Die Sturmfelder außerhalb Nowigrads

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Sindra wirkte aggressiv, vielleicht war sie zu lange ein Bär gewesen, zu lange eine Raubkatze... sie schien ihn verteidigen zu wollen, aber er war es gewohnt, wie Abschaum gesehen zu werden. Und wie sah er schon aus? dreckig, stinkend, Blutverschmiert... zum Teil sein eigenes, manches davon von der Hexe und manches von den Eichhörnchen. Nur die Augen und die Schwerter wiesen ihn als Hexer aus. Aber als eher erbärmlichen, dass war ihm schon klar. Allerdings baute er sein Selbstbewusstsein nicht darauf.
Einen wie ihm bekam man so leicht nicht kleine, egal was man ihm wegnahm, egal wie sehr man ihn erniedrigte und egal was man ihm zufügte, er war ein Kater, er würde immer auf die Füsse fallen. So lange bis die 9 Leben aufgebraucht waren. Er würde immer wieder aufstehen und eine gerümpfte Nase brachte ihn nciht um, ein abschätziger Blick brachte ihn nicht um.
"Sindra... lass..." er legte ihr eine Hand auf den Arm.
Es gelang dem Hexer ein verschlagenes Grinsen aufzusetzen, seine Augen blitzten.
"Wer will mich sehen?"
Der Wachhabende zuckte mit dem Schultern.
"Ich hab nur den Befehl. Kommt einfach mit. Ich bitt euch, Meister Hexer, macht keinen Ärger."
Reuven nickte.
"Wir begleiten ihn, Sindra. Es ist schon in Ordnung."
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Sindra
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Lebenslauf:

Die kleine senkte den Blick und murmelte etwas, Aber sie wich nicht von der Seite des Hexers, bestand immer noch darauf, ihn zu stützen.
Quer durch die Stadt, bis zu einem ihr unbekanntem Haus.
Und auch als eine Wache ihr den Hexer ‚abnehmen‘ wollte ging sie nicht, sondern starrte den Mann nur angriffslustig an und zischte in einem Ton an, der klang wie eine seltsame Mischung aus Klapperschlange und Raubkatze.

Hier kommen die beiden an.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

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Von: Ferneck - das kleine Haus der Heilerin und der Alchemistin
Zeitpunkt: 31. Juli, Vormittag
Betrifft: Voli, Lysira, Sarray
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Ljerka war einfach spazieren gegangen. Zunächst.
Sie wollte einige Zutaten sammeln, das hatte sie auch getan, aber dann zog sie nichts nach Hause. sicher, sie hätte nach Sarray sehen wollen, aber sie war überzeugt, dass diese nach ein paar Stunden Schlaf wieder auf den Beinen wären, aber sie legte es nicht darauf an, noch einmal der Bruxa über den Weg zu laufen. Bei dem Gedanken daran, was die Zwergin alles anschleppte wollte sie lachen und weinen gleichzeitig. Da war die merkwürdige Halbelfe noch das harmloseste gewesen, eine Nekromantin und ein Toter, ein Hexer... und nun eine Bruxa. Was kam als nächstes? Ein zahmer Ghule? Ein verletzter Ertrunkener?
Gut, den Werwolf hatte sie gefunden, aber sie war auch hinreichend schockiert gewesen, als sie es entdeckt hatte. Sie nahm das nicht auf die leichte Schulter. Es gab einen Grund, weswegen Hexer diese Wesen jagten, zu glauben, sie wären ganz nett nur weil sie sich im Moment friedlich verhielten war ein Trugschluss.
Sie war bei weitem kein Feind der Anderlinge, aber Monster blieben nun einmal Monster.
Die Entbösung des Bösen...
Und irgendwie hatten ihre Beine sie immer weiter von Zuhause weggeführt, zu einem Felsen hin, an dem sie in etwas entfernter Höhe eine Höhle erkennen konnte.
Und dann hatte die Neugier überhand genommen. Sie war hochgeklettert und schon bald hatte sie eine Ahnung, was sie hier gefunden hatte.
In der Höhle fand sie eine ganze Kollektion an Rumflaschen... auch wenn sie den ernsten Hintergrund begriff brachte es ihr ein Lächeln auch die Lippen. Sie hatte Jarels Versteck gefunden. Er war schon lange weg und sie vermisste die Unterhaltungen und seine Besuche fast. Er war längst ein guter Freund geworden... Ja, er war ein Werwolf... aber auch ein Mensch. ein guter Mensch.
Konnte eine Bruxa ein guter Mensch sein? Und ein Toter?
...ein Hexer?
Gedanken, die sie nicht lösen konnte. Sie wollte nicht zugeben, dass der Hexer vielleicht echt gehabt hatte, dass man den einen Menschen hatte töten müssen um viele andere zu schützen... Aber so wollte sie nicht denken. Sie hatte den Krieg gesehen, man durfte nicht anfangen sich einen Mord zu rechtfertigen.
Sie hatte die Falschen betrachtet, es waren allesamt gute Erzeugnisse, fast schade drum, dass er sie wegkippte... Und dann war es schon irgendwie spät geworden, und sie hatte sich noch an etwas anderes erinnert... Der Sonnenaufgang. Er hatte ihn ihr beschrieben.
Sie hatte also so gut es eben ging in der Höhle übernachtet. Es war trocken und sogar wärmer als gedacht und kurz bevor es dämmerte war sie um den Berghang herum geklettert, ein schmaler Sims, den sie sich entlang tastete.
Sie sah nicht nach unten, ein Fehltritt und es wäre aus.
Sie war aber auch leichtsinnig. Genau das hätte sie Jarel vorgeworfen... Viel zu hoher sinnloser Wagemut.
Aber es gelang ihr und sie wurde belohnt.
Über dem Wald und in einiger Entfernung über einem Felsrücken konnte sie den Sonnenaufgang in allen Farben bewundern, erst Violett, dann orange und rot und schließlich gelb ging sie auf. Noch eine ganze Weile saß sie ergriffen und genoss den Moment, nahm ihn mit jeder Faser ihres Herzens auf um später in harten Zeiten davon zu zehren. Schöne Moments wie diese musste man sich bewahren.
Und dann war auch dieser Augenblick vorbei.
Sie machte sich langsam und fast widerstrebend auf den Rückweg, nicht ohne zuvor aus kleinen Steinchen einen kleinen Turm zu hinterlassen. Vielleicht stand er lange genug, dass Jarel ihn fand, sollte er wieder hierher zurück kehren. Sie lächelte bei dem Gedanken und kletterte zurück.
Doch den Berghang hinab kam sie nicht weit. Sie höret das Kläffen.
Und ehe sie unten ankam sah sie auch die Meute. Vier... nein Fünf verwilderte Haushunde. Am Berg konnten sie sie nicht erreichen, also kletterte sie wieder nach oben, fluchte.
Sie würde warten, irgendwann würden die Biester schon wieder abhauen, sie musste nur Geduld haben.
Und genau das tat sie. Sie saß oben auf einem Vorsprung und blickt hinab. auch die Hunde - einer davon war besonders klein und hässlich - machten noch eine Weile Terror, dann kamen sie zur Ruhe und befanden offenbar, dass auch sie nur Geduld haben mussten, bis die Beute herab kam.
Wer den längeren Atem hatte würde sich zeigen, notfalls würde sie mit Steinen werfen...
...und dann kam irgendwann wieder Bewegung in die Biester... Ljerka konnte es nicht ganz präzise erkennen, aber offenbar näherte sich jemand. Noch versperrten die Bäum die Sicht.
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Voli
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Der Vran hatte seine Einwände bezüglich des Umhangs, welchen die Bruxa ihm bot. Dieser mochte wohl von der Größe her für die Statur eines Hünen und damit auch geeignet sein, doch war er für einen Menschen geschnitten und sah an dem Vran mehr als seltsam aus. Der lange Reptilienhals wölbte sich im Nacken wie ein Buckel und der massige, verräterische Schweif, welchen sich Voli um den Bauch wickeln musste, sorgte ringsum für eine Wölbung, die die fettringe des wohlhabendsten Tavernenbesitzers des Kontinents locker in den Schatten gestellt hätte.
Voli sah schlicht aus wie ein fetter, buckliger Oger und bewegte sich auch wie einer, musste er doch ohne das gewohnte Gegengewicht seines Schweifs ordentlich mit seiner Balance kämpfen und watschelte daher wie ein Pinguin.

