihn tatsächlich zusammenfahren, so vertieft war er in seinen Strudel aus Argumenten und Anschuldigungen. Er presste die Zähne aufeinander, nickte nach kurzer Verzögerung und kam mit der Elastizität der Jugend auf die Beine, blieb aber noch stehen, um eisig auf Slava herab zu blicken.
"Daran bist nur du schuld.", warf er dem Älteren an den Kopf.
"Jakob von Nagall! Deine Pflicht ist gerade weder Wertung noch Urteil.", schnitt Varelias Stimme sofort scharf und bestimmt dazwischen noch bevor Slava antworten konnte. Jakobs Blick zuckte zu ihr und man konnte deutlich sehen, dass es in ihm stritt. Diese Frau war ihm in keiner Weise vorgesetzt oder weisungsbefugt, aber sie besetzte offensichtlich einen Posten, der auch dem Knappen Respekt abnötigte. Auch wenn es eine Sekunde brauchte, aber dann machte er Kehrt und eilte Iola nach.
An der Tür wich er Melanie noch aus, streifte aber dafür den Magus unsanft, obwohl dieser elegant auswich und so einer härteren Kollision entging. Mit flammenden Adern sprang er die Treppe hinunter und holte Iola bei den Quartieren ein, wo sie gerade Decken stapelte.
"Ich mach das. Mutter Varelia braucht ihre Tasche und Philippa soll eine Kohlepfanne fertig machen." Er unterdrückte das Beben der Wut in seiner Stimme so gut es ging, aber Iola war wohl zu sensibel, um es nicht zu bemerken.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Ion war beschäftige, die alte Dame kommandierte Jakob dazu ab, Violetta mit den Decken zu helfen, erstere war sofort losgesprintet. Sie hatte noch so viel Energie, die Jugend, und keine schmerzenden Knochen. Wobei er nicht so alt war, nicht gemessen dem Standard seiner Welt, aber hier... hier war er mit über 40 vermutlich genauso alt und verbraucht wie typisch für die Männer dieser Welt. Der Name 'Philippa' irritierte ihn einen Moment, aber vermutlich war der einfach nciht so selten, gemeint war sicher nicht die schlechtgelaunte Zauberin.
So kniete er nur da, hatte die Hände sinken lassen und kam selbst zu Atem.
Daran sollte er also schuld sein...
"Du irrst dich Jakob, du irrst dich ganz massiv..." murmelte er in der Gemeinsprache, eher vor sich hin. er in der Gemeinsprache, aber er konnte es nicht lassen. Kindisch, und wie, aber er musste einfach nachtreten, Jakob forderte das heraus.
"...nur weil du mit über 20 noch immer nicht gevögelt hast, du bigotte prüde Jungfrau!" rief er ihm hinterher. Allerdings auf englisch und nicht zu laut, nur eben laut genug. Die Mutter Oberin oder wie man die Chefin hier nannte, musste ja nicht jedes Wort mitkriegen.
Vielleicht war er ja wirklich schuld. Hätte er nicht zugelassen, dass Jarel sich verliebte, dass er sich verliebte... Vielleicht wäre es wirklich seine Pflicht gewesen, das zu verhindern.
Er blickte in Jarels für seine Verhältnisse blasse und wächserne Gesicht. nur langsam kehrte die Farbe zurück. Gedankenverloren strich er ihm eine Strähne des schwarzen Haares aus dem Gesicht.
Ein Mann mit mehr Ehre hätte vielleicht zurückgesteckt, an die Pflicht gedacht und nur daran. In einem Film hätte der Held vielleicht wirklich darauf verzichtet, aus... Ja, warum? Edelmut? Sinnloser Selbstkasteiung? Aber das war kein Film und er war kein Held. Er war ein egoistischer Mann, der nun einmal gerne Sex hatte und nun seine Liebe gefunden hatte und diese nun um nichts in der Welt wieder hergeben wollte.
Jakob hatte unrecht.
Und er hatte Jarel nie zu etwas gezwungen. Ganz sicher nicht.
Er richtete sich wieder ein wenig auf, brachte Spannung in die müden Knochen.
"Habt Dank." nickte er der alten Dame zu, atmete doch einmal ein, denn jetzt brauchte er den Sauerstoff.
"Ich entschuldige mich in aller Form für mein sehr unkultiviertes Eindringen heir im Tempel. Für den Schaden werde ich natürlich aufkommen. Und verzeiht, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Freiherr von Sokolov, auf Nowigrad. Entschuldigt außerdem, dass ich tatsächlich nciht weiß, mit wem ich die Ehre habe."
So kniete er nur da, hatte die Hände sinken lassen und kam selbst zu Atem.
Daran sollte er also schuld sein...
"Du irrst dich Jakob, du irrst dich ganz massiv..." murmelte er in der Gemeinsprache, eher vor sich hin. er in der Gemeinsprache, aber er konnte es nicht lassen. Kindisch, und wie, aber er musste einfach nachtreten, Jakob forderte das heraus.
"...nur weil du mit über 20 noch immer nicht gevögelt hast, du bigotte prüde Jungfrau!" rief er ihm hinterher. Allerdings auf englisch und nicht zu laut, nur eben laut genug. Die Mutter Oberin oder wie man die Chefin hier nannte, musste ja nicht jedes Wort mitkriegen.
Vielleicht war er ja wirklich schuld. Hätte er nicht zugelassen, dass Jarel sich verliebte, dass er sich verliebte... Vielleicht wäre es wirklich seine Pflicht gewesen, das zu verhindern.
Er blickte in Jarels für seine Verhältnisse blasse und wächserne Gesicht. nur langsam kehrte die Farbe zurück. Gedankenverloren strich er ihm eine Strähne des schwarzen Haares aus dem Gesicht.
Ein Mann mit mehr Ehre hätte vielleicht zurückgesteckt, an die Pflicht gedacht und nur daran. In einem Film hätte der Held vielleicht wirklich darauf verzichtet, aus... Ja, warum? Edelmut? Sinnloser Selbstkasteiung? Aber das war kein Film und er war kein Held. Er war ein egoistischer Mann, der nun einmal gerne Sex hatte und nun seine Liebe gefunden hatte und diese nun um nichts in der Welt wieder hergeben wollte.
Jakob hatte unrecht.
Und er hatte Jarel nie zu etwas gezwungen. Ganz sicher nicht.
Er richtete sich wieder ein wenig auf, brachte Spannung in die müden Knochen.
"Habt Dank." nickte er der alten Dame zu, atmete doch einmal ein, denn jetzt brauchte er den Sauerstoff.
"Ich entschuldige mich in aller Form für mein sehr unkultiviertes Eindringen heir im Tempel. Für den Schaden werde ich natürlich aufkommen. Und verzeiht, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Freiherr von Sokolov, auf Nowigrad. Entschuldigt außerdem, dass ich tatsächlich nciht weiß, mit wem ich die Ehre habe."
- Avarion DeSpaire
- Spieler Level 4
- Beiträge: 504
- Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
- Lebenslauf:
Ion lächelte als das junge Ding aufsprang und davon eilte. Sie erinnerte ihn an seine Töchter, die nicht weniger lebhaft waren. Langsam richtete er sich wieder auf und sah ihr einen Moment lang nach den Weg zurück, den sie zuvor hochgekommen waren.
Seinen Gedanken nachhängend bekam er nur am Rande mit, wie der nächste Jungspund sich auf machte den selben Weg hinaus und hinunter zu eilen. Und es war seinen eigenen noch jungendlichen Reflexen zu verdanken, dass es an dem schmalen Durchgang nicht derb mit dem Menschen zusammen prallte. Bei dem Tempo und der Wucht wären sie wohl beide in den Flur gestürzt oder gegen die nächste Wand geprallt. Die Berührung reichte dennoch aus, Ions Arm mit zu reißen und ein wenig der Bewegung folgend herum zu stolpern. Unter anderen Umständen wäre er jetzt ausfallend geworden und hätte den jungen Mann zur Räson gebracht. Aber hier war das weder sein Recht noch seine Pflicht. Leicht genervt schluckte er den aufkommenden Ärger herunter und atmete tief durch. Er drehte sich zurück zu Slava, Jarel und der älteren Dame und bekam die Schimpftirade direkt ins Gesicht. Auch wenn er die Worte nicht verstand, an der Phonetik aber sehr wohl ihre Bestimmung.
Ganz den Magus spielend trat er einen Schritt an die Seite und lehnte sich an ein kleines Stück freie Wand. Bereit seinem Freiherrn jederzeit zu Diensten zu sein. Und es fühlte sich für ihn richtig an. Seltsamerweise oder eher Verständlicherweise. Hatte er eigentlich immer Befehle befolgt. In den Kriegen in denen er gedient hatte, war diese Loyalität überlebenswichtig.
Seinen Gedanken nachhängend bekam er nur am Rande mit, wie der nächste Jungspund sich auf machte den selben Weg hinaus und hinunter zu eilen. Und es war seinen eigenen noch jungendlichen Reflexen zu verdanken, dass es an dem schmalen Durchgang nicht derb mit dem Menschen zusammen prallte. Bei dem Tempo und der Wucht wären sie wohl beide in den Flur gestürzt oder gegen die nächste Wand geprallt. Die Berührung reichte dennoch aus, Ions Arm mit zu reißen und ein wenig der Bewegung folgend herum zu stolpern. Unter anderen Umständen wäre er jetzt ausfallend geworden und hätte den jungen Mann zur Räson gebracht. Aber hier war das weder sein Recht noch seine Pflicht. Leicht genervt schluckte er den aufkommenden Ärger herunter und atmete tief durch. Er drehte sich zurück zu Slava, Jarel und der älteren Dame und bekam die Schimpftirade direkt ins Gesicht. Auch wenn er die Worte nicht verstand, an der Phonetik aber sehr wohl ihre Bestimmung.