Das so ungleiche Trio wanderte zielstrebig die Straßen in Richtung Osten und schließlich Südosten ab und zog dabei viele Blicke auf sich, doch niemand wagte es, sie aufzuhalten oder anzusprechen, abgesehen von einem betrunkenen auf einer Brücke, der wohl Interesse an der Zwergin zeigte und aufdringlich wurde. Voli spielte mit dem Gedanken den Mann einfach in den Fluss zu schmeißen, aber die Bruxa entschärfte die Situation effektiv, wenn auch nicht sonderlich elegant. Sie kamen schließlich an der Stelle an, wo Voli die Fährte der gesuchten Frau gefunden hatte und folgten dieser weiter, bis die Spur von der staubigen, viel genutzten Straße in Richtung Wildnis und Berge abknickte und höchstens noch schmalen Trampelpfaden und Wildwechseln folgte. Als dies passierte und das Treffen mit anderen Menschen immer unwahrscheinlich wurde, streifte Voli die Kapuze zurück und wickelte seinen Schwanz von der Hüfte; ein wahrhaft befreiendes Gefühl.

Sie kamen den Bergen - sofern man sie überhaupt so nennen wollte, wirkten sie doch eher wie felsige, dicht bewachsene Auswüchse auf dem sonst so flachen Antlitz von Redanien - immer näher. Die Landschaft wurde zunehmend hügeliger, benutzte Pfade wurden seltener und verschwanden schließlich vollständig, sodass man förmlich Pionierarbeit leisten musste. Ihr Ziel war wohl eines dieser dicht bewachsenen Auswüchse auf einem Hügel, der dem Flachland zum Trotze gratig und kantig in den Himmel wuchs wie ein Pickel. Die Fährte, welche mittlerweile unverkennbar deutlich war, führte geradewegs darauf zu, ja, hatte diesen Berg wahrscheinlich zum Ziel. Voli machte seine Begleitung darauf aufmerksam und spielte kurz mit dem Gedanken, ob er sich an dieser Stelle nicht wieder von Ihnen trennen sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn von der gesuchten Person nur noch ein regloser Körper übrig war, wäre es vielleicht schwer, diesen ohne seine Hilfe zu finden.

Beim Erklimmen des Berges wurde ihnen der Weg von einem Rudel räudiger, wilder Hunde versperrt. Nichts, was Voli groß besorgte. Das Rudel verteidigte sein Revier und machte keine Jagd auf sie, das war klar. Der Vran richtete sich zu voller Größe auf, drückte die Brust raus und sog den Atem scharf ein; wollte ihn gerade fauchend dem Rudel entgegen schleudern, als die Bruxa ihm zuvor kam und selber mit solcher inbrunst die Hunde an fauchte, dass es sogar das Blut in den Adern des Vrans gefrieren ließ und sein Körper sich alarmbereit anspannte. Es war schon ein seltsamer Kontrast, wenn ein so drohender Laut von einer so zierlichen Menschenfrau kam. Ein Umstand, der ihre schöne, äußere Hülle Lügen strafte. Nur eine Täuschung. Voli hatte die Bestie, die sich darunter verbarg, bereits kennen gelernt und wusste es besser.

Die Hunde lösten sich in Luft auf, der Weg führte weiter. “Wir sind nah” warf der Vran, der immer noch die Führung übernahm, seinen Begleitern über die Schulter zu und deutete mit der Klaue einer Pranke nach oben “Klettern”. Nur ein kurzes Stück zu einem Vorsprung und das tat er dann auch. Vran, besonders Winter-Vran, waren gut im Klettern. Die griffigen Hände und Füße fanden leicht Halt in den kantigen Felsen und dort, wo sie keinen Halt fanden, verhakten sich Klauen im Stein und verschafften sich welchen.

Er züngelte in immer kürzeren Abständen. Das Ziel, die Frau namens Ljerka, war nun so nahe, dass die Luft deutlich nach ihr schmeckte. Der Umstand sorgte dafür, dass sein Jagdtrieb zunehmend angestachelt wurde und sein Herz schneller schlug, so als müsse er sich jeden Moment darauf einstellen, seine Zähne in die gesuchte Beute zu schlagen, bevor diese entkommen konnte. Bei dem Gedanken lief dem Vran sprichwörtlich das Wasser im Maul zusammen; ein Relikt aus uralten Zeiten, dem sich die Evolution bisher noch nicht entledigt hatte. Der primitive, unbewusst agierende Teil seines Reptilienhirns scherte sich nicht sonderlich um den Unterschied, einen Vermissten oder potentielle Beute aufzuspüren. Für das Organ war es der gleiche Prozess. Am Ende war es nur wichtig, dass der bewusst gelenkte Teil sich dem Kontext entsprechend korrekt verhielt und entweder zubiss oder freundlich grüßte.

Ljerka, die über den Vorsprung spähte, hatte den Vran wahrscheinlich schon längst gesehen, denn so eine Kreatur wie er hob sich deutlich von der rauen Felswand ab. Dank des dunklen, übergroßen Mantels vielleicht sogar noch viel deutlicher. Voli war sich ihrer Anwesenheit jedoch noch nicht bewusst und kletterte einfach geradewegs nach oben. Konzentrierte sich dabei mehr darauf, den nächsten Halt für einen Fuß oder einen Arm zu finden, als den zackigen Rand des Vorsprungs über ihm nach Leben abzusuchen.
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Sarray Cestay
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Und dann brach etwas durchs Unterholz, so nah am Boden, dass man es im Eifer des Gefechtes für ein Untier halten konnte. Doch dann zog sich das Untier einige kleine Äste aus dem Haar und spie Tannennadeln aus.
Und das Untier war blond, blauäugig und riss die Augen weit auf, als sie endlich ihre Freundin gefunden hatte.
„Llllljeeerkaaaaa!“, quietsche sie und holperte, stolperte und hüpfte auf die Menschenfrau zu, um ihr beinahe an den Hals zu springen.
Nur das, was sich da hinter Sarray aus dem Unterholz schälte, dass hatte auch nach dem Entfernen von Ästen und Nadeln die Optik eines Untiers. Das einer riesigen Echse. Und damit nicht genug…
Die Bruxa schloss auch noch zu ihnen auf.
Lysira
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Auch Lysira wirkte ziemlich zerzaust, als sie da aus dem Unterholz gekrochen kam, in dem einen Augenblick länger verbracht hatte, um sich die Hose wieder anzuziehen, die sie natürlich beim Klettern verloren hatte. Sie war erleichtert, dass sie Ljerka lebend und wohlbehalten gefunden hatten und freute sich für Sarray, dennoch hielt sie sich lieber im Hintergrund.
Etwas schien sie zu beschäftigen.
„Es freut mich, dass Ihr wohlbehalten seid. Wir haben uns um Euer Wohlergehen gesorgt“, sagt sie dennoch förmlich, was wohl irgendwie in der freudigen Begrüßung Sarrays untergegangen sein müsste. Es kümmerte Lysira nicht groß. Sie hatte ihren Teil erfüllt. Nun ließ sie den Beiden lieber ihre Privatsphäre und trat noch weiter zurück in den Hintergrund. Sie würde sich noch von Sarray verabschieden, ehe sie fortging.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Schall breitete sich kreisförmig aus... Eine physikalische Regel die zwar Ljerka nciht direkt bekannt war, die sie aber dennoch nun zu spüren bekam. Eein Geräusch, dass sie nicht zuordnen konnte, dass ihr aber das Blut in den Adern gefrieren lassen wollte. Sie konnte es nicht zuordnen, hatte sie doch keine Ahnung, was eine Bruxa genau vermochte.
Die Auswirkungen allerdings konnte deutlich beobachten, die Hunde ergriffen die Flucht.
Ihre Gedanken rasten. Dass es Sarray, eine Bruxa und ein angeheuerter Vran sein konnten, die nach ihr suchten wäre ihr nicht einmal im Traum eingefallen.
Sie war nun froh, dass sie ihr Schwert mitgenommen hatte. Dieses zog sie nun, auch wenn es - weil nu aus Eisen - gegen ein Untier wenig hätte ausrichten können. Sie dachte an den Tschort, den der Hexer gejagt hatte oder etwas in der Art. vielleicht kam der zurück, vielleicht war der in der Lage Hunde zu vertreiben mit so einem schrei...
Und als dann ein Reptil um die Ecke kam war sie bereits drauf und dran, diesem den hässlichen Kopf abzuschlagen, vielleicht war es ja ein Wyvern oder so ein... wie hießen die? Gabeschwanz? Hatte nicht der Hexer mal erzählt, dass manche die mit Drachen verwechselten? Egal, erschlagen musste man es, ehe es einen fraß.
Nur die kleine blonde Person, die auf sie zukam und quickte und an dem Wyvern vorbeirannte rettete diesem... vielleicht auch Ljerka das Leben.
ob sie im Kampf gegen einen echten Wyvern bestanden hätte war fraglich, gegen einen Vran im übrigen auch.
Und dann folgte noch die Bruxa... und freute sich, dass es ihr gut ging...
"Götter... Sarray!" entfuhr es ihr, ehrlich erleichtert, keinen Tschort vor sich zu haben.
Ihr blick wanderte dann von der Zwergin zu Lysira und zu der Echse, die keine Anstalten machte anzugreifen. Jetzt sah sie auch, dass das riesige Wesen einen Gürtel trug... und... Ausrüstung... Waffen.
"Ne... oder... Sag jetzt nicht... Du hast sowas auch noch angeschleppt?"
Se legte den Kopf schief. Ansatzweise ahnte sie, was 'das' sein konnte. Er für intelligent genug zu halten um zu reden stand aber noch auf einem anderen Blatt.
Dennoch steckte sie nun ihr Schwert wieder weg.
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Voli
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Es war wohl ein glücklicher Umstand, dass die Zwergin und Ljerka zuerst aufeinander trafen, denn das sorgte dafür, dass die Situation erst gar nicht entschärft werden musste. Man hielt es wohl nicht für nötig, dem Vran mitzuteilen, dass sein Ziel bewaffnet war und, gemessen an der narbigen, zähen Haut und der sichtbar ausgeprägten Muskulatur unter dieser, durchaus wehrhaft. Trotz des fortgeschrittenen Alters. Wäre Voli zuerst aus dem Unterholz gekommen, hätte sie ihn mit einem Hieb ihrer Klinge überraschen und töten können. Es war deutlich, dass die Frau ihre Ankunft erwartet hatte; wahrscheinlich wegen des Lärms.