Ganz den Magus spielend trat er einen Schritt an die Seite und lehnte sich an ein kleines Stück freie Wand. Bereit seinem Freiherrn jederzeit zu Diensten zu sein. Und es fühlte sich für ihn richtig an. Seltsamerweise oder eher Verständlicherweise. Hatte er eigentlich immer Befehle befolgt. In den Kriegen in denen er gedient hatte, war diese Loyalität überlebenswichtig.
- Melanie Johnston
- Spieler Level 3
- Beiträge: 254
- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Auch wenn sie normalerweise durchaus sehr gut darin war die Mimik und Gestik von anderen zu deuten und ihre Gefühle oft genau zu bestimmen, so fiel ihr das im Moment doch durchaus schwer. Diese Fähigkeit hatte unter anderem dazu geführt das sie den Job hatte dem sie mit viel Freude nachgingt. Sie konnte nur hoffen das ihr das zur Zeit nur abging da sie sich doch ziemlich verloren fühlte. Sie verstand nur Jakob und konnte sonst nur auf wenig zurückgreifen was die Deutung der Anderen betraf. Allerdings hatte sie auch einiges richtig gedeutet seit sie hier war, das die junge Frau, die gerade Hilfe holte, schwanger war, das Jakob der Vater war. Nun das war im Grunde nicht sehr schwer zu erkennen gewesen. Und das mit Jarel etwas nicht gestimmt hatte, sie konnte es bis vor ein paar Minuten nicht greifen, aber sie hatte Alkohol gerochen letzte Nacht und vielleicht hatte das etwas zu tun mit dem Zustand in dem Jarel gerade war. Und dann war da natürlich noch der Mann der Jarel zuerst versuchte wieder zu beleben. Irgendwas war da zwischen den Beiden, Verwandtschaft? Oder nein das hatte ehr etwas zärtliches, konnte er eventuell sein Partner sein? In diesen Gedanken vertieft bekam sie erst, als sie fast umgerannt wurde, mit das der der Mann bei Jarel etwas auf englisch sagte. Und es war nicht gerade nett, weder die Worte selbst als auch der Tonfall waren so das es nur beleidigend gemeint sein konnte und die Worte waren anscheinend an Jakob gerichtet gewesen. Angesichts der Verbindung die sie zwischen Jakob und Iola erkannt hatte konnte sie gar nicht anders als ein kleines Schmunzeln über ihre Lippen kommen zu lassen.
Ihr hölzernes Besenschwert hatte sie schon lange sinken lassen und jeder der ein klein wenig von einem Kampf verstand konnte sehen das sie sich entspannt hatte. Allerdings konnte jeder der mehr von einem Kampf verstand sehen das sie noch immer in einem Zustand war der ihre Kampfbereitschaft schnell abrufbar machte. Mit vielen Jahren an Kampferfahrrung war dazu noch ziemlich deutlich erkennbar das sie selbst über sehr viel mehr von selbiger verfügte als ihr äußerliches Alter eigentlich vermuten ließ.
Ihr hölzernes Besenschwert hatte sie schon lange sinken lassen und jeder der ein klein wenig von einem Kampf verstand konnte sehen das sie sich entspannt hatte. Allerdings konnte jeder der mehr von einem Kampf verstand sehen das sie noch immer in einem Zustand war der ihre Kampfbereitschaft schnell abrufbar machte. Mit vielen Jahren an Kampferfahrrung war dazu noch ziemlich deutlich erkennbar das sie selbst über sehr viel mehr von selbiger verfügte als ihr äußerliches Alter eigentlich vermuten ließ.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
"Mäßigt Euren Ton!" Varelia verstand nur einen Teil der Erwiderung, aber für manche Dinge musste man die Worte nicht verstehen, um die Bedeutung zu erkennen. Hier traf ganz offensichtlich alte Zwietracht aufeinander, doch Varelia war nicht bereit, diese zu dulden. Noch dazu am Bett eines todkranken Menschen, egal ob an Geist oder Körper. Dieser Tempel war doch kein Hafenwirtshaus! Immerhin war Jakob schnell weg und der Freiherr fand seine Kinderstube wieder oder das, was davon hängen geblieben war.
Die Herrin über diesen Ort des Glaubens kam nicht umhin, eine Braue zu heben. Er wusste also nicht, mit wem er es zu tun hatte - sie dafür inzwischen umso besser. Neben diesem Mann fühlte Jarel sich also als Schoßhund? Sie beobachtete dessen Gestik schon eine Weile - nein, so ging man nicht mit einem Gespielen um. Hier hatte die Göttin die Hand im Spiel. Varelia nickte also leicht zu all den Entschuldigungen und der Vorstellung seinerselbst.
Kurz senkte sie den Blick auf die bleichen Züge Jarels. "Er nennt Euch 'Slava', nicht wahr? Mich nennt man hier Mutter Varelia." Den Rest dürfte er sich denken können, wenn er so scharfsinnig war, wie Jarel behauptete. Ihre grauen Augen richteten sich wieder auf ihn und die Brauen darüber zuckten kurz empor. "Wer nicht bereit ist, die Welt einzureißen, um meinen Atem zu spüren, kennt die wahre Liebe nicht. Buch der Weissagungen. Immerhin ist Euer Auftritt mal eine Neuerung." Sie lächelte schmal, dann glitt ihr Blick zu der Gestalt in Weiß, Schwarz und Silber neben der Tür. "Ich nehme nicht an, dass Euer Magus den Schaden beheben kann? Zauberer sind in der Regel besser im Zerstören als im Fügen. Man hat mir mal erklärt, das liege daran, dass es mehr Energie kostet, Ordnung herzustellen als sie aufzulösen. Berichtigt mich, sollte ich Euch unrecht tun, Meister Magus. Ich denke also, dass ich einen Baumeister beauftrage und Ihr,", sie sah den Freiherrn wieder an, "dürft die vergessenen Kinder Wyzimas mit einer Zuwendung unterstützen."
Die Geschäftsfrau blitzte nur kurz durch, dann war Jakob zurück und kurz darauf auch Iola.
Sie ließ sich die Tasche geben, zog erst eine Phiola heraus, prüfte die Beschriftung und holte dann eine andere hervor. Sie entkorkte das Gefäß, roch kurz daran und öffnete behutsam Jarels Mund, um ihm ein paar Tropfen unter die Zunge zu geben.
Die Herrin über diesen Ort des Glaubens kam nicht umhin, eine Braue zu heben. Er wusste also nicht, mit wem er es zu tun hatte - sie dafür inzwischen umso besser. Neben diesem Mann fühlte Jarel sich also als Schoßhund? Sie beobachtete dessen Gestik schon eine Weile - nein, so ging man nicht mit einem Gespielen um. Hier hatte die Göttin die Hand im Spiel. Varelia nickte also leicht zu all den Entschuldigungen und der Vorstellung seinerselbst.
Kurz senkte sie den Blick auf die bleichen Züge Jarels. "Er nennt Euch 'Slava', nicht wahr? Mich nennt man hier Mutter Varelia." Den Rest dürfte er sich denken können, wenn er so scharfsinnig war, wie Jarel behauptete. Ihre grauen Augen richteten sich wieder auf ihn und die Brauen darüber zuckten kurz empor. "Wer nicht bereit ist, die Welt einzureißen, um meinen Atem zu spüren, kennt die wahre Liebe nicht. Buch der Weissagungen. Immerhin ist Euer Auftritt mal eine Neuerung." Sie lächelte schmal, dann glitt ihr Blick zu der Gestalt in Weiß, Schwarz und Silber neben der Tür. "Ich nehme nicht an, dass Euer Magus den Schaden beheben kann? Zauberer sind in der Regel besser im Zerstören als im Fügen. Man hat mir mal erklärt, das liege daran, dass es mehr Energie kostet, Ordnung herzustellen als sie aufzulösen. Berichtigt mich, sollte ich Euch unrecht tun, Meister Magus. Ich denke also, dass ich einen Baumeister beauftrage und Ihr,", sie sah den Freiherrn wieder an, "dürft die vergessenen Kinder Wyzimas mit einer Zuwendung unterstützen."
Die Geschäftsfrau blitzte nur kurz durch, dann war Jakob zurück und kurz darauf auch Iola.
Sie ließ sich die Tasche geben, zog erst eine Phiola heraus, prüfte die Beschriftung und holte dann eine andere hervor. Sie entkorkte das Gefäß, roch kurz daran und öffnete behutsam Jarels Mund, um ihm ein paar Tropfen unter die Zunge zu geben.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 667
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Slava hätte ihm auch etwas nachwerfen können, der Effekt wäre der gleiche gewesen: es prallte an der gegenüber liegenden Wand ab, während Jakob um die Ecke entwischte. Antworten hätte er allerdings viele parat gehabt, nicht zuletzt die, dass er sich für seine kleinen Pausen vom täglichen Zölibat nicht die Komturei der Flammenrose aussuchte, denn der August sah eben doch manchmal auch unter seine Nase. Oder die, dass nicht die halbe Stadt inzwischen Bescheid wusste. Strategen, alle beide. Kurz kochte die Wut vom Tag zuvor wieder hoch.
Er schüttelte den Kopf. Keine Zeit und Varelias Ton war eindeutig gewesen. Sie vermochte bei ihm oft besser zu treffen und hatte außerdem in der Hand, ob er Iola weiter sehen konnte oder nicht. Dazu ebenfalls sein weiteres Schicksal. Lothar. Ach verdammt, er hockte genauso ungeschickt unter der Nase des August... Dann hatte er die Priesterin erreicht.
Mit einer hektischen Bewegung legte Iola den Deckenberg auf der Pritsche ab und fuhr dann mit angespannten Schultern, erhobener Hand und funkelnden Augen zu Jakob herum.
Dieser zuckte etwas zurück. Oha, die nächste, die seinem Ego einen Tritt geben wollte, aber anders als Slava wäre Iola sehr wahrscheinlich sogar in der Lage, zu treffen. Er könnte abfangen, was auf ihn zukam, aber er würde es nicht tun. Egal weshalb sie meinte, er verdiene eine Ohrfeige, er selbst war sich dessen ganz sicher.
Statt der Ohrfeige landeten ihre warmen, schmalen Finger sanft auf seiner Wange.
Schlagen...nein...der Impuls war da, sogar sehr intensiv, aber so war sie nicht.
Sie würde bald Mutter. Und Mütter schlugen niemanden. Zumindest in ihrem Weltbild.
"Er wird wieder, ja?", fragte sie mit einem Zittern in der Stimme, hauptsächlich aus Sorge um ihren Vater, aber auch aus Sorge um Jakob, dem das ganze ebenso nah ging wie ihr....und ja... der Agressionsschub tat auch seinen Teil dazu.
Jakob öffnete die Augen, die er unbewusst geschlossen hatte, als ihre Hand sich hob. Das helle Graugrün begegnete ihrem Veilchenblau, das ihn wie fast immer gefangen nahm. Was sollte er sagen? Er wusste keine Antwort, so gerne er ihr eine gäbe.
"Beten wir dafür.", erwiderte er tonlos. In Momenten wie diesen verfluchte er diese rückschrittliche Welt mit ihrer nicht vorhandenen medizinischen Versorgung, in der einem nichts anderes blieb als hoffen und beten.
Die Spannung seiner Kiefer schmolz kaum unter ihrer Berührung, die Wut war da und blieb in seinen streng nach hinten gezogenen Schultern. So gerne er sich einfach fallen gelassen hätte, er konnte Iola nicht alle Last allein tragen lassen. Seine Schuld trug er allein.
"Er wird es schaffen.", erklärte Iola mit fester Stimme und schmiegte sich in Jakobs Arme. "Die Göttin ist mit uns."
Ihre Umarmung war warm, weich und frei von jeder Schuldzuweisung.
"Mutter Valeria braucht ihre Tasche?"
Unwillig machte die werdende Mutter sich los. "Du bringst die Decken, ich hole Schwester Philippa und die Tasche. Reden können wir später. Jetzt lauf..."
Trotzdem drückte sie ihm noch einen Kuss auf den Mundwinkel.
Diese Umarmungen hatten eine magische Wirkung auf ihn und die Härte in den Muskeln des Knappen schmolz wie Eis in der Sonne. Es dauerte eine Sekunde, auch zwei, aber dann drückte er sein Gesicht gegen Iolas Nacken, verkroch sich regelrecht bei ihr, bis sie ihn weg schickte.
Decken. Tasche. Er nickte zu ihren Worten, nahm den Kuss fast stoisch hin und die Decken entgegen. Noch ein Blick, der zwischen Skepsis und Resignation wankte, dann nahm er die Beine in die Hand.
Pflicht ging vor. Iola sprintete ebenfalls los, ohne Skepsis, ohne Resignation, sondern mit Eifer und Zuversicht.
Die Novizin und der Knappe waren so grundverschieden...und sich gleichzeitig so unglaublich ähnlich.
Jakob eilte noch zu Jarels Quartier und sammelte auch das Widderfell ein, das dieser überall mit hin schleppte. Dann eilte er zurück ins Heiligtum. Wieder vorbei an Melanie - wieso lag die nicht im Bett?! Ein Blick streifte sie prüfend. Blass, aber das war wohl ihr Typ. Besenstiel - war das auch Teil des Typus? Und das Hemd verbarg die Tätowierung nur teilweise... Leicht krauste er die Stirn, aber keine Zeit, schon wurde er wieder herum gescheucht und Iola war auch schon wieder da.
Er warf das Widderfell über die Pritsche, was dieser ein fast schon dekandentes Aussehen verlieh, dann beobachtete er, was Mutter Varelia tat. Bevor er fragen konnte, was sie Jarel gab, antwortete sie bereits: "Ichiaer liono. Ein Tinktur zur Stärkung von Herz und Kreislauf, Anregend und stabilisierend. Ohne Alkohol oder abhängig machende Stimulanzien.", womit sie verriet, dass sie sehr genau wusste, worum es hier ging. Sorgfältig schloss sie die Phiole.
"So, aber jetzt weg vom kalten Boden mit ihm und warm einpacken. Iola, die Pfanne in eine Decke und unter die Knie. Jakob, hilf einer alten Frau mal auf die Beine." Dieser kam der Aufforderung zwar gleich nach, hatte aber kaum zu tun, denn Varelia nutzte ihn quasi nur zum schönen Schein.
"Du den Oberkörper, ich die Beine." Schwester Philippa drängte sich nun ebenfalls in aller Pracht in den engen Raum und kommandierte den Knappen direkt auch herum. Er hatte wohl offenkundig den jüngeren Muskel-Knochen-Sehnen-Apparat der beiden hier anwesenden Männer, und den Magus hatte die Schwester im Rücken und dadurch wohl glatt übersehen.
Er schüttelte den Kopf. Keine Zeit und Varelias Ton war eindeutig gewesen. Sie vermochte bei ihm oft besser zu treffen und hatte außerdem in der Hand, ob er Iola weiter sehen konnte oder nicht. Dazu ebenfalls sein weiteres Schicksal. Lothar. Ach verdammt, er hockte genauso ungeschickt unter der Nase des August... Dann hatte er die Priesterin erreicht.
Mit einer hektischen Bewegung legte Iola den Deckenberg auf der Pritsche ab und fuhr dann mit angespannten Schultern, erhobener Hand und funkelnden Augen zu Jakob herum.
Dieser zuckte etwas zurück. Oha, die nächste, die seinem Ego einen Tritt geben wollte, aber anders als Slava wäre Iola sehr wahrscheinlich sogar in der Lage, zu treffen. Er könnte abfangen, was auf ihn zukam, aber er würde es nicht tun. Egal weshalb sie meinte, er verdiene eine Ohrfeige, er selbst war sich dessen ganz sicher.
Statt der Ohrfeige landeten ihre warmen, schmalen Finger sanft auf seiner Wange.
Schlagen...nein...der Impuls war da, sogar sehr intensiv, aber so war sie nicht.
Sie würde bald Mutter. Und Mütter schlugen niemanden. Zumindest in ihrem Weltbild.
"Er wird wieder, ja?", fragte sie mit einem Zittern in der Stimme, hauptsächlich aus Sorge um ihren Vater, aber auch aus Sorge um Jakob, dem das ganze ebenso nah ging wie ihr....und ja... der Agressionsschub tat auch seinen Teil dazu.
Jakob öffnete die Augen, die er unbewusst geschlossen hatte, als ihre Hand sich hob. Das helle Graugrün begegnete ihrem Veilchenblau, das ihn wie fast immer gefangen nahm. Was sollte er sagen? Er wusste keine Antwort, so gerne er ihr eine gäbe.
"Beten wir dafür.", erwiderte er tonlos. In Momenten wie diesen verfluchte er diese rückschrittliche Welt mit ihrer nicht vorhandenen medizinischen Versorgung, in der einem nichts anderes blieb als hoffen und beten.
Die Spannung seiner Kiefer schmolz kaum unter ihrer Berührung, die Wut war da und blieb in seinen streng nach hinten gezogenen Schultern. So gerne er sich einfach fallen gelassen hätte, er konnte Iola nicht alle Last allein tragen lassen. Seine Schuld trug er allein.
"Er wird es schaffen.", erklärte Iola mit fester Stimme und schmiegte sich in Jakobs Arme. "Die Göttin ist mit uns."
Ihre Umarmung war warm, weich und frei von jeder Schuldzuweisung.
"Mutter Valeria braucht ihre Tasche?"
Unwillig machte die werdende Mutter sich los. "Du bringst die Decken, ich hole Schwester Philippa und die Tasche. Reden können wir später. Jetzt lauf..."
Trotzdem drückte sie ihm noch einen Kuss auf den Mundwinkel.
Diese Umarmungen hatten eine magische Wirkung auf ihn und die Härte in den Muskeln des Knappen schmolz wie Eis in der Sonne. Es dauerte eine Sekunde, auch zwei, aber dann drückte er sein Gesicht gegen Iolas Nacken, verkroch sich regelrecht bei ihr, bis sie ihn weg schickte.
Decken. Tasche. Er nickte zu ihren Worten, nahm den Kuss fast stoisch hin und die Decken entgegen. Noch ein Blick, der zwischen Skepsis und Resignation wankte, dann nahm er die Beine in die Hand.
Pflicht ging vor. Iola sprintete ebenfalls los, ohne Skepsis, ohne Resignation, sondern mit Eifer und Zuversicht.
Die Novizin und der Knappe waren so grundverschieden...und sich gleichzeitig so unglaublich ähnlich.
Jakob eilte noch zu Jarels Quartier und sammelte auch das Widderfell ein, das dieser überall mit hin schleppte. Dann eilte er zurück ins Heiligtum. Wieder vorbei an Melanie - wieso lag die nicht im Bett?! Ein Blick streifte sie prüfend. Blass, aber das war wohl ihr Typ. Besenstiel - war das auch Teil des Typus? Und das Hemd verbarg die Tätowierung nur teilweise... Leicht krauste er die Stirn, aber keine Zeit, schon wurde er wieder herum gescheucht und Iola war auch schon wieder da.
Er warf das Widderfell über die Pritsche, was dieser ein fast schon dekandentes Aussehen verlieh, dann beobachtete er, was Mutter Varelia tat. Bevor er fragen konnte, was sie Jarel gab, antwortete sie bereits: "Ichiaer liono. Ein Tinktur zur Stärkung von Herz und Kreislauf, Anregend und stabilisierend. Ohne Alkohol oder abhängig machende Stimulanzien.", womit sie verriet, dass sie sehr genau wusste, worum es hier ging. Sorgfältig schloss sie die Phiole.