Voli blieb wie angewurzelt stehen, nachdem er das Unterholz verlassen hatte. Klaubte nur ein paar Blätter und Zweige von seiner Haut und Ausrüstung und setzte sich dann auf den felsigen Boden. Schweif um sich geschlungen und Pranken auf den Oberschenkeln. Er versuchte so ungefährlich wie möglich zu wirken. Dass man ihn als ‘sowas’ betitelte, machte es ohnehin schon deutlich, wie er hier wahrgenommen wurde.

Er hatte damit seinen Teil der Abmachung gegenüber der Zwergin eingehalten und war ihr somit nichts mehr schuldig. Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wo es als nächstes hingehen sollte. Wahrscheinlich wieder Richtung Süden; über den Pontar und nach Temerien. In Redanien, besonders so nah an Nowigrad, war er wie vom Pech verfolgt, wobei man nicht behaupten konnte, dass die letzten beiden Tage langweilig waren, aber sie hatten ihn auch keine Krone reicher gemacht. Im Gegenteil: Sein Arm würde ihm wahrscheinlich noch ein paar Tage Schwierigkeiten bereiten. Beim Klettern merkte er bereits, dass er ihn kaum belasten konnte, ohne dass er höllisch schmerzte. Eine Waffe konnte er wahrscheinlich auch nicht mit dem Arm schwingen.
Lysira
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Der Blick der Bruxa fiel auf Voli, wie er verzweifelt versuchte, harmlos zu wirken. Ein stolzes Geschöpf einer uralten Kultur, die diese Welt lange vor den Menschen bevölkert hatte. Ebenso wie die Elfen, die Zwerge, die Gnome… Die Menschen waren erst mit der Sphärenkonjunktion gekommen, ebenso wie die Monster und auch wie ihre eigene Art, die Rasna.

Lysira gab sich Mühe, nicht zu urteilen. Wann immer sie die Beherrschung aufbringen konnte, mischte sie sich nicht ein. Ihr Kompromiss war, dass sie jene Menschen als Nahrungsquelle wählte, für deren Verfehlungen es unmöglich Rechtfertigung geben konnte. Doch letztlich gab es kein Gut und Böse, kein Schwarz oder weiß. Menschen waren Monster und ihre Art, sie selbst, war es auch. Sie hatte ja selbst erlebt, wozu ihre eigene Art im Stande war.

Und sie selbst tötete bestialisch und im Grunde wusste sie ja besser, dass ihre Selektion nicht vollkommen war. Wie würde sie jemals nachvollziehen können, was wirklich in einem Geschöpf vorging, das weniger als hundert Jahre alt werden konnte?

Und dennoch, was Voli da gerade widerfuhr war schlichtweg entwürdigend. Er hatte sich ehrenhafter verhalten als die meisten Menschen, denen sie im Laufe der Jahrhunderte begegnet war. Gewiss, Lysira hatte ihm misstraut und ihn in Angst um Sarray selbst angegriffen, doch das tat ihr nun, da sie sein Wesen kannte ziemlich Leid.

Sie wusste, dass er ihr nicht vertraute und dass sie ihm keinerlei Anlass dazu gegeben hatte. Andernfalls hätte sie ihm angeboten, mit ihm schonmal voraus zu gehen, sie musste ohnehin noch einmal zurück, um ihre Sachen zu holen und um sich in Ruhe von Sarray zu verabschieden.

Stattdessen stellte sie sich neben Voli in etwa dem Abstand von dem sie festgestellt hatte, dass es das nächste war, ohne dass er sich sichtlich unwohl fühlte.
„Es tut mir Leid, Vol‘Atilis. Dass ich dir zu Anfangs misstraute. Und was ich dir deswegen angetan habe. Du bist ein ehrenhafter Vran. Ehrenhafter als die meisten Menschen.“

Sie unterdrückte den Impuls, Ljerka bei diesen Worten einen finsteren Blick zuzuwerfen, obgleich sie bereits eine Meinung hatte von dieser Person, die ihre beste Freundin im Fieberwahn zurückließ um sich an den Vorzügen der hübschen Landschaft zu erfreuen und die ein stolzes Relikt einer jahrtausendealten Kultur als ,sowas‘ betitelte.
„Wenn es eine Möglichkeit gibt, wie ich dich entschädigen kann, sag es mir bitte“, fügte sie noch an Voli gewandt hinzu.
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Sarray Cestay
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Lebenslauf: Sarray