"So, aber jetzt weg vom kalten Boden mit ihm und warm einpacken. Iola, die Pfanne in eine Decke und unter die Knie. Jakob, hilf einer alten Frau mal auf die Beine." Dieser kam der Aufforderung zwar gleich nach, hatte aber kaum zu tun, denn Varelia nutzte ihn quasi nur zum schönen Schein.
"Du den Oberkörper, ich die Beine." Schwester Philippa drängte sich nun ebenfalls in aller Pracht in den engen Raum und kommandierte den Knappen direkt auch herum. Er hatte wohl offenkundig den jüngeren Muskel-Knochen-Sehnen-Apparat der beiden hier anwesenden Männer, und den Magus hatte die Schwester im Rücken und dadurch wohl glatt übersehen.
- Vyacheslav Sokolov
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Nun, da Jarel etwas stabiler wurde nahm er den Raum besser wahr und auch die Anwesenden. Und ihm entging nicht wie das blasse Mädchen das abgebrochene Stück Holz hielt, wie andere hier ihre Schwerter hielten. Er selbst war allerdings kein großartiger Schwertkämpfer, er hatte es immer vorgezogen auf Distanz zu bleiben oder wenn es sich nicht vermeiden ließ direkt mit einem Messer vorzugehen, alternativ nur mit den Händen. Schwerter waren für ihn einfach immer schon nutzlos gewesen. Schön anzusehen waren gute Schwertkämpfer, aber eher als sport denn zur Selbstverteidigung.
Dass er es auch bei ihr um eine Reisende handelte ahnte er zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Wer konnte das schon ahnen.
Die Ermahnung der Erzpriesterin nahm er hin. mit Zurechtweisungen hatte er seine Schwierigkeiten, ein weiterer Grund weswegen er lieber alleine in der Zone geblieben war.
"Entschuldigt, Erzpriesterin Varelia, dass ich euch nicht gleich erkannt habe als ich euch bei der Wiederbelebung beschäftigt fand." er lächelte.
Überging die Zurechtweisung nun einfach. "Wer hat euch das so beigebracht?"
Die Welt einreißen.
Das hatte er schon ein paar mal getan. Noch nicht für Jarel, aber er war bereit auch das zu tun, die ganze Politik und die starren Regeln einmal auf links drehen.
"Ja. Er nennt mich Slava."
Er blickte sich nach Ion um, den er an einer Wand lehnend sah. Elfen wirkten immerr ein wenig arrogant, der hier gerade ganz speziell.
"Das Gesetz der Entropie... ja, richtig, Ordnung kostet mehr Energie als Chaos. Avarion, ist es möglich das Ding auch wieder zusammenzusetzen? Nichts desto Trotz erhalten die Weisen in jedem Fall eine großzügige Spende."
Und dann kam Jakob zurück.
So halb und halb erwartete Slava schon, dass der nun auf ihn losgehen würde, aber gerade galt seine Sorge noch Jarel. Gut.
Auch Slava stand auf und hoffte, es bliebe unbemerkt, dass er sich dabei abstützen musste. Früher wäre er einfach aus dem Knien hochgesprungen und dann ohne groß zu zögern auf den nächsten Tisch. Wäre dies aus irgendeinem Grund nötig gewesen.
Jetzt schmerzte sogar das hochkommen vom Boden. Aber Jakob half Varelia und dann hoben Sie Jarel auf eine Pritsche.
Er hoffte sie wußten was sie taten. Wechselwirkungen zwischen hiesigen Medikamenten und den Wirkstoffen, die er ihm gegeben hatte waren schwer abzusehen. Aber mit welchem Argument hätte er sie stoppen können?
Dass sie sehr genau um Jarels Zustand wusste verriet sie ihm auch. Er nickte dazu. Ja, er wusste es auch. Verdammt. Und wie war es soweit gekommen?
"Ich bleibe bei ihm." erklärte er. Er wollte es von ihm hören, dann vielleicht noch einmal von Jakob.
Mit dem hatte er ohnehin auch noch ein Hühnchen zu rupfen, aber vorerst war etwas anderes wichtig.
Dass er es auch bei ihr um eine Reisende handelte ahnte er zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Wer konnte das schon ahnen.
Die Ermahnung der Erzpriesterin nahm er hin. mit Zurechtweisungen hatte er seine Schwierigkeiten, ein weiterer Grund weswegen er lieber alleine in der Zone geblieben war.
"Entschuldigt, Erzpriesterin Varelia, dass ich euch nicht gleich erkannt habe als ich euch bei der Wiederbelebung beschäftigt fand." er lächelte.
Überging die Zurechtweisung nun einfach. "Wer hat euch das so beigebracht?"
Die Welt einreißen.
Das hatte er schon ein paar mal getan. Noch nicht für Jarel, aber er war bereit auch das zu tun, die ganze Politik und die starren Regeln einmal auf links drehen.
"Ja. Er nennt mich Slava."
Er blickte sich nach Ion um, den er an einer Wand lehnend sah. Elfen wirkten immerr ein wenig arrogant, der hier gerade ganz speziell.
"Das Gesetz der Entropie... ja, richtig, Ordnung kostet mehr Energie als Chaos. Avarion, ist es möglich das Ding auch wieder zusammenzusetzen? Nichts desto Trotz erhalten die Weisen in jedem Fall eine großzügige Spende."
Und dann kam Jakob zurück.
So halb und halb erwartete Slava schon, dass der nun auf ihn losgehen würde, aber gerade galt seine Sorge noch Jarel. Gut.
Auch Slava stand auf und hoffte, es bliebe unbemerkt, dass er sich dabei abstützen musste. Früher wäre er einfach aus dem Knien hochgesprungen und dann ohne groß zu zögern auf den nächsten Tisch. Wäre dies aus irgendeinem Grund nötig gewesen.
Jetzt schmerzte sogar das hochkommen vom Boden. Aber Jakob half Varelia und dann hoben Sie Jarel auf eine Pritsche.
Er hoffte sie wußten was sie taten. Wechselwirkungen zwischen hiesigen Medikamenten und den Wirkstoffen, die er ihm gegeben hatte waren schwer abzusehen. Aber mit welchem Argument hätte er sie stoppen können?
Dass sie sehr genau um Jarels Zustand wusste verriet sie ihm auch. Er nickte dazu. Ja, er wusste es auch. Verdammt. Und wie war es soweit gekommen?
"Ich bleibe bei ihm." erklärte er. Er wollte es von ihm hören, dann vielleicht noch einmal von Jakob.
Mit dem hatte er ohnehin auch noch ein Hühnchen zu rupfen, aber vorerst war etwas anderes wichtig.
- Avarion DeSpaire
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- Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
- Lebenslauf:
Ion stieß sich leicht von der Wand ab und war einen ganzen Schritt auf Mutter Varelia zu gekommen. Er lächelte ein freundliches Lächeln und deutete eine leichte Verbeugung mit dem Oberkörper an. Die Aroganz, die er als Magus verströmte, verschwand. „Ihr habt recht. Zerstören ist einfacher und bedarf oft nur eines magischen Impuls. Und Stein ist leider einer der Stoffe, der einmal getrennt sich ungern wieder miteinander verbindet. Mit sehr viel Hitze ginge das tatsächlich. Aber ich befürchte das ihr dann einen ebenfalls geschmolzenen Boden habt.“ verzeihend sah er die ältere Dame an. „Sollte die Tür nur aus den Angeln gerissen und umgefallen sein, kann ich tatsächlich helfen sie wieder zu richten. Natürlich wäre ein Baumeister bei dem Unterfangen hilfreich." In Gedanken fügte er noch hinzu, dass dieser am besten Magieerfahren sein sollte und unvoreingenommen aller Richtungen, oder fast aller Richtungen, blieb. "In der Aufregung habe ich gar nicht darauf geachtet wie schlimm es ist."
das Geräusch von schnellen Schritten auf der Treppe verriet ihm, das einer der davon geeilten bereits auf dem Rückweg war. Also nickte er der Mutter zu und nahm seinen Platz an der Wand wieder ein. Dort stand er niemandem im Wege. Kaum dort angekommen bestätigte sich seine Annahme und sowohl der junge Mann als auch das schwangere Mädchen kamen zurück. Wie wohl das Verhältnis von den beiden zu Jarel war fragte er sich in Gedanken. Er lehnte sich wieder lässig an die Wand und griff in die eingenähte Tasche seiner Robe. Mit den Fingern berührte er den kleinen Stein, den er fast schon vergessen hatte und holte ihn hervor. Wie oft hatte er schon gute Dienste geleistet. Und auch wenn es ein wenig im Gewissen zwickte, dass er ihn immer noch hatte, so wollte er ihn nicht missen.
Ein wenig in Gedanken betrachtete er die junge Frau, die nicht weit der Tür stand. Weiße Haare, ein blasses Erscheinungsbild und .... Was ihr wohl widerfahren war? Einen gesunden Eindruck machte sie nicht auf ihn.
Gerade wollte er sie ansprechen, als eine Ion noch unbekannte Frau den Raum betrat und ihm stellten sich alle Nackenhaare auf. Er hielt in der Bewegung inne und betrachtete sie, wie sie den jungen Mann direkt kommandierte. Eine Mischung aus Neugier und Vorsicht ergriff ihn.
das Geräusch von schnellen Schritten auf der Treppe verriet ihm, das einer der davon geeilten bereits auf dem Rückweg war. Also nickte er der Mutter zu und nahm seinen Platz an der Wand wieder ein. Dort stand er niemandem im Wege. Kaum dort angekommen bestätigte sich seine Annahme und sowohl der junge Mann als auch das schwangere Mädchen kamen zurück. Wie wohl das Verhältnis von den beiden zu Jarel war fragte er sich in Gedanken. Er lehnte sich wieder lässig an die Wand und griff in die eingenähte Tasche seiner Robe. Mit den Fingern berührte er den kleinen Stein, den er fast schon vergessen hatte und holte ihn hervor. Wie oft hatte er schon gute Dienste geleistet. Und auch wenn es ein wenig im Gewissen zwickte, dass er ihn immer noch hatte, so wollte er ihn nicht missen.