Sarray fiel Ljerka um den Hals und riss sie beinahe um.
„Ich hatte so eine Angst um dich. Hast du dich verlaufen? Bist du verletzt? Geht es dir gut?“
Die Mini- Blondine drückte die Soldatin vorsichtig, aber mit Nachdruck. Eine gefühlte Ewigkeit später endlich löste sie die Umarmung und wand sich ihren Begleitern zu.
„Das ist Vol…Vola…“ Die Zwergin räusperte sich. „Das ist Voli. Ein Winter-Vran. Hat versucht Lysira zu fressen. Mag mich nicht. Hat aber geholfen dich zu finden. Hat ne verdammt gute Nase.“
Es war schon auffällig, dass die Zwergin immer einen gehörigen Abstand zum Echsenmann hielt, egal wie harmlos dieser sich zu geben versuchte.
Immerhin plapperte die Zwergin wieder wie üblich. Ganz offensichtlich war ihr wirklich ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, als sie Ljerka gefunden hatte.
Und jetzt erst bemerkte sie ihre Müdigkeit und Erschöpfung.
„Wir sollten was futtern gehen. Ich hab Kohldampf.“, erklärte die Zwergin mit fester Stimme und sah zu Voli. „Der Herr Vran auch?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Von dem was in der Echse und der Bruxa vorgingen ahnte Ljerka nichts. Sie ahnte ja nicht was ein Vran war, dass es sie gab. Ein Mensch wußte das nicht automatisch, ebenso wenig wie sie wußte welche Spezies genau mit welcher Welle der Konjunktion gekommen waren und das dieses Problem sogar noch älter war als die Menschen in dieser Welt. Der Kontinent und seine Einwohner waren wohl schon seit Urzeiten dazu verdammt von einer erfolgreicheren Rasse ausgerottet zu werden.
Für sie stellte es sich eben so dar:
In einer Welt in der es eine Vielzahl an Reptiloiden und Amphiben Wesen gab, die allesamt wenig intelligent waren und in der Regel einem Menschen überlegen und die diesen auch in der Regel auf dem Speisezettel hatten kam ihr genau soetwas entgegen... Wie sollte sich ein Mensch da verhalten?
Doch genau diese Echse setzte sich friedlich hin, sprach leise mit der Bruxa... Reden konnte es also auch...
Bis Sarray erklärte - nachdem der kleine Wirbelwind sie fast umgerissen hatte. Ja, sie war sprunghaft.
Voli also. Ein Winter Wran... Als müsste ihr das irgendetwas sagen.
"Mir geht es gut... wollte nur spazieren gehen und bin irgendwie hier her geraten. Da hab ich mich daran erinnert, was Jarel über den Sonnenaufgang hier oben sagte. Ich hatte eh den Eindruck, euch beide störe ich nur."
Nun war sie es, die Lysira einen eisigen Blick zuwarf.
"Hunger hab ich aber auch,,, jetzt wo du es sagst." Sie musterte noch einmal die beiden seltsamen Gestalten.
"...aber was ist ein Wran? Und was ein Winter Wran?"
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Voli
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Voli blickte die Bruxa verdutzt an. Sogar seine Zunge blieb währenddessen mal für eine Weile reglos in seinem Maul versteckt, so als wäre er gänzlich in sich gekehrt. Er wusste nicht, warum sie sich entschuldigte. Es war ja nicht so, als hätte er nicht das Gleiche getan. Hatte aus Angst um sein eigenes Leben den Worten der Bruxa misstraut und ihre Freundin entführt, wenn auch mit der Absicht, sie wieder unversehrt frei zu lassen, wenn er sich in Sicherheit sah. Hätte der eine dem anderen vertraut, hätte Voli nicht seine Zähne in die Bruxa geschlagen und ihr die Rippen gebrochen und sie hätte ihm nicht die Schulter demoliert. Vielleicht wäre, wenn es so gekommen wäre, der Vran auch nicht hier auf diesem Berg.

“Du schuldest mir nichts. Ich hatte eine Schuld bei Sssarray. Die ist beglichen.” Sagte er nur und ermahnte sich dabei, die Bruxa nicht wie zuvor als ‘es’ zu betiteln. Sie begegnete ihm zugegeben mit sehr viel Respekt und Anstand und außerdem wirkte sie auch einfach täuschend menschlich und normal, wenn die Bestie in ihr ruhte. Die Unterhaltung zwischen Zwergin und Frau ging weiter und man redete gelegentlich über ihn. Er überlegte, ob er sich dafür rechtfertigen sollte, denn er hatte weder versucht Lysira zu fressen, noch hegte er eine Abneigung gegen die Zwergin. Aber im Endeffekt machte er sich nichts daraus, was Anderlinge, besonders Menschen, von ihm dachten. Sie dachten eh immer das, was sie denken wollten.

“Ich bin hungrig, ja.” Entgegnete er nur auf die Frage. Dass dies eine Einladung war, merkte er dabei nicht; man hatte ihn noch nie zum Essen eingeladen, daher kam ihm das überhaupt nicht in den Sinn. Hungrig war er aber. Könnte eine ganze Ziege vertilgen und dann schlafen. Lange schlafen. Bis zum Sonnenuntergang. Die gesuchte Frau blickte schließlich in seine Richtung und fragte beiläufig, was ein Vran sei. Vran waren in den Nordlanden so selten, dass man problemlos sein ganzes Leben leben konnte, ohne jemals einem zu begegnen. Ein Winter-Vran war in den Nordlanden darüber hinaus noch viel seltener. In seinem Reservat gab es damals nur die Sechs aus seinem eigenen Gelege und ob davon, abgesehen von ihm selbst, noch einer lebte, wusste Voli nicht. Vielleicht war er ja der letzte lebende Winter-Vran in den gesamten Nordlanden? Nichts desto trotz nahm er es Menschen immer übel, wenn sie noch nie etwas von Vran gehört hatten. Ihre Art war es doch, die sie vom Kontinent über die blauen Berge getrieben und in Reservate gesteckt hatte. Sie systematisch ausrottete. Es war doch wohl das mindeste, dass sich das kollektive Gedächtnis der Menschheit zumindest an das Unrecht erinnerte, was sie Ihnen angetan hatten? Oder nicht?

“Ich bin ein Winter-Vran” Eröffnete er trotzig und richtete sich zur vollen Größe auf. Streckte sich dabei, sodass er imposante 2.20m in den Himmel ragte. Er wollte die Frau einschüchtern. Einschüchterung hatte bisher immer gut funktioniert und er wusste meist nicht, was er sonst machen sollte. Er war gut im Einschüchtern. “Eure Art hat die Vran fast ausgerottet.'' Er macht einen Schritt näher. “Es ist das mindessste, dass Menschen sich an das erinnern, was sie vernichtet haben. Ihr habt uns in Reservate gesteckt und die übrigen zur Flucht über die Berge im Osssten genötigt.” Ein weiterer Schritt. Voli wurde sichtlich aufbrausender, je weiter er sprach. Er verlor das Temperament. “Es war Unrecht. Erinnert euch an das Unrech. Es ist das Mindessste.” Voli senkte seinen Kopf, dass dieser auf Höhe des Gesichts der Menschenfrau war, gerade mal eine Armlänge entfernt und züngelte ihr zischend entgegen. Es war eine Herausforderung.
Lysira
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Sie waren also quitt. Das war umso besser. Lysira hörte gar nicht weiter hin, was Ljerka und Sarray noch miteinander beredeten, es ging sie ohnehin nichts an. Im Geiste war sie schon längst woanders. Sie ging ihre Erinnerungen durch auf der Suche nach alten Rechnungen, Dinge, die sie vor ihrem Tod noch zu regeln hatte.
Viele Spuren hatte sie nicht hinterlassen. Doch die, die sie hinterlassen hatte, lasteten schwer auf ihrer Seele. Rauschende Wellen, die See um die Inseln der Skelligen. Das Lied der Sirenen. Sie hatte das Geheimnis erfahren, woher es stammte. Ihre Urheberinnen waren in Wahrheit Nixen gewesen. Sie hatte eine Nixe gekannt, erinnerte sich an ihre erste Begegnung. Lysira hatte auf der Insel Undvik in die Wasserfläche eines so vollkommen klaren Sees geblickt und geglaubt, ihr Spiegelbild zu betrachten, als dieses plötzlich aus der Wasserfläche emporkam und sie in die Arme schloss, um sie auf den Grund des Sees zu ziehen. Sie ähnelten einander so sehr, dass sie hätten eineiige Zwillinge sein können. Doch war dies nur äußerlich.
Kurz und intensiv war ihre gemeinsame Zeit gewesen. Doch die Sehnsüchte Shaelseas waren ebenso unendlich gewesen wie die unergründliche Tiefe der großen See. Wie hätte Lysira ihr Bedürfnis nach Wärme jemals stillen können, wo sie doch selbst die Kälte der eisigen Gletscher in sich trug? Die Nixe hatte ausgesehen wie ihr Spiegelbild und sich selbst zu lieben war Lysira noch nie gelungen. Shaelseas emotionaler Griff war ebenso unnachgiebig gewesen, wie der physische, mit dem sie einen in die Tiefe zog. In ihrer Angst vor der Einsamkeit hatte sie Lysira nicht einmal die geistige Flucht zugestanden, während ihr Körper noch anwesend gewesen war, als wüsste sie genau, dass sie beim Blick in die Nordlichter bei einer anderen war.
Schließlich war Lysira wirklich geflohen. In ihrem gesamten Leben war sie sich selbst nie so sehr wie ein Monster vorgekommen wie in diesem Augenblick. Sie war weder fähig gewesen, diese intensive Liebe zu erwidern, noch sich zu verabschieden. Das verzweifelte Weinen, der Klagegesang der Nixe hatte sich tief eingebrannt. Inzwischen wusste sie, dass Shaelsea nicht mehr dort war, aber nicht, was aus ihr geworden war. War sie ihr schuldig, nach ihr zu suchen um sich zu entschuldigen? Ihr zu sagen, dass sie Recht gehabt hatte? Ihr mitzuteilen, dass sie bald dem endgültigen Tod begegnen würde um den der einzigen Person zu rächen, die sie je wahrhaftig zu lieben fähig gewesen war, doch aus Feigheit die Chance dazu versäumt hatte? Nein. Wenn Shaelsea überhaupt noch lebte, würde dies bloß alte Wunden aufreißen und außerdem hatte Lysira keinerlei Anhaltspunkt, wo die Nixe sein konnte.
Thalna würde sie vermutlich in Toussaint antreffen. Von ihr würde sie sich verabschieden und sich entschuldigen, dass es so kommen musste, wie es kommen würde. Sie wäre wohl nicht begeistert, aber würde es sicherlich verstehen… sie musste es einfach verstehen…
Regis… es heißt, er sei fort gegangen. Anscheinend hatte er eine schwere Schuld auf sich geladen, doch hatte Lysira keine Ahnung, worin diese bestand. Aufgrund seiner Gefühle für Orianna wäre es vielleicht angemessen, ihn darüber zu informieren, das sie plante, ihren Tod zu rächen.
Sarray… Natürlich würde sie sich verabschieden. Doch musste diese kleine so fröhliche Person wirklich alles erfahren? Sicherlich ginge es ihr besser damit, wenn sie es nicht wusste. Zumindest nicht alles…
So tief in Gedanken versunken sah sie noch, wie Voli sich zu seiner vollen Größe aufbaute… sie hörte ihn die Stimme erheben, sah ihn sich Ljerka nähren…
Es riss sie schlagartig aus ihren Gedanken. Anscheinend musste diese unwissende Menschenfrau irgendetwas sehr Falsches von sich gegeben haben. So etwas kam ja durchaus oft vor bei Menschen, aber nicht jeder konnte besonders gut damit umgehen. Lysira sah schon alles ganz arg eskalieren. Am Inhalt seiner Worte erkannte sie, dass Ljerka in ein ganz böses Fettnäpfchen getreten sein musste. Sie seufzte und fasste sich dann ein Herz. In einer geschmeidigen, fließenden Bewegung drängte sie sich zwischen die Beiden und zog dann mit einer deutlich weniger eleganten Bewegung die Hose, die sich dabei mal wieder verselbstständigt hatte wieder hoch.
„Du hast Recht, Vol‘Atilis. Es war Unrecht. Aber diese Menschenfrau trifft keine Schuld daran und sie wird sich auch nicht daran erinnern können. Selbstreflexion gehört leider nicht zu den Stärken der menschlichen Spezies, sie neigen dazu die Ereignisse der Vergangenheit in sehr stark verfälschter Version an ihre Folgegenerationen weiterzutragen. Ljerka trägt keine Schuld an ihrer Unwissenheit. Wahrscheinlich zählt ihr Alter nicht einmal ein halbes Jahrhundert. Zu der Zeit dieser grausamen Verbrechen ihrer Art an der deinen war sie noch gar nicht auf der Welt“, sagte Lysira ruhig und gefasst.
„Da ihr ja alle hungrig zu sein scheint, wäre dies vielleicht ein geeigneter Zeitpunkt um zurück zu kehren. Sarray und ich haben Vorräte besorgt, um frisches Fleisch werde ich mich kümmern“, schlug sie direkt im Anschluss vor. Sie hatte zwar nicht mitbekommen, dass sie übers Essen geredet hatten, doch bedeuteten erhitzte Gemüter in den meisten Fällen Hunger.
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Sarray Cestay
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Lebenslauf: Sarray