Ein wenig in Gedanken betrachtete er die junge Frau, die nicht weit der Tür stand. Weiße Haare, ein blasses Erscheinungsbild und .... Was ihr wohl widerfahren war? Einen gesunden Eindruck machte sie nicht auf ihn.
Gerade wollte er sie ansprechen, als eine Ion noch unbekannte Frau den Raum betrat und ihm stellten sich alle Nackenhaare auf. Er hielt in der Bewegung inne und betrachtete sie, wie sie den jungen Mann direkt kommandierte. Eine Mischung aus Neugier und Vorsicht ergriff ihn.
- Melanie Johnston
- Spieler Level 3
- Beiträge: 254
- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Melanie war bisher ja eher im Hintergrund geblieben, was in ihren Augen ja durchaus Sinn ergab immerhin konnte sie hier nicht helfen. Nein das war falsch gewesen, sie hatte helfen können. In ihrer Maschine hatte sie theoretisch etwas mit dem sie Jemandem der dem Tod nahe war wieder in einen geradezu unversehrten Zustand versetzen konnte. Wenn man von dem psychischen Schock mal absah. Aber es gab zu viele Wenns in dieser Gleichung. Wenn das Motorrad nicht völlig verkohlt war, wenn sie im Baum noch heran kam. Wenn die Injektoren noch unbeschadet waren, wenn diese Art der Magie hier überhaupt funktionierte. Und, ganz wichtig, wenn sie für den Besitz dieser Art der Magie nicht gleich verbrannt wurde. Aber eigentlich war das im Moment wohl ihr geringstes Problem, sie konnte mit Niemandem reden außer mit Jakob. Naja und mit dem Typen da bei Jarel, offensichtlich, allerdings war die Art wie er Jakob nachgerufen hatte nicht die feine englische Art gewesen. Aber wer sagte ihr eigentlich das Jakob hier der Gute war? Na klar, sie lebte noch, das war ihr für den Moment genug der Antworten, zumindest in dieser Sache. Es gab wahrlich noch genug Probleme eines davon wurde erst jetzt deutlich für die Meisten im Raum. Bisher hatte sie mehr im Halbschatten gestanden, aber sie trat nun in den Raum um den Weg für die Anderen frei zu machen. Das Mehr an Licht sorgte dafür das man sie, zumindest besser sehen konnte. Das ihr Gesicht recht blus war war ziemlich offensichtlich die weisen Haare trugen dazu ihren Beitrag der nicht gering war. Aber sie hatte einfach einen sehr hellen Teint, ihre Verletzungen trugen dazu wenig bei. Natürlich war die verletzte linke Schulter für jeden sichtbar, immerhin war ihr Arm an den Oberkörper gebunden worden. Und sie trug dieses schrecklich kratzige Hemd. Was aber erst jetzt wirklich auffiel war die Tatsache das sie eben keine langen Ärmel und Hosenbeine hatte. In diesem halbdunkel konnte man das leicht für Stoff halten. In Wahrheit war ihre Haut, zumindest die man im Moment sehen konnte, über und über mit farbigen Zeichnungen bedeckt. Flammen, Federn, Funken. Das ganze recht realistisch, die Flammen reichten ihr den Hals ein Stückchen hinauf, die Finger und Zehen, die Handflächen und die Fußsohlen. Einfach alles war durch die Bilder bedeckt. Ihr 'Schwert' hielt sie immernoch gesenkt, aber sie wirkte auch weiterhin Kampfbereit. Allerdings wirkte es nicht so als würde sie grundlos auf jemanden losgehen, sie war vergleichsweise ruhig.
Iola gehorchte – selbstverständlich – augenblicklich und mit flinken Händen.
Auch sie versuchte im völlig überfüllten kleinen Raum nicht im Wege zu sein und drückte sich genau wie der offensichtliche Magus in eine Ecke, zumindest so lange bis ihr Vater warm und wohlig auf der Pritsche lag.
Das Mädchen namens Melanie stand immer noch mit dem Besen am Eingang. Die gehörte ins Bett, ganz eindeutig, aber das war weder ihre Entscheidung noch das wichtigste in diesem angespannten Moment. Mehr als ein mahnender Blick zu der hellhaarigen jungen Frau war gerade nicht machbar.
Mit wie bei einem in die Ecke getriebenem Rehkitz angstgeweiteten Augen fixierten den bewusstlosen Ritter. So blass…so reglos…
Und dann…kam Bewegung in den Mann auf der Pritsche.
Das Erwachen des Ritters war…
…unspektakulär.
Ein kurzes, abgehaktes Stöhnen, zittriges Flattern der Augenlieder, gefolgt von einem gehauchten:
„Au…“ und einem Satz(*), der vollkommen fremd klang, denn nicht ganz hier und nicht ganz dort hatten der Schattenläufer seine Muttersprache gewählt, die von den Anwesenden allein Ion verstand.
Erst danach schaffte Jarel es die Augen einen Spalt zu öffnen, doch noch lag keinerlei Erkennen in seinem Blick. Dafür war sein Verstand noch zu vernebelt.
Für die Novizin gab es kein Halten mehr. Sie gab einen erstaunlich hellen, schneidenden Ton der Freude von sich und egal wie voll es war, sie stürzte zur Pritsche, ging neben dem liegenden auf die Knie und nahm seine viel zu kalte Hand zwischen ihre zarten Finger.
(*) „Hat jemand gesehen in welche Richtung der Kodo gerannt ist?“
Auch sie versuchte im völlig überfüllten kleinen Raum nicht im Wege zu sein und drückte sich genau wie der offensichtliche Magus in eine Ecke, zumindest so lange bis ihr Vater warm und wohlig auf der Pritsche lag.
Das Mädchen namens Melanie stand immer noch mit dem Besen am Eingang. Die gehörte ins Bett, ganz eindeutig, aber das war weder ihre Entscheidung noch das wichtigste in diesem angespannten Moment. Mehr als ein mahnender Blick zu der hellhaarigen jungen Frau war gerade nicht machbar.
Mit wie bei einem in die Ecke getriebenem Rehkitz angstgeweiteten Augen fixierten den bewusstlosen Ritter. So blass…so reglos…
Und dann…kam Bewegung in den Mann auf der Pritsche.
Das Erwachen des Ritters war…
…unspektakulär.
Ein kurzes, abgehaktes Stöhnen, zittriges Flattern der Augenlieder, gefolgt von einem gehauchten:
„Au…“ und einem Satz(*), der vollkommen fremd klang, denn nicht ganz hier und nicht ganz dort hatten der Schattenläufer seine Muttersprache gewählt, die von den Anwesenden allein Ion verstand.
Erst danach schaffte Jarel es die Augen einen Spalt zu öffnen, doch noch lag keinerlei Erkennen in seinem Blick. Dafür war sein Verstand noch zu vernebelt.
Für die Novizin gab es kein Halten mehr. Sie gab einen erstaunlich hellen, schneidenden Ton der Freude von sich und egal wie voll es war, sie stürzte zur Pritsche, ging neben dem liegenden auf die Knie und nahm seine viel zu kalte Hand zwischen ihre zarten Finger.
(*) „Hat jemand gesehen in welche Richtung der Kodo gerannt ist?“
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob hatte Jarel wie befohlen ergriffen - so vorsichtig wie möglich, so fest wie nötig - und gemeinsam mit der robusten Meliteleschwester auf die Pritsche gewuchtet. War er leichter geworden? In so kurzer Zeit? Wog das Leben etwas? Die Seele? Spürbar? In ihm zog sich alles zusammen und so gerne er Iolas Zuversicht geteilt hätte, es fiel ihm unfassbar schwer.
Aus Mangel an Raum in der kleinen Zelle, blieb er einfach in dem schmalen Spalt zwischen Kopfende des Lagers und Wand hocken. Im Rücken das wie eine Schießscharte anmutende Fenster, hinter dem das Antlitz Meliteles in ihrer Form als Jungfrau lächelte. Seine Maria. Er legte die Fingerspitzen auf der Nasenwurzel zusammen und flehte eben diese Maria an, ihre Söhne nicht im Stich zu lassen, während Iola, wesentlich praktischer veranlagt, dafür sorgte, dass ihrer beider Vater es warm hatte.
Wenn er so in sich und seine Gebete versank, trat die Welt zurück. Er hätte auch allein hier kauern können... bis Jarel leise stöhnend erwachte und Bewegung in Iola kam. Ein Schmerzenslaut und Worte in einer anderen Sprache kamen dem Schattenläufer über die blassen Lippen. Genug, damit Jakob sofort wieder hellwach und aufmerksam war.
Zeitgleich schlug jemand die kleine, hell klingende Glocke im schmalen Turm neben der Pforte. Mittag. Ach verflucht - Lothar. Er hob in dem Moment lauschend den Kopf, als Varelia auch schon sagte: "Die Mittagsmesse, Jakob." Dessen Blick streifte noch einmal die Züge seines Rittervaters, dann erhob er sich und sah die Erzpriesterin fast hilfesuchend an. Varelia hatte wieder zu ihrer üblich unnahbaren Form zurück gefunden und die grauen Augen richteten sich unerbittlich auf ihn, bereit keinerlei Ausflüchte zu dulden. "Man hat ein Auge auf dich, also sieh zu, dass du pünktlich bist. Lothar wird dich erwarten. Halte ihn hin. Jarel braucht noch Ruhe, bevor er ihm unter die Augen tritt."
Jakob presste die Lippen zusammen und sah auf Jarel hinunter... wohl besser: Lothar sollte ihn in diesem Zustand nicht sehen. Er nickte, wusste aber noch nicht recht, was er dem Mann, der ihn beim letzten Mal schon so schnell durchschaut hatte, sagen sollte.
Varelia schien den Zweifel auf seiner Stirn abzulesen. Sie richtete sich zu ihren ganzen, würdevollen 168 Zentimetern auf und sagte: "Dein Rittervater erholt sich von den Nachwirkungen der verschleppten Lungenentzündung, mit der er hier anreiste und die er zugunsten eures Ausflugs, bei dem ihr ..." Abwartendes Schweigen.
" Enten jagen waren.", hörte Jakob sich tonlos vervollständigen.
"...Enten jagen wart und er sich eine Schwäche des Herzens durch die Nässe und die nicht auskurierte Krankheit zugezogen hat. Ich wünsche, dass er nicht aufgeregt wird, bevor er nicht vollständig genesen ist. Richte eurem Großmeister meine Grüße aus und nun geh." Eine fast ungeduldig scheuchende Geste mit der Hand, der Jakob sich nach kurzem zögern beugte. Nicht jedoch ohne endlich Slava noch einen Blick zu zuwerfen, der ganz klar sagte, dass dieses Huhn noch nicht gerupft war. Doch unter dem gestrengen Räuspern der Erzpriesterin wagte er keinen weiteren Ausfall, sondern schlängelte sich zwischen alle den Leuten durch zur Tür.
Bei Melanie blieb er kurz stehen. "Tut mir Leid, man erwartet mich im Tempel meines Ordens. Aber keine Sorge, hier bist du gut aufgehoben und der Freiherr spricht ebenfalls Englisch. Ich bin bald zurück.", sagte er in ihrer Sprache, bevor er die Treppe hinunter verschwand.
weiter im Ordenskloster
Aus Mangel an Raum in der kleinen Zelle, blieb er einfach in dem schmalen Spalt zwischen Kopfende des Lagers und Wand hocken. Im Rücken das wie eine Schießscharte anmutende Fenster, hinter dem das Antlitz Meliteles in ihrer Form als Jungfrau lächelte. Seine Maria. Er legte die Fingerspitzen auf der Nasenwurzel zusammen und flehte eben diese Maria an, ihre Söhne nicht im Stich zu lassen, während Iola, wesentlich praktischer veranlagt, dafür sorgte, dass ihrer beider Vater es warm hatte.
Wenn er so in sich und seine Gebete versank, trat die Welt zurück. Er hätte auch allein hier kauern können... bis Jarel leise stöhnend erwachte und Bewegung in Iola kam. Ein Schmerzenslaut und Worte in einer anderen Sprache kamen dem Schattenläufer über die blassen Lippen. Genug, damit Jakob sofort wieder hellwach und aufmerksam war.
Zeitgleich schlug jemand die kleine, hell klingende Glocke im schmalen Turm neben der Pforte. Mittag. Ach verflucht - Lothar. Er hob in dem Moment lauschend den Kopf, als Varelia auch schon sagte: "Die Mittagsmesse, Jakob." Dessen Blick streifte noch einmal die Züge seines Rittervaters, dann erhob er sich und sah die Erzpriesterin fast hilfesuchend an. Varelia hatte wieder zu ihrer üblich unnahbaren Form zurück gefunden und die grauen Augen richteten sich unerbittlich auf ihn, bereit keinerlei Ausflüchte zu dulden. "Man hat ein Auge auf dich, also sieh zu, dass du pünktlich bist. Lothar wird dich erwarten. Halte ihn hin. Jarel braucht noch Ruhe, bevor er ihm unter die Augen tritt."
Jakob presste die Lippen zusammen und sah auf Jarel hinunter... wohl besser: Lothar sollte ihn in diesem Zustand nicht sehen. Er nickte, wusste aber noch nicht recht, was er dem Mann, der ihn beim letzten Mal schon so schnell durchschaut hatte, sagen sollte.
Varelia schien den Zweifel auf seiner Stirn abzulesen. Sie richtete sich zu ihren ganzen, würdevollen 168 Zentimetern auf und sagte: "Dein Rittervater erholt sich von den Nachwirkungen der verschleppten Lungenentzündung, mit der er hier anreiste und die er zugunsten eures Ausflugs, bei dem ihr ..." Abwartendes Schweigen.
" Enten jagen waren.", hörte Jakob sich tonlos vervollständigen.
"...Enten jagen wart und er sich eine Schwäche des Herzens durch die Nässe und die nicht auskurierte Krankheit zugezogen hat. Ich wünsche, dass er nicht aufgeregt wird, bevor er nicht vollständig genesen ist. Richte eurem Großmeister meine Grüße aus und nun geh." Eine fast ungeduldig scheuchende Geste mit der Hand, der Jakob sich nach kurzem zögern beugte. Nicht jedoch ohne endlich Slava noch einen Blick zu zuwerfen, der ganz klar sagte, dass dieses Huhn noch nicht gerupft war. Doch unter dem gestrengen Räuspern der Erzpriesterin wagte er keinen weiteren Ausfall, sondern schlängelte sich zwischen alle den Leuten durch zur Tür.
Bei Melanie blieb er kurz stehen. "Tut mir Leid, man erwartet mich im Tempel meines Ordens. Aber keine Sorge, hier bist du gut aufgehoben und der Freiherr spricht ebenfalls Englisch. Ich bin bald zurück.", sagte er in ihrer Sprache, bevor er die Treppe hinunter verschwand.
weiter im Ordenskloster
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Samstag 26. August 2023, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
"Die Jugend.", seufzte die Erzpriesterin verhalten und wandte sich dann an den Freiherrn: "Mich rufen meine Pflichten. Der Klingenmeister ist bei den Schwestern Philippa und Violetta in besten Händen, seid versichert." Ihr Blick glitt zum Magus, schloss ihn gleichermaßen in ihre nächsten Worte ein. "Ich nehme Euch gern als Gäste in meinem Haus auf, wenn Ihr Euch an unsere Regeln haltet." Die man ihnen erläutern würde... Varelia selbst wand sich hinter Philippa hindurch und verließ ebenfalls den kleinen Raum.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1260
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Jarel kam zu sich. Nach viel zu lange und viel zu bangen Minuten. Und wieder einmal wunderte Slava sich über sich selbst und wie er überhaupt Gefühle hatte entwickeln können. Waren ihm die nicht ein für allemal abtrainiert worden?
Was es aber tatsächlich auslöste würde er vermutlich erst später sagen können, noch war er im Leistungsmodus und konnte es sich auch nicht erlauben, den herunterzufahren. Was Jarel sagte verstand er nicht, war aber auch gar nicht wichtig, zu groß war die Erleichterung.
Varelia schickte schließlich Jakob weg und Slava war richtiggehend dankbar. Den 'es gibt noch etwas zu rupfen' Blick gab er allerdings zurück. Eine Waffe unterschlagen, ja, da gab es durchaus noch etwas zu klären und dabei ging es nicht darum wer Jarel auf die schiefe Bahn gebracht hatte... oder, nun, vielleicht doch.
Und Vareila gab dem Jungen auch gleich noch eine Ausrede mit. Beim Enten jagen... Interessant. Aber auch die Rückschlüsse, welche diese Notwendigkeit überhaupt erst schuf. Slavas Blick sprang kurz hin und her. Klar, Hier war der Tempel der Melitele, aber beide waren der Flammenrose verpflichtet, Jakob ging dorthin zurück und man würde sich fragen wo Jarel blieb. Flammenrose in Wyzima. Richtig, hier herrschte deren Großmeister, der stand auch noch über von Herrenloh aber unter dem Hierarchen. Und weshalb sollte er nicht auch politisch aus dieser Reise Profit schlagen.
Aber erst einmal hier die Wogen glätten.
So oder so... es würde noch mehr Ärger geben im Orden. Warum musste er sich auch so einem totalitären Verein anschließen? Im Staatsdienst wäre zwar die Frage aufgekommen, ob so jemand noch integer war oder erpressbar geworden oder nur unzuverlässig, aber mit dem nötigen Rückhalt in den eigene Reihen und einm Gefall hier und da wäre das schon vertuscht worden. Da ging es im Orden wohl anders zu.
Jakob war verschwunden und erst jetzt blieb sein Blick länger auf dem hellen asiatischen Mädchen haften. Englisch...
Die Erzpriesterin verabschiedete sich ebenfalls, er quittierte das mit einen Nicken plus angedeuteter Verbeugung.
"Wir werden uns die Regel erklären lassen und sie selbstverständlich achten. Habt vielen Dank für eure Gastfreundschaft."
Jakob war weg, Violetta blieb und die andere, was? Krankenschwester? Und eben die Asiatin.
Slava wich keine Handbreit von Jarels Seite. Nachdem die Zelle leer geworden war setzte er sich ans Kopfende, wenn er wach werden würde... bis dahin aber:
"Ich bin Vyacheslav Sokolov, In meiner Welt Oberst, hier eben Freiherr von... und ein Berater des Regenten von Nowigrad. Dann sind sie also auch eine Reisende." stellte er auf englisch fest. "Woher kommen sie?" was in dem Fall alles meinte. Welt, Land, Zeit....
Was es aber tatsächlich auslöste würde er vermutlich erst später sagen können, noch war er im Leistungsmodus und konnte es sich auch nicht erlauben, den herunterzufahren. Was Jarel sagte verstand er nicht, war aber auch gar nicht wichtig, zu groß war die Erleichterung.
Varelia schickte schließlich Jakob weg und Slava war richtiggehend dankbar. Den 'es gibt noch etwas zu rupfen' Blick gab er allerdings zurück. Eine Waffe unterschlagen, ja, da gab es durchaus noch etwas zu klären und dabei ging es nicht darum wer Jarel auf die schiefe Bahn gebracht hatte... oder, nun, vielleicht doch.