Als der Vran sich aufrichtete und ihrer Freundin drohte, geschah etwas, dass selbst Ljerka nur selten – SEHR selten – zu sehen bekommen hatte. Und dass, obwohl die Menschenfrau die Person war, die die Zwergin am nächsten Stand und sie kannte wie kein anderes lebendes Wesen auf dieser Welt.
Sarray rastete aus. Sie hatte ohnehin bereits neben Ljerka gestanden, da war es nur ein Schritt zwischen sie und den Vran. Oder eher…unter die Schnauze der Echse.
„Sach ma, haben sie dir in Hirn geschissen?!“
Sie kniff die Augen zu schlitzen zusammen, stemmte die Fäuste in die Hüften und funkelte zum Vran hoch.
„Erst erstickst du mich, bis ich das Bewusstsein verliere, Behandelst mich wie eine Handpuppe, wirfst mich durch die Gegend und drohst mir, mir den Kopf abzureißen, weil ich dir Fragen stelle.“ Ihre Stimme wurde immer lauter, immer schneidender. „Dann brichst du meiner Freundin die Knochen und willst sie fressen und als Dank dafür, dass ich dir deine verfickte Schulter wieder einrenke stellst du die ganze Menschheit unter Generalverdacht?“ Die Mini- Blondine lief rot an und begann zu schreien. „Wir sind HEILER, du Hohlbirne! Wir helfen. Jedem, egal welcher Rasse, egal welcher Herkunft! Keine von uns hat jemals vorher einen Vran gesehen und nur weil wir nicht die Weltgeschichte auswendig können provozierst du einen Streit, in dem du haushoch überlegen bist? Wenn jemanden umbringen willst greif doch gleich an. Oder brauchst du die Provokation um vor irgendjemanden gut dazustehen? Vor dir selbst vielleicht? Hältst du dich etwa für den Guten?“
Die Zwergin, die sich vorgenommen hatte niemals gegenüber irgendwem Vorurteile zu haben – nicht einmal Untoten und Bruxa – verlor gerade jeglichen Respekt einer ganzen Spezies gegenüber.
Wenn die alle so aggressiv waren war es besser, ihnen nicht zu begegnen.
„Die Einladung zum Essen schieb dir in deinen schuppigen Arsch! So lange du dein Agressionsproblem nicht im Griff hast…“ Sie holte tief Luft und schrie aus voller Lunge:
„GEH MIR AUS DEN AUGEN!“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Eben war es noch so ruhig gewesen, und mit der Ankunft der drei war das Chaos losgebrochen.
Der Vran drohte ihr und die Bruxa sprach derart herablassen übe sie, über die Menschen... auch sie hatte genug. Fast zweigleich mit der Zwergin platzte auch ihr der Kragen.
Sie hatte fast wieder das Schwert gezogen, sie war damit nicht ganz so schnell wie ein Hexer, zudem war es verrostet, die Schneide wohl etwas verformt, es blieb immer auf halben Weg stecken wenn man es nicht mit Kraft herauszogt... Aber so blieb es bei einer Geste. Natürlich jagte ihr die Echse Angst ein, sie wäre ein Narr gewesen wenn nicht, aber auch die Nilfgarder hatte ihr angst eingejagt und trotzdem hatte sie ausgeharrt.
Sie blickte nun von Vran zu Bruxa zu Zwergin, schüttelte den Kopf.
Sie war wütend und frustriert und das brach sich nun auch Bahn.
"Und deine Fürsprache, Bruxa, brauch ich schon gar nicht."
Ihre Stimme war ruhig, sie schrie nicht, das hatte sie noch nie, bei den Soldaten hatte es auch immer am meisten geholfen, einfach nur ein wenig einen strengen Ton anzuschlagen - das hatte sie sich wiederum vom Mutter Nennecke angeschaut.
"Ich persönlich hab nie einem Anderling was getan, ich habe aber bisher schon viele geheilt. Erschlagen habe ich nur Menschen und auch nur im Krieg... und selbst da nicht viele... Was ist mit euch beiden? Habt ihr mehr Menschen getötet oder mehr geheilt? Im Vergleich zu Vertretern eurer Art? Hm? Es ist nicht meine Schuld, dass die Menschen so gut in diese Gegend passen... Aber so ist es nun einmal. Man kann in einer Wüste keine Kühe züchten, also würdet ihr hier her gehören würdet ihr besser zur passen und wärt selbst die erfolgreichere Art gewesen. Seid ihr aber nicht... beide! Und ihr seid doch selber allesamt Eindringlinge wie wir..."
Sie riet, genau wusste keiner wen die Konjunktion wann ausgespuckt hatte, es war nciht einmal sicher ob die Gnomen überhaut zu den indigenen Arten gehört hatten oder die Boblaks oder ob auch sie irgendwann Fremde gewesen waren. Die Diskussion war ja auch müßig.
"Also geht mir damit nciht auf die Eier, dass ihr euch von uns verdrängt fühlt. Geht mir aus den Augen mit eurer Arroganz und mit eurem Selbstmitleid. Komm, Sarry, wir gehen nach Hause, ich habe Hunger und noch viel Arbeit."
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Voli
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Er war gut im Einschüchtern. Zumindest dachte er das. Hier, auf diesem Berg, bei Mensch und Zwergin, zeigte es nicht den erhofften Effekt. Anstatt sich einsichtig zu geben, feuerten sie lautstark zurück, sodass Voli sogar zusammen zuckte, als die Zwergin unter ihr anfing zu schreien. Verdutzt blickte er auf sie herab, so als hätte er sie just in diesem Moment zum ersten Mal bemerkt. Die Situation sollte ihn normalerweise weiter anstacheln, doch Zorn und Missmut flossen so schnell ab, als hätte man einem Wasserfass den Boden ausgeschlagen. Volatil, bedeutete sein Name. Er hatte ihn nicht zu unrecht.

“Es ist mir recht, euch endlich los zu sein…” knurrte er zerknirscht. Es wirkte fast etwas eingeschnappt, wie ein Kind, das man gerade zurechtgewiesen hatte für einen Fehler, den es selbst nicht einsah.
Auf die Fragen und Vorwürfe ging er gar nicht ein. Sie reizten ihn. Er riss sich den Umhang von den Schultern, warf ihn der Bruxa vor die Füße, schnaubte den Anwesenden seinen Missmut entgegen und stapfte einfach davon. Er war müde, hungrig und die Schulter tat ihm gehörig weh; bei letzterem war davon auszugehen, dass es sich sogar erstmal noch verschlimmern würde, nach Aussage der Zwergin. Bevor er das Unterholz erreichte, blieb er noch einmal stehen und drehte seinen langen Hals über die Schulter. Ein seltsames Gefühl bewegte ihn dazu. Er verspürte das in den vielen Jahren der Wanderschaft immer mal wieder und es schien mit jedem verstrichenen Winter immer deutlicher zu werden. Es trat immer dann auf, wenn seine Arbeit erledigt war und man ihm klar machte, dass seine Anwesenheit nicht mehr von Nöten war, beziehungsweise nicht länger toleriert wurde. Eine Mischung aus Reue und Bedauern, auf die Voli mit einer gehörigen Portion Trotz reagierte.
Sei es drum. Das Rad drehte sich, die Dinge nahmen ihren Lauf. Voli betrat das Unterholz und verschwand.
Lysira
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Lysira blickte ihm nach, ein Gefühl des Bedauerns regte sich auch in ihr. Er musste schrecklich einsam sein und wenn sie sich so anschaute, wie er sich bewegte mit seiner Schulter, würde er noch dazu auch noch mehrere Tage hungrig bleiben. Nicht, dass dies ihr Problem wäre… und doch fühlte sie mir ihm. Vielleicht, weil sie wusste, wie es war, alleine zu sein, eine Fremde. Auch ihrereins hatte sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte drastisch reduziert, doch hatte Lysira zumindest das Glück, sich einigermaßen anpassen zu können. Was aber auch nichts daran änderte, wie einsam sie sich fühlte.