Und Vareila gab dem Jungen auch gleich noch eine Ausrede mit. Beim Enten jagen... Interessant. Aber auch die Rückschlüsse, welche diese Notwendigkeit überhaupt erst schuf. Slavas Blick sprang kurz hin und her. Klar, Hier war der Tempel der Melitele, aber beide waren der Flammenrose verpflichtet, Jakob ging dorthin zurück und man würde sich fragen wo Jarel blieb. Flammenrose in Wyzima. Richtig, hier herrschte deren Großmeister, der stand auch noch über von Herrenloh aber unter dem Hierarchen. Und weshalb sollte er nicht auch politisch aus dieser Reise Profit schlagen.
Aber erst einmal hier die Wogen glätten.
So oder so... es würde noch mehr Ärger geben im Orden. Warum musste er sich auch so einem totalitären Verein anschließen? Im Staatsdienst wäre zwar die Frage aufgekommen, ob so jemand noch integer war oder erpressbar geworden oder nur unzuverlässig, aber mit dem nötigen Rückhalt in den eigene Reihen und einm Gefall hier und da wäre das schon vertuscht worden. Da ging es im Orden wohl anders zu.
Jakob war verschwunden und erst jetzt blieb sein Blick länger auf dem hellen asiatischen Mädchen haften. Englisch...
Die Erzpriesterin verabschiedete sich ebenfalls, er quittierte das mit einen Nicken plus angedeuteter Verbeugung.
"Wir werden uns die Regel erklären lassen und sie selbstverständlich achten. Habt vielen Dank für eure Gastfreundschaft."
Jakob war weg, Violetta blieb und die andere, was? Krankenschwester? Und eben die Asiatin.
Slava wich keine Handbreit von Jarels Seite. Nachdem die Zelle leer geworden war setzte er sich ans Kopfende, wenn er wach werden würde... bis dahin aber:
"Ich bin Vyacheslav Sokolov, In meiner Welt Oberst, hier eben Freiherr von... und ein Berater des Regenten von Nowigrad. Dann sind sie also auch eine Reisende." stellte er auf englisch fest. "Woher kommen sie?" was in dem Fall alles meinte. Welt, Land, Zeit....
- Avarion DeSpaire
- Spieler Level 4
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- Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
- Lebenslauf:
Der beinahe Tote regte sich und bei den gegrunzten Worten musste Ion schmunzeln. Ein wenig war er erleichtert das dieser mal wieder dem Tod von der Schippe gesprungen war. Das Raubtier in ihm war wehrhaft und der ganze Kerl in vielen Dingen einfach zu stur. Manchmal auch zu stur zum sterben.
Der Stein in den Fingern. Jedes Wort das Gesprochen wurde, verstand Ion und bemerkte nicht einmal, dass es verschiedene waren. Von einem Englisch hatte er noch nie gehört, was aber nichts heißen sollte. Sowohl in seiner als auch in dieser Welt gab es so viele unterschiedliche Sprachen und noch mehr Dialekte. Von gegrunzt bis gesungen. Da konnte alles dabei sein. Die Erzpriesterin schickte erst den jungen Mann weg, der sich so rührend um Jarel sorgte und verließ danach selber das Zimmer. Aufgaben und Pflichten warteten auf sie. Die Obersten solcher Einrichtungen waren immer beschäftigt und doch wusste keiner so Recht was sie tatsächlich Tagfüllendes zu erledigen hatten. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft." verabschiedete sich Ion von ihr und neigte wieder leicht verbeugend den Kopf. Wenn das so weiter ging, würde er noch einen Steifen Nacken bekommen.
Das blasse Mädchen hatte Ion schon gesehen, aber die Bilder auf ihrer Haut nicht. Nun aber, wo sie aus dem Schatten heraus etwas ins Licht getreten war konnte er sie sehen. Und er sah sie sich an, nein starrte sie an. Die Bilder waren so detailliert und genau, als könne er sie greifen. Es kam ihm beinahe so vor, als würde das Feuer sich bewegen. Als er selber bemerkte, dass er sie anstarrte, räusperte er sich und versuchte weg zu sehen. "Entschuldigt. Ich wollte euch nicht ... Das ist eine wirklich beeindruckende Arbeit." wobei er auf ihre Tätowierungen deutete. "Wer?..." weiter kam er nicht. Denn auch der Freiherr wand sich nun an das weißhaarige Mädchen, das von der Haar, Haut und Augenfarbe auch Ions Tochter sein konnte.
Wieder die Fassung zurück gewinnend straffte sich Ion und strich sich wie automatisch mit den Händen über die Robe, als wollte er sich richten. Den Blick von den Bildern auf der haut konnte er allerdings nicht ganz abwenden. Irgendetwas war daran, was er nicht greifen konnte. So atmete er durch, lehnte sich wieder an die Wand und schloss die Augen. Die Sichtbare Welt verschwand und seine Sinne übernahmen die Arbeit. Er fühlte die Energien, die in diesem Tempel zu Hause waren, wie sie flossen, als liefen sie paralell zu den Menschen hier offensichtlich durch die Gänge. Dann gab es Punkte die sich intensiver anfühlten, stationär und ruhend hinter den Mauern befindlich. Und da war noch etwas anderes, ganz nahe und mehr ein schwaches Echo, als wirklich Energie. Langsam öffnete Ion die Augen wieder, die noch einen Moment lang beide Violett waren, und beide waren auf Melanie gerichtet. Er schmunzelte leicht.
Mit jedem weiteren Blinzeln zog sich das violett aus dem zweiten Auge zurück und Ion folgte den Worten Sokolovs, selber weiter schweigend.
Der Stein in den Fingern. Jedes Wort das Gesprochen wurde, verstand Ion und bemerkte nicht einmal, dass es verschiedene waren. Von einem Englisch hatte er noch nie gehört, was aber nichts heißen sollte. Sowohl in seiner als auch in dieser Welt gab es so viele unterschiedliche Sprachen und noch mehr Dialekte. Von gegrunzt bis gesungen. Da konnte alles dabei sein. Die Erzpriesterin schickte erst den jungen Mann weg, der sich so rührend um Jarel sorgte und verließ danach selber das Zimmer. Aufgaben und Pflichten warteten auf sie. Die Obersten solcher Einrichtungen waren immer beschäftigt und doch wusste keiner so Recht was sie tatsächlich Tagfüllendes zu erledigen hatten. "Vielen Dank für die Gastfreundschaft." verabschiedete sich Ion von ihr und neigte wieder leicht verbeugend den Kopf. Wenn das so weiter ging, würde er noch einen Steifen Nacken bekommen.
Das blasse Mädchen hatte Ion schon gesehen, aber die Bilder auf ihrer Haut nicht. Nun aber, wo sie aus dem Schatten heraus etwas ins Licht getreten war konnte er sie sehen. Und er sah sie sich an, nein starrte sie an. Die Bilder waren so detailliert und genau, als könne er sie greifen. Es kam ihm beinahe so vor, als würde das Feuer sich bewegen. Als er selber bemerkte, dass er sie anstarrte, räusperte er sich und versuchte weg zu sehen. "Entschuldigt. Ich wollte euch nicht ... Das ist eine wirklich beeindruckende Arbeit." wobei er auf ihre Tätowierungen deutete. "Wer?..." weiter kam er nicht. Denn auch der Freiherr wand sich nun an das weißhaarige Mädchen, das von der Haar, Haut und Augenfarbe auch Ions Tochter sein konnte.
Wieder die Fassung zurück gewinnend straffte sich Ion und strich sich wie automatisch mit den Händen über die Robe, als wollte er sich richten. Den Blick von den Bildern auf der haut konnte er allerdings nicht ganz abwenden. Irgendetwas war daran, was er nicht greifen konnte. So atmete er durch, lehnte sich wieder an die Wand und schloss die Augen. Die Sichtbare Welt verschwand und seine Sinne übernahmen die Arbeit. Er fühlte die Energien, die in diesem Tempel zu Hause waren, wie sie flossen, als liefen sie paralell zu den Menschen hier offensichtlich durch die Gänge. Dann gab es Punkte die sich intensiver anfühlten, stationär und ruhend hinter den Mauern befindlich. Und da war noch etwas anderes, ganz nahe und mehr ein schwaches Echo, als wirklich Energie. Langsam öffnete Ion die Augen wieder, die noch einen Moment lang beide Violett waren, und beide waren auf Melanie gerichtet. Er schmunzelte leicht.
Mit jedem weiteren Blinzeln zog sich das violett aus dem zweiten Auge zurück und Ion folgte den Worten Sokolovs, selber weiter schweigend.
- Melanie Johnston
- Spieler Level 3
- Beiträge: 254
- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Melanie hatte das ganze Geschehen das auf das ruhigere atmen von Jarel folgte genau beobachtet. In ihren bisherigen Vermutungen wurde sie bestärkt, aber andere brachten ihre Sicht auf die Dinge wieder etwas ins wanken. Das Jakob sich von ihr für's erste verabschiedete verwirrte sie dann doch etwas. Er war doch so besorgt gewesen um Iola und auch Jarel und ein bisschen bildete sie sich auch ein das er um sie besorgt war. Leicht zuckte sie bei diesem Gedanken die Achseln, auch weil sie seine Entscheidung zu gehen nicht ganz nachvollziehen konnte. Sie würde ihre Freunde für Nichts und Niemanden zurück lassen, sie würde ohne zu zögern für sie ihr Leben geben. Und das hier schienen doch mehr als Freunde für Jakob zu sein. Sie selbst konnte die bisher bekannten schwerlich, nach so kurzer Zeit, als Freunde bezeichnen. Aber sie hatten ihr geholfen und das war für den Anfang das was hier einem Freund nahe kam
Also würde sie bleiben!
Auch wenn die Worte von Jakob sie etwas verwirrten, sie war hier sicher und der der sich um Jarel gekümmert hatte konnte Englisch? Ihr blieb in dem Moment nicht genug Zeit länger darüber nach zu denken, zu sehr lenkten sie die Blicke, die der hochgewachsene Mann, ihr zu warf ab. Und für den Augenblick fiel es ihr schwer die Art der Blicke ein zuordnen. Sicher wurde sie zuhause des öfteren angestarrt, selbst für ihre Welt war ihr äußeres nicht alltäglich. Auch wenn sie nicht das Gefühl hatte das er sie aus Gründen die eher sexuell begründet waren anstarrte, so zog sie überflüssiger Weise an einem eim Hosenbein um sich etwas zu bedecken. Erst durch die englischen Worte des Mannes bei Jarel wurde sie wieder etwas aufmerksamer, was ihre sonstige Umgebung anging.
Sie verstand die Worte, aber sie konnte diesen im Augenblick nur wenig bedeutung zuordnen. Auch das Wort 'Reisende' verwirrte sie eher etwas, das sie HIER nicht nur auf der Durchreise sein würde war ihr mittlerweile klar geworden. Akzeptanz war in diesem Fall aber die klügere Entscheidung, was würde ihr Wahnsinn in diesem Fall auch bringen. Ändern an ihrer Situation würde es nichts.
Normalerweise wäre die Antwort auf seine Frage 'Kensington, London' gewesen, aber ihre Situation und auch Jakobs Erklärung ließen sie etwas anderes sagen. "Erde, London, 2024" alleine der Akzent ließ die Antwort London ziemlich glaubwürdig werden. "Wie geht es ihm?" Sie nickte Richtung Jarel, kein Freund, aber das was dem hier am nächsten kam.
Also würde sie bleiben!
Auch wenn die Worte von Jakob sie etwas verwirrten, sie war hier sicher und der der sich um Jarel gekümmert hatte konnte Englisch? Ihr blieb in dem Moment nicht genug Zeit länger darüber nach zu denken, zu sehr lenkten sie die Blicke, die der hochgewachsene Mann, ihr zu warf ab. Und für den Augenblick fiel es ihr schwer die Art der Blicke ein zuordnen. Sicher wurde sie zuhause des öfteren angestarrt, selbst für ihre Welt war ihr äußeres nicht alltäglich. Auch wenn sie nicht das Gefühl hatte das er sie aus Gründen die eher sexuell begründet waren anstarrte, so zog sie überflüssiger Weise an einem eim Hosenbein um sich etwas zu bedecken. Erst durch die englischen Worte des Mannes bei Jarel wurde sie wieder etwas aufmerksamer, was ihre sonstige Umgebung anging.
Sie verstand die Worte, aber sie konnte diesen im Augenblick nur wenig bedeutung zuordnen. Auch das Wort 'Reisende' verwirrte sie eher etwas, das sie HIER nicht nur auf der Durchreise sein würde war ihr mittlerweile klar geworden. Akzeptanz war in diesem Fall aber die klügere Entscheidung, was würde ihr Wahnsinn in diesem Fall auch bringen. Ändern an ihrer Situation würde es nichts.
Normalerweise wäre die Antwort auf seine Frage 'Kensington, London' gewesen, aber ihre Situation und auch Jakobs Erklärung ließen sie etwas anderes sagen. "Erde, London, 2024" alleine der Akzent ließ die Antwort London ziemlich glaubwürdig werden. "Wie geht es ihm?" Sie nickte Richtung Jarel, kein Freund, aber das was dem hier am nächsten kam.
Iola kniete neben der Pritsche, die Finger des Patienten, die im Vergleich zu ihren schmalen Händen wie Pranken wirkten, mit den ihren Verschränkt. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Ritter, der sich mühsam zurück ins Hier und Jetzt kämpfte. Noch rollten die Augen des Kranken wild, noch fixierte er nichts, noch murmelte er – wenn überhaupt - nur wirres Zeug.
Ihre Aufmerksamkeit schwenkte jedoch kurz um als sie hörte, wie sich der Fremde, der ihrem Vater zusammen mit Jakob das Leben gerettet hatte die Verletzte ansprach. Eine fremde Sprache. Völlig fremd. Und doch sprachen sowohl Jakob diese Sprache, als auch die Verletzte und dieser Mann mit den Narben.
Alles Reisende?
„Darf ich fragen wer Ihr seid…“, fragte sie ausnehmend höflich in der hiesigen Gemeinsprache in Slavas Richtung und dann in der älteren Rede in Richtung Ion. „…woher ihr kommt und in welcher Beziehung ihr zum Patienten steht?“
Die Stimme der jungen Frau war erstaunlich. Im Gegensatz zu ihrer zarten Gestalt wirkte das gesprochene Wort rau, fast wie das Schnurren einer Katze. Und noch etwas könnte den Elfen irritieren:
Sie sprach die ältere Rede fließend, fehlerfrei und…mit thalasischem Akzent.
Ihre Aufmerksamkeit schwenkte jedoch kurz um als sie hörte, wie sich der Fremde, der ihrem Vater zusammen mit Jakob das Leben gerettet hatte die Verletzte ansprach. Eine fremde Sprache. Völlig fremd. Und doch sprachen sowohl Jakob diese Sprache, als auch die Verletzte und dieser Mann mit den Narben.
Alles Reisende?
„Darf ich fragen wer Ihr seid…“, fragte sie ausnehmend höflich in der hiesigen Gemeinsprache in Slavas Richtung und dann in der älteren Rede in Richtung Ion. „…woher ihr kommt und in welcher Beziehung ihr zum Patienten steht?“
Die Stimme der jungen Frau war erstaunlich. Im Gegensatz zu ihrer zarten Gestalt wirkte das gesprochene Wort rau, fast wie das Schnurren einer Katze. Und noch etwas könnte den Elfen irritieren:
Sie sprach die ältere Rede fließend, fehlerfrei und…mit thalasischem Akzent.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1051
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Der Kampf an die Oberfläche war anstrengend und zäh.
Sowohl das Bild, neben Ion gestanden und die Szene von außen betrachtet zu haben als auch die warme, angenehme Erinnerung an den Traum hielten ihn in mehr oder minder sanfter Umarmung zurück, doch irgendwann schaffte er es doch.
Da waren…Iola. Sie hielt seine Hand, sah aber nicht in seine Richtung, sondern zu einem Mann, der hinter ihm saß. Ein Mann, der in einer fremden Sprache mit jemandem Sprach.
Eine Stimme, die er kannte. Slava…
Ja. Slava war hier gewesen, hatte zusammen mit Jakob um sein Leben gekämpft.
Und offensichtlich gewonnen.
Einen Moment stach Bedauern in Jarels Seele, zu gern wäre er in diesem Traum geblieben, statt hier in einer Welt voller Schmerzen und Kälte zu erwachen.
Nur…war diese Welt nicht real. Und wäre er dort geblieben…
Langsam dämmerte dem Schattenläufer, was hier vorgegangen war.
Und wie knapp er am eigenen Ableben vorbei geschrammt war.
Mühsam sah er sich im Raum um. Das Mädchen, das vom Himmel gefallen war. Ion…natürlich Ion, der seltsamerweise wieder an genau dem Ort aufgetaucht war, wo Leben und Tod Hand in Hand gingen. Iola. Seine Kleine, furchtbar blass und mit von Tränen roten Augen. Und Slava.
Sein Herz wollte schneller schlagen und sogleich beschwerte sich sein Körper mit einem schmerzhaften Stich.
Der Schattenläufer verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse.
Aber er sagte nichts.
Die anderen unterhielten sich und die Stimme zu heben war er weder willens noch in der Lage.
Vielleicht war es besser, dem Drängen seines Körpers zu folgen und die Augen wieder zu schließen.
Schlafen. Ausruhen.
Doch…sie machten sich sicher Sorgen.
Also noch durchhalten. Noch ein wenig.
Slava war hier. Iola war hier.
Das sorgte für Wärme in seinem Herzen und hielt ihn wach.
Sowohl das Bild, neben Ion gestanden und die Szene von außen betrachtet zu haben als auch die warme, angenehme Erinnerung an den Traum hielten ihn in mehr oder minder sanfter Umarmung zurück, doch irgendwann schaffte er es doch.
Da waren…Iola. Sie hielt seine Hand, sah aber nicht in seine Richtung, sondern zu einem Mann, der hinter ihm saß. Ein Mann, der in einer fremden Sprache mit jemandem Sprach.
Eine Stimme, die er kannte. Slava…
Ja. Slava war hier gewesen, hatte zusammen mit Jakob um sein Leben gekämpft.
Und offensichtlich gewonnen.
Einen Moment stach Bedauern in Jarels Seele, zu gern wäre er in diesem Traum geblieben, statt hier in einer Welt voller Schmerzen und Kälte zu erwachen.
Nur…war diese Welt nicht real. Und wäre er dort geblieben…
Langsam dämmerte dem Schattenläufer, was hier vorgegangen war.
Und wie knapp er am eigenen Ableben vorbei geschrammt war.
Mühsam sah er sich im Raum um. Das Mädchen, das vom Himmel gefallen war. Ion…natürlich Ion, der seltsamerweise wieder an genau dem Ort aufgetaucht war, wo Leben und Tod Hand in Hand gingen. Iola. Seine Kleine, furchtbar blass und mit von Tränen roten Augen. Und Slava.
Sein Herz wollte schneller schlagen und sogleich beschwerte sich sein Körper mit einem schmerzhaften Stich.
Der Schattenläufer verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse.
Aber er sagte nichts.
Die anderen unterhielten sich und die Stimme zu heben war er weder willens noch in der Lage.
Vielleicht war es besser, dem Drängen seines Körpers zu folgen und die Augen wieder zu schließen.
Schlafen. Ausruhen.
Doch…sie machten sich sicher Sorgen.
Also noch durchhalten. Noch ein wenig.
Slava war hier. Iola war hier.
Das sorgte für Wärme in seinem Herzen und hielt ihn wach.