Sarrays Ausraster hatte dazu geführt, dass Lysira zunächst wie zu einer Salzsäule erstarrt und verstummt war. Nunja, wenn jemand das Recht hatte, sich bei Vol‘Atilis zu beschweren, dann wohl die Zwergin. Lysira hatte aufgrund ihres Verhaltens dem Vran gegenüber angenommen, dass sie ihm verziehen hatte und die ganze Sache als erledigt betrachtete, da er geholfen hatte, Ljerka zu finden. Aber anscheinend hatte sie ihren Schock noch nicht überwunden. Für Lysira, die aufgehört hatte zu zählen, wie viele Blessuren sie schon im Laufe ihres Lebens davongetragen hatte war auf sie selbst ausgeübte Gewalt etwas, was sie gewohnt war und schnell verzeihen konnte. Ruppige Arten der Auseinandersetzungen waren ohnehin etwas, was ihr aufgrund ihrer Art im Blut lag. Ihr wurde klar, dass die Erlebnisse mit dem Vran sich möglicherweise traumatisch auf Sarray ausgewirkt haben könnten.

Ljerka war hingegen in Lysiras Ansehen noch weiter gesunken. Sie empfand sie als ignorant, obgleich sie ihr zugestand, dass sie sicherlich keine Schuld am Elend dieser Welt trug. Und letztlich hatte sie ja recht gehabt damit, dass Lysira tötete um zu überleben. Sie war eben was sie war, so mancher mochte es verurteilen. Doch hatte sie die Verwüstungen gesehen, die die Menschheit tagtäglich überall auf der Welt anrichtete und natürlich war Ljerka im Einzelnen nicht die Verursacherin. Lediglich, dass sie es abtat, so tat, als wären alle Menschen vollkommen unschuldig an den Grausamkeiten, die sich auf der Welt abspielten missfiel ihr zutiefst. Es wäre so, als würde Lysira die Rasna in ihrer Gesamtheit als Heilige darstellen. Aber sie mussten ja keine Freundinnen werden und Lysiras letzte Reise stand ohnehin kurz bevor.

„Ist es in Ordnung, wenn ich euch später noch einmal aufsuche? Ich würde mich gerne verabschieden, bevor ich gehe… und die Sachen zurückgeben, meine eigenen liegen noch bei euch im Haus“, sagte sie seltsam gefasst, überspielte die schwere Last, die ihr auf der Seele lag. Sie mied die Blicke beider.
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Sarray Cestay
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Sarray hat Dampf abgelassen. Die Echse war verschwunden. Besser so. Die Hormonschleuder war selbst der Zwergin – die sich oft genug selbst überschätze - zu gefährlich. So wie er eine Bruxa fast umgebracht hätte, war sie mit ihren Prellungen wirklich glimpflich weggekommen.

Und nun würde auch Lysira gehen.
Kurz rieb sie sich den schmerzenden Oberarm, was als Verlegenheit gedeutet werden konnte. Oder nicht.
„Du verabschiedest dich schon?“ Die Zwergin sah aus ihren großen blauen Augen zur Bruxa, die den Blick nicht erwiderte, verließ aber den Platz vor Ljerka nicht.
„Ich dachte, wir hätten vielleicht noch ein paar Tage.“, sie zog ein Schnütchen, wiedersprach aber nicht und versuchte auch nicht, Lysira zu etwas zu überreden.
Ihr war von vornherein klar gewesen, dass diese Geschichte nicht für die Ewigkeit war. Aber jetzt schon? Sarray schmollte.
Ich würde mich freuen, wenn ich mich gebührend vor dir verabschieden könnte.“, murmelte sie halblaut und rang sich ein schiefes Lächeln ab.
Es wurde Zeit die Schnapsvorräte aufzustocken. Zumindest in den nächsten Tagen würde sie sich ordentlich die Kante geben und sich auskurieren, beschloss die Mini- Blondine.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Wie falsch die Bruxa ihre Worte interpretiert hatte wußte Ljerka nicht, aber selbst wenn, sie hatte nicht die Muße, sich darüber mit einem Monster auseinanderzusetzen, und das war sie in ihren Augen. Es beruhigte sie auch zu hören dass sie gehen würde, nur wie sehr die Zwergin an diesem Wesen hing gefiel ihr nicht. Warum konnte sie sich nicht einfach ein normales Mädchen, wenn es schon das eigene Geschlecht sein musste, suchen, warum so einen Exoten? Und warum schleppte sie immer wieder solche Wesen an...
Das aber waren Fragen, die sich später würden klären müssen.
"Klärt das... ich geh schon mal los..."
Damit begann sie den Abstieg.
Sie war müde und konnte ein Bad vertragen und sie war hungrig. Es war Zeit nach Hause zurück zu kehren.

<geht dann für Ljerka erst hier weiter>
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Sarray Cestay
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Sarray kletterte zu Lysira, suchte ihren Blick, nahm ihre Hand, lächelte schwermütig.
"Es war wirklich schön mit dir. Und ein unglaubliches Abenteuer." Die Zwergin streckte sich und wollte die Bruxa küssen. Einen langen, intensiven Kuss.
"Ich würde mich wirklich freuen, dich wieder zu sehen. Aber du bist mir gegenüber zu nichts verpflichtet," Die kleine, zart gegliederte Hand der Heilerin legte sich warm auf Lysiras Wange und ihr Blick ertrank in den Augen der Blutsaugerin.
Eine kleine Ewigkeit stand Sarray noch so da und prägte sich alles ein.
Dann ging ein Ruck durch die keine Gestalt, sie wandte sich ab und hastete Ljerka hinterher.
